Die Kreuzzüge - Netzwerk Lernen

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Frank Lauenburg, Dirk Kingerske
Die Kreuzzüge
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Stationenlernen Geschichte 7./8. Klasse
S
R
O
V
Frank Lauenburg
Dirk Kingerske
Bergedorfer ® Unterrichtsideen
H
C
Bergedorfer® Lernstationen
Downloadauszug
aus dem Originaltitel:
Stationenlernen
Geschichte 7./8. Klasse
Handlungsorientierte Materialien für
einen leistungsdifferenzierten Unterricht
sse
7./8. Kla
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verfo
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1. Einleitung: Stationenlernen, was ist das?
Vorwort
I – Theorie: Zum Stationenlernen
1. Einleitung: Stationenlernen,
was ist das?
Unsere Gesellschaft wird seit geraumer Zeit durch
Begriffe der Individualisierung gekennzeichnet: Risikogesellschaft heißt es bei Ulrich Beck1, Multioptionsgesellschaft nennt sie Peter Gross2 und für
Gerhard Schulze ist es eine Erlebnisgesellschaft3.
Jeder Begriff beinhaltet einen anderen inhaltlichen
Schwerpunkt, doch egal, wie wir diesen Prozess
bezeichnen, die Individualisierung – hier zu verstehen als Pluralisierung von Lebensstilen – schreitet
voran. Damit wird die Identitäts- und Sinnfindung
un
zu einer individuellen Leistung. Diese Veränderunstitugen wirken sich zwangsläufig auch auf die Instituine
tion Schule aus. Damit lässt sich vor allem eine
tlich d
er
Heterogenität von Lerngruppen hinsichtlich
der
wie der indiv
Lernkultur, der Leistungsfähigkeit sowie
indivirübe
er hinaus legt
duellen Lernwege feststellen. Darüber
esetz Nor
rhein-Westbeispielsweise das Schulgesetz
Nordrhein-Westensch […]
falen im § 1 fest, dass:: „Jeder junge Mensch
eine wirtschaftlich
ohne Rücksicht auf seine
wirtschaftliche Lage und
hlecht ein Re
Herkunft und sein Gesc
Geschlecht
Recht auf schuliche Bildu
g, Erziehun
sche
Bildung,
Erziehung und individuelle Förderung“ hat. D
as klingt nac
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Das
nach einem hehren Zie
Ziel – die
Frage ist nu
s Ziel er
nur: Wie kö
können wir dieses
erreichen
chen?
blematik differenziert entfaltet.“4 Schon an dieser
Stelle wird offensichtlich, dass für diese Methode
unterschiedliche Begriffe verwendet werden. Jedem Terminus wohnt eine (mehr oder weniger) anders geartete organisatorische Struktur inne. In
den meisten Fällen werden die Begriffe Lernen an
er
Stationen und Stationenlernen
synonym verwendet. Hiervon werden die Lern
Lernstraße oder der Lernzirkel unterschieden. Bei diese
diesen beiden Varianten
werden in der Regel eine festge
festgelegte Reihenfolge
ständ keit des Durc
sowie die Vollständigkeit
Durchlaufs aller Staangt. Dara
aus ergibt s
tionen verlangt.
Daraus
sich zwangsläufig
g isatorisch) auch eine festgelegte Ar(rein organisatorisch)
eitszeit an der jeweil
ne weitere
beitszeit
jeweiligen Station. Eine
Unterscheidung bie
Unterscheidung
bietet die Lerntheke, an we
welcher
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sich
Schülerinnen und Sc
Schüler mitt Mater
Material bedienen kö
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können, um anschließend
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genständig)
an ihren regulären
arbeiten.
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Ich
möchte an dieser Stelle festhalten,
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nach
meiner Einschätzung nicht das pädagogische
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zen müssAllheilmittel gibt, welches
nur einsetzen
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ten und damit wären
(pädagogischen) Probmöc
leme gelöst – trotz alledem möchte
ich an dieser
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ode des Sta
Stelle die
Methode
Stationenlernens präsentieren, da dies
diese der Indiv
Individualisierung Rechnung
nn.
tragen kann.
Merkmale d
des Stationenlernens
„‚Lernen an Stationen’ bezeichnet die Arbeit mit einem aus verschiedenen Stationen zusammengesetzten Lernangebot, das eine übergeordnete Pro-
1
2
3
Vgl.: Beck, Ulrich: Risikogesellschaft – Auf dem Weg in eine andere
Moderne. Berlin 1986.
Vgl.: Pongs, Armin; Gross, Peter: Die Multioptionsgesellschaft. In:
Pongs, Armin (Hrsg.): In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich?
– Gesellschaftskonzepte im Vergleich, Band I. München 1999,
S. 105–127.
Vgl.: Schulze, Gerhard: Die Erlebnisgesellschaft – Kultursoziologie
der Gegenwart. Frankfurt/Main, New York 1992.
Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
© Persen Verlag
rme soll das Lernen
Lerne an Stationen
Von diesen Formen
s Stationenlernen
S tionenlernen
n abgegrenzt
ab
bzw. das
werden.
smeth d iist hier zu verstehen als
Diese Unterrich
Unterrichtsmethode
un errichtliches Ve
ein unterrichtliches
Verfahren, bei dem der unterrichtliche Gegens
Gegenstand so aufgefächert wird, dass
nen Stationen unabhängig voneinander
die einzel
einzelnen
bearbeite werden können – die Schülerinnen und
bearbeitet
Sch
Schüler
können die Reihenfolge der Stationen somit eigenständig bestimmen; sie allein entscheiden, wann sie welche Station bearbeiten wollen.
Damit arbeiten die Lernenden weitgehend selbstständig und eigenverantwortlich (bei meist vorgegebener Sozialform, welche sich aus der Aufgabenstellung ergeben sollte). Um der Heterogenität
Rechung zu tragen, werden neben den Pflichtstationen, die von allen bearbeitet werden müssen, Zusatzstationen angeboten, die nach individuellem
Interesse und Leistungsvermögen ausgewählt
werden können.
Aufgrund der Auffächerung des Gegenstandes in
unterschiedliche Schwerpunkte und der Unterteilung in Pflicht- und Zusatzstationen, bietet es sich
an, bei der Konzeption der einzelnen Stationen unterschiedliche Lernzugänge zu verwenden. Auch
hier wäre eine weitere schülerspezifischere Differenzierung denkbar. Folglich ist es möglich, einen
4
Lange, Dirk: Lernen an Stationen. In: Praxis Politik, Heft 3/2010, S. 4.
zur Vollversion
1
1. Einleitung: Stationenlernen, was ist das?
inhaltlichen Schwerpunkt bspw. einmal über einen
rein visuellen Text, zweitens mithilfe eines Bildes
oder einer Karikatur und drittens über ein akustisches Material anzubieten, und die Lernenden dürfen frei wählen, welchen Materialzugang sie verwenden möchten, jedoch unter der Prämisse, einen zu bearbeiten.
Unter diesen Gesichtpunkten wird offensichtlich,
dass das Stationenlernen eine Arbeitsform des offenen Unterrichtes ist.
Ursprung des Stationenlernens
Die Idee des Zirkulierens im Lernablauf stammt ursprünglich aus dem Sportbereich. Das „circuit training“, von Morgan und Adamson 1952 in England
entwickelt, stellt im Sportbereich den Sportlern unterschiedliche Übungsstationen zur Verfügung,
sen.
welche sie der Reihe nach durchlaufen müssen.
gen
Der Begriff Lernen an Stationen wurde hingegen
zu ih
en
von Gabriele Faust-Siehl geprägt, die hierzu
ihren
hrift „Grund
gleichnamigen Aufsatz in der Zeitschrift
„Grundschule“ 1989 publizierte.5
S
R
Für die Gestaltung
und
eines Statioung u
nd Konzeption e
nenlernens istt es entscheidend,
entsc eidend, dass sich der unterrichtliche
verschiedene Teilaserrichtliche Gegenstand in v
aufschlüsseln lässt,
läs die in ihrer zu
u be
ipekte aufschlüsseln
bearbeifolge u
nander sin
tenden Reihe
Reihenfolge
unabhängig voneinander
sind.
Damit darf jjedoch die abschließende Bündelung
cht unter
nicht
unterschlagen werden. Es bietet sich daher
oblem
der Fragean, ein
eine übergeordnete Problematik
oder
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u stelle
e zu
stellung an den Anfang
stellen, welche
zum Abon de
schluss (dieser ist von
der meth
methodischen Reflexion
en) erneut a
ufgegr
zu unterscheiden)
aufgegriffen
wird.
O
V
gentliche Ablauf lässt sich in der Regel in
Der eigentliche
hasen u
erteilen 1. Die thematische und
vier Phasen
unterteilen:
che Hinfü
methodische
Hinführung – hier wird den Schülerinnen und Schüle
Schülern einerseits eine inhaltliche Orientierung geboten und andererseits der Ablauf des
Stationenlernens erklärt. Sinnvoll ist es an dieser
Stelle, gemeinsam mit den Lernenden die Vorteile,
aber auch mögliche Schwierigkeiten der Methode
zu besprechen. Hierauf folgt 2. ein knapper Überblick über die eigentlichen Stationen – dieser Überblick sollte ohne Hinweise der Lehrperson auskommen. Rein organisatorisch macht es daher
Sinn, den jeweiligen Stationen feste (für die LerVgl.: Faust-Siehl, Gabriele: Lernen an Stationen. In: Grundschule,
Heft 3/1989. Braunschweig 1989, S. 22 ff.
Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
© Persen Verlag
U
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C
Der Ablauf des Stationenlernens
enlernens
5
nenden nachvollziehbare) Plätze im Raum zuzugestehen. 3. In der sich anschließenden Arbeitsphase erfolgt ein weitgehend selbstständiges Lernen an den Stationen. In dieser Phase können – je
nach Zeit und Bedarf – Plenumsgespräche stattfinden. Zur weiteren Orientierung während der
Arbeitsphase sollten zusätzliche Materialien, wie
Laufzettel, Arbeitspässe, Fortschrittslisten o. Ä.
verwendet werden. Diese erleichtern den Ablauf
und geben den Lernenden eine individuelle Übersicht über die bereits bearbeiteten und noch zur
Verfügung stehenden Stati
Stationen. Bei einem soluch ei
chen Laufzettel sollte auch
eine Spalte für weitere
Kommentare, welche später d
die Reflexion unterz finden. Da
stützen können, Platz
Darüber hinaus kann
ülerinnen und Schü
von den Schülerinnen
Schülern ein Arbeitso
auch eine Dokumentenjournal, ein Portfolio oder
ppe geführt
ge hrt werden
mappe
werden, um Arbeitsergebnisse zu
ichern und den Arbe
ktiere
sichern
Arbeitsprozess reflektierend
zu
E zuv
begleiten. Ein
zuvor ausgearbeitetes Hilfesy
Hilfesystem
ann den A
ich unterst
ützen, iindem
kann
Ablauf zusätzlich
unterstützen,
Le nende an geeigneter Stelle Hilfe an
eten ode
Lernende
anbieten
oder
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de schließt sic
einfordern
können. Am End
Ende
sich 4
4. ei
eine
hase (auff inha
licher und methodiReflexionsphase
inhaltlicher
n.
scher Ebene) an
an.
Die Rolle
lle derr Lehrkraft
ehrkra beim Stationenlernen
Als Allererstes
Alle
ererstes ist die Lehrperson – wie bei fast alande en Unt
len anderen
Unterrichtsmethoden auch – „Organisator und B
Berater von Lernprozessen“6. Sie stellt
ein von den Lernenden zu bearbeitendes Materialund Aufgabenangebot zusammen. Der zentrale
un
Unterschied liegt jedoch darin, dass sie sich während des eigentlichen Arbeitsprozesses aus der
frontalen Position des Darbietens zurückzieht. Die
Lehrkraft regt vielmehr an, berät und unterstützt.
Dies bietet der Lehrerin/dem Lehrer viel stärker die
Möglichkeit, das Lerngeschehen zu beobachten
und aus der Diagnose Rückschlüsse für die weitere Unterrichtsgestaltung sowie Anregungen für
die individuelle Förderung zu geben. „Insgesamt
agiert die Lehrperson somit eher im Hintergrund.
