nachhaltig Bauen

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Das Fachjournal
3 | 2012
N a c h h a lt i g
BaueN
Kanton Zürich
Kanton Zürich: Trend zu Minergie ist ungebrochen
Wissenswertes über die Komfortlüftung
Waschen und Spülen mit Solarenergie
Modernisieren im Minergie-Standard
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Inhalt
Fachbeiträge
Titelbild:
Minergie-P-ECO
Dreifamilienhaus Zürich-Höngg
4
Kanton Zürich: Minergie mit grossem Flächenzuwachs
20
«Fenster die mehr bieten»,
Interview mit Irene und Rolf Hunkeler
1a hunkeler AG, Ebikon
Impressum
50
Herausgeber
Gerber Media
Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich
Telefon 044 341 16 41
www.gerbermedia.ch
Energieeffiziente Haushaltgeräte
Interview mit Philipp Hofmann
Leiter Marketing Services V-ZUG AG
62
Komfortlüftungen haben Potential
Prof. Urs-Peter Menti / Beat Frei
Hochschule Luzern, Technik & Architektur
68
Das MINERGIE-Zertifikat ist eine Qualitätsgarantie
Franz Beyeler Geschäftsführer MINERGIE
Grafik / Layout / Druck
EFFINGERHOF AG
Storchengasse 15, 5200 Brugg
www.effingerhof.ch
Redaktion
Gerber Media
Anita Bucher, Carmen Eschrich, Bruno Gerber
www.gerbermedia.ch
Gastautoren
Markus Kägi, Regierungspräsident
Baudirektor Kanton Zürich
Franz Beyeler
Geschäftsführer MINERGIE
Prof. Urs-Peter Menti
Beat Frei
Hochschule Luzern
Technik & Architektur
Fotos
Atelier für Fotografie
René Rötheli
5400 Baden
www.rrphoto.ch
Objektvorstellungen
8
Minergie-P-ECO Dreifamilienhaus Zürich-Höngg
16
Minergie-P Wohnüberbauung Eglisau
24
Minergie-P EFH Hittnau
32
Minergie-P-ECO Schulanlage Wyden Winterthur
42
Umwelt Arena Spreitenbach
54
Minergie-ECO Überbauung cosyWOOD Hombrechtikon
71
Minergie Modernisierung
Pflegezentrum Bombach Zürich
76
Minergie Modernisierung Alterssiedlung Herrliberg
Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern aus
nachhaltiger Forstwirtschaft), Bleichung: efc
Rubriken
Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich
Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der
ausdrücklichen Genehmigung des Verlages
Einzelverkaufspreis: CHF 14.–
Jahresabo (3 Ausgaben): CHF 35.–
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
80
Innovationen
81
Redaktionelle Partner/Führende Unternehmen
1
Nachhaltig.
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Editorial
Die Energiefrage
im engen und weiten Fokus
Am 6. Oktober 2012 erhielt Regensdorf das
Energiestadt-Label – als 300. Schweizer Gemeinde! Dass dieser Meilenstein im Kanton
Zürich erreicht wurde, mag ein Zufall sein.
Eine Ehre ist es allemal. Der Kanton Zürich ist
ein gutes Pflaster für die Ideen, die vom Programm Energiestadt verfolgt werden. Es zielt
auf Massnahmen, die von den konkreten Gegebenheiten ausgehen, und die sind in jeder
Gemeinde anders. Es gibt keine vorgefertigten
Lösungen, keine gross angelegten Radikalkuren. Stattdessen werden die kleinen Schritte
gewürdigt, die gut koordinierten Einzelmassnahmen. Das «Energieproblem» zeigt sich hier
als etwas, das nicht nur mit energetischen
Massnahmen im engeren Sinne zu lösen ist,
sondern im Rahmen einer Gesamtbetrachtung, die auch raum- und verkehrsplanerische
Einflussfaktoren mit einschliesst. Vor allem
beruht das Programm aber auf Freiwilligkeit
und dem überall vorhandenen Interesse an
Lebensqualität, Standortvorteilen und finanziellen Einsparungen.
Schauplatz des Programms Energiestadt sind
die Gemeinden, wobei sich der Fokus derzeit
auf die Regionen ausweitet. Man könnte ihn
noch viel weiter öffnen, denn was im kommunalen Rahmen gilt, gilt auch im globalen:
Das Energiethema durchdringt praktisch alle
menschlichen Lebensbereiche. Die Sorge um
die schwindenden Ressourcen hat ihren Einfluss auf die Weltpolitik längst bewiesen.
Und wenn eine Atomkatastrophe in Japan in
der Lage ist, die Energiepolitik der Schweiz
grundlegend umzustellen, dann zeigt sich
eindrücklich, wie machtvoll der globale Fokus inzwischen geworden ist. So richtig es ist,
die Katastrophe von Fukushima nicht als ein
weit entferntes Lokalereignis abzutun, das
uns nichts angeht, so falsch ist es aber, die
Kernkraft nun zum absolut Bösen zu erklären, von dem sich alles andere als das Gute
abhebt. Energieerzeugung und -verbrauch sind
nie «gut», und die viel beschworene technologische Entwicklung wird zwar Verbesserungen,
nie aber Heil und Erlösung bringen.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Wir werden immer zur Abwägung gezwungen
sein, welche negativen Effekte unserer Zivilisation wir in Kauf nehmen wollen und welche
nicht. Wenn in der Zürcher Kantonsverfassung
steht, der Kanton habe «für eine ausreichende,
umweltschonende, wirtschaftliche und sichere Energieversorgung» zu sorgen, dann klingt
das so klar wie positiv, aber es sind darin auch
Zielkonflikte angelegt. Eine wirtschaftliche
Energieversorgung ist nicht unbedingt umweltschonend, und die sicherste Technologie
generiert nicht zwingend eine ausreichende
Menge an Energie. Welche Rolle der Klimaschutz spielt, wenn die Atomkraft wegfällt, ist
eine ebenso heikle Frage wie die, wie wir unser Wirtschaftswachstum sicherstellen wollen,
wenn die Energiepreise steigen. Wächst gleichzeitig noch die Bevölkerung – und das tut sie
im Kanton Zürich unübersehbar –, dann wirkt
manche Vision einer energetisch genügsamen
Gesellschaft schnell einmal blauäugig.
Der Kanton befindet sich zwischen den Gemeinden und dem Bund in einer Scharnierfunktion und damit im Spannungsfeld von
grosser Politik und lokalem Handeln. Er befindet sich dort, wo das eine ins andere übersetzt wird. Eine Stadt wie Regensdorf gibt sich
so als «Schweiz im Kleinen» zu erkennen, die
nicht den grossen Wurf sucht, dafür aber einfallsreich und innovativ Lösungen erarbeitet,
unterstützt vom Knowhow in den Betrieben
und einem allgemein hohen Bildungsniveau.
Hier ist die Handschrift des Kantons ebenso
erkennbar wie etwa in seinen Massnahmen
zur Energieförderung. Es mag eine «kleine
Politik» sein, die hier getrieben wird, aber sie
ist höchst erfolgreich. Es ist nicht das geringste Verdienst des Labels Energiestadt, dass es
ab und zu einen Teil der Aufmerksamkeit, die
sonst der grossen Politik zuteil wird, auf diesen
Erfolg abzweigt.
Markus Kägi, Regierungspräsident
Baudirektor Kanton Zürich
3
AWEL, Abteilung Energie, Kanton Zürich
Minergie mit grossem
Flächenzuwachs
Von Antje Heinrich
Der Trend ist weiterhin ungebremst:
Immer mehr Gebäude werden in einem
der Minergie-Standards gebaut. Dabei
zeigt sich, dass auch Investoren und
internationale Unternehmen zunehmend
auf den Baustandard setzen, wie zahlreiche Bürogebäude im Kanton Zürich
belegen.
Grösstes Minergie-P-EcoGebäude der Schweiz:
Das Verwaltungsgebäude
Üetlihof der Credit Suisse
hat eine Energiebezugsfläche von über
55 351 Quadratmeter
(ZH-004-P-Eco).
Ein Jahr nach dem Primetower ist in Zürich
ein weiteres Grossprojekt mit einem MinergieZertifikat ausgezeichnet worden. Das Verwaltungsgebäude Üetlihof der Credit Suisse trägt
sogar das Minergie-P-Eco-Zertifikat – und das
bei einer Energiebezugsfläche von 55 351 m2.
Es ist schweizweit das grösste Gebäude mit
diesem Standard und ein strahlendes Beispiel
für nachhaltiges Bauen im Kanton Zürich. Das
Grossobjekt zeigt im Kontrast zu zahlreichen
kleinen Wohnhäusern die grosse Vielfalt an
Bauten auf, die das Minergie-Zertifikat tragen.
Gemeinsam ist allen diesen Gebäuden, dass
sie neben tiefen Energiekosten einen hohen
Komfort und eine langfristige Werterhaltung
sicherstellen. Das erkennen auch immer mehr
Grossinvestoren und internationale Firmen, die
ihre Gebäude in einem der Minergie-Standards
bauen lassen.
Erfreuliche Entwicklung bei Minergie-Eco
Der Zuwachs an Minergie-Flächen hält auch im
Kanton Zürich an. Mittlerweile sind über 6500
Objekte mit einer beheizten Nutzfläche von fast
8 Millionen m2 nach Minergie zertifiziert. Über
6% dieser Fläche, 500 000 m2, sind in Minergie-Eco-Qualität realisiert worden. Dieser
Baustandard beinhaltet – ausser den MinergieKriterien des Komforts und des Energiebedarfs
– gesundheitliche und ökologische Aspekte des
Bauens. Bauten nach Minergie-Eco bieten ausreichend Tageslicht als auch eine gute Raumluftqualität und sie schützen vor Lärm und vor
Strahlung. Um den bauökologischen Vorgaben
zu genügen, sind diese Häuser aus gut verfügbaren respektive aus rezyklierten Baustoffen
erstellt, deren Herstellung und Verarbeitung
wenig Umweltbelastung nach sich zieht. Zudem sind die dafür eingesetzten Konstruktionen einfach rückbaubar und die dabei anfallenden Stoffe lassen sich wiederverwerten oder
umweltschonend entsorgen.
Minergie-A
Zurzeit sind im Kanton Zürich elf Gebäude im
Minergie-A-Standard gebaut oder provisorisch
zertifiziert. Mit dem Standard Minergie-A bietet
der Verein Minergie ein innovatives Konzept mit
hoher Flexibilität an. Denn die Anforderungen
an die Wärmedämmung sind sehr moderat; sie
sind nur geringfügig strenger als die Mustervorschriften der Kantone, die in wesentlichen
Punkten auch im Kanton Zürich gelten. Das
Ziel ist trotzdem ambitiös: Die Minergie-Kennzahl Wärme, also der Aufwand für Beheizung
und Wassererwärmung, für Komfortlüftung
und Hilfsbetriebe, muss Null betragen. Dies
bedingt eine Deckung durch solare Gewinn-
4
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
flächen – Sonnenkollektoren oder photovoltaische Solarzellen. Bei Einsatz von Biomasse,
zumeist in einer Holzheizung, ist ein Beitrag
von 15 kWh pro m2 zulässig. Mit jedem Zentimeter an zusätzlicher Dämmung schwindet
das Ausmass der notwendigen Kollektor- oder
Zellenfläche. Der Hausbesitzer oder der damit
beauftragte Planer kann das Gebäude anhand
dieser Kausalität optimieren. Dies führt zu
einer grossen Vielfalt an Lösungen, sowohl
in Bezug auf die Architektur und Bautechnik
als auch hinsichtlich der gebäudetechnischen
Systeme.
Minergie für Wärme- und Schallschutz
Die Flughafen Zürich AG ist als Betreiberin des
Airports gemäss Eidgenössischer LärmschutzVerordnung (LSV) verpflichtet, in Gebieten mit
einer Lärmbelastung über dem Imissionsgrenzwert der LSV Räume mit lärmempfindlicher Nutzung mit Schallschutzfenstern nachzurüsten. Fallweise sind auch Massnahmen an
Dächern oder Fassaden notwendig. Nicht immer ergibt sich aus einer Schallschutzmassnahme ein verbesserter Wärmeschutz, weil
es sich dabei um zwei völlig unterschiedliche
physikalische Phänomene handelt. Mit dem
neuen Programm «Wohnqualität Flughafenregion» will der Kanton Zürich die Chancen der
schalltechnischen Verbesserung nutzen, um
den Wärmeverlust der betroffenen Bauteile
zeitgleich zu reduzieren. An die zusätzlichen
Investitionen richtet der Kanton Beiträge aus.
Entscheidet sich die Bauherrschaft für einen
Ersatzneubau, leistet der Kanton ebenfalls
finanzielle Beiträge. Voraussetzung ist, dass
der Schallschutz den Vorgaben entspricht und
das Gebäude nach Minergie zertifiziert ist. Das
Programm «Wohnqualität Flughafenregion»
bietet zudem eine Schallschutz- und Energieberatung an.
Die Massnahmen im Umfeld des Flughafens
Zürich sind ein Musterbeispiel für vernetztes
Denken und Handeln. Denn neben dem offenkundigen volkswirtschaftlichen Nutzen resulNachhaltig Bauen | 3 | 2012
5
AWEL, Abteilung Energie, Kanton Zürich
Entwicklung der Anzahl
Bauten und deren Energiebezugsfläche (in 1000 m2) im
Minergie-Standard, 1999 bis
September 2012. (Die Flächen
sind in 1000 m2 angegeben.)
Bauten
und
Flächen
nach Minergie,
1999 bis 2012*
Bauten
und
Flächen
nach Minergie,
1999
bis 2012*
Anzahl
Bauten,
Energiebezusfläche
in
1000
m2
Anzahl Bauten, Energiebezugsfläche in 1000 m
2
8000
Zahlen für den Kanton Zürich
7000
6000
5000
4000
Energiebezugsfläche in 1000 m2
3000
Anzahl Bauten
2000
1000
0
98
99
00
01
02
03
04
05
06
07
08
09
10
11
12
* Bis Ende September 2012
tieren aus dem Vorhaben ökologische Vorteile
sowie – als prioritäres Ziel – ein höherer Komfort für die Bewohner von lärmbelasteten Siedlungen.
MINERGIE-Fläche pro Einwohner
Stand: Dezember 2011/sg
Feuerthalen
Flurlingen
Laufen-Uhwiesen
Dachsen Benken
(ZH)
UnterTrüllikon
Truttikon
Marthalen
Rafz
Wil (ZH)
Flaach
Volken
Eglisau
Weiach
Hoch-
Bülach
weweningen
nin-
Schleinikon
gen
Neerach
Schöfflisdorf
Steinmaur
Höri
Niederglatt
Winkel
Winterthur
Hofstetten
(ZH)
Kyburg
kon
Wallisellen
berg
Zürich
Volketswil
Bauma
Pfäffikon
Greifensee
Hittnau
Uster
Kilchberg (ZH)
StalliAdliswil
Aeugst
a. A.
Rüschlikon
Langnau
a. A.
stetten
Maschwanden
Knonau
Rifferswil
Hausen
a. A.
Kappel a. A.
Küsnacht (ZH)
Mönchaltorf
Erlenbach (ZH)
Herrliberg
Egg
Gossau
(ZH)
Hinwil
Wald (ZH)
Thalwil
Meilen
Oberrieden
Oetwil
Uetikon
a. S.
a. S.
Männedorf
Horgen
Hirzel
Fischenthal
Wetzikon
(ZH)
Obfelden
Mettmen-
Bäretswil
gräben
Maur
Zumikon
kon
Affoltern
a. A.
See-
Zollikon
a. A.
Bonstetten
Grüningen
Dürnten
Bubikon
Hombrechtikon
Rüti (ZH)
Ersatzneubauten
Sanieren ist gut, noch besser sind in der Regel
Ersatzneubauten. Denn die Anforderungen an
Gebäude haben sich in den letzten Jahrzehnten
derart stark verändert, dass auch Gesamtsanierungen nicht immer zum Ziel führen. Dies
gilt für Aspekte des Brand- und des Schallschutzes, des Feuchte- und Wärmeschutzes
ebenso wie für die barrierefreie Zugänglichkeit von Räumen. Aus siedlungspolitischer
Sicht ist eine weitere Verdichtung der vorhandenen Bauzonen zu begrüssen. Innerhalb einer nachhaltigen Entwicklung kommt deshalb
Ersatzneubauten ein bedeutender Stellenwert
zu. Konsequenterweise fördert der Kanton Zürich Ersatzneubauten, sofern sie dem Standard
Minergie-P entsprechen. Förderbeiträge gibt
es auch für Gesamtsanierungen nach Minergie
sowie für Anlagen zur Nutzung erneuerbarer
Energien und Abwärme.
Stäfa
Wädenswil
Legende
6
Sternenberg
Fehraltorf
Schwerzenbach
Fällanden
Hedingen
9 - 21 m2
Wila
Russikon
Wettswil
6 - 9 m2
Turbenthal
Wild-
Illnau-Effretikon
WangenBrüttisellen
Dübendorf
Uitikon
4 - 6 m2
Zell (ZH)
Weisslingen
Dietli-
Birmensdorf (ZH)
2 - 4 m2
Elgg
Schlatt (ZH)
Bassersdorf
Urdorf
0 - 2 m2
Hagenbuch
Elsau
Lindau
Schlieren
0 m2
Bertschikon
dangen
Nürensdorf
Opfikon
Ottenbach
Wiesen-
Pfungen
Kloten
Ge- Weininrolds- gen
wil (ZH)
Unt.- Ob.Engstringen
Aesch (ZH)
Ellikon
a. d. Th.
Rickenbach
(ZH)
Brütten
Oetwil a.d.L.
Dietikon
Altikon
Dinhard
Seuzach
Oberembrach
Lufingen
Regensdorf
Dällikon
Dägerlen
Hettlingen
Rümlang
Dänikon
Thalheim
a. d. Th.
Dättlikon
Embrach
Bachenbülach
Regens- DielsOberglatt
Boppel- berg
dorf
sen
Niederhasli
Otelfingen
Buchs (ZH)
Hüttikon
Henggart
Neftenbach
Rorbas Teufen
OberNieder-
Ossingen
Adlikon
Humlikon
Buch a. I.
Freienstein-
felden
Dorf
Berg a. I.
Glattfelden
Stadel
Kleinandelfingen
Andelfingen
Hüntwangen
Bachs
Ober-
lingen
Rheinau
Wasterkingen
Stammheim
Walta-
Schönenberg
(ZH)
Hütten
Richterswil
Die 171 Gemeinden des
Kantons Zürich, koloriert
nach der spezifischen
Minergie-Fläche in m2
je Einwohner.
Stand: Dezember 2011.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Eine Sanierung nach
Minergie führt nicht nur zu
einer wärmetechnischen
Verbesserung, sondern
erhöht auch den Schallschutz massiv (ZH-2007).
Qualitätskontrolle Minergie zeigt Wirkung
Der fachgerechte Einsatz von Wärmedämmstoffen hat sich in den letzten Jahren signifikant verbessert. Dies zeigen BaustellenKontrollen und Checks von Einfamilien- und
kleinen Mehrfamilienhäusern, die im Rahmen
der Qualitätskontrolle Minergie erfolgten. Mit
ein Grund für diese positive Entwicklung ist
das mittlerweile grosse Angebot an leistungsfähigen Dämmstoffen. Weniger gut schneiden
die Projektverantwortlichen bezüglich des Umgangs mit Wärmebrücken ab. Offenkundig fehlen vielen Planern die Sicherheit und die Routine bei der Berechnung von Wärmebrücken.
Zwar beherrschen spezialisierte Bauphysiker
dieses Metier und auch den damit verbundenen Nachweis; sie sind aber bei vielen Projekten gar nicht involviert. Da Wärmebrücken
in ihrer Wirkung aufgrund der heute üblichen
hohen Wärmedämmstandards immer gewichtiger werden, kommt der fachgerechten Minimierung und den dazugehörigen Nachweisen
eine steigende Bedeutung zu.
Ausblick
«Neue Gebäude sollen sich ab dem Jahr 2020
möglichst selbst mit Energie versorgen, die
Sanierung von bestehenden Bauten ist zu
verstärken und der Einsatz von erneuerbaren
Energien soll vereinfacht werden.» Mit diesen programmatischen Worten umschreibt
die Konferenz Kantonaler Energiedirektoren
(EnDK) die Energiepolitik der Kantone der
kommenden Jahre. Die EnDK sieht sich in der
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Verantwortung, da die Kompetenz für Vorgaben
über Gebäude bei den Kantonen liegt.
Für die Bauweise bedeutet dies, dass «der fast
bei Null liegende oder sehr geringe Energiebedarf» zu einem ganz wesentlichen Teil durch
Energie aus erneuerbaren Quellen gedeckt
wird. In der Fachwelt sind diese Häuser unter
der Bezeichnung «Nearly Zero Energy Buildings» bekannt. Die von den Kantonen bereits
mit den «Mustervorschriften der Kantone im
Energiebereich (2008)» vorgegebene Richtung
wird somit auch in Zukunft weiter verfolgt: Eine
deutliche Effizienzsteigerung in Verbindung
mit einer verstärkten Nutzung erneuerbarer
Energien bei Bauten und Anlagen. Die dazu
notwendigen Technologien sind verfügbar und
in zahlreichen Objekten erprobt.
�
Die Autorin, Antje Heinrich, Leiterin Energieberatung, betreut die
MINERGIE-Zertifizierungsstelle bei der Abteilung Energie im Amt für
Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL), Baudirektion Kanton Zürich.
[email protected]
7
Dreifamilienhaus Zürich-Höngg
Ein Vorbild
zur 2000-WattGesellschaft
Ende 2008 beschlossen die Stimmbürger der
Stadt Zürich, bis ins Jahr 2050 eine 2000-WattGesellschaft werden zu wollen, das heisst ihren Energieverbrauch um etwa zwei Drittel
und den CO2-Ausstoss um ungefähr den Faktor sechs zu reduzieren. Um dieses Ziel zu
erreichen, muss die Energiebilanz sämtlicher
Bauten ungefähr dem Minergie-P-Standard
8
entsprechen. Die Bauherrschaft wollte zu
diesem Vorhaben einen persönlichen Beitrag
leisten und entschloss sich, sogar noch einen
Schritt weiter zu gehen und nicht nur ein Haus
zu bauen, das Minergie-P-Eco zertifiziert ist,
sondern ein Nullenergiegebäude zu erstellen.
