Klinische Evaluation der orofazialen Funktionen bei PatientInnen mit

Werbung
Klinische Evaluation der orofazialen Funktionen bei PatientInnen
mit Anorexia Nervosa beziehungsweise PatientInnen in
kieferorthopädischer Behandlung
eingereicht von
Heike MÜNCH, MSc
Zur Erlangung des akademischen Grades
Doktorin der Medizinischen Wissenschaft
(Dr. scient. med.)
an der
Medizinischen Universität Graz
ausgeführt an der
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde
Klinische Abteilung für allgemeine Pädiatrie
Abteilung Psychosomatik und Psychotherapie
unter Anleitung von
Univ. Prof. Dr. Marguerite Dunitz-Scheer
Priv. Doz. Dr. Brigitte Wendl
Univ. Prof. Dr. Peter Scheer
2015
Heike Münch
1. Eidesstattliche Erklärung
Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig angefertigt und
abgefasst und jene Personen und Institutionen, die am Zustandekommen der Forschungsdaten beteiligt waren, namentlich genannt habe. Andere als die angegebenen Quellen habe ich nicht verwendet und die den benutzen Quellen wörtlich oder
inhaltlich entnommenen Stellen habe ich als solche kenntlich gemacht.
Die Arbeit an der Dissertation und daraus entstandener Publikation wurde gemäß der
Regeln der „Good scientific Practice“ durchgeführt.
Graz, März 2015
Datum der Einreichung: März 2015
……………………………………
Unterschrift
Seite I
Heike Münch
Danksagung
Besonderer Dank gilt meinen DissertationsbetreuerInnen, Univ. Prof. Dr. Marguerite
Dunitz-Scheer, Priv. Doz. Dr. Brigitte Wendl und Univ. Prof. Dr. P. Scheer für den
konstruktiven wissenschaftlichen Input und die Begleitung durch alle Phasen dieser
Arbeit.
Für die Geduld und Professionalität bei allen statistischen Fragen danke ich Herrn
Dr. med. Michael Koppitz.
Ich danke den Herren der Führungsebene des Krankenhauses der Elisabethinen
Graz, Prof. Dr. G. Stark, MMag. Dr. C. Lagger und Prof. Dr. T. Keck für die Bereitschaft mich durch die Gewährung einer Bildungskarenzzeit zu unterstützen.
Unendliches Verständnis und Rücksichtnahme hat mir meine Familie geschenkt. Dafür danke ich meinem Mann Jürgen und meinen Kindern Johanna, Jakob und Clara.
Seite II
Abkürzungen und deren Erklärung
Heike Münch
2. Abkürzungen und deren Erklärung
AN ............................................................. Anorexia Nervosa
anges. ........................................................ angesaugte
ansp. .......................................................... anspannen
BMI ............................................................ Body Mass Index
geschl. ....................................................... geschlossen
kp ............................................................... Kilopound
li ................................................................. linker
M. .............................................................. Musculus
Mm............................................................. Musculi
N ................................................................ Newton
o. ............................................................... obere
OFD ........................................................... orofaziale Dysfunktion
OK ............................................................. Oberkiefer
OL .............................................................. Oberlippe
re ............................................................... rechter
SLP ............................................................ Speech and Language Pathologist
SZ .............................................................. Schneidezähne
u. ............................................................... unterer
UL .............................................................. Unterlippe
vs ............................................................... versus
Zungenfl..................................................... Zungenfläche
ZNS ........................................................... Zentralnervensystem
fMRT .......................................................... funktionelle Magnetresonanztherapie
Seite III
Abbildungsverzeichnis
Heike Münch
3. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Die funktionelle Anpassung in der Mundregion als Folge nasaler Obstruktion ............... 12
Abbildung 2: Stimmfunktionskreis ......................................................................................................... 13
Abbildung 3: zirkumorale Muskulatur .................................................................................................... 15
Abbildung 4: Korrekte Ruheposition der Zunge .................................................................................... 16
Abbildung 5: Ätiologiemodell der Anorexia Nervosa ............................................................................. 26
Abbildung 6:Präzisionsfederwaage ................................................................................................... - 41 Abbildung 7: Lippentrainer ................................................................................................................. - 41 Abbildung 8: Wangentrainer .............................................................................................................. - 41 Abbildung 9: Zungentrainer ............................................................................................................... - 42 Abbildung 10: standardisiertes Kaumaterial ...................................................................................... - 42 Abbildung 11: 3-D-Reliefplättchen ..................................................................................................... - 43 Abbildung 12: Hochreliefplättchen ..................................................................................................... - 43 Abbildung 13: Tiefreliefplättchen ....................................................................................................... - 44 Abbildung 14: homogen zerkautes Kaumaterial (rotatorische Kaubewegung) ................................. - 44 Abbildung 15: homogen zerkautes Material (rotatorische Kaubewegungen) ................................... - 44 Abbildung 16: Kauergebnis nach einem Beißvorgang ...................................................................... - 45 Abbildung 17: Kauergebnis nach einem Beißvorgang ...................................................................... - 45 Abbildung 18: Kauergebnis nach einem Beißvorgang ...................................................................... - 46 Abbildung 19: Das Ansatzrohr ........................................................................................................... - 46 -
Seite IV
Tabellenverzeichnis
Heike Münch
4. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Atmung und Lippenruhelage im Vergleich zwischen PatientInnen mit AN und OFD ........... 42
Tabelle 2: Kaubewegungen im Vergleich zwischen den PatientInnengruppen AN und OFD .............. 43
Tabelle 3: Kaubewegungen im Vergleich zwischen PatientInnen mit und ohne Sonde ....................... 43
Tabelle 4:Schluckmuster im Vergleich zwischen den PatientInnengruppen AN und OFD ................... 44
Tabelle 5: Schluckmuster im Vergleich zwischen PatientInnen mit und ohne Sonde ........................... 44
Tabelle 6: Stimmklang im Vergleich der PatientInnen AN und OFD ..................................................... 45
Tabelle 7:Stimme und Tonhaltedauer im Vergleich zwischen PatientInnen mit und ohne Sonde ........ 45
Tabelle 8: Artikulation und Lautbildung im Vergleich zwischen PatientInnen mit AN und OFD ........... 45
Tabelle 9: Ruhelagen im Vergleich der PatientInnengruppen ............................................................... 46
Tabelle 10: Morphologie im Vergleich der PatientInnengruppen .......................................................... 47
Tabelle 11: Zungen- und Lippenfunktionen im Vergleich der PatientInnengruppen ............................. 48
Tabelle 12: Vergleich der Diskriminationsfähigkeit, signifikante Ergebnisse ........................................ 49
Tabelle 13: Diskriminationsdauer im Vergleich der PatientInnengruppen ............................................ 50
Tabelle 14: Geschmackserkennung im Vergleich der PatientInnengruppen ........................................ 50
Tabelle 15: Anamnesebogen............................................................................................................. - 10 Tabelle 16: Beobachtungssetting OFD_01 ....................................................................................... - 12 Tabelle 17: Funktionsprüfung aus OFD_01 ...................................................................................... - 15 Tabelle 18: Sensibilitäts- und Geschmacksprüfung aus OFD_01 ..................................................... - 17 Tabelle 19: Altersverteilung, Darstellung der Mittewerte ................................................................... - 18 Tabelle 20: Altersverteilung, Darstellung der Mediane ..................................................................... - 18 Tabelle 21: Body Mass Index, Darstellung der Mittelwerte ............................................................... - 18 Tabelle 22: Kieferorthopädische Behandlung bei OFD ..................................................................... - 18 Tabelle 23: Myofunktionelle Therapie bei OFD ................................................................................. - 18 Tabelle 24: Häufigkeitsverteilung "Nahrungsmittelauswahl" ............................................................. - 19 Tabelle 25: Chi-Quadrat-Test "Nahrungsmittelauswahl" ................................................................... - 19 Tabelle 26: Häufigkeitsverteilung "Atmung" ...................................................................................... - 19 Tabelle 27: Chi-Quadrat-Test "Atmung" ............................................................................................ - 20 Seite V
Tabellenverzeichnis
Heike Münch
Tabelle 28: Häufigkeitsverteilung „Schluckmuster flüssig“ ................................................................ - 20 Tabelle 29: Chi-Quadrat-Test "Schluckmuster flüssig" ..................................................................... - 20 Tabelle 30: Häufigkeitsverteilung "Schluckmuster fest" .................................................................... - 20 Tabelle 31: Chi-Quadrat-Test "Schluckmuster fest" .......................................................................... - 21 Tabelle 32: Häufigkeitsverteilung Kaubewegungen bei „Kaugut weich“ bezüglich Sonde ............... - 21 Tabelle 33: Chi-Quadrat Test „Kaubewegung bei „Kaugut weich“ bezüglich Sonde ........................ - 21 Tabelle 34: Mittelwerte für die Kaudauer ........................................................................................... - 22 Tabelle 35:T-Test für die Kaudauer ................................................................................................... - 22 Tabelle 36: Häufigkeitsverteilung "Kaugutzerkleinerung homogen mittel" ........................................ - 22 Tabelle 37: Chi-Quadrat-Test: „Kaugutzerkleinerung homogen mittel“............................................. - 23 Tabelle 38: Häufigkeitsverteilung „Kaugutzerkleinerung homogen weich“ ....................................... - 23 Tabelle 39: Chi-Quadrat-Test: „Kaugutzerkleinerung homogen weich“ ............................................ - 23 Tabelle 40: Häufigkeitsverteilung "Stimmklang" ................................................................................ - 24 Tabelle 41: Chi Quadrat Test "Stimmklang" ...................................................................................... - 24 Tabelle 42: Häufigkeitsverteilung "Artikulation" ................................................................................. - 24 Tabelle 43: Chi-Quadrat-Test "Artikulation" ...................................................................................... - 25 Tabelle 44: Häufigkeitsverteilung "Lautbildung" ................................................................................ - 25 Tabelle 45: Chi-Quadrat-Test "Lautbildung" ...................................................................................... - 25 Tabelle 46: Häufigkeitsverteilung "Stimmklang bei Sondenversorgung" .......................................... - 26 Tabelle 47: Chi-Quadrat-Test "Stimmklang bei Sondenversorgung" ................................................ - 26 Tabelle 48: Häufigkeitsverteilung "Tonhaltedauer bei Sondenversorgung" ...................................... - 26 Tabelle 49: Chi-Quadrat-Test "Tonhaltedauer bei Sondenversorgung" ............................................ - 27 Tabelle 50: Häufigkeitsverteilung „M. mentalis“ ................................................................................ - 27 Tabelle 51: Chi-Quadrat-Test "M. mentalis" ...................................................................................... - 27 Tabelle 52: Häufigkeitsverteilung "Lippenruhelage" (M. orbicularis oris) .......................................... - 28 Tabelle 53: Chi-Quadrat-Test "Lippenruhelage" (M. orbicularis oris) ................................................ - 28 Tabelle 54: Häufigkeitsverteilung "Augenlider morphologisch" ......................................................... - 28 Tabelle 55: Chi-Quadrat-Test "Aufgenlider morphologisch" ............................................................. - 29 Tabelle 56: Häufigkeitsverteilung „nasolabiale Falte“ ....................................................................... - 29 Seite VI
Tabellenverzeichnis
Heike Münch
Tabelle 57: Chi-Quadrat-Test "nasolabiale Falte" ............................................................................. - 29 Tabelle 58: Häufigkeitsverteilung "Kinn morphologisch .................................................................... - 30 Tabelle 59: Chi-Quadrat-Test "Kinn morphologisch"......................................................................... - 30 Tabelle 60: Häufigkeitsverteilung "Gaumen morphologisch" ............................................................ - 30 Tabelle 61: Chi-Quadrat-Test "Gaumen morphologisch" .................................................................. - 31 Tabelle 62: Häufigkeitsverteilung "Kieferklasse" ............................................................................... - 31 Tabelle 63: Chi-Quadrat-Test "Kieferklasse" ..................................................................................... - 31 Tabelle 64: Häufigkeitsverteilung "Scheibe 1" ................................................................................... - 32 Tabelle 65: Chi-Quadrat-Test "Scheibe 1" ........................................................................................ - 32 Tabelle 66: Häufigkeitsverteilung "Scheibe 2" ................................................................................... - 32 Tabelle 67: Chi-Quadrat-Test "Scheibe 2" ........................................................................................ - 33 Tabelle 68: Häufigkeitsverteilung "Scheibe 4" ................................................................................... - 33 Tabelle 69: Chi-Quadrat-Test "Scheibe 4" ........................................................................................ - 33 Tabelle 70: Häufigkeitsverteilung "Kuppel" ....................................................................................... - 34 Tabelle 71: Chi-Quadrat-Test "Kuppel" ............................................................................................. - 34 Tabelle 72: Häufigkeitsverteilung „Blume H“ ..................................................................................... - 34 Tabelle 73: Chi-Quadrat-Test "Blume H" .......................................................................................... - 35 Tabelle 74: Häufigkeitsverteilung "Quadrat H" .................................................................................. - 35 Tabelle 75: Chi-Quadrat-Test "Quadrat H“ ........................................................................................ - 35 Tabelle 76: Häufigkeitsverteilung "Raute T" ...................................................................................... - 36 Tabelle 77: Chi-Quadrat-Test "Raute T" ........................................................................................... - 36 Tabelle 78: Mediane der untersuchten Variablen.............................................................................. - 36 Tabelle 79: U-Test der untersuchten Variablen ................................................................................. - 36 Tabelle 80: Mittelwerte der untersuchten Variablen .......................................................................... - 37 Tabelle 81: T-Test der untersuchten Variablen ................................................................................. - 37 Tabelle 82: Häufigkeitsverteilung „Geschmack süß“ ......................................................................... - 38 Tabelle 83: Chi-Quadrat-Test "Geschmack süß" .............................................................................. - 38 Tabelle 84: Häufigkeitsverteilung "Schluckmuster und Sonde aktuell" ............................................. - 38 Tabelle 85: Chi-Quadrat-Test "Schluckmuster und Sonde aktuell" ................................................... - 38 Seite VII