Als ‚invisible hand‘ strukturiert sie das Lerngeschehen.“7
Vor- und Nachteile des Stationenlernens
Die Schülerinnen und Schüler übernehmen eine
viel stärkere Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess und können somit (langfristig!) selbst6
7
Lange, Dirk: Lernen an Stationen. In: Praxis Politik, Heft 3/2010, S. 6.
Ebenda.
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2
1. Einleitung: Stationenlernen, was ist das?
sicherer und eigenständiger im Unterricht, aber
auch außerhalb des Unterrichts agieren. Diese
hohe Eigenverantwortung bei zurückgenommener
Anleitung durch die Lehrperson kann jedoch zu
einer Überforderung oder mangelnden Mitarbeit
aufgrund der geringen Kontrolle führen. Beidem
muss zielgerichtet begegnet werden, sei es durch
die schon erwähnten Hilfestellungen oder durch
eine (spätere) Kontrolle der Ergebnisse.
Eine Stärke des Stationenlernens besteht eindeutig in der Individualisierung des Unterrichtsgeschehens – die Lernenden selbst bestimmen Zeitaufwand und Abfolge der Stationen. Darüber hinaus
können die unterschiedlichen Lerneingangskanäle
sowie eine Differenzierung in Schwierigkeitsgrade
als Ausgangspunkt des Lernprozesses genommen
werden. Die Schülerinnen und Schüler können dande
mit die ihnen gerade angemessen erscheinende
rfahDarstellungs- und Aufnahmeform erproben, erfahene
ren und reflektieren. Damit kann eine heterogene
nterrich et
Lerngruppe „inhalts- und lernzielgleich unterrichtet
werden, ohne dass die Lernwege vereinheitlich
vereinheitlicht
werden müssen.“8
Stationenlernen – Ein
n kurzes Fazit
S
R
O
V
nenlerne ermöglicht u. a.:
Stationenlernen
e Textarb
1. kreative
Textarbeit: Die Schülerinnen und Schünen d
ler können
das zur Verfügung gestellte Material
in eine andere/neue Form transferieren. Um
dies durchführen zu können, müssen sie sich
einerseits die Inhalte erarbeiten sowie ein
Grundverständnis über die „neue“ Textform erhalten.
2. eine produktorientierte Ausrichtung: Die Schülerinnen und Schüler können durch die Übertragung in die neue (Text-)Form selbstständig ein
Produkt (bspw. einen Zeitungsartikel oder einen
Tagebucheintrag) erstellen, somit halten sie am
Lange, Dirk: Lernen an Stationen. In: Praxis Politik, Heft 3/2010, S. 6.
Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
© Persen Verlag
3. die Verwendung mehrdimensionaler Lernzugänge: Die Materialien können aus Textquellen,
Bildquellen, Statistiken, Tondokumenten u. Ä.
bestehen. Somit werden auch Schülerinnen und
Schüler, die bspw. über den auditiven Lernkanal besser lernen können, angesprochen.
4. Binnendifferenzierung und individuelle Fördehie
rung, indem unterschiedliche
Schwierigkeitsrden. Gleichzeitig können
grade angesetzt werden.
d Schüle
die Schülerinnen und
Schüler auch ihre Kompetenzen im Bereich der Arbeits
Arbeitsorganisation ausbauen.
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ethoden- un
d Sozia
5. einen Methodenund
Sozialformenwechsel, sodass ne
en Fachko
neben
Fachkompetenzen auch Sozial-,
Methoden
enzen
ng
Methoden-- und H
Handlungskompetenzen
gefördert werd
werden können.
H
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Innerhalb der untersc
unterschiedlichen
Fachdidaktiken
hiedlichen Fa
herrscht
Konsens darüber, dass
scht seit Jahren ein Konse
Lehr-Lern-Angebot
der Schule verändern
sich das Leh
r-Lern-Ange
n
kognitive
Wissensvermittlung
Sinne
muss. Rein k
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ng im S
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des „Nürnber
ragt und w
„Nürnberger Trichters“ ist nicht gefragt
wierspricht allen
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n der Lernderspricht
aktuellen Erkenntnissen
ycholo
tlic
bst gestalpsychologie.
Eigenverantwortliches,
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tetes und kooperatives Lernen
sind die zen
zentralen
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Ziele der Pädagogik des neuen Jahrtausends.
nte, diese
mögliche Variante,
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Forderungen nachzuiete
et das Stationenlernen.
tationenlern
kommen, bietet
Warum?
8
Ende eigene (inhaltlich unterfütterte) Materialien in der Hand und müssen somit nicht nur Daten und Fakten rezipieren.
6. emotio
nge: Durch diese
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emotionale Lernzugänge:
Gen im
m Sinne eines ganzheitanzhe
samtausrichtung kann
rnen (Kopf
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erz - Hand) g
lichen Lernens
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gearbeitet
werden.
tzlich – so b
ehaupte ic
Grundsätzlich
behaupte
ich – lässt sich Staernen
n in a
llen U
tionenlernen
allen
Unterrichtsfächern durchführen. Gr
undsätzlic eig
Grundsätzlich
eignen sich auch alle Klassenstufen fü
für Station
Stationenlernen. Trotz alledem sollten –
wie bei jed
er Unterrichtskonzeption – immer die zu
jeder
erwarte
erwartenden Vorteile überwiegen; diese Aussage
sol
soll hingegen kein Plädoyer für eine Nichtdurchführung eines Stationenlernens sein. D. h. jedoch,
dass – wie bei jeder Unterrichtsvorbereitung – eine
Bedingungsanalyse unerlässlich ist.
Stationenlernen benötigt – rein organisatorisch –
als Allererstes Platz: Es muss möglich sein, jeder
Station einen festen (Arbeits-)Platz zuzuweisen.
Die Lehrkraft benötigt darüber hinaus für die Vorbereitung im ersten Moment mehr Zeit – sie muss
alle notwendigen Materialien in ausreichender Anzahl zur Verfügung stellen und das heißt vor allem:
Sie benötigt Zeit für das Kopieren. Für den weiteren Ablauf ist es sinnvoll, Funktionsaufgaben an
die Lernenden zu verteilen – so kann bspw. je eine
Schülerin oder je ein Schüler für eine Station die
Verantwortung übernehmen: Sie/Er muss dafür
Sorge tragen, dass immer ausreichend Materialien
bereitliegen.
Wichtiger jedoch ist die Grundeinstellung der
Schülerinnen und Schüler selbst: Viele Lernende
wurden regelmäßig mit lehrerzentriertem Frontal-
zur Vollversion
3
2. Besonderheiten des Stationenlernens im Fach Geschichte in den Klassenstufen 5/6
unterricht „unterhalten“ – die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler werden sehr unterschiedlich
sein. Eine Lerngruppe wird sich über mehr Eigenverantwortung freuen, eine andere wird damit
maßlos überfordert sein, eine dritte wird sich verweigern. Daher ist es unerlässlich, die Lernenden
(schrittweise) an offenere Unterrichtsformen heranzuführen. Sinnvoll ist es daher, mit kleineren
Formen des offenen Unterrichts zu beginnen; dies
muss nicht zwingend ausschließlich in einem bestimmten Fachunterricht erfolgen – der Lernprozess einer Klasse sollte auch hier ganzheitlich verstanden werden. Absprachen zwischen den Kolleginnen und Kollegen sind somit auch hier unerlässlich – letztendlich kann im Gegenzug auch
wieder das gesamte Kollegium davon profitieren.
2. Besonderheiten des Stationenlernens
im Fach Geschichte in den Klassenstufen 7/8
앬
(Freiwillige und unfreiwillige) Lebensentwürfe
innerhalb der mittelalterlichen Ständegesellschaft
앬
Unterschiedliche Formen des Widerstandes gealis
gen den Nationalsozialismus
앬
Personengruppen, gegen
egen die aufgrund unteronen zur Z
schiedlicher Intentionen
Zeit der Kreuzzüge
egangen wur
(gewaltsam) vorgegangen
wurde
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se histori
schen Gege
Genau diese
historischen
Gegenstände eignen
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sich in besonderem
Maße
für die Konzeption und
urchführung eines Sta
m Fach GeDurchführung
Stationenlernens im
chichte.
schichte.
ie Klassen
d i. d .R. sch
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Die
Klassenstufen 7/8 sind
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Unterricht der weiterführenden
Schulen
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wöhnt. Sie bringen selten
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schulze t mit, orientie
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Grundschulzeit
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jedoch auch no
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Wissenschaftspropädeutik
Oberstufe. Im Gede sich die Sc
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befinden
Schülerinnen und Schüer in d
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ler
der
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Pubertät und damit einer Phase
der Selb
tfindung und Selbstbehauptung. Ein StaSelbstfindung
tionenlern
en
nb
tionenlernen
bietet dafür immerhin die Möglichkeit,
aus dem „klassischen Unterricht“ ausbrechen zu
kön
können und neue Wege auszuprobieren. Den
Schülerinnen und Schülern wird somit die Möglichkeit gegeben, in stärkerem Maße eigenverantwortlich – „wenig gegängelt“ – zu arbeiten; damit kommt
ein Stationenlernen den unterrichtlichen Wünschen dieser Lernenden durchaus entgegen. Darüber hinaus müssen die Lernenden hier auch lernen, Absprachen über die gewünschte Sozialform
zu treffen, wodurch ihre Sozial-, Methoden- und
Handlungskompetenzen weiter gefördert werden;
dies bietet durchaus eine Vorbereitung für die
Oberstufe sowie ihren individuellen Berufsweg.
H
C
terrichtsfac
Um ein Stationenlernen in einem Unterrichtsfach
ch d
er unterrichtdurchführen zu können, muss sich
der
re vonein
nder unabliche Gegenstand in mehrere
voneinander
ufgliedern lass
n – hierin
hängige Teilaspekte aufgliedern
lassen
liegt die scheinbare Schwierigkeit des Faches Gesammenhäng
schichte: In vielen Zu
Zusammenhängen
bemühen
ch Gesc
htslehrerinn n und -lehrer (die Fachsich
Geschichtslehrerinnen
wissenschaf ist davon nicht ausgenommen!) daawissenschaft
Ursache-Folge-W
eigen.
rum, Ursache-Folge-Wirkungen
aufzuzeigen.
S
R
앬
Im Jahre 9 n. Chr. besiegte ein germanischer
rmanischer
Trupp u
ion des Vaum Arminius die römische Legion
rus
mische Exrus. Mit diesem Ereignis wurde die römische
e und d
rgan des
pansion aufgehalten
der Untergang
hes ei
ngelei
Römischen Reiches
eingeleitet.
앬
Der russische
sische Zar Niko
Nikolaus
aus II. beendete eine
(friedliche)
edliche) Demonstration
emonstration am 22. Januar 1905
durch
ch Einsatz des M
Militärs. Dies führte zum
Bruch der russi
russischen Bevölkerung mit dem Zaren und
nd gilt als Auslöser (mindestens jedoch
Verstärker) der Russischen Revolution von
1905.
앬
Die deutsche Wiedervereinigung war die logische Konsequenz des Falles der Berliner Mauer
am 9. November 1989.
O
V
Menschliches Verhalten, welches wir rückblickend
als Geschichte rekonstruieren, ist jedoch kein
Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
© Persen Verlag
singuläres Ereignis mit linearer Folgewirkung! Mindestens in gleichem Maße charakterisieren Brüche, Widersprüche und Diskontinuitäten historische Ereignisse. Im Gegenzug sollten wir aber
auch die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen berücksichtigen:
Die meisten Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7/8 werden sich dem Stationenlernen
somit wenig verschließen, vor allem auch deshalb,
weil die meisten offenere Unterrichtsformen wünschen und sich ausprobieren wollen.
zur Vollversion
4
II – Praxis: Materialbeiträge
II – Praxis: Materialbeiträge
In diesem Band werden vier ausgearbeitete Stationenlernen präsentiert. All diese Stationenlernen
ergeben sich i. d. R. aus den Unterrichtsvorgaben
für die Klassenstufen 7/8. Alle Stationenlernen
sind so konzipiert, dass diese ohne weitere Vorbereitung im Unterricht der weiterführenden Schulen
eingesetzt werden können – trotz alledem sollte
eine adäquate Bedingungsanalyse niemals ausbleiben, denn letztendlich gleicht keine Lerngruppe
einer anderen.
