FARBEN IM BLICKFELD

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FACHBEITRAG
Automatische Farberkennung
auch für anspruchsvolle
Anwendungen
FARBEN IM BLICKFELD
Unterschiedliche Farben und Schattierungen im Bruchteil einer Sekunde
zu erkennen und zu unterscheiden ist eigentlich eine Spezialität
des menschlichen Auges. Sensoren, die nach dem so genannten
Dreibereichsverfahren arbeiten, übertreffen das menschliche Auge
mittlerweile jedoch bei weitem. Die automatische Farberkennung
erobert sich deshalb immer weitere Einsatzbereiche, angefangen bei
der Verpackungs- und Druckindustrie bis hin zur Qualitätskontrolle
in automatischen Fertigungsprozessen und beim Separieren
unterschiedlicher Komponenten. In Zukunft könnte sich dieser Trend noch
weiter verstärken. Neue Standardsensoren überzeugen heute durch ein
besonders günstiges Preis-/Leistungsverhältnis, das die automatische
Farberkennung für viele Einsatzbereiche jetzt noch interessanter macht.
Prinzipiell kann man bei Farbsensoren zwischen
zwei Varianten unterscheiden: Sensoren, die Farben
wiedererkennen und „echten“ Farbsensoren, die
– vergleichbar einer Waage mit geeichter Skala
– Farben absolut erfassen. Letztere haben in der
Praxis jedoch einen Nachteil: Sie sind nicht nur
teuer, sondern meist für schnelle Online-Messungen
zu langsam. Hier sind Sensoren, die Farben nicht
messen, sondern wiedererkennen, die bessere Wahl,
zumal die vergleichende Messung praktikablere
Ergebnisse liefert. Gut-/schlecht-Aussagen sind
meist sinnvoller, als die genauen RAL-Farbtöne
oder RGB-Werte zu kennen. Wiedererkennende
Farbsensoren arbeiten dennoch keineswegs
ungenau, nur weil sie die Farbanteile nicht absolut
messen. Mit der vergleichenden Farbmessung nach
dem so genannten Dreibereichsverfahren lassen
sich alle Farbschattierungen unterscheiden, die mit
dem menschlichen Auge wahrnehmbar sind, also
mehrere 100.000 Farbtöne.
Vergleichende Farbmessung: das
Dreibereichsverfahren
Wie die vergleichende Farbmessung bzw. die
Farbwiedererkennung funktioniert, ist vom
Prinzip her einfach zu verstehen: Das Prüfobjekt
wird zunächst von einer LED mit Weißlicht oder
nach den Gesetzen der additiven Farbmischung
sukzessiv mit rotem, grünen und blauen Licht
beleuchtet. Das Licht wird auf eine Fotodiode
reflektiert. Die spektralen Teillichtströme für
Rot, Grün und Blau werden ausgewertet und mit
gespeicherten Referenzwerten verglichen. Je nach
Ergebnis des Vergleichs signalisiert der Ausgang
„Farbe erkannt“ bzw. „Farbe nicht erkannt“.
Um die entsprechenden Referenzwerte
zu hinterlegen, lassen sich bei den neuen
Farbsensoren von Contrinex beispielsweise für
bis zu drei Kanäle per Knopfdruck im TeachIn-Verfahren die entsprechenden Farben bzw.
Farbschattierungen einlernen. Dabei sind für
jeden Kanal die Schalttoleranzen jeweils in fünf
Abstufungen einstellbar. Dadurch können die
Geräte einerseits feinste Nuancen erkennen,
andererseits aber – falls gewünscht – auch eine
gewisse Farbvariation zulassen.
Zuverlässige Farberkennung auch für
anspruchsvolle Applikationen
Für eine genaue und konsistente Farberkennung
müssen jedoch einige grundsätzliche
Bedingungen erfüllt sein. Eine besondere
Herausforderung für eine zuverlässige Erkennung
stellt die reflektierte Lichtstärke dar. Deshalb
sollte der Abstand zum Objekt normalerweise
möglichst klein und gleichbleibend sein. Eine
regelmäßige Korrektur, z.B. eine Messung des
Untergrunds, gilt ebenfalls als obligatorisch. Sie
wirkt praktisch als Eichung, die immer nach einer
bestimmten Anzahl von Messungen vorgenommen
werden sollte, um die Genauigkeit der Ergebnisse
auch langfristig zu gewährleisten.
Um auch dann eine genaue und zuverlässige
Farberkennung zu garantieren, wenn die
Applikationsgegebenheiten nicht optimal sind,
Aufbau der Optik
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N° 5 - Mai 2010
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