Ihrem Haus sollte in der Jahresbilanz keine
Fremdenergie zugeführt werden müssen.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Minergie-P-ECO
Bekleidung mit
Fassadenplatten der
Eternit (Schweiz) AG
Der Südhang des Hönggerberges in der Stadt
Zürich ist mehrheitlich mit kleineren Mehrfamilienhäusern bebaut und mit Bus und Tram
gut erschlossen. Die kleinkörnige Bebauungsstruktur, die grossen Gärten und die Aussicht
über die Stadt tragen viel zur hohen Attraktivität des Quartiers bei. Das bestehende Doppelhaus aus den Vierzigerjahren war nur ein
einziges Mal einer geringfügigen teilweisen
Renovation unterzogen worden und entsprach
nicht mehr heutigen Wohnvorstellungen. Eine
Renovation wäre aus ökonomischen, aber auch
aus ökologischen Überlegungen wenig sinnvoll
gewesen. Im Sinne der erwünschten Verdichtung von gut erschlossenen innerstädtischen
Lagen konnte ein Gebäude mit drei unterschiedlichen Wohnungen realisiert werden. Die
drei 4½-Zimmer-Wohnungen verfügen über
130 m2, beziehungsweise 160 m2 Wohnfläche
und sind damit nicht sonderlich gross, wirken
aber dank der zweigeschossigen Anordnung
geräumig.
Einfache Architektur, aber komplexe
Raumaufteilung
Von aussen erscheint der Bau als einfaches,
mit roten schmalen Eternitplatten verkleidetes
Volumen, das sich unaufdringlich in das abfallende Gelände und die umliegende Bebauung
einfügt. Vor die grosszügig verglaste Westfassade ist eine durchgehende Balkonschicht als
Erweiterung des Wohnraumes gestellt, die übrigen Fassaden sind als einfache Lochfassaden
gestaltet. Von aussen verrät nichts die innere,
komplexe Aufteilung der Wohnungen. Diese erstrecken sich über jeweils zwei Geschosse und
sind ineinander verschachtelt. Jede Wohnung
profitiert von der schönen Aussicht und weist
einen attraktiven Aussenraum auf. Der Wohnraum und die Zimmer befinden sich auf verschiedenen Geschossen. Es sind Wohnungen,
die Bewegung erlauben und so grösser wirken,
als sie effektiv sind. Zur untersten Einheit gehört der Gartenteil vor dem Haus, während die
seitliche Gartenfläche der mittleren Wohnung
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
zugeordnet ist. Zusätzlich verfügen beide Wohnungen über einen Balkon vor dem Wohngeschoss. Dieser ist gedeckt und kann mit Stoffstoren beschattet werden, so dass er bei sehr
heissen, aber auch bei regnerischen Tagen gut
genutzt werden kann. Die obere Wohnung verfügt über eine grosszügige Dachterrasse mit
Sicht über das Limmattal. Kerngedanke des
Gebäudekonzeptes sind die drei übereinanderliegenden Treppen, welche unterschiedliche
Raumanordnungen für die einzelnen Wohnungen ermöglichen. Da die Treppen Teil der wohnungstrennenden Decke sind, mussten sie mit
grosser Sorgfalt konstruiert werden, um den
hohen Schallschutzanforderungen gerecht zu
werden. Treppenhaus und Lift scheinen ins
Volumen eingebunden zu sein, sind aber ausserhalb des Wärmedämmperimeters angeordnet, damit die beheizte Wohnfläche so klein wie
möglich gehalten werden konnte.
9
Dreifamilienhaus Zürich-Höngg
Neue Konstruktionen mit abgestimmter
Gebäudetechnik
Energetische Effizienz, tiefe Grauenergiewerte
und Dauerhaftigkeit bildeten die Kriterien für
die Wahl der Konstruktionen und Materialien.
Aus ökologischen Überlegungen kam für die
Bauteile unter Terrain ausschliesslich Recyclingbeton zum Einsatz, über Terrain ist das
Haus komplett als vorfabrizierte Holzelementkonstruktion ausgeführt. Die Aussenwände
weisen eine Gesamtstärke von 45 cm auf, das
Dach ist etwas dicker. Die U-Werte betragen
durchgehend für die ganze Gebäudehülle um
die 0,1 W/m2K. Die Decken sind als Brettstapeldecken ausgeführt, deren Untersicht mit einer abgehängten Gipsdecke verkleidet ist. Zur
Verbesserung der thermischen Speicherfähigkeit sind in den Wohnzimmern als Experiment
Vollgipsplatten mit integriertem PCM-Material
verwendet worden.
Durch das optimale Verhältnis des Gebäudevolumens zu dessen Oberfläche und die äusserst
gut und praktisch wärmebrückenfrei gedämmte Gebäudehülle ist der Energiebedarf des
Hauses minimiert. Die Fenster sind schwergewichtig nach Süden und Westen gerichtet, um
die passive Solarenergie optimal zu nutzen. Die
Balkone vor den Wohnzimmern werden durch
die beiden Sonnenkollektorfelder räumlich gefasst und erhalten so den Charakter einer Loggia. Die Felder mit Vakuumröhrenkollektoren
bilden transluzide Wände und unterstützen das
Heizsystem dank den unterschiedlichen Ausrichtungen nach Süden und Westen den ganzen Tag. Die Kollektoren verschatten zugleich
die Balkone und erzeugen dank der vertikalen
Position vor allem Energie in den Wintermonaten; dann, wenn sie gebraucht wird. Die weitere notwendige Heizenergie wird durch eine
Erdsonden-Wärmepumpe sichergestellt. Die
Wärmeverteilung erfolgt über eine Bodenheizung, mit welcher im Sommer die Wohnungen
auch gekühlt werden können.
Die Dachfläche ist vollflächig mit einer Photovoltaikanlage eingedeckt und weist 5° Neigung
10
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Minergie-P-ECO
auf. Die übers Jahr erzeugte Strommenge
reicht aus, um die restliche für die Gebäudetechnik benötigte Energiemenge und zusätzlich den ganzen Haushaltstrom für die drei
Haushalte zu produzieren. Selbstverständlich sind nur die zurzeit energieeffizientesten
Haushaltgeräte und Leuchten eingesetzt worden. Der Haushaltstrom wird ungefähr zwei
Drittel des kompletten Energieverbrauchs des
Gebäudes betragen, die Gesamtenergiebilanz
ist also stark abhängig vom Verhalten der Bewohner.
Das Haus am Hönggerberg zeigt, dass es ohne
Weiteres möglich ist, Neubauten zu projektieren, die einen sehr geringen Energiebedarf
aufweisen, ohne dass störende Einschränkungen in der architektonischen Gestaltung
nötig werden. Der Wohnkomfort ist durch das
passive und träge Verhalten des Gebäudes auf
veränderliche Witterungsbedingungen zudem
wesentlich besser als in einem konventionellen Haus. Das angestrebte Ziel des bilanzierten
Nullenergiehauses konnte so realisiert werden. Die 2000-Watt-Gesellschaft kann in technischer Hinsicht tatsächlich erreicht werden,
nur dürfte der von der Stadt Zürich vorgesehene Zeitrahmen bis zum Jahr 2050 wesentlich
zu kurz gesteckt worden sein.
Dank seiner vorbildlichen Energiebilanz wurde
das Gebäude mit dem Solarpreis 2012 ausgezeichnet.
�
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Rubriktitel
Elektrizitätswerk
der Stadt Zürich
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für die Hardau
Das Zürcher Wohnquartier Hardau
wurde in den letzten Jahren mit verschiedenen baulichen Massnahmen aufgewertet.
Auch bei der Energieversorgung gibt es
eine positive Veränderung: Das Quartier
wird heute auf umweltfreundliche Weise
mit erneuerbarer Energie versorgt.
Seit 35 Jahren prägen sie das Bild der Stadt
Zürich: die vier markanten Wohntürme im
Quartier Hardau. Mit einer Höhe von bis zu 92
Metern waren sie lange Zeit die höchsten Gebäude der Stadt. Und sie sind heute noch das
Zentrum eines lebendigen Quartiers, das in
den letzten Jahren durch verschiedene Massnahmen aufgewertet wurde – nicht nur in baulicher Hinsicht, sondern auch unter energetischen Gesichtspunkten.
Dringender Erneuerungsbedarf
Die Stadt Zürich realisierte in den letzten
Jahren eine Reihe von Bauprojekten, um das
Quartier freundlicher zu gestalten. Die bestehende Primarschule wurde erweitert, ein neues Oberstufenschulhaus und eine Sporthalle
wurden in Betrieb genommen und nicht zuletzt
erhielt die Bevölkerung mit dem neuen Stadtpark Hardau dringend notwendige Grünflächen und Freiräume, die im dicht besiedelten
Quartier früher fehlten. Teilweise wurden die
Gebäude der Wohnsiedlung Hardau II, zu der
neben den vier Hochhäusern auch zwei längliche Wohnhäuser sowie diverse soziokulturelle
Betriebe gehören, an die heutigen Wohnbedürfnisse angepasst.
Eine markante Veränderung erlebte das Quartier auch bei der Energieversorgung. Im Herbst
2009 beschloss der Stadtrat, die Energiezentrale Hardau II an der Bullingerstrasse zu erneuern. In den bestehenden Heizanlagen wurden fossile Brennstoffe verwendet und nach 20
Jahren Betriebszeit waren die Anlagen zunehmend störungsanfällig, so dass hohe Unterhaltskosten entstanden.
14
Die Immobilien-Bewirtschaftung der Stadt
Zürich als Vertreterin der verschiedenen Institutionen, die mit ihren Gebäuden an der
Heizzentrale angeschlossen sind, entschloss
sich in der Folge für eine Contracting-Lösung,
die von ewz angeboten wird. ewz war nicht nur
für die Planung und den Bau der neuen Energieversorgung zuständig, sondern übernimmt
nun auch den Betrieb und den Unterhalt der
Anlagen. Dabei beliefert das ewz die Gebäude
zu klar definierten Konditionen mit Heizwärme
und Warmwasser.
Der Umbau der Energiezentrale wurde zwischen Mai 2011 und September 2012 durchgeführt. Es handelte sich um eine anspruchsvolle
Aufgabe, musste doch bei laufendem Betrieb
die bestehende Heizung demontiert und durch
die neuen Energieerzeugungsanlagen ersetzt
werden. Dank einer sorgfältigen Planung
konnten die Bewohnerinnen und Bewohner –
abgesehen von einigen wenigen angekündigten kurzen Unterbrüchen – kontinuierlich mit
Heizwärme und Warmwasser versorgt werden,
ohne dass es dabei zu unvorhergesehenen
Ausfällen kam.
Kernstück der erneuerten Energiezentrale ist
eine Wärmepumpe, die das Grundwasser als
Energiequelle nutzt und das natürliche Kältemittel Ammoniak einsetzt. Mit einer Leistung
von 3,4 MW zählt sie zu den grössten Anlagen
in der Schweiz. Die Wärmepumpe wird durch
Gasheizkessel ergänzt, damit die Spitzenlast an kalten Wintertagen zuverlässig abgedeckt werden kann. Insgesamt verfügt die
Energiezentrale über eine Heizleistung von
9,2 MW.
Markante Einsparung an fossiler Energie
Mit der neuen Energieversorgung kann das
Quartier auf umweltfreundliche Weise mit
Wärme versorgt werden. Der Wärmebedarf
wird zu über 70 Prozent CO2-frei abgedeckt.
Konkret können so 16 000 MWh an fossilen
Brennstoffen eingespart werden, was umgerechnet einem Volumen von 1,6 Millionen Kubikmetern Erdgas entspricht. Dadurch reduzieren sich die CO2-Emissionen um etwa 3200
Tonnen pro Jahr.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Energie-Contracting
Die Energiezentrale beliefert die Gebäude der
Wohnsiedlungen Hardau I und II mit Heizwärme und Warmwasser. Das Wasser wird in zwei
unterschiedlichen Druckniveaus zur Verfügung gestellt, damit die oberen Stockwerke
der Hochhäuser versorgt werden können. Zusätzlich sind die verschiedenen Kinderbetreuungsstätten und Schulen, das Schulschwimmbad und die Sporthalle, die Busgarage der VBZ,
soziokulturelle Betriebe und Alterswohneinrichtungen sowie weitere Wohnbauten in der
näheren Umgebung an die Heizzentrale angeschlossen.
Der Energieverbund Hardau zeigt exemplarisch das Potenzial der erneuerbaren Energieversorgung auf. Die meisten älteren Gebäude,
die an die Energiezentrale angeschlossen sind,
wurden bisher energetisch noch nicht saniert,
entsprechen also nicht den heutigen Standards
nachhaltiger Bauten. Dennoch ist es bei einer
solchen Ausgangslage möglich, ein Quartier
auf umweltfreundliche und effiziente Weise mit
Heizwärme und Warmwasser zu versorgen. �
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
ewz
Energiedienstleistungen
Tramstrasse 35
8050 Zürich
Telefon 058 319 47 12
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15
Wohnüberbauung Eglisau
Komfort und Natur
In Eglisau entstanden 18 moderne und
komfortable Mietwohnungen in naturnaher
Lage parallel zu einer wunderschönen Allee
aus alten Kastanienbäumen. Mit wenigen
Schritten erreicht man den Wald, den Uferweg am Rhein oder die einzigartige Altstadt
aus dem 17. Jahrhundert.
Wohnkonzept
Das Konzept der Wohnanlage mit den Grundrissen ihrer 95 bis 111 m2 grossen Wohnungen
orientiert sich an aktiven Paaren und jungen
Familien. Die Wohnbereiche integrieren Wohnen, Essen und Kochen zum Lebenszentrum.
Offene Küchen mit Theke oder Insel zum
Wohnraum fördern die Kommunikation und
gemeinsames Kochen. Die anderen Zimmer
und die Badezimmer/WC sind vom Wohnbereich gut separiert. Einbauschränke und Reduits schaffen Ordnung und erleichtern das
Haushaltsmanagement.
Die Wohnungen sind mit geschosshohen Fenstern und Türen grosszügig, aber nicht total
verglast. Es bleiben genügend Wandflächen
für eine individuelle und praktische Möblierung. Die 2,50 m hohen Räume, die moderne
Ausstattung und die hochwertige Ausführung
räumen mit Vorurteilen über energieeffizientes Wohnen auf. Die «Bahnhofallee» ist nach
Minergie-P-Standard zertifiziert, das garantiert Ihnen ein energiebewusstes, zugleich aber
komfortables Wohnen – mit gutem Gewissen.
16
Ausbaubeschrieb
Minergie-P ist ein energetisch und technisch
hoher Ausbaustandard (siehe Kasten), dessen
besondere Merkmale in Auszeichnungsschrift
hervorgehoben sind.
Fundamente, Geschossdecken und Kelleraussenwände bestehen aus Stahlbeton, die
Innen- und Ausswände je nach Lage aus Beton, Kalksandstein oder Backstein. Wohnungstrennwände sind wärme- und schallisolierend
ausgeführt. Eine hinterlüftete Holzfassade mit
30 cm mineralischer Wärmedämmung verbindet eine effiziente Dämmung mit optischer
Qualität. Die Balkone sind mit Betonelementen
vorgesetzt.
Die Holz-Metall-Rahmen der raumhohen Fenster oder Aussentüren sind dreifach verglast
und aussen weiss/anthrazit einbrennlackiert.
Der Glas-U-Wert beträgt 0,4 W/m2K. Elektrisch angetriebene Lamellenstoren sowie
Stoff-Sonnenstoren auf Sitzplätzen und Balkonen schatten gegen die Sonne ab.
Für die Heizung sorgt eine Luftwasserwärmepumpe, da die geologischen Bedingungen eine
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Minergie-P
Nicht nur versprochen, sondern
zertifiziert: Minergie-P
Die Energiekennzahl beziffert, wieviel Energie ein Gebäude pro Jahr im Verhältnis zu
seiner Grösse verbraucht. Dabei wirken die
Art und Bauweise der Gebäudehülle, Heizungsanlage und Haustechnik zusammen.
Auch das lokale Klima, die Betriebsweise
und das Benutzerverhalten haben Einfluss.
Werte von 140 kWh pro m2 und Jahr bilden
leider noch den Durchschnitt. 80 kWh/m2a
für ein freistehendes Haus und 60 kWh/
m2a für ein Mehrfamilienhaus gelten heute als gut. Der Minergiestandard setzt für
beide 38 kWh/m2a als oberen Grenzwert
fest. Der Minergie-P-Standard reduziert
dies nochmals auf 30 kWh/m2a. Zusätzlich
stellt Minergie-P hohe Anforderungen an
Komfort, Wirtschaftlichkeit und einfaches
Bedienen der Technik, weil nur dann die Bewohner die Möglichkeiten wirklich nutzen.
Die Zertifizierung muss für jedes Gebäude
mit dem Baubewilligungsverfahren beantragt werden.
Erdsondenbohrung nicht zuliessen. Die Warmwasseraufbereitung wird unterstützt durch
Sonnenkollektoren. Auch die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung trägt zu einem
ebenso umweltfreundlichen wie angenehmen
Klima bei. Wohn- und Schlafräume werden
konstant und zugfrei mit Frischluft versorgt,
die Nassräume, Küchen und Reduits werden
entlüftet. Heizung und Lüftung lassen sich für
jede Wohnung individuell einstellen.
Im Reduit jeder Wohnung steht ein V-ZugWaschturm mit Waschautomat und Trockner
der Energieeffizienz A/A+. Zusätzlich stehen
im Untergeschoss Trocknungsräume mit Entfeuchter zur Verfügung. Auch die V-Zug-Küchengeräte entsprechen der Energieeffizienz
A/A+. Mit Induktionskochfeld, Heissluftbackofen, Dampfgarer, Geschirrspüler, 303-LiterKühlschrank und Umlufthaube sind die Küchen
mit allem technischen Komfort ausgestattet.
Die Möbelfronten sind Hochglanz weiss, die
Abdeckungen in Kunststein geschliffen, die
Böden in Küchen und Reduits bestehen aus
Steinzeugplatten. Sämtliche anderen Zimmer
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
17
Wohnüberbauung Eglisau
sind mit Parkettböden aus massiver Räuchereiche ausgestattet. Zur Elektroinstallation gehört eine moderne Glasfaservernetzung für
kombinierte Telefon/TV/Internet-Installationen
mit Multimediaanschlüssen in allen Zimmern.
Mehrere Steckdosen in jedem Zimmer sowie
Leuchten in Korridoren, Bädern und Reduits
und Einbauspots in den Küchen komplettieren
die Ausstattung.
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Minergie-P
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
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19
Im Gespräch mit Irene und Rolf Hunkeler
«Fenster die mehr bieten»
Die 1a hunkeler AG in Ebikon ist seit
155 Jahren im Holz- und Fensterbau tätig.
Schon immer war hohe Qualität teil der
Firmenphilosophie. So zählt das neuste
Produkt im Fensterbau, das 2007 auf den
Markt gebrachte TOP-WIN Fenster zu der
Topklasse. Wer es einmal gesehen hat,
möchte kein anderes mehr. Im Interview
verraten Irene und Rolf Hunkeler, was
ihre Produkte so besonders macht und
wie sie dieses Top-Produkt entwickelt
haben. Das innovative Ehepaar ist dabei
nicht nur beruflich, sondern auch privat
erfolgreich.
20
Herr und Frau Hunkeler, was ist denn eigentlich das Besondere am Top-Win-Fenster?
Rolf Hunkeler: Mit Top-Win konnten wir viele
Schwächen der herkömmlichen Fenster eliminieren. Der wärmetechnisch schwächste Teil
eines Fensters ist der Rahmen und der Flügel.
Meine Idee war es, den ganzen Fensterflügel
hinter den Rahmen, und diesen hinter die Isolation des Hauses zu setzen. Das sieht «top»
aus. Man sieht nämlich nur noch Glas. Und so
erreicht man in der Gesamtbilanz der Fassade
ganz automatisch viel bessere Wärmedämmwerte.
Das ist das ganze Geheimnis?
Rolf Hunkeler: Nicht ganz. Wir bauen den Flügel tiefer und kleben an zwei Flanken übers
Eck. So erreichen wir eine viel bessere statische Steifigkeit, als das bei den herkömmlichen und geklebten Konstruktionen der Fall
ist. Die Erfahrung zeigt, dass 3 Meter grosse
Elemente, ohne dass diese zusätzlich versteift
werden müssen, sehr stabil sind. Durch die
schlanken Profile gibt es auch sehr schlanke
Mittelpartien, was optisch ebenfalls sehr elegant aussieht.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
«Fenster die mehr bieten»
Was gab den Ausschlag zur Entwicklung des
Top-Win-Fensters?
Irene Hunkeler: Zuvor hatten wir eine grosse Produktpalette. Wir hatten Holzfenster,
Holz-Metall-Fenster, Holz-Metall-Fenster mit
Aluminium auf dem Flügel, Fenster mit Rafflamellen zwischen den Gläsern, ein Passivhausfenster und ein Kunststoffenster, im Programm.
Rolf Hunkeler: Zudem waren die alten Anlagen
fünfzehn Jährig. Da die Elektronikteile zunehmend schwieriger zu beschaffen waren, entschieden wir uns für einen Ersatz. Da lag es
auf der Hand, sich über die nächste Generation
Fenster Gedanken zu machen.
Wie stellen wir uns das vor, die Entwicklung
eines neuen Fensters? Sind Sie da einfach eines Tages an den Tisch gesessen, nahmen ein
paar Glasscheiben und sagten sich: So, jetzt
entwickeln wir daraus etwas Neues?
Rolf Hunkeler: (lacht) Ganz so einfach ist das
nicht.
Irene Hunkeler: Vor allem haben wir zuallererst Marktanalysen gemacht. Schon damals
war der Trend hin zu möglichst grossen Elementen, viel Glas, schmalen Mittelpartien und
Flügelprofilen. Aus unseren Erfahrungen mit
den Passivhausfenstern wussten wir, dass das
Thema Wärmedämmung in der Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. Zu diesem Zeitpunkt
2005 waren 95% Zweifachgläser mit Alurandverbund im Einsatz, was sich ja zwischenzeitlich zu 95% Dreifachglas verändert hat.
Rolf Hunkeler: Auf Grund der Marktanalyse wurden Eigenschaften festgelegt, die das
neue Produkt erfüllen muss. Erste technische
Entwürfe entstanden, Materialien wurden definiert, Ideen von möglichen Produktionsprozessen entwickelt, mit möglichen Lieferanten
für Holz, Glas, Aluminium, Dichtungsprofilen,
Klebstoffen, Maschinen Gespräche geführt.
Das ergab einen Zyklus, der mehrmals durchlaufen wurde, bis die Lösung feststand.
Wie läuft den eine Einführung eines neuen
Produktes ab?
