Kapitel Architektur und Entwicklung des Gebäudebestandes 1

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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Kapitel Architektur und Entwicklung des Gebäudebestandes
1.
Bestandsaufnahme
1.1
1.2
Ortsgeschichte, Schwiegershausen im Wandel der Jahrhunderte von Ekkehard Eder
Aufbau und Gefüge der Ortslage, Siedlungsentwicklung, ehemalige Nutzungen
Plan Siedlungsentwicklung
Plan Ehemalige Nutzungen
1.3
1.4
Die Häuser des Dorfes > Ortsbildprägende Gebäude in Schwiegershausen
Plan Gebäudetypen
Nachrichtliche Übernahme Denkmalschutz
Kleine Reise durch die Baugeschichte von Schwiegershausen
2.
Maßnahmen für Gebäude
2.1
2.2
2.3
2.4
Der Material- und Detailbesatz an ortsbildprägenden Gebäuden
Grundsatz-Maßnahmen-Empfehlungen zu den jeweiligen Gebäudetypen
Grundsatzblatt: Gestaltung ortstypischer Gebäude
Örtliche Bauvorschrift - Empfehlungstext
2.6
2.7.
Zusammenfassung, Ziele zur Dorferneuerung im Zuge von privaten Gebäudemaßnahmen
Öffentliche Gebäudemaßnahmen, Kirchengebäude
2.8
Kosten für Gebäudemaßnahmen
3.
Klimaschutz im Rahmen der Dorferneuerung –
Exkurs zum Förderprogramm der kfw
2.5
Charakteristische Gefügemerkmale im Altdorf
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
DE Schwiegershausen Text 1 ohne histor. Fotos
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
1.
Bestandsaufnahme
1.1
Ortsgeschichte, Schwiegershausen im Wandel der Jahrhunderte von Ekkehard Eder
Die Dorferneuerung beinhaltet als eines ihrer Hauptziele die Erhaltung des ortstypischen Charakters.
Dieses Anliegen der Dorferneuerung ist hierbei deckungsgleich mit den Zielen der Denkmalpflege,
nämlich soviel wie möglich an authentischen, originalen und typischen Details und Merkmalen im ortsbaulichen und architektonischen Sinne zu bewahren - und dieses nicht nur bei den denkmalgeschützten
Strukturen und baulichen Anlagen. Der Charakter und die Eigenart des jeweiligen Dorfes setzen sich
mosaikartig aus einer Vielzahl von ortstypischen Elementen zusammen - von der Gesamtform, den
Straßenräumen, den Baukörpern, den Baumbeständen bis hin zu den verschiedenen Details in Freiraum und Architektur.
Die Auseinandersetzung mit der historischen Entwicklung und Ortsgeschichte des jeweiligen Dorfes
bietet den besten Einstieg, typische Elemente des Dorfes als Spuren der Ortsgeschichte zu erkennen
oder erst gar wiederzuentdecken. Der Rückblick auf die Geschichte soll aber ebenso wenig den Eindruck erwecken, die Dorferneuerung strebe an, ein „Museumsdorf“ zu schaffen. Es geht vielmehr darum, das Wesen und das Wesentliche eines Dorfes in seiner typischen und einmaligen Ausprägung als
Wert herauszufiltern und darzustellen.
Die Ziele zur Erhaltung des Dorfcharakters dienen künftig als Rahmen, innerhalb dessen sich die Dörfer
zeitgemäß weiterentwickeln sollen. Das Bewahren des geschichtlich-kulturellen Erbes muss mit zeitgemäßen Bedürfnissen in Einklang gebracht werden. Das Neue muss das Vorhandene respektieren, sich
einordnen und einfügen, ohne das Zeitgerechte zu verleugnen. Das Historische sollte jedoch mit Würde
und Stil behandelt und nicht verfremdet werden.
Die Dörfer als kulturelles Erbe sind in ihrer typischen Ausprägung und unverwechselbaren Erscheinungsform weiterhin negativen Veränderungsprozessen unterworfen, insbesondere sind u. a. davon
betroffen
-
überlieferte Siedlungsformen
typische Nutzungsstrukturen
typische Hausformen, ortsbildprägende Gebäudegruppen (Ensembles)
markante Gebäudestellungen
ortsbildprägende Gebäude, z.B. Sicht-Fachwerkbauten oder traditionell harztypisch verkleidete
Fachwerkbauten, einschließlich der Baudenkmale, meist als typische einfache Satteldachhäuser,
meist zweigeschossige Hauptgebäude
einheitliche, naturrote Dachlandschaften mit typischen Dachformen
ortstypische Materialien, Details und Handwerkstraditionen
dörflich geprägte Hausvor- und -umfelder, Bauerngärten als Nutz- und Ziergärten
Die Dorferneuerung will diesen negativen Umwandlungsprozess aufhalten. Das kulturelle Erbe muss
bewahrt werden unter Berücksichtigung zeitgemäßer Anforderungen.
Voranzustellen ist, dass die Schwiegershäuser Bevölkerung ein vorbildliches Bewusstsein zur Traditions- und Geschichtspflege besitzt, insbesondere die Herausgeber der Schwiegershäuser Dorfzeitung
und der Förderverein Dorfgeschichte und Brauchtum e.V.. Die Informationen zur Ortsgeschichte im
Dorferneuerungsplan verdanken wir dem Arbeitskreis zur Dorferneuerung Schwiegershausen.
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Sehr lesenswerte Chroniken und Literatur zu Schwiegershausen, die ausführliche Informationen zur
Orts- und Baugeschichte liefern:
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Schwiegershausen - Bilder wie es früher war. Herausgegeben von der Schwiegershäuser Dorfzeitung – Geiger-Verlag, Horb a.N., 1987.
Schwiegershausen - Dorf im Wandel. Band II. Herausgegeben von der Schwiegershäuser Dorfzeitung - Geiger-Verlag, Horb a.N., 1989.
Schwiegershausen - Geschichte und Zukunft. Band III. Herausgegeben von der Schwiegershäuser
Dorfzeitung - Geiger-Verlag, Horb a.N., 1996.
Schwiegershausen am Harz - Ein Dorf mit gelebter Tradition. Bearbeitet und zusammengestellt von
Yvonne Niehus, herausgegeben vom Förderverein Dorfgeschichte und Brauchtum e.V., Mecke
Druck und Verlag, Duderstadt 2004.
Schwiegershausen im Wandel der Jahrhunderte von Ekkehard Eder
Nordwestlich der heutigen Ortslage von Schwiegershausen bestand bereits vor 7200 Jahren eine kleine
Siedlung, die der bandkeramischen Kultur zugerechnet wird. Im Mittelalter kam es zur Anlage eines
Dorfes in der von Hügeln umgebenen Talaue. Die fruchtbaren Lößböden ermöglichten eine landwirtschaftliche Nutzung des Geländes, auch wenn die z. T. steil abfallenden Hänge dessen Bearbeitung
erschwerten. Die mittelalterliche Siedlung lag relativ abgeschlossen, da keine Straße überregionaler
Bedeutung das Dorf durchzog, es bestanden lediglich einige Verbindungswege zu den benachbarten
Siedlungen. Schwiegershausen gehörte seit dem 12. Jahrhundert zum Herrschaftsbereich der Welfen.
Die Grundherrschaft hatten verschiedene Adelsfamilien und Klöster inne. So verfügten neben den welfischen Landesherren auch die Grafen von Northeim, die Grafen von Katlenburg und die Grafen von
Waldeck sowie die Herren von Bovenden und die Herren von Windhausen über Rechte und Besitzungen in Schwiegershausen. Auch die Klöster Pöhlde, Katlenburg, Northeim und St. Jacobi in Osterode
besaßen Rechte in dem Dorf. Die Vielzahl von Besitzern und Inhabern von Rechten macht deutlich, wie
kompliziert die Verhältnisse in dieser Siedlung waren, die - wie eine Urkunde aus dem Jahr 1315 berichtet - lediglich aus einem großen Meierhof und 14 kleineren Hofstellen bestand.
Die spätere Bezeichnung Junkernhof, die heute noch in einer Straßenbezeichnung fortlebt, erinnert an
den adeligen Grundherren dieses großen Hofes. Mit der Aufhebung der Klöster während der Reformation fielen deren Besitzungen an den Landesherren. Auch durch Erbschaften bzw. durch den sogenannten Heimfall von Lehen gelang es den Herzögen von Braunschweig-Grubenhagen zum größten Grundherrn in Schwiegershausen zu werden. Im Jahre 1599 zählte man 64 Hofstellen im Dorf.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) kam es auch in Schwiegershausen zu zahlreichen Zerstörungen.
Plünderungen und Kontributionen ließen die Einwohner verarmen. Gewalttaten durchziehender Truppen und Seuchen dezimierten die Bevölkerung. Ähnliche Folgen für die Menschen hatte auch der Siebenjährige Krieg (1756 - 1763), in dessen Verlauf das Dorf mehrfach von französischen Soldaten besetzt wurde. 1689 lebten 379 Einwohner in der Gemeinde. Der Haupterwerbszweig der Schwiegerhäuser blieb bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die Landwirtschaft. Im 18. Jahrhundert verbesserte die Einführung des Kartoffelanbaues und vor allem der verstärkte Anbau von Flachs und dessen Weiterverarbeitung zu Leinen die Ertragslage der Höfe. Im Dorf gab es auch einige Handwerker, die jedoch fast
ausschließlich die landwirtschaftlichen Produkte weiterverarbeiteten (Mühle bereits seit 1250) bzw. für
die bäuerlichen Betriebe (z. B. Stellmacher, Schmiede) produzierten.
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Im 19. Jahrhundert kam es durch die Ablösung, Verkopplung und Teilung zu einer grundlegenden Neuordnung der Landwirtschaft in Schwiegershausen. Jahrhundertelang waren die einzelnen Bauern von
ihren adeligen oder geistlichen Grundherren abhängig. Sie mussten hohe Abgaben zahlen und waren
zur Ableistung zahlreicher Dienste verpflichtet. Außerdem hatte der Grundherr die Möglichkeit, ihm
missliebige Bauern von den Höfen zu verjagen. Die verschiedenen Abgaben und Dienste wurden in
Schwiegershausen ab 1842 schrittweise abgelöst, d. h. durch hohe Geldzahlungen konnten sich die
Bauern die Aufhebung der grundherrlichen Lasten erkaufen.
Die dienstpflichtigen Meier- und Kothöfe wurden dadurch in freie Bauernstellen umgewandelt. Die dafür
notwendigen Gelder konnten als langfristige Kredite bei der Hannoverschen Landeskreditanstalt aufgenommen werden. Zwischen 1892 und 1897 erhielten die landwirtschaftlich genutzten Flächen der
Schwiegershäuser Feldmark in einem sogenannten Teilungs- und Verkopplungsverfahren einen neuen
Zuschnitt. Die Allmendeflächen, die bislang von allen Gemeindeberechtigten genutzt wurden, verteilte
man dabei auf die einzelnen Höfe. Viele Felder und Weiden, die durch Erbteilungen in sehr kleine Parzellen unterteilt worden waren, legte man nunmehr zu größeren und besser zu bewirtschaftenden Flächen zusammen. Ablösung, Teilung und Verkopplung hatten die Schwiegerhäuser Landwirtschaft auf
eine moderne Grundlage gestellt. Die verkehrliche Erschließung der Gemeinde verbesserte man durch
den 1867 erfolgten Ausbau der Straße Osterode - Schwiegershausen - Krebeck.
Das Dorf, das bis Mitte des 19. Jahrhunderts als arm galt, gelangte zu einem gewissen Wohlstand. Es
war nun das erforderliche Kapital vorhanden, die Landwirtschaft schrittweise zu mechanisieren. Der
verstärkte Düngereinsatz verbesserte die Betriebsergebnisse der Höfe. Es kam zur Gründung von Genossenschaften. Eine Forstgenossenschaft bewirtschaftete den 1863 im Zuge der Ablösung alter Rechte an den Staatsforsten erworbenen Wald. Die seit 1900 von einer Genossenschaft betriebene Molkerei
führte, da nunmehr eine effektive Verarbeitung der Milch möglich wurde, zu einer Ausweitung der Milchviehhaltung im Dorf (Molkerei bestand bis 1970).
Auch die Errichtung eines neuen Schulhauses im Jahr 1904 weist auf den Wohlstand, den die Gemeinde erworben hatte, hin. Der Anschluss an das Stromnetz 1912 und 1927/1928 der Bau einer Gemeindewasserleitung, die die alten Brunnen ersetzte, verbesserten die Infrastruktur des Dorfes.
Auch nach dem 2. Weltkrieg blieb die Landwirtschaft zunächst noch der Haupterwerbszweig der Bevölkerung des Dorfes. Mit der Eingliederung der Flüchtlinge, die Einwohnerzahl wuchs von 1446 Einwohnern im Jahr 1939 auf 2170 im Jahr 1949, änderte sich die Bevölkerungsstruktur des Ortes. In neuen
Baugebieten entstand zusätzlicher Wohnraum. Für die Zuwanderer standen im Dorf nur wenige Arbeitsplätze in Landwirtschaft und Handwerk zur Verfügung. Gleichzeitig verringerte sich der Arbeitskräftebedarf durch den Wandel in der Landwirtschaft.
Die Anzahl der Bauernhöfe fiel von 250 Haupt- und Nebenerwerbshöfen 1950 auf 31 landwirtschaftliche
Betriebe im Jahr 1989, wovon 12 nur noch im Nebenerwerb betrieben wurden. Immer mehr Einwohner
waren gezwungen, als Pendler in anderen Orten - insbesondere in der Industriestadt Osterode - Arbeit
anzunehmen. 1971 wurde Schwiegershausen in die Stadt Osterode am Harz eingemeindet.
Text: Ekkehard Eder
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
1.2
Aufbau und Gefüge der Ortslage, Siedlungsentwicklung, ehemalige Nutzungen
Zum Einstieg in das Thema Ortsgeschichte hat sich der Arbeitskreis intensiv mit der Siedlungsentwicklung und den ehemaligen Nutzungen in den Dörfern beschäftigt. Auf den heutigen Kartengrundlagen
wurden ermittelt:
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Die Siedlungsentwicklung
Ehemalige Nutzungen (öffentliche Nutzungen, Handwerk, Gewerbe, Versorgung u.a.)
Die ehemaligen Landwirtschaftsstrukturen (s. Karte Heutige Nutzungen) sind exemplarisch und beispielhaft vom Arbeitskreis erfasst und dargestellt. Es ist davon auszugehen, dass auf nahezu sämtlichen historischen Haus- und Hofstellen in irgendeiner Form Landwirtschaft betrieben worden ist bzw.
eine Viehhaltung auch zur Eigenversorgung gegeben war. Dies alles zu rekapitulieren übersteigt den
Aufgabenbereich des Dorferneuerungsplanes. In fördertechnischer Hinsicht muss dies im Einzelfall
versucht werden, die ehemalige landwirtschaftliche Nutzung ergänzend zu recherchieren.
Diese Karten sind im folgenden Abschnitt dargestellt. Somit wurde eine Basis geschaffen, umfangreiches
Wissen zu der Geschichte der Dörfer für die kommenden Generationen zu dokumentieren und zu bewahren.
Plan Ehemalige Nutzungen >
Schwiegershausen als typisches kompaktes Haufendorf mit vernetztem Straßen- und Wegesystem.
Es ist heute selten, dass in einem Ort dieser Größenordnung die historische Altdorflage flächenmäßig
dominiert.
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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DORFERNEUERUNGSPLAN
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Stadt Osterode am Harz
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Die kleinteilige Haufendorfstruktur: Unregelmäßige Anordnung, Baustrukturen teils einzeln,
teils verdichtet bzw. dicht gereiht in meist zweigeschossiger Bauweise der Hauptbaukörper,
kompakte Hofanlagen, Wechsel von Giebelund Taufständigkeit, wechselvolle, spannungsreiche vielfältige Platz- und Raumfolgen, vernetztes Straßen- und Wegesystem.
Die historische Dorflage dominiert