Die hier präsentierten Stationenlernen sind immer
in Pflichtstationen (Station 1, 2, 3 …) und fakultative Zusatzstationen (Zusatzstation A, B …) unterteilt – die zu bearbeitende Reihenfolge ist durch die
Schülerinnen und Schüler (!) frei wählbar. Die Soden,
zialformen sind bewusst offen gehalten worden,
tern
d. h., i. d. R. finden sich auf den Aufgabenblättern
pkeine konkreten Hinweise zur geforderten Grupen auch hie
pengröße. Somit können die Lernenden
hierr
lle ne, mit einem
frei wählen, ob sie die Aufgaben alleine,
Partner oder innerhalb einerr Grupp
Gruppe bearbeiten
en sollte je
och keine
wollen – davon abgesehen
jedoch
er Personen sein, da eine gröGruppe größer als vier
rzahl den
n Arbeitsprozes
ßere Mitgliederzahl
Arbeitsprozess i. d. R. eher
ndert Einige
inige wenig
behindert.
wenige Statio
Stationen sind jedoch
konzipiert word
e
auch so konzipiert
worden, dass mindestens eine
Partnerarbeit sinnvoll is
ist.
keit eher selten genutzt, kann dann jedoch sehr
aufschlussreich sein!
Unverzichtbar für jedes Stationenlernen ist eine
abschließende Bündelung – auch hierfür wird jeweils eine Idee, welche im Sinne einer zusammenfassenden Urteilsbildung steht und sich aus den
einzelnen Stationen ergibt, präsentiert. Mithilfe dieser Bündelung sollen noch einmal einzelne Ergebewen
nisse rekapituliert, angewendet
und mit Bezug zu
ellung bewertet werden.
einer konkreten Fragestellung
den die folg
In diesem Band werden
folgenden Stationenert:
lernen präsentiert:
U
A
neinand
1. Neben- und Gege
Gegeneinander
am Rande des
Abendla
des am Be
Abendlandes
Beispiel der Kreuzzüge
2. Neue We
en und
un neue Horizonte – Histori
Welten
Historische
Umbrüch
Umbrüche um 1500
H
C
S
R
Bearbeit
rin bzw. jeZur Bearbeitung
sollte für jede Schülerin
en Schüle
egen – die
den
Schüler ein Materialblatt bereitliegen
fgab
Aufgabenblätter
hingegen sind nur vorr Ort (am
uszulege Die Lau
Stationenarbeitsplatz) auszulegen.
Laufzettel
ht fü
dienen als Übersicht
fürr die Schülerinnen und
e abha
Schüler – hier können dies
diese
abhaken, welche Stan bearbeitet haben
ab
tionen sie wan
wann
und welche ihomit noc
nen somit
noch fehlen. G
Gleichzeitig erhalten sie
nen iinhaltlichen Überblick über
hierbei einen klei
kleinen
onen – zu
alle Stationen
zudem kann die Lehrkraft diese als
weis zur Arbeitsleistung der Lernenden
erste Hinweise
nutzen. Darüber hinaus können die Schülerinnen
und Schüler auf ihrem Laufzettel auch weiterführende Hinweise und Kommentare zum Stationenlernen an sich, zur Arbeitsgestaltung o. Ä. vermerken – nach meiner Erfahrung wird diese Möglich-
O
V
Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
© Persen Verlag
3. Französische Revolution
on (bilingua
erstel
(bilingual, erstellt
ke)
durch Dirk Kin
Kingerske)
4. Die Soziale Frag
Frage
tation nlernen beginnt mit einem
Jedes dieser Stationenlernen
urze einleitend
en Sa
kurzen
einleitenden
Sachkommentar sowie kurzen
didaktis
ch-metho
didaktisch-methodischen
Hinweisen zu den einzelnen Stati
onen und zur Durchführung derselben,
Stationen
gefolgt vom
vo Laufzettel für das Stationenlernen.
Ans
Anschließend werden die jeweiligen Stationen
(Pflichtstationen und Zusatzstationen) mit jeweils
einem Aufgabenblatt sowie i. d. R. einem Materialblatt präsentiert. Zu guter Letzt wird das Stationenlernen mit einem Aufgaben- und Materialblatt für
die Bündelungsaufgabe abgerundet.
Sinnvoll ist es, wenn jede Station einen festen
Platz im Raum erhält. Dies erleichtert es vor allem
den Schülerinnen und Schülern, sich zu orientieren. Um dies noch mehr zu vereinfachen, haben
sich Stationsschilder bewährt. Auf diesen sollte
mindestens die Stationsnummer vermerkt werden.
Fakultativ könnten auch der Stationsname und der
methodische Zugriff sowie ggf. die Sozialform vermerkt werden.
zur Vollversion
5
1. Neben- und Gegeneinander am Rande des Abendlandes am Beispiel der Kreuzzüge
1. Neben- und Gegeneinander am Rande
des Abendlandes am Beispiel der
Kreuzzüge
Im Zuge der neolithischen Revolution veränderte
sich das menschliche Leben radikal. Ein zentrales
Merkmal dieser Umbruchphase war die Sesshaftwerdung der Menschen. Aus anfangs kleineren
(familiären) Sippen bildeten sich zunehmend (weitläufig familiäre) Siedlungen, bis hin zu größeren
Städten, in denen die Familienbeziehungen oft
nicht mehr bestanden. Trotz dieser Sesshaftwerdung war der Mensch immer schon ein wanderndes Wesen. Entdeckergeist, Abenteuerlust und
Neugier, aber auch Machtstreben, Naturkatastrophen und soziale Not brachten Menschen immer
wieder dazu, ihre gewohnte Umgebung (zeitlich
befristet oder unbefristet) zu verlassen. Diese
nse„Reise- und Wanderlust“9 erzeugte in der Konselttäquenz auch immer wieder – friedlich und gewalttäbst
tig verlaufende – kulturelle Kontakte. Aber selbst
cht unb
für unsere Schüler ist dieses Thema nicht
unbe-n lich oder un
kannt; viele Schüler haben (wissentlich
unründe. Allein unsere
wissentlich) Migrationshintergründe.
nft. Der e
Namen verraten viel über unsere Her
Herkunft.
eisweltlicher Bezug kann
ann somit
gene Name als lebensweltlicher
ng zum Thema Migration sein. Noch
ein erster Zugang
ation bedeu
et imme
einmal: Migration
bedeutet
immer auch kultureller
Kontakt!
kriegerische Unternehmungen von (rechtgläubigen) Christen zur Unterwerfung und Christianisierung von Nicht-Christen/Heiden (Slaven, Pruzzen).“10 Hier wird der weitere Begriff Verwendung
finden.
Mit der Gründung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation hatte sich das politische
Zentrum der Christenheit nach Norden verschoben, der religiöse Schwerpunkt verblieb jedoch im
Mittelmeerraum; die Hauptstädte der Christenheit
waren Konstantinopel und Rom. Gerade diesen
Raum mussten sie sich mit den Muslimen teilen;
die Trennungslinie war in Sp
Spanien, Sizilien und
mpft. Gleic
Anatolien hart umkämpft.
Gleichzeitig bildete das
nheitliche Fo
Christentum keine einheitliche
Form – innere politigkeiten, w
ie der Investit
sche Streitigkeiten,
wie
Investiturstreit oder das
sma von 10
054, ver
große Schisma
1054,
verhinderten einen einitlichen Z
sammenha Außerdem hatte das byheitlichen
Zusammenhalt.
antinische Reich b
undert g
zantinische
bis zum 11. Jahrhundert
große
me verl
Teile seines Territoriums an die Muslime
verloren;
e ne Unterstützung
Unters
strom und „u
urchristlich
eine
für Ostrom
„urchristliche“
Ge
hien somit not
endig(er
Gebiete
wie Jerusalem schien
notwendig(er)
ge
ei
geworden
zu sein.
U
A
H
C
S
R
vorgestellte Stationenlernen
S
h
Das hier vorgestellte
widmet sich
konkre
ontakte und
einem konkreten
Beispiel kultureller Kontakte
war dem der
d Kreuzzüge. „Im engeren
n Sinn sind
zwar
euzzüg die Unternehmungen
nge der westlichen
Kreuzzüge
Christen vom Ende des 11. bis zum 12.. Ja
Jahrhunnu
dert zur Eroberung ode
oderr Wie
Wiedergewinnung
des
s für christl
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heiligen Landes
christliche
Herrschaft. Sie vern Wallfahrtsgeda
W
nken mit kriegerischen
banden den
Wallfahrtsgedanken
hten, wu
den von den Päpsten initiiert oder
Absichten,
wurden
ert, durch ein
e feie
gefördert,
feierliches Gelübde begründet
ffneten den Kreuzfahrern Bußvorteile
und eröffneten
on Str
(Erlass von
Strafen für begangene Sünden) und Sicherung ihres Besitzes in der Heimat (Schuldenmoratorium). Im weiteren Sinn sind Kreuzzüge
O
V
9
Die Ursachen für die hier angesprochenen Wanderungsbewegungen sind sehr differenziert und vielschichtig. Diese hier im Detail
auszuführen würde jedoch den Rahmen sprengen und muss daher
an dieser Stelle ausbleiben. Daher wird hier in verkürzter Form –
bewusst – nur von einer „Reise- und Wanderungslust“ gesprochen.
Weiterführend vgl. u. a.: Hoerder, Dirk: Geschichte der deutschen
Migration – Vom Mittelalter bis heute. München 2010.
Han, Petrus: Soziologie der Migration – Erklärungsmodelle, Fakten,
politische Konsequenzen, Perspektiven, 3. überarbeitete Auflage.
Stuttgart 2010.
Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
© Persen Verlag
nzill in Clermont rief Paps
Auf dem Konzil
Papst Urban II.
ufh zum Kreuzzug g
eg die „Ungläu1095 daraufhin
gegen
nd versp
versprach al
bigen“ auf un
und
allen Beteiligten Erlöung von
on ihren S
ünde Die Rede ist in vier versung
Sünden.
schiedenen Vers
schiedenen
Versionen überliefert und muss auf
sonan gestoßen sein, denn „noch an Ort
große Re
Resonanz
und Stelle nahmen viele nach dem Beispiel des
Bisc
Bischofs
Adhémar von Le Puy das Kreuz: ‚Deus lo
vult ‘ – Gott will es. Sie hefteten sich Kreuze aus
Stoff an die Kleidung.“11 In der Folge warb der
Papst in weiteren Städten in Frankreich für den
Kreuzzug und Prediger verbreiteten dessen Aufruf
weiter unter das Volk. Neben Fürsten und Kriegern
wollten sich schnell auch Nichtkrieger an dieser
Unternehmung beteiligen. Gerade die Stimmung in
der Öffentlichkeit rückte die Stadt Jerusalem mehr
in den Vordergrund.
Die Jerusalemwallfahrt besaß eine lange Tradition, auf der die Kreuzzugsidee aufgebaut werden
konnte. Die Wallfahrt nach Jerusalem bekam somit
eine neue Identität als eine „bewaffnete Wallfahrt,
10
11
Heidrich, Ingrid: Einführung in die Geschichte des Mittelalters –
Kreuzzüge. In: http://www.uni-bonn.de/~uph202/EinfuehrungMA/
kreuzzuege.shtml [Stand: 22.06.2012]
Pöschko, Hans H.: Wallfahrt und Waffentat – Kreuzzüge in Mittelalter und Gegenwart. In: Praxis Geschichte, Heft 1/2003. Braunschweig 2003, S. 7.