Tabellenverzeichnis
Heike Münch
Tabelle 86: Häufigkeitsverteilung "Stimme bei Sondenversorgten" .................................................. - 39 Tabelle 87: Chi-Quadrat-Test "Stimmklang bei Sondenversorgung" ................................................ - 39 Tabelle 88: Häufigkeitsverteilung "Tonhaltedauer bei Sonde aktuell"............................................... - 39 Tabelle 89: Chi-Quadrat-Test "Tonhaltedauer bei Sonde aktuell" .................................................... - 40 Tabelle 90: Häufigkeitsverteilung "Sonde aktuell und Kaugutzerkleinerung homogen "weich" ........ - 40 -
Seite VIII
Inhaltsverzeichnis
Heike Münch
5. Inhaltsverzeichnis
1.
Eidesstattliche Erklärung ................................................................................................................. I
2.
Abkürzungen und deren Erklärung ................................................................................................ III
3.
Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................... IV
4.
Tabellenverzeichnis ........................................................................................................................ V
5.
Inhaltsverzeichnis .......................................................................................................................... IX
6.
Zusammenfassung ......................................................................................................................... 1
7.
Einleitung ........................................................................................................................................ 3
8.
Das orofaziale System .................................................................................................................... 9
8.1
Ätiologische Faktoren ............................................................................................................. 9
8.2
Entwicklung der orofazialen Funktionen ................................................................................ 9
8.3
Funktionen des orofazialen Systems ................................................................................... 10
8.4
Dysfunktionen des orofazialen Systems .............................................................................. 22
8.5
Diagnostik und Therapie des orofazialen Systems .............................................................. 23
9.
Anorexia Nervosa ......................................................................................................................... 25
9.1
Epidemiologische Daten ...................................................................................................... 26
9.2
Ätiologische Faktoren ........................................................................................................... 26
9.3
Symptome und Verhaltensweisen........................................................................................ 27
9.4
Klassifikation und Diagnostik ............................................................................................... 27
9.5
Therapie der Anorexia Nervosa ........................................................................................... 28
10.
Material und Methoden ................................................................................................................. 29
10.1
Beschreibung der Populationen ........................................................................................... 29
10.2
Beschreibung der Untersuchungsdurchführung .................................................................. 29
10.3
Beschreibung des Untersuchungsmaterials ........................................................................ 30
10.3.1
Das Beobachtungssetting .............................................................................................. 32
10.3.2
Die Funktionsprüfung..................................................................................................... 34
10.3.3
Die Sensibilitäts- und Geschmacksprüfung ................................................................... 37
10.4
Statistik ................................................................................................................................. 39
Seite IX
Inhaltsverzeichnis
11.
Heike Münch
Ergebnisse .................................................................................................................................... 40
11.1
Analyse und qualitative Auswertung der Daten aus dem Anamnesegespräch ................... 40
11.2
Analyse und qualitative Auswertung der Ergebnisse aus OFD_01 ..................................... 41
11.3
Zusammenfassung der Ergebnisse ..................................................................................... 51
12.
Diskussion ..................................................................................................................................... 53
12.1
Anorexia Nervosa ................................................................................................................. 53
12.2
Orofaziale Dysfunktion ......................................................................................................... 56
12.3
Ausblick ................................................................................................................................ 60
13.
Limitationen ................................................................................................................................... 62
14.
Literaturverzeichnis ..................................................................................................................... - 1 -
15.
Anhang ........................................................................................................................................ - 9 -
15.1
Der Anamnesebogen ......................................................................................................... - 9 -
15.2
Untersuchungsmaterial .................................................................................................... - 12 -
15.3
Statistische Auswertungen ............................................................................................... - 18 -
15.4
Bildmaterial....................................................................................................................... - 41 -
Seite X
Zusammenfassung
Heike Münch
6. Zusammenfassung
Titel: Klinische Evaluation der orofazialen Funktionen bei PatientInnen mit Anorexia Nervosa beziehungsweise PatientInnen in kieferorthopädischer Behandlung
Hintergrund: Orofaziale Funktionen erscheinen in der Beobachtung von PatientInnen mit dem Krankheitsbild Anorexia Nervosa aus logopädischer Sicht mitunter
auffällig.
Ziel: Ziel dieser Pilotstudie ist die Untersuchung der orofazialen Funktionen bei
PatientInnen mit Anorexia Nervosa und bei PatientInnen in kieferorthopädischer
Behandlung mit Verdacht auf eine orofaziale Dysfunktion.
Methode: Es handelt sich um eine klinische Untersuchung der orofazialen Funktionen an 38 PatientInnen mit dem diagnostizierten Krankheitsbild Anorexia Nervosa und 41 PatientInnen mit Verdacht auf eine orofaziale Dysfunktion. Die
Untersuchung der beiden Inanspruchnahmegruppen erfolgt mittels Anamnesebogen und dem zu Forschungszwecken zusammengestellten, nicht standardisierten,
Diagnostikmaterial OFD_01. Die statistische Auswertung der Ergebnisse erfolgte
mittels SPSS Version 15.0. Allen statistischen Testverfahren wurde ein Signifikanzlevel von 5% zugrunde gelegt.
Ergebnisse: Signifikante Unterschiede zwischen den PatientInnengruppen wurden bezüglich des Stimmklangs (p=0.024), der Geschmackserkennung „süß“
(p=0.049), der Artikulation (p=0.001), der Lautbildung (p=0.002) und der Kaubewegung bei Kaugut „mittel“ (p=0.036) und bei Kaugut „weich“ (p=0.023) festgestellt. Der Einfluss einer Sonde zeigte sich in Bezug auf den Stimmklang (p=0.04),
auf die Tonhaltedauer (p=0.004) signifikant auffällig. Bezüglich der Lippenfunktion,
der Ruhelagen, der Morphologie sowie der Diskriminationsfähigkeit und -dauer
zeigten sich ebenfalls signifikante Unterschiede zu Ungunsten der PatientInnen
mit orofazialen Dysfunktionen.
Schlussfolgerung: Auffälligkeiten der orofazialen Funktionen betreffen beide PatientInnengruppen in unterschiedlicher Ausprägung. Aufgrund dessen kann in beiden Inanspruchnahmepopulationen eine logopädische Intervention erforderlich
sein. Weitere Forschungen auf diesem Gebiet sind erforderlich.
Seite 1
Zusammenfassung
Heike Münch
Title: Clinical evaluation of orofacial functions in patients with Anorexia Nervosa
and patients undergoing orthodontic treatment.
Context: In certain cases of logopedic observation, orofacial functions of patients
with Anorexia Nervosa appear disordered.
Objective: The aim of this pilot study is to collect data related to the conglomerate
of symptoms of orofacial functions. It is examined, whether there are parameters
that correlate and/or differ between patients with Anorexia Nervosa and patients
undergoing orthodontic treatment with suspected orofacial dysfunctions.
Method: Within a clinical study the orofacial functions of 38 patients diagnosed
with Anorexia Nervosa and 41 patients undergoing orthodontic treatment, with
supposed orofacial dysfunctions, were examined. The investigation took the form
of a medical history interview and the non-standard diagnostic material OFD_01.
For statistical analysis SPSS, Version 15.0, was used. The level of significance
was set at 5%.
Results: Significant differences between the groups were exhibited for the vocal
sound (p=0.024), the taste recognition "sweet" (p=0.049), the articulateness
(p=0.001), articulation (p=0.002) and the chewing movements results in relation to
the chewing result "medium" (p=0.036) and "soft" (p=0.023). Tubes significantly
influenced the vocal sound (p=0.04), and the exposure of the vocal tone
(p=0.004). Regarding lip, rest postures, morphology, oral discrimination and duration of oral discrimination, as expected, significant differences between the two
patient groups were shown. No significant differences between the groups were
exhibited for the tongue function and the tongue rest positure.
Conclusion: The results of the study indicate abnormalities related to the orofacial
functions within the two patient groups. Intervention from a speech and language
therapist may be necessary for both populations. Based on these findings further
research in this area is recommended.
Seite 2
Einleitung
Heike Münch
7. Einleitung
Das orofaziale System ist eines der komplexesten und wichtigsten Funktionssysteme des menschlichen Organismus. Es steuert die Mimik, das Sprechen, das
Kauen und das Schlucken durch sensomotorische Prozesse.
Es umfasst die knöchernen, muskulären und sensorischen Strukturen der Mimik,
des Kauorgans, der Zunge und des Gaumensegels sowie deren Funktionen.
Die primär-vitalen Aufgaben der Mundorgane liegen nach Proff (2010) im Einführen, Zerkleinern, im Vorverdauen durch den Speichel und im Schlucken der Nahrung. Damit schaffen die Strukturen des Mundraums die Voraussetzungen für den
Weitertransport, die Verdauung und die Verwertung der Nahrung für den Körper
(1).
Broich (2007) weist darauf hin, dass die Primärfunktionen Atmen, Saugen, Kauen
und Schlucken die sensomotorische Grundlage für die Entwicklung der Sprechbewegungen und der Stimme, als Sekundärfunktionen des orofazialen Systems,
bilden. Aus seiner Perspektive ist der orofaziale Komplex als funktionelle Einheit
zu betrachten, wobei Störungen stets ganzkörperliche Symptome vorfinden lassen
(2).
Broich (2007) und Felgitscher-Cheese (2009) bezeichnen die Mundregion als ein
hochsensibles Organ, dessen Funktionen eng mit dem Gesamtorganismus vernetzt sind. Sinneswahrnehmungen wie Gefühl, Geschmack, Geruch, Temperatur-,
und Schmerzempfindung sowie die Tiefensensibilität sind im Mund angelegt. Körperliche Bedürfnisse, wie z. B. Nahrungsaufnahme, sind ebenso eng mit dem
Mundraum verbunden, wie der geistig-seelische Bereich, also das in Beziehung
treten mit anderen Personen auf unterschiedlichen Ebenen. So kann die Mundregion auch später Austragungsort psychischer Spannungen werden, die sich durch
bekannte Parafunktionen, wie z.B. Bruxismus, Lippenbeißen, Wangenbeißen,
Rhagaden oder funktionelle Progenie, zeigen können (2),(3).
Klein et al. (2000), Biber (2012), und Sanchez-Molins et al. (2010) bezeichnen den
Prozess der Nahrungsaufnahme, das Saugen, das (Ab)Beißen, das Kauen, das
Seite 3
Einleitung
Heike Münch
Schlucken und die Nahrungsmittelauswahl als Voraussetzung für das Gedeihen
der orofazialen Funktionen (4),(5),(6).
Das Thema „Ernährung“ begleitet den Menschen von seiner Geburt bis zu seinem
Tod. Die Themengebiete „Stillen vs. Flaschennahrung“, „gesunde Ernährung im
Rahmen von elementarpädagogischen Projekten“, „Kalorien“, „Nährwerte“, „Zusatzstoffe“, „Ernährung im Alter“, „Ernährung von Kranken“, etc. werden ständig
auch aus logopädischer Perspektive betrachtet.
Mit verschiedensten Konsistenzen im Mundraum adäquat umzugehen stellt für
das sich entwickelnde Kind eine Herausforderung dar, der nur durch ständiges
Experimentieren begegnet werden kann. Sämig, suppig, flüssig, cremig, breiig,
weich, fest, knackig, hart - im Laufe des Lebens lernt der Mensch diese unterschiedlichsten Konsistenzen problemlos zu beherrschen (7).
Menschen, deren Mundfunktionen gestört oder nicht physiologisch entwickelt sind,
können Einschränkungen in vielen Bereichen haben.
Störungen der orofazialen Funktionen bilden sich im ICD-101 in allen Ebenen ab.
In der ICF2 Klassifikation der Körperfunktionen (erste Ebene) sind intakte
orofaziale Funktionen für die nachfolgenden Körperfunktionen von entscheidender
Bedeutung:
ICF Kapitel 4: Funktionen des kardiovaskulären, hämatologischen, Immun- und
Atmungssystems
ICF Kapitel 5: Funktionen des Verdauungs-, des Stoffwechsel- und des
endokrinen Systems
ICF Kapitel 7: Neuromuskuloskeletale und bewegungsbezogene Funktionen
Die Kenntnis dieser funktionellen Zusammenhänge bildet die Grundlage für eine
genaue logopädische Diagnostik und nachhaltige Behandlung von PatientInnen.
Menschen mit dem Störungsbild Anorexia Nervosa gehören bislang nicht zu den
PatientInnen, die aufgrund ihrer Essstörung in einer logopädischen Praxis Be1
International Classification of Diseases
2
International Classification of Functions
Seite 4
Einleitung
Heike Münch
handlung finden. Die Nahrungsaufnahme und die Nahrungsmittelauswahl stehen
bei PatientInnen mit Anorexia Nervosa während dieser Erkrankung im Mittelpunkt.
Für Bruch (2004) hat die Nahrungsaufnahme bei diesen PatientInnen die missbräuchliche Funktion, Probleme, die ansonsten unlösbar erscheinen, durch Verweigerung des Essens zu bewältigen (8). Bryant-Waugh et al. (2008) beschreiben
den Wunsch, Gewicht zu verlieren, als typisch für diese Störung. Hungergefühle
werden unter großen Anstrengungen unterdrückt. Menschen mit Anorexia
Nervosa vermeiden zu essen, wann immer es möglich ist (9).
Aus dem logopädisch-diagnostischen Blickwinkel zeigen sich bei diesen PatientInnen mitunter Auffälligkeiten des orofazialen Systems. Die Dysfunktionen betreffen vorrangig die Stimme und die Körperhaltung als Sekundärfunktionen, sowie
den orofazialen Tonus. Parallelitäten zu Kindern und Jugendlichen mit orofazialen
Dysfunktionen scheinen zu existieren.
Die Zusammenhänge zwischen einzelnen orofazialen bzw. oralen Funktionen bei
PatientInnen mit Esstörungen wurden bereits in einigen Studien untersucht.
Lo Russo et al. (2008) postulieren, dass orale Manifestationen von Essstörungen
der Grund für Beeinträchtigungen der oralen Funktionen und das Auftreten von
Schmerzen in diesem Bereich sein können. Diese können zu einer Einschränkung
der Lebensqualität aufgrund von ästhetischen Veränderungen im oralen Bereich
führen (10).
Emodi-Perlmann et al. (2012) weisen das Auftreten von temporomandibularen
Dysfunktionen
3
, oralen Habits und Bruxismus bei PatientInnen mit Essstörungen
im Vergleich zu einer ernährungsgesunden Kontrollgruppe nach, es wurden
jedoch keine signifikanten Werte im Vergleich zur Kontrollgruppe erreicht (11).
Studien, in denen sämtliche orofaziale Funktionen aus logopädischer Sicht bei
PatientInnen mit Anorexia Nervosa untersucht wurden, konnten nicht ermittelt
werden.4
3
temporomandibuläre Dysfunktionen sind meistens schmerzhafte Beschwerden der Kaumuskulatur und
der Kiefergelenke.
4
Literatursuche dazu erfolgte in Pubmed ,e-journals und Journals der Universitätsbibliothek Graz
Seite 5
Einleitung
Heike Münch
Dieser Umstand führte zur vorliegenden vergleichenden Untersuchung, die zeigen
soll, ob bezüglich der orofazialen Funktionen Unterschiede zwischen PatientInnen
mit Anorexia Nervosa und PatientInnen in kieferorthopädischer Behandlung, mit
Verdacht auf orofaziale Dysfunktionen, existieren.
Zu diesem Zweck wurde von der Dissertantin auf der Basis des bekannten Diagnostikschemas „MRFH“ nach Fischer-Voosholz und Spenthof (2002) das Studienuntersuchungsmaterial OFD_015 zusammengestellt.
Mittels Anamnesebogen, -gespräch sollen in einem ersten Schritt relevante Daten
erhoben werden.
In einem zweiten Schritt soll die Beobachtung und Beurteilung der orofazialen
Funktionen mit dem Untersuchungsmaterial OFD_01 erfolgen, das aus folgenden
Teilen besteht.