flächenmäßig im Dorfgefüge.
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
DE Schwiegershausen Text 1 ohne histor. Fotos
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Königlich Preussische Landesaufnahme 1876
Kristallisationspunkt im historisch-ortsbaulichen Gefüge ist der gelb dargestellte Bereich um die Kirche
herum mit Kirchstraße.
Der südwestliche „Finger“ entlang der Wulftener Straße, der östlichste Bereich der Osteroder Straße,
der Bereich um die heutige Sporthalle und der Bereich „Auf der Breite“ sind jüngere Altdorfbereiche.
Dass die Altdorflage flächenmäßig dominiert, ist heute fast selten geworden.
Der nachfolgende Plan „Siedlungsentwicklung“ dokumentiert den ortsbaulichen Entwicklungsprozess
von Schwiegershausen.
Plan Siedlungsentwicklung >
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
DE Schwiegershausen Text 1 ohne histor. Fotos
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Stadtbergshöfe
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Kleingarten
Auf dem Kleinen Felde
Kleingarten
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Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der
Niedersächsischen Vermessungs- und
Katasterverwaltung
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Kartengrundlage:
In den Vier Stücken
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© 2012
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Auf der Meilerstelle
Altdorfbereich:
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Kleingarten
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Auf der Bucht
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Im Teichtal
Außerhalb der roten gestrichelten Linie
setzte sich die Bebauung nach 1945 fort. In
Einzelfällen sind jedoch Bebauungen vor
1945 außerhalb der o.g.
Altdorfbereichsgrenze auch möglich.
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Plan:
Siedlungsentwicklung
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DORFERNEUERUNGSPLAN
SCHWIEGERSHAUSEN
Stadt Osterode am Harz
An der Roten Breite
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Altdorfbereiche bzw. Bereiche, die von
sogennanten
historisch-ortsbildprägenden Gebäuden
bis ca. 1945 geprägt sind.
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4
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Friedhof
Kleingarten
2012
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Norden
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Weitere Ca.-Datenangaben stammen vom
Arbeitskreis - vorwiegend entstehen
Wohn-Siedlungsbereiche ab
1950er Jahre bis heute.
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Projektgemeinschaft
planungsgruppe lange puche /
Dipl. Ing. Brudniok
37154 Northeim / 37081 Göttingen
Im Ramsrode
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Am Breiten Baum
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Jahre
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Neubaugebiet
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Neuere Bebauung
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Bebauung
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
1.3 Die Häuser des Dorfes > Ortsbildprägende Gebäude in Schwiegershausen
In Schwiegershausen ist die Bauepoche mit Fachwerkbauten der Barockzeit (17./ 18. Jahrhundert) vermutlich noch 16mal markant sichtbar vorhanden. Auf diese Gebäude sollte ein besonderes Augenmerk gelegt
werden. Es gibt aber noch eine weitere Anzahl von Fachwerkbauten mit vorkragendem Obergeschoss, die
sowohl traditionell verkleidet als auch mit modernen Baustoffen im Erscheinungsbild verändert worden sind.
Zu den traditionell verkleideten Gebäuden gehören Fachwerkbauten, die einen Holzbehang aufweisen (senkrechte und/oder waagerechte Verbretterung) und/oder die mit Behängen aus roten Tonziegeln bzw. Naturschiefer gestaltet sind. Häufig werden Gebäude also mit mehreren unterschiedlichen traditionellen Behängen
aus Holz, Tonziegeln oder Naturschiefer gestaltet.
Die meisten Fachwerkgebäude stammen aus der Zeit ab ca.1800 bzw. aus dem 19. Jahrhundert und sind
flächenbündig aufgezimmert. Sichtfachwerk spielt mittlerweile insgesamt anzahlmäßig keine dominierende
Rolle mehr. Neben den o.g. markanten 16 Sichtfachwerkgebäuden mit Vorkragung sind noch 26 bemerkenswerte flächenbündige Sichtfachwerkbauten im Dorfbild vertreten, wo der Sichtfachwerkanteil auch entsprechend das Erscheinungsbild bestimmt.
Die Gebäude der u.g. Gruppe „E“ als veränderte traditionelle Gebäude mit „modernen“, jedoch im traditionellen Sinn untypischen Fassadenbehängen haben in den letzten vier Jahrzehnten allmählich überhand genommen, hier soll die Dorferneuerung nach Möglichkeit gegensteuern.
Typische Backstein- und Putzbauten um 1900 bzw. aus der 1. Hälfte des 20. Jh. spielen eine untergeordnete Rolle.
Um eine Differenzierung hinsichtlich Baualter und Bauepoche vornehmen zu können, wurden die Gebäude in
bestimmte Gruppen mit gleichen oder ähnlichen Merkmalen eingeteilt. Diese Einteilung beruht auf Erfahrungswerten aus dem Ort und der Region (z. B. anhand von Hausinschriften) oder aus vergleichbaren Haustypen, bei denen die Erbauungszeit weitgehend zuverlässig bekannt ist. Probleme bei der zeitlichen und
nach Merkmalen ausgerichteten Zuordnung von Gebäuden bereiten z.B. stark veränderte oder behängte
Fachwerkbauten. Hierbei konnten nur grobe Schätzungen von Gebäudeproportionen, Traufhöhen, Fenstergrößen u. a. Anhaltswerte für eine Zuordnung liefern.
Fehler bzw. Fehlerquellen sind also insgesamt nicht auszuschließen, es handelt sich um eine grobe vorläufige Einschätzung, um ein Tendenzbild zum Gebäudebestand zu erhalten. In den letzten Jahrzehnten hat sich
ein hoher Veränderungsgrad am überlieferten Gebäudebestand eingestellt. Es ist oft nicht klar, ob ggf. nur
noch ein alter Kern gegeben ist oder ob es sich quasi um einen Neubau handelt. Daher sind etliche Einstufungen erste grobe Vermutungen, daher handelt es sich um vorläufige Einordnungen, die ggf. im Zuge der
Antragsstellungen zu konkretisieren bzw. anzupassen sind.
Eine eindeutige Altersbestimmung kann im Regelfall nur über eine dendrochronologische Untersuchung erfolgen. Jedoch sind die Zuordnungen der Gebäude nach unten aufgeführten Merkmalen (s. Plan Legende
Gebäudetypen) zumindest ein erster grober vorläufiger Orientierungsrahmen. Im Rahmen konkreter Antragsstellungen kann dies im Einzelfall ggf. nochmals nach beleuchtet und nachrecherchiert werden, meist unter
Mithilfe der Antragsteller mit Nachfrage nach Kenntnissen über die Ursprungsbebauung oder vorhandener
Unterlagen.
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Auffällig ist:
 Sichtfachwerkbauten dominieren nicht im Altdorfkern, die überwiegende Anzahl der Fachwerkbauten sind
stärker gestalterisch umformt; es sind mit den Gebäuden der Gruppen A und E vermutlich bezogen auf
die Grundsubstanz zusammen mehr als 250 Fachwerkbauten aus 4 Jahrhunderten vorhanden.
 Bei einem hohen Anteil der überformten Fachwerkbauten sind Rückbauten der historischen Fronten möglich.
 Es dominieren Satteldachbauten, in Einzelfällen mit markantem Krüppelwalmdach
Insgesamt stehen (nur) noch folgende Gebäude unter Denkmalschutz –
Nachrichtliche Übernahme aus der Denkmalliste:
Heckenweg 11 Wohnwirtschaftsgebäude als Einzeldenkmal (mittlerweile abgebrochen)
Ührder Str. 12 Backhaus
Kirchstraße mit Kirche, Alte Schule Kirchstraße 1, Pfarrhaus Kirchstraße 5 und Nebengebäude Kirchstraße 5 als Gruppendenkmal
Backhaus Ührder Str. 12
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Statistik Gebäudetypen in Schwiegershausen
> Wesentliche Haupt- und Nebengebäude im Altdorfbereich
Gebäudetyp
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im 20. Jh.
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Neuzeitlich geprägtes Bauen im 20. Jh.
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Merkmale Vorkragung
Merkmale flächenbündiges Fachwerk
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geprägt von traditionellen Holzbehang
geprägt von traditionellen Ziegelbehang
geprägt von traditionellen Schieferbehang
Größere Nebengebäude zu A.
Summe A
Backstein/ältere Putzfronten
B1
B2
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BN
Ältere Gebäude mit Backsteinelementen
Ältere Gebäude mit typischen Putzfronten
Sonderbauten
Größere Nebengebäude zu B.
Summe B
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Haupt- u. wesentl. Nebengeb.
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Haupt- u. wesentl. Nebengeb.
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Meist im Ursprung Typ A oder B
Gesamt
Hinweis: Bei etlichen fraglichen Fällen oder Mischformen
wurde ein Gebäudetyp für die Statistik als Vermutung „veranschlagt“
Plan Gebäudetypen >
Sehr lesenswerte Chroniken und Literatur zu Schwiegershausen, die ausführliche Informationen zur Orts- und Baugeschichte liefern:
Schwiegershausen – Bilder wie es früher war. Herausgegeben von der Schwiegershäuser Dorfzeitung – Geiger-Verlag,
Horb a.N., 1987.
Schwiegershausen – Dorf im Wandel. Band II. Herausgegeben von der Schwiegershäuser Dorfzeitung – Geiger-Verlag,
Horb a.N., 1989.
Schwiegershausen – Geschichte und Zukunft. Band III. Herausgegeben von der Schwiegershäuser Dorfzeitung – Geiger-Verlag, Horb a.N., 1996.
Schwiegershausen am Harz – Ein Dorf mit gelebter Tradition. Bearbeitet und zusammengestellt von Yvonne Niehus,
herausgegeben vom Förderverein Dorfgeschichte und Brauchtum e.V., Mecke Druck und Verlag, Duderstadt 2004.
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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In den Vier Stücken
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Schießstand
"Sonderbau"
Kleingarten
10
Auf der Roten Breite
6
Kleingarten
2
W
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W
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Auf der Meilerstelle
Hinweis: Die vermutliche Einstufung der Gebäude erfolgte lediglich
grob nach äußeren Merkmalen. Zum Teil sind stark umformte
Gebäude, im Kern bzw. auf Rückseiten ggf. ältere oder jüngere
W
Substanzen,
zum Teil sind "Grenzfälle" bzw. Mischformen
eg
unterschiedlicher Baustile gegeben. Genauere Alterseingrenzungen
der Gebäude sind nur mittels gesonderter Gutachten möglich. Dies ist
auf Ebene der Dorferneuerungsplanung nicht erforderlich.
DORFERNEUERUNGSPLAN
SCHWIEGERSHAUSEN
Stadt Osterode am Harz
We
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Kindergarten
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Kapelle
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Kleingarten
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W
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Die Einstufungen sind daher nur vorläufig und vermutlich und müssen
im ggf. Einzelfall bei einer konkreten Antragsstellung nochmals geprüft
werden.
Auf der Bucht
5
Im Teichtal
Friedhof
9
Besonders schwer bis nicht einzuschätzende Fälle sind mit einem
Fragezeichen versehen.
Anmerkung: In der Regel können Förderanträge im Rahmen der
Dorferneuerung laut Amt für Landentwicklung Göttingen für
Maßnahmen an Gebäuden, die vor 1940 erbaut sind, gestellt werden.
In Einzelfällen sind Gebäude nach 1940 gebaut, die jedoch im
ländlich-traditionellen Sinne analog zur Bauweise der 1920-30er Jahre
errichtet worden sind. Aus Dorferneuerungssicht können auch für
diese Gebäude Anträge gestellt werden, was im Einzelfall mit Amt,
Gemeinde und Dorfplaner abzustimmen ist. Ein Rechtsanspruch auf
Förderung besteht grundsätzlich nicht.
Plan:
Gebäudetypen
2012
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An der Roten Breite
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W
Friedhof
Bebauung
i.d.R. ab
2. Hälfte 20. Jh.
Kleingarten
27
Kleingarten
Im Einzelfall sind bzw. können Gebäude außerhalb der
gekennzeichneten Altdorflage vorhanden bzw. vorhanden sein, die bei
besonderer Detail-Gestaltung eine erhöhte ortsbildprägende
Bedeutung erhalten bzw. wiedererlangen können. Dies ist im Einzelfall
W Planer
zwischen Gemeinde, Amt für Landentwicklung und
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Niedersächsischen Vermessungs- und
Katasterverwaltung
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
1.4 Kleine Reise durch die Baugeschichte von Schwiegershausen
Sonderbauten und Gebäude mit besonderen Funktionen in Schwiegershausen
Kirche, Pfarrhaus und ehemalige Schule
Lt. „Schwiegershausen – Dorf im Wandel“ wurde die ursprüngliche Kirche aus dem Mittelalter gänzlich abgerissen und 1680 neu errichtet. Danach folgten weitere Bauabschnitte, der Turm wurde 1763 im oberen
Bereich neu gestaltet, das Kirchenschiff 1800 neu angelegt und 1874 nach Osten erweitert. Nur die untere
Turmhälfte stammt aus dem Jahr 1680.
Schulstraße 2 – Sonderbau Pfarrhaus, symmetrisch gegliederter Fachwerkbau.
Kirche, Pfarrhaus mit Nebengebäude und die ehemalige Schule sind baukulturelle Besonderheiten,
die für das Dorfbild von enormer Wichtigkeit sind.
Kirche und Pfarrhaus stehen unter Denkmalschutz.
Neues Schulgebäude im Stile der Zeit um 1900
(erbaut 1903-04)
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
11
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Weitere Sonderbauten in Schwiegershausen:
Am Spritzenhaus 3.
Lt. Chronik
„Schwiegershausen
– Dorf im Wandel“
wurde das neue
Feuerwehrgerätehaus 1952 neu
übergeben. Mittlerweile ist der ehemalige Sichtfachwerkgiebel harztypisch
mit einem Holzbehang gestaltet, der
Turm erhielt einen
roten Tonziegelbehang.
Sporthallenstraße 24
Das Sport-/Schützenhaus wurde 1876 mit zu dieser Zeit typischen Andreaskreuzen im Fachwerkbild errichtet, der flachere Anbau kam 1933 dazu. Die Sporthalle (Foto rechts) wurde 1955 errichtet und hat in jüngster Zeit eine dorfbildgerechte Fassadengestaltung mit traditionellen Holz- und Tonziegelbehängen erhalten.
Sportlerheim: Am Sportplatzweg,
Putzbau mit Satteldach und