Irene Hunkeler: Eines Tages musste mein
Mann entscheiden: Investition auslösen. (Anmerkung der Redaktion: mehrere Millionen)
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Rolf Hunkeler: ... und dann sind die Anlagen
im Januar 2007 geliefert und installiert worden. Danach ging es darum, die ersten Profile zu fertigen, sie zusammenstecken und alle
andern verschiedenen Teile zusammenbringen: Glas, Holz, Metallprofile und Dichtungen, die wir eigens für das neue System entwickelt hatten. Nach minimalen Korrekturen
wurden die ersten Aufträge produziert und
im Mai 2007 montiert. Das war nur möglich
mit einem extrem motivierten Team von sehr
guten Mitarbeitern.
Irene Hunkeler: Das war schon ein erhebliches Risiko, dass wir hier eingingen. Auf
1a hunkeler AG
Die 1a hunkeler AG aus Ebikon LU ist ein Fensterproduzent und Holzbaubetrieb mit 65 Mitarbeitenden. Die Firma besteht bereits seit 155
Jahren. 2007 hat 1a hunkeler AG das Top-Win Fenster auf den Markt
gebracht und damit den Fensterbau revolutioniert. Die Marke TopWin wird schweizweit sowohl direkt als auch über Wiederverkäufer
vertrieben. Das Produkt gilt als neuste Fenstertechnologie.
21
Im Gespräch mit Irene und Rolf Hunkeler
typen installiert sind, die sich in erster Linie
in der Aussenschale unterscheiden und somit
verschiedene Bedürfnisse aus dem Markt abdecken können.
Irene Hunkeler: Ein Risiko war es schon, aber
nicht weil es nur eine Plattform ist, sondern
weil es ein wirklich neu entwickeltes Fenster
mit vielen technischen Neuerungen war, die es
so nicht gegeben hat.
Rolf Hunkeler: Was auch dazu führte, dass wir
einige Anlagen zur Fertigung des Fensters erst
entwickeln mussten.
Grund von zwei Prototypen in unserer Ausstellung haben wir die ersten 3 Mio. Franken
Fenster verkauft, bevor die Anlagen überhaupt
da waren.
Gab es auch Momente, in denen Sie geglaubt
haben, auf dem falschen Weg zu sein?
Rolf Hunkeler: Nein, aber das Programm war
ehrgeizig. Gleichzeitig mit dem neuen Fenstersystem haben wir auch noch die Fensterbau Software gewechselt. Wir haben wirklich
von Null begonnen. Das hat uns alle sehr gefordert. Es gab Mitarbeiter, die das nicht verstanden und uns deshalb verlassen haben. Die
dachten wahrscheinlich: Jetzt spinnt der Chef
völlig.
Dann haben Sie eine Weile lang neue und alte
Systeme gleichzeitig produziert?
Rolf Hunkeler: Ja, wir haben im ersten Jahr
das neue System hoch, und die Alten heruntergefahren. Nur schon das war eine rechte
Logistikübung.
Wie viele Top-Win-Fenster haben Sie produziert?
Irene Hunkeler: Wir haben in fünfeinhalb Jahren Fenster für 60 Mio. Franken verbaut.
Mit Top-Win setzen Sie heute auf ein einziges
Produkt. Sind Sie da nicht ein Riesenrisiko
eingegangen?
Rolf Hunkeler: Top-Win ist eine Plattform, auf
welcher zur Zeit drei unterschiedliche Fenster22
Ihre Fenster sind absolut Minergie-P-tauglich. Wie schaut es bei den Hebeschiebetüren
aus? Da gab es ja lange eine Marktlücke bei
den Minergie-P-Häusern, das zeigte der Blower-Door-Test.
Rolf Hunkeler: Bei den ersten Fenstern, die
wir für Minergie-P-Häuser geliefert haben,
bin ich jeweils noch selber auf die Baustelle
gegangen und habe die Fenster persönlich einreguliert. Heute gehen wir nicht mehr hin, da
wir hundertprozentig wissen, dass unser Produkt funktioniert und die Tests in aller Regel
besteht.
Irene Hunkeler: Top-Win-Fenster und auch die
entsprechenden Hebeschiebetüren eignen sich
sehr gut für Minergie-P. Wir haben vor ein paar
Jahren zwei gleiche Einfamilienhäuser in Malters mit Fenstern beliefert, beide Minergie-P.
Ein Bauherr entschied sich gegen die Hebeschiebetüren, weil er der Sache nicht traute,
der andere glaubte daran, dass es funktionieren würde. Tatsächlich erreichten beide Häuser beim Blower-Door-Test genau denselben
sehr guten Wert.
Neuerdings bewerben Sie auch den Einbruchschutz stark. Wie heben sich Ihre Fenster da
von Konkurrenzprodukten ab?
Irene Hunkeler: Die Widerstandsklasse 2,
WK 2 oder neu RC 2 (Europäische Norm) ist die
höchste Stufe, die man bei einem Holz-MetallFenster mit vernünftigem Aufwand einbauen
kann. Dabei wird ein verstärkter Beschlag,
Sicherheitsglas und ein abschliessbarer Griff
eingebaut. Unsere Mitbewerber bauen solche
Fenster gemäss Norm der Beschlaghersteller, aber ohne Prüfung des eigenen Fensters
ein. Wir sind noch einen Schritt weitergegangen und haben ein zweiflügliges Fenster am
Fensterinstitut prüfen lassen und die Prüfung
erfolgreich bestanden. Daher dürfen wir beNachhaltig Bauen | 3 | 2012
«Fenster die mehr bieten»
haupten, dass wir das einzige zweiflüglige
Schweizerfenster in Holz Metall mit WK 2-Prüfung anbieten zu können.
grösser, Vordächer, die Fassade und Fenster
schützen, sehr selten. Das trägt möglicherweise nicht zur langen Lebensdauer bei.
Da ging dann jemand mit dem Brecheisen dahinter?
Irene Hunkeler: Nein, die Norm schreibt vor,
welches Werkzeug für die Tests benutzt wird.
Das sind zwei Schraubenzieher, zwei Keile
und eine Zange und ein Messer. Die Norm gibt
auch vor, dass man an verschiedenen Stellen
angreift, und jeweils drei Minuten Zeit hat sich
Durchgang zu verschaffen.
Sie arbeiten beide in der Firma sehr eng zusammen, sind privat seit 26 Jahren verheiratet. Ist das eine Herausforderung, wenn man
sich sowohl beruflich als auch privat so nah
ist?
Irene Hunkeler: Die Zusammenarbeit im Geschäft funktioniert bei uns sehr gut. Wir haben
ein Motto: Im Geschäft ist mein Mann der Chef
und Zuhause bin ich die Chefin. Wir lassen uns
Freiräume freuen uns aber noch immer, die
Freizeit miteinander zu verbringen.
Rolf Hunkeler: (mit einem Lächeln) Ja, wir
arbeiten sehr gut zusammen. Aber ich glaube schon, dass es nicht selbstverständlich ist,
dass man so lange zusammen ist, so intensiv
miteinander arbeiten kann und es so gut zusammen hat, wie wir beide es haben. Das ist
schon speziell, und es macht riesig Freude. �
Ihre Firma befindet sich bereits in der fünften Generation. Kürzlich durften Sie das
155-Jahr-Jubiläum feiern. Wie ist die 1a hunkeler AG entstanden?
Rolf Hunkeler: Das Geschäft wurde durch meinen Ururgrossvater Babtist Hunkeler in Luzern
gegründet. Angefangen hat die Firma damals
als Pfählerei und Zimmerei. Man sagt, dass
mindestens ein Teil der damaligen Schiffsstege
am Vierwaldstättersee von meinem Ururgrossvater gebaut wurden. Den Fensterbau hat mein
Vater, der leider vor einigen Tagen verstorben
ist, aufgebaut. Das war vor etwa 40 Jahren.
Interview: Anita Bucher
Man sagt, eine sechste Generation Hunkeler
stehe bereits in den Startlöchern? Wie schaut
es mit einem Nachfolger aus?
Irene Hunkeler: Ja, das ist so. Von unseren
drei Kindern ist es unser Sohn Manuel, der
später einmal das Unternehmen übernehmen
möchte. Er hat zuerst Zimmermann gelernt,
die Berufsmatura bestanden und wird im
nächsten Sommer den Bachelor in Holztechnik
abschliessen. Wir freuen uns sehr über sein
Interesse und beziehen ihn, aber auch unsere
Töchter, schon heute in wichtige Entscheidungen im Unternehmen mit ein.
Mit welchem Lebenszyklus rechnet man grundsätzlich bei Fenstern?
Rolf Hunkeler: Ui, das variiert ganz stark. Das
hängt in erster Linie vom Rahmenmaterial ab.
Aber auch der konstruktive Schutz, die Lage
und Pflege sind ausschlaggebend. Ein Holz
Metall Fenster wird im Durchschnitt sicher 30
bis 40 Jahre alt. In den letzten 30 Jahren waren
aber die Technologiesprünge so gross, dass die
noch intakten Fenster deshalb ausgetauscht
wurden. Allerdings verändert sich die Architektur auch immer. Heute sind die Fenster viel
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
23
EFH Familie Schölkopf Hittnau
Nachhaltig und sozial
An schönster Wohnlage in Hittnau steht
ein architektonisch aussergewöhnliches
Haus. Noch selten haben wir ein so praxisbezogenes Beispiel von Nachhaltigkeit
erlebt, nämlich das energieeffiziente Bauen
durchmischt mit den sozialen Strukturen
seiner Bewohner.
Das Projekt nennt sich «Zuhause auf Zeit». Die
sympathische Bauherrschaft Yvonne und Stefan Schölkopf (beide Sozialpädagogen) bilden
zusammen mit drei eigenen und vier Pflegekinder eine funktionierende Wohngemeinschaft. Eine faire Chance für junge Menschen,
aus ihrem Leben etwas zu machen – gefördert,
begleitet und betreut von den Schölkopf’s. Für
die Verwirklichung ihres grossen Traums vom
eigenen Haus für die 9-köpfige Familie fanden sie in der Fokus-Energie AG den idealen
Partner.
Herausforderung Grossfamilie
Das Planungsteam, Architektin Marianne Karau und Projektleiter Michael Fuchs, war sich
von Beginn an der Herausforderung «Grossfamilie» bewusst. Ein solch geräumiges Min24
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Minergie-P
ergie-P Haus für eine 9-köpfige Familie zu
planen, in welchem alle Hausbewohner ein eigenes Zimmer haben, war eine anspruchsvolle Aufgabe. Zusätzlich galt es, die Minergie-P
Zertifizierung zu erreichen, was von vornherein gewisse Vorgaben an die Gestaltung verlangte. «Uns war von Anfang an bewusst, dass
das Haus trotzdem etwas ganz Spezielles sein
muss», sagt Marianne Karau. Auch Michael
Fuchs findet das Haus einfach genial: «Ja, ein
solches Haus mit diesem extremen Volumen
und dabei die energetischen Werte einzuhalten, war durchaus knifflig.» Darüber hinaus
war es dem Planungsteam wichtig, das Haus
modern aber doch liebevoll zu gestalten. Allen
Herausforderungen zum Trotz entstand ein tolles Haus, auf welches das Planungsteam und
die Bewohner sehr stolz sind.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Ziel unterhaltsarm
Allen war klar, das Haus muss möglichst unterhaltsarm konstruiert sein. Deshalb entschied man sich für eine Samicolor Weathering
stain Fassade. Diese Holzfassade ist bereits
vorvergraut. Damit kann man eine unregelmässige Verfärbung des Holzes verhindern
und die ganze Fassade sieht auch nach Jahren
noch gleich gut aus.
Energetisches Konzept
Die Familie Schölkopf wollte von Fossilen
Brennstoffen unabhängig sein. Gleichzeitig
sollte das Haus möglichst die Ideale Nachhaltigkeit und Sparsamkeit verkörpern. Genau das
sind die Spezialitäten der Fokus Energie AG.
So setzte man auf eine optimale Gebäudehülle,
auf eine effiziente, dem Projekt angepasste
25
EFH Familie Schölkopf Hittnau
Wärmeerzeugung und eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung. In diesem Fall wurde eine
Erdsonden-Wärmepumpe und eine thermische
Solaranlage zur Unterstützung des Warmwasserverbrauchs gewählt.
Auffällige Architektur
Auf den ersten Blick fällt natürlich das spezielle Dach auf. Durch dieses wird das ganze
Dachgeschoss nochmals mit Licht durchflutet. Für ein Kinderzimmer, das Treppenhaus
und den Gang sowie das im Norden liegende
Elternzimmer, sind diese zusätzlichen Fenster eine grosse Bereicherung als zusätzliche
Lichtquelle. Wer genauer hinsieht merkt, dass
das Haus den Betrachter anlächelt. Sehen Sie
das auch?
Bauherrschaft
Yvonne und Stefan
Schölkopf
Schleifentobelweg 13
8335 Hittnau
Totalunternehmer /
Architekt
Fokus Energie AG
Quellenweg 15
8634 Hombrechtikon
Tel. 055 264 12 15
www.fokus-energie.ch
Holzbau
Jampen Holzbau
Industriestrasse 3
8335 Hittnau
Tel.044 995 14 15
www.jampen-holzbau.ch
26
Fazit
«Die Kinder sollen ganz einfach sich selbst
sein dürfen», sagt Stefan Schölkopf. Dazu wird
ihnen die nötige Struktur in einem familiären
Umfeld geboten. Im Erdgeschoss befindet sich
zusätzlich ein Gemeinschaftsraum zum Spielen, Musizieren und Tanzen. Draussen sorgen
ein kleiner Pool und Spielplätze für Abwechslung. «Wir fühlen uns rundum zufrieden, unser neues Zuhause hat unsere Wünsche und
Träume fast ausschliesslich erfüllt», ergänzt
Yvonne Schölkopf.
�
Innenraumgestaltung
Auch bei der Gestaltung der Innenräume haben sich die Beteiligten einiges überlegt.
Das Erdgeschoss ist «industriell» gehalten, in
Sichtbeton und weiss gestrichenen Kalksandsteinwänden. Die Kinder konnten zusätzlich die
Farbe wählen, welche sie an der Decke in ihren
Zimmern wollten. Dies verleiht den Räumen
Gemütlichkeit und Wärme. Im Obergeschoss
dominiert die Farbe weiss und im Dachgeschoss entfaltet der Werkstoff Holz seine ganze Pracht.
aerosmart x2 von drexel und
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Heizen und Warmwassererzeugung sowie für die passive
Kühlung im Sommer.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Minergie-P
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
27
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
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Planungsbüro und Totalunternehmer liegt bei
der Energie. Aus Überzeugung befürworten wir
nachhaltiges und energiebewusstes Bauen im
Bereich von Neubauten (Einfamilien-, Mehrfamilien- und Geschäftshäuser) und dem Sanieren von bestehender älterer Bausubstanz.
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Ausstellung in der Bauarena. Wir möchten die
Besucherinnen und Besucher sensibilisieren,
sich mit dem Gedanken «Umwelt und Bauen»
zu beschäftigen.
Sie sollen die Möglichkeit erhalten, die verschiedenen «Bausteine» vor Ort kennen zu
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Produkte bei uns ausgestellt hat. Angefangen
von der Dämmung, übers Fenster, der Fassade
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Zukunft alles für Komponenten braucht. Im
Idealfall wird so ein Haus mehr Energie produzieren als die Bewohner selber benötigen.
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Von Anita Bucher
Wenn auf grüner Wiese gebaut wird, ist dies
meistens ein starker Eingriff in eine gewohnte Situation. Selten korrespondiert ein
Gebäude so gut mit seiner Umgebung, wie
das Schulhaus Wyden. Der Minergie-P-ECO
Bau der Stadt Winterthur setzt Massstäbe
in vielerlei Hinsicht.
32
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Minergie-P-ECO
Fotos: Georg Aerni, Zürich
Halbtransparent leuchtet die grünliche Fassade mit den roten Wellenbewegungen in der
Sonne. «Es sind die Schichtungen der Töss, die
hier vom Künstler gezeigt werden sollen», erklärt Samuel Schwitter, Leiter der Bauabteilung 1 der Stadt Winterthur. Transparenz war
schon lange vor der Fassadengestaltung ein
wichtiges Schlagwort. Das Schulhaus Wyden
liegt nämlich zwischen dem Bahnhof Wülflingen und der Töss. Der Geländesprung dazwischen beträgt etwa vier Meter. Bis zum Baustart lag hier eine gut überblickbare grüne
Wiese.
chitektur, die zwischen dem oberen Niveau des
Bahnhofs und dem unteren der Töss vermittelt.
So entstand ein Schulhaus mit zwei Zugängen,
einmal von der unteren Ebene her und einmal von der oberen Ebene. Die verschiedenen
Eingänge sind wichtig, da die Schulhäuser in
Winterthur sehr multifunktional genutzt werden. So kann man die Turnhalle oder die Klassenzimmer auch mieten um Kurse zu erteilen.
«Mit verschiedenen Eingängen und somit auch
Brandabschnitten ist es möglich, dass mehre
Veranstaltungen gleichzeitig abgehalten werden können», erklärt Schwitter die Vorteile.
Weitsicht blieb erhalten
Das Projekt der Senn BPM AG mit von Ballmoos Krucker Architekten AG überzeugte die
Wettbewerbsjury sofort, da es die Durchsichtigkeit vom Bahnhof über die Spielflächen des
Schulhauses bis zur Töss erhalten konnte. Andere Projekte verdeckten hier die Sicht. Überzeugend war auch die modulare und klare Ar-
Sichtbeton, so weit das Auge reicht
Im Innern des Gebäudes fällt zuallererst der
Beton ins Auge. Er ist überall und zeigt ohne zu
vertuschen die Betonstruktur des Baukörpers,
die gegen Aussen mit einer Holzkonstruktion
vervollständigt wurde. Schwitter bestätigt:
«Zuerst stand ein roher Skelettbau in Beton
da, dann kamen die Holzelemente dazu».
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
33
Schulanlage Wyden Winterthur
«Das ECO-Label ist eine sehr sinnvolle Sache»
Das Schulhaus Wyden ist der erste Minergie-P-ECO-Bau der Stadt Winterthur.
Ein Beispiel, das Schule machen soll.
Herr Samuel Schwitter, Sie sind Leiter
der Bauabteilung 1 der Stadt Winterthur
und haben das Projekt von Anfang an
begleitet. Wo lagen die Stolpersteine bei
diesem Bau?
Besonders bei der Materialauswahl. Schliesslich war dies unser erster Minergie-ECO-Bau.
Viele Unternehmungen haben heute das Gefühl, sie verhalten sich bereits ökologisch
oder sie wüssten, was das in der Umsetzung
genau heisst. Tatsächlich hat man aber ohne
ökologische Beratung keine Chance. Unser
Totalunternehmer hat sehr früh einen Ökologieberater beigezogen. Dieser hat sämtliche Ausschreibungsunterlagen geprüft, seine
Korrekturen angebracht und dokumentiert,
welche Materialien genommen werden müssen um das ECO-Label zu erreichen.
Ganz konkret in Zahlen: Wie viel teurer
wurde der Bau des Schulhauses Wyden
durch die Erreichung des Minergie-P-ECO
Labels?
Wir haben das im Vorfeld berechnen lassen.
Es sind ca. 5–6% der Gesamtbausumme. Bei
Minergie-P ist finanziell sehr entscheidend,
was für eine Wärmeerzeugung realisiert werden kann. Je grösser der Anteil an erneuerbaren Energien, desto einfacher ist das Label
zu erreichen. Im Gebiet Wyden war eine Tiefenbohrung wegen der Grundwasserschutzzone nicht möglich. So kam es uns sehr entgegen, dass das Stadtwerk Winterthur eine
Holzschnitzelheizzentral für das Gebiet Wyden erstellte und wir die Schulanlage so mit
einem hohen Anteil an erneuerbaren Energie
versorgen können. In anderen Gebieten der
Stadt ist auch ein Anschluss an die Fernwär-
34
me der Kehrichtverbrennungsanlage eine
kostengünstige und hervorragende Lösung,
um das Minergie-P-Label zu erreichen.
Die Stadt Winterthur ist bekannt als
sehr ökologisch denkende Stadt in Sachen
Bauen. Gibt es Richtlinien für städtische
Bauten hinsichtlich Ökologie und Energiekonzept?
Ja, Winterthur ist seit 2007 Energiestadt Gold,
da gibt es den Gebäudestandard 2008/2011,
an diesen halten wir uns. Darin heisst es,
Neubauten sind in Minergie zu erstellen. Die
Stadt Winterthur geht einen Schritt weiter
und strebt Minergie-P-ECO bei ihren Neubauten an. Persönlich halte ich das ECO-Label
für sehr sinnvoll. Dabei wird viel Wert auf
ökologische Materialwahl gelegt, was wiederum der Gesundheit jedes Einzelnen zu
Gute kommt. Ebenfalls hat das Label einen
positiven Einfluss auf die Bautechnik. Zum
Beispiel sind einfache Tragsysteme, angemessene Spannweiten, Systemtrennung und
gute Zugänglichkeit und Auswechselbarkeit
der gebäudetechnischen Installationen zwingend. Bei Umbauten wird jeweils der Standard Minergie angestrebt. Das ist nicht immer einfach, da wir viele historische Gebäude
haben, bei denen einerseits die Fassade, oft
aber auch das Innere historisch bedeutungsvoll sind. Da stellt sich dann schon die Frage:
Wo wollen wir die zusätzliche Dämmung anbringen? Manchmal ist auch der nachträgliche Einbau der Lüftung ein Problem, da es
an Raumhöhe fehlt. Wenn es irgendwie möglich ist, setzen wir auch bei Renovationen das
Minergie-Label um, mindestens für einzelne
Bauteile (z. B. Dachdämmungen).
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Minergie-P-ECO
In den Räumen wurde ein einfaches, aber klares Farbkonzept konsequent umgesetzt. So
verfügen etwa die Klassenzimmer jeweils über
einen roten Gummi-Boden, die Nasszellen der
Mädchen kommen in violett, diejenigen der
Knaben in grün daher, während die Turnhalle mit blauen Farbelementen aufzutrumpfen
vermag.
Im Erd- und Obergeschoss sind vor allem Klassenzimmer angeordnet. Das 2. Obergeschoss
verfügt zusätzlich über einen Singsaal und
Lehrerräumlichkeiten. Ganz oben, im Dachgeschoss sind die Bibliothek und ein Gruppenraum untergebracht. Das ganze Projekt ist
darauf ausgelegt, dass es bei Bedarf jederzeit
durch einen Anbau um weitere vier Klassenzimmer erweitert werden könnte.
Heizung: 70% Schnitzel, 30% Gas
Das Schulhaus Wyden ist an eine Schnitzelheizung angeschlossen. «Ursprünglich gingen wir
davon aus, dass wir zu 100% mit Holzschnitzeln heizen können», erzählt Schwitter. Wegen der vorhandenen Feinstaubbelastung in
der Umgebung war das leider nicht möglich.