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6
1. Neben- und Gegeneinander am Rande des Abendlandes am Beispiel der Kreuzzüge
die mit besonderen geistlichen Privilegien ausgestattet war und als besonders verdienstvoll galt.“12
Die „Befreiung“ von Jerusalem, die nur während
des ersten Kreuzzuges gelang, war nicht das einzige Ziel der Kreuzzüge. So entstanden schon während des Marsches nach Jerusalem Kreuzfahrerstaaten und die entsprechenden Kontingente marschierten auch nicht weiter Richtung Jerusalem –
Machtpolitik, damit verbundene Machtsicherung,
stand hier im Vordergrund. Nur noch ein größerer
Erfolg war mit den Kreuzzügen aus christlicher
Sicht verbunden: 1228 gelang es dem römischen
Kaiser Friedrich II. durch einen Vertrag mit dem
Sultan al-Malik Muhammad al-Kamil Jerusalem für
zehn Jahre friedlich in Besitz zu nehmen. Mit dem
gescheiterten siebten Kreuzzug Ludwig IX. von
Frankreich nach Tunis ging die knapp 200 Jahre
ren
währende Geschichte der Kreuzzüge im engeren
Sinne zu Ende.
ch
Der Kreuzzugsgedanke war damit jedoch noch
g, was e
n
nicht endgültig von der Tagesordnung,
ein
fes rechtfertigt
weiteres Verständnis des Begriffes
rechtfertigt.
ehmlich sächsische
Schon 1147 unternahmen vornehmlich
d dänische
Fürsten mit polnischer und
dänischer Hilfe einen
idnischen Obodri
Feldzug gegen die heidnischen
Obodriten u
und Luikreuzzug). Auf den Aufr
titzen (Wendenkreuzzug).
Aufruf Papst Inn wurden zw
schen 1209 und 1229 die
nozenz III. hin
zwischen
zu Häretike
n erklärten Albingenser
i
Häretikern
ausgerottet.
Im 15. Jahrh
undert wurd
m
Jahrhundert
wurden die Hussiten von e
einem
Kreuzzugshe
k
eder traf e
Kreuzzugsheer b
bekriegt.
Und immer wieder
es
auch die „Un
n Haustür –
„Ungläubigen“ vor der eigenen
so musste die Kreuzzugsidee auch für Ausschreige an Juden im 14. und
nd 15. Jahrhundert
nde hertungen
auer h
halten. Schauen wir gen
genauer
hin, so ist der B
Begriff
cht „o
Kreuzzug noch immer n
nicht
„out“: Selbst heute
n Kriege mit rel
giöse Elementen vernoch werden
religiösen
n und so
mit zum Kre
bunden
somit
Kreuzzug gegen Ungläucher Ric
bige – egal w
welcher
Richtung – stilisiert; für die
omit beg
Schüler somit
begrifflich kein Neuland.
heben können. Gleichzeitig können sie hierbei
schon zum Anfang des Stationenlernen sehen,
dass kulturelle Kontakte auch friedlich verlaufen
können. In eine ähnliche Richtung weist die Station 7 „Friedliches Zusammenleben der Religionen“. Die Stationen 2, 3 und 4 sollen die Urteilskompetenz der Lernenden schulen. Diese Stationen vermitteln jeweils perspektivisch Positionen
und Bewertungen aus einer Sicht. Die Schülerinnen und Schüler sollen hierbei gerade die Einseitigkeit der Darstellung erörtern, hinterfragen und
kritisch bewerten. Station 1 w
widmet sich dem Aufruf
apst Urban II. und damit
zum Kreuzzug durch Papst
löser de
dem scheinbaren Auslöser
der Kreuzzüge – hier
sollen die Lernenden ihre Empat
Empathiefähigkeit schue ich m
ch in dieser S
len: Wie hätte
mich
Situation gefühlt?
ch mich v
erhalten? Die Station 6 soll
Wie hätte ich
verhalten?
h einm
ll
noch
einmall den kultu
kulturellen
Blick weiten, indem
Grundlagen des Islams – vielen Schülerinnen
erinne und
Schülern unbekannt
un ekan – vermittelt werden.
en. Stat
Station 5
macht noch einmal deutlich,
h, dass es b
ei den K
bei
Kreuzzü
en ni
en Chris
zügen
nicht nur um einen Kampf zwisc
zwischen
Christen
dern auch die „UngläuUnglä
tentum und Islam ging, son
sondern
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bigen“ vor der
eigenen
Haustür
Slawen im
aum „bekehrt“ werde
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ostelbischen Ra
Raum)
werden sollten.
U
A
H
C
S
R
O
V
chwe
Diesen Schwerpunkten
widmet sich das hier vorgestellte Stationenlernen „Neben- und Gegeneinander am Rande des Abendlandes“. Dabei soll die
vorgelagerte Station 0 den Schülerinnen und Schülern die vielschichtige Bedeutung der Stadt Jerusalem vermitteln – hierbei sollen sie erkennen, dass
weder das Christentum noch das Judentum oder
der Islam einen Alleinanspruch auf Jerusalem er-
12
Mayer, Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. Stuttgart 2000, S. 19.
Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
© Persen Verlag
atzsta onen A,
A B und C bieten vertiefende
Die Zusatzstationen
ge zum Th
emen
Zugänge
Themenfeld
Kreuzzüge, indem nach
einer g
rößeren B
and
größeren
Bandbreite
an Kreuzzugsmotive
gefragt wird
w rd (Zus
(Zusatzstation B) und eine Bewertung
des Hand
l vorgenommen werden soll (ZusatzHandelns
station A). Die Zusatzstation C soll im Gegenzug
die Handlungskompetenz der Schülerinnen und
Schüler fördern: Wie ist ein friedliches Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen
möglich und warum erscheint dieses sinnvoll?
Als abschließende Bündelungsaufgabe wurde hier
ein Kreuzworträtsel mit zentralen Begriffen aus
dem Stationenlernen erarbeitet. Hierbei ergeben
sich folgende Lösungsworte: 1. Gott will es, 2.
Clermont, 3. Muslime, 4. Jerusalem, 5. Urban, 6.
Slawen, 7. Suenden, 8. Sarazenen, 9. Mohammed,
10. Synagoge, 11. Pilger, 12. Grabeskirche, 13. Judentum, 14. Felsendom, 15. Vergiftung, 16. Al-Andalus, 17. Koran, 18. Moschee, 19. Wenden. Daraus ergibt sich das Lösungswort: Toleranz der Kulturen.
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7
1. Neben- und Gegeneinander am Rande des Abendlandes am Beispiel der Kreuzzüge
Laufzettel
zum Stationenlernen
Neben- und Gegeneinander am Rande des Abendlandes am Beispiel der Kreuzzüge
Station 0 – Die Stadt Jerusalem: Einen Steckbrief erstellen
Station 1 – Aufruf zum Kreuzzug:
Einen Tagebucheintrag erstellen
Station 6 – Merkma
Merkmale des Islams:
Eine
e Mindmap e
erstellen
U
A
Station
St
i 7 – Friedliches Zusammensamme
leben der
er Religione
Religionen:
en:
Einen Assoziationsstern
tionsstern ers
erstellen
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H
C
Station 2 – Was dachten
Muslime über die Christen?
Die Bienenkorbmethode
S
R
Station 3 – Eroberu
Eroberung Jerusalems:
Quellenkritik
uell
üben
O
V
Zusatzstation A – Pogrome an Juden:
Einen Zeitungsartikel verfassen
Station 4 – Was dachten
chten C
Christen
n
über Juden? Ein Interview
ntervi
führen
Station 5 – Der Wendenkreuzzug:
Fragen entwickeln
Zusatzstation B – Kreuzzugsmotive:
Ein Gutachten erstellen
Zusatzstation C – Aufruf zum
friedlichen Zusammenleben:
Ein Werbeplakat erstellen
Kommentare:
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8
Station 0
Aufgabe
Die Stadt Jerusalem: Einen Steckbrief erstellen
Aufgabe:
Erstelle einen Steckbrief über die Stadt Jerusalem.
1. Erarbeite dir hierfür zuerst das Material.
2. Markiere dir die wichtigsten Informationen im Material.
3. Erstelle nun deinen Steckbrief zur Stadt Jerusalem. Nutze hierbei die folgenden Kriterien:
– in der Stadt vertretene Religionen
– religiöse Heiligtümer/Orte (wird angebetet von … , weil …)
– historische Entwicklung der Stadt
– Gründe für den Aufruf zum Kreuzzug 1095 durch Papst Urban II.
– Versprechungen, die der Papst denjenigen machte, die sich am K
Kreuzzug
beteiligen
euzzug bete
4. Da es sich hierbei um einen Steckbrief handelt, solltest du diesen auch noch grafisch gestalten. Recherchiere bspw. nach Bildern der
religiösen
oder
er rel
en Orte od
er zeichne diese nach einem
m Vorbild.
U
A
H
C
Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
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S
R
Station
ation 1
Aufgabe
A
zzug: Einen
Ein n Tagebucheintrag
Tagebuc
Aufruf zum Kreuzzug:
erstellen
O
V
Als Ma
Material liegt dir ein Holzschnitt aus dem Jahre 1482 vor. Dieser stellt die Predigt von Papst
U
095 da
elch er zum Kreuzzug aufrief.
Urban
II. in Clermont 1095
dar, bei welcher
Aufgabe:
ed
ich in die Ge
dank und Gefühle einer historischen Person hinein und verfasse
Versetze
dich
Gedanken
en Tage
ucheintrag.
einen
Tagebucheintrag.
aue dir h
1. Schaue
hierfür zuerst das Material genau an.
he d
2. Suche
dir eine der dargestellten Personen (mit Ausnahme des Papstes) heraus und versetze
dich in ihre/seine Lage. Beantworte dir dabei folgende Fragen:
Was hat diese Person gedacht?
Wie hat sie/er sich gefühlt?
Was ging ihr/ihm durch den Kopf?
Wie hat sie/er die Botschaft aufgenommen? etc.
3. Diese Person möchte sich an die Ereignisse und damit auch an ihre/seine Gedanken und Gefühle immer erinnern können und möchte daher einen Tagebucheintrag verfassen, in dem die
Ereignisse dargestellt werden.
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9
Station 2
Aufgabe
Was dachten Muslime über Christen? Die Bienenkorbmethode
Aufgabe:
Führt ein Gespräch mithilfe der Bienenkorbmethode durch. (maximal vier Personen!)
1. Erarbeite dir hierfür zuerst das Material.
2. Überlege dir, welche Informationen deiner Ansicht nach am wichtigsten waren. Welche Informationen hast du vielleicht nicht verstanden? Was findest du merkwürdig oder besonders? etc.
3. Führt nun das „Bienenkorbgespräch“ durch, d. h., unterhaltet euch zwanglos über die Informationen
aus dem Text.
Achtet dabei vor allem auf folgende Fragen:
– Wie beurteilten Muslime die Christen?
– Gab es Unterschiede in der Einschätzung?
– Welche Gründe gab es wohl für die Beurteilung der Christen aus Sicht
Muslime?
ht der Muslim
– Welche Folgen werden aus dieser Einschätzung entstanden sein?
ein?
U
A
(Achtet hierbei bitte auf eine angenehme Lautstärke! Bedenkt dabei, das
dass
Gruppen
s andere Gr
vielleicht gerade an einer anderen Aufgabe arbeiten und
Ruhe benötigen!)
nd Ruh
4. Notiert zuletzt die wichtigsten Erkenntnisse
sinnvollerweise in Stichpunkten.
e aus dem
m Gespräch – sinnvolle
unkten
Die Bienenkorbmethode ermöglicht es dir,, nach
einer
intensiven Einzel- oder
Partnerarbeit
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rbeit
dich mit deinem Banknachbarn zwanglos
Zweier-,
über das
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weier Dreier- oder Vierergruppe
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Erfahrene auszutauschen. Somit
Informationen
gleich verarbeitet
mit können die In
forma
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et werden.
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Station
ation 3
Aufgabe
ng Jerusalems:
Jerus lems: Quellenkritik
Quel
Die Eroberung
üben
O
V
Aut einer historischen Quelle nimmt
mt beim Verfass
Der Autor
Verfassen derselben immer (bewusst oder unbewusst) eine
bes
torisc Quellen immer standortgebunden und bilden die historibestimmte
Sichtweise ein. Damit sind historische
er Sicht des jeweiligen
ilige Verfassers ab. Umso wichtiger ist es, Quellen auf ihren
sche Situation nur aus der
erprüf n.
