Klimabilanz mit Holz aufhellen

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Klimabilanz
mit Holz
Foto: Rettenmeier
aufhellen
Klimabilanz
mit Holz aufhellen
Zum Bau- und Werkstoff Holz gibt es keine Zukunftsalternative. Insbesondere dann nicht, wenn man beim Bauen
auch das Klima schonen möchte. Die neue Initiative
HolzProKlima trägt die Fakten zusammen: Zwei Jahre
nach der großen Krise erlebte Deutschland im vergangenen Jahr wieder einen Bauboom. Die Zahl der Baugenehmigungen stieg um 19 Prozent gegenüber demselben Zeitraum 2010 an. Für 2012 erwarten viele Experten
erneut eine zweistellige Zuwachsrate. Besonders interessant dabei: Die Bauherren denken immer nachhaltiger
und nutzen verstärkt natürliche Bau- und Werkstoffe, allen voran Holz.
Holz beliebt bei Modernisierern
Beim Umbau und Modernisieren setzen längst 75 Prozent der Bauherren den ältesten Baustoff der Welt –
Holz – ein. Und jüngst stellte das Marktforschungsunternehmen BauInfoConsult als Ergebnis einer Umfrage bei
180 Planern fest, dass beim Holz bis zum Jahr 2016 ein
markantes Wachstum von rund 8,5 Prozent realistisch ist.
Lars Schmidt vom Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland e.V. (BSHD) überrascht diese Prognose
nicht: „Für Holz sprechen die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten und die ökologischen Vorteile insbesondere
gegenüber anderen energieintensiveren Baumaterialien.
Technologische Neuerungen in der Holzverarbeitung
eröffnen dem Rohstoff immer breitere Einsatzmöglichkeiten.” Schmidt freut, dass die positiven Eigenschaften
immer mehr Bauherren bekannt werden. Relativ unbekannt dagegen wäre den Verbrauchern immer noch,
welche enormen Potenziale Holz für den Ressourcen-
Foto: tuerenwechsel.de
Eine Holztür spart ca. 19 kg CO2 ein.
Foto: Thermopal
Auch im Bad macht Holz eine gute Figur.
und vor allem den Klimaschutz habe. Und auch die Politik vernachlässige die Rolle von Holz und Holzprodukten
bislang sträflich, wenn es um die Anerkennung von Klimaleistungen gehe.
Initiative HolzProKlima will aufklären
Zehn Verbände der Holzwirtschaft haben genau deshalb eine Initiative gestartet, deren Name Programm ist:
HolzProKlima. Dr. Peter Sauerwein, Geschäftsführer des
Verbands der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI),
hat die Initiative mitbegründet. Er erklärt die grundlegende Bedeutung von Holz und seiner Verwendung für
den Klimaschutz: „Stellen Sie sich vor, Wissenschaftler
würden eine Art CO2-Fänger erfinden: ein Verfahren,
das das klimaschädliche Treibhausgas Kohlendioxid
(CO 2) ununterbrochen aus der Luft holt und zu einem
Material verfestigt. Und noch besser: Dieses Material
besäße ideale Eigenschaften, um überall auf der Welt
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Auf der Startseite der neuen Webpräsenz www.holzproklima.de
ist ein CO2-Zähler installiert, der unaufhörlich tickt und plakativ
veranschaulicht: So viele Tonnen CO2 werden durch den Einsatz von
Holzprodukten in Deutschland vermieden. 2011, im Internationalen
Jahr der Wälder, waren dies 105 Mio. Tonnen CO2. Ein Vergleich
verdeutlicht die Bedeutung dieser Zahl: Durch Erneuerbare Energien, seit Jahren in aller Munde, sparte Deutschland 2011 rund
127 Mio. Tonnen CO2 ein. Also höchste Zeit, sich auch die enorme
Klimaschutzwirkung durch Holzprodukte von der OSB-Platte über
Holzfenster bis zur Firstfette genauer anzuschauen.
als Werk- und Baustoff zu dienen. Das wäre eine wissenschaftliche Sensation, wenn es diese Super-Entdeckung
nicht schon längst gäbe: nämlich das Holz. Das wollen
wir jetzt in Erinnerung rufen.”
Speicherwirkung & Substitutionseffekt
Es ist nicht nur das Holz der lebenden Bäume in unseren
Wäldern, das enorm viel CO2 bindet. Egal ob als Schnittholz, als Spanplatte, als Schrank oder Kiste: Alle Holzprodukte speichern während ihres Produktlebenszyklus
CO2 und geben ihn erst wieder ab, wenn die Holzfasern
nicht mehr aufbereitet und recycelt werden können, sondern der Energiegewinnung dienen. In einer aktuellen
Studie des Johann-Heinrich-von-Thünen-Instituts wird
das „CO2-Fangen” mit eindrucksvollen Zahlen belegt.
Holzprodukte haben in Deutschland in 2011 nachweislich
rund 105 Mio. Tonnen CO 2 vermieden. Das entspricht
der fünfmaligen Menge der Gesamtemissionen Berlins
oder knapp 15 Prozent der Treibhausgasemissionen in
der Bundesrepublik. Ein großer Teil dieser Mengen kommen neben der Speicherwirkung durch die Holznutzung
durch den „Substitutionseffekt” zustande, weil Holz oftmals Materialien und Stoffe wie Metalle, Zement oder
Stahl ersetzt, die wesentlich mehr Energie bei ihrer Her-
stellung verbrauchen, aber gleichzeitig auch kein CO2
binden – für das Klima und die Umwelt also negativ
wirken.
Mit Holzprodukten Klimabelastung senken
Aber auch die „kleinen Zahlen” der Holz-Statistik verblüffen. Eine Zimmertür, bestehend aus 10 kg Holz, bindet rund 19 kg CO 2, neue Badezimmermöbel 150 kg
CO2, ein Parkettboden aus 125 kg Holz bringt es auf ein
Äquivalent von 240 kg CO2 und eine neue Einbauküche
auf 300 kg CO 2. Ein Niedrigenergie-Holzhaus aus
43.900 kg Holz bindet Kohlenstoff in einer Größenordnung von mehr als 80 Tonnen CO 2 (siehe Grafik).
Jeder Bauherr und Hausbesitzer kann also tatkräftig
mithelfen, mit Holzprodukten die Klimabelastung zu
senken – natürlich auch in anderen Lebensbereichen.
Weitere praxisnahe Anregungen hierzu gibt es unter
www.holzproklima.de im Abschnitt „Was jeder Einzelne
tun kann”.
Foto: Pfleiderer
Auch Spanplatten bieten
dank Holz
Klimapluspunkte.
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