roter Tonziegeldeckung.
Friedhofskapelle: Im Stile der neueren
Zeit als eigenständige Architektur
Ohne regionstypische Materialien.
Schießstandanlage: Zweckbau
am Ostrand des Dorfes.
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
12
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Beispiele ortsbildprägender Bausubstanzen:
wichtig für die regionale und örtliche Identität, für das harmonische Ortsbild
Fachwerkbauten mit Vorkragung des Obergeschosses
Vorkragung
Kirchstraße 17
Eckstrebe
Eckständer
Schwelle
Breitgefach
Im 17. Jh. hatte sich
Fachwerkbautechnik
von der Ständer-/
Geschossbauweise
zur Stockwerksrähmbauweise gewandelt.
Diese Bauweise mit
vorkragenden Obergeschoss bestimmte
das Bild der Dörfer im
17. und 18. Jh..
Osteroder Str. 17
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
13
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Es entstehen ab dieser Zeit in der Regel die typischen zweistöckigen (zweigeschossigen) Fachwerkbauten
mit etwa in Balkenstärke vorkragendem Oberstock. Jedes Stockwerk wird an sich als Einheit konstruktiv ausgebildet und statisch ausgesteift.
Kirchstraße 14
Sporthallenstraße 19
Grabenweg 8
Beispielhafte Fachwerkgefüge-Ausbildungen:
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Eckständer
Kstrebe
Kstrebe
Oberes
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Riegel
Eckständer
Eckständer
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Schwelle
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K-Streben-Ausbildungen
Weitere Beispiele mit vorkragenden Obergeschossen.
Kirchstraße 7
Kirchstraße 20
Angerstraße 8
Im Vergleich zur Region weiter westlich Richtung Leine sind nur noch wenige typische Wohnwirtschaftsgebäude mit
Dielentor aus der Zeit vor 1800 überliefert.
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
14
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Traufseits ohne Streben:
Kirchstraße 29
Erdgeschoss unterfangen:
Rötingstraße 7
Beispiel noch mit historischen Fensterformen: Im Krempel 6
Foto oben Gesamtansicht, Foto unten Detailansicht:
Heckenweg 3
Markante Breitgefache im Obergeschoss:
Osteroder Str. 1
So etwa ab Mitte des 18. Jh. entstehen allmählich
flächenbündige Bauten, wobei Einzelfälle mit
Vorkragung auch nach 1800 nicht gänzlich auszuschließen sind. Auch in der sog. Gründerzeit und
Heimatstilzeit um 1900 gab es wieder als historisierende Dekorelemente ggf. vorkragende Elemente.
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
15
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Beispiele „Flächenbündiges Fachwerk“ mit Merkmalen aus der Zeit um bzw. in der
Regel nach 1800, in Einzelfällen möglicherweise noch vor 1800 erbaut –
wichtig für die regionale und örtliche Identität, für das harmonische Ortsbild
Rötingstraße 19
Am Spritzenhaus 2
Junkernstraße 2
Kirchstraße 30 (noch ganz leicht „vorkragend“)
Beispielhafte Fachwerkgefüge-Ausbildungen:
Eckstrebe
Eckstrebe
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Rähm
Eckständer
Schwelle
Schwelle
Typisch noch als Nachfolgebauten der Gebäude mit
Vorkragung bleiben zunächst meist noch zwei Gefache je
Stockwerk, die Eckgefachstrebe bindet in den Eckständer
ein. Weitere Ausbildungen des Fachwerkgebäudes zeigen
dann einen Strebenverlauf Schwelle-Rähm anstelle
Schwelle-(Eck-)Ständer.
Grabenweg 1 >
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
16
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Osteroder Str. 14
Eckstrebe
Rähm
Wulftener Str. 10
Beispiele von Fachwerkgebäuden mit drei Gefachfeldern je Stockwerk meist
ab Mitte des 19. Jh. (vereinzelt ggf. vor Mitte des 19. Jh.) mit geändertem
Strebenverlauf. Auch der „Wohnkomfort“ steigt, die Geschosse und Innenräume werden höher. Die Streben binden nun in das Rähm anstelle in die
Ständer ein.
Eckständer
Schwelle
Molkereistraße 3
Wulftener Str. 5 mit Backsteingefachen
Dorster Str. 3
Angerstraße 3 mit Klappläden
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
17
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Weitere Fachwerkgefügeformen in Schwiegershausen, die die Fachwerkvielfalt des Dorfes unterstreichen:
Ab nach der Mitte des 19. Jh. werden vermehrt Andreaskreuz-Formen im Fachwerkgefüge angewendet.
< Sporthallenstraße 1
AndreasKreuz
Schwelle
< Sporthallenstraße 22
Weiteres Beispiel quer aufgeschlossener Häuser:
Osteroder Str. 11
Beispiele von strebenlosen Fachwerk-Traufseiten:
Brinkstraße 18
Brinkstraße 9
Sonstige Fachwerkbeispiele, wieder mit sog- K-Streben:
Molkereistraße 9 – Sonderfall, tlw. vorgesetztes Fachwerk? Kirchstraße 24: Einst vorkragendes Geschoss?
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
18
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Beispiele von ortsbildprägenden Gebäuden mit
traditioneller senkrechter Holzverbretterung wichtig für die regionale und örtliche Identität, für das harmonische Ortsbild
Kirchstraße 1 (Giebeldreieck mit traditionellem Ziegelbehang)
Osteroder Str. 32
Osteroder Str. 6
Wulftener Straße 44 (mit Klapptor)
Typische Harzer Verschalung an etlichen Gebäuden. Charakteristisch sind breite senkrechte Bretter mit
schmaler Deckleiste, das Obergeschoss kragt leicht über. Beispiele mit Farbtönen hellgrau bis graublau
(hellere Deckleiste) und warme Hellockertöne (teilweise dunklere Deckleiste).
Kirchstraße 12
Kirchstraße 18
Rötingstraße 9
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
19
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Beispiele von ortsbildprägenden Gebäuden mit
traditioneller Holzverbretterung wichtig für die regionale und örtliche Identität, für das harmonische Ortsbild
Osteroder Str. 12
Mischformen:
senkrechte und
waagerechte
Holzverbretterung
kombiniert.
Breite waagerechte
Brettschalungen zählen
mit zu den ursprünglichen
harztypischen Fassadengestaltungen.
Der Übergang zwischen
Ober- und Erdgeschoß
erhält in der Regel
eine Gesimsausbildung.
Junkernstraße 10
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
20
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Beispiele von ortsbildprägenden Gebäuden mit
unterschiedlichen Behangmaterialien Holz-Tonziegel-Schiefer
wichtig für die regionale und örtliche Identität, für das harmonische Ortsbild
Kirchstraße 4
Biberschwanzziegel kamen wohl gegen Ende des
19. Jahrhunderts verstärkt in die Region und sind nun bei
etlichen Gebäuden anzufinden, teilweise in Kombination
mit Naturschieferbändern.
Wulftener Str. 21
Wulftener Str. 13
Bühweg 5
Sportplatzweg 2
Sporthallenstraße 11
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
21
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Beispiele von ortsbildprägenden Gebäuden mit
unterschiedlichen Behangmaterialien Holz-Tonziegel-Schiefer
wichtig für die regionale und örtliche Identität, für das harmonische Ortsbild
Es gibt auch die Kombinationen Tonziegelbehang mit Holzverbretterung oder Naturschiefergestaltungen.
Detail Segmentform mit
Rippen
Wulftener Str. 3
Wulftener Str. 43
Wulftener Str. 12
Mühlenbergstr. 3
Naturschieferfassaden sind in Schwiegershausen weniger als Tonziegel- oder Holzbehänge anzutreffen, in der Regel
sind Naturschieferbehänge an Giebeldreiecken und an Obergeschossen angebracht. Die Anordnung von Farbbändern mit grauen und rötlichen Bändern ist ein bewährtes Gestaltungsmittel, um das Gesamtbild aufzulockern.
Sporthallenstraße 10
Mühlenbergstr.16
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
22
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Beispiele Flächenbündiges Fachwerk Wirtschaftsgebäude –
wichtig für die regionale und örtliche Identität, für das harmonische Ortsbild
Wirtschaftsgebäude und Scheunen, Neben- und Zweckgebäude in Fachwerk haben anzahlmäßig einen hohen Bestand im Dorf. Mit dem Aufschwung in der Landwirtschaft ab 2.H. des 19. Jh. entstanden die zahlreichen Hofanlagen, die auch heute noch ortsbaulich strukturbestimmend sind.
Große Raumreserven bei künftigen Funktionsverlusten?! Ein Umbau ist jedoch konstruktiv
nicht einfach und kostenträchtig. Ggf. können
Umnutzungsprogramme helfen.
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
23
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
FACHWERKGEBÄUDE MIT VORHANGFASSADEN UND
STARK VERÄNDERTE FACHWERKBAUTEN
BZW. ORTSBILDPRÄGENDE GEBÄUDE
Einige Fachwerkgebäude sind jedoch mit nicht traditionellen sog. ortsuntypischen bzw. nicht regionstypischen Materialien verkleidet oder verputzt. Die Dorferneuerung will Verständnis wecken für eine stil- und dorfbildgerechte Gebäudegestaltung unter Berücksichtigung zeitgemäßer Wohnformen. Grundsätzlich gilt als Empfehlung für die Beispiele auf
den beiden folgenden Seiten aus Dorferneuerungssicht:
In der Regel harztypischen Behang anbringen, an Wetterseiten insbesondere an Giebeln auch Behang aus naturroten Tonziegeln wie S-Hohlpfannen, Krempziegel bzw. Naturschiefer oder rote Biberschwanzziegel vor allem bei den
jüngeren Fachwerkgebäuden ab Mitte des 19. Jh.. Die Umgestaltung ist im Einzelfall mit einem Fachmann/Bausachverständigen zu entscheiden, ob die Gestaltung der Fassade ggf. auch auf einer Teilfläche in Sichtfachwerk auf Nichtwetterseiten erfolgen kann (ggf. sind vorab zur Untersuchung Teilflächen freizulegen). Ebenso sind die
sonstigen fachlichen Belange wie „Wärmeschutz“, Energieeinsparungsverordnung, „Statik“, Bauordnungsrecht (z.B.
Grenzabstandsfragen klären) u.a. zu bedenken und zu prüfen.
Beispiele von ortsuntypisch veränderten Gebäuden, die z.B. mit traditionellen Behängen ins Ortsbild noch
mehr eingefügt werden können.
Beispiele mit Fachwerkimitat oder -vorsatz
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Gebäude teilweise mit ortstypischem Fachwerk
Wohl ehemals Fachwerkgebäude mit schon stärker verändertem Fachwerkgefüge
Zum Beispiel durch Einbau größerer breit liegender Fensterformate
Zum Beispiel durch Verklinkerungen, massive Unterfangungen der Fronten
Empfehlungen für massiv unterfangene Wandteile – hier kein Fachwerk aufdoppeln als „Kulisse“, sondern mit Putz
gestalten, ortstypische Behänge anbringen oder beranken lassen. Etliche Fachwerkgebäude wurden in den letzten 30
Jahren unterfangen. Sofern hier noch keine ausreichenden Dämm-Maßnahmen der Außenwände vorliegen, können
massive Wandflächen mit hinterlüfteten Behangkonstruktionen aus ortstypischen Tonziegeln, Naturschiefer oder Holz
gestaltet werden. Somit wird das Ortsbild und zugleich die Energieeinsparung verbessert.
Jedoch muss vorab jeder Einzelfall hinsichtlich der künftigen Maßnahmenkonzeption von einem Fachmann genau geprüft und beurteilt werden, Substanzprüfungen sind erforderlich.
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Beispiele Gebäude mit Backsteinfronten und Putzfassaden
- wichtig für die regionale und örtliche Identität, für das harmonische Ortsbild
Weiße Breite 1
Dörfliche Backstein- und Putzbauten –
Generation ab um 1900 bis Mitte
des 20. Jh.
Gebäude mit steil geneigten roten Dächern,
einst wohl mit Holzsprossenfenstern
runden das traditionelle Dorfbild ab.
Backsteingebäude verleihen dem Dorfbild eine
besondere Note aufgrund der hohen handwerklichen Detailqualität.
Um die Jahrhundertwende wurden Fachwerkfronten immer mehr von Putz- und Backsteinfassaden abgelöst. In Schwiegershausen ist
die Backsteinkultur jedoch nicht ganz so ausgeprägt wie z.B. in Wulften.
Sportplatzweg 1
Das Gebäude Sportplatzweg 1 ist ein besonders signifikanter Putzbau mit Dekorelementen, beispielhaft ist auch das
mit Holzbrettern behängte Giebeldreieck.
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Weitere Putzbauten-Beispiele im Dorfbild, die das traditionelle Dorfbild abrunden:
Bis um die Mitte des 20. Jh. wurden noch Siedlungshäuser im ländlichen Stil noch mit steil geneigten
roten Dächern und meist ehem. weißen Holzsprossenfenstern gebaut. Teilweise stammen diese noch im
ländlichen Wohnhaustil errichteten Gebäude möglicherweise aus der Zeit vor 1945. Die Architektur der
1930er und 1950er Jahre unterschied sich teilweise nur unwesentlich.
Elllerngasse 1
Weiße Breite 11
Dorster Str. 17
Auf der Breite 8
Mühlenbergstr. 15
Wulftener Str. 4
Putzfassaden sollten im Dorfbild farblich in gedeckten hell-freundlichen Erdtönen gehalten werden (von
gebrochenem Weiß bis Ocker, Grau- und hellen Brauntönen oder rötlichen Tönen), um sich dem natürlichen
Farbspektrum der dörflichen Materialien anzupassen. Große rein weiße Flächen sind nicht dorftypisch, sehr
auf- und auch anfällig gegen Schmutz. Traditionell wurden bei Putzfassaden um die Öffnungen sog. Faschen
als glatter geputzte Farbrahmen angeordnet – die eigentliche Putzfläche hatte eine leichte Körnung.
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
2. Maßnahmen für Gebäude
Ein Kernstück der Dorferneuerungsplanung für die einzelnen Gebäude im Dorf, vor allem für die historisch wertvollen, ortsbildprägenden Bausubstanzen, sind die Bilderbögen mit Hinweisen zur Material-, Stil- und Detailgerechtigkeit auf den folgenden Seiten.
Diese Bilderbögen stellen eine Art Richtschnur und Maßgabe dar, die bei der Verfahrensabwicklung und Antragsstellung Beachtung finden soll.
Zum Abschluss findet sich noch eine vorläufige Bewertung der Gebäude hinsichtlich der
>„Bedeutung der Gebäude für das traditionelle Dorfbild“.
Vorläufig deshalb, weil im Zuge einer konkreten Antragstellung weitere bedeutungssteigernde Hinweise vom
Antragsteller kommen können, z.B. wenn historische Aufnahmen wichtige traditionelle Details anzeigen, die heute verdeckt sind, oder wenn nicht sichtbare rückwärtige baukulturell wichtige Fronten und Details bei einem Ortstermin besichtigt werden.
Dieser Plan soll grundsätzlich die Bedeutung der Gebäude für das traditionelle Dorfbild herausstellen, wobei sich
etliche Gebäude durch verbessernde Maßnahmen (wie im Plan vorgeschlagen) in ihrer Bedeutung für das typische Dorfbild steigern können.
Die Gebäude werden in ihrem „ortsbildprägenden“ Wert beurteilt, der sich aus folgenden Faktoren ergibt:



Denkmaleigenschaft, Stilerhaltung
Baualter, Geschichtswert, Gebäudetyp
Lage, Situation im Dorf
Durch einzelne verbessernde Maßnahmen lässt sich die Bedeutung des jeweiligen Gebäudes für das traditionelle
Dorfbild und für die künftige Dorferneuerung erhöhen!
Folgende Grundsatzaussagen können gemacht werden: Zur stilgerechten Gebäudegestaltung und zur Erhaltung
der typischen Dachlandschaften in Schwiegershausen und der Region (!) gehört die entsprechende Verwendung
bestimmter Dachziegel. Aus historisch-ortsbildprägender Sicht stehen die naturroten Hohlpfannen bzw. SFalzziegel aus Ton im Vordergrund. Doppelmuldendeckungen, die gegen Ende des 19. Jh. aufkamen, sind als
Eindeckung vornehmlich bei jüngeren ortsbildprägenden Gebäuden, die ab dem Ende des 19. Jh. erbaut worden
sind, möglich.
Auf die Bedeutung der ortsbildprägenden Bausubstanzen wurde schon mehrfach hingewiesen. Dabei ist es wichtig, dass nicht nur die intakten ortstypischen Fronten erhalten bleiben, sondern dass auch die schon mehr oder
weniger veränderten Gebäude wieder im Sinne einer stilgerechten Renovierung „rückgebaut“ werden. Einige
Gebäude sind mit ortsuntypischen Materialien behängt, hier lohnt vielfach eine Umgestaltung mit ortstypischen
Behangmaterialien, die weiter unten beschrieben werden, in Einzelfällen ggf. Sichtfachwerkgestaltung aus Nichtwetterseiten, wenn dies nach Rücksprache mit einem Ingenieur/Energieberater hinsichtlich der Erfüllung energetischer Anforderungen möglich ist. Dabei sind auch in Abstimmung mit Bausachverständigen/Handwerkern u.a.
die Bauordnungen, z.B. Niedersächsische Bauordnung (z.B. hinsichtlich Grenzabstandsbelangen) oder Energieeinsparungsverordnung (EnEV))zu berücksichtigen
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Besonders ortsbildprägende-traditionelle Fassade.
Typische Fassade und/oder Details repräsentierend,
baukulturell sehr regionstypisch. Im Prinzip im Sinne
der ortsbildprägenden Gestaltung erhalten.
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Stadt Osterode am Harz
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Plan:
Fassaden-Bedeutung für das
traditionelle Ortsbild
Auf der Bucht
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An der Roten Breite
RELATIV WICHTIG
für das traditionelle Ortsbild - mehr verändert, weniger
traditionelle regionstypische Fassadenmerkmerkmale
im Bestand - Umgestaltung kann Bedeutung für das
traditionelle regionstypische Ortsbild erhöhen
Friedhof
Außerhalb der Altdorflage gelegene Gebäude können
im Einzelfall beurteilt werden - Ausführliche Legende
siehe Text Dorferneuerungsplan, Neubauten oder
neuere Bauten bzw. neuer umformte z.T. nicht
eingestuft. Endgültige Festlegung der
Gebäudebedeutung kann im Zuge einer
Antragsstellung erfolgen.
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Kleingarten
BEDINGT WICHTIG BIS „NORMALE" BEDEUTUNG
für das traditionelle Ortsbild, z.T. jüngere Gebäude mit
eigenständiger zeitgenössiger Architektur oder ältere
Gebäude mit verschiedenen Elementen, die nicht zu
den traditionellen, regions- und ortstypischen
Elementen zählen.
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WICHTIG für das traditionelle Ortsbild als
ortsbildprägende Fassade - Im Prinzip wie Gebäude
der Kategorie "sehr wichtig", jedoch im Detail etwas
mehr verändert gegenüber der ursprünglichen,
traditionellen ortsbildprägenden Bauweise; im Detail
verbesserbar.
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Projektgemeinschaft
planungsgruppe lange puche /
Dipl. Ing. Brudniok
37154 Northeim / 37081 Göttingen
Seite
2a
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Freilegung bedeutet nicht zwangsläufig Sichtfachwerk, in Schwiegershausen sind vorharztypische Behänge gerade auf Giebel- und Wetterseiten oder in Giebeldreiecken aus ortstypischen Materialien wie vorwiegend naturrote S-, Hohlpfannen, Krempziegel, Naturschiefer oder Biberschwanzziegel oder Holz (wenn dies bauordnungsrechtlich z.B. bezogen auf den Brandschutz möglich ist – hier ist ein Ingenieur beratend zur Klärung wichtig)
traditionelle Gestaltungsmittel.
Auch daran werden uns kommende Generationen messen, wie wir mit dem baulich kulturellen Erbe bzw. dessen
authentischen und ortstypischen Materialien und Details umgegangen sind. Das Einfügen veränderter oder störender Gebäude ins Ortsbild spielt bei der Dorfbildpflege ebenfalls eine wichtige Rolle. Als Einfügungsmaßnahmen kommen o.g. ortstypische Behänge besonders in Betracht.
2.1 Der Material- und Detailbesatz an ortsbildprägenden Gebäuden
Die typische Dachlandschaft
Die wichtigsten Ziegeltypen :
Hohlpfanne
S-Falz-Ziegel
Doppelmuldenfalzziegel
Aus bautechnischer Sicht wird jedoch heutzutage die Verwendung von Falzziegeln empfohlen.
Fördertechnisch können auch
naturrote Flachdachpfannen
mit runder Krempe beantragt
werden.
Schwiegershausens Dachlandschaft– noch überwiegen
rote Eindeckungen
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Traditionelle naturrote Hohlpfanneneindeckungen und Doppelmuldenziegel 
Hinweis zur Dacheindeckung: naturrote Biberschwanzziegel oder Naturschiefer sind für Vordächer auch vertretbare Gestaltungsmittel.
Dorfbildgerechte Gauben:
Von links nach rechts: Satteldachgaube, Walmdachgaube, Schleppdachgaube, Dreiecksgaube.
Beispiele heller, früher gekalkter Dachränder.
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Beispiele Schleppgaube und Satteldachgauben
Traditionell sind Schlepp-, Walmdachgauben oder Giebel-/Satteldachgauben bzw. Zwerchhäuser
ORTSTYPISCHE BEHÄNGE
Holz als Holzdeckleistenschalung (senkrechte Bretter mit schmaler Deckleiste) gehört als Fassadenbehangmaterial mit zu den wichtigsten traditionellen Gestaltungsmitteln in Schwiegershausen.
Beispiele mit traditionellen Abschlüssen im Übergang zwischen den Geschossen
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Farbbeispiele: Deckleiste und Bretter einfarbig bis farblich abgesetzte Deckleisten
Der Behang aus Holz, auch ”Harzer Beschlag” genannt: es sollten breite Bretter mit schmaler Deckleiste in senkrechter Anordnung gewählt werden. Brettbreite früher ca. 16-18 cm, Deckleisten schmal, Kanten leicht gefast.
Hierbei sollten stockwerksweise Gliederungen erfolgen.
Auch waagerechte Verbretterungen sind
typische Elemente der Harzregion und
werden oft in Kombination mit senkrechten Brettverschalungen verwendet.
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Zum Dorfbild gehören auch naturrote Tonziegel-Behänge. Ursprünglich herrschten S- und Hohlpfannen
bzw. Krempziegelbehänge vor. Bei „jüngeren“ Gebäuden nach etwa 1880 können Biberschwanzziegel
in Segmentform auch als stiltypisch bezeichnet werden.
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ausgestellt.
Typischer Hohlpfannenbehang.
Häufig sind nur die Giebeldreiecke mit Tonziegeln behängt.
Dachrand am Ortgang mit Naturschiefer
verkleidet.
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Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Neben S- und Hohlpfannen sind auch
sog. naturrote Doppelmuldenziegel
als Behangmaterial im Dorfbild vertreten,
teilweise in Kombination mit Hohlpfannen.
Rote Biberschwanzziegelbehänge sind in Schwiegershausen in den letzten Jahren verstärkt „im Dorfbild“ verwendet worden.
Traditionell sind Segmentbiber mit „Rippen“, also keine glatten Ziegelsteine.
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Auch die Kombinationen Tonziegel im Giebeldreieck und Holz sind
geeignete dorfbildgerechte Gestaltungsmittel
Typische Naturschieferbehänge.
Wichtig sind Gebindeformen wie Strackorte, Fensterumrahmungen, Geschossbänder, die durchaus mit
roten bis grauen Schieferplatten farblich abgesetzt werden (s. Foto unten rechts).
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Beispiele Gebäudegestaltungen mit traditionellen Behängen:
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Beispiel aus einer Dorferneuerung: Linkes Foto: Typ „E“, verändertes historisches Gebäude vor der Dorferneuerung. Rechtes Foto: Nach Umgestaltung im Rahmen der Dorferneuerung.
Bespiele traditionelle Holzgestaltungen im Vorharz- und Harzbereich: Farbgebungen helle Erdtöne (z.B.
ocker, umbra, grau, graublau, rotbraun, ggf. kombiniert)
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Typische prinzipielle Giebelgestaltungsmöglichkeiten
Westgiebel-Gestaltungen
Variante mit Naturschiefer
Ortstypische Variante mit roten Tonziegel
Ostgiebel-Gestaltungen
Ortstypische Variante mit nur Giebeldreieck
in Naturschiefer
Ortstypische Variante
nur Giebeldreieck mit roten Tonziegel
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Türgestaltung in Stichworten als Empfehlungen
 Türen und Tore grundsätzlich werden vom Amt nur aus einheimischen
bzw. nordischen Hölzern in traditioneller Verarbeitung gefördert.
 Erhaltung und Aufarbeitung historischer Türen hat Vorrang vor Neuanfertigung; ist Altsubstanz nicht zu halten, hat ggf. entsprechender Nachbau
Priorität vor ansonsten beliebiger neuer Tür!
 Katalogmodelle können als Anregung dienen, vom Tischler individuell
nach abgesprochenem Entwurf gefertigte Stücke haben stets Vorrang!
 Grundsätzliches Konstruktionsprinzip in der Regel Rahmen-FüllungsTüren in stets symmetrischem Gesamtaufbau; obere Partien des Türflügels nach Lichtbedarf ggf. verglast, hierfür schlichtes Ornament- oder
Klarglas verwenden
 Weiße Haustüren "gehören" nicht in alte Häuser sondern sollten nach
Geschmack Neubauten, Balkon- und Terrassentüren usw. vorbehalten
bleiben. Für Altbauten eignen sich gestalterisch nur deckend gestrichene
oder dunkel "natur" gehaltene Haustüren. Eiche sollte, wenn natur gezeigt, entweder gleich dunkel
behandelt werden oder in "natürlicher" heller, nicht Möbelpolitur-artiger Oberflächenendbehandlung!
Farblich deckend in kräftigen Farben gestrichene Türen sollten unter Berücksichtigung traditioneller
Farbstellungen für Rahmen mit Bekleidung, Blatt, Füllungen, profilierten Elementen und Verleistungen unterschiedlich gestrichen werden.
 Oberlichter sind zu erhalten, ihre Holzteile in der Regel meist traditionell weiß zu halten!
 Türgliedernde Elemente wie aufgedoppelte Mittelstege zwischen Ober- und Unterpartie, Kämpfer,
einfache Schlagleisten oder -Paare, deren ggf. besondere Basis oder Kapitelle sind stets zu erhalten und besonders sorgsam aufzuarbeiten bzw. der Symmetrie des Gesamtbildes wegen bei Stellund Gehflügel entsprechend zu bearbeiten.
 Türbeschläge nicht als moderne Griffe, sondern am besten als "Klinke" mit Drücker-Langschild
halten.
 Holztore und Luken sollten stets mit senkrechten Brettern, am besten mit konischen oder rechteckigen Deckleisten über stumpfen Bretterstößen oder glatte gespundete Bretter ausgeführt werden.
 Wichtig für alle Haustüren funktional und gestalterisch ist ein ausreichend hoher Wasserschenkel
als vorgesetztes i.d.R. oben abgefastes Brett 12-15 cm hoch, ggf. mit gerundeter Vorleiste oder
Brett unmittelbar am Boden.
 Türen und Tore in Putzfassaden stets mit zu den Fenstern gestalterisch passender, der größeren
Öffnung wegen auch breiterer Fasche versehen.
 Türstufen am besten als Naturstein-Blockstufen stiltypisch.
 Bei Toren historische Elemente wie Torpfosten, Torbögen, Radabweiser usw. möglichst erhalten
und ggf. wiedereinbauen, wenn von gestalterischer Disposition her sinnvoll oder erforderlich
 Für neu zu fertigende Türen sind Werkskizzen sinnvoll bzw. nötig, am aussagefähigsten mit Details
im Maßstab 1 : 10 und größer
Oben rechts Beispielskizze einer traditionellen Kassettentür
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Türen als Visitenkarten
ortsbildprägender Häuser
Traditionelle Haustüren
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Traditionelle
Holztore
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Fenstergestaltung in Stichworten – Empfehlungen für Förderanträge
Einheimische oder nordische Holzart, keinesfalls Tropenholz oder zertifizierte Hölzer aus kontrolliertem Anbau!
Fenster in der Regel weiße Blend- und Flügelrahmen, Anstriche der Hölzer i.d.R. deckend, atmungsfähig-offenporig
endbehandelt; auch sind „naturbehandelte“, „geölte“ nicht weiß gehaltene Eichenfenster oder Lärchenholzfenster möglich
Holzteile zum Glas hin stets konisch gehalten > Vermeidung "eckiger" Wirkung
Senkrechte Hauptsprossen und Teilungselemente sollen konstruktiv glasteilend ausgebildet werden, bei Flügel- und
Oberlichtsprossen können sog. "Wiener Sprossen" beidseitig auf die Glasflächen aufgesiegelt verwendet werden
Kämpfer je nach Baustil des Fensters profiliert mit Zierprofil
Möglichst Schlagleisten und mittige Stehsprossen bei einflügligen Fenstern längs mit aufgedoppeltem Profil oder eingefräster Nut profiliert, ggf. mit Basis und Kapitell-Stück vor allem bei Gründerzeitbauten
Fensterbekleidung seitlich und oben als Bretter, in den Ecken auf Gehrung in üblicher ca. 6-8 cm Breite, farbig abgesetzt (deckend gestrichen) bei Fachwerkfronten
Fensterbank aus Holz, Zink, Kupfer
Bei Fenstern im Fachwerk oben ggf. Holzverdachung auf Konsolen
Fenster im Putz: Leibung und Fasche in stilistisch passender Breite glatt geputzt und farbig abgesetzt; vorhandene
Altgesimse und Gewände möglichst erhalten
Zusätzlich nach Baustil empfohlen: Klappläden für Erdgeschoßfenster, traditionelle Rahmen-Füllungs-Läden mit Quersteg mittig oder in Kämpferhöhe mit glatten, möglichst abgeplatteten Füllungen; Jalousie-Stäbe oder BrettchenFüllungen nur für Häuser seit Bauzeit 20er Jahre; Beschläge mattschwarz