Deshalb wird zur Erreichung der nötigen Heizleistung rund 30% Gas benötigt. Die BrauchNachhaltig Bauen | 3 | 2012
warmwasseraufbereitung wird bei genügend
Sonneneinstrahlung durch die hauseigene Solaranlage gedeckt. Eine kleine Photovoltaikanlage auf der Höhe der Bibliothek leistet zudem
einen weiteren kleinen Beitrag zur Nachhaltigkeit des Gebäudes.
Die Holzfawssade des Schulhauses Wyden ist
mit Scobalit (Fiberglas) bekleidet. Die Sedimentation des Winterthurer Künstlers Theo
Spinnler wurde mittels Folie hinten auf die
leicht transparenten Scobalit-Elemente ge35
Schulanlage Wyden Winterthur
Minergie-P-ECO
klebt und verwirrt ganz bewusst ein bisschen
das Auge, da man mehrmals hinschauen muss
um zu sehen, wo die Fassadenhaut anfängt
und wo sie aufhört. Und so schliesst sich der
Kreis aller Bewegungen wieder. Mit der Fassade, deren Schichtungen die freie Sicht über die
Töss widerspiegeln und einem Gebäude, das
mit seiner Umgebung korrespondiert. Umgeben ist dieses von Spielflächen und Aussenanlagen, die einen direkten Freiraumbezug zwischen Bahnhofplatz und Tösslauf herstellen
und die von der Bevölkerung zu jeder Tageszeit
genutzt werden dürfen und auch sollen. Es ist
fast so, als hätte die grüne Wiese nur auf das
Schulhaus Wyden gewartet, welches ihre topografischen und landschaftlichen Qualitäten in
jeder Hinsicht verstärkt hat.
�
Bauherrschaft
Stadt Winterthur
Departement Bau
Amt für Städtebau
Technikumstrasse 81
8402 Winterthur
Tel. 052 267 54 12
www.stadt.winterthur.ch
Architekt
von Ballmoos Krucker
Architekten AG
Architekten ETH BSA SIA
Badenerstrasse 156
8004 Zürich
Tel. 043 204 10 00
www.vbk-arch.ch
Totalunternehmer
SENN BPM AG
Davidsstrasse 38
9001 St.Gallen
Tel. 071 227 30 10
www.senn-bpm.ch
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8411 Winterthur
Tel. 052 235 05 35
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Ingenieurbüro für
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Untere Mangelegg 3
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36
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
37
Rubriktitel Winterthur
Stadtwerk
Umweltfreundliche
Holzschnitzel-Heizzentrale mit
Nahwärmenetz Wyden
Die im Energie-Contracting-Verfahren
betriebene Anlage von Stadtwerk Winterthur versorgt das Quartier Wyden in
Winterthur-Wülflingen mit umweltfreundlicher Wärme aus Holz und Erdgas.
Holzschnitzel-Heizzentralen eignen sich vor
allem für grössere Gebiete und lassen sich
ideal mit z. B. Erdgas kombinieren. Das neu
erstellte Schulhaus Wyden, bereits bestehende Wohnbauten aber auch neue, sich noch in
Planung und in Bau befindende Überbauungen
werden seit September 2011 versorgt. EnergieContracting-Heizanlagen dieser Grösse weisen
ökologische wie auch wirtschaftliche Vorteile
gegenüber mehreren Kleinanlagen auf.
Technische Daten der ersten Etappe
(Stand Oktober 2012)
1 Holzschnitzel-Heizkessel
1 Erdgasheizkessel
1 Energiespeicher
1 Elektrofilter
CO2-Einsparung
Jahresenergiemenge
Wärmeabnehmer
Wärmelieferungsbeginn
38
550 kW
1700 kW
20 000 Liter
mit Wärmerückgewinnung
105 Tonnen/Jahr
1020 MWh
Schulhaus Wyden,
Wohnüberbauung, MFH
Herbst 2011
Unterirdisch bauen
Die Anlage und das Wärmenetz werden etappenweise, auf den Wärmebedarf der Kundschaft ausgerichtet, und entsprechend realisiert. Die neue Heizzentrale liegt bis zu 10
Meter unter dem Pausenhof des Schulhauses
Wyden, das sich zeitgleich im Bau befand. Nur
drei markante Kamine aus Cortenstahl ragen
bis zu 23 Meter aus dem Boden. In den Bau der
Heizzentrale und des Wärmenetzes investierte
Stadtwerk Winterthur in einer ersten Etappe
rund 3,7 Millionen Franken. Im Endausbau
wird die Anlage über eine Leistung von 3150
kW verfügen.
Holzschnitzel aus regionalem Wald
Die Heizenergie in der Energie-ContractingAnlage Wyden wird zu 70 Prozent aus lokal
gewonnenem Holz und zu 30 Prozent aus Erdgas erzeugt. Dadurch ist die Heizenergie sehr
CO2-arm. Das Erdgas dient dabei vor allem der
Abdeckung von Bedarfsspitzen und der Versorgung in den Sommermonaten. Die Holzschnitzel stammen aus dem Winterthurer Wald und
werden vom Forstbetrieb angeliefert, der auch
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Energie-Contracting Holzschnitzel-Heizzentrale
an der Anlage beteiligt ist. Die HolzschnitzelHeizzentrale ist mit einem Elektrofilter und
einer Anlage zur Wärmerückgewinnung ausgerüstet. Dadurch lassen sich die Feinstaubemissionen deutlich unter die gesetzlichen
Vorgaben reduzieren und erst noch Wärme aus
den Rauchgasen gewinnen, was den Brennstoffbedarf weiter senkt und die Effizienz der
Anlage steigert.
Schulhaus
Wyden
Kontakt
Stadtwerk Winterthur
Energie-Contracting
Postfach
CH-8402 Winterthur
Telefon +41 52 267 31 35
[email protected]
www.stadtwerk.winterthur.ch
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Holzschnitzel-Silo
Heizzentrale
Baustellenmodell der Holzschnitzel-Heizzentrale im Quartier Wyden.
39
RubriktitelBau AG
Eberhard
Sanierung Walcheweiher
in Winterthur
Walcheweiher
in Winterthur
Zwei der drei Walcheweiher im LindbergWaldgebiet nördlich von Winterthur-
Veltheim
wurden
2011 / 2012im
saniert
Zwei
der drei
Walcheweiher
Lind- und
hochwassersichernördlich
ausgebaut.
Gleichzeitig
berg-Waldgebiet
von Winterthurerfolgte eine
Aufwertung
alssaniert
NaherholungsVeltheim
wurden
2011/2012
und
gebiet und Naturraum.
hochwassersicher
ausgebaut. Gleichzeitig erfolgte eine Aufwertung als Naherholungsgebiet und Naturraum.
Damit die unteren beiden Weiher nicht mehr
den kantonalen Vorgaben der Stauanlagenverordung unterliegen, hatte sich der Forstbetrieb
der Stadt Winterthur entschieden, die Wassertiefe zu verringern. Im Zuge der Sanierung
erfolgte auch ein Neubau der drei veralteten
Auslaufbauwerke gemäss den Vorgaben für ein
100-jähriges Hochwasser. Neben der Gewährung der Hochwassersicherheit für das nahe
gelegene Siedlungsgebiet war die Aufwertung
der Weiher und der Uferbereiche als ein strukturierter und vielfältiger Lebensraum ein weiteres Ziel. Mit diesem Projekt sollte eine deutliche Steigerung der Artenvielfalt im Bereich
von Flora und Fauna erreicht werden.
40
Die eigentlichen Bauarbeiten starteten im
Spätsommer 2011 mit dem Absaugen des
Schlammes vom Grund der Weiher. Mit einem Amphibienfahrzeug mit Saugrüssel und
Schneidrad wurde rund 2000 Kubikmeter
Schlamm-Wassergemisch abgesaugt und in
grosse Säcke gepumpt. Diese liessen das Wasser durch und hielten den Schlamm zurück.
Anschliessend erfolgte die Umsiedlung aller
Teichbewohner in den obersten Walcheweiher.
Mit dem Rückbau der beiden alten Ablaufwerke begann die ARGE bestehend aus Eberhard
Bau AG und wsb AG im Mai 2012 mit den eigentlichen Tiefbauarbeiten. Der untere Weiher
erhielt in der Mitte des um 0,5 Meter erhöhten
Dammes eine neue Hochwasserentlastung
und die getrennte Führung vom Rosentalbach
und dem untersten Weiher wurde zu Gunsten
von drei kleinen Inseln am Westufer aufgehoben. Übrigens diente der unterste Weiher vor
dem «Kühlschrank-Zeitalter» der nahen Haldengut-Brauerei als Eislieferant. Der mittlere
Weiher erhielt ebenfalls eine neue Hochwasserentlastung und die Sohlen beider Weiher wurden durch Schüttungen angehoben, so dass die
Normalwassertiefe maximal noch 1,90 Meter
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Nachhaltigkeit im Tiefbau
beträgt. Die Bauarbeiten an den Walcheweihern dauerten bis zum Herbst.
Zur Stabilisierung der weichen Weihersohle
setzte die Eberhard Bau AG einen Caterpillar
325D LN Raupenbagger mit einem Powermixer
ein. Wie alle anderen Baumaschinen der Eberhard-Flotte ist auch der 325D mit einem Partikelfilter ausgerüstet und wird mit Bio-Hydrauliköl betrieben. Der weiche Boden wurde durch
die Anordnung der Mischpaddel an den Trommeln optimal durchmischt und es entstand ein
standfester Untergrund. Durch eine kegelförmige Düse im Mischbereich erfolgte die Zugabe von Bindemittel. Hätte die ARGE Kalk als
Bindemittel verwendet, wäre der pH-Wert des
Wassers angestiegen und vor allem die Fische
überleben das nicht. Deshalb kam hier am
Walcheweiher pulverförmiger Schiefer-Mer-
gel zum Einsatz. Mittels einer Schlauchleitung
und Pressluft gelangte das Bindemittel über
das Baggerheck und den Ausleger zu den beiden Mischtrommeln. Das stabilisierte Material
wurde anschliessend mit dem Schwenklöffel
ausplaniert. Der nun standfeste Untergrund
diente als zusätzliche Abdichtung und erhielt
abschliessend noch eine Kiesüberdeckung als
Sohlenerhöhung. Damit der Baumaschinenführer kein Fussbad in seiner Kabine bekam,
stand der Bagger auf massiven Holzmatratzen.
Die zu stabilisierende Schicht mass am Nordufer nur 0,2 Meter und war im Süden bis 1,5 Meter tief. Nach dem Abschluss unserer Arbeiten
konnten die Spaziergänger nichts mehr davon
sehen. Die Baumaschinen der Eberhard Bau
AG standen einmal mehr nachhaltig im Einsatz
zur Bereicherung von Flora und Fauna.
�
Eberhard Bau AG
Steinackerstrasse 56, CH-8302 Kloten
Telefon +41 43 211 22 10, Fax +41 43 211 22 11
[email protected], www.eberhard.ch
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
41
Umwelt Arena Spreitenbach
Ein Solardach
in seiner schönsten
Form
von Anita Bucher
Die Umweltarena Spreitenbach hat zum Ziel,
Nachhaltigkeit und Umwelttechnik für ihre
Besucher erleb- und begreifbar zu machen.
Dabei finden auch Ästhetik und Ökologie
zusammen. Das wird besonders deutlich am
kristallinen Dach, welches gleichzeitig die
grösste zusammenhängende gebäudeintegrierte Photovoltaik-Anlage der Schweiz ist.
Die Technologie dazu kommt aus dem Hause
Meyer Burger.
42
Ganze 5239 Solarmodule wurden für das gigantische Dach verbaut. Sie erzeugen auf
insgesamt 33 unterschiedlich ausgerichteten
Dachflächen Sonnenenergie. Möglich ist das
nur mit den massgefertigten rahmenlosen MegaSlate Solarmodulen der Technologieführerin
Meyer Burger.
Dach und Photovoltaikanlage in einem
Das MegaSlate® Plusenergiedach funktioniert
dabei als vollständige Dacheindeckung; herkömmliche Dachziegel werden überflüssig. Die
rahmenlosen MegaSlate® Elemente werden
wie herkömmliche Dachziegel geschindelt auf
eine Unterkonstruktion verlegt. Geprüft und
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
3S Photovoltaics Thun
zertifiziert auf erhöhte Windlasten, Schneeund Eislasten sowie Hagelschlag, bieten sie
optimalen Witterungsschutz und können auch
betreten werden. Beim Dach der Umwelt Arena wurden zudem erstmals die eigens entwickelten Schneefanghaken für das MegaSlate®
Solardachsystem eingesetzt. Mit diesem Plusenergiedach wird Ästhetik und Funktionalität
vereint. Es erfüllt zudem als eines der ersten
gebäudeintegrierten Solarsysteme die Anforderungen der europäischen Brandschutznorm.
Die rahmenlosen Solarmodule garantieren zudem während der gesamten Lebensdauer eine
optimale Selbstreinigung, da sich keine Verschmutzung auf dem Glasrand aufgrund eines
Rahmens bilden kann. Der Regen wäscht so
Verschmutzungen fortlaufend ab.
Jedes Modul einzeln im CAD gezeichnet
Die Planung und Realisation der Umweltarena-Anlage erfolgte etappenweise. Da vom
geplanten Dach nur 3D Pläne vorhanden waren, mussten relativ viele Annahmen getroffen
werden. Jedes der 1644 Sondermodule musste
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
einzeln im CAD gezeichnet, produziert und vor
Ort eingepasst werden. Die Planung, Produktion und Montage der Solarmodule dauerte vom
Sommer 2011 bis zum Wintereinbruch 2011. In
so kurzer Zeit so viele Sonderanfertigungen
herzustellen, war für alle Beteiligten eine Herausforderung. Die Photovoltaikmodule wurden
im bernischen Lyss hergestellt, eingehend geprüft, nummeriert und dann etappenweise auf
die Baustelle in Spreitenbach geliefert, wo sie
durch die BE Netz AG montiert wurden. René
Künzli, Leiter Photovoltaik, BE Netz AG erinnert sich: «Die grösste Herausforderung war,
dass es auf dem diamantförmigen Dach keine
horizontale Ausrichtung gab und kein einziger
rechter Winkel vorhanden war. Wir mussten
die einzelnen Ebenen mit Nägeln und Schnüren erstellen, da es sonst keinerlei Anhaltspunkte gab.»
43
Umwelt Arena Spreitenbach
Kein einziges Modul zerbarst
Das Montageteam der BE Netz AG hatte aber
noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen,
wie etwa den zum Teil extremen Dachneigungen. Die trapezförmigen Dachflächen reichen
von einfach begehbaren bis hin zu extrem steilen Dachneigungswinkeln. Manche davon steigen gar wie eine Felswand auf. Auch das Wetter war nicht immer freundlich gesinnt. Regen,
Wind, Schnee und Eisglätte behinderten die
Arbeiten zum Teil massiv. Trotzdem erinnert
sich René Rimer, Monteur der BE Netz AG gerne an die Montage: «So einfaches Baumaterial
wie das MegaSlate® haben wir noch nie installiert». Und René Künzli, Leiter Photovoltaik der
BE Netz AG ergänzt stolz: «Kein einziges Solarmodul ist während der gesamten Montage
auf der äusserst anspruchsvollen Dachfläche
kaputt gegangen.»
44
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
3S Photovoltaics Thun
MegaSlate® Solardachsystem
"
Solarstrom, Solarwärme und Dachfenster
in einem voll integrierten System
"
Massgefertigte Elemente zur vollflächigen
Dacheindeckung - Beste Ästhetik bei
maximaler Leistung
"
Einziges Indachsystem mit fachgerechtem
Dachaufbau gemäss SIA - keine vorzeitige
Dachalterung durch Feuchtigkeitsstau
"
Schweizer Qualitätsprodukt - Hergestellt auf
neustem Meyer Burger Equipment im Thun
Rolf Wagner, Präsident
WOGENO Aargau,
Kreditkundin bei der ABS
seit 1998
«Bei der ABS bin ich sicher,
dass wir kein Geld aus
dem Waffenhandel, dem
Drogenhandel oder
der Steuerflucht erhalten.»
Unter
meinem
Dach
stimmt die
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
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45
Umwelt Arena Spreitenbach
3S Photovoltaics Thun
3 Fragen an
Sandro Spichiger,
Leiter Marketing &
Kommunikation
3S Photovoltaics
Norman Foster Solaraward gewonnen
Am 24. August 2012 wurde die Umweltarena
eröffnet. Die 5300 m2 grosse Photovoltaikanlage produziert deutlich mehr Strom als das
innovative Minergie-P-Gebäude benötigt. Die
überschüssigen 40% werden ins öffentliche
Stromnetz eingespeist. Alternativ könnten mit
dem Strom vom Dach 120 Haushalte oder 300
Fahrzeuge betrieben werden. Dafür wurde die
Umweltarena am 19. Oktober 2012 mit dem
Norman Foster Solaraward ausgezeichnet. �
Herr Spichiger, was bringt eine dachintegrierte Solarstromanlage?
Die Dachintegration bietet eine optimale Verbindung zwischen Solarstromanlage und Architektur. Da die Dachhaut funktional ersetzt
wird, kann die herkömmliche Dacheindeckung eingespart werden.
Diese Montageart eignet sich sowohl für Sanierungsmassnahmen
als auch für Neubauten. Eine gute Vorausplanung ist aber notwendig.
Durch die grosse Ästhetik geniesst die dachintegrierte Solarstromanlage hohe Akzeptanz in der Bevölkerung, was sich bereits in den
Baureglementen widerspiegelt. So gilt für diese Anlagen vielfach ein
vereinfachtes Baubewilligungsverfahren.
Wie sieht es mit der «grauen Energie» von Photovoltaikanlagen aus?
Die Zeitspanne, bis eine Photovoltaikanlage die zur Herstellung notwendige Energie wieder gewonnen hat, wird Energierücklaufzeit genannt. Bei Photovoltaikanlagen liegt sie zwischen 2 und 5 Jahren.
Danach ist die Anlage energetisch vollständig amortisiert.
Mit welcher Lebensdauer darf man bei solchen Anlagen rechnen?
Die Lebensdauer und Wartung einer Solarstromanlage hängt sehr
stark von der Qualität der eingesetzten Wechselrichter und Solarmodule ab. Nur ein optimaler Laminations-Prozess und qualitativ
hochstehende Materialien garantieren im Solarmodulbau eine hohe
Lebensdauer von über 30 Jahren.
46
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
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47
Rubriktitel
swisspor
AG
Schweizer Meister
mal anders!
Der Anfang
Knapp zwei Jahre ist es her, dass die swisspor
AG im August 2010 im aargauischen Boswil
zum Spatenstich für das neue XPS-Produktionswerk inklusive Lagerhallen angesetzt hat.
Mittlerweile ist dort auf einer Fläche so gross
wie acht Fussballfelder ein gewaltiger Gebäudekomplex von 370 000 m3 entstanden.
Nun ist es so weit: Der Betrieb zur Herstellung
des hauseigenen extrudierten Polystyrols wurde aufgenommen. Auf über 72 000 m2 Produktionsfläche, verteilt auf zwei Stockwerke, wird
in Boswil als erstem und einzigem Ort in der
Schweiz XPS produziert.
Das Produkt
Die neuen XPS-Dämmplatten von swisspor
erfüllen höchste Qualitätsansprüche und
verfügen über ausgezeichnete Produkteigenschaften: Sie halten auch extremen Bedingungen stand – ob Feuchtigkeit, Frost oder
Druck. Dies wurde in zahlreichen Testserien und Messreihen im Labor von
Entwicklungsabteilung und Qualitätssicherung der swisspor AG nachgewiesen.
In der grossen Palette von verfügbaren Wärmedämmstoffen gehört extrudierter Polystyrol-Hartschaum, auch
Polystyrol-Extruderschaum oder kurz XPS
genannt, klar zu den Premiummaterialien. Er
wird in der Bauindustrie vielfältig eingesetzt
und ist dank seiner exzellenten Eigenschaften
heute aus dem Bau und der zeitgemässen Architektur nicht mehr wegzudenken.
swissporXPS wird in den Ausführungen GE und
SF hergestellt. Die Ausführung swissporXPS
GE weist eine beidseitige Oberflächenprägung
auf, durch die die Haftung von Grundputzen,
Klebern oder Beton (beim Einlegen in die
Schalung) um ein Vielfaches verbessert wird.
Die Ausführung SF weist eine glatte Oberfläche auf und hat einen Stufenfalz. Dieser trägt
wesentlich zur Verminderung von Wärmebrü48
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Publireportage
cken bei und ermöglicht eine einfache Handhabung, denn unkompliziertes Verlegen spart
Zeit und Kosten. Im Rahmen einer optimalen
Sortimentsgestaltung werden die Dämmplatten mit unterschiedlichen Druckfestigkeiten
von 300, 500 und 700 kPa angeboten. Durch
die verschiedenen Dämmdicken von 20 bis
360 mm kann die Anwendung unter bauphysikalischen Gesichtspunkten optimal genutzt
werden.
Die Marktnähe
Mit der hauseigenen XPS-Produktion ergeben
sich für die swisspor AG zahlreiche zusätzliche
Vorteile in der Marktbearbeitung. Das Zusammenspiel von Produktion und Vertrieb spielt
dabei eine wesentliche Rolle. Der zentral gelegene Produktionsstandort Boswil und das Logistikcenter, mit einer Fahrzeugflotte von insgesamt 55 LKWs, gewähren eine einwandfreie
Logistik mit kurzen Transportwegen, schnellen
Lieferzeiten und einem äusserst hohen Grad
an Flexibilität – wichtige Erfolgsfaktoren, welche aus dem Leistungsangebot der swisspor
AG nicht mehr wegzudenken sind.
�
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
49
Im Gespräch mit Philipp Hofmann V-ZUG AG
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MUSS im Minergie-Haus. Das Traditionsunternehmen V-ZUG AG gilt dabei als Garant
für höchste Schweizer Qualität. Nebst
geringstem Verbrauch ist bei der Entwicklung aber auch der Mehrwert für die Kunden
ein Thema. ZUGer-Geräte sollen das Haushalten spürbar erleichtern. Wie das umgesetzt wird erzählt Philipp Hofmann,
Leiter Marketing Services im Interview.
Herr Hofmann, Minergie ist in aller Munde.
Wie hat sich dadurch die Entwicklung von
Haushaltgeräten verändert?