Beobachtungssetting

Funktionsprüfung

Sensibilitäts- und Geschmacksprüfung
Zielsetzung:
Ziel dieser Pilotstudie ist die Darstellung und der Vergleich der orofazialen Funktionen bei PatientInnen mit Anorexia Nervosa und bei PatientInnen in kieferorthopädischer Behandlung.
5
OroFazialeDiagnostik, Version 01
Seite 6
Einleitung
Heike Münch
Hypothesen:
Zu den Zielsetzungen ergaben sich Erwartungen hinsichtlich der Untersuchungsergebnisse:
Hypothese 1: Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich bezüglich der
Präferenz von Konsistenzen.
Hypothese 2: Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich bezüglich der
Präferenz von Geschmacksrichtungen.
Hypothese 3: Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich bezüglich der
Primärfunktionen.
Hypothese 4: Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich bezüglich der
Sekundärfunktionen.
Hypothese 5: Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich bezüglich der
Ruhelagen.
Hypothese 6: Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich bezüglich der
Morphologie im Gesicht und Mundraum.
Hypothese 7: Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich hinsichtlich der
Lippen- und Zungenfunktionen.
Hypothese 8: Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich hinsichtlich der
intraoralen Diskriminiationsfähigkeit und Diskriminationsdauer.
Hypothese 9: Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich hinsichtlich der
Geschmackserkennung.
Hypothese 10: Sondenversorgte PatientInnen unterscheiden sich in Bezug auf
Stimmklang, Tonhaltedauer und Schluckmuster von PatientInnen, die nicht sondenversorgt sind.
Seite 7
Einleitung
Heike Münch
Theoretische Grundlagen zu den Störungsbildern „orofaziale Dysfunktion“ und
„Anorexia Nervosa“ werden in den nachfolgenden Kapiteln 8 und 9 erläutert. Das
Kapitel 10 beinhaltet die Beschreibung der Studienpopulation, des Untersuchungsmaterials und der Untersuchungsdurchführung. Die Ergebnisse werden in
Kapitel 11 präsentiert und in Kapitel 12 diskutiert und interpretiert. Das Untersuchungsmaterial, die statistischen Auswertungen sowie das Bildmaterial finden sich
im Anhang.
Seite 8
Das orofaziale System
Heike Münch
8. Das orofaziale System
Im folgenden Kapitel werden ätiologische Faktoren, die Entwicklung der orofazialen Funktionen, Dysfunktionen im orofazialen System sowie diagnostische und
therapeutische Interventionen beschrieben.
8.1
Ätiologische Faktoren
Die Ursachen für die Entstehung orofazialer Dysfunktionen sind vielfältig. Genetische Faktoren, prä- und perinatale Faktoren, Entwicklungsdefizite ungeklärter oder neurogener Genese, sowie Anomalien oder Wahrnehmungsstörungen, aber
auch nicht altersentsprechende Nahrungskonsistenzen können u. a. die Ursache
für das Auftreten einer orofazialen Dysfunktion sein (12),(13),(14),(15).
Korbmacher und Giel (2007) bezeichnen u. a. persistierende orofaziale Dysfunktionen und falsche Ernährung als exogene Ätiologie Faktoren für Dysgnathien (16).
8.2
Entwicklung der orofazialen Funktionen
Bereits sehr früh, in der 4. und 5. Schwangerschaftswoche, entwickeln sich die
orofazialen Strukturen. Die Mundregion ist der erste Bereich, der in der 7.
Schwangerschaftswoche auf taktile Stimuli reagiert (4).
In der 6. Schwangerschaftswoche zeigt sich bereits eine kleine Zunge. Die Geschmacksknospen entwickeln sich ab der 7. Schwangerschaftswoche und treten
pränatal im gesamten Mund- und Rachenbereich auf, um sich bis hin zum Erwachsenenalter auf bestimmte Bereiche der oralen und pharyngealen Schleimhaut zu reduzieren (17).
Erste Schluckbewegungen werden durch passive Bewegungen des Daumens gegen die orofaziale Region in der 10. Schwangerschaftswoche ausgelöst, die bis
zur 18. Schwangerschaftswoche reifen (18). Ein koordinierter, rhythmischer Ablauf
des Saugens und Schluckens ist nach der 34. Schwangerschaftswoche möglich.
Ab der 36. Schwangerschaftswoche ist die Reifung der orofazialen Funktionen
abgeschlossen, und somit eine Nahrungsaufnahme möglich (19),(5).
Mechanosensoren ermöglichen das intraorale Tasten, sie entwickeln sich ab der
7./8. Embryonalwoche und sind ab der 12. Schwangerschaftswoche funktionsfähig
Seite 9
Das orofaziale System
Heike Münch
(17). Diese Sensoren ermöglichen die Fähigkeit der Gestalt- und Raumwahrnehmung. Ihre Aufgabe ist einerseits eine Schutzfunktion vor Fremdkörpern, andererseits wird die Synchronisation von Zungen- und Kiefermuskulatur unter Einbezug
afferenter Informationen ermöglicht. Geschmacksrichtungen sind für den Embryo
bereits über das Fruchtwasser erkennbar.
Eingebettet in den Prozess der sensomotorischen Entwicklung, sich gegenseitig
bedingend, reifen die orofazialen Strukturen.
8.3
Funktionen des orofazialen Systems
Die Funktionen des orofazialen Systems lassen sich in Primär- und Sekundärfunktionen einteilen. Primärfunktionen inkludieren das Atmen, Kauen und Schlucken,
die Sekundärfunktionen, auch als prälinguale Funktionen bezeichnet, beinhalten
die Stimmgebung und die Artikulation.
Orofaziale Funktionen unterliegen nach Furtenbach et al. (2013) im Entwicklungsalter sehr leicht störenden Einflüssen von außen, die ihre physiologische Reifung
hemmen oder behindern (20).
Nach Castillo Morales (1998) ist „die Funktion der gemeinsame Nenner, der die
einzelnen Teile des orofazialen Komplexes miteinander verbindet und sie zu einem dynamischen System macht, durch das koordinierte Aktivitäten ermöglicht
werden“. Störungen der Primärfunktionen wirken sich auf Sekundärfunktionen aus
(21).
Horn et al. (2014) weisen darauf hin, dass die Funktionsweise der orofazialen
Muskulatur zu einem wesentlichen Teil die Form der Kiefer und der Zahnbögen,
beeinflusst, sowie auch die Stellung der Frontzähne (22).
Seite 10
Das orofaziale System
Heike Münch
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Fehlfunktionen im orofazialen
Komplex neben der gesamten Nahrungsaufnahme folgende weitere Faktoren betreffen:

die Atmung

die Stimmgebung

die Artikulation

die Kiefer- und Zahnentwicklung

das Kauen

das Schlucken

den Muskeltonus6
Funktionen und Dysfunktionen stehen in engem Zusammenhang. Sie bedingen
und unterstützen einander.
Nachfolgend werden Funktionen und Dysfunktionen beschrieben, wobei aufgrund
der vorhin erläuterten, komplexen Zusammenhänge, eine echte Trennung der einzelnen Funktionen nicht immer möglich ist:
Die Atmung
Die Atmung, als dynamische und lebenserhaltende Funktion, schließt alle körperlichen Strukturen ein. Die Ruheatmung findet durch die Nase statt, wobei die Nasenflügel
weder
eingezogen,
noch
aufgebläht
erscheinen.
Bei
nasalem
Atemmuster befindet sich die Mandibula in einer natürlichen Ruheposition. Piekartz (2005) weist darauf hin, dass nach Proffit und Fields (1993) die Mandibula
und die Zunge eng mit der Atmung verbunden sind, da der Atembedarf der ausschlaggebende Faktor für die Haltung der Mandibula, der Zunge und des Kopfes
ist.
6
Nach Laube et al. (2014) ist der Muskeltonus ist als dynamisches Geschehen zu betrachten, das sich in
einer Wechselbeziehung zwischen aktivem (neurophysiologische Zustandsgröße) und passivem (biophysikalisch Zustandsgröße) Zustand bewegt (23).
Seite 11
Das orofaziale System
Heike Münch
Die mandibuläre Ruheposition, bestimmt durch das muskuläre Gleichgewicht, ist
die Voraussetzung für ein Gleichgewicht aller stomatognathen Strukturen und ermöglicht dem stomatognathen System sich zu regenerieren (24).
Es gilt zwischen einer Nasen-, Mund- und einer gemischten Atmung zu differenzieren. Im physiologischen Ruhezustand ist bei korrekter Lippen- und Zungenruhelage eine Nasenatmung möglich. Bei sportlicher Betätigung kommt je nach
Anstrengungsgrad eine gemischte Atmung oder eine reine Mundatmung zum Einsatz, um eine adäquate Versorgung des Körpers mit Sauerstoff zu gewährleisten.
Ambrosio et al. (2009) weisen darauf hin, dass nach Timms und Trenouth (1988)
und Schievano et al. (1999) eine Mundatmung immer eine Kombination zwischen
Nasen- und Mundatmung ist. Jedoch sind nach Harvold et al. (1981) geöffnete
Lippen kein verlässlicher Indikator für eine vorliegende Mundatmung (25).
Insofern stellt das Erkennen einer reinen Mundatmung ausschließlich durch die
Methode der klinischen Beobachtung eine Herausforderung dar. Zusammenhänge
zwischen Mundatmung und der damit verbundenen Veränderung der orofazialen
Strukturen sind in der Literatur hinlänglich beschrieben.
Die gravierenden Auswirkungen einer pathologischen Mundatmung auf das stomatognathe System wurden unter anderen von Bahnemann (1979) beschrieben,
und können in Fachkreisen als bekannt vorausgesetzt werden (26), (Abbildung 1).
Abbildung 1: Die funktionelle Anpassung in der Mundregion als Folge nasaler Obstruktion
Quelle: Piekartz, 2005, Seite 482
Seite 12
Das orofaziale System
Heike Münch
Die Stimme
Hammer (2005) beschreibt die Stimme als Summe des Ausdrucks von Körperlichkeit, Persönlichkeit und Sprechsituation. Alle diese Bereiche beeinflussen sich gegenseitig, und wenn ein Einzelaspekt gestört ist, wirkt sich das auf den ganzen
Reaktionskreis aus (27),(28), (Abbildung 2).
Nach Smit et al. (2012) weisen Störungen der Stimme eine multifaktorielle Genese
auf und zeigen sich auf verschiedene Art und Weise. Sie können ein schwerwiegendes Kommunikationsproblem darstellen und die Lebensqualität entscheidend
einschränken (29). In unterschiedlicher Gewichtung sind somatische, konstitutionelle, habituelle und psychosoziale Faktoren an einer Störung der Stimme beteiligt
(30). Der Zusammenhang zwischen Stimme und psychischer Belastung steht
nach Bergauer et al. (2010) außer Frage, sehr unterschiedlich ist jedoch jene
Grenze, bei der diese Belastung stimmlich hörbar und spürbar wird (31).
Abbildung 2: Stimmfunktionskreis
Die Stimmqualität ist abhängig von der Qualität der Atmung und von der Qualität
der Bewegung und Körperstabilität.
Nach Schneider-Stickler (2007) basiert eine genaue logopädische Untersuchung
der Stimme stets auf einem fachärztlichen Befund. Um einen umfangreichen
Stimmbefund erstellen zu können, stehen zahlreiche stimmdiagnostische Verfahren zur Verfügung (32).
Seite 13
Das orofaziale System
Heike Münch
Die Artikulation
Nach Kotten-Sederqvist (1982) können Artikulationsstörungen (phonetische Störungen) die Folge gestörter Primärfunktionen sein. Sie schlägt bei der Funktionsstörung vor, zu untersuchen, welche homorganische Primärfunktion der gestörten
Sekundärfunktion entspricht und umgekehrt, wenn es sich um eine Primärfunktion
handelt, welche Sekundärfunktion davon beeinträchtigt sein kann. Barret und
Hansen (1978) verweisen auf die Veränderungen der normalen Artikulation durch
ein abnormes Schluckverhalten (33).
Nach Beushausen (2007) können Störungen der Artikulation blickdiagnostisch und
akustisch festgestellt werden. Dazu können eine Vielzahl von Diagnostikmaterialien herangezogen werden (34).
Die mimische Muskulatur
Die mimische Muskulatur bedeckt flächig die Öffnungen des Kopfes und bestimmt
dessen Form und Größe.
Nach Friedrich et al. (2013) und Bigenzahn et al. (2003) drückt sie seelische und
körperliche Empfindungen aus und stellt ein wichtiges Kommunikationsmittel dar
(35),(12).
Gedrange et al. (2004) postulieren, dass die postnatale Gesichtsentwicklung von
exo- und endogenen Faktoren bestimmt wird. Diese können auch zu morphologischen und funktionellen Veränderungen der Muskulatur führen und den dentoseklettalen Bereich im Sinne einer eugnathen oder dysgnathen Entwicklung
beeinflussen (36).
Die logopädische Befundung der mimischen Muskulatur erfolgt üblicher Weise
durch eine klinische und blickdiagnostische Untersuchung (vlg. Böhme et al, 2003)
Die Lippen
Die Lippenlage und Lippenfunktion sind ein Ausdruck der Funktionsweise aller
umgebenden Muskeln. Während der Lippenruhelage sind Ober- und Unterlippe
locker geschlossen. Bei korrekter Lippenfunktion liegen die Lippen locker aufeinander und übernehmen beim physiologischen Schlucken keine Funktion. Aus
diesem Grund ist an der äußeren Gesichtsmuskulatur keine Beteiligung sichtbar.
Seite 14
Das orofaziale System
Heike Münch
Die Lippenruhelage ist die Voraussetzung für eine Nasenatmung. Moschik (2013)
weist darauf hin, dass Dysbalancen in diesem Bereich, durch die zirkumorale
Muskulatur (Abbildung 3) kompensiert werden (37). Solche Kompensationsstrategien sind kräfteraubend und ermüdend und können deshalb nur zeitlich limitiert
eingesetzt werden.
Abbildung 3: zirkumorale Muskulatur
Quelle: Diplomarbeit Dr. Moschik, Medizinische Universität Graz, 2013, Seite 20
Yata et al. (2001) weisen auf die Zusammenhänge zwischen einer inadäquaten
Lippenruhelage und der Zahn- und Kieferstellung, sowie dem vertikalen Wachstum und dem damit verbundenen ästhetischen Problem hin (38).
Zur Ermittlung der orofazialen Dynamik („Lippenkraft“) wird eine Präzisionsfederwaage mit Faden und Knopf verwendet (39).
Nach Garliner (1989) wird die Lippenkraft in 4 Kategorien eingeteilt: (40)
Kategorie 1: 0.0 N – 2.94 N - kein automatisierter Lippenschluss
Kategorie 2: 3.92 N- 6.86 N - teilweise automatisierter Lippenschluss
Kategorie 3: 7.85 N – 10.79 N - Lippenschluss wurde automatisiert
Kategorie 4: 11.77 N – 14.71 N physiologischer Lippenschluss
Seite 15
Das orofaziale System
Heike Münch
Die Zunge
Die Zunge ist der Mittelpunkt des orofazialen Systems. Unter optimalen Bedingungen befindet sich die gesamte Muskulatur in korrekter Position und in einem eutonen Spannungszustand.
Bei einer korrekten Ruhelage befindet sich der vordere Zungenrand im Bereich
der Rugae, hinter den oberen Schneidezähnen (12),(41),(42),(24), (Abbildung 4).
Abbildung 4: Korrekte Ruheposition der Zunge
Quelle: Piekartz, 2005, Seite 479
Fachautoren sind sich einig, dass die Zungenruhelage für das orofaziale Gleichgewicht von besonderer Bedeutung ist (13),(43),(39),(33),(2),(35),(15),(41),(12).
Zur Ermittlung einer korrekten Zungenruhelage kann neben der blickdiagnostischen Methode, unter Zuhilfenahme von Wangenhaltern, auch die Payne-Technik
n. Garliner angewendet werden. Bei diesem Verfahren wird eine fluoreszierende
Paste an der Zungenspitze aufgetragen und die Mundhöhle des Patienten nach
dem Schlucken mit einer UV-Lampe ausgeleuchtet. Das Schluckmuster kann so
diagnostiziert werden.
Das Kauen
Das Kauen ist ein komplexer Bewegungsablauf, der zwar willentlich, dennoch häufig nicht bewusst abläuft. Erste Kaubewegungen entwickeln sich ungefähr im
sechsten Lebensmonat sobald feste Kost gereicht wird (44),(4). Die VoraussetSeite 16
Das orofaziale System
Heike Münch
zung dafür ist, dass Kiefer, Lippen und Zunge auf eine reife und koordinierte Art
und Weise eingesetzt werden können (45). Nach Klein et al. (2000) ist zwischen
einem vertikalem-phasischen Kaumuster, dem stereotype Bewegungsfolgen zugrunde liegen, und diagonal-rotatorischen bzw. zirkulär-rotatorischen7 Kaumustern
zu differenzieren. Diese entwickeln sich ab dem 15. Lebensmonat. Eine Mischung
aus beiden Kaumustern (vertikal und zirkulär-rotatorisch), bleibt bis ins Erwachsenenalter bestehen (4).
Broich (2007) weist darauf hin, dass sich die Beiß- und die Bisskraft mit dem Prozess des Durchbruchs der bleibenden Zähne, zeitgleich mit dem Beginn des analytischen Denkens verstärken (2).
Hugger et al. (2006) beschreiben drei sich rhythmisch wiederholende Kauzyklen,
bis der Speisebolus seine „Schluckfähigkeit“ erreicht hat (46).
Menschen zeigen, abhängig von ihrem Gebissstatus, eine Vielzahl von Kaustrategien. Das Ziel des Kauprozesses ist nach Peyron et al. (2004) ein sicheres Abschlucken des Bolus mit einem minimalen Aspirationsrisiko (47), wobei nach
Woda et al. (2006) und Mc Neill (1998) die Kohäsion der Boluspartikel essentiell
und ausschlaggebend für eine optimale Formgebung des Bolus selbst ist
(48),(49).
Das Kauen wird in der logopädischen Praxis blickdiagnostisch beurteilt.
Das Schlucken
Beim Schlucken werden 26 Muskelgruppen, gesteuert von 5 Hirnnervenpaaren,
vom ZNS koordiniert und gesteuert (12). Der Schluckvorgang selbst ist somit ein
komplexes Zusammenspiel orofazialer, pharyngealer, laryngealer und ösophagealer Strukturen mit dem Ziel, den Speisebolus in den Magen zu transportieren
(22),(50).
7
Wenn festere oder zähere Speisen gekaut werden
Seite 17
Das orofaziale System
Heike Münch
Der Schluckakt selbst läuft in folgenden vier Phasen ab:

Orale Vorbereitungsphase oder Kauphase

Orale Phase der Bolusbeförderung bis zur Auslösung des Schluckens

Pharyngeale Phase

Ösophageale Phase
Aus entwicklungsphysiologischer Sicht ist zwischen einem, bei Säuglingen physiologischen, viszeralen Schluckmuster, und einem somatischen Schlucken bei Erwachsenen zu unterscheiden. Horn et al. (2014) verweisen, dass die Prävalenz
eines viszeralen Schluckmusters mit 5 Jahren bei 50 % und bei 8 Jahren bei 33 %
liegt (22).
Das Schlucken wird ausgelöst, sobald der Bolus eine bestimmte Konsistenz erreicht hat. Diese wird durch die Partikelgröße und die Speichelzusammensetzung
bestimmt (48). Die Partikelgröße selbst ist abhängig von der Konsistenz des Nahrungsmittels. Um die Partikelgröße nach wissenschaftlichen Maßstäben zu bestimmen, können zahlreiche Verfahren, z. B. das Siebverfahren angewandt
werden (48).
In der logopädischen Praxis wird das Schluckmuster üblicher Weise blickdiagnostisch beurteilt, im Gegensatz zum Schluckablauf, der durch verschiedene bildgebende Verfahren diagnostiziert werden kann.
Die orale Stereognose
Die orale Stereognose integriert und koordiniert nach Meilinger (1999) und Hahn
et al. (1999) feinmotorische Aktivitäten und unterliegt nach Hahn (1988) einem
Reifungsprozess, der vom 4.-6. Lebensjahr stark zunimmt und gegen das 70. Lebensjahr wieder abbaut (51),(33).
Dahan et al. (2000) postulieren, dass die orale Stereognosefähigkeit neben der
Wahrnehmungs- und Unterscheidungsfähigkeit ebenso die koordinative Fähigkeit
erfordert, perzeptive Eindrücke zu sammeln. Sie gehen ebenso von einer Altersabhängigkeit der oralen Stereognosefähigkeit aus, und betonen zudem auch kulturelle Faktoren, sowie die Abhängigkeit vom Zahnstatus, von der Morphologie der
Mundhöhle und von den oralen Habits (52).
Seite 18
Das orofaziale System
Heike Münch
Nach Hugger et al. (2006) stehen zur Überprüfung der oralen Stereognose eine
Vielzahl ähnlicher Prüfkörper (Stereognoseplättchen) zur Auswahl8 (46).
Bigenzahn et al. (2003) bezeichnen Tests zur oralen Stereognose als ein wichtiges diagnostisches Instrument zur Beurteilung orofazialer Funktionen. Diese können Informationen über die orale Diskriminationsfähigkeit liefern. Einflussfaktoren
zur Beurteilung der Stereognosefähigkeit sind:

Zeit

Kraftaufwand

Qualität der Bewegungsabläufe
(12).
Mathys et al. (2014) und Hugger et al. (2006) weisen darauf hin, dass direkt an der
Zungenspitze die Diskriminationsfähigkeit am besten ist. Die sogenannte Zweipunkteschwelle beträgt an der Zungenspitze ungefähr 1-2 mm und verändert sich
in Richtung Zungenrücken bereits auf 9 mm (46),(17).
Die Stereognoseplättchen werden daher bei dieser Untersuchung auf das vordere
Drittel der Zunge des Probanden gelegt. Sobald der Prüfkörper vom Probanden
erkannt wird, durch Hinzeigen auf die entsprechende Abbildung identifiziert.
Es handelt sich bei der Überprüfung um eine psychophysische Testmethode, da
der Test auch eine kognitive Komponente beinhaltet (46),(53).
Mathys et al. (2007) beschreiben diese reziproke Tastfunktion, als spezielle Form
der oralen Stereognosefähigkeit, die eine verbesserte intraorale Raumvorstellung
ermöglicht und zur physiologischen Funktion der orofazialen Muskulatur beiträgt
(17).
Nach Hugger et al. (2006) werden große Testkörper werden leichter wahrgenommen als kleine, eckige eher als runde. Premkumar et al. (2011) postulieren, dass
Form, Größe und Oberfläche des Testmaterials Einfluss auf das Untersuchungsergebnis haben, ebenso wie ein anterior offener Biss und der Gebissstatus insge-
8
Hirano (2004), Jakobs (1997), Garrett et al. (1994), Landt und Fransson (1975), Müller et al. (1995), Dahan
(1991)
Seite 19
Das orofaziale System
Heike Münch
samt. Die sensorischen und motorischen Fähigkeiten der Zunge spielen hier die
entscheidende Rolle in der Stereognosefähigkeit (54).
Eine operative Verkleinerung der Zunge bei Makroglossie wirkt sich nach Ingerval
und Schmoker (1990) nur geringfügig auf die Stereognosefähigkeit aus (55).
Bezüglich der Verbesserung der oralen Stereognoseleistung wiesen Dahan et al.
(2000) nach, dass die orale Stereognoseleistung geschlechtsunabhängig ist und
postulieren, dass es zu einer Verbesserung der oralen Stereognoseleistung bei
wiederholtem Anbieten der Plättchen kommt (52). Premkumar et al. (2011) meinen, es sei ungeklärt, ob sich ein Training der oralen Stereognosefähigkeit auf die
orofazialen Funktionen in Zusammenhang mit einem anterior offenen Biss auswirkt (54).
Nach Böhme et al. (1978) treten sensorische und motorische Beeinträchtigungen
immer in gekoppelter Form auf (56). Hahn (1988) und Böhme (2003) empfehlen
daher eine Überprüfung der oralen Stereognose und des Geschmacks (44),(39).
Der Geschmackssinn
Die Sinnesqualitäten Geschmack und Geruch werden im Alltagsleben kaum voneinander getrennt. Hummel et al. (2011) weisen darauf hin, dass der Geschmacks- und Geruchssinn am Beginn des Verdauungstraktes vorwiegend der
raschen und verlässlichen Überprüfung der Qualität und Genießbarkeit von Nahrung dienen (46). Sie beschreiben die Geschmacksknospen vorrangig am Rand
des Zungenrückens liegend, vereinzelt am Gaumen, Pharynx und Larynx. Die
sensiblen Fasern ziehen zum Geschmackskern und zum Geschmackskortex (46).
Davaris et al. (2012) beschreiben den Geschmacks- und Geruchssinn als eine
komplexe Sinneswahrnehmung, die an das Zusammenspiel einer Vielzahl von
peripheren und zentralen morphologischen Strukturen gekoppelt sind (57).
Somatosensible Empfindungen wie Mundgefühl, Konsistenz, Nahrungstextur,
Temperatur etc. spielen nach Hummel et al. (2011) ebenso eine wichtige Rolle wie
Sinnesempfindungen während der Mahlzeit (Seh- und Hörerlebnisse, Gefühle und
Vorstellungen, Gewohnheiten und Stimmungen) (46).
Seite 20
Das orofaziale System
Heike Münch
Chandrashekar et al. (2005) beschreiben den Geschmacks- und Geruchssinn als
„verantwortlich für das Vorhandensein einer inneren Repräsentation der äußeren
Welt“ (58).
Den Grundgeschmacksqualitäten süß, salzig, sauer, bitter und umami können
nach Hummel et al. (2011) und Chandrashekar (2005) folgende biologische Bedeutungen zugeordnet werden (58),(46):
Süß:
kohlehydrat- und kalorienreich
Salzig:
ausgewogene Balance der Elektrolyte, Vorhandensein von Natriumverbindungen
Sauer:
ist gemeinsam mit dem Salzgeschmack wichtig für den SäureBasenhaushalt
Bitter:
warnender Charakter
Umami:
verantwortlich für das Eiweißaroma, dient vermutlich zur Eiweißaufnahme
Zur Diagnostik von Geschmacksstörungen werden Schwellentests, die Elektrogustometrie und das fMRT verwendet. Es werden Screenings zur Bestimmung der
Erkennungsschwellen für süß, sauer, bitter und salzig durchgeführt. Ebenso kommen Forced-Choice-Verfahren mit steigenden Konzentrationen zum Einsatz.
Problematisch ist hier die hohe Subjektivität der Messergebnisse, die von der Mitarbeit der Probanden abhängig sind. Davaris et al. (2012) und Hummel et al.
(2011) weisen darauf hin, dass die Ergebnisse lediglich quantitativ ausgewertet
werden können (57),(59).
Schmeckstörungen werden nach Davaris et al. (2012) seltener diagnostiziert als
Riechstörungen. Es gibt keine signifikanten Unterschiede zwischen Männern und
Frauen (57).
Ob und inwieweit Untersuchungen des Geschmacks in der logopädischen Praxis
durchgeführt werden, konnte nicht ermittelt werden. Aus der Erfahrung der Verfasserin kann gesagt werden, dass sie keine routinemäßige Untersuchung darstellt.
Seite 21
Das orofaziale System
8.4
Heike Münch
Dysfunktionen des orofazialen Systems
Eine orofaziale Störung kann nach Giel (2006) per definitionem mit den Begriffen
„myofunktionelle Störung“, „orofaziale Dysfunktion“, „myofunctional oder orofacial
disorder“ und „orofaziale Dyskinesie“ gleichgesetzt werden (60).
Böhme et al. (2003) bezeichnen die orofaziale Dysfunktion als eine Dysbalance
der gesamten muskulären Verhältnisse im Mund-, Hals-, und Nackenbereich (14).
Giel hält fest, dass es dabei zu Störungen von Muskeltonus und –funktionen bzw.
Bewegungsabläufen im orofazialen Komplex kommt, die die aufgrund motorischer,
sensorischer und/oder skelettaler Abweichungen entstehen (60).
Bereits Angle (1907) hat den Fehlfunktionen der orofazialen Muskulatur für die
Entstehung von Gebissfehlentwicklungen eine große Bedeutung beigemessen
(61).
Korbmacher et al. (2001) verweisen auf eine in der Fachliteratur bekannte, hohe
Prävalenz pathologischer, orthopädischer Befunde bei kieferorthopädisch auffälligen PatientInnen. Ebenso zeigen sich Auswirkungen von orthopädischen Grunderkranken auf die Kieferstellungen (62).
Stahl et al. (2007) postulieren, dass kieferorthopädische Fehlfunktionen (z. B. frontal offener Biss, vergrößerte sagittale Schneidekantenstufe, Kreuzbiss u. a.) zu
einem hohen Prozentsatz mit orofazialen Dysfunktionen einhergehen. Dabei etablieren sich die offene Mundhaltung und das viszerale Schluckmuster im Milchgebiss und werden auf das Wechselgebiss übertragen werden (63).
In Zusammenhang mit dem Faktor „Haltung“ weisen Grabowski et al. (2007) darauf hin, dass bei Zusammentreffen der Faktoren Haltungsschwäche und Occlusionsstörung ein kieferorthopädischer Risikofall besteht. (64).
Seite 22
Das orofaziale System
Heike Münch
Nach Bigenzahn et al. (2003) zeigen sich orofaziale Dysfunktionen durch:

inkompletten Lippenschluss

weiche Lippenstruktur

Mundatmung

Zungenpressen

Zungenprotrusion

interdentale Zungenlage

vermehrten Speichelfluss

periorale Ekzeme

mimische Mitbewegungen beim Schlucken

orofaziales Muskelungleichgewicht

abweichende Unterkieferbewegungen

ausgeprägte Rugae palatinae

hohen, engen Gaumen

Dysgnathie

Störungen der Artikulation (12).
8.5
Diagnostik und Therapie des orofazialen Systems
Nach Hanson und Mason (2003) beinhaltet die Diagnostik der Funktionen des
orofazialen Systems die Bestimmung der An- bzw. Abwesenheit einzelner orofazialer Symptome unter Einbeziehung der Krankengeschichte, der Ätiologie, sowie
Schwere und Umfang des vorliegenden Problems (65).
Fischer-Voosholz et al. (2002) beschreiben die logopädische Diagnostik als die
Beobachtung, Inspektion und Beurteilung aller Mund- und Gesichtsfunktionen und
ihrer Auswirkungen auf die Zahn- und Kieferstellung, die Stimme, die Artikulation,
das Schlucken, die Kopf- und Körperhaltung, sowie vegetative Funktionen (41).
Böhme et al. (2003), Mehnert et al. (2009) und zahlreiche weitere Autoren
betonen,
dass
in
Ermangelung
standardisierter
und
evidenzbasierter
diagnostischer Methoden, orofaziale Muskelfunktionen und ihre Störungen von
LogopädInnen üblicherweise durch klinische Beobachtung beurteilt werden
(39),(66).
Seite 23
Das orofaziale System
Heike Münch
Teilweise kommen Messinstrumente zur Diagnostik zum Einsatz, wie z. B. die
Präzisionsfederwaage9. Zur Beurteilung sämtlicher orofazialer Funktionen existiert
international kein veröffentlichtes, standardisiertes Untersuchungsverfahren für
LogopädInnen.
Eine ganzheitliche Therapie befasst sich nach Kittel (2014) mit orofazialen Atem-,
Kau-, Haltungs-, grob- und feinmotorischen Koordinationsübungen in vielseitiger
Weise (42). Ein solides Fachwissen und ausreichende klinische Erfahrung sind
dazu erforderlich. Die Effizienz einer Therapie setzt eine individuelle Aufklärung
hinsichtlich des Status quo und der Therapieziele, sowie Eigenmotivation von Seiten des Patienten voraus.
Experten sind sich einig, dass die Diagnostik orofazialer Dysfunktionen eine ganzheitliche, interdisziplinäre Sichtweise der Fachrichtungen Logopädie, Kieferorthopädie, HNO/Phoniatrie, Pädiatrie, Physiotherapie und Psychologie erfordert
(35),(67),(68),(39).
9
Wird auch als „Lippenwaage“ bezeichnet
Seite 24
Anorexia Nervosa
Heike Münch
9. Anorexia Nervosa
Anorexia Nervosa ist die älteste, am besten erforschte, aber nicht häufigste Essstörung (69). Nielsen (2001) und Steinhausen (2002) bezeichnen sie auch als die
am meisten gefürchtete Essstörung des Kindes- und Jugendalters mit der höchsten Todesrate (70).
Es handelt sich nach Herpetz-Dahlmann (2015) um eine chronische Erkrankung
bei Jugendlichen, mit einem Erkrankungsbeginn im Alter zwischen 14 und 19 Jahren (71).
Wortwörtlich übersetzt bedeutet Anorexia Nervosa „nervöser Appetitverlust“. Die
Betroffenen haben jedoch üblicherweise einen recht guten Appetit, den sie durch
enorme Selbstdisziplin und aus dem Wunsch heraus, Gewicht zu verlieren, übergehen (9),(39),(38).
Gerlinghoff (1999) beschreibt die Anorexia Nervosa als eine psychosomatische
Erkrankung, die sowohl den Körper, als auch die Seele des Patienten betrifft. Es
ist eine sehr komplexe Erkrankung, bei der eine Vielzahl an Faktoren zu berücksichtigen ist (69).
Bruch (2004) beschreibt zwei Merkmale, die aus ihrer Sicht von fundamentaler
Bedeutung für die Entwicklung einer Essstörung sind. Das ist einerseits die Unfähigkeit, Hunger und andere Körperempfindungen zu erkennen, und andererseits
das fehlende Bewusstsein darüber, dass es das eigene Leben zu leben gilt (8).
Bryant-Waugh (2008) bezeichnet als Schlüsselaspekt einer Anorexia Nervosa
zweifellos die starke Beschränkung der Nahrungsaufnahme. Hinzu kommen aber
auch andere, tiefer liegende Probleme, wie zum Beispiel die große Angst davor
zuzunehmen, eine Herabsetzung des Selbstwertes und eine stark verzerrte Sicht
des eigenen Körpers (9).
Das Lesen von Biografien und Geschichten von an Anorexia Nervosa erkrankten
Mädchen und Frauen erleichterten den Einstieg in eine Materie, zu der die Autorin,
als Logopädin, bislang keinen Zugang hatte (72),(73),(74),(75),(76),(77),(78),(79).
Seite 25
Anorexia Nervosa
9.1
Heike Münch
Epidemiologische Daten
Im Jugend- und jungen Erwachsenenalter zeigt sich die Erkrankung am häufigsten. Sie tritt nach Gerlinghoff et al. (2006) etwa zwischen dem 12. – 30. Lebensjahr auf und zeigt eine Inzidenzrate von 0,5% – 1,5 % (69).
Betroffen sind mehrheitlich Frauen, im Verhältnis 1:20 erkranken jedoch auch
Männer. Es besteht nach Gerlinghoff et al. (2000) ein Trend zu einem jüngeren
Erkrankungsalter und einer Tendenz zu einer leichten Zunahme der Inzidenzraten
(80).
9.2
Ätiologische Faktoren
Nach Jahoda (2014) ist zwischen Auslösern und Ursachen dieser Erkrankung zu
unterscheiden. Auslöser können Bemerkungen über beispielsweise das Aussehen
sein, Ursachen sind tieferliegend und sehr komplex. Experten diskutieren an dieser Stelle individuelle, soziokulturelle, familiäre und auch genetische Faktoren, die
in nachfolgender Grafik dargestellt sind (81).
Abbildung 5: Ätiologiemodell der Anorexia Nervosa
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/callback/image.asp?id=10324
Seite 26
Anorexia Nervosa
9.3
Heike Münch
Symptome und Verhaltensweisen
Zahlreiche Studien dokumentieren, dass PatientInnen mit Anorexia Nervosa kalorien- und fettarme Nahrungsmittel bevorzugen und zunehmendes Interesse an der
Zusammensetzung von Nahrungsmitteln zeigen (82),(70).
Sie bevorzugen „gesunde Nahrungsmittel“, die sie häufig in einer wählerischen
und stark ritualisierten Art und Weise zu sich nehmen. Das Gewicht wird ständig
kontrolliert. Aufgrund einer massiven Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen
verweigern sie, insbesonders in der Öffentlichkeit, zu essen. Aus diesen Verhaltensweisen resultieren oftmals familiäre Konflikte, die wiederum einen sozialen
Rückzug und den Verlust von Freunden nach sich ziehen können. Bei den Betroffenen besteht keine Krankheitseinsicht. Gründe für die Gewichtsabnahme können insbesonders jüngere Betroffene meist nicht nennen. Sie zeigen Ängste und
Widerstand, sobald konkrete Vereinbarungen hinsichtlich einer geplanten Gewichtszunahme getroffen werden (70),(8),(9).
Zunehmendes Untergewicht, Ausbleiben der Menstruation, ausgeprägte körperliche Aktivitäten, hohe Leistungsorientierung sowie zwanghaftes Verhalten (z. B.
Ordnung) sind Zeichen einer Anorexia Nervosa (83).
9.4
Klassifikation und Diagnostik
Die Anorexia Nervosa ist nach ICD 10, F 50.0 durch „[…absichtlich selbst herbeigeführten oder aufrechterhaltenen Gewichtsverlust charakterisiert…]“(84).
Das tatsächliche Körpergewicht ist mindestens 15 % unter dem Erwarteten, bzw.
gilt für den BMI die untere Grenze mit 17,5 kg/m², die jedoch für Erwachsene angegeben ist. Insofern sind die diagnostischen Kriterien für Kinder als problematisch anzusehen, da der BMI altersabhängig ist (70).
Weiters liegt eine Körperschema-Störung vor, und es kommt zum Ausbleiben der
Menstruation.
Seite 27
Anorexia Nervosa
9.5
Heike Münch
Therapie der Anorexia Nervosa
Die Therapie der Essstörungen erfolgt multimodal. Sie stützt sich auf drei Säulen:

somatische Rehabilitation und Ernährungstherapie

individuelle psychotherapeutische Behandlung

Einbeziehung der Familie (83).
Seite 28
Material und Methoden
Heike Münch
10. Material und Methoden
Im nachfolgenden Kapitel werden die Studienpopulation und die Rahmenbedingungen zur Durchführung der Studie beschrieben und der Ablauf der Untersuchung dargestellt. Die Auswahl und Beurteilung der Variablen werden erläutert.
Die Erkrankung Anorexia Nervosa wird im folgenden Kapitel mit AN abgekürzt,
und orofaziale Dysfunktionen mit OFD bezeichnet.
10.1
Beschreibung der Populationen
Die Studienpopulation setzte sich aus zwei PatientInnengruppen zusammen:
PatientInnengruppe 1: PatientInnen mit Anorexia Nervosa (AN)
PatientInnengruppe 2: PatientInnen in kieferorthopädischer Behandlung mit
Verdacht auf orofaziale Dysfunktion (OFD).
Es wurden 38 Untersuchungen an PatientInnen mit AN an der SEDU (Specialised
Eating Disorder Unit) der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz,
Klinische Abteilung für allgemeine Pädiatrie, Abteilung für Psychosomatik und
Psychotherapie, während des stationären Aufenthaltes oder während eines
ambulanten Kontrolltermins durchgeführt.
41
PatientInnen
mit
Verdacht
auf
orofaziale
Dysfunktion
wurden
von
KieferorthopädInnen in die logopädische Praxis der Dissertantin zugewiesen und
konnten in die Studie eingeschlossen werden. Die logopädischen Untersuchungen
fanden in der Logopädischen Praxis, Kalkofenweg 4, 8046 Stattegg, statt.
Die Altersspanne betrug 11;9 – 18;9 Jahre.
Der Untersuchungszeitraum betrug ein Jahr.
10.2
Beschreibung der Untersuchungsdurchführung
Zur Analyse der orofazialen Funktionen wurde die Methode der klinischen Untersuchung und Beobachtung angewandt, d. h. die Durchführung der gestellten Aufgaben wurde blickdiagnostisch und akustisch beurteilt (vgl. Böhme et al., 2003).
Seite 29
Material und Methoden
Heike Münch
Die ProbandInnen bzw. deren Eltern wurden in einem Vorgespräch über die
geplante Untersuchung im Rahmen eines Gesprächs informiert. Eine schriftliche
Beschreibung der geplanten Untersuchung lag vor.
Einwilligungserklärungen wurden von den PatientInnen selbst, bzw. deren Eltern
unterzeichnet.
Für die logopädische Untersuchung saßen sich ProbandIn und Untersucherin einander an einem Tisch gegenüber, auf dem Tisch war das jeweilige Untersuchungsmaterial vorbereitet.
Die Untersuchungen verliefen in ungestörter Atmosphäre.
10.3
Beschreibung des Untersuchungsmaterials
Jede Untersuchung begann mit einem Anamnesegespräch anhand eines Anamnesebogens und wurde unmittelbar nachher durch die logopädische Diagnostik
fortgeführt. Dazu wurde das Diagnostikmaterial OFD_01, das im Wesentlichen in
Anlehnung an das von Fischer-Voosholz und Spenthof (2002) veröffentlichte, nicht
standardisierte, „MRFH-Diagnostikschema“ zusammengestellt worden ist (41),
verwendet. Das gesamte Material ist im Anhang dargestellt.
OFD_01 ist in folgende drei Abschnitte gegliedert:
1. Beobachtungssetting
2. Funktionsprüfung
3. Sensibiliäts- und Geschmacksprüfung
Eine Punktegewichtung bei der Beurteilung der orofazialen Funktionen war nicht
möglich, da nur für wenige Variablen Bewertungsschemata in der Literatur gefunden wurden. Von Seiten der Kieferorthopädie werden Versuche unternommen,
einzelne orofaziale Variablen zu beurteilen. So wäre beispielsweise nach Duran
(2013) eine Beurteilung des Lippenschlusses und der Morphologie der Nasenflügel bei der Inspiration nach einem Punkteschema möglich (85), nicht jedoch die
restlichen Messgrößen. Aus diesem Grund wurde, wie in der logopädischen Praxis
durchaus üblich, für die einzelnen Kennzahlen Parameter für „auffällig“ bzw. „un-
Seite 30
Material und Methoden
Heike Münch
auffällig“ in Abstimmung mit der Literatur festgelegt und die Beurteilung dahingehend durchgeführt.
Der Anamnesebogen
Der Anamnesebogen wurde im Rahmen eines Anamnesegesprächs gemeinsam
mit der PatientIn ausgefüllt und erfüllt im Rahmen der vorliegenden Studie drei
Aufgaben:
1. Erheben folgender relevanter Daten:

Tagesaktueller BMI
Dieser wurde bei PatientInnen mit AN direkt aus der Krankengeschichte übertragen,
PatientInnen mit OFD wurden vor der Untersuchung gemessen und gewogen und
daraus der BMI errechnet

Alter

Ernährungsgewohnheiten

Sondenstatus

Bevorzugte Geschmacksrichtung

Bevorzugte Konsistenz

Bruximus

kieferorthopädischer Behandlungsstatus

myofunktioneller Therapiestatus

relevante Operationen im HNO-Bereich
2. Allgemeine Fragen zur Ernährung
3. Spezielle Fragen zur Nahrungsmittelauswahl: Angabe jener Nahrungsmittel, die während der vergangenen drei Wochen verzehrt wurden – es wurde
aus einer vorgegebenen Nahrungsmittelliste gewählt.
Seite 31
Material und Methoden
Heike Münch
Nahrungsmittelauswahl:
Ziel war es, eine möglichst große Bandbreite an Nahrungsmitteln, in möglichst
allen Geschmacks- und Konsistenzkategorien anzubieten, die als Grundlage für
eine Auswertung dienen konnten.
Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde zunächst eine Lebensmittelliste mit 8
Grundkategorien zusammengestellt:
konsistenzbezogen: flüssig, honigartig, weich, fest,
geschmacksbezogen: süß, pikant, neutral
kaubezogen: abbeißpflichtig
Die Kategorien wurden kombiniert und die Nahrungsmittel nun 14 kombinierte
Kategorien zugeordnet:
Die ProbandInnen unterstrichen jene Lebensmittel der Liste, die sie während der
letzten drei Wochen konsumiert hatten.
Die Auswertung:
Die Nahrungsmittelauswahl bei PatientInnen mit AN und OFD wurde in dieser
Form erstmals untersucht. Es stehen keine Auswertungskriterien zur Verfügung.
Da bei PatientInnen mit AN mit einer sehr eingeschränkten Auswahl zu rechnen
war, wurde die Nahrungsmittelauswahl bereits als „unauffällig“ gewertet, wenn aus
mindestens 7 Kategorien, d. h. der Hälfte aller möglichen Kategorien ein Lebensmittel ausgewählt wurde.
10.3.1 Das Beobachtungssetting
Das Setting ist in folgende drei Untersuchungsblöcke gegliedert, die im Anschluss
beschrieben werden:
Block 1: beinhaltet allgemeine Beobachtungen zu Primär- und Sekundärfunktionen
Block 2: prüft Ruhelagen der orofazialen Muskulatur sowie die Gesichtsmorphologie
Block 3: enthält intraorale Beurteilungskriterien (Morphologie und Kieferklasse)
Seite 32
Material und Methoden
Heike Münch
Die allgemein gültigen Kriterien zur Beurteilung wurden von Voosholz et al. (2002)
und Kittel (2014) übernommen und sind im Untersuchungsbogen OFD_01 unter
„Beurteilungskriterien und Anweisungen“ eingetragen (41),(42).
Allgemeine Beobachtungen
Mittels der Variablen 2F bis 8B wurden der Stimmklang, die Tonhaltedauer, die
Artikulation (akustisch), die Lautbildung (blickdiagnostisch), die Körperhaltung, die
Kopfhaltung und die Atmung beobachtet und beurteilt. Die Anweisungen und Beurteilungskriterien der einzelnen Variablen können direkt aus dem Untersuchungsmaterial in der Rubrik „Beurteilungskriterien und Anweisungen“ entnommen
werden.
Ruhelagen/Gesicht
Mittels der Variablen 10B bis 15B wurden die Ruhelagen des M.masseter, des
M.temporalis, des M.mentalis, des M.occipitofrontalis (venter frontalis), der Zunge
und der Lippen mittels Blickdiagnostik bzw. Tastbefund beobachtet und beurteilt.
Es wurde bei der auffälligen Zungenruhelage nicht zwischen interdentaler, addentaler oder tiefer Zungenruhelage differenziert.
Mittels der Variablen 17B bis 22B wurde die morphologische Situation der Lippen,
der Augenlider, der Nase, der nasolabialen Falte, der Wangen und des Kinns beurteilt.
Intraorale Beurteilung
Mittels der Variable 24B wurde die Morphologie der Zunge beurteilt.
Mittels der Variable 25B wurde die Morphologie des Gaumens beurteilt.
Mittels der Variable 26B wurde die Beurteilung der Kieferklasse festgehalten.
Seite 33
Material und Methoden
Heike Münch
10.3.2 Die Funktionsprüfung
Dieser Abschnitt überprüft die Mundfunktionen. Die einzelnen Teiluntersuchungen
gliedern sich in:

Lippen/Wangen

Zunge

Kiefer

Kauen

Schlucken
Lippenfunktion/Wangenfunktion
Mittels der Variablen 2F, 11F, 13F wurde die Lippenkraft10 überprüft, wobei die
Überprüfung bei korrekter Durchführung mit Variable 2F abgeschlossen war. Die
gesamte Messung konnte bei Bedarf zwei Mal wiederholt (11F und 13F) werden,
was bei keiner Untersuchung notwendig war.
Zur Bestimmung der perioralen Lippenkraft wurde eine Präzisionsfederwaage11
mit Faden und Knopf (Durchmesser 2,5 cm) verwendet.
Die Fadenlänge betrug 40 cm. Die Messung der perioralen Lippenkraft wurde wie
folgt durchgeführt:
Die aufrecht sitzende Patientin positionierte den Knopf hinter Ober- und Unterlippe. Es wurde die Federwaage so platziert, dass der Faden gespannt war. Die
ProbandIn wurde angewiesen, gegen den schnell steigenden Widerstand den
Knopf so lange als möglich mit den Lippen festzuhalten.
Diese Messung wurde dreimal wiederholt. Die Werte wurden in der Einheit
Newton12 festgehalten. Daraus wurde der statistische Mittelwert errechnet.
10
Der Begriff „Lippenkraft“ wurde in Anlehnung an die Terminologie von Garliner (1980), übernommen.
11
Präzisionsfederwaage mit einem exakten Messbereich von 0-2500g
12
1kg entspricht 9,80665N
Seite 34
Material und Methoden
Heike Münch
Mittels der Variablen 3F bis 10F wurde die Funktion der Lippenbewegung beobachtet und beurteilt.
Mittels der Variable 12F wurde die Lippenbewegung bei Widerstand durch den
Lippentrainer beobachtet und beurteilt.
Mittels der Variable 14F wurde die Bewegung und Muskelkoordination der zirkumoralen Muskulatur bei Widerstand mittels Wangentrainer beobachtet und beurteilt.
Zungenfunktion
Mittels der Variablen 16F und 23F wurde die Zungenelevation bei Widerstand
durch den Zungentrainer beobachtet und beurteilt. Die gesamte Übung konnte bei
Bedarf einmal Mal wiederholt (23F) werden, was bei keiner Untersuchung notwendig war.
Mittels der Variablen 17F bis 21F wurde die Funktion der Zungenbewegung beobachtet und beurteilt.
Mittels der Variable 22F wurde die Zungenmuskulatur bei Widerstand mittels
Holzspatel (lateral recht, lateral links, cranial, caudal) beobachtet und beurteilt.
Kaufunktion
Mittels Variable 31F wurde geprüft, inwieweit die Compliance der ProbandInnen
zur Durchführung der nachfolgenden Kauaufgabe ausreichend war.
Mittels Variable 32F wurden folgende Funktionen beobachtet und beurteilt:
-
Kieferbewegungen mit dem Kauziel „Zerkleinerung“ bei allen drei Konsistenzen
-
Kaudauer bei allen drei Konsistenzen
Mittels Variable 35F wurde die Kaugutzerkleinerung beobachtet und beurteilt.
Zur Überprüfung der Kaufunktion und Kaugutzerkleinerung wurde das standardisierte Kaumaterial von Slavicek et al. (2009) verwendet. Es handelt sich hierbei
um zylindrische Kaupastillen in der Ausführung „weich“ (grün), „mittel“(kurkuma)
und „hart“ (rot) in der Größe 2 x 1. Das Kaumaterial wurde freundlicherweise von
Herrn Dr. Gruber Haymo, einem der Studienautoren, zur Verfügung gestellt (86).
Seite 35
Material und Methoden
Heike Münch
Der Untersuchungsablauf gestaltete sich wie folgt:
Das Kaumaterial wurde auf einem weißen Kartonteller platziert. Die Anweisung
lautete: „Bitte kauen Sie jedes Stück so lange, bis Sie es schlucken würden. Bitte
spucken Sie es dann auf diesen Teller“.
Während des Kauens wurden die Kaubewegungen beobachtet und beurteilt.
Nach dem Ausspucken des Bolus wurde das Ergebnis fotografiert und die zerkauten Stücke gezählt.
Mittels Variable 36F wurde die Kaubewegung beurteilt.
Es wurde, wie in Kapitel 9.3 beschrieben. zwischen einem vertikalem und zirkulärrotatorischem Kaumuster unterschieden.
Demnach wurde das Kauergebnis eingeteilt – entweder zeigten sich nach einem
Beißvorgang eher Stücke oder nach einem Kauvorgang eher eine netzartige
Struktur des Kaugutes (dies ist in dieser Studie als „homogen“ bezeichnet.
Mittels der Variable 33F wurde die Wahlreihenfolge des Kaugutes beobachtet und
notiert.
Mittels der Variable 34F wurde die Kaugutkonsistenzerkennung erfragt und notiert.
Mittels der Variablen 37F und 38F wurde die Unterkieferrotation nach rechts und
nach links beobachtet und beurteilt.
Mittels der Variable 39F wurde geprüft, ob es bei der Durchführung der Kauaufgaben zu einem Knacken im Bereich des Kiefergelenks kommt.
Schlucken
Mittels der Variablen 41F und 42F wurde das Schluckmuster, d. h. die Zungenlage
und Zungenfunktion während des Schluckens von Wasser (41F) und Salzstangen
(42F) beobachtet und beurteilt.(4)
Zur Untersuchung des Schluckmusters bei flüssiger Konsistenz wurde mittels einer Einwegspritze Wasser in die Wangentasche der ProbandInnen eingebracht
und das Schluckmuster beobachtet und evaluiert.
Seite 36
Material und Methoden
Heike Münch
Zur Untersuchung des Schluckmusters bei fester Konsistenz wurden die ProbandInnen gebeten, eine Salzstange zu kauen und anschließend mit offenen Lippen
zu schlucken. Das Schluckmuster wurde beobachtet und evaluiert.
Die Variablen 43F „Kopfmitbewegungen“ und 44F „Schultermitbewegungen“ lieferten zusätzliche Informationen zur Qualität der Schluckfunktion. Ein reifes, ungestörtes Schluckmuster läuft ohne unterstützende Mitbewegungen von Schultern
und Kopf ab.
10.3.3 Die Sensibilitäts- und Geschmacksprüfung
Sensibilitätsprüfung:
Es wurde die Sensibilität, d.h. orale Diskriminationsfähigkeit, mittels spezieller
Plättchen geprüft, und zusätzlich die Diskriminationsdauer mittels Stoppuhr gemessen. Den PatientInnen wurde mit geschlossenen Augen ein Tastplättchen in
den Mund gelegt, mit dem Auftrag die Form zu bestimmen. Die Form wurde anhand der, vor der PatientIn liegenden Vorlage identifiziert, indem auf das entsprechende Plättchen gezeigt wurde.
Zur Prüfung der oralen Stereognose (Variablen 2S bis 29S) wurden folgende
Plättchen mit unterschiedlicher Oberfläche und Form verwendet:

3D Relief-Plättchen (14 Stück)

Würfel/Lampenschirm/Hochhaus/Hochhaus
Dubai/Halbrund/Kuppel/Zylinder/Pyramide/Dreieck

Hochreliefplättchen (8 Stück)

Welle/Dreieck/Ball/Blume/Gitter/Karo/Raute/Quadrat

Tiefreliefplättchen (5 Stück)