A1
A1
A2
B1
B2
C1
C2
C3
Vom Baustil her beispielhafte Fenstertypen:
Fensterbeispiel
mit Klappläden
A1: Altbauten bis Gründerzeit: Fenster mit Hochkämpfer, 6 Scheiben oder "Kreuzstock"-Bild (4 Scheiben)
A2: bei hohen Fenstern auch mit Mittelkämpfer und mittig geteilten Läden
B1: Gründerzeit Galgenfenster (Oberlicht und Flügel ohne oder mit 3er-Teilung
C1: 20er Jahre auch Fenster ohne Kämpfer im 6-Scheiben-Bild
C2: 30er Jahre "Fenster-Kreuze" mit mittlerer Flügelsprosse als 4-Scheiben-Bild
C3: 50er Jahre und kleinere Fenster: einfache Stehteilung, 2-Scheiben-Bild'
Weitere Details sind im Rahmen der Antragstellung zu klären.
Die im Vergleich zur naturroten Dachlandschaft ebenso prägenden und typischen Bauteile in den Dorfbildern sind
die Holzsprossenfenster mit weißer Farbe (heutzutage offenporige Anstriche verwenden) und farbig abgesetzter
Bekleidung. Weiße Fenster sind als besonders wünschenswert, besonders in Ensemblebereichen. Aber auch
„naturbelassene“ Holzsprossenfenster aus Eiche oder Lärche sind als dorfbildgerecht zu bezeichnen. In Wirtschaftsgebäuden sind auch häufig Eisenfenster, anthrazit gehalten, gegeben. Die endgültige Fenstergestaltung
ist jeweils mit dem Amt / Dorferneuerungsbetreuung im Antragsfall abzustimmen.
Besonders sind auch Klappläden als Windschutzelemente für Fenster wünschenswert.
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Leider kann man auch feststellen, dass etliche traditionelle Gebäude überhaupt keine stiltypischen Holztüren,
Fenster und andere Details handwerklicher Tradition und Kunstfertigkeit besitzen.
Wenn man sich zur Erhaltung von traditioneller Baukultur bekennt, sollten stiltypische Details bezogen auf die
Bauepoche beachtet werden.
Beispielhafte traditionelle Fensterformen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Beispiele von Kreuzstockfenstern mit Flügel- und Oberlichtteilung.
Untere Reihe rechtes Foto: Beispiel mit traditionellen Klappläden
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Als Orientierung für die Gestaltung helfen oft alte „historische“ Aufnahmen. Je bedeutsamer ein Gebäude, desto
höhere Detailgenauigkeit ist wünschenswert, nicht nur bei Denkmälern. Dieses ist auch mit zeitgemäßen Techniken möglich, bei Fenstern können auch mit spezieller Wärmeschutzverglasung stiltypische Sprossenfenster hergestellt werden.
Heutige Wärmeschutzanforderungen sollten mit Energieberatern genauestens besprochen werden. Vorsicht ist
bei Innendämmungen geboten. Vielfach sind Fachwerkhäuser schon durch unsachgemäße Dämmungen geschädigt worden.
Ein Tipp in Richtung Wärmeschutzverbesserung: Z.B. waren früher Klappläden aus Holz üblich. Bei kalten Wintertagen bzw. -nächten waren und sind diese Elemente auch ein guter Wind-Schutz für die „Schwachstelle“ Fenster. Für jedes Gebäude stellen diese Elemente eine optische Bereicherung dar.
Weitere Beispiele von Klappläden
Die Wahl der Materialien ist grundsätzlich aus dem Bestand und
seiner handwerklicher Bearbeitung abzuleiten. Die Reparierbarkeit
muss möglich sein, was für manche moderne Bau- und Kunststoffe
fraglich ist.
Dorfbildgerechte Vorbaubeispiele
Zum Schutz der Hauseingänge und
der traditionellen Haustüren bieten
sich Vorbauten in Holzkonstruktion
mit roter Ziegeldeckung, ggf. Naturschieferdeckung an.
Aber auch „transparente“ leichte
Konstruktionen sind nach Abstimmung vorstellbar.
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
2.2 Grundsatz-Maßnahmen-Empfehlungen zu den jeweiligen Gebäudetypen
Gebäudetyp
Maßnahmenempfehlungen
Gebäude im Stile von Typ A1 und A2
Wichtiges Fachwerkgebäude erhalten und gestalten. Falls ein
Förderantrag zur Dorferneuerung gestellt wird (zum Ablauf eines
Förderantrages siehe Hinweise im Dorferneuerungsplan) sind
folgende Hinweise zu beachten:
Es kommen grundsätzlich Gestaltungen mit traditionellen Materialien infrage, z.B. harztypische Holzbretterschalung oder naturrote
S-Falzziegel/Hohlpfannen bzw. Krempziegel, im Einzelfall nach
Abstimmung mit Bauamt/Förderstelle Verwendung von naturroten
Biberschwanzziegeln in Segmentform oder Naturschiefer als
Behangmaterial. Für Teilbereiche ist eine Sichtfachwerkgestaltung
insbesondere für die Typen A1 mit baukulturell wertvollen Fachvorkragungen – soweit bautechnisch möglich und vertretbar - zu
erörtern.
Ortsbildprägende Fachwerkbauten
Beispiel Typ A1
Zu den traditionellen Gestaltungselementen zählen zudem naturrote Tonziegel für das Dach, in der Regel weiße Holzfenster oder
geölte Eichenfenster oder Sicht-Lärchenholzfenster mit glasteilenden Sprossen (ergänzt durch Wiener Sprossen z.B. für Flügelsprossen) und typische Holzkassettentüren. Alternative DämmMaßnahmen innen, z.B. mit Lehmwänden, sollten mit einem Bauphysiker / Architekten seitens des Eigentümers abgestimmt werden.
Die vorgenannten Aspekte gelten auch sinngemäß für die im Plan
dargestellten Gebäudetypen AH (von Holzbehängen geprägte
Fassaden) und AB (von Biberschwanz- bzw. Schieferbehängen
geprägte Gebäude).
Beispiel Typ A2
Gebäude im Stile von Typ B1
Gebäude mit typischen Backsteinfronten
Falls ein Förderantrag zur Dorferneuerung gestellt wird (zum
Ablauf eines Förderantrages siehe Hinweise im Dorferneuerungsplan) sind folgende Hinweise zu beachten:
Möglichst Erhaltung wichtiger Massivfronten in Sichtmauerwerk/Backstein, Details wie Gesimse, Formsteine.
Ggf. Umgestaltung nach individueller Beratung mittels dorfgerechter Farbgebung oder traditioneller Behänge z.B. harztypische
Holzbretterschalung oder naturrote S-Falzziegel/Hohlpfannen bzw.
Krempziegel, im Einzelfall nach Abstimmung mit Bauamt/Förderstelle Verwendung von naturroten Biberschwanzziegeln
in Segmentform oder Naturschiefer als Behangmaterial.
Zu den Aspekten traditionelle Gestaltungselemente, alternative
Dämm-Maßnahmen und Einschaltung eines Bausachverständigen
siehe sinngemäß Hinweise zu Gebäudetypen A1 und A2.
Beispiel Typ B1
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Gebäudetyp
Maßnahmenempfehlungen
Gebäude im Stile von Typ B2 und C
Falls ein Förderantrag zur Dorferneuerung gestellt wird (zum
Ablauf eines Förderantrages siehe Hinweise im Dorferneuerungsplan) sind folgende Hinweise zu beachten:
B2: Vermutlich Gebäude meist mit äußeren Merkmalen im Stile
aus der Zeit vor 1940, vereinzelt ggf. ursprünglich Fachwerkbauten
oder jüngere Gebäude (nicht immer eindeutig identifizierbar aufgrund Veränderungen, fließende Übergänge zu Gebäudetypen der
Gruppe C bzw. E).
C: Vermutlich Gebäude mit äußeren Merkmalen der Zeitspanne
ca. ab 1950, vereinzelt davor (ggf. im Einzelfall Übergangstypen zu
D, oder im Ursprung Typ E, B).
Farbgebung u. -gliederung von meist dörflichen Putz- und Massivfronten durch gedeckte, helle Erdfarben u./o. Gestaltung, möglichst Farbgliederung durch Geschoss- und Eckbänder sowie
Anordnung von typischen Fensterfaschen, wenn es sich um massive Flächen handelt und kein Fachwerk noch im Verborgenen
liegt. Es ist zu prüfen, ob ggf. Fachwerkstrukturen vorhanden sind.
Dann sind im Einzelfall andere Entscheidungen zu treffen und
Substanzprüfungen erforderlich.
Möglich ist auch die Gestaltung von (Teil-)Flächen mit traditionellen Materialien, wie harztypische Holzbretterschalung, naturrote SFalzziegel/Hohlpfannen bzw. Krempziegel, naturrote Biberschwanzziegel in Segmentform oder Naturschiefer.
Beispiel Typ B2
Beispiel Typ C
Zu den traditionellen Gestaltungselementen zählen zudem naturrote Tonziegel für das Dach, in der Regel weiße Holzfenster oder
geölte Eichenfenster oder Sicht-Lärchenholzfenster mit glasteilenden Sprossen (ergänzt durch Wiener Sprossen z.B. für Flügelsprossen) und typische Holzkassettentüren. Alternative DämmMaßnahmen innen, z.B. mit Lehmwänden, sollten mit einem Bauphysiker/Architekten seitens des Eigentümers abgestimmt werden.
Gebäude im Stile von Typ E
Umgestaltung von veränderten meist Fachwerk-/ Altgebäuden.
Falls ein Förderantrag zur Dorferneuerung gestellt wird (zum
Ablauf eines Förderantrages siehe Hinweise im Dorferneuerungsplan) sind folgende Hinweise zu beachten:
Möglicherweise veränderter Altbau bis hin zum neueren „Ersatzbau“ bzw. Ersatz von ursprünglichen Außenwänden. Eventuell
auch Gebäude des 20. Jh. (als Typ B, C oder D) bzw. kein Ursprungsbau aus der Zeit vor 1940. Gebäudetyp kann nur endgültig
geklärt werden durch genauere Recherche/Gutachten bzw. Rücksprache z.B. mit Eigentümer im Einzelfall z.B. im Rahmen der
Antragstellung (Klärung einer Förderfähigkeit von Maßnahmen).
Diese Klärung ist nicht Gegenstand des Dorferneuerungsplanes.
Für nicht mit traditionellen Materialien gestaltete Fassadenteile
bzw. grundsätzlich kommen Gestaltungen mit traditionellen Materialen infrage, z.B. harztypische Holzbretterschalung oder naturrote
S-Falzziegel-/Hohlpfannen bzw. Krempziegel, im Einzelfall nach
Abstimmung mit Bauamt/Förderstelle Verwendung von naturroten
Biberschwanzziegeln in Segmentform oder Naturschiefer als
Behangmaterial.
Vermutlich Gebäude mit Merkmalen eines veränderten wohl älteren Gebäudes, Erscheinungsbild weniger von traditionellen Materialien geprägt, ggf. auch Mischformen möglich oder jüngerer Bau.
Beispiel Typ E
Zu den traditionellen Gestaltungselementen zählen zudem naturrote Tonziegel für das Dach, in der Regel weiße Holzfenster oder
geölte Eichenfenster oder Sicht-Lärchenholzfenster mit glasteilenden Sprossen (ergänzt durch Wienersprossen z.B. für Flügelsprossen) und typische Holzkassettentüren. Alternative DämmMaßnahmen innen, z.B. mit Lehmwänden, sollten mit einem Bauphysiker/Architekten seitens des Eigentümers abgestimmt werden.
Hinweise: Die vorgenannten Grundsatzempfehlungen sind eine grobe Richtschnur und im Einzelfall zu prüfen, die Gebäude
sind individuell zu betrachten, bei etlichen Gebäuden sind auch aufgrund von Veränderungen individuelle Lösungen erforderlich. Wichtig ist, wie beim Arzt, eine genaue Untersuchung und Diagnose. Eine genaue Bestandsaufnahme und Substanzprüfung hilft ein maßgeschneidertes fachgerechtes Konzept mit vollständigen Leistungspositionen zu entwickeln, vermeidet
Baufehler und Nachträge.
Grundsätzlich wird bei Baumaßnamen empfohlen: Die Einschaltung eines Bausachverständigen als Ingenieur / Energieberater / Architekt zur Substanzprüfung, Bestandsermittlung und Maßnahmenplanung hinsichtlich der Erfüllung von Bauverordnungen u.a. der Energieeinsparungsverordnung, bautechnischer, bauordnungsrechtlicher Anforderungen und Beratung zu
weiteren Fördermöglichkeiten, z.B. kfw-Förderung. Die Gestaltungsbelange kann dieser Baufachmann im Zuge der Antragstellung mit dem Amt für Landentwicklung, Bauamt-Gemeinde und Dorferneuerungsbetreuer abstimmen. Weitere Gestaltungsmöglichkeiten und ggf. begründete Abweichungen sind im Einzelfall in Abstimmung mit Amt für Landentwicklung, Gemeinde und Dorferneuerungsbetreuer abzustimmen bzw. zu klären.
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Beispielhafte Maßnahme – Vorher-Nachher-Darstellungen
Beispiel eines markanten
giebelständigen
ortsbildprägenden
Fachwerkhauses
Situation: Ostgiebel mit Plattenbehang
Ziel: Giebel mit ortsbildgerechten
Materialien gestalten
VORHER 
-
NACHHER 
Gestaltungsvariante A: Giebeldreieck mit naturroten Tonziegeln, S-Falzziegel, übrige Fläche mit LärchenholzDeckleistenschalung, Fenster als Holzsprossenfenster.
Gestaltungsvariante B:
Insgesamt Tonziegelgestaltung, weniger wartungsintensiv als mit Holzfassaden und Holzteilen.
Fotobeispiel
Hinweis: Die Maßnahmen müssen aufgrund der beengten Situation grundsätzlich auch auf bauordnungsrechtliche Zulässigkeit geprüft werden, u.a. Abstandsvorschriften gem. Niedersächsische Bauordnung. Die Skizzen sollen nur modellhaften
Charakter für allgemeine Kriterien zur Ortsbildgestaltung haben. Vor Maßnahmenbeginn ist zudem u.a. eine Bestandsanalyse mit Substanzuntersuchung sowie statisch-konstruktive Untersuchungen erforderlich. Weitere Aspekte wie z.B. Wärmeschutzbelange können im Rahmen einer Dorferneuerungsberatung erörtert werden.
Projektgemeinschaft: planungsgruppe lange puche gmbh, Northeim, und Dipl.-Ing. Hajo Brudniok, Göttingen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Beispielhafte Maßnahme – Vorher-Nachher-Darstellungen
Beispiel eines markanten
giebelständigen
ortsbildprägenden
Fachwerkhauses
Situation: Ostgiebel mit Plattenbehang
Ziel: Giebel mit ortsbildgerechten
Materialien gestalten
VORHER 
-
NACHHER 
Breite Bretter mit
schmaler
Deckleiste.
Gestaltungsvariante C: Giebeldreieck mit Naturschiefer, übrige Fläche mit Lärchenholz-Deckleistenschalung.
Naturschiefer ist als Material im Vorharzbereich auch vertretbar.
Naturschiefer mit
folgenden
Detailvorschlägen:
 Eckbänder,