Sie wurde stark beeinflusst. Minergie heisst
ja auch, dass wir immer luftdichter bauen
und Aussengeräusche somit komplett absorbieren. Da hört man im Haus selbst natürlich
jedes kleinste Geräusch. Also wollen wir möglichst geräuscharme Geräte produzieren und
Geräusche, dort wo sie entstehen, minimieren.
Ein Beispiel dafür ist die Weltneuheit Vibration
Absorbing System (VAS) bei der Waschmaschine. Damit kann der Körperschall, der in jedem
Fall wegen Unwucht entsteht, stark abgedämpft werden. Dies ohne zusätzliche bauliche
Massnahmen und Kosten. Somit können auch
die erhöhten Anforderungen für die Einhaltung
der SIA 181 erreicht werden.
Beim Kühlen, Waschen und Trocknen ist der
Energieverbrauch ein Riesenthema. V-ZUG hat
sich bewusst entschieden ganz vorne mit dabei
zu sein bezüglich tiefster Verbrauchswerte.
So dicht, wie man nach Minergie-Standard
baut ist der Dunstabzug eine Herausforderung. Die Gerüche aus der Küche wollen Sie
ja trotzdem aus dem Haus kriegen. Dafür
haben wir vor knapp fünf Jahren die Innovation MinairComfo auf den Markt gebracht. Ein
Dunstabzug, der an die Komfortlüftung angeschlossen wird, damit es zu einem optimalen
Luftaustausch ohne Unterdruck kommt. Sie
sehen, Minergie hat viel beeinflusst, auch bei
uns.
Heute stellen praktisch alle Hersteller Produkte in den besten Energieeffizienzklassen
her. Was ist besonders an ZUGer-Geräten?
Da gibt es einerseits Unterschiede im Qualitätsanspruch und bei den verwendeten Materialien – unsere Geräteentwicklung und -produktion hier in Zug ist vor allem auf Qualität
und Präzision ausgelegt. Auf der anderen Seite
ist es auch der anwendungstechnische Nutzen, der die Geräte beliebt macht. Dass Sie die
Hemden praktisch knitterfrei aus der Waschmaschine bekommen oder beim Steamer, dass
Sie Starkochrezepte per Knopfdruck abrufen
können.
50
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Energieeffiziente Haushaltgeräte
Unsere Kunden kennen Geräte von ZUG oft bereits aus ihrem Elternhaus und setzen deshalb
weiterhin auf die Marke. Unser Anspruch ist
es, die besten Haushaltgeräte der Welt zu produzieren und den Steamer, die Waschmaschine oder den Wärmepumpentrockner mit Weltneuheiten zu versehen, die wirklich Nutzen
bringen. Wir wollen Pionierleistungen erbringen, die das Haushalten spürbar erleichtern.
Und was eben auch ganz wichtig ist: Die V-ZUG
AG entwickelt und produziert als einziger Anbieter in der Schweiz sowohl Geräte für die
Küche als auch für den Waschraum. Also sind
wir sehr nah bei den Kunden, was zur gesamten Energiebilanz auch dazu gerechnet werden
sollte.
Wie ist eigentlich die Entwicklung Enegieverbrauch/Wasserverbrauch bei den Waschmaschinen in den letzten 15 Jahren vonstatten
gegangen?
Es hat sich sehr viel in die positive Richtung
bewegt. Im Vergleich zu einer 15 Jahre alten
Waschmaschine benötigt man heute noch einen Bruchteil an Ressourcen. Zudem ist der
Nutzinhalt auf 8 kg Trockenwäsche ausgelegt.
Weil unsere Waschautomaten eine Teilbeladungserkennung aufweisen, wird jeweils ganz
automatisch nur so viel Wasser und Strom
gebraucht wie nötig. Dies ist entscheidend, da
die durchschnittliche Beladungsmenge immer
mehr sinkt. Wir gehen von ca. 3,5 kg pro Charge aus.
Sie bieten auch Geräte mit Warmwasseranschluss an. Wofür ist das gut?
Wenn man Solarzellen auf dem Dach hat und
Warmwasser selber generiert, dann macht es
Sinn, dieses auch zum Waschen und Geschirr
spülen zu nutzen. Ein herkömmliches Gerät
speist kaltes Wasser ein und heizt dieses auf.
Wenn Sie bereits 40 Grad warmes Wasser aus
dem sonnenbeheizten Boiler verwenden können, sparen Sie Geld und Energie. Seit Generationen ist bei den Geschirrspülern der benötigte Anschluss schon vorhanden, hier braucht
es vom Sanitär nur noch ein Mischventil, damit
die Temperatur entsprechend reguliert werNachhaltig Bauen | 3 | 2012
den kann. Beim Waschautomaten bieten wir
diese Option ebenfalls an und setzen die dazu
notwendigen Komponenten direkt am Montageband ein. Wenn wir das bei der Bestellung
eines Neugerätes wissen, bekommt das Gerät die zusätzliche Option, damit Warmwasser
oder bei Bedarf auch gesammeltes Regenwasser eingespeist werden kann.
Eines ihrer besonders innovativen Produkte
ist der Wärmepumpentrockner. Worum geht
es da?
Bis vor einigen Jahren gab es nur Luftkondensations- oder Ablufttrockner auf dem Markt.
V-ZUG war 2001 die erste Firma in der Schweiz,
die einen Wärmepumpentrockner auf den
Markt brachte. Einen Wäschetrockner also,
der mittels einer hocheffizienten Pumpe Wärme aus dem Prozesskreislauf zurückgewinnt
und diese für eine schonende Trocknung bei
tiefer Temperatur einsetzt. Dadurch kann bis
zu 50 % Energie gespart werden. Zum Vergleich: 1998 brauchte ein Kondensationsmodell noch 0,68 kWh pro Kilogramm Wäsche.
Der Wärmepumpentrockner benötigt heute
gerade mal 0,26 kWh. Wärmepumpentrockner
von V-ZUG sind zudem sehr dicht. Wenn Energie gespart werden soll, dauern die Programme generell meistens länger. Dadurch, dass
wir so ein dichtes System haben, schaffen wir
es, dass das Programm trotzdem in konkurrenzlosen 90 Minuten fertig ist.
51
Im Gespräch mit Philipp Hofmann V-ZUG AG
Wie sieht es eigentlich mit dem Standby-Verbrauch ihrer Haushaltgeräte aus? Man liest
ja oft der Standby-Betrieb sei der eigentliche
Stromfresser.
Da hat sich sehr viel bewegt die letzten Jahre. Sie sehen heute in unseren Prospekten
meistens die Deklaration 0-Watt Standby. Ich
erkläre es Ihnen anhand des Geschirrspülers.
Er befindet sich, wenn er nicht läuft, im Schlafmodus. Das heisst, er ist zwar trotzdem mit
Strom versorgt, wegen sicherheitsrelevanten
Faktoren, wie zum Beispiel der Überwachung
des Wasserschlauches. Dazu braucht es we-
niger als 100 Milliwatt Strom, so dass wir dies
nach den Richtlinien mit 0 Watt pro Stunde deklarieren dürfen. Auch beim Steamer und bei
vielen unserer Geräte ist das so. Denn bei den
eingebauten Geräten tragen wir eine Mitverantwortung, schliesslich kann der Kunde sie
nicht einfach selber vom Stromnetz trennen
wie mobile Geräte. Mittlerweilen ist der Standby-Verbrauch wohl eher bei der Kaffeemaschine beim TV-Gerät oder beim WLAN ein Thema.
Wie wohnen Sie persönlich? In einem Eigenheim voller V-ZUG-Geräte?
(lacht) Nein, ich wohne in einer Mietwohnung
in einer Überbauung in Baar. Sie ist natürlich
mit V-ZUG Geräten ausgestattet. Lediglich der
Steamer fehlte in der Grundausrüstung. Den
habe ich selber unter dem Arm nach Hause
gebracht. Das war für mich ein absolutes
Muss. Er läuft bei uns jeden Tag. Ein Leben
ohne Steamer kann ich mir nicht mehr vorstellen, da er uns die ganze Woche unterstützt.
Meine Frau macht zum Beispiel ihr tägliches
Porridge im Steamer. Spätestens am Wochenende stehe ich in der Küche und probiere immer wieder Neues aus, z. B. ein tolles Rezept
aus dem Magazin Vacuisine. Tanja Grandits hat
da ein Menü für ein göttliches Rindsfilet kreiert.
Der Steamer ist ja wohl ihre grösste neuzeitliche Erfolgsgeschichte ...
Ja, das kann man wirklich so sagen. 2001 haben wir das Gerät im Markt eingeführt. Heute ist ein Steamer bei neun von zehn Eigen-
52
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Energieeffiziente Haushaltgeräte
heimbesitzern bei der Einrichtung einer neuen
Küche ein relevantes Thema. Dabei stehen
besonders gesundheitliche Aspekte im Vordergrund. Der Steamer hat das Kochen stark
revolutioniert. Dadurch fragen die Leute auch
immer nach Rezepten. Wer einen V-ZUG Steamer kauft, bekommt deshalb ein Rezeptbuch
kostenlos dazu. Ausserdem kreieren unsere
Ambassadoren, Starköche wie zum Beispiel
Tanja Grandits, Philippe Rochat, Andreas Caminada oder Stefan Meier immer wieder neue
Rezepte für uns. Mehr als 100 Rezepte kann
man zudem auf unserer Webseite www.vzug.
ch kostenlos herunterladen.
Übrigens: Wer bisher eine eingebaute Mikrowelle hatte, kann heute dank der 55-er Norm
ohne Küchenumbau in dieselbe Nische einen
Steamer einsetzen. Innerhalb von 30 Minuten
wertet man so seine Küche auf und revolutioniert seine eigenen Kochkünste.
Inwiefern ist Nachhaltigkeit für das Unternehmen V-Zug ein Thema?
Wir sind ein Familienunternehmen, das den
langfristigen Erfolg sucht. Deshalb tätigt VZUG oft Investitionen in die Zukunft. Im neuen
Logistikcenter ZUGgate beispielsweise wurde eine Photovoltaikanlage in die Südfassade
eingesetzt. Sonnenkollektoren auf dem Dach
kommen noch dazu. Die neu gebaute Halle
Nord wird im Winter mit der Abwärme des
Emaillierofens aus dem benachbarten Gebäude beheizt.
Zentral für den nachhaltigen Erfolg unseres
Unternehmens sind unsere Mitarbeiter. Wir
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
fördern gezielt Nachwuchshoffnungen im Haus.
Wie viele andere halte auch ich der V-ZUG die
Treue. Ich habe vor 20 Jahren als KV-Lehrling
bei V-ZUG angefangen und bin immer noch
beim selben Arbeitgeber, aus Überzeugung
und mit Freude.
Ebenfalls wichtig sind unsere Serviceleistungen: V-ZUG bietet nämlich mit Abstand die
längste Ersatzteilgarantie in der Branche, es
sind bis zu 17 Jahre. Natürlich ist eine Reparatur nicht immer sinnvoll, aber so haben
unsere Kunden selber die Freiheit darüber zu
entscheiden ob sie reparieren oder sich lieber
ein Gerät der neusten Generation anschaffen
wollen.
Und schliesslich wird es von unseren Kunden
auch sehr geschätzt, dass wir zum Beispiel
die Romandie per Bahn beliefern. Dazu verladen wir unsere Lastwagen auf die Nachtzüge
der SBB. Das mag zwar nur ein kleiner Beitrag sein, manchmal nur ein einziger Lastwagen, der weniger im Stau steht, aber es ist
immerhin einer. Das spüren die Kunden und
das schätzen sie an der Marke ZUG. Das ganze
Package ist unser Erfolgsrezept und so funktioniert V-ZUG, mittlerweilen doch immerhin
schon seit 99 Jahren.
�
Interview: Anita Bucher
53
Überbauung cosyWood Hombrechtikon
cosyWOOD –
idyllisches Wohnen
Von Carmen Eschrich
Selten findet man eine derart harmonische
Ausgangslage für eine Wohnsiedlung.
Dass diese auch noch perfekt im Einklang
mit der Natur steht, rundet das Prinzip
der Nachhaltigkeit vorbildlich ab.
54
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Minergie-ECO
«Die Lage war das, was uns von Beginn an
gefiel», erzählt eine glückliche Bewohnerin
der MINERGIE-ECO-zertifizierten Wohnanlage
cosyWOOD. Hier, an diesem saftig grünen Hang,
der die Sonne speichert und oben an ein kleines
Waldstück grenzt, fing alles an. Hier, auf dem
letzten Grundstück in unmittelbarer Nähe zu
unverbaubarem Naherholungsgebiet sollte sie
entstehen, eine nachhaltige Wohnüberbauung,
wie sie sich die arento ag zum Ziel gesetzt hatte. Ein Totalunternehmer, der für die Zukunft
bauen will, so das Motto. Perfekt präsentierte
sich dazu die Ausgangslage in Hombrechtikon:
mit Ausrichtung nach Süden und somit auch
der Möglichkeit zur Gewinnung passiv-solarer
Energie für die sechs Wohneinheiten.
Sechs Wohnheinheiten – für jeden etwas
Am Hang – und somit auf drei Ebenen aufgeteilt – wurden vier Doppeleinfamilien- und zwei
Einfamilienhäuser realisiert. Die Anordnung
erfolgte so, dass eine möglichst geringe Verschattung zwischen den Häusern gewährleistet werden kann. Auf diese Weise profitieren
die Bewohner auch bei flacher Wintersonne
von hellen, lichtdurchfluteten Räumen. Daraus
resultiert auch eine optimale Aus- und Weitsicht für jeden einzelnen Bewohner.
Auf Holz gebaut
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit werden bei
der arento ag grossgeschrieben. Es ist daher
nicht verwunderlich, dass sich der Totalunternehmer für eine bestens gedämmte Holzständerkonstruktion entschied. Aussenwände
und Dächer wurden als vorgefertigte Elemente
auf die Baustelle angeliefert und auf massive
Betonsockel gestellt. Das Holzelement wurde
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
zwischen den Ständern millimetergenau mit
Cellulose ausgeschäumt und mit einer 60 mm
starken Holzfaserdämmplatte komplett überdämmt um einen optimal Wärmedämmwert zu
erreichen. Darauf wurde die hinterlüftete Vertikalschalung aus einheimischen Lärchenholz
montiert – ein durch und durch atmungsaktiver
Wandaufbau. Bei dieser kleinen Wohnüberbauung wurden rund 160 m3 Holz oder Holzwerkstoffe verbaut und somit etwa 92 Tonnen CO2
reduziert – auch dies ist ein nachhaltiger Beitrag zum Umweltschutz.
Speichermasse muss sein
Die gewünschte Speichermasse kann der
Holzbau nicht ausreichend liefern. Deshalb
war eine Kombination mit massiven Elementen gefragt. Die Innenwände wurden aus Recyclingbeton oder Mauerwerk erstellt – das altbekannte Prinzip der Trombewand als latenter
Wärmespeicher ist keineswegs veraltet, sondern ein wertvoller Baustein energieeffizienter
Häuser von heute. Auch in den soliden Decken
kann die Sonneneinstrahlung gut gespeichert
werden. Insgesamt kamen ausschliesslich
baubiologisch hochwertige Baumaterialien
zum Einsatz, das garantiert das ECO-Label. Sie
versprechen ein einzigartiges Wohnklima. So
kam zum Beispiel auch Sumpfkalk zum Einsatz, welcher Schadstoffe absorbieren kann
und beim ausgleichen des Feuchtehaushalts
im Gebäude mithilft.
Technik in Synergie mit Architektur
Gepaart wurde die Solararchitektur mit hochwertiger Technik. Dazu gehört die Komfortlüftung: «Ihr gegenüber haben viele Vorurteile»,
gibt die Eigentümerin zu bedenken, «doch
55
Überbauung cosyWood Hombrechtikon
was gibt es Besseres, als aus den Ferien in
ein frisch gelüftetes Heim zurückzukehren?»
Geheizt werden die Häuser mit Fussbodenheizung, betrieben von einer Sole/Wasser-Wärmepumpe. Durch dieses Gerät profitiert man
an heissen Tagen über Freecooling auch vom
Komfort kühler Raumluft. «Denn der integrierte Wärmeüberträger in der hocheffizienten
Kompaktanlage übernimmt an heissen Tagen
eine Kühlfunktion», beschreibt der Hersteller
Stiebel Eltron sein System «WPF cool».
Wasser – ein teures Gut
Ressourcen sollten sinnvoll eingesetzt werden, ohne sie zu verschwenden. So dachte
auch die arento ag und zeigte den Bauherren
auf, wie sich durch die Regenwassernutzung
der Trinkwasserverbrauch etwa um die Hälfte
reduzieren lässt. Für diese Zusatzoption entschied sich so mancher Bewohner – in diesen
Häusern wird Regenwasser daher heute für
die Toilettenspülung und zum Wäschewaschen
genutzt.
Nur das Beste ist gut genug
«Nach einem Totalunternehmer wie der arento
ag muss man lange suchen!» – unvergleichlich bemüht und engagiert beschreibt die Bewohnerin das junge, dynamische Team. Auch
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Minergie-ECO
WALTER KÄLIN-HOLZBAU AG
Kundenorientiert. Qualitätsbewusst. Kompetent.
Bauen mit
Holz und Herz
I Neubau: Hausbau / Systembau
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I Zimmerei
I Schreinerei
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I Sichtschutzwände
I Solaranlagen
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Bühne frei für die Technik von morgen. Mit einer Weltneuheit sorgt STIEBEL ELTRON für eine nachhaltige Revolution in der Wärmepumpentechnik. Der speziell für die
Heiztechnik entwickelte Verdichter Inverter 3.0 passt die
Leistung automatisch dem individuellen Wärmebedarf
an und macht die WPL 15 | 25 zu einer der effizientesten
Luft | Wasser-Wärmepumpen auf dem Markt.
› Leise: Der Verdichter liegt dank Split-Konzept im
Innengerät. Aussengeräusche werden so minimiert.
› Hocheffizient: Flexible Leistungsanpassung an
den Wärmebedarf
› Leistungsfähig: Durch Dampf-/Nassdampfzwischeneinspritzung höchste Leistung auch bei
tiefsten Temperaturen bis –20° C
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
57
Überbauung cosyWood Hombrechtikon
Minergie-ECO
die relativ hohen Budgets für Küchen (40 000
Fr.) und Bodenbeläge (140 Fr./m2) zeugen von
dieser Philosophie. Es sollten Wohlfühlhäuser
entstehen; jeder Bauherr sollte die Möglichkeit
haben, das Richtige für sein Heim zu wählen.
Die Grundrisse boten zudem Möglichkeiten für
individuelle Anpassungen. So haben alle ein
eigenes Raumprogramm und durch die speziellen Ausbau- und Zusatzwünsche auch eine
ganz persönliche Note in jedes der Häuser gebracht. «In die Philosophie der Nachhaltigkeit
sind wir erst hineingewachsen, doch ein anderes Heim als dieses könnten wir uns heute
nicht mehr vorstellen, denn hier stimmt alles»,
beschreibt die Bauherrin zufrieden.
�
Architekt / Bauleitung
arento ag
Bachtelstrasse 22
8340 Hinwil
Tel. 055 220 66 11
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Bauingenieur
Bleiker + Partner AG
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9652 Neu St. Johann
Tel. 071 994 32 02
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Holzbau
Walter Kälin Holzbau AG
Studbachstrasse 15
8340 Hinwil
Tel. 055 220 66 99
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Die Küche: Der Ursprung aller Gaumenfreuden
und zugleich ein gemütlicher Aufenthaltsort für
die ganze Familie
Seit über 50 Jahren veredelt die Firma Pfister Küchen Turbenthal
Küchen zu massgeschreinerten Wohnträumen, individuell
auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten. Die hauseigene
Schreinerei ermöglicht ein Angebot von qualitativ hochstehenden Küchen, die jedoch ganz auf die speziellen Wünsche
der Kunden ausgerichtet sind. Besuchen sie unsere Ausstellung
in Turbenthal und machen sie sich selber ein Bild unserer
Leistungsfähigkeit.
58
Pfister Küchen Turbenthal
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8488 Turbenthal
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
I N N O V a T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen
3S PeakDesign:
Flachdachsystem der nächsten Generation
Neues Konzept zur Optimierung von Ertrag,
Unterhaltskosten und Statik
_ Speziell für Schweizer Flachdächer konzipiert
_ Einfache und schnelle Montage
_ Ästhetisches Design mit minimaler Flächenlast von nur 14 kg/m²
_ Über 45% höherer Jahresertrag als bei herkömmlichen Flachdachsystemen
Innovatives Schweizer Qualitätsprodukt
Die Leichtbauweise wird direkt auf das bestehende Dachsubstrat aufgelegt; kein Eingriff in
die Dachfolie! Das Flachdachsystem ist schnell
und einfach zu montieren sowie beliebig erweiterbar. Es brilliert durch seine geringe statische
Mehrlast und passt fast auf jedes Flachdach.
Nebst der hohen Funktionalität ist das System
ästhetisch hochstehend und eignet sich durch
das aerodynamische Design für maximale
Windlasten.
Das PeakDesign Flachdachsystem ist die optimale Lösung für Flachdächer mit begrenz-
ter Nutzfläche und Dachlast. Es erzeugt auf
der selben nutzbaren Fläche über 45% mehr
Energie als herkömmliche Flachdachsysteme.
Mit einem Neigungswinkel von 10° ermöglicht
das 3S PeakDesign eine optimierte Energieausbeute bei geringer Flächenlast.
Die rahmenlosen Solarmodule garantieren bei
niedrigen Neigungswinkel über die gesamte
Betriebsdauer der Anlage eine ausgezeichnete Selbstreinigung. Geringe Installationskosten
und ein optimaler Systemaufbau setzen punkto
Stromgestehungskosten neue Massstäbe.
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Ökologisch und nachhaltig Dämmen:
Die neue SaGLaN (032) SBR Vgl
Die neue SAGLAN SBR
Vgl Selbstklemmrolle, mit gelben Vlies
auf der Sichtseite gibt
es in den Dicken 60 bis
200 mm. Die vielseitig einsetzbare Sparrenrolle mit
dem guten λ-Wert von 0,032 W/mK
gibt es natürlich in der neuen «feel the
difference-Qualität»!
Sowohl Klemmkraft wie auch die Verarbeitung und Massgenauigkeit ist sehr gut bei
den neuen SAGLAN (032) SBR Vgl Rollen. Geschätzt wird die Dämmrolle vor allem im Holzelementbau. Die Sparrenrollen sind zudem
leicht komprimiert. Die SAGLAN (032) SBR
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Vgl Sparrenrollen gibt es auch Zugeschnitten
in den Breiten 300–700 mm. Die technischen
Werte und die gute Qualität ist gleich wie bei
der alten Glaswolle. Die neue SAGLAN Glaswolle ist der perfekte Dämmstoff bezüglich
ökologischer Aspekte und dadurch ideal für
nachhaltige Minergie-P-Eco oder Minergie-AEco Bauten.