Standort hin zu überprüfen.
e:
Aufgabe:
erprüfe de
n Standpunkt der Quelle und übe das Verfassen einer Quellenkritik.
Überprüfe
den
beite dir h
1. Erarbeite
hierfür zuerst das Material.
äre, wie die einzelnen Personengruppen (a: Christen bzw. Franken und b: Muslime bzw. Heiden) in
2. Erkläre,
der Qu
Quelle dargestellt werden. Unterstreiche hierfür die gemachten Aussagen in zwei unterschiedlichen
Farben.
3. Fasse die Aussagen zusammen – wie werden a: die Christen und b: die Muslime dargestellt?
4. Schaue auf den Verfasser der Quelle – welcher der beiden Gruppen ist er zuzuordnen?
5. Welche Rückschlüsse kannst du aus deinen Ergebnissen ziehen? Fasse deine Ergebnisse in einem
kurzen Text zusammen, gehe dabei noch einmal auf die einzelnen Punkte ein:
– Wie werden die beiden Personengruppen dargestellt?
– Welcher Gruppe ist der Verfasser zuzuordnen?
– Welche Rückschlüsse lassen sich damit für den Aussagegehalt/Wahrheitsgehalt der Quelle ziehen?
(Welche Absicht verfolgt der Autor der Quelle?)
– Welche übergeordneten Erkenntnisse kannst du aus dieser Stationenarbeit auch für andere Quellen
ziehen?
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10
Station 4
Aufgabe
Was dachten Christen über Juden? Ein Interview führen
Aufgabe:
Stelle dir folgende Situation vor: Du bist Reporter der Zeitung „Geschichtliche Nachrichten“. Dein Chef hat dich beauftragt, zum Thema Antisemitismus (Judenfeindlichkeit) im
Mittelalter zu berichten. Zum Glück kennst du jemanden, der sich damit auskennt; führe ein
Interview zu diesem Thema. (Sinnvollerweise bearbeitet ihr diese Station zu zweit.)
1. Erarbeite dir hierfür zuerst das Material.
2. Überlege dir genau, welche Fragen du deinem Interviewpartner stellen möchte
möchtest.
3. Jeder von euch beiden sollte eine der beiden Rollen (der Interviewer oder der In
Interviewte)
übernehmen.
4. Formuliere nun das Interview (die Fragen und die Antworten!).
n!).
U
A
H
C
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S
R
Station
ation 5
Aufgabe
denkreuz ug: Fragen entwickeln
Der Wendenkreuzzug:
O
V
Aufgabe:
fgabe eine Partnerin oder einen Partner. Jeder von euch soll nun
Suche dir fürr diese Au
Aufgabe
tändig) verschie
dene Fragen verfassen, die sich aus dem Material ergeben.
(eigenständig)
verschiedene
1. Erarbeite di
dirr hierfü
hierfür zuerst das Material.
er von eu
2. Jeder
euch verfasst nun Fragen, die sich aus dem Material ergeben.
lt eu
3. Stellt
euch jeweils abwechselnd nacheinander eure Fragen. Die/Der Gefragte soll die Frage
beantworten können – ist dies nicht der Fall, so muss sie/er noch einmal das Material zu Hilfe
nehmen und nachlesen. Kann sie/er dann die Frage noch immer nicht beantworten, so soll die/
der Fragende ihr/ihm einen Hinweis geben. (Das setzt voraus, dass die/der Fragende die Antwort auch selbst weiß!) Am Ende soll keine Frage unbeantwortet bleiben!
4. Verfasst zum Abschluss gemeinsam eine kurze, selbst formulierte Zusammenfassung des
Inhaltes.
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11
Station 6
Aufgabe
Merkmale des Islams: Eine Mindmap erstellen
Aufgabe:
Erstelle eine Mindmap über die Merkmale des Islams.
1. Erarbeite dir hierfür zuerst das Material.
2. Überlege dir, was wichtige Informationen der Materialien sind. Notiere dir diese Gedanken
stichwortartig auf einem Blatt.
3. Nimm dir nun ein großes Blatt (DIN A3 = 2 × DIN A4). Schreibe mit einem dicken Stift in die
Mitte des Papiers das Thema der Mindmap (Der Islam).
4. Gruppiere nun die wichtigsten Informationen stichwortartig um diesen Begriff.
egriff Nutze hierzu
Teilüberschriften! Du kannst auch Bilder, Symbole u. Ä. hinzufügen!
U
A
Was ist eine Mindmap?
Eine Mindmap ist eine „Gedanken-Landkarte“. Mindmapping
Methode zum Aufp ing ist eine Meth
schreiben und Aufzeichnen von Gedanken.
Diese
der Darstellun
Darstellung versucht, den
en. D
e Form de
en Vorgängen in unserem Gehirn gerecht zu werden.
Mindmap
ordnet Ideen wie in einer
erden Eine Mindm
ap ord
iner
Landkarte beispielsweise mit großen Flüssen,
kleineren Flüssen und
dann Bächen.
sen, mit
m kleinere
dd
chen.
H
C
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S
R
Station
ation 7
Aufgabe
edl h Zusammenleben
Z
n der Religionen:
Reli onen: Einen
Eine Assoziationsstern erstellen
Friedliches
O
V
Aufgabe:
en Assozia
tions
Erstelle einen
Assoziationsstern
zum friedlichen Zusammenleben der Religionen
dalus.
in Al-Andalus.
1. Erarbeite di
dirr hierfü
hierfür zuerst das Material.
erlege dir genau, welche Informationen du interessant, bedeutsam, vielleicht auch unglaub2. Überlege
dig fi
würdig
findest – alle Ideen sind erlaubt!
3. Erstelle nun deinen Assoziationsstern zum friedlichen Zusammenleben der Religionen in AlAndalus. Schreibe dafür das Thema in die Mitte eines Kreises und gruppiere nun alle Informationen, die dir einfallen, um diesen Kreis in Form eines Sternes herum.
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12
Zusatzstation A
Aufgabe
Pogrome an Juden: Einen Zeitungsartikel verfassen
Aufgabe:
Stelle dir folgende Situation vor: Du bist ein junger Journalist und sollst für die Zeitung
„Geschichtliche Nachrichten“ einen Artikel über die Massaker an den Juden im Mittelalter
schreiben.
1. Erarbeite dir hierfür zuerst das Material.
2. Überlege dir genau, was du über die Massaker berichten möchtest, notiere
dir hierzu Stichere d
punkte. Achte dabei auch auf die möglichen Motive der Täter.
3. Formuliere nun den Artikel. Denke dabei daran, dass das dein erster Artikel für d
deine Zeitung
werden soll – er sollte also spannend und interessant formuliert sein.. Dein Chef s
soll doch
schließlich deine Qualitäten erkennen und dir künftig weitere
Aufträge
re Aufträg
e geben!
U
A
H
C
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S
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Zusatzstation
us zstationn B
Aufgabe
smotive: Ein
in Gutachten
Gutachte erstellen
Kreuzzugsmotive:
O
V
pst 1
095 in Clermont zum Kreuzzug aufgerufen hatte, war er vermutlich der
Nachdem der Papst
1095
ss seine W
orte so überzeugend waren, dass die Menschen dem Aufruf deshalb
Meinung, dass
Worte
en. So wirklic
h sich
gefolgt war
waren.
wirklich
sicher konnte er sich dabei aber nicht sein, daher möchte der Papst
rne mehr über die Moti
gerne
Motive der Kreuzfahrer erfahren.
be:
Aufgabe:
e ein Gutachten zu den Motiven der Kreuzfahrer.
Erstelle
1. Erarbeite dir hierfür zuerst das Material.
2. Markiere dir die wichtigsten Informationen – achte hierbei auf die jeweilige soziale Gruppe und
deren Motive (nutze sinnvollerweise unterschiedliche Farben zum Unterstreichen). Beachte
dabei auch die Argumente des Papstes, mit denen er die Menschen überzeugen wollte.
3. Erstelle nun das Gutachten für den Papst: Welche Argumente nutzte der Papst und welche
Motive hatten die Menschen, als sie sich dem Kreuzzugsaufruf des Papstes anschlossen?
Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
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13
Zusatzstation C
Aufgabe
Aufruf zum friedlichen Zusammenleben: Ein Werbeplakat erstellen
In diesem Stationenlernen hast du viel über den Kontakt verschiedener Religionen und Kulturen
miteinander erfahren. Oft sind diese Kontakte blutig und kriegerisch verlaufen. Ähnliche unfriedliche Beispiele finden sich leider auch heute noch viel zu oft. Du konntest aber auch erfahren,
dass solche Kontakte auch friedlich verlaufen können, so bspw. in der Station 7. Wenn diese
Kontakte friedlich verliefen, so lebten die Menschen nicht nur glücklicher, sondern sie erlebten
meist auch eine hohe kulturelle Vielfalt und Blüte (so bspw. bei den Stationen 6 und 7). Wir
sollten also viel mehr aus diesen positiven, friedlichen und toleranten Erfahrungen
hrung lernen!
Aufgabe:
Erstelle ein Werbeplakat als Aufruf zu einem friedlichen und toleranten
Zusammenleben
nten Zusam
mehrerer Kulturen und Religionen miteinander. (maximal vier Schü
Schüler
Gruppe!)
ler je Grupp
U
A
(Tipp: Vielleicht wollt ihr eigene Fotos hierfür
erstellen
nach
passenden Bildern im Internet
ür er
en oder na
ch passend
ter
recherchieren.)
H
C
Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
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S
R
O
V
Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
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14
Abschließende Bündelung
des Stationenlernens
Aufgabe
Ein Kreuzworträtsel
Aufgabe:
Innerhalb des Stationenlernens bist du auf verschiedene Begriffe, Namen u. Ä. gestoßen –
zeige nun, was du davon noch behalten hast und fülle das Kreuzworträtsel aus. Am Ende
ergibt sich (aus den markierten Feldern) ein Lösungswort.
1. Deutsch für „Deus lo vult“
2. Name der französischen Stadt, in der Papst Urban II. 1095 zum Kreuzzug
aufrief
uzzug aufri
U
A
3. Bezeichnung für Menschen islamischen Glaubens
4. Name der heiligen Stadt
5. Name des Papstes, der 1095 zum Kreuzzug
aufrief
zug a
frief
H
C
lbe lebte
6. Volksstamm, der östlich der Elbe
e Verspre
hung, dass a
n de
euzzüg n beteiligen
7. Der Papst machte die
Versprechung,
allen, die sich an
den Kreuzzügen
würden, ihre … erlassen werde
werden würd
würden.
S
R
nten die Christen die M
8. So nannten
Muslime.
9. Nam
e des Proph
rstellungen im Islam
Name
Propheten Gottes nach den Vorstellungen
10. Jüdis
Jüdisches G
Gotteshaus
O
V
11. Bezeichnung
Be
n, der aus rein religiösen Gründen friedlich einen religiösen
für einen Menschen,
Ort aufsucht
usalem; an diesem Ort soll die Kreuzigung von Jesus stattgefunden haben.
12. Kirche in Jerusalem;
ezeich
hnung für eine be
13. Bezeichnung
bestimmte Weltreligion
s Hei
14. Islamische
Islamisches
Heiligtum in Jerusalem
ngeb
15. Angeblich
hätten Juden dies begangen: Brunnen …
16. Region in Spanien, in der Muslime, Juden und Christen friedlich zusammenlebten
17. Heilige Schrift der Muslime
18. Muslimisches Gebetshaus
19. Andere Bezeichnung für Slawen
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15
Station 0
Material
Die Stadt Jerusalem: Einen Steckbrief erstellen
5
10
15
5
Die Stadt Jerusalem ist als heilige Stadt bekannt. Sie ist ein zentrales Heiligtum für verschiedene Religionen.
Seit zweitausend Jahren richten sich die Juden in ihrem Gebet nach Jerusalem, aber
warum? König David erklärte Jerusalem vor fast 3000 Jahren zur Hauptstadt Israels.