 Geschossbänder,


 Strackorte um die

Fenster,
Schablonendeckung

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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
2.3 Grundsatzblatt: Gestaltung ortstypischer Gebäude aus historischtraditioneller Sicht als Empfehlungskatalog im Rahmen der Dorferneuerung

Wesentliche Aussagen und Aspekte
Wichtige Grundzüge der dorfbildgerechten Gestaltung von ortsbildprägenden Bausubstanzen
im Rahmen der Dorferneuerungsförderung
(Denkmalgeschützte Gebäude und Anlagen bedürfen der gesonderten Abstimmung
mit der Denkmalschutzbehörde)
> Grundsätzlich gilt: Im Einzelfall sind Abweichungen möglich - dieses ist jeweils mit dem Amt für Landentwicklung abzustimmen. Das Amt entscheidet in fördertechnischer Hinsicht, ob eine begründete Abweichung möglich ist.
> Insbesondere für landwirtschaftlich genutzte Gebäude oder Gebäuden von aktiven Landwirtschaftsbetrieben können die
Kriterien nach Abstimmung mit dem Amt für Landentwicklung zur Gestaltung reduziert werden
I. Dach
1.1 Dacheindeckung
Mit erster Priorität sind zu fördern: Naturrote* Tonziegel
Fördernswert sind: In der Regel 13 Stck. je m²
 Mit erster Priorität: S- Falzziegel und hohlpfannenähnliche Ziegel- u. Dachsteine, Krempziegel
 Mit zweiter Priorität: Doppelmuldenziegel (in der Regel bei Gebäuden ab 1880) Flachdachziegel mit
runder Krempe
1.2. Dachdetails
Beantragt werden können:
 Dachränder und Ortgänge aus Holz in traditioneller Form bzw. Ortgangziegel analog zur Dacheindeckung;
 Die Dachranduntersichten aus Holz sollten möglichst gebrochen weiß (früher wurden Dachränder
oft weiß gekalkt) bzw. hell oder nach Befund gestrichen werden oder evtl. unbehandelt gelassen
werden
 Dachrinnen aus Zink oder Kupfer
 Stirnbretter aus Holz können eine vorbewitterte Zinkauflage oder eine Kupferauflage erhalten, auch
im Vorharz sind Naturschieferauflagen vertretbar
* Es ist mit d em Am t im Ein zelf a ll ab zu st imm en , ob au snahm sw eise matt engob iert e rot e
Ton zi eg el zum T ra gen komm en k önn en , z.B . b ei landw i rt sch aftl i ch en B et rie b sgeb äud en .
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
II. Fassaden
2.1 . Fachwerk
 Sichtfachwerksanierung
 Gefache sind zu verputzen oder gem. Befund zu gestalten
 Fachwerkbalken in traditionellen Farben, die Gefache sollten in der Regel hell gehalten werden (z.B.
gedeckter Altweißton bis hellocker, umbra) oder bei hellen Beistrichen in gedeckteren Erdtönen.
 Farbgebung nach Abstimmung mit der Förderstelle bzw. Dorferneuerungsberatung
Vom Amt für Landentwicklung wird nicht gefördert:
 das Aufbohlen von Originalfachwerk mit Brettern u. Bohlen
2.2 Ortstypische Behangfassaden
Behänge aus ortstypischem Material sind wichtige Gestaltungsmittel. Dazu zählen in fördertechnischer
Hinsicht
 traditionelle Holzbehänge (senkrechte und/oder waagerechte breite Bretter, senkrechte Brettverschalungen stets mit Deckleiste)
 rote S-Falzziegel, Hohlpfannen oder Krempziegel (die letzte Ziegelreihe sollte ausgestellt werden)
 Naturschiefer
 Rote Biberschwanzziegel in Segmentform mit Rippen
In der Regel Beschränkung auf 2 prägende Behangmaterialien pro Gebäude.
2.3 Putz- u. sonstige Fassaden
 Putzfassaden sollten in gedeckten Erdtönen gehalten werden (von gebrochenem Weiß bis Ocker,
Grau- und hellen Brauntönen u. rötlichen Tönen), um die Fenster sollten Putzfaschen angeordnet
werden
 Zu vermeiden sind ferner grelle, glatte, glänzende Oberflächen und Materialien
 Fassadenbegrünungen sind grundsätzlich möglich, sollten jedoch nur bei geeigneten Fassadenuntergründen und mit Kletterhilfen erfolgen
III. Details
3.1 Fenster
 Aus historisch-ortsbildprägender Sicht kommen in der Regel weiße Fenster aus einheimischen Hölzern (z.B. Eiche) oder Eichen- und Lärchenholzfenster in natürlichen Holz-Farbtönen infrage
 Bekleidungen und Fensterfaschen sollten meist farbig abgesetzt werden
 Aus historisch-ortsbildprägender Sicht sollen traditionelle Fenster normaler Größe i.d.R. mindestens
eine glasteilende, senkrechte, mittig angeordnete Sprosse und nach Abstimmung eine waagerechte
Unterteilung (als Hochkämpfer) erhalten, im Idealfall im Kreuzstockbild oder T-Form („Galgenfenster“), Flügelsprossen können als sog. Wiener Sprossen ausgebildet werden
 Regenschienen sollten mit einem Holzwasserschenkel überblendet oder weiß gehalten sein
 Die Bekleidungen aus Holz sollten ein Unterbrett erhalten, ggf. eine Verdachung
 Das (Wieder)-Anbringen von Klappläden ist besonders wünschenswert, am besten als Rahmenfüllungsläden
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
3.2. Türen und Tore
 Türen und Tore sollten grundsätzlich aus Holz sein
 Typische Kassettentüren sollten möglichst erhalten werden
 Neue Eingangstüren sollten als Holzkassettentüren hergestellt werden; ggf. kann Klarglas im oberen
Füllungsbereich verwendet werden
 Oberlichter sind zu erhalten
 Bei Holztoren sind senkrechte Bretter meist mit Deckleisten zu verwenden, die Bretter sollten „breit“
erscheinen“
3.3 Sonstige Details
 Vorbauten und Vordächer sind aus Holz mit roter Ziegeldeckung, Naturschieferdeckung fördernswert, in Einzelfällen nach Abstimmung sind auch leichte an traditionelle Beispiele angelehnte EisenGlas-Konstruktionen für Vordächer möglich
 Für Treppen und Sockel kommen Natursteine infrage; Sockel können auch verputzt werden, falls
kein Naturstein vorhanden ist oder der Hausstil dies gebietet
 Altpflaster u. -materialien sind möglichst zu erhalten bzw. wiederzuverwenden
Gestaltung von Neubauten als Empfehlung: Für Neubauten gelten als Empfehlung ähnliche Grundzüge der Gestaltung analog zu ortsbildprägenden Gebäuden:
 Einfache Baukörper mit Längsstreckung, kompakte Bauform, d. h. Verzicht auf unruhige Einschnitte
und Vorsprünge, steil geneigte Dächer zwischen 40 und 48°, stehende Fensterformate
 Ortstypische Materialien verwenden wie naturrote Tonziegel, Holz, Naturschiefer, Putz, gedeckte
Farben
Begründete Abweichungen
sind in Ausnahmefällen nach
Rücksprache mit Amt für Landentwicklung/Bauamt/Dorfplaner
möglich.
PLAKAT DES
DEUTSCHEN
NATIONALKOMITEES
FÜR
DENKMALSCHUTZ
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
2.4 Örtliche Bauvorschrift - Empfehlungstext
Die Altdorflagen sind in Aufbau, Gefüge und Erscheinungsbild von baugeschichtlicher, kultureller und
ortsbaulicher Bedeutung, nachteilige Veränderungen sind zu verhindern.
Eine örtliche Bauvorschrift unterstützt die folgenden grundsätzlichen Zielsetzungen des Dorferneuerungsplanes:
 das baulich-kulturelle Erbe mit den wesentlichen Merkmalen des Dorfes zu bewahren, insbesondere
auch für kommende Generationen
 baugeschichtlich wertvolle Bauwerke zu erhalten, die zahlreichen regional- und ortstypischen Bauweisen und -traditionen zu pflegen zur Bewahrung des dörflichen Charakters und der örtlichen Identität
 ein möglichst harmonisches und geschlossenes Dorfbild zu erhalten bzw. in Bereichen wieder herzustellen
 ein „Überhandnehmen“ von ortsfremden bis störenden Formen und Materialien sowie untypische bis
entfremdende Veränderungen an überlieferten Bausubstanzen zu verhindern (diese Tendenzen
nehmen leider zu)
 die Verwendung heimischer, (ursprünglich) ortsüblicher und ökologisch verträglicher Materialien (z.
B. Holz, Ziegel und Backstein, Lehm, Kalk, Naturstein, Mineralfarben und -putze) zu fördern
 den Einsatz „künstlicher“ Baustoffe mit energieaufwendiger Herstellung und schwieriger Entsorgung
zu beschränken
 eine Einbindung des Dorfes in das typische Landschaftsbild durch rote Ziegeldeckung, natürliche
Baustoffe und gedeckte Farben zu fördern
 grobe gestalterische Fehlentwicklungen und „Maßstabsbrüche“ zu vermeiden
 den Bürger und Laien in Fragen der dorfbild- und stilgerechten Gestaltung zu unterstützen und zu
sensibilisieren
 das traditionelle Bauhandwerk zu unterstützen bzw. wiederzubeleben
 neue Gebäude und bauliche Anlagen in das typische Dorfbild zu integrieren und keine Fremdkörper
entstehen zu lassen
Der Bestandsschutz von Gebäuden und ausgeführten Maßnahmen vor Inkrafttreten einer Örtlichen
Bauvorschrift über Gestaltung bleibt unberührt.
Der vorgelegte Vorentwurfs-Text hierzu ist nur ein Muster. Er dient zur Orientierung, welche Inhalte und
Einzelpositionen diskutiert werden können. Der Text ist noch juristisch einwandfrei auszuformulieren.
Ergänzungen bzw. Vorschläge für Änderungen sollten im Rahmen der Konkretisierung einer Satzung
jederzeit entgegengenommen werden.
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Beispiel einer möglichen Örtlichen Bauvorschrift für die Altdorflage als Diskussionsgrundlage
§ 1 Geltungsbereich Altdorflage = Plangebiet der Dorferneuerung
§ 2 Dach, Dachform, Dacheindeckung und Dachteile
(1) Als Dachform für Hauptgebäude sind nur Satteldächer, Walm-, Mansard- und Krüppelwalmdächer
mit jeweils beidseitig gleicher Dachneigung nicht unter 38° zulässig. An- bzw. Abschleppungen in die
Dachflächen sind möglich.
(2) Neben- und Wirtschaftsgebäude sowie sonstige Gebäude sind zulässig mit Sattel-, Walm-, Mansardund Krüppelwalmdächern mit jeweils beidseitig gleicher Dachneigung oder mit Pultdächern. Bei diesen
vorgenannten Gebäuden müssen Sattel- und Krüppelwalmdächer mindestens 300, Walm-, Mansardund Pultdächer mindestens 180 Dachneigung erhalten. Kombinationen der genannten Dachformen sind
möglich. An- bzw. Abschleppungen in die Dachflächen sind wie unter § 2 (1) möglich. Die vorgenannten
Festlegungen gelten nicht für Flächen, die von öffentlichen Verkehrsflächen aus nicht sichtbar sind.
(3) Von den Festlegungen unter § 2 (1) und § 2 (2) sowie § 2 (4) kann abgewichen werden bei sog.
Carports aus hölzernen Konstruktionen und Garagen, wenn diese jeweils an die Grenze gebaut werden
dürfen oder diese nicht von öffentlichen Verkehrsflächen aus sichtbar sind.
(4) Die Dacheindeckung ist nur in roten bis rotbraunen Farbtönen zulässig;
(5) Abweichend von § 2 (4) sind Grasdächer, Glas für schräge Dachflächen von Wintergärten und Vorbauten, Dachflächenfenster und Sonnenkollektoren zulässig. Sonnenkollektoren sind bis zu 50% Fläche
der zugehörigen Dachfläche zulässig. Die konstruktiven Rahmenteile und Einfassungen von Sonnenkollektoren haben sich der Farbe der umgebenden Dachfläche anzupassen. Sonnenkollektoren müssen
flächenbündig mit der Dachfläche aufliegen bzw. dürfen mit ihren Konstruktionsteilen nicht mehr als 30
cm aus der Dachhaut herausragen.
Ob aus heutiger Sicht bei den weitgehend veränderten Dorfbildern weitere Bauvorschriften sinnvoll sind,
ist in einem eventuellen Verfahren gemäß BauGB zu erörtern bzw. abzuwägen.
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2.5 Charakteristische Gefügemerkmale im Altdorf
Neben der Erhaltung des ortsbildprägenden Gebäudebestandes ist auch die Stellung baulicher Anlagen von
Bedeutung für das typische Ortsgefüge. Mit jeder Erhaltungs- und Gestaltungsmaßnahme eines Gebäudes ist
nicht nur die Einzelwirkung des Objekts zu sehen, sondern auch der ortsbauliche Zusammenhang und die Ensemblewirkung. Jeder Eigentümer, der Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung an seinem Gebäude durchführt, leistet auch einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung des typischen Dorfgefüges.
Die Haufendörfer besitzen typische erhaltenswerte Dorfstrukturen. Die Dorfgefüge sind reizvoll und abwechslungsreich. Sie unterscheiden sich dadurch erheblich von monotonen austauschbaren Strukturen.
Die typischen Gefügemerkmale und Hofanlagen sind möglichst zu bewahren, ebenso wie markante Giebelstellungen entlang der Straßenräume.
Im Zusammenhang mit der Innenentwicklungsstrategie ist es auch wichtig, wesentliche charakteristische Merkmale
des ortsbaulichen Gefüges zu bewahren.
Wichtige ortsbaulich-prägende Merkmale sind bestimmte Stellungen und Anordnungen von Gebäuden oder Gebäudegruppen zum Straßenraum hin. Hierbei sind als wichtige Raumkanten die traufständigen und besonders die giebelständigen Gebäude von Bedeutung.
Wichtige Giebelstellungen zum Straßenraum
Die typischen Gebäudestellungen sollten möglichst auch dann eingehalten werden, wenn z. B. ein Neubau anstelle
eines abgängigen, nicht sanierungsfähigen Altbaues errichtet werden soll. Dieser Neubau sollte dann entsprechend
möglichst die alte Raumkante wieder schließen, wie sein „Vorgänger“ entsprechend giebel- oder traufständig sein.
Insbesondere die ortsbaulich markanteren Giebelstellungen, oft als Blickfänge fungierend, sollten möglichst erhalten
werden.
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Typische winkel- und hakenhofartige Hausgruppen, markante Giebelstellungen
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
2.6 Zusammenfassung und Ziele zur Dorferneuerung im Zuge von privaten Gebäudemaßnahmen

Eine schöne Ortsbildgestaltung mit traditionellen landschaftstypischen Bauformen bedeutet auch mehr Lebensqualität.

Die Pflege der Baukultur bedeutet Wahrung der örtlichen und regionalen Identität und Unverwechselbarkeit,
Steigerung des Heimatgefühls.