Weiter Informationen:
Sager AG
Dornhügelstrasse 10
CH-5724 Dürrenäsch
Tel. 062 767 87 87
Fax 062 767 87 80
www.sager.ch
59
Rubriktitel
Flumroc
AG
Flumser Steinwolle für
Zürcher Megaprojekt
Wohnungen, Restaurants, ein Hotel, eine
Hochschule und mehrere Tausend Büros:
Mitten in Zürich entsteht der neue Stadtteil
Europaallee. In den zahlreichen Neubauten
wird viel Flumroc-Steinwolle verbaut –
für Energieeffizienz, Brand- und Schallschutz.
Die Flumroc-Dämmplatte
PARA sorgt in den Blechkassetten der Fassade für
optimalen Brandschutz.
60
Direkt am Hauptbahnhof Zürich entsteht zurzeit der neue Stadtteil Europaallee. Auf 78 000
Quadratmetern – einer Fläche so gross wie
10 Fussballfelder – erstellen Stadtplaner und
Architekten eine Vielzahl neuer Gebäude. Das
Grossprojekt wird in mehreren Etappen realisiert. Bis 2020 entstehen 1800 Studienplätze,
über 6000 Arbeitsplätze, 400 Wohnungen und
ein Design-Hotel. Läden und Restaurants sollen für ein grossstädtisches Boulevard-Ambiente sorgen.
Optimales Klima
Die zentrale Lage am Hauptbahnhof mit bis zu
einer halben Million Passagiere täglich macht
einen effizienten Lärmschutz zum absoluten Muss. Die verbaute Flumroc-Steinwolle
schluckt den Schall – so lässt es sich in den
Gebäuden ruhig arbeiten, studieren und wohnen. So ist zum Beispiel die hinterlüftete Fassade aus Kunststein einer Bank mit der Flumroc-Dämmplatte DUO ausgerüstet. Diese sorgt
zudem für ein angenehmes Klima: Die Banker
kommen in ihren Anzügen selbst im Hochsommer nicht ins Schwitzen, und im Winter haben
sie auch ohne Pullover schön warm.
Aussergewöhnliche Dämmung
Mindestens ebenso wichtig wie der Lärmschutz ist der Brandschutz. Mit den Steinwollplatten lassen sich alle entsprechenden Bestimmungen problemlos einhalten. Auch die
besonders strengen Vorschriften, die für ein
geplantes Hochhaus gelten: Dort können die
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Publireportage
Bis 2020 entsteht in Zürich
der neue Stadtteil Europaallee.
nicht brennbaren Flumroc-Dämmplatten mit
einem Schmelzpunkt von über 1000 Grad Celsius ihre Stärken voll ausspielen. Besondere
Anforderungen in Sachen Brandschutz stellte
auch ein Gebäude, das sehr nahe an einem
anderen steht. Weil die Flammen im Brandfall
nicht auf das Nachbarhaus übergreifen dürfen,
entschieden sich die Planer für eine aussergewöhnliche Dämmung: Sie rüsteten die futuristische Blechfassade mit der Flumroc-Dämmplatte PARA aus. Diese kommt üblicherweise
im Steildach zum Einsatz und bietet mit einer
Dichte von 90 Kilogramm pro Kubikmeter dem
Feuer extremen Widerstand. Der Lieferant hatte den Dämmstoff bereits in seinem Werk in
die Blechkassetten eingeklemmt.
Technischer Brandschutz
Auch im Bereich der technischen Dämmung
wird der Brandschutz grossgeschrieben: Viele Lüftungskanäle im neuen Zürcher Stadtteil
werden mit der Steinwollplatte Conlit Ductrock eingekleidet. Diese verzögert oder verhindert die Ausbreitung von Bränden in den
Gebäuden.
�
Hinter dem Kunststein
versteckt sich echter Stein –
in Form der FlumrocDämmplatte DUO.
Die Flumroc AG in Kürze
Flumroc stellt seit über 60 Jahren in Flums (SG) aus Schweizer
Gestein Steinwollprodukte her. Anwendungsgebiete sind die Wärmedämmung sowie der Schall- und Brandschutz. Die landesweit führende Mineralwolleherstellerin gehört zu den grössten Arbeitgebern
im Sarganserland. Die Flumroc AG ist Leading Partner des Vereins
Minergie.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Flumroc AG
Postfach
8890 Flums
Tel. 081 734 11 11
Fax 081 734 12 13
[email protected]
www.flumroc.ch
61
EgoKiefer AG
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Der Gesundheit zuliebe
Fensterlüftung mit Wärmerückgewinnung, sorgen für
atmungsaktive Innenräume.
EgoKiefer bietet ein vom Bundesamt für Energie ausgezeichnetes fensterintegriertes Lüftungssystem an. Diese Komfortfenster schaffen
ein gesundes Raumklima und helfen, Heizkosten zu sparen. EgoKiefer Komfortfenster mit
der Ego®Fresh Fensterlüftung bieten einen
Luftaustausch mit Wärmerückgewinnung auch
bei geschlossenem Fenster. Der Einbau eignet
sich sowohl bei Neubauten sowie bei Renovationen. Das Bundesamt für Energie hat das
fensterintegrierte Lüftungssystem Ego®Fresh
letztes Jahr ausgezeichnet. Neben der aussergewöhnlich guten ästhetischen Lösung wurde
vor allem auch die hervorragende Lärmdämmung positiv bewertet.
EgoKiefer AG
Fenster und Türen
Schöntalstrasse 2
9450 Altstätten SG
Tel. 071 757 33 33
[email protected]
www.egokiefer.ch, www.energy-and-more.ch
Die kompakte Energie-Alternative.
Die Zehnder ComfoBox ist Wärmepumpe und Lüftungsgerät in einem:
Sie regelt die gesamte notwendige
Haustechnik für eine Wohneinheit –
Heizung, Kühlung, Lüftung und Warmwasseraufbereitung – und sorgt so
für ein komfortables, gesundes und
energieeffizientes Raumklima. Mehr
Informationen auf www.zehndercomfosystems.ch
Heizung
Kühlung
Frische Luft
Zehnder ComfoBox.
Die Energiezentrale für
perfektes Raumklima.
Die EgoKiefer AG – Schweizer Marktführer
EgoKiefer ist die Nr. 1 im Schweizer Fenster- und Türenmarkt und gehört zur Division
Fenster und Türen der AFG Arbonia-ForsterHolding AG. In Europa zählt EgoKiefer zu den
führenden Unternehmen der Branche und beschäftigt rund 1000 Mitarbeitende. Der Hauptsitz befindet sich in Altstätten im St. Galler
Rheintal. Produziert wird zudem in Villeneuve
in der Romandie. Das Verkaufsnetz umfasst
acht Niederlassungen, mehrere Verkaufsbüros
und über 350 Fachbetriebe. Für weitere Informationen:
Saubere Luft
Die Komfortfenster mit Ego®Fresh, der integrierten
62
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Komfortlüftung
Komfortlüftungen
haben Potenzial
Beat Frei, Urs-Peter Menti
Hochschule Luzern – Technik & Architektur
In der Schweiz haben sich Komfortlüftungen
im Neubau mittlerweile durchgesetzt und weisen weiterhin ansehnliche Wachstumsraten
auf. Unbestritten sind die Vorteile der Komfortlüftung: Der Komfort und die Luftqualität werden verbessert, Bauschäden infolge zu hoher
Luftfeuchte werden vermieden, Wärme in der
Abluft wird zurückgewonnen. Häufig geäusserte Bedenken gegenüber von Komfortlüftungen
betreffen die Akustik, die Hygiene, die Energieeffizienz und nicht zuletzt die Kosten.
Heizen, Kühlen, Lüften
und Warmwasserbereitung
mit einem einzigen, äusserst kompakten Gerät: Die
Zehnder ComfoBox Apart.
Die Anforderungen an Komfortlüftungen wurden durch alle Beteiligten anfangs unterschätzt. Die Komfortlüftung galt lange Zeit
nicht als «richtige» Lüftung, entsprechend unvorsichtig wurde geplant und gebaut. Vor allem
die Akustikanforderungen wurden vernachlässigt. Mangelhafte Anlagen von damals sind
noch heute Ursache für Vorurteile gegenüber
der Komfortlüftung. Durch verstärkte Weiterbildung und brancheninterne Lernprozesse
konnte mittlerweile die Situation stark verbessert werden.
Das SIA-Merkblatt 2023 «Lüftung in Wohnbauten» macht Vorgaben für die Lüftung in Wohnbauten und stellte 2004 einen Meilenstein für
die Komfortlüftung dar (aktuelle Version datiert aus dem Jahre 2008). Mit diesem Merkblatt wurden die Akustik- und die Energieeffizienzvorgaben verschärft, die massgeblichen
Luftvolumenströme wurden definiert. Zudem
hilft das Merkblatt bei der Systemwahl.
MINERGIE® fordert einen kontrollierten Luftwechsel, was dazu führt, dass fast jedes
MINERGIE®-Gebäude mit einer Komfortlüftung ausgestattet ist. Grundsätzlich werden
aber sechs Systeme für den kontrollierten
Luftwechsel unterschieden:
_ automatische Fensterlüftung
_ Einzelraum-Lüftungsgeräte
_ Abluftanlagen mit und ohne Wärmerückgewinnung
_ klassische Komfortlüftung
_ Komfortlüftung mit Abluft-Wärmepumpe
Die automatische Fensterlüftung ist ein sehr
einfaches System ohne Wärmerückgewinnung
und Pollenschutz. Es können Komfortprobleme
infolge Zugluft entstehen.
Einzelraum-Lüftungsgeräte weisen im Vergleich zur klassischen Komfortlüftung eine
verminderte Wärmerückgewinnung von etwa
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
63
Rubriktitel
Komfortlüftung
Wohlfühlen bei idealer Luftfeuchte
Unabhängig von der Betriebsstufe der
KWL-Anlage hält die HygroBox der Firma
Helios Ventilatoren AG die gewünschte und
vorgewählte relative Luftfeuchtigkeit stets
ein und sorgt so für ein gesundes Wohlfühlklima mit idealem Feuchtegehalt
Spez. elektr. Elektrizitätsbedarf
in W/(m3/h)
1.0
0.10
ηex = 0.05
0.15
0.9
0.8
0.20
0.7
0.6
0.5
A
B
C
D
F
G
H
I
J
M
O
Q
R
S
0.30
0.4
Grenzwert SIA Merkblatt 2023
Minergie Modul Komfortlüftung
0.3
0.2
0.1
T
0.0
0
100
200
300
400
500
600
Gesamte externe Druckverluste in Pa
Externer Wirkungsgrad ηex
0.30
A
B
C
D
F
G
H
I
J
K
M
O
Q
R
S
T
0.25
0.20
0.15
0.10
0.05
0.00
0
100
200
300
400
Gesamte externe Druckverluste in Pa
64
500
600
70% auf. Zu beachten sind die Akustik und die
Abführung des Kondensats. Innenliegende
Räume bedürfen spezifischer Lösungen.
Abluftanlagen mit und ohne Wärmerückgewinnung sind anspruchsvoll und teuer, da grossflächige Nachströmelemente in der Fassade
notwendig sind. Für den Unterhalt zu beachten
sind die vielen Filter. Vorteilhaft sind die kleinen Steigzonen (keine Zuluft) und die kleine
Technikzentrale (Installation im Raum). Der
Technisierungsgrad ist durch die aufwendige
Steuerung und die vielen Ventilatoren hoch.
Die klassische Komfortlüftung macht heute
90% der Installationen aus. In der Planung und
der Ausführung ist sie anspruchsvoll. Im Unterhalt stellt sie die einfachste Variante dar, da
alle bewegten Teile zentral angeordnet werden
können. Vorteilhaft ist der Einbau hochwertiger
(Pollen-)Filter. Im Neubau bietet sie das beste
Preis-Leistungs-Verhältnis und stellt den aktuellen Stand der Technik dar.
Die Komfortlüftung mit Abluft-Wärmepumpe
stellt die energetisch optimale Lösung dar. Sie
bietet alle Vor- und Nachteile der klassischen
Komfortlüftung und ist aber vergleichsweise
teuer.
Im internationalen Vergleich ist die Marke
MINERGIE® ein Garant für die Weiterentwicklung der Komfortlüftung. MINERGIE® hat zur
Qualitätssicherung Fachpartnerschaften ins
Leben gerufen. Derzeit gibt es über hundert
Fachpartner für die Planung und die Ausführung von Komfortlüftungen.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Seit Frühjahr 2011 ist das MINERGIE®-Modul
Komfortlüftung auf dem Markt. Bauherren
haben damit die Möglichkeit, eine Komfortlüftung mit Systemgarantie zu realisieren. Somit
haben sie die Sicherheit, eine Komfortlüftung
zu erhalten, die vor allem hohe Ansprüche an
die Energieeffizienz und die Akustik erfüllt.
Das Modul definiert die Anforderungen in den
Bereichen Leistungsdimensionierung, Komfort
und Qualität. Anspruchsvoll sind die Werte von
0,34 W/(m³/h) für die Energieeffizienz und 25
dB(A) für die Akustik. Sie garantieren aber mittels Systemgarantie für höchste Qualität. Fünf
Module von drei Systemlieferanten wurden bisher durch MINERGIE® zertifiziert.
Der Verein energie-cluster.ch ermöglicht seit
November 2008 die Deklaration von Wohnungslüftungsgeräten. Diese werden in den
Kategorien Energieeffizienz, Hygiene und
Akustik nach einem technischen Reglement
an der Hochschule Luzern analog zur Energieetikette bewertet. Interessierte Bauherren,
Architekten und Planer können unter www.
deklariert.ch alle deklarierten Wohnungslüftungsgeräte miteinander vergleichen.
Das grosse Potenzial der Komfortlüftung liegt
bei den Sanierungen. Der Bestand an Gebäuden, die in absehbarer Zeit saniert werden
müssen, ist enorm. Dichte Gebäudehüllen
erfordern ein Lüftungskonzept, das entweder eine Komfortlüftung oder eine automatisierte Fensterlüftung beinhaltet. Häufig ist
aber kein Platz für Luftverteilnetze und Lüftungsgeräte vorhanden. Bezeichnend für die
Instandsetzung ist der Umstand, dass selten
der direkteste Weg bei der Leitungsführung
gewählt werden kann. Dies mindert die Energieeffizienz. Oft entstehen hohe bauliche Kosten oder oft ist der nachträgliche Einbau einer
Komfortlüftung schlichtweg nicht möglich. Da
die Industrie durch den Bauboom im Neubau
ausgelastet ist, fehlt es heute teilweise noch
an Innovationen und Lösungen für die Instandsetzung.
Das Amt für Hochbauten der Stadt Zürich hat
mit zwei Projektwettbewerben neue Entwicklungen für Lüftungssysteme in der Instandsetzung angestossen. Die Projektwettbewerbe
«Fensterintegrierte Lüftungssysteme» und
«aktive Überströmer» zeigen Wege auf, wie die
Anforderungen bei der Instandsetzung energieeffizient, platzsparend, ansprechend und
innovativ realisiert werden können. Eine interessante Lösung stellt ein fensterintegriertes
Einzelraum-Lüftungsgerät mit zusätzlichem
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
+
Das Dream-Team
für beste Luftqualität
im Bestandsbau.
Kompakter geht’s nicht. Nur 236 mm Bauhöhe, hocheffiziente Wärmerückgewinnung und beste Leistungswerte. Das neue Deckengerät KWL EC 220 D verfügt
über einen großzügigen, seitlichen Zugang für schnellen Filterwechsel und unkomplizierte Wartungsarbeiten
und ist für verschiedene Komfortansprüche in Eco- oder
Pro-Ausführung erhältlich.
KWL EC 220 D ist die ideale Ergänzung zum RenoPipe
Luftverteilsystem, das auf clevere Art Luftkanal und Verkleidung in einer Komponente vereint. Teure Deckenabhängungen und Nacharbeiten sind dadurch ein für
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im Wohnungsbau. Bei geringstem Installations-, Kostenund Zeitaufwand. Fordern Sie unsere Unterlagen an.
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KWL® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Helios Ventilatoren
65
Rubriktitel
Komfortlüftung
Abluftanschluss dar. Aktive Überströmer werden in der Instandsetzung noch an Bedeutung
gewinnen, da häufig wenig Platz vorhanden ist.
Der Korridor wird bei diesem Lüftungskonzept
als Luftkanal verwendet. Hierbei entfällt somit die Leitungsführung im Korridor. Aktive
Überströmer verteilen die Luft in den Schlafräumen. In offenen Räumen wird die natürliche Luftströmung genutzt. Die Abluft wird im
Küchen- und im Nasszellenbereich abgeführt.
Das Konzept der Kaskadenlüftung vermeidet
Zuluft im Wohn- und im Essbereich. Diese wird
ausschliesslich in den Schlafräumen eingeführt und im Küchen- und im Bad/WC-Bereich
wieder abgeführt.
Ein neuer Ansatz wird derzeit an der Hochschule Luzern untersucht: In einem KTI-Forschungsprojekt zusammen mit Industriepartnern wird ein dezentrales Lüftungsgerät im
intermittierenden Betrieb ohne Kanalsystem
entwickelt, das ebenfalls primär im Instandsetzungsbereich zum Einsatz gelangen soll.
Ein anderes Forschungsprojekt der Hochschule Luzern (unter anderem finanziert vom Bundesamt für Energie) untersucht Konzepte und
Systeme von Wohnungslüftungen in der Gebäudeerneuerung und beurteilt diese im Kontext verschiedener Wohnungstypologien. Der
Fokus liegt beim Komfort für Benutzer, bei der
gestalterischen und technischen Integration
sowie der Wirtschaftlichkeit. Ergänzt mit dokumentierten Fallbeispielen, zeigt das Projekt
exemplarische und innovative Lösungsansätze
für die Wohnungslüftung und definiert Anforderungen an neue oder zu optimierende Produkte. Weiter resultiert aus dem Forschungsprojekt ein Planungsinstrument (Leitfaden) als
umfassende Entscheidungsgrundlage für Planer, Architektinnen und Immobilienfachleute.
Die Hochschule Luzern hat im Auftrag des
Bundesamtes für Energie zudem untersucht,
wie die Energieeffizienz von Komfortlüftungen
verbessert werden kann. Hierzu sind verbesserte Kompaktlüftungsgeräte mit deutlich geringeren internen Druckverlusten und bessere
(kleinere) Ventilatoren mit hohen Wirkungsgraden erforderlich. Zudem sind die gesamten externen Druckverluste im Luftverteilnetz
auf 150 Pa zu begrenzen. Die im Projekt untersuchten Anlagen weisen höhere Druckverluste auf als geplant und laufen häufig nicht
im optimalen Betriebspunkt (siehe Grafiken
und Foto). Akustische Probleme können zu
Begleiterscheinungen von Anlagen mit hohen
Druckverlusten Problemen werden. Die korrekte Planung und die sorgfältige Ausführung
sind für eine hohe Energieeffizienz (mit-)entscheidend.
Kurz: Die Komfortlüftung hat sich etabliert.
Sie ist jedoch ein sehr sensibles Element im
Gebäude und muss fachkundig geplant, aber
auch ausgeführt werden. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, sorgt die Komfortlüftung für
eine hohe Wohnqualität bei guter Energieeffizienz und vermeidet zudem Bauschäden.
�
aerosilent primus
von drexel & weiss –
Komfortlüftungsgerät
mit hocheffizienter
Wärmerückgewinnung
66
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
neu
vbox: die weltneuheit für den
mehrgeschossigen wohnungsbau
Die vbox ist die perfekte Ergänzung zu den semizentralen Systemen von drexel und weiss und ermöglicht
hocheffizientes Lüften, auch von Kleinstwohnungen – ganz ohne Wartungsaufwand und ohne Vordruck.
Das energieeffiziente Gesamtsystem für den Mehrgeschosswohnbau passt sich automatisch den
Gegebenheiten und dem Nutzerverhalten an. So kann die Luftmenge individuell an die Anzahl Bewohner
angepasst werden. Weitere Vorteile:
– Einsatz bereits ab Luftmengen von 30 m3/h
– Hervorragende Akustikwerte
– Präzise Regelung der eingestellten Volumenströme
– Kein Wartungsaufwand, kein Filterwechsel in der Wohnung
– Geringe Kosten durch integrierte Technik –
standardisierte Komplettlösung mit Zentralgerät,
Wohnungsgerät und zugehöriger Steuerung
inkl. Raumbediengerät
Sämtliche energieeffiziente Haustechniksysteme von drexel und weiss werden in der Schweiz exklusiv
durch Gasser Passivhaustechnik vertrieben. Erfahren Sie mehr über uns unter www.gasser.ch.
Gasser Passivhaustechnik, Steigstrasse 10, 8637 Laupen ZH
Tel. 055 256 50 40, Fax 055 256 50 49, [email protected], www.gasser.ch
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
67
MINERGIE-Zertifikat
Rubriktitel
«Das MINERGIEZertifikat ist eine
Qualitätsgarantie.»
Franz Beyeler, Geschäftsführer MINERGIE
Der Baustandard MINERGIE steht für tiefen
Energieverbrauch, mehr Komfort und
Wirtschaftlichkeit. Aber nur wenn MINERGIE dran steht, ist auch MINERGIE drin:
Das Zertifikat ist der Qualitätsausweis für
ein Produkt, das genau umschrieben und
definiert ist. Es liefert klare Kenndaten
als Sicherheit für Bauherren und Käufer
und verschafft dem Eigentümer handfeste
Vorteile – zum Beispiel Förderbeiträge,
günstigere Hypotheken oder gar eine
höhere Ausnützungsziffer. Seit der Lancierung 1998 hat MINERGIE sich kontinuierlich
weiter entwickelt und auf breiter Ebene
etabliert: Für zahlreiche Bauherren, Investoren und Architekten kommt eine konventionelle Bauweise gar nicht mehr in Frage.