Sein Sohn, König Salomon, baute auf dem heutigen Tempelberg den ersten Tempel.
An diesen Ort zog das gesamte Volk Israel dreimal im Jahr, um zu beten und Opfer zu
bringen.
Jerusalem ist auch ein fester Bestandteil der christlichen Religion. Hier h
hatte Jesus
nicht nur seine größte Anhängerschaft, er wurde hier auch gekreuzigt.
t. An die Stelle, wo
sein Kreuz gestanden haben soll, erinnert heute die Grabeskirche,
e, das bede
bedeutendsten
Heiligtum für die Christen.
Auf dem Tempelberg, wo ursprünglich der jüdische Tempel
mpel stand
stand,, steht heute der Felsendom. Er ist eines der bedeutendsten Heiligtümer im Islam. Moh
Mohammed
amme soll von hier
aus in den Himmel geritten sein. Im Fels
Felsendom
m werden noch der Ab
Abdruck des Pferdes
de
im Felsen sowie Barthaare des Propheten
heten gezeigt.
ezeig
U
A
H
C
n das islamische Herrschaftsgebiet
ftsg
geb et und den
noch ko
Im Jahr 637 geriett Jerusalem in
dennoch
konnten
h
tätt n bes
chen. Sie taten
at dies
christliche Pilger weiterhin un
ungehindert
ihre heiligen Stätten
besuchen.
ts um vo
on der Kirche au
üßen und
u d um Vergebu
V
bereits
von
auferlegte Strafen abzubüßen
Vergebung ihrer Sünn zu bitten. Im
m 11. Ja
hterten sich die B
zieh
den
Jahrhundert verschlechterten
Beziehungen
zwischen
Islam
Is
am und Chr
Christentum. Synagogen und Kirchen wu
wurden
den zers
zerstört. Im Jahre 1009 wurde
durch
durch den Ka
Kalifen al-Hakim sogar
ogar di
die fürr die Christen heilig
heilige Grabeskirche zerstört.
S
R
O
V
hreiber gib
e de
Ein Geschichtsschreiber
gibt die Rede
des Papstes Urban II., mit der 1095 zum Kreuzzug aufgerufen wurde, wider.
5
10
Das gottlose
ttlose Vol
Volk der Sarazenen [so wurden die Muslimen von den Christen bezeichnet; F. L.
L.] hat das Heilige Land [Jerusalem; F. L.] besetzt und hält die Gläubigen [ChrisF L.] dort in Knechtschaft und Unterwerfung. Wem will nicht das Herz darüber breten; F.
h
chen?
[…] Welche Schmach für den Ort, wo Christus gelebt! […] Bewaffnet euch, liebe
Brüder, seid Gefolgsleute des Herrn! Ich rufe euch zum Kriegsdienst Gottes! Erobert die
Stammburg Christi zurück. […] Macht seine Sache zur euren! Er vertraut eurer Tapferkeit und eurem Ehrgefühl. Das ist kein ungerechter Krieg, es ist Gottes Kampf, ein
Kreuzzug des Herrn. Und wenn ihr fragt, was ihr von Gott als sicheren Lohn für solche
Kriegsarbeit erwarten dürft, so verspreche ich euch, dass jeder, der das Zeichen des
Kreuzes nimmt und ein reines Bekenntnis ablegt, von aller Sünde frei sein soll und das
ewige Leben empfangen wird, wenn er sein irdisches Leben auf diesem Kreuzzug verliert.
Quelle: Tyrus, Wilhelm von: Kreuzzugsgeschichte. In: Historisch-politisches Quellenbuch, Band 1., Berlin 1969,
S. 214 f.
Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
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16
Station 1
Material
Aufruf zum Kreuzzug: Einen Tagebucheintrag erstellen
U
A
H
C
S
R
O
V
Papst Urban II., Aufruf zum Kreuzzug © akg-images
Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
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17
Station 2
Material
Was dachten Muslime über Christen? Die Bienenkorbmethode
Der arabische Historiker Ibn al-Atir (1160–1233) beschreibt den Einfall der Kreuzritter, die die
Muslime „Franken“ nennen:
5
Die Franken wandten sich also gegen Jerusalem (und nahmen die Stadt nach 40 Tagen
ein). Die Einwohner wurden ans Schwert geliefert, und die Franken blieben eine Woche
in der Stadt, während derer sie die Einwohner mordeten. Eine Gruppe von diesen
suchte Schutz in Davids Bethaus, verschanzte sich dort und leistete einige Tage Widerstand. Nachdem die Franken ihnen das Leben zugesichert hatten, ergaben
rgab sie sich; die
Franken hielten den Vertrag. […] (In der AI-Aqsa-Moschee aber) töteten
eten d
die Franken
mehr als 70 000 Muslime, unter ihnen viele […], die ihr Land verlassen
ssen hatte
hatten, um in
frommer Zurückgezogenheit an diesem heiligen Ort zu leben. Aus
s dem Felse
Felsendom
raubten die Franken mehr als Silberleuchter […] und andere
dere une
unermessliche
rmessliche B
Beute.
U
A
Quelle: Gabrieli, Francesco: Die Kreuzzüge aus arabischer
bische Sicht.
ht. München 1
1975,
975, S. 49f.
H
C
Der syrische Adlige Usāma ibn
Munqid
(1095–1188):
n Mu
nqid (1095–1
88):
5
10
Einmal betrat
at ich eine Kirche
Kirche, in de
der etwa ein Dutzend alt
alterr Män
Männer
er weilten, m
mit entblößten Häuptern,
äuptern, weiß wie gekre
gekrempelte Baumwolle. Sie
e hatte
hatten
en sich g
gen Oste
Osten gewandt
und
d trugen auf der Bru
Brust aufgenähte Stäbe, an de
deren
en Enden Querb
Querbalken waren, geboge
gen
n wie vorn d
der Sattel; bei diesen schwören
wören sie un
und
d bei ihne
ihnen wird Gastfreundschaft
gew
gewährt.
währt. […]
We
Wenn jemand von den Franken
en berichte
berichtet, […] sieht er in ihnen Tiere, die nur die Tugend
de
der Tapferkeit und des Kampfes
es kennen, w
wie
ie au
auch Tiere, die die Tugend der Kraft und
des Duldens haben. […
[…]
Die Franken kennen
nnen we
weder Ehrgefühl
rgef
noch Eifersucht. Ein Mann kann bei ihnen mit seiner Frau auf
uf de
derr Stra
Straße gehen. Ei
Ein anderer kann kommen, die Frau beiseitenehmen
und sich
ch mit ihr a
allein
llein u
unterhalten, während der Ehemann dabeisteht und darauf wartet,
dass sie ihr Gespr
Gespräch
äch b
beendet. Wenn es ihm aber zu lange dauert, lässt er sie mit dem
anderen
ande en allein und geht seiner Wege.
S
R
O
V
Quelle: Preißler, Holger (Hrsg.): Die Erlebnisse des syrischen Ritters Usāma ibn Munqid. Leipzig 1981, S. 126 ff.
Ibn Jobair war Muslim aus Valencia (Spanien), der zwischen 1182 und 1185 eine Orientreise
unternahm und darüber berichtete:
Muslime, die in fränkischem Gebiet leben, sehen, dass ihre Brüder in muslimischem
Gebiet […] unter der Ungerechtigkeit ihrer Glaubensgenossen leiden, während die
Franken gerecht verfahren.
Quelle: Maalouf, Amin: Der Heilige Krieg der Barbaren – Kreuzzüge aus Sicht der Araber. München 2001, S. 281.
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18
Station 3
Material 1
Die Eroberung Jerusalems: Quellenkritik üben
Um 1100 verfasste ein normannischer Priester oder Ritter die Gesta Francorum, ein Bericht über
die am 1. Kreuzzug teilnehmenden Franken:
So begab sich der Papst mit seinen Erzbischöfen, Bischöfen, Äbten und Priester über die Alpen und begann wortgewandte Predigten zu halten, in denen er sagte: „Wenn jemand seine
Seele retten will, der soll nicht zögern, den Weg, den der Herr in Menschengestalt gegangen
ist, auf sich zu nehmen. Und wenn es ihm an Geld mangelt, so wird die himmlische Gnade
5
ihm welches geben.“ […]
Als diese Worte wie ein Gerücht durch alle Herzogtümer und gallischen
en Lände
Länder ging, begannen die Franken, die sie hörten, sich unverzüglich ein Kreuz auf die rechte Schu
Schulter zu nähen
U
A
als ein Zeichen dafür, dass sie dem Weg Christi folgen wollten,
llten, dem sie ihre Erlö
Erlösung verdanken. […]
10
Der kampferprobte Boemund belagerte gera
gerade Amalfi [im h
heutigen
eutigen Ita
Italien; F. L.], als er von
der Ankunft der großen Armee christlicher
er Fra
Franken
ken hörte, d
die zum Heiligen Grab pilgerten
gerten un
und
H
C
bereit waren, gegen die Heiden [Nichtchristen;
ichtchr ten; h
hier:
er: Musli
Muslime; F. L.] zu kämpfen.
ämpfen. […] Ih
Ihm
hm
wurde gesagt: Sie sind gut au
ausgerüstet,
sgerüstet, sie tragen
rage das Zeichen des Kreuzes
es […]. Und a
als
meinsam „Gott will es
ott w
s!“ […] Herr Boemun
Kampfruf rufen sie gemeinsam:
es, Gott will es, Gott
will es!“
Boemund
15
kehrte in seine Ländereien zurü
zurück und bereitet sich sorgfältig auf d
den
en Weg zum
m He
Heiligen Grab
S
R
vor […].
Dann überquerte err das M
Meer, und mit ihm Tankred
kred ((und
und viele a
andere).
ndere […] Alle überquerten
das M
eer auf Boe
chten West-M
akedoni [im heutigen Griechenland;
Meer
Boemunds Kosten und erreichten
West-Makedonien
o sie re
lles Notwend
ge zum Essen vorfanden. […] Dann
F.. L.], wo
reichlich Wein und Korn un
und alles
Notwendige
20
hielt Boemund
B
einen Rat ab, um seine Männ
Männer
er zu e
ermutigen und zu warnen, höflich zu sein
O
V
und das Land, das Christen gehörte,
örte, nicht zu p
plündern. […]
Als der [byzantinische]
sche] Ka
Kaiser hörte,
rte, d
dass Boemund […] gekommen sei, empfing er ihn mit
allen Ehren, sorgt
sorgte aber dafür, dass er außerhalb der Stadt blieb. […; Er] versprach […]
nd, ihm Länd
ereien bei Antiochia [nördlich von Jerusalem; F. L.] zu geben. […]
Boemund,
Ländereien
25
Endlich gelangten wir am 6. Mai [1097] nach Nizäa, der Hauptstadt von Rum, wo wir ein Lager erricht
errichteten.
eten. […
[…] Sieben Wochen und drei Tage belagerten wir die Stadt, bevor wir sie einnahmen.
hmen. V
Viele der Unseren starben als Märtyrer und gaben ihre glücklichen Seelen freudig
und e
erleichtert Gott zurück. Alle gingen im Triumph in das Himmelreich ein […] und sangen
mit einer Stimme: „Räche, oh Herr, unser Blut, das vergossen wurde für dich, der gerühmt
30
und gelobt wird von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“
Nachdem die Türken, die Feinde Gottes und der heiligen Christenheit, geschlagen waren,
flohen sie. […] Und wenn sie eine Burg oder eine Stadt erreichten, belogen sie die Einwohner,
indem sie sagten: „Wir haben die Christen besiegt, sodass nie wieder jemand von ihnen sich
gegen uns erheben wird. Lasst uns ein!“ Einmal in der Stadt plünderten sie Kirchen und Häu-
35
ser und andere Stätten, trugen Pferde, Esel, Mulis, Gold und Silber und alles, was sie finden
konnten, davon. Sie entführten christliche Kinder und zerstörten und verbrannten alles, was
uns hilfreich hätte sein können.
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19
Station 3
Material 2
Die Eroberung Jerusalems: Quellenkritik üben
Dann flohen sie in großer Furcht vor unserer Ankunft. So verfolgten wir sie durch Wüsten und
ein wasserloses und unwirtliches Land, aus dem wir nur mit Mühe wieder herauskamen.
40
Hunger und Durst bedrängten uns überall, und wir hatten fast nichts mehr zu essen außer
den Dornensträuchern […], das war die Speise, von der wir jämmerlich lebten. Dort starb der
größte Teil unserer Pferde, sodass viele unserer Ritter zu Fuß gehen mussten […]. Schließlich kamen unsere Ritter in das Tal, in dem die königliche Stadt Antiochia
a lliegt, die Hauptstadt
von Syrien, die dem heiligen Petrus, dem Apostelfürsten übergeben war,
ar, um sie zum Glauben
45
zurückzuführen […].
Inzwischen war Kerboga Führer der Soldaten des Sultans von Persien
en g
geworden.
worden […] Drei
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Tage, nachdem wir die Stadt eingenommen hatten, erschien
Kerboga
Mauern der
en Kerbog
a vor den M
Stadt. […]
[Durch ein Zeichen Gottes, den Fund der
heiligen
derr Kreuzig
Kreuzigung Christi, fassten
er hei
en Lanze de
ten die
50
Kreuzfahrer Mut und rüsteten sich zur Schlacht
hlach gegen die T
Türken.] Zuletzt,, nachdem
m sie dre
drei
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C
Tage gefastet und Prozessionen von eine
einer zur a
anderen
deren K
Kirche unternommen
men hatten, b
beichchteten die Unsrigen ihre Sünden
nden und empfing
empfingen
en Le
Leib und Blut Christi, dann
ann spendeten sie Al
Almosen und feierten die heilige Messe. Schli
Schließlich wurden sechs
echs Heerreihen
erreih aufgestellt
aufgestellt. […]
nd le
d S
Dann riefen wirr alle den wahren und
lebendigen Gott an und ritten gegen sie, die
Schlacht
55
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beginnend
nd im N
Namen
amen Jesus Chr
Christi und des Heiligen Grabes
Grabes.
s Und mit
m Gottes Hilfe schlugen
wir sie.
e. […]
Als a
alle
le Feinde vo
vollständig geschlagen
age waren
ren […], vers
versammelten
mmelte sich unsere Führer und
berieten
eriete sich
sich, wie der Weg zum Heiligen Grab
ab for
fortgesetzt
esetz werden sollte. […]
O
V
In die Stadt eingedrungen, verfolgten
lgten unsere Pilge
Pilger die Sarazenen [Bezeichnung für die
60
Muslime;
M
F. L.]. […] Nachdem
ach
die Unseren die Heiden endlich zu Boden geschlagen hatten,
ergriffen sie im Tempel
mpel ein
eine große
e Za
Zahl Männer und Frauen und töteten oder ließen leben,
wie es ihnen gut sc
schien.
hien. Bald durcheilten die Pilger die ganze Stadt und rafften Gold, Silber,
Pferde
de und Mulis an sich. […] Niemand hat jemals von einem ähnlichen Blutbad unter dem
heidnisc
hen Volk geh
heidnischen
gehört oder es gesehen. Scheiterhaufen gab es wie Ecksteine, und niemand
65
außer Gott kenn
kennt ihre Zahl.
Quelle: Gesta Francorum. In: Hill, Rosalind (Hrsg.): The Deeds of the Franks And The Other Pilgrims To Jerusalem.
Oxford 1962. (Übersetzt von: W. Hasberg)
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20
Station 4
Material
Was dachten Christen über Juden? Ein Interview führen
Spottbild „Judensau“, deutscher
Holzschnitt um 1470.
Die Tiermetapher Judensau bezeichnet ein im Hochmittelalter entstanufig Bildmotiv der antidenes häufiges
chen c
judaistischen
christlichen Kunst.
Dabei zieltt das S
Schweinemotiv auf
eine Demütigung der Juden, da das
schwein im Ju
Hausschwein
Judentum als beson
ers unrein gilt.
sonders
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V
Darstellung eines „Ritualmords an
einem christlichen Kind“, aus der
Weltchronik Hartmann Schedels von
1493.
Im Mittelalter wurden Juden für viele Dinge angeklagt, die sie angeblich begangen hätten.
Massaker an Juden entstanden vor allem mit dem Ausbruch der Pest in Europa, denn angeblich hätten Juden die Brunnen vergiftet, um Christen zu töten.
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21
Station 5
Material
Der Wendenkreuzzug: Fragen entwickeln
5
10
15
20
25
5
30
35
40
45
50
Im Jahr 843 wurde im Vertrag von Verdun das Reich der Franken in das Westfränkische
Reich (Neustrien, hieraus entstand das spätere Frankreich), das Reich Lotharingen und das
Ostfränkische Reich (Austrien, hieraus entstand das spätere Deutschland) geteilt. Die Ostgrenze des ostfränkischen Reiches bildete die Elbe, östlich davon lebte das Volk der Slawen
(diese wurden oft auch als Wenden bezeichnet); in den nächsten knapp 300 Jahren hatte sich
an dieser Grenze nur wenig verändert. Da die Slawen keine Christen waren, wollten viele
christliche Fürsten, lieber „vor der
Die Reichsteilung von Verdun
eigenen Haustür missionieren“, bevor sie zu einem Kreuzzug nach Jerusalem aufbrechen würden; hieraus
entstand 1147 der Wendenkreuzzug.
Die Motive der Kreuzfahrer waren
vielfältig. Neben den ideellen und
religiösen Gründen waren vor allem
die weltlichen Motive der Fürsten
(Herrschaftsansprüche in der Grenzregion, Siedlungsbestrebungen und
m
innenpolitische Machtverhältnisse im
Reich) von entscheidender Bedeutung.
ei Monat
n
Als Dauer wird von drei
Monaten
ie Truppenstär
ausgegangen. Die
Truppenstärke
eutsche und dänis
soll 100 000 deutsche
dänische
nische Kreuzf
sowie 20 000 pol
polnische
Kreuzfahrer
umfasst
um
sst haben. (D
(Diese
ese Sc
Schätzungen
vermutlich w
n deutschen Kreuzfa
sind vermutlich
weit übertrieben.) Unter den
Kreuzfahrern befanden sich unter anerem Heinrich der Löwe und Albrecht
lbrecht d
tlich Seite sind als Teilnehmer die
derem
der Bär. Von geis
geistlicher
rzbis
en und Ma
deburg, die Bischöfe von Brandenburg, HalberErzbischöfe
von Hamburg-Bremen
Magdeburg,
stadt Havelberg, Merseburg, Münster
ünster und Ver
rden bekannt.
stadt,
Verden
Bereits 1107/08 entstand
B
nd die Idee
e zu einem W
Wendenkreuzzug. Sie blieb jedoch ohne weitere
gen. De
iche Schwerpunkt des Aufrufes von 1107/08 war die Bedirekte Auswirkungen.
Der inhaltliche
er No
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schreibung der
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christlichen
Bevölkerung und der Kirche, verursacht durch die Heiden
und ihre Überfälle. Eine B
Bekehrung der Heiden wurde nicht gefordert, sondern ihre Unterwerg zu
fung
zurr Befreiung de
derr Kirc
Kirche und der Christen. Im Vordergrund stand die Befreiung ehemals
christlichen
christlic en Landes u
und nicht der heidnischen Bevölkerung. Der Kreuzzug wurde als Verteidigungskrieg d
teidigungskrieg
des christlichen Landes dargestellt: „Denn dies ist unser Jerusalem, das anngs frei w
fangs
war und durch die Grausamkeit der Heiden zur Magd erniedrigt wurde!“
Teill des Aufrufes war auch ein doppeltes Lohnversprechen, also die Verheißung geistlichen
und weltlichen Gewinns: „Wenn die Kreuzfahrer es erwünschten, könnten sie das beste Land
zum Siedeln erwerben. Zwar seien die Heiden schlimm, ihr Land jedoch sei reich gesegnet
mit Fleisch, Honig und Mehl.“
Die Idee des Wendenkreuzzuges wurde durch den Aufruf von Bernhard von Clairvaux im
Reich bekannt gemacht, auch die Konzeption und die religiöse Begründung stammten von
ihm, diese verfasste er im März 1147. Wenig später folgte der inhaltlich kaum abweichende
Aufruf von Papst Eugen III., in dem er den Wendenkreuzzug dem Orientkreuzzug (der Kreuzzug nach Jerusalem) und der Reconquista (die Rückeroberung Spaniens) gleichstellte.
Eugen III. sicherte den Teilnehmern am Wendenkreuzzug den Nachlass der Sündenstrafen.
Die zwei Aufrufe (jener von Bernhard und Eugen III.) unterschieden sich in ihrer Zielsetzung.
Verlangte Eugen III. nur die Bekehrung der Wenden, so forderte Bernhard die Auslöschung
der slawischen Völker. Dies wurde oft zugespitzt formuliert auf die Parole „Tod oder Taufe“.
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Reich Ludwigs des Deutschen
Reich Lothars
Reichh Karls des Kahlen
Ka
Reichsgrenze
R i h
Fränkisches Reich
Kirchenstaat
O
V
Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
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22
Station 6
Material 1
Merkmale des Islams: Eine Mindmap erstellen
5
5
10
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25
30
Der Islam wurde von dem Propheten Mohammed gegründet, der um 630 die arabischen
Stämme religiös und politisch einigte. Mohammed war ein Kaufmann in Mekka, einer alten
arabischen Handelsstadt. Eines Tages überkam ihn eine Erscheinung: Ein Engel befahl ihm
aufzuschreiben, was Gott durch den Engel sagte. Diese Visionen wiederholten sich. Mohammed schrieb auf, was ihm auf diese Weise offenbart wurde. Das Buch, in dem seine Sätze
stehen, heißt Koran, die „Bibel“ der Muslime.
U
A
te, wurde er von ihnen verfolgt und
Weil Mohammed das Verhalten seiner Landsleute kritisierte,
n mit seinen treues
floh 622 aus seiner Heimatstadt. In Medina ließ er sich nun
treuesten Anhängern
niss zu markiere
ei
nieder. Um die Bedeutung dieses Ereignisses
markieren,, lassen die Muslime ihre Zeitrechnung in diesem Jahr beginnen.
Zu den größten Taten Mohammeds werden
en se
seine
ne Regeln g
gezählt, die von a
allen Muslimen
limen
einzuhalten sind, diese sind als dirr „fünf S
Säulen
äulen des Islam
Islams“ bekannt:
Erstens: Es gibt keinen anderen
eren Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet!
Zweitens: Der gläubige Moslem
m muss fünfm
fünfmal täglich ein Gebet
ebet mit dem G
Gesicht
esicht nach M
Mekka
sprechen, egal, wo er sich gera
gerade
e befinde
befindet. Freitags soll gemeinsam
mein
ins m in der M
Moschee
oschee g
gebetet
werden.
Drittens: Jeder Muslime
M
soll Alm
Almosen als Opfer für Allah
ah und
d als
ls Akt der Näc
Nächstenliebe
g
geben..
Viert
Viertens:
ns: Jeder M
Muslime muss das Ramadan-Fasten
n-Fasten e
einhalten.
nhalten.
Fünfte
Fünftens:
ns: Jeder Muslime soll eine
ne Pilge
Pilgerreise
se nach Mekk
Mekka
a du
durchführen.
Außerdem
ußer
untersagt der Koran dem Gläub
Gläubigen
en den Gen
Genuss von Schweinefleisch, den
Wucher
Wuch und Glücksspiele jeder Art; er regelt Ehes
E
Eheschließung und Scheidung und setzt Strafen
für
fü Verbrecher fest. Derr K
Koran bestimmt
estimmt nicht nur das religiöse Verhalten der Gläubigen,
sondern auch die Gesetze und Pflichten
licht der Bürger und Herrscher. Staat und Kirche sind hier
nicht voneinander
nder getre
getrennt, sondern
ern ein und dasselbe.
Am Freitag
tag kommen alle M
Muslime zur Mittagszeit in der Moschee zusammen. Jede Moschee
besitzt
sitzt einen
e
großen Vorho
Vorhof, in dem ein Wasserbecken oder ein Brunnen steht. Hier müssen
sich die Gläubigen vo
vor jedem Gottesdienst waschen, denn Mohammed lehrte, dass Reinheit
der halbe Glaube
G
sei.
Ein
n Jahr na
nach Mohammeds Tod (632) begannen die großen Eroberungen der Muslime.
Die
e drei
dre ersten Kalifen (Nachfolger des Propheten), Abu Bekr, Omar und Osman, eroberten
innerhalb weniger Jahre die reichsten Fürstentümer des Nahen Ostens: Syrien (635), Irak
(637), Palästina (640), Ägypten (642) und das Persische Reich (650).
Die Kontakte zwischen Eroberern und Unterworfenen verliefen meist freundlich, begnügten
sich die Muslime doch damit, die Unterworfenen tributpflichtig zu machen. Zahlten diese,
so ließ man sie in Ruhe und bald wechselten immer mehr Untertanen zum muslimischen
Glauben. Die Araber drangen nach Spanien und Portugal und bis nach Frankreich vor. Bei
Tours und Poitiers siegte der Frankenherrscher Karl Martell und stoppte ihren Vormarsch im
Jahr 732.
H
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Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
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Station 6
Material 2
Merkmale des Islams: Eine Mindmap erstellen
35
Die islamischen Eroberungen gingen aber an anderen Orten weiter: Seit 1453 war Konstantinopel, die Hauptstadt des oströmischen Reiches, muslimisch. Die muslimischen Eroberungen
wurden sogar erst Mitte des 17. Jahrhunderts endgültig gestoppt.
Mit den Eroberungen kamen aber auch viele wissenschaftliche Neuerungen nach Europa.
Gleichzeitig entwickelte sich Bagdad nicht nur zum religiösen Zentrum der Kalifen, sondern
auch zu einer Hochburg der Wissenschaft und zu einem der größten Handelsplätze
d
der Erde.
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A
Die Ausbreitung des Islam
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Oströmisches Reich um
m 565
Eroberungen
rungen der Araber
Arabe
Franke
Frankenreich
a enreich
ec
Dirk Kingerske / Frank Lauenburg: Die Kreuzzüge
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24
Station 7
Material
Friedliches Zusammenleben der Religionen: Eine Assoziationsstern erstellen
Nach dem Tod des Propheten Mohammed (632) breitete sich der Islam
rasch in alle Himmelsrichtungen aus.
Unter der Dynastie der Omaijaden in
Cordoba (756–1031) erlebte Al-Andalus, wie das maurische Spanien
genannt wird, ein „goldenes Zeitalter“. Friedlich, wenngleich nie
spannungslos, verlief das Zusammenleben von Siegern und Besiegten. Erst mit der Reconquista, der
christlichen Rückeroberung Spaniens seit Mitte des 11. Jahrhunderts,
und den folgenden Zwangsbekehrungen der Muslime und Juden fand
dieses kulturelle Miteinander ein
Ende
5
10
15
old Hottinger (200
Der Journalist Arnold
(2007)::
5
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Das
s Zusamme
Zusammenleben
eben der drei Religionen in Andal
Andalusien
usien beru
beruhte
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unter der maurischen
He
Herrschaft
rrschaft auf der allgemeinen Le
Lehre des
es Islam, nac
nach
h der di
die beiden monotheistischen
Re
Religionen,
gionen Judentum und Christentum,
hristentu Vorgänger de
des Islam waren. Ihre Anhänger galten daher als „beschützte Völker“.
ker“. […] Do
Doch
ch „besch
„beschütztes Volk“ [...] bedeutet nicht
„gleichberechtigt“.
„
[…] Sie leisteten
steten keinen Mi
M
Militärdienst und zahlten eine Sondersteuer,
sie waren dem Staatsvolk
aatsv
der Muslime u
untergeordnet. Sie hatten jedoch ein Recht darauf, ihre eigene
e Relig
Religion auszuüben
uüb mit all ihren Bräuchen und Vorschriften.
O
V
Quelle: Hottin
Hottinger,
ger, Arnold: Ein G
Gott
ott u
und drei Religionen: In: Damals – Das Magazin für Geschichte und Kultur,
Nr. 9/2007,
/2007, S. 26.
6.
Die Historikerin Brigitte Hintzen-Bohlen (1999):
5
Durch diese im christlichen Abendland damals einzigartige Toleranz entstand eine Gesellschaft, in der Muslime, zum Islam übergetretene Christen, […] Christen, die ihren
Glauben beibehalten, aber die islamischen Sitten und Gebräuche angenommen hatten
[…] und Juden friedlich zusammenlebten. Muslime, die ohne Frauen ins Land gekommen waren, durften Christinnen heiraten und mit den Töchtern der Besiegten Familien
gründen.
Quelle: Hintzen-Bohlen, Brigitte: Andalusien – Kunst und Architektur. Köln 1999, S. 230.
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25
Zusatzstation A
Material
Pogrome an Juden: Einen Zeitungsartikel verfassen
Immer wieder in der Geschichte neigten die Mehrheiten dazu, Minderheiten zu unterdrücken;
besonders leidvoll erging es dabei der jüdischen Bevölkerung.
Begeistert von der Idee zum Kampf gegen die „Ungläubigen“ wollten viele Kreuzfahrer nicht
warten, bis das Heilige Land erreicht war; sie begannen mit der Verfolgung und Ermordung
gleich im eigenen Land.
5
Der Jude Elieser ben Nathan berichtet (Worms 1096):
5
10
U
A
Es war im Jahre 4856 nach der Erschaffung der Welt [1096],
96], da trafen
rafen uns vie
viele
schwere Leiden, die in diesem Reiche, seitdem es gegründet
ründet wur
wurde,
de, bis jetz
jetzt noch nicht
vorgekommen waren. Denn es erhob sich eine Schar von
on Franzose
Franzosen und Deutschen
aus allen Ecken und Enden, die sich vorg
vorgenommen
ommen hatt
hatten,
en, nach d
der Heiligen Stadt
dt
Jerusalem zu ziehen, um dort das Grab
ab de
des Heilands au
aufzusuchen und das Land zu
erobern. Als sie nun auf ihrem Zuge
uge d
durch
rch d
die
e Städte ka
kamen, in denen
n Juden woh
wohnten,
nten,
sprachen sie in ihrem Herzen:
en: „Seht, wi
wir ziehe
ziehen dahin, das Heilige Grab
ab aufzusuche
aufzusuchen
und Rache zu nehmen; und hier sind die Juden,
ude die Jesus umgebracht
acht und ohne Gru
Grund
gekreuzigt haben. Lasst uns zunächst an ihnen Rache nehmen
ehm und
nd sie austilgen.“
ustilgen.“ Am
23. Tag des Ijjar
jjar [17. Mai] üb
überfielen
ielen sie die Gemeinde Worms.
rms. Sie
ie überfiele
überfielen
en di
die Juden
und brachten
en sie um. Männer
Männer, Frauen, Kinder und Greise.
reise. Sie ris
rissen
sen die Hä
Häuser nieder
[…], machten Beute und plünderten. Sie nahmen die
ie heilige Thora
Thora, traten sie in den
Straßenkot,
S aßenkot, ze
zerrissen
sen und zerfetzten sie.
H
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S
R
Quelle: Gram
Q
Gramm, Hans-Jochen: Judentumskunde
unde – Eine E
Einführung,
führung, 4. Au
Auflage. Frankfurt/Main 1962, S. 72 f.
5
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Da Christen
Zinsnehmen
en das Zi
snehm verboten war, Juden im Gegenzug von den mittelalterlichen
Zünften
ausgeschlossen
wurden, dominierten viele Juden das frühe Bankenwesen. Oft
ten ausgeschlos
sen w
erhobenen Zinsen aber nicht bezahlt werden, daher entstand ein oftmals
konnten die hier erho
gegen alle Juden.
radikaler Hass
H
ge
Als
s 1348/49 die Pest in Europa wütete, wurden gerade Juden für den Ausbruch der Seuche
verantwortlich
rantw
gemacht – angeblich hätten sie die Brunnen der Städte vergiftet. In vielen
Städten wurden Juden gejagt und öffentlich verbrannt. Die Menschen der Stadt sahen die
Schulden damit als „abgegolten“. Das Bargeld der Juden wurde unter den Handwerkern
verteilt.
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Zusatzstation B
Material
Kreuzzugsmotive: Ein Gutachten erstellen
Der Papst Urban II. leitete 1095 in der französischen Stadt Clermont eine große Kirchenkonferenz (Konzil) [siehe Station 1]. Er wollte dieses Konzil mit einer Erklärung beenden, daher
waren so viele gekommen, dass die Kathedrale von Clermont sie nicht fassen konnte und die
Rede auf einem freien Feld gehalten werden musste. Dort standen wohl Handwerker, Bauern,
Priester und Ritter dicht gedrängt und lauschten der Predigt des Papstes:
Die Wiege unseres Heils [Jerusalem; F. L.; …] hat ein gottloses Volk in seiner Gewalt [...]. Die
Hunde sind ins Heiligtum gekommen, und das Aller-heiligste ist entweiht [...]. Bewaffnet euch
mit dem Eifer Gottes, liebe Brüder, gürtet eure Schwerter an eure Seiten, rüstet euch und seid
Söhne des Gewaltigen! Besser ist es, im Kampfe zu sterben, als unser Volk und die Heiligen
leiden zu sehen. Wer einen Eifer hat für das Gesetz Gottes, der schließe
e sich uns an. […] Ziehet aus, und der Herr wird mit euch sein. Wendet die Waffen […] gegen
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Feinde des christlichen Namens und Glaubens.
Wir aber erlassen […] allen gläubigen Christen, die gegen
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Waffen nehmen und
sich der Last des Pilgerzugs unterziehen, all die Strafen,
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über sie verhängt hat. Und wenn einer dort in wahrer
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diesem Aufgebot [...]. Viele schlossen sich bloß an, um ihre Freunde
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verlassen, andere, um nicht als feige und faul zu gelten. Viele zogen aber aus
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Leichtsinn oder Abenteuerlust mit; gar mancher auch, um seinen Gläubigern, bei denen
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verschuldet war, spotten zu können. Verschieden also die Beweggründe,
aber alle eilten herbei.
Quelle: Lautemann, Wolfgang; Schlenke, Manfred (Hrsg.): Geschichte in Quellen – Mittelalter, 3. Auflage. München
1989, S. 85, 366 f.
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Abschließende Bündelung
des Stationenlernens
Material
Ein Kreuzworträtsel
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Lösungswort:
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4. Die Soziale Frage
III – Literatur- und Quellenverzeichnis
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ff. Abdruck mit freundlicher Genehmigung © Aufbau Verlag GmbH & Co. KG
Riesenfellner, Stefan (Hrsg.): Arbeitswelt um 1900. Texte zur Alltagsgeschichte von Max Winter. Wien
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Röhrich, Lutz: Das Auswandererschicksal im Lied. In: Assion, Peter (Hrsg.): Der große Aufbruch.
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Spielhagen, Friedrich: Hammer und Amboß. Roman, 2. Teil. Leipzig 1902, S. 45.
Steitz, Walter (Hrsg.): Quellen zur deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19. Jahrhundert bis
zur Reichsgründung. © WBG 1. Auflage (1980). Darmstadt 1980, S. 187 ff.
The French Revolution: Licence: Opeb Government Licence (OGL). URL:
http://www.nationalarchives.gov.uk/doc/open-government-licence/open-government-licence.htm
Tyrus, Wilhelm von: Kreuzzugsgeschichte. In: Historisch-politisches Quellenbuch, Band 1., Berlin 1969,
S. 214 f.
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Bildnachweise
2. Bildnachweise
Coverabbildung © Mele Brink
Seite 17: Papst Urban II., Aufruf zum Kreuzzug/1480 © akg-images
Seite 22: Karte Mitteleuropa © Oliver Wetterauer
Seite 24: Karte Ausbreitung des Islam © Oliver Wetterauer
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