Punkte/Raute/Ball/Quadrat/Dreieck
Die Benennung der einzelnen Plättchen erfolgte durch die Autorin.
Die Diskriminationsdauer wurde mit einer Stoppuhr gemessen. Gestartet wurde,
sobald das Plättchen auf der Zunge lag. Gestoppt wurde, sobald das Plättchen
identifiziert war.
Seite 37
Material und Methoden
Heike Münch
Geschmacksprüfung:
Zur Überprüfung des Geschmacks wurde die Erkennungsschwelle für süß, sauer,
bitter und salzig im Forced-Choice-Verfahren mit steigenden Konzentrationen angewandt. Die Konzentrationen wurden, beginnend mit Konzentration I, mittels
Watteträger vom lateralen Zungengrund ausgehend zur Zungenspitze aufgetragen. Vor jedem Geschmackswechsel wurde ein Schluck Wasser getrunken. Jede
Konzentration durfte 1 x wiederholt werden, ehe bei Nichterkennung zur nächsten
übergegangen wurde.13 Der Geschmack wurde als „auffällig“ gewertet, wenn keine
der angebotenen Konzentrationen richtig erkannt wurde.
Die Geschmacksrichtungen „süß“ und „sauer“ wurden in drei Konzentrationen angeboten. Die Geschmacksrichtung „salzig“ in zwei Konzentrationen und die Geschmacksrichtung „bitter“ in einer Konzentration. Der Geschmackstest wurde in
der Hausapotheke des Krankenhauses der Elisabethinen wie folgt hergestellt und
in dieser Reihenfolge den ProbandInnen angeboten:
Süß:
Konzentration I (4 % Glukose),
Konzentration II (10 % Glukose)
Konzentration III (40 % Glukose)
Sauer:
Konzentration I (1 % Zitronensäure)
Konzentration II (7,5 % Zitronensäure)
Konzentration III (15 % Zitronensäure)
Salzig:
Konzentration I (2,5 % Kochsalz)
Konzentration II (15 % Kochsalz)
Bitter:
Konzentration 1% Chinin HCl
13
Die Vorgehensweise wurde von der HNO-Ambulanz des Krankenhauses der Elisabethinen, Graz übernommen.
Seite 38
Material und Methoden
10.4
Heike Münch
Statistik
Die Analyse der Daten erfolgte in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. med Michael
Koppitz.
Für die Beschreibung der Studienpopulation wurden Häufigkeiten, Mittelwerte,
Mediane und Standardabweichungen berechnet. Die Testung der Mittelwerte auf
signifikante Unterschiede wurde mit dem Independent Sample T-Test durchgeführt. Der Mann-Whitney-U-Test wurde zur Testung der Mediane herangezogen.
Die Häufigkeit der nominalskalierten Variablen wurde mit dem Chi-Quadrat-Test
verglichen. Die Überprüfung auf Normalverteilung erfolgte mittels des KolmogorovSmirnov-Tests. Allen statistischen Testverfahren wurde ein Signifikanzlevel von
5% zugrunde gelegt.
Zur statistischen Analyse wurde SPSS 15.0 verwendet.
Die Grafiken wurden mit dem Programm Windows EXCEL auf der Basis der statistischen Daten aus dem SPSS erstellt.
Seite 39
Ergebnisse
Heike Münch
11. Ergebnisse
Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden die orofazialen Funktionen bei insgesamt 41 PatientInnen in kieferorthopädischer Behandlung, mit Verdacht auf orofaziale Dysfunktionen, und bei 38 PatientInnen mit diagnostiziertem Störungsbild
Anorexia Nervosa erstmals untersucht.
Ziel dieser Pilotstudie war die Darstellung und der Vergleich der orofazialen Funktionen zwischen diesen beiden PatientInnengruppen.
Das nachfolgende Kapitel zeigt die Ergebnisse aus dem Anamnesegespräch und
der logopädischen Untersuchung mit OFD_01.
Die zugrundeliegende statistische Auswertung findet sich im Anhang.
Die Erkrankung Anorexia Nervosa wird im folgenden Kapitel mit AN abgekürzt,
orofaziale Dysfunktion mit OFD bezeichnet.
11.1
Analyse und qualitative Auswertung der Daten aus dem
Anamnesegespräch
Das durchschnittliche Alter in der PatientInnengruppe AN betrug 15.9 Jahre (SD
1.8), in der PatientInnengruppe OFD 13.9 Jahre (SD 2.4). Der Median in der
Gruppe AN betrug 15.9 Jahre, in der Gruppe OFD 13.4 Jahre.
Die Geschlechtsverteilung, mit 20 männlichen und 21 weiblichen TeilnehmerInnen in der Gruppe OFD, und 2 männlichen und 36 weiblichen TeilnehmerInnen in
der Gruppe AN, war nicht ausgewogen. Das ist darauf zurückzuführen, dass die
Geschlechtsverteilung bei PatientInnen mit AN ein klares Überwiegen des weiblichen Geschlechts erkennen lässt.
Zum Zeitpunkt der Datenerhebung waren 11 PatientInnen der Gruppe AN
sondenversorgt, 27 Patienten hatten keine Nährsonde.
Erwartungsgemäß bestand zwischen den beiden PatientInnengruppen OFD und
AN ein signifikanter Unterschied (p<0.001) hinsichtlich des BMI. Der durchschnittliche BMI betrug in der Gruppe AN 15.6 kg/m² (SD 1.9), und in der Gruppe OFD
20.1 kg/m² (SD 2.8).
Seite 40
Ergebnisse
Heike Münch
80,5% der PatientInnen in der Gruppe OFD waren zum Untersuchungszeitpunkt
von kieferorthopädischer Seite auffällig. Bei 78% dieser PatientInnengruppe war
zum Untersuchungszeitpunkt eine myofunktionelle Therapie verordnet worden.
Das bedeutet, der Hauptanteil der kieferorthopädisch-myofunktionell auffälligen PatientInnen lag in der Gruppe OFD.
Alle PatientInnen mit AN bezeichneten ihre Ernährungsgewohnheiten selbst als
auffällig. 69% der Gruppe AN zeigten tatsächlich eine auffällige Nahrungsmittelauswahl (p<0.001). Es wurde somit davon ausgegangen, dass der Hauptanteil
der ernährungsauffälligen PatientInnen in der Gruppe AN lag.
11.2
Analyse und qualitative Auswertung der Ergebnisse aus
OFD_01
Wie in der Einleitung bereits vorgestellt, wurden insgesamt zehn Kriterien mit den
nachfolgend angeführten zehn unterschiedlichen Hypothesen untersucht, und beantwortet.
1. Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich bezüglich der Präferenz von Konsistenzen.
2. Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich bezüglich der Präferenz von Geschmacksrichtungen.
3. Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich bezüglich der Primärfunktionen.
4. Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich bezüglich der Sekundärfunktionen.
5. Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich bezüglich der Ruhelagen.
6. Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich bezüglich der Morphologie im Gesicht und Mundraum.
7. Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich hinsichtlich der Lippenund Zungenfunktionen.
8. Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich hinsichtlich der intraoralen Sensibilität und Diskriminationsdauer
Seite 41
Ergebnisse
Heike Münch
9. Die beiden PatientInnengruppen unterscheiden sich hinsichtlich der Geschmackserkennung.
10. Sondenversorgte PatientInnen unterscheiden sich in Bezug auf Stimmklang, Tonhaltedauer und Schluckmuster von PatientInnen, die nicht sondenversorgt sind.
Bezüglich der bevorzugten Geschmacksrichtung (Hypothese 1), sowie bezüglich
der bevorzugten Konsistenz (Hypothese 2) besteht kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden PatientInnengruppen.
Bei der Untersuchung der Primärfunktionen Atmen, Kauen und Schlucken (Hypothese 3) zeigten sich folgende Ergebnisse:
Es wurde deutlich, dass die PatientInnen der Gruppe OFD bezüglich der Atmung
(p=0.003) signifikanter auffälliger sind als die PatientInnen der Gruppe AN. Das
Ergebnis bezieht sich auf das häufigere Vorliegen einer Mundatmung, bzw. einer
gemischten Mund/Nasenatmung als Symptom für eine OFD, und war somit zu
erwarten. Ebenso zeigte sich die Lippenruhelage (p=0.016), die eine Voraussetzung für die Nasenatmung darstellt, in der PatientInnengruppe OFD signifikant
auffälliger als bei den PatientInnen mit AN (Tabelle 1).
orofaziale Dysfunktionen
auffällig
unauffällig
Anorexia Nervosa
auffällig
unauffällig
Sign.
Atmung
22,80%
29,10%
6,30%
41,80%
0.003*
Lippenruhelage
17,7%
34,2%
5,1%
43,0%
0.016*
Tabelle 1: Atmung und Lippenruhelage im Vergleich zwischen PatientInnen mit AN und OFD
Quelle: eigene Darstellung
Signifikante Unterschiede zeigten sich bezüglich des Kauens nur bei den Kaubewegungen. Keine signifikanten Unterschiede zeigten sich bezüglich der
Kaufunktion.
Bezüglich der Kaubewegungen wurde in der Beurteilung zwischen unreifen, vertikalen Beißbewegungen und reifen, zirkulär-rotatorischen Kaubewegungen unterschieden, die beim Zerkauen von festem, zähem Material zum Einsatz kommen
sollten. Das Kauergebnis nach zirkulär-rotatorischen Kaubewegungen wurde als
„homogen“ bezeichnet.
Seite 42
Ergebnisse
Heike Münch
Es hat sich gezeigt, dass PatientInnen mit AN bezüglich Kaugut „mittel“ (p=0.003)
und Kaugut „weich“ (p=0.011) signifikant seltener dieses zirkulär-rotatorische
Kaumuster, und damit ein homogenes Kauergebnis aufweisen. (Tabelle 2).
orofaziale Dysfunktionen
Anorexia Nervosa
vorhanden
nicht vorhanden
vorhanden
nicht vorhanden
Sign.
Kauergebnis homogen bei
Kaugut „hart“
13,90%
38,00%
5,10%
43,00%
0.087
Kauergebnis homogen bei
Kaugut „mittel“
19,90%
32,90%
3,80%
44,30%
0.003*
Kauergebnis homogen bei
Kaugut „weich“
27,80%
11,40%
24,10%
36,70%
0.011*
Tabelle 2: Kaubewegungen im Vergleich zwischen den PatientInnengruppen AN und OFD
Quelle: eigene Darstellung
Ebenso konnte, bezüglich der Kaubewegungen, allerdings nur auf die Konsistenz
„weich“ bezogen, ein signifikanter Unterschied zwischen PatientInnen mit und
ohne Sonde (p=0.043) beobachtet werden. Bei nur 1,3% der PatientInnen mit
Nährsonde zeigte sich ein homogenes Kauergebnis, also jene reifen, zirkulärrotatorischen Kaubewegungen. 12,7% der PatientInnen mit Nährsonde wiesen
kein homogenes Kauergebnis auf. Keine signifikanten Unterschiede zeigten
diesbezüglich sich bei den Konsistenzen „hart“ und „mittel“ (Tab 3).
Sonde
Keine Sonde
vorhanden
nicht vorhanden
vorhanden
nicht vorhanden
Sign.
Kauergebnis homogen bei
Kaugut „hart“
1,3%%
12,7%
17,7%
68,4%
0.680
Kauergebnis homogen bei
Kaugut „mittel“
2,5%
11,4%
20,3%
65,8%
1.000
Kauergebnis homogen bei
Kaugut „weich“
1,3%
12,7%
38,0%
48,1%
0.043*
Tabelle 3: Kaubewegungen im Vergleich zwischen PatientInnen mit und ohne Sonde
Quelle: eigene Darstellung
In der Literatur wird, die Kau- bzw. Beißbewegungen betreffend beschrieben, dass
ein vertikales Kaumuster bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben kann. Es
wurde jedoch von Seiten der Autorin, aufgrund ihrer klinischen Beobachtungen
angenommen, dass dies eher bei PatientInnen mit OFD auftritt. Die vorliegenden
Ergebnisse wiederlegen diese Annahme jedoch.
Seite 43
Ergebnisse
Heike Münch
Ebenso scheint es aufgrund des vorliegenden Ergebnisses eine Abhängigkeit zwischen der Art der Kaubewegung und der Härte des Kaumaterials zu geben, da
beide PatientInnengruppen, wie auch die Sondenversorgten, bei Kaugut „hart“
übereinstimmend selten ein zirkulär-rotatorisches Kaumuster zeigten.
Bezüglich des Schluckens zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den
beiden PatientInnengruppen ebenso in Bezug auf den Sondenstatus.
Der hoch signifikante Unterschied zwischen den beiden PatientInnengruppen
bezieht sich auf das Schluckmuster bei flüssiger und fester Konsistenz
(p<0.001), wobei die PatientInnengruppe OFD auffälliger war, als die PatientInnengruppe AN (Tabelle 4).
orofaziale Dysfunktionen
auffällig
Anorexia Nervosa
unauffällig
auffällig
unauffällig
Sign.
Schluckmuster "flüssig"
48,10%
3,80%
19,00%
29,10%
0.000*
Schluckmuster "fest"
48,10%
3,80%
19,00%
29,10%
0.000*
Tabelle 4:Schluckmuster im Vergleich zwischen den PatientInnengruppen AN und OFD
Quelle: eigene Darstellung
Bezüglich des Schluckmusters (p=0.034) zeigte sich ein signifikanter Unterschied im Vergleich der sondenversorgten PatientInnen zum unversorgten
Gruppenkollektiv (Tabelle 5).
keine Sonde
auffällig
unauffällig
Sonde
auffällig
unauffällig
Sign.
Schluckmuster "flüssig"
62,00%
24,10%
5,10%
8,90%
0.034*
Schluckmuster "fest"
62,00%
24,10%
5,10%
8,90%
0.034*
Tabelle 5: Schluckmuster im Vergleich