Wer nach MINERGIE baut, lässt sein Haus in
der Regel auch zertifizieren. Die Kosten für die
Zertifizierung betragen 900 Franken für ein
Einfamilienhaus. Die Zertifizierung lohnt sich
– selbst dann, wenn ein Verkauf des Hauses
in absehbarer Zeit nicht zur Diskussion steht:
«Das MINERGIE-Zertifikat ist für Bauherren
ein Qualitätssiegel», bestätigt Olivier Lyon,
Architekt ETH in Crissier. «Es bescheinigt
ihnen, dass ihr Gebäude punkto Energieverbrauch und Wohnkomfort höchsten Anforderungen entspricht.» Das Zertifikat dokumentiert also den Wert des Gebäudes sichert dem
Eigentümer zudem handfeste Vorteile: Einzelne
Kantone unterstützen den Bau von MINERGIE68
Häusern finanziell mit Förderbeiträgen, welche
die Bauherrschaft beantragen kann. Zahlreiche
Banken gewähren vergünstigte MINERGIE-Hypotheken, und in einzelnen Kantonen gilt für
MINERGIE-Bauten eine höhere Ausnützungsziffer – zum Beispiel im Wallis: Dank der um
15 Prozent höheren Ausnützungsziffer kann
dort beispielsweise ein Mehrfamilienhaus mit
11 anstatt mit 10 Wohnungen erstellt werden –
nach MINERGIE, wohlgemerkt.
Das Zertifikat ist bares Geld wert
Zwar ist die Zertifizierung eines MINERGIEGebäudes die Regel, doch es gibt auch Ausnahmen: Manche Bauherren entscheiden sich
gegen eine Zertifizierung, weil sie überzeugt
sind, dass ihr Haus nie den Besitzer wechseln
werde. Tatsächlich ist der höhere Wiederverkaufswert eines der Hauptargumente, die für
die Zertifizierung sprechen. Sie ist in jedem Fall
sinnvoll und empfehlenswert, denn: «Es könnte
gut sein, dass man später einmal froh darüber
ist, auch wenn im Moment keine Notwendigkeit
besteht», gibt André R. Ruff, Art Architektur AG
in Visp und Bern, zu bedenken. «Eine Nachzertifizierung ist in der Regel aufwändig und
teuer. Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht
allen Bauherren bewusst ist, dass das Zertifikat
eines Tages bares Geld wert sein kann.»
Vorteile für Mieter und Anleger
Auch Roger Baumann, Leiter Business Development Real Estate Asset Management bei
der Credit Suisse AG Zürich, ist vom wirtschaftlichen Wert von Gebäudelabels überzeugt:
«Ein Gebäudelabel ist eine Qualitätsgarantie.
Es bestätigt, dass das Gebäude bestimmte
Nachhaltigkeitskriterien erfüllt. Ein nachhaltiges Gebäude wiederum verschafft unseren
Anlegern und Mietern zahlreiche Vorteile – unter anderem tiefere Betriebskosten, weil das
Gebäude bezüglich Verbrauch von Energie und
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
ZH-029-P-ECO
Wasser optimiert ist.» Ein Blick in die Zukunft
lässt ahnen: «Die langfristige Wertentwicklung
ist mit grosser Wahrscheinlichkeit besser als
bei einem konventionellen Gebäude, denn ein
Gebäude, das unsere Kriterien punkto Nachhaltigkeit erfüllt, ist auch in 20 Jahren noch
ein modernes Haus und weniger abhängig von
steigenden Energiepreisen oder sich verschärfenden Energievorschriften.» Die Bedeutung
von Gebäudelabels wächst – auch bei uns:
Internationale Baustandards wie LEED (USA),
BREEAM (GB) oder DGNB (D) tauchen allmählich auch in der Schweizer Baulandschaft auf,
denn die Nachfrage nach umfassend nachhaltigen Gebäuden steigt. Derzeit sind Arbeiten
zur Schaffung eines Schweizer Zertifizierungssystems für nachhaltige Immobilien im Gange,
das nicht nur auf energetische und ökologische
Optimierung fokussiert, sondern Energie, Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft miteinbezieht. Basis dieses Systems sind die Stärken
der Marke MINERGIE als Qualitätsstandard.
MINERGIE-Module: Bauteile und Systeme
in MINERGIE-Qualität
MINERGIE ist eine eingetragene Marke und als
solche ohne Einschränkungen geschützt. Die
Bezeichnung «MINERGIE-Haus» basiert also
keineswegs auf einer subjektiven Einschätzung,
sondern darf ausschliesslich für Gebäude verwendet werden, die einen MINERGIE-Standard
tatsächlich erfüllen. Aber nicht nur Gebäude,
sondern auch Bauteile und Systeme in der geforderten Qualität können als MINERGIE-Module ausgezeichnet werden. Neben ausgezeichneten energetischen Eigenschaften erfüllen sie
weitere wichtige Kriterien wie Funktionalität,
Wirtschaftlichkeit und Langlebigkeit.
Macht Sinn: MINERGIE-Modernisierung
in Teilschritten
Die MINERGIE-Module gibt es für die Gebäudehülle (Wand und Dach, Fenster, Türen,
Sonnenschutz) und für die Gebäudetechnik
(Komfortlüftung, Leuchten, Raumkomfort sowie neu Holzfeuerstätten und Thermische
Solaranlagen). Sie eignen sich sowohl für den
Einsatz im Neubau wie auch für eine Modernisierung in Etappen. Letztere ist für viele Eigentümer, die ihr Haus umfassend und nachhaltig
modernisieren wollen, der ideale Weg zum
MINERGIE-Gebäude. Durch die Etappierung
einer Gesamterneuerung verteilen sich deren
Kosten auf verschiedene Jahre und werden
dadurch besser tragbar. Auch die BeeinträchNachhaltig Bauen | 3 | 2012
ZH-022-P-ECO
ZH-071-P (Modernisierung)
Fotos: André Huber, Wettingen
tigung des Wohnkomforts durch Bauarbeiten
hält sich in Grenzen, wenn die Modernisierung
gut geplant und in Teilschritten durchgeführt
wird. Das lohnt sich: «Es ist wichtig, dass man
voraus denkt», weiss Monika Wyss, Architektin
FH und Baubiologin. «Deshalb macht es auch
Sinn, ein Gesamtkonzept zu erstellen, bevor
man mit den Bauarbeiten anfängt.» Sie plädiert für eine Fachperson, welche die Fäden
in der Hand und den Überblick behält: «Wenn
69
MINERGIE-Zertifikat
es um eine Modernisierung geht, empfehle
ich Hausbesitzern, sich zunächst mit einem
Architekten oder Planer in Verbindung zu setzen. Es lohnt sich auch, für einen Vorgehensvorschlag Geld zu investieren.» Ein Beispiel:
Bevor die Heizung ersetzt wird, kann eine
Prüfung der Gebäudehülle sinnvoll sein – insbesondere, wenn es sich um ein älteres Gebäude handelt. Ist nämlich die Gebäudehülle
dicht, kann die Heizung kleiner dimensioniert
werden, was sich natürlich auch finanziell
auswirkt.
Vom exotischen Baustandard
zum «State of the art»
Seit seiner Lancierung 1998 hat MINERGIE
sich kontinuierlich weiter entwickelt und auf
breiter Ebene etabliert. Ganz zu Anfang noch
von vielen als «exotischer Baustandard» beargwöhnt, gilt MINERGIE heute als das wichtigste Standbein der Energiepolitik des Bundes
im Gebäudebereich. Tatsächlich entfallen rund
50 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in
der Schweiz auf den Gebäudebereich, und der
Sanierungsbedarf in unserem Land ist hoch.
Ein Gebäude, Baujahr älter als 1990, das nach
MINERGIE modernisiert wird, braucht bis zu 60
Prozent weniger Energie. Noch mehr Energieeffizienz garantieren die Standards MINERGIEP und MINERGIE-A. Letzterer zeichnet Häuser
aus, die sogar mehr Energie produzieren, als
sie verbrauchen.
Mehr als 25 000 Gebäude in der Schweiz sind
nach einem MINERGIE-Standard zertifiziert –
Wohnbauten jeder Grösse ebenso wie Industrie-, Dienstleistungs- und Verwaltungsgebäude. Für viele Bauherren und Investoren kommt
etwas anderes als MINERGIE gar nicht mehr
in Frage. Auch die Zünd Systemtechnik AG in
Altstätten liess ihr neues Produktionsgebäude
2009 im MINERGIE-P-Standard erstellen. Karl
Zünd, VR-Präsident und Inhaber: «Ich persönlich schätze die lange Lebensdauer, die gute
Werterhaltung und die hohe Wirtschaftlichkeit
des Baus.» Die Mehrkosten von 3,5 Prozent
hält der innovative Unternehmer für mehr als
gerechtfertigt: «Die Energiekosten betragen
nur 20 Prozent derjenigen eines konventionell
erstellten Gebäudes. Aussderdem stossen wir
hier im selben Vergleich 80 Prozent weniger
CO2 aus. Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat.»
Weitere Informationen finden Sie auch auf der
Gebäudeliste unter www.minergie.ch/gebaeudeliste.html
�
70
Der Weg zum MINERGIE-Haus
_ Wählen Sie für die Planung und Realisierung
eines Neubaus oder einer Modernisierung
einen MINERGIE-Fachpartner. Sie finden ihn
samt Referenzen im Adressportal unter www.
minergie.ch/adressportal.
_ Sprechen Sie mit Ihrem Fachplaner oder Architekten ganz zu Anfang über Ihre Wünsche
und Bedürfnisse. Überlegen Sie sich, was
Sie am Schluss haben möchten und setzen
Sie gemeinsam Prioritäten, auch aus finanziellen Gründen. Wenn man nicht vom (Bau-)
Fach ist, ist es schwierig, sich vorzustellen,
was alles unternommen werden muss und
wie man es angeht.
_ Prüfen Sie gemeinsam mit Ihrem Architekten/Fachplaner, ob Sie in den Genuss von
Förderbeiträgen kommen. Unter www.energiefranken.ch oder www.baufoerdergelder.ch
finden Sie mittels Eingabe Ihrer Postleitzahl
alle Energieprogramme, mit denen Neubauten und Modernisierungen gefördert werden.
_ Besichtigen Sie andere MINERGIE-Häuser
und sprechen Sie mit den Eigentümern/Bewohnern. Sie finden sämtliche MINERGIEGebäude und Kontaktdaten auf der Gebäudeliste unter www.minergie.ch/gebaeudeliste.
_ Informieren Sie sich an Messen und Veranstaltungen (z. B. Minergie Expo in Luzern
vom 7. bis 10. März 2013) über MINERGIE und
nachhaltiges Bauen.
Nächste Veranstaltungen
_ Voranzeige: Minergie Expo: Luzern, 7. bis 10. März 2013
Alle Veranstaltungen: www.minergie.ch/veranstaltungskalender
Für weitere Informationen:
Geschäftsstelle MINERGIE, Steinerstrasse 37, CH-3006 Bern
Telefon +41 31 350 40 60, Fax +41 31 350 40 51
[email protected], www.minergie.ch
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Modernisierung Pflegezentrum Bombach Zürich
Minergie
Wohnlichkeit und
Energieeffizienz
Niedermann Sigg Schwendener Architekten haben das Pflegezentrum Bombach zu
einem modernen Gebäude umgebaut. In den
neuen Einzel- und Zweierzimmern weicht
der Spitalcharakter einer wohnlichen Atmosphäre. Eine Modernisierung im MinergieStandard bedingte Eingriffe in das Gebäude.
Trotzdem blieb die Kraft des Entwurfs aus
den 60er-Jahren erhalten.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Ausganslage
Das Pflegezentrum Bombach steht am Westrand von Zürich-Höngg in beherrschender
Lage über der Limmat. Die Untergeschosse
bilden am Hang eine Plattform. Darüber ragt
das neunstöckige Hochhaus empor, das eine
eindrückliche Aussicht über die Stadt bis in die
Alpen bietet.
Die Architekten Josef Schütz und Hans von
Meyenburg erbauten die Anlage in den 60erJahren. Auch nach über vierzig Jahren überzeugen die gute Architektur und die städtebauliche Geste mit kompaktem Volumen im
71
Modernisierung Pflegezentrum Bombach Zürich
grosszügigen Park. Im Innern aber war das
Haus nicht mehr zeitgemäss. Die Fassade war
stark sanierungsbedürftig, die Technik veraltet, die Brandschutzvorschriften nicht mehr
erfüllt.
Energiekennwerte
Label: Minergie Modernisierung
Energiebezugsfläche
AE
m2
Gebäudehüllzahl
Ath/AE
–
Heizwärmebedarf
Qh korr
kWh/m a
23.9
Wärmebedarf Warmwasser
Qww
kWh/m2 a
20.8
kWh/m2 a
57.4
kWh/m a
24.8
Gewichtete Energiekennzahl Minergie
7671
0.99
2
Energiekennzahl Beleuchtung
EEL
Wärmeerzeugung Raumwärme
66% WKK-thermisch und elektrisch
25% Gasfeuerung, 9% Abwärme
Wärmeerzeugung Wasser
40% WKK-thermisch und elektrisch
60% Abwärme
realisierte Photovoltaikanlage
kWp
72
2
16
Bauliche Veränderungen
Das Gebäude wurde bis auf den Rohbau zurückgebaut und der Liftkern vom Keller bis
zum Dach neu betoniert, da er den Anforderungen der Statik nicht mehr genügte.
Um den Ausdruck des Hauses nicht zu verändern, wurden die Wände innen gedämmt. Die
geteilten Fenster wichen einer 3-fach Isolierverglasung (heutiger Stand der Technik) mit
schmalem Lüftungsflügel. So wirkt die Fassade
noch abstrakter als zuvor und gewinnt an Prägnanz. Die Brüstungsbänder aus Waschbeton
wurden gereinigt und ausgebessert, die Mauerflächen in Kalksandstein instand gestellt.
Im Erdgeschoss ruht das Hochhaus auf Stützen. So «fliesst» der Raum vom Vorplatz
durchs Gebäude bis zur Terrasse. Ein neuer
Bodenbelag mit gleichem Fugenbild im Innenund Aussenraum verstärkt diese Verbindung.
Um Platz zu schaffen, steht die neue Fensterfront weiter aussen, bleibt aber hinter der
Flucht der Hochhausfassade zurück. So ist die
Struktur des Gebäudes nach wie vor ablesbar.
Alle Zimmer sind nun direkt an ein Bad angebunden. Meist teilen sich zwei Bewohner
eine Nasszelle. So reagiert der Umbau auf die
erhöhten Ansprüche die Privatsphäre. Zwei
Zimmer an der Hausecke wurden durch einen
offenen Aufenthaltsbereich mit Küche ersetzt.
In den beiden Gemeinschaftsräumen an den
Enden des Korridors können sich die Bewohner ungestört austauschen, sind aber dank der
Verglasung visuell nicht abgetrennt.
Die Materialwahl erfolgte bewusst nach materialökologischen Kriterien. Da noch kein ECOLabel für Modernisierungen bestand (heute
sind auch Modernisierungen nach MinergieECO zertifizierbar), hielt man sich an die ECO
BKP Merkblätter «Ökologisch Bauen», welche
Grundsätze und Empfehlungen für Materialentscheide liefern und mit denen vergleichbare Werte zum ECO-Label erzielt werden.
Gleichzeitig wird damit die graue Energie optimiert. Unter grauer Energie verstehen wir die
Energiemenge, welche für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines
Produktes benötigt wird.
Im Korridor und in den Zimmern sorgt Eichenparkett für eine wohnliche Stimmung. An der
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Minergie
Wand geben Handläufe aus Räuchereiche Halt.
Aus gleichem Holz sind die Zimmertüren, deren Laibungen mit Kunststein verkleidet sind.
In den Zimmern sorgen die Grautöne der Holzelemente für einen Gegenpol zur hellen Tapete. Die Farbgebung ist zurückhaltend, so dass
sich die Bewohner selber entfalten können.
Gleichzeitig erleichtern die klaren Kontraste
die Orientierung für sehbehinderte Menschen.
Energieeffizienz
Die Grundlage der Minergie Modernisierung
bilden die kontrollierte Lüftungsanlage (Vorgeschrieben bei Nutzung Wohnen) und eine gut
gedämmte, dichte Gebäudehülle. Da viele der
Pflegebedürftigen nicht mehr in der Lage sind
selber zu lüften, sorgt die kontrollierte Lüftungsanlage für behagliche und ausgeglichene
Raumtemperaturen und gute Luftqualität. Aus
diesem Grund wird sie bei städtischen Pflegezentren und Altersheimen eingebaut, auch
wenn kein Label angestrebt ist. Eine wichtige Rolle spielt bei diesem Projekt die speziell
gute Wärmerückgewinnung. Dabei wird der
Energieinhalt der Abluft genutzt, um die Zuluft
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
73
Modernisierung Pflegezentrum Bombach Zürich
Minergie
Eigentümerin
Stadt Zürich, Immobilien
Bewirtschaftung
Vertreten durch
Amt für Hochbauten
Amtshaus III
Lindenhofstrasse 21
8021 Zürich
www.stadt-zuerich.ch/
hochbau
Architekt
Niedermann Sigg
Schwendener
Architekten AG
Grüngasse 19
8004 Zürich
www.nusus.ch
Bauleitung
GMS Partner AG
Operation Center
Flughafen
8302 Kloten
HLKS-Ingenieur
T&P Troxler&Partner AG
Buebegass 2
6017 Ruswil
www.troxler-partner.ch
Fotos: Theodor Stalder
zu temperieren. Die Wärmeerzeugung erfolgt
durch eine bestehende Gasheizung und einem gasbetriebenen Blockheizkraftwerk. Dies
sind zwei Apparaturen (BHKW = Gasmotor zur
Wärme- und Stromerzeugung), sowie separate Gasheizung (Gasheizkessel). Die gewichtete
Energiekennzahl von rund 58 kWh/m2a kann
dank der neu gedämmten Gebäudehülle und
der Abwärmenutzung der gewerblichen Kälte
erreicht werden. Eine Photovoltaikanlage auf
dem Dach sorgt für zusätzlichen Strom, dieser
wird bei Minergie nicht angerechnet, sondern
ins Netz gespiesen.
Das Beleuchtungskonzept erfüllt ebenfalls
die Anforderungen an den Minergie-Standard.
Dieser Standard verlangt bezüglich Energieeffizienz eine optimale Leitungsführung und
entsprechende Auswahl der Leuchten und
Schaltkomponenten. Damit unterstreicht die
Beleuchtung nicht nur die Architektur der Räu74
me, sondern berücksichtigt auch alle relevanten Sicherheitsaspekte.
Bei grösseren Objekten wie dem Pflegezentrum Bombach führt die Stadt Zürich eine
Energieanalyse durch, welche mindestens ein
Kalenderjahr umfasst. Dabei sollen vor allem
Fehler entdeckt und die Leistungsfähigkeit der
Anlagen optimiert werden. Somit kann sicher
gestellt werden, dass die angestrebten theoretischen Werte von Minergie in der Praxis auch
wirklich erreicht werden.
Wohnlichkeit und Energieeffizienz schliessen
sich nicht aus, im Gegenteil. Moderne, effiziente Energie- und Bausysteme bringen den
Menschen, in diesem Fall den Bewohnern des
Pflegezentrums Bombach, Wohnkomfort, Sicherheit und zusätzliche Lebensqualität. Ein
Beispiel für alle, wie wir solche Bauvorhaben
(Modernisierungen) angehen und realisieren
sollten.
�
Bauingenieur
Caprez Ingenieure AG
Etzelstrasse 3
8038 Zürich
Elektroingenieure
GODE AG
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
www.gode.ch
Bauphysik
BWS Bauphysik AG
Hard 4
8408 Winterthur
www.bwsag.ch
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Xella Porenbeton Schweiz AG
Publireportage
Ytong Multipor ®
Mineraldämmplatten
Das optimale System zur Innenund aussendämmung
Kleber vollflächig auf Mineraldämmplatte auftragen.
Für die nachhaltige Gebäudesanierung
Multipor Mineraldämmplatten bieten gerade
bei der Altbausanierung und im Neubau massive Vorteile. Sie eignen sich für die Dämmung
von Aussenwänden innen oder aussen, ohne
zusätzliche Dampfsperre, und sind deshalb
ideal für die nachhaltige energietechnische
Sanierung von Altbauten.
Einfaches Zuschneiden.
Die Raumcharakteristik
bleibt perfekt bestehen.
Tiefere Heizkosten
Durch die Innendämmung von Aussenwänden
mit Multipor kann der Wärmeschutz und somit
die Behaglichkeit innerhalb von Gebäuden erheblich verbessert werden.
Multipor sichert und verbessert als nicht brennbare mineralische Dämmplatte den Brandschutz, zugleich werden durch die hervorragende Wärmedämmung die Energiekosten
reduziert.
Das Zertifikat «natureplus» gilt als europaweit strengstes Prüfzeichen im Bereich ökologisches, hochwertiges und wohngesundes
Bauen. Ytong Multipor erfüllt sämtliche
Kriterien und trägt diese Auszeichnung mit
Stolz!
Weitere Informationen
zur Aussen- und Innendämmung:
www.multipor.ch
Xella Porenbeton Schweiz AG
Kernstrasse 37, 8004 Zürich
Telefon 043 388 35 35
E-Mail: [email protected]
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Überzeugende Argumente
_ Innen- und Aussendämmung ohne Dampfsperre
_ Gute Wärmedämmung schon bei geringen
Dicken
_ Optimal auch bei denkmalgeschützten Fassaden in der Innendämmung
_ Ökologisch einwandfrei mit Zertifikat
_ Feuchteschutz durch diffusionsoffenes Material
_ Nicht brennbar / Brandschutzklasse A1
_ Schimmelpilzvermeidung
_ Hervorragende Wärmespeicherfähigkeit
Grosse Wirkung, leichte Ausführung
Die aussergewöhnlichen Materialeigenschaften und die einfache Verarbeitung machen
Ytong Multipor zur optimalen Innendämmung
von Aussenwänden. Für grossflächige Dämmarbeiten, aber auch bei winkligen und stark
gegliederten Wänden ist das mineralische
Multipor-Dämmsystem besonders geeignet.
Pass-Stücke und Aussparungen lassen sich
leicht und genau zuschneiden.
Abhilfe bei Schimmelpilzen
Häufig wird die Innendämmung gezielt zur
Behebung von Feuchte- und Schimmelschäden eingesetzt. Durch die Dämmung wird die
Oberflächentemperatur auf der AussenwandInnenseite soweit erhöht, dass kein Feuchtigkeitsausfall an den vormals kalten Flächen
mehr entsteht.