Eine nachhaltige Sanierung ist möglich im Einklang mit ortsbildgerechten Gestaltungsmöglichkeiten und
Erfüllung von zeitgerechten Anforderungen zur Energieeinsparung.
Schwiegershausen verfügt über einen hohen Bestand baukulturell wertvoller Gebäude mit traditionellen Fassaden, die das Orts- und Landschaftsbild prägen und die der Ortschaft und der Region ihre Identität und Unverwechselbarkeit verleihen. In Schwiegershausen ist trotz Veränderungen im traditionellen Gebäudebestand noch
eine deutliche spürbare baukulturelle Qualität vorhanden, die einen besonderen Charakter der Ortschaft ausmacht. Während z.B. in Wulften eine höhere Vielfalt an unterschiedlichen baukulturell wertvollen Gebäudetypen
gegeben ist, besticht Schwiegershausen mehr durch Homogenität im überlieferten Gebäudebestand.
Viele dieser Kulturwerte sind aufgrund des demografischen Wandels gefährdet. Zudem bedeuten energetische
Maßnahmen im Fassadenbereich häufig den Verlust ortsbildprägender Gestaltungselemente.
Die Erhaltung dieses regionstypischen Gebäudebestandes mit seinen charakteristischen Details stellt eine große
Herausforderung dar. Es gilt, diesen Bestand möglichst originalgetreu zu erhalten, andererseits aber auch auf
heutige Bedürfnisse auszurichten.
Ziel des Dorferneuerungsplanes ist eine Sensibilisierung im Umgang mit dem ortsbildprägenden Gebäudebestand und das Aufzeigen regions- und ortstypischer Bauformen. Die Pflege des traditionellen Erscheinungsbildes
durch Sensibilisierung der Bürgerschaft ist wichtig, um die regionale und örtliche Identität zu erhalten. Von der
Bürgerschaft gemeinsam getragene Gestaltungs-Leitbilder für Gebäude und private Freiräume wurden im Rahmen der Arbeitskreissitzungen zur Dorferneuerung entwickelt.
Es liegt im Interesse aller, dass Schwiegershausen mit seinen regionaltypischen Besonderheiten und seinen
ortsbildprägenden Gebäude erhalten bleibt und der Gebäudebestand noch fitter für die Zukunft gemacht wird.
Dazu gehören die erforderliche Verbesserung der Wohnbedingungen durch Anpassung der historischen Substanzen an alten- und familiengerechten Wohnformen und sinnvolle Energieeinsparungsmaßnahmen, damit die
Dörfer auch diesbezüglich als attraktive Lebens- und Wohnumfelder bestehen können.
Geeignete Formen der Energieeinsparung müssen modellhaft auch im Zusammenhang mit Umnutzungen entwickelt werden, ohne dass der Charakter der Gebäude verloren geht.
Traditionelle ortstypische Materialien und Bauweisen sind anzuwenden und zu fördern. Das traditionelle Bauhandwerk soll gestärkt werden. Je weiter her die Baustoffe und Materialien angeliefert werden, desto mehr wird
dadurch regionale Gewerbe- und Handwerksarbeit ersetzt. Die Dorferneuerung sichert bei Anwendung historischer traditioneller Bautechniken unter zeitgemäßen Gesichtspunkten Arbeitsplätze in der eigenen Region. Insbesondere sind denkmalgeschützte Gebäude und Anlagen in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde zu
erhalten, aber auch Gebäude, die in ihrer baukulturellen Qualität den Denkmalgebäuden sehr nahe komme,
wofür es in Schwiegershausen – wie die Bestandsaufnahme aufzeigt - erfreulicherweise zahlreiche Beispiele gibt.
Denjenigen Eigentümern, die Häuser mit gut erhaltenen traditionellen Merkmalen besitzen, kann durch die Dorferneuerungsförderung ggf. geholfen werden, diese Qualitäten zu bewahren, zum Beispiel die Gebäude mit traditionellen Fachwerk-, Backstein- und Putzfronten (Gebäudetypen A und B).
Aber es kann ggf. auch denjenigen Eigentümern von älteren vor 1945 errichteten Gebäuden durch die Dorferneuerungsförderung geholfen werden, die verändert worden sind und die z.B. wieder mit traditionellen regionstypischen Materialien ihre Gebäude gestalten wollen (Gebäudetypen E).
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Die Dorferneuerung bietet Beratungen zu Fördermöglichkeiten. Wer ohnehin ein älteres Gebäude mit traditionellen Merkmalen und ländlichen Bauformen besitzt und Maßnahmen in den nächsten Jahren ins Auge fasst, kann
sich unverbindlich zu Gestaltungs- und Erhaltungsmaßnahmen beraten lassen. Die Beratung ist kostenlos und
verpflichtet zu nichts. Möglicherweise ergeben sich direkte Fördermöglichkeiten, z.B. für ohnehin anstehende
oder sonstige bautechnisch sinnvolle Maßnahmen.
Das Beratungsgespräch kann über die Verwaltung organisiert werden.
Neben gestalterischen Aspekten sind auch andere Aspekte für die Zukunftsfähigkeit des Gebäudebestandes
wichtig. Hierzu sind beispielhaft die energetische Sanierung und der altersgerechte Umbau des historischen
Gebäudebestandes genannt.
Die Notwendigkeit, Voraussetzungen zum besseren Wohnen im Alter auf den Dörfern zu initiieren, muss noch
mehr ins Blickfeld der ländlichen Entwicklungspolitik kommen. Wünschenswert ist auch eine direkte Förderung im
Zuge von Innenmodernisierungen und Umnutzungsvorhaben nicht nur für Landwirte.
Der Idealfall einer Dreigenerationenwohngemeinschaft wird immer seltener. Zu überlegen sind ggf. neue Wohnmodelle von z.B. Seniorenwohngemeinschaften und Mehrgenerationenwohnhäuser, gemeinsame zentrale Plätze
für Jung und Alt. Nicht für jeden sind kommerzielle Seniorenwohneinrichtungen mit Betreuung finanzierbar. Dies
muss daher auch auf privater Ebene initiiert werden.
Die Anpassung des historisch ortsbildprägenden Gebäudebestandes, der Umbau der Gebäude zu barrierearmen
Wohnzwecken, Energieeinsparungsmaßnahmen unter Berücksichtigung typischer Gestaltungsmerkmale in den
Altdörfern sind wichtige Faktoren zur Steigerung der Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit der Dörfer.
Das Programm "Altersgerecht Umbauen" des Bundesbauministeriums zielt auf die Bewältigung des demografischen Wandels ab. „Mit Krediten zu besonders günstigen Zinsen können die Wohnungen so umgebaut werden,
dass ein unbeschwertes Leben im Alter möglich ist", so das Bundesbauministerium.
Die Initiativen zum Klimaschutz und zur Energieeinsparung sind sowohl bei gemeinschaftlichen Anlagen als auch
bei privaten Gebäudemaßnahmen erforderlich.
Die ortsbildprägenden Fachwerk- und Backsteinbauten bzw. der ältere Gebäudebestand erfüllen im Bestand in
der Regel nicht die Anforderungen gemäß Energieeinsparungsverordnung (EnEV). Diese Anforderungen der
EnEV im Altbaubereich zu erfüllen, ist bautechnisch schwierig und kostenintensiv. Zudem besteht die Gefahr des
Verlustes orts- und landschaftstypischer Fassaden. In diesem Bereich müssen noch Fachleute zusammenarbeiten, um angemessene Lösungen zu finden und diese der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Ein Weg hierzu sind möglicherweise Energetische Quartierskonzepte, siehe hierzu weiter unten „Klimaschutz im
Rahmen der Dorferneuerung – Exkurs zum Förderprogramm der kfw“.
Hinsichtlich der erneuerbaren Energien werden zukünftig sicherlich verstärkt eine Rolle spielen z.B.:
-
Solarenergie (Photovoltaik, Solarthermie)
Biomasse (z.B. Holz, Pflanzenöl, Biogas)
Geothermie (Erdwärme)
Bei Solarenergie wird die Sonnenstrahlung genutzt, indem sie in einem thermischen Sonnenkollektor in Wärme
umgewandelt wird. Es gibt hierbei Flachkollektoren und Vakuumröhrenkollektoren. Sie dienen hauptsächlich zur
Unterstützung der Warmwasserbereitung. Für ein Einfamilienhaus mit 4 Personen sind in der Regel derzeit wohl
ca. 8 m² Kollektorfläche erforderlich. Die Techniken entwickeln sich rasant weiter.
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Unter Photovoltaik ist die Erzeugung von Strom aus Sonnenlicht zu verstehen. Bei den meisten Photovoltaikanlagen wird der gewonnene Solarstrom ins öffentliche Netz eingespeist, daher ist der Betrieb einer Photovoltaikanlage eine unternehmerische Tätigkeit. Entsprechend werden diese Anlagen größer dimensioniert als für einen
potenziellen Eigenverbrauch.
Gestalterisch besteht oft ein Konflikt zwischen der Erhaltung traditioneller naturroter Dachlandschaften und der
Installation oben genannter Anlagen auf typischen Dächern. Angemessen dimensionierte, ggf. straßenabgewandt
angebrachte Solarkollektoren können bei größeren Dächern vertretbar sein. Im Rahmen einer geplanten Neueindeckung ortsbildprägender Gebäude und der Anbringung von Solarkollektoren bzw. Photovoltaikanlagen muss im
Einzelfall entschieden werden, ob eine dorfbildgerechte Gestaltung noch erzielbar ist.
Es bestehen häufig Defizite in der Information der Hauseigentümer über Möglichkeiten, entsprechende Maßnahmen im Bestand umzusetzen. Das Thema besitzt jedoch überörtliche Bedeutung. Beispielsweise kann eine
„Energieeinsparfibel“ in Zusammenarbeit mit Experten erstellt werden, die in allen Orten der Gemeinde oder
sogar Region verteilt werden kann.
Das Bundesministerium für „Verkehr, Bau und Stadtentwicklung“ rät in diesem Zusammenhang, nicht am „falschen Ende“ zu sparen und eine Energieberatung durch einen Fachmann im Gebäudebereich vorzuschalten.
Hierzu wurde eine Broschüre erarbeitet, die den Titel trägt: „energetisches sanieren gestalten – Leitfaden – Baubestand nachhaltig weiterentwickeln“.
Diese Broschüre kann im Internet kostenlos als pdf-Datei heruntergeladen werden. In dieser Broschüre lautet es:
„Oberflächlich“ sanieren heißt Qualität und Geld riskieren.
Die energetische Sanierung sollte nicht als eine „oberflächliche“, eindimensional und technisch einfach mit
Dämmpaketen zu lösende Aufgabe „missverstanden“ werden.
Um ein Gebäude ganzheitlich zu sanieren und zu einem individuellen, aber mustergültigen Ergebnis zu gelangen,
sind außerordentlich viele Aspekte zu beachten, will man die notwendigen Dinge richtig tun.
Man sollte zudem nicht nur ein Bauteil betrachten, sondern sich ein Gesamtbild verschaffen, um gute Entscheidungen mit einem angemessenen Kosten-Nutzen-Verhältnis erzielen zu können.
Um diese Entscheidungen den Bauherren für eine fachliche Begleitung und Planung zu erleichtern, kann durch
die kfw-Bank derzeit die fachliche Begleitung mit bis zu 50 % gefördert werden, wenn zudem die derzeit besonders günstigen Darlehnskonditionen der kfw-Bank beansprucht werden. Auch die nbank bietet ergänzende Darlehnsmöglichkeiten.
Ideal ist von vornherein ein Zusammenspiel von Antragsteller mit Bauingenieur/Energieberater, Verwaltung, Amt
für Landentwicklung und Dorferneuerungsberater, um gemeinsam eine bestmögliche Lösung in bautechnischen,
baugestalterischen und fördertechnischen Aspekten zu erzielen, was letztlich entscheidend zur Stabilisierung und
Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum beitragen kann und soll.
Neue Gebäude sollen zeitgemäß sein, sich aber einfügen. Zu vermeiden sind jedoch austauschbare Neubauten,
die weder in der Formensprache noch in der Materialwahl einen Bezug zur Region aufnehmen.
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Aus: Bauen auf dem Lande, Gestaltungsfibel Bodenseekreis
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Aus: Bauen auf dem Lande, Gestaltungsfibel Bodenseekreis
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2.7. Öffentliche Gebäudemaßnahmen, Kirchengebäude
Projekte
1. Schulgebäude
Mögliche Maßnahmen
 Beseitigung eines Leerstandes
 Umnutzungsprojekt
 Energetische Sanierung
 Vorgehensweise: Machbarkeitsstudie, Entwicklung eines Umnutzungskonzeptes, Investorensuche, Zielgruppenansprache im Zuge
des Flächen- u. Gebäudemanagements
Förderungsaspekte: Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung (ZILE) RdErl. d. ML
v. 29. 10. 2007 z.B.:
Die Schule hätte geschlossen werden müssen, weil sie u.a.
nicht mehr den heutigen Brandschutzanforderungen entsprochen hätte. Bisherige Versuche, dass Schulgebäude
zu veräußern, sind gescheitert. Das Gebäude ist teilweise
unterkellert (Toiletten, Heizraum, Abstellraum).
322.3.5 die Umnutzung ganz oder teilweise leer stehender orts- oder
landschaftsbildprägender Gebäude für Wohn-, Arbeits-, Fremdenverkehrs-, Freizeit-, öffentliche oder gemeinschaftliche Zwecke höchstens
75 000 EUR je Maßnahme; in besonders begründeten Ausnahmefällen
bei öffentlich- rechtlichen Zuwendungsempfängern höchstens 150 000
EUR.
322.3.7 den Neu-, Aus und Umbau sowie die orts-/ landschaftsgerechte Gestaltung ländlicher Dienstleistungseinrichtungen und Gemeinschaftsanlagen, die geeignet sind, das dörfliche Gemeinwesen, die
Kultur, die Kunst oder die Wirtschaftsstruktur zu stärken, höchstens 75
000 EUR für private Zuwendungsempfänger und höchstens 100 000
EUR für öffentlich-rechtliche Zuwendungsempfänger je Maßnahme.
Für eine Nachnutzung des Gebäudes bestehen aus Sicht der Dorfgemeinschaft mehrere Optionen. Zum einen ist
die Einrichtung einer Seniorentagesstätte mit Cafebetrieb vorstellbar.
In diesem Zusammenhang ist auch die Einbeziehung der gegenüberliegenden Freifläche, z.B. für die Errichtung
von Altenwohnungen oder Räumlichkeiten für eine Arztpraxis oder Physiotherapie in Erwägung zu ziehen.
Eine weitere Option ist in einer multifunktionalen Nutzung durch die Dorfgemeinschaft zu sehen. Genannt
werden Kulturraum, Haus der Vereine, Domizil der Harzer Puppenbühne. Schließlich habe es noch die Idee
eines Architekten zur Errichtung eines Mehrgenerationenhauses gegeben.
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
2. Feuerwehrgerätehaus
Mögliche Maßnahmen
Die Errichtung des Feuerwehrgerätehauses
ist zu einem Großteil durch Eigenleistung der Kameradinnen und Kameraden bewerkstelligt worden.
Gebäudemaßnahmen sind derzeit innen und außen
nicht erforderlich.
Der südliche Vorplatz vor dem Feuerwehrgerätehaus
bildet eine Option für die Herrichtung einer Dorfmitte.
Auf der Nordseite des Feuerwehrgerätehauses befindet sich ein Parkplatz, der optisch aufgewertet werden
könnte. Dieser befindet sich allerdings in Privatbesitz.
3. Mehrzweckhalle und Sporthaus
Sporthaus
Mögliche Maßnahmen
Sporthaus:
Energetisches Gesamtkonzept
Sanierung der Fassaden
Fenstererneuerung
Dachfenstersanierung
Behindertengerechte Ausstattung (Sanitär)
Mehrzweckhalle:
Dacherneuerung
Fenstererneuerung
Im Zusammenhang mit Sporthaussanierung:
Energetisches Konzept
Vorgehensweise: Sanierungskonzept mit energetischem Fachgutachten
Förderungsaspekte - o.g. ZILE-Richtlinie, u.a.:
322.3.7 den Neu-, Aus und Umbau sowie die orts-/ landschaftsgerechte Gestaltung ländlicher Gemeinschaftsanlagen, die geeignet sind, das
dörfliche Gemeinwesen zu stärken, höchstens 100 000 EUR für
öffentlich-rechtliche Zuwendungsempfänger je Maßnahme.
Mehrzweckhalle
Der Bereich des Sporthauses sei noch nicht grundlegend saniert worden. Hier ist eine Erneuerung der Fassaden und der
Fenster erforderlich. Problematisch sind beispielsweise die Dachfenster über den Duschen. Es komme vor, dass diese im
Winter zufrören.
Während der gesamte Gebäudekomplex weitgehend barrierefrei hergerichtet sei, fehle es an einer Behindertentoilette. Im
Westen des Gebäudes befinde sich ein Jugendraum. Hier wäre eine bessere Ausstattung mit Tischen und Bänken wünschenswert.
In der Gesamtbetrachtung ist eine energetische Sanierung des Gebäudekomplexes mit Ausnahme der Hallenwände erforderlich. In diesem Zusammenhang wird die Fördermöglichkeit von Solaranlagen diskutiert. Das Amt für Landentwicklung
weist darauf hin, dass es bisher aus Sicht der Dorferneuerung Vorbehalte dagegen gebe. Hier zeichneten sich allerdings
Veränderungen ab.
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Die Mehrzweckhalle selbst ist nach der Beschädigung durch das Hochwasser 2007 saniert worden. Erneuert worden sind
der Fußboden, die Fenster und die Wärmedämmung. Die Außenfassade hat einen Holzbeschlag erhalten. Die Fassade sind
gedämmt worden.
Nicht in die Sanierung einbezogen worden sind die Fenster an der nördlichen und südlichen
Stirnseite der Halle und das Hallendach. Dort könne eine Wärmedämmung nur im Zusammenhang mit einer Neueindeckung
erfolgen.
4. Ehemalige Schule Kirchstraße 1
Mögliche Maßnahmen
Fenstererneuerung (teilweise).
Derzeit zu Wohnzwecken vermietet.
Förderungsaspekte - o.g. ZILE-Richtlinie, u.a.:
die Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender landschaftstypischer
ländlicher, nicht nach dem GAKG förderungsfähiger Bausubstanz,
höchstens 25 000 EUR je Maßnahme. Bei Kulturdenkmalen kann der
Höchstbetrag auf bis zu 100 000 EUR für private Zuwendungsempfänger und auf bis zu 150 000 EUR für öffentlichrechtliche Zuwendungsempfänger je Maßnahme heraufgesetzt werden
5. Sportlerheim: Am Sportplatzweg
Mögliche Maßnahmen
Förderungsaspekte - o.g. ZILE-Richtlinie, u.a.:
322.3.7 den Neu-, Aus und Umbau sowie die orts-/ landschaftsgerechte Gestaltung ländlicher Dienstleistungseinrichtungen und Gemeinschaftsanlagen, die geeignet sind, das dörfliche Gemeinwesen, die
Kultur, die Kunst oder die Wirtschaftsstruktur zu stärken, höchstens 75
000 EUR für private Zuwendungsempfänger und höchstens 100 000
EUR für öffentlich-rechtliche Zuwendungsempfänger je Maßnahme.
6. Friedhofskapelle
Mögliche Maßnahmen
Ggf. Vordach-Anbau
Förderungsaspekte - o.g. ZILE-Richtlinie, u.a.:
322.3.7 den Neu-, Aus und Umbau sowie die orts-/ landschaftsgerechte Gestaltung ländlicher Dienstleistungseinrichtungen und Gemeinschaftsanlagen, die geeignet sind, das dörfliche Gemeinwesen, die
Kultur, die Kunst oder die Wirtschaftsstruktur zu stärken, höchstens 75
000 EUR für private Zuwendungsempfänger und höchstens 100 000
EUR für öffentlich-rechtliche Zuwendungsempfänger je Maßnahme.
7. Schützenhaus
Mögliche Maßnahmen
Förderungsaspekte - o.g. ZILE-Richtlinie, u.a.:
322.3.7 den Neu-, Aus und Umbau sowie die orts-/ landschaftsgerechte Gestaltung ländlicher Dienstleistungseinrichtungen und Gemeinschaftsanlagen, die geeignet sind, das dörfliche Gemeinwesen, die
Kultur, die Kunst oder die Wirtschaftsstruktur zu stärken, höchstens 75
000 EUR für private Zuwendungsempfänger und höchstens 100 000
EUR für öffentlich-rechtliche Zuwendungsempfänger je Maßnahme.
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
8. Sonstige öffentliche Gebäude/Maßnahmen
Maßnahmen
Buswartehäuser
Grillplatzgebäude
Unterstände mit Hinweistafeln
Förderungsaspekte - o.g. ZILE-Richtlinie, u.a.:
322.2.2.3 kleinere Bau- und Erschließungsmaßnahmen zur Erhaltung
und Gestaltung des dörflichen Charakters,
Grunderwerb, z.B. Grundstück ggü. Dorfladen
9. Kirche
Maßnahmen
Förderungsaspekte - o.g. ZILE-Richtlinie, u.a.:
322.3.4 die Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender
landschaftstypischer ländlicher, nicht nach dem GAKG förderungsfähiger Bausubstanz, höchstens 25 000 EUR je Maßnahme.
Bei Kulturdenkmalen kann der Höchstbetrag auf bis zu 100 000 EUR
für private Zuwendungsempfänger und auf bis zu 150 000 EUR für
öffentlichrechtliche Zuwendungsempfänger je Maßnahme heraufgesetzt werden.
10. Pfarrhaus mit Nebengebäude
Maßnahmen
Förderungsaspekte - o.g. ZILE-Richtlinie, u.a.:
322.3.4 die Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender
landschaftstypischer ländlicher, nicht nach dem GAKG förderungsfähiger Bausubstanz, höchstens 25 000 EUR je Maßnahme.
Bei Kulturdenkmalen kann der Höchstbetrag auf bis zu 100 000 EUR
für private Zuwendungsempfänger und auf bis zu 150 000 EUR für
öffentlichrechtliche Zuwendungsempfänger je Maßnahme heraufgesetzt werden.
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
2.8 Kosten für Gebäudemaßnahmen
Wird noch ermittelt
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
3.
Klimaschutz im Rahmen der Dorferneuerung –
Exkurs zum Förderprogramm der kfw
Die Themen "klimagerechte Dorferneuerung" und die energetische Sanierung von Gebäuden und Quartieren werden
über einen langen Zeitraum in allen Gemeinden die ortsentwicklungspolitischen Diskussionen zunehmend beherrschen.
Den bekannten Szenarien, ausgelöst durch den fortschreitenden globalen Klimawandel und die sich daraus ergebenden Herausforderungen an die gesamte Weltgemeinschaft, kann nur durch konzertierte und zugleich auf die
lokalen Bedingungen abgestimmte Herangehensweisen begegnet werden.
Mit dem jetzt vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung aufgerufenen KfW-Förderprogramm
„Energetische Stadtsanierung" - Bestandteil des Energiekonzepts der Bundesregierung vom 28.09.2010 - wird ein
richtungsweisender Schritt getan:
Nicht mehr das Einzelgebäude allein steht im Fokus der Förderungen, zur Erreichung der ehrgeizigen Klimaschutzziele der Bundesrepublik Deutschland steht nunmehr das Dorf und Quartier im Vordergrund.
Integrierte Energetische Dorf- und Quartierskonzepte können aufzeigen, welche technischen und wirtschaftlichen
Energieeinspar- und Energieeffizienzpotenziale sowie Einsatzmöglichkeiten erneuerbarer Energien im Quartier bestehen und welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden können, um kurz-, mittel- und langfristig CO2Emissionen zu reduzieren.
Dies alles geschieht unter Beachtung aller anderen relevanten ortsbaulichen, baukulturellen, wohnungswirtschaftlichen und sozialen Aspekte.
Ein Integriertes Energetisches Dorf- und Quartierskonzept kann eine zentrale strategische Entscheidungsgrundlage
und Planungshilfe für eine an der Gesamteffizienz energetischer Maßnahmen ausgerichtete Investitionsplanung in
einem Dorf oder Quartier bilden. Das Integrierte Energetische Dorf- und Quartierskonzept ist eng mit dem künftigen
Dorferneuerungsplan zu verzahnen.
Ziel des Integrierten Energetischen Dorf- und Quartierskonzeptes ist es, die Analyse für einen räumlich abgegrenzten
Bereich durchzuführen und geeignete Maßnahmen zu entwickeln, die den Klimaschutz für diesen Teilbereich voranbringen. Die Maßnahmeplanung soll darüber hinaus weiter ins planerische Detail gehen und technische und wirtschaftliche Potenziale offenlegen.
Das Ergebnis soll ein dorfgebiets- und/oder quartiersbezogenes, langfristiges, energetisches Konzept zur Verbesserung der Energieeffizienz einschließlich städtebaulicher und funktionaler Aspekte sein.
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DE Schwiegershausen Text 2c
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Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Mögliches Integriertes Energetisches Dorf- und Quartierskonzept im Rahmen des Förderprogramms
„Energetische Stadtsanierung" der KfW
Im Rahmen eines potenziellen energetischen Dorf- und Quartierskonzeptes wird die energetische Gesamtsituation für das
Altdorf oder für ein Quartier detailliert untersucht. Die städtebaulichen Eingangsdaten werden durch eine Kartierung im
Gebiet, Auswertungen bestehender Unterlagen der Gemeindeverwaltung, punktueller Fotodokumentationen und Gespräche mit den Akteuren gewonnen.
Basierend auf der Ausgangsanalyse werden die kurz- und mittelfristig technisch und wirtschaftlich umsetzbaren Optimierungs- und Einsparpotenziale sowie die Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz (z. B. durch den Ausbau von KraftWärme-Kopplung) und zur Nutzung erneuerbarer Energien ermittelt.
Auf Basis von Ist-Analyse, Energie- und CO2-Bilanz sowie Potenzialanalyse werden entsprechende realistische kurz-,
mittel- und langfristige Ziele entwickelt und mit den Akteuren diskutiert und abgestimmt (Akteursbeteiligung).
Als beispielhafte Zielformulierungen sind an dieser Stelle folgende benannt:






Gebäudesanierung
Umrüstung der Infrastrukturen, insbesondere Leitungsnetze
(Nach)Nutzung von Brachen und Rückbauflächen
ressourcensparende Quartiersentwicklung
energiesparende Verkehrsmittel und Minderung des Verkehrsaufkommens
andere städtebauliche Ziele:
Neben der Formulierung energetischer Sanierungsziele hat der Beteiligungsprozess den Zweck, andere städtebauliche
Ziele zu identifizieren und Synergieeffekte aufzuzeigen (Anpassung an demographischen Wandel, Reduzierung funktionaler
Defizite des Dorfes) bzw. die Ziele des Dorferneuerungsplanes zu berücksichtigen.
Auf Basis einer Potenzialuntersuchung und der partizipativen Akteursbeteiligung soll ein fundierter Maßnahmenkatalog
erarbeitet werden. Dabei sollen nicht nur noch umzusetzende Maßnahmen erarbeitet, sondern auch bereits umgesetzte
Klimaschutzmaßnahmen beleuchtet und die konkret erzielten Einsparungen in einem Aktivitätenprofil beschrieben werden.
In diesem Zusammenhang ist das Themenfeld „Öffentlichkeitsarbeit" von entscheidender Bedeutung. Die Informationen
über das Projekt sowie die Motivierung zur Beteiligung sowohl an dem Aufstellungsverfahren als auch an den geplanten
Einzelmaßnahmen stehen im Vordergrund.
Die Aufgaben der „Administration" beinhalten im Wesentlichen die Steuerung, Dokumentation und Moderation der einzelnen Arbeitsprozesse. Für eine effektive Arbeit der interdisziplinären Teams sind Strukturen zu schaffen und zu unterstützen, die einen möglichst reibungslosen Wissenstransfer zwischen den beteiligten Akteuren gewährleisten. Weiterhin sind
schon bei Aufstellung des Integrierten Energetischen Dorf- und Quartierskonzeptes alternative Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten zu akquirieren und zu prüfen.
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DE Schwiegershausen Text 2c
67
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Inhalte und Aufgaben des Konzeptes im Kurzüberblick:
Bestandsaufnahme (soweit noch nicht vorhanden)






Erstellung einer quartiersbezogenen CO2-Bilanz
Ermittlung von CO2-Minderungspotenzialen
Analyse der Energieversorgung
Analyse zum Einsatz regenerativer Energien
Analyse Siedlungsstruktur /Bebauung:
o Siedlungsstrukturtypen, u. a. Art, Dichte, Gebietsgröße, enthaltene - o Gebäudetypologien Situationsanalyse Gebäudenutzung
o Energetischer Sanierungszustand / Gebäudesubstanz
Berechnung der Einsparpotenziale
Energetisches Leitbild - Maßnahmen- und Handlungskonzept













Aufstellung eines technischen Maßnahmenkatalogs
Benennung konkreter energetischer Sanierungsmaßnahmen und deren Ausgestaltung (Maßnahmenkatalog)
Einschätzung der Wirtschaftlichkeit und energetischen Effizienz des vorhandenen und künftigen Energieerzeugungs- und Energieverteilungssystems
Einbeziehung gesamtörtliche Betrachtung
Erarbeitung städtebaulicher und/oder struktureller Maßnahmen, Formulierung eines quartiersbezogenen Maßnahmenprogramms
Aussagen zu baukulturellen Zielstellungen unter Beachtung der Denkmale (soweit vorhanden) und erhaltenswerter Bausubstanz
sowie bewahrenswerter Stadtbildqualitäten
Ableitung konkreter Einzelprojekte auf der Basis des Leitbildes in private und öffentliche Maßnahmen
Erarbeitung eines Umsetzungskonzeptes für die Priorisierung der Maßnahmen, zur Fortschreibung und Erfolgskontrolle
Aussagen zu Kosten, Machbarkeit und zur Wirtschaftlichkeit der Sanierungsmaßnahmen
Förder- und Sanierungsmanagement, Verknüpfung mit anderen Programmen
Weitere Antragstellung für konkrete Maßnahmen
Marketingkonzept
Investorenansprache
Ziele, Vorteile und Chancen im Überblick
Die Ziele im Energiekonzept der Bundesregierung sind klar benannt. Bis 2020 soll eine Reduzierung des Wärmebedarfs um 20% erreicht sein und 2050 will man den Primärenergiebedarf gar um 80% gemindert wissen. Schlüsselsektor dieser gewaltigen Aufgabe sind die Gebäudebestände.
Der Anreiz, in Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu investieren, wird durch heutige Förderprogramme und –
instrumente stark unterstützt, der Ausbau weiterer Förderprogramme ist zu erwarten, ebenso die Vernetzung verschiedener Förderprogramme.
Die vom Bundestag beschlossene Novelle des Baugesetzbuches hat die energetische und klimagerechte Stadtentwicklung rechtlich gestärkt. Mit dem CO2-Gebäudesanierungs-programm und dem KfW-Programm „Energetische
Stadtsanierung“ werden finanzielle Anreize geboten.
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DE Schwiegershausen Text 2c
68
Dorferneuerungsplan Schwiegershausen
Die Bundesregierung hat für den beschleunigten Umbau der Energieversorgung am 06.06.2011 die Aufstockung der
Mittel für das CO2 Gebäudesanierungsprogramm in 2012 auf 1,5 Mrd. Euro beschlossen (2011: 936 Mio. EUR).
Dieselbe Summe ist jährlich bis 2014 eingeplant und schafft Planungssicherheit für Hauseigentümer und Wohnungsunternehmen in der energetischen Sanierung und im Neubau.
Durch die energetische Dorf- und Quartierssanierung erfolgt eine gezielte Akquirierung von Fördermitteln für Maßnahmen zur Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und zum Einsatz erneuerbarer Energien für Kommunen mit
öffentlichen Infrastrukturprojekten, gewerbliche Wohnungs- und Eigentümergesellschaften und auch private Investoren und Einzeleigentümer.
Die Städte, Gemeinden und Dörfer stehen auch regional vermehrt im Wettbewerb. Im Zuge dessen wird bezahlbare
und innovative Energieversorgung verbunden mit hoher Energieeffizienz immer mehr zu einem wesentlichen Standortfaktor. Energetische Stadterneuerung ist daher eine Forderung unserer Zeit.
Bürger und Akteure sollten im Zuge des energetischen Dorf- und Quartierskonzeptes frühzeitig über die Notwendigkeit, die Vor- und Nachteile energetischer Maßnahmen im Quartier und am eigenen Objekt informiert werden. Die
beste Wirkung erbringen überzeugende Konzepte, positive Beispiele sowie die Darstellung des Mehrwerts für den
Bürger.
Dort, wo z.B. Sanierungen fassadenmäßig aufwendig oder schwierig finanzierbar bzw. umsetzbar sind, können geeignete Versorgungsnetze diese Nachteile in gewisser Weise möglicherweise ausgleichen und die Investition in
Kraft-Wärme-Kopplung in ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis mit hoher Amortisation bringen.
Ziele im Überblick:








Umsetzung der Ziele der Bundesregierung
Akquisition von Fördermitteln
Hoher Förderanreiz zur Erstellung eines energetischen Quartierskonzeptes (65 % Förderung)
Entlastung der Kommune bei öffentlichen Infrastrukturmaßnahmen
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Kommune – Standortfaktor bezahlbare und innovative Energieversorgung
Motivation und Beteiligung der Bürgerschaft, Akzeptanz schaffen
Unterstützung von Altbau-Besitzern mit Beratung und Anreizprogrammen, um die Rentierlichkeit von Modernisierungen des ortsbildprägenden Bestandes zu ermöglichen
Angemessene Lösungen bei ortsbildprägenden Gebäuden mit erschwerter Umsetzung energetischer und technischer Anforderungen anbieten
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DE Schwiegershausen Text 2c
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