�
75
Alterssiedlung Herrliberg
Beliebte alterswohnungen gewinnen
an Wohnraum
Anita Bucher
Eine energietechnische Sanierung brachte
den Bewohnern der Alterssiedlung nicht
nur weniger Heiz- und Unterhaltskosten,
sondern auch zusätzlichen Wohnraum. Die
Gemeinde Herrliberg realisiert damit eine
Sanierung mit Vorbildcharakter
Es war ein politisches Seilziehen: Die 35 Alterswohnungen aus dem Jahr 1974/75 waren inzwischen selber stark in die Jahre gekommen. Was nun? Abbrechen? – Und was
würde mit den Bewohnern passieren bis ein
76
bewohnbarer Neubau dastünde? Eine Sanierung schien die richtige Lösung zu sein. Der
Gemeinderat bewilligte schliesslich einen
Kredit von 3,1 Mio Franken zur Sanierung von
Küchen, Bädern, sanitären Leitungen Fenster
und Fassaden als gebundene Ausgabe. Innen
konnten die Arbeiten bereits im Januar 2009
fertiggestellt werden. Aussen jedoch zeigten
sich neue Probleme. Verputzteile der alten
Fassade hatten sich gelöst und fielen herunter. Abklärungen von Architekt und Bauphysiker ergaben zudem, dass der vorgesehene
Fensterersatz zu Kondenswasserproblemen
mit allfälliger Feuchtigkeit führen würde, weil
durch die Balkone nach wie vor Wärmebrücken vorhanden sein würden.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Modernisierung Minergie
Erker statt Balkone
Die Lösung: Eine Integration der Balkone in die
Wohnung, so dass diese neu wie Erker wirken.
So konnte die Fassade zusammen mit den Erkern durchgehend isoliert und das Problem der
Wärmebrücken gelöst werden. Damit hatten
auch die Wohnzimmer der Bewohner jeweils 4
Quadratmeter Wohnfläche dazugewonnen. Eigentlich war geplant gewesen auf den Einbau
einer Lüftung zu verzichten. In der Detailplanung stellte sich jedoch schnell heraus, dass
eine solche nur Vorteile haben würde und so
entschied man sich dafür. Die Zuluftkanäle, der
mit Wärmerückgewinnung ausgestatteten Komfortlüftung, konnten unter der Fassadenisolation versteckt werden. Die Abluft geht über die
bestehende Bad- und Küchenentlüftung, die für
jeweils 3 Wohnungen in einem Steigschacht zusammengefasst ist. Einzig unschönes Detail: Die
drei mit Rohren verbunden Lüftungsgeräte, die
auf dem Flachdach platziert werden mussten.
Die durch diese zusätzlichen wärmetechnischen
Massnahmen erhöhten Sanierungskosten von
1,3 Mio. wurden von der Gemeindeversammlung
der Stimmbürger befürwortet.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Zweites öffentliches Minergie-Gebäude
in Herrliberg
Mit diesen Massnahmen konnte der MinergieStandard erreicht werden. Die Liegenschaftenkommission erachtet die grössere Wohnfläche
gegenüber den selten benutzten Balkonen klar
als Vorteil. Zudem verfügt die Alterssiedlung
weiterhin über eine Dachterrasse, wo man
sich nach wie vor im Freien aufhalten kann.
Mit der energietechnischen Sanierung konnten
die jährlichen Energiekosten von rund 45 000
Franken um etwa die Hälfte reduziert werden.
Aus baulicher und energetischer Sicht ist die
thermische Fassadensanierunq sehr sinnvoll.
Die Gemeinde wiederum kann damit ihre Vorbildfunktion zum Thema Energiesparen erfüllen. Die Alterssiedlung ist somit das zweite
Gebäude der Gemeinde, das den Minergie77
Alterssiedlung Herrliberg
Modernisierung Minergie
Standard erreicht hat. Und immer ganz wichtig bei öffentlichen Bauten: Die Kosten wurden
unterschritten. Der Grundsatzentscheid des
Gemeinderats, eine Sanierung einem Neubau
vorzuziehen hat sich somit bewährt.
Günstige Mietzinse bleiben
Und die Bewohner? Auch Sie haben profitiert.
Zum Beispiel vom verbesserten Raumklima,
dem erhöhtem Komfort durch die eingebaute
Lüftung, aufgrund derer sie künftig nicht mehr
selber lüften müssen, oder von den gesparten
Heizkosten, von denen alle profitieren. So geht
die Erfolgsgeschichte der Alterssiedlung weiter. Und das schönste daran: Die sehr günstigen Mietzinse von rund 700 Franken für eine
Einzimmerwohnung und 1000 bis 1150 Franken für eine Zwei- bis 2½-Zimmerwohnung
mussten nur geringfügig erhöht werden. Klar,
dass die Wohnungen wiederum alle vermietet
sind.
�
Bauherrschaft
Gemeinde Herrliberg
Abteilung Liegenschaften
Forchstrasse 9
8704 Herrliberg
Tel. 044 915 91 65
www.herrliberg.ch
Energieverbrauch Forchstrasse 99
Fassadensanierung April–Dezember 2009
Gas Jeweils Mitte Vorjahr bis Mitte Jahr
Jahr
kWh
Lüftungsstrom
t CO2
Verbrauch im
im Schnitt kWh
Kosten im
Schnitt ca. Fr.
504 043
55 445
252 085
27 729
2005
531 597
133.4
2006
553 585
138.9
2007
439 825
110.4
Verbrauch
ca. kWh
Kosten
ca. Fr.
2008
490 135
123.0
2009
505 074
126.8
2010
268 757
67.5
2011
255 822
64.2
39 440
5975.00
2012
231 677
58.2
39 255
5990.00
jährliche Einsparungen:
Umbau
* CO2 ca. 65–68 t
* Gaskosten Fr. 28 000.jährlicher Mehrverbrauch: * Stromverbrauch für Lüftung mit WRG und Nachheizung
Strom:
* Ablesung jeweils nicht über ein ganzes Jahr, hochgerechnet auf 1 Jahr
78
Architekt / Bauleiter
Walter Denzler
Architekt Tech. HTL
Forchstrasse 501
8704 Herrliberg
Tel. 044 915 20 14
Haustechnik
Brunner Haustechnik AG
Herr Urs Iten
Bahnhofplatz 1c
8304 Wallisellen
Tel. 044 874 13 00
www.bht.ch
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
BE NETZ AG
Publireportage
Siemens testet Solar-Tracker
Das Dach der Siemens Schweiz AG krönt
eine Solarstrom-Anlage mit Seltenheitswert. Der von BE Netz AG installierte
Tracker richtet sich nach dem Sonnenstand
und ergänzt eine aufgeständerte, statische
Anlage.
oben: Aufgeständerte Photovoltaik-Anlage mit 20° Neigung.
rechts: Tracker mit 12 Solarmodulen, der sich entsprechend
dem Stand der Sonne dreht.
Bilder: Siemens Schweiz AG
Technische Angaben
Teilanlage Flachdach:
11 kWp, 44 Module Suntech STP250S-20/Wd à 250 Wp
Flachdachaufbau mit Alu-Stand-Montagesystem, 20°-Konsolen
Wechselrichter: 1 Stk. Siemens SINVERT PVM10
Teilanlage Tracker:
3 kWp, 12 Module Suntech STP250S-20/Wd à 250 Wp
2-achsig nachgeführt (Elevation, Azimut)
Wechselrichter: 1 Stk. SolarMax 3000S
BE Netz AG
Industriestrasse 4, 6030 Ebikon LU
Im Wingert 36a, 8049 Zürich
www.benetz.ch
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Auf dem Siemens-Gebäude in Steinhausen ist
eine besondere Photovoltaik-Anlage entstanden, die bewegliche und statische Elemente
bestens verbindet. So wird die herkömmlich
aufgebaute Flachdachanlage aus aufgeständerten Modulen ergänzt durch einen sogenannten Solar-Tracker – eine bewegliche Einheit, die sich dynamisch mit der Sonne dreht.
Zusammen haben die beiden Anlagen eine
Leistung von 14 kWp.
Tracker generiert 35% mehr Energie
Mit der exakten Ausrichtung auf den aktuellen
Sonnenstand lässt sich der durchschnittliche
Jahresertrag deutlich steigern: Bis zu 35 Prozent mehr Energie kann im Vergleich zu einer
optimal nach Süden ausgerichteten statischen
Anlage produziert werden.
Da sich der Tracker am windexponierten Dachrand befindet, wurden besondere Schutzmassnahmen ergriffen, wie etwa die horizontale Positionierung bei Sturm zur Verminderung der
Windangriffsfläche.
Grosses Zukunftspotential
Für die Siemens Schweiz AG stellt die kombinierte Solarstromanlage eine Versuchs- und
Demoanlage dar. Die Firma bietet Lösungen
für Energieeffizienz im Gebäude, für Elektromobilität und erneuerbare Energien an.
Erfahrung aus über 1000 Solaranlagen
Mit BE Netz AG hat Siemens Schweiz AG den
perfekten Solar-Partner gefunden. Photovoltaik- und Thermische Solaranlagen sowie Heizungsanlagen mit erneuerbaren Energien sind
das Kerngeschäft der Firma. Über 1000 Solarprojekte setzte BE Netz bis heute erfolgreich
um. Das entspricht einer Modul- und Kollektorenfläche von rund 10 Fussballfeldern.
�
79
I N N O V a T I O N E N
Rubriktitel
Innovationen
+++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen
Sicher bauen mit Steinwolle
In der Schweiz brennt
es mehr als 50-mal
pro Tag; daraus ergeben sich gemäss VKF,
der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen, fast zwanzigtausend Schadenfälle
im Jahr. Zumindest ein
Teil der resultierenden
Schadensumme von 7
Mia. Franken liessen sich durch den Einsatz
von nicht brennbaren Baumaterialien verhindern. Nach Einschätzung von Fachleuten
der Feuerwehr und des Brandschutzes stoppen nicht brennbare Stoffe den Brandverlauf.
Dadurch lässt sich sehr oft ein Übergriff von
Flammen auf benachbarte Trakte oder Häuser
vermeiden.
Bezüglich Brandschutz ist die Wärmedämmung ein überaus wichtiger Bauteil, weil diese
Schicht das ganze Gebäude umfasst. Die Materialisierung dieser Bauteilschicht ist deshalb
besonders relevant. Mit Steinwolle sind Planer
und Bauherrschaften auf der sicheren Seite.
Denn Dämmstoffe aus Steinwolle sind nicht
brennbar; bis weit über tausend Grad bleibt
Steinwolle formstabil.
In der neuen Broschüre «Brennt nicht!» sind
die vorteilhaften Eigenschaften von Steinwolle für den baulichen Brandschutz dargestellt,
neben baukonstruktiven Lösungen für den
Einsatz dieses Baustoffes in Wohnungs- und
Zweckbauten. Weitere Informationen finden
sich unter http://brandschutz.flumroc.ch Bestellung der Broschüre: [email protected] oder
081 734 11 11.
Auskunft:
Rolf Messer, Flumroc AG
Telefon 081 734 13 04
[email protected]
aerosmart x2 plus: Passivhaustechnik
für Minergie- und grosse Passivhäuser
Mit dem neuen x² plus ergänzt drexel und weiss energieeffiziente
haustechniksysteme seine x²-Geräteserie um eine weitere hocheffiziente Haustechniklösung, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Bewohner eingeht.
Heizleistung für grosse Passivhäuser
Vom x² unterscheidet sich das x² plus in der Heizleistung. Mit bis zu
5,5 kW Heizleistung eignet es sich für sehr grosse Passivhäuser (bis
zu 300 Quadratmeter), Minergie- und sanierte Einfamilienhäuser.
Neben Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung ermöglicht das
x² plus zudem eine passive Kühlung des Wohnbereichs im Sommer
und eine vom restlichen Haus unabhängige Badbeheizung.
Exklusivvertrieb Schweiz:
Gasser Passivhaustechnik
Steigstrasse 10, 8637 Laupen ZH
Telefon 055 256 50 40
[email protected], www.gasser.ch
80
Intelligente zentrale Steuerung
Im x² plus übernimmt eine einzige Steuerung das Zusammenspiel
des kompletten Systems. Im Steuerungskonzept ist die Steuerung
einer thermischen Solaranlage oder einer teilsolaren Raumheizung
ebenso enthalten wie die patentierte Badheizung. Das Badezimmer
ist ganzjährig unabhängig vom Rest des Hauses beheizbar. Außerhalb der Heizperiode wird das über die Fussbodenheizung erreicht,
die die Wärme dem Warmwasserspeicher entzieht. Das x² plus ist
mit drei Speichervarianten – 300, 560 und 820 Liter – erhältlich.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Redaktionelle Partner
AWEL Amt für Abfall, Wasser,
Energie und Luft
Antie Heinrich, Abt. Energie
Stampfenbachstrasse 12
8090 Zürich
www.awel.zh.ch
Stadt Zürich
Amt für Hochbauten
Yvonne Züger
Lindenhofstrasse 21
8021 Zürich
www.stadt-zuerich.ch/hochbau
Stadt Winterthur
Amt für Städtebau
Samuel Schwitter
Technikumstrasse 81
8402 Winterthur
www.stadt.winterthur.ch
arento ag
Bachtelstrasse 22
8340 Hinwil
www.arento.ch
Fokus Energie AG
Quellenweg 15
8634 Hombrechtikon
www.fokus-energie.ch
Gemeinde Herrliberg
Abteilung Liegenschaften
Forchstrasse 9
8704 Herrliberg
www.herrliberg.ch
Hochschule Luzern
Technik & Architektur
Prof. Urs-Peter Menti
Technikumstrasse 21
6048 Horw
www.hslu.ch
1a hunkeler AG
Irene und Rolf Hunkeler
Bahnhofstrasse 20
6030 Ebikon
www.1a-hunkeler.ch
kämpfen
für architektur ag
Badenerstrasse 571
8048 Zürich
www.kaempfen.com
Meyer Burger AG
3S Photovoltaics
Sandro Spichiger
Schorenstrasse 39
3645 Gwatt (Thun)
www.3s-pv.ch
Specogna Immobilien
Lindenstrasse 23
8302 Kloten
www.specogna.ch
V-ZUG AG
Philipp Hofmann
Industriestrasse 66
Postfach 59, 6301 Zug
www.vzug.ch
Führende Unternehmen Kanton Zürich 2012
Abdichtungen aus Kautschuk
Contec AG
Glütschbachstrasse 90
3661 Uetendorf
Tel. 033 346 06 00
www.contec.ch
Baumaterialien
Xella Porenbeton
Schweiz AG
Kernstrasse 37
8004 Zürich
Tel. 043 388 35 35
www.ytong.ch
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Bautechnik
Stahlton Bauteile AG
Hauptstrasse 131
5070 Frick
Tel. 062 865 75 00
www.stahlton-bauteile.ch
Dämmstoffe
Flumroc AG
Industriestrasse 8
8890 Flums
Tel. 081 734 11 11
www.flumroc.ch
Beratung Luftdichtheit /
BlowerDoor-Prüfung
Otmar Spescha
Ingenieurbüro AG
für energieeffizientes Bauen
Untere Mangelegg 3
6430 Schwyz
Tel. 041 811 40 70
www.passivhaus.ch
swisspor AG
Industriestrasse
5623 Boswil
Tel. 056 678 98 98
www.swisspor.com
81
Führende Unternehmen Kanton Zürich 2012
Rubriktitel
Dämmstoffe
Sager AG
Leutwilerstrasse 281
5724 Dürrenäsch
Tel. 062 767 87 87
www.sager.ch
Energieeffiziente Haushaltgeräte
Erneuerbare Energien
SCHWEIZER
ENERGIE
V-ZUG AG
Industriestrasse 66
Postfach 59
6301 Zug
Tel. 041 767 67 67
www.vzug.ch
Schweizer Energie AG
Im Chnübrächi 36
8197 Rafz
Tel. 044 869 08 49
www.schweizer-energie.ch
Fassadenbekleidung
isofloc AG
Soorpark
9606 Bütschwil
Tel. 071 313 91 00
www.isofloc.ch
PAVATEX SA
Knonauerstrasse 51–53
6330 Cham
Tel. 026 426 35 00
www.pavatex.ch
Erneuerbare Energien
BE Netz AG
Industriestrasse 4
6030 Ebikon
Tel. 041 319 00 00
www.benetz.ch
Energie-Contracting
Helvetic Energy GmbH
Winterthurerstrasse
8247 Flurlingen
Tel. 052 647 46 70
www.helvetic-energy.ch
ewz
Energiedienstleistungen
Tramstrasse 35
8050 Zürich
Tel. 058 319 47 12
www.ewz.ch/energiecontracting
Meyer Burger AG
3S Photovoltaics
Schorenstrasse 39
3645 Gwatt (Thun)
Tel. 033 221 28 00
www.meyerburger.com
Stadtwerk Winterthur
Energie-Contracting
Postfach
8402 Winterthur
Tel. 052 267 31 35
www.stadtwerk.winterthur.ch
STIEBEL ELTRON AG
Industrie West
Gass 8
5242 Lupfig
Tel. 056 464 05 00
www.stiebel-eltron.ch
82
Eternit (Schweiz) AG
8867 Niederurnen
Tel. 055 617 11 11
www.eternit.ch
Fenster- und Holzbau
1a hunkeler AG
Bahnhofstrasse 20
6030 Ebikon
Tel. 041 444 04 40
www.1a-hunkeler.ch
Fenster und Türen
EgoKiefer AG
Schöntalstrasse 2
9450 Altstätten SG
Tel. 071 757 33 33
www.egokiefer.ch
Fensterbau/Schreinerei/Küchenbau
Gebr. Scheiwiller AG
Kapplerstrasse 51
9642 Ebnat-Kappel
Tel. 071 992 66 88
www.scheiwillerag.ch
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
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Haus- und Energietechnik
Holzbau
naef energietechnik
Alternative Bank Schweiz AG
Amtshausquai 21
Postfach
4601 Olten
Tel. 062 206 16 16
www.abs.ch
Haus- und Energietechnik
Gasser Passivhaustechnik
Steigstrasse 10
8637 Laupen ZH
Tel. 055 256 50 40
www.gasser.ch
naef energietechnik ag
Jupiterstrasse 26
8032 Zürich
Tel. 044 380 36 88
www.naef-energie.ch
Jampen Holzbau
Industriestrasse 3
8335 Hittnau
Tel. 044 995 14 15
www.jampen-holzbau.ch
Holzbau
Komfortlüftung/Lüftungssysteme
WALTER KÄLIN-HOLZBAU AG
Walter Kälin Holzbau AG
Studbachstrasse 15
8340 Hinwil
Tel. 055 220 66 99
www.kaelin-holzbau.ch
Gasser Passivhaustechnik
Steigstrasse 10
8637 Laupen ZH
Tel. 055 256 50 40
www.gasser.ch
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
83
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Komfortlüftung/Lüftungssysteme
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Helios Ventilatoren AG
Steinackerstrasse 36
8902 Urdorf
Tel. 044 735 36 36
www.helios.ch
W. Pfister Erben AG
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8488 Turbenthal
Tel. 052 385 34 00
www.pfisterkuechen.ch
Nachhaltige Architektur
Zehnder Group Schweiz AG
Moortalstrasse 3
5722 Gränichen
Tel. 062 855 15 00
www.zehnder-systems.ch
Fokus Energie AG
Quellenweg 15
8634 Hombrechtikon
Tel. 055 264 12 15
www.fokus-energie.ch
Netzwerk für Passivhaustechnik
IG Passivhaus Schweiz
Lussistrasse 7
8536 Hüttwilen
Tel. 052 740 01 48
www.igpassivhaus.ch
Pioniere im Tiefbau
Eberhard Bau AG
Steinackerstrasse 56
8302 Kloten
Tel. 043 211 22 10
www.eberhard.ch
EFH Familie Schölkopf Hittnau, Fokus Energie AG
84
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
IG Passivhaus Schweiz
Publireportage
IG Passivhaus Schweiz
Die Informationsgemeinschaft Passivhaus
Schweiz ist ein Verein, der die Förderung
und Wahrung eines Baustandards,
der höchsten Komfort bietet und auf einer
Optimierung der Energieeffizienz beruht,
bezweckt.
Die IG Passivhaus verfolgt konkret folgende
Ziele:
_ Förderung von Gebäuden, die mindestens
dem Passivhausstandard respektive MinergieP-Standard entsprechen und von Technologien, die Bauten im Passivhausstandard ermöglichen. Dies gilt für Neubauten sowie für die
Bauerneuerung;
_ Absenkung des Verbrauchs nicht erneuerbarer Energien auf ein auch global umweltverträgliches Niveau;
_ Ressourcenschonung durch minimale Energie- und Materialflüsse in der Bau- und Betriebsphase sowie beim Rückbau;
_ Sicherstellung internationaler Kontakte für
einen Erfahrungs- und Wissensaustausch zur
Stärkung einer europäischen Passivhausbewegung.
Alle Bauideen unter einem Dach
Die IG Passivhaus ist in der Bauarena mit ihrem einzigartigen Kompetenzzentrum vertreten.
Interessierte Bauherren und Planer können sich über relevante
Passivhauskomponenten einen umfassenden Überblick verschaffen.
Dazu gehören Kompaktlüftungsgeräte, Solarzellen, Fenster, Isolationsmaterialien, Holzbaukonstruktionen und Grauwasseranlagen.
Architekten und Generalunternehmer stellen praxisnahe Projekte
und Objekte vor.
Der Stand der IG Passivhaus ist während den Öffnungszeiten mit
fachkundigem Personal besetzt.
Bauarena, Industriestrasse 18, 8604 Volketswil
www.bauarena.ch
Öffnungszeiten:
77
Montag-Freitag
Samstag
9.00–19.00 Uhr
9.00–17.00 Uhr
Die Mitglieder der IG Passivhaus vertreten die
Philosophie, durch vorausschauende Bauweise
die Energie- und Rohstoffressourcen für künftige Generationen zu erhalten, ohne dabei auf
hohen Lebenskomfort verzichten zu müssen.
Dass dies realistisch ist, beweisen die jährlich veranstalteten «Internationale Tage der
offenen Tür», bei denen Passivhausbesitzer
Interessierten ermöglichen, sich vor Ort in
Privathäusern umzuschauen und Informationen aus «erster Hand» von den Bewohnern
dieser Gebäude zu erhalten. Ebenso sind bei
dieser Veranstaltung Mitglieder der IG Passivhaus als Fachleute vor Ort, um qualifizierte Auskünfte zu technischen Details geben zu
können.
Weiterhin bietet die IG Passivhaus MinergieP-Kurse an, welche Fachleute befähigen, sich
mit dem Gebäudestandard für das beste Bauen
vertraut zu machen und sie in die Lage versetzen, die notwendigen Berechnungen vornehmen zu können.
�
Nachhaltig Bauen | 3 | 2012
Gut erfunden:
Dampfglätten statt Bügeln.
facebook.com/vzug.ch
Die Adora mit der Weltneuheit Dampfglätten.
Als erster Waschautomat entknittert die Adora SLQ die Wäsche
mit Dampf, und zwar so gründlich, dass das Bügeln in den meisten
Fällen überflüssig wird. Erfahren Sie mehr über unsere einzigartigen
Innovationen unter vzug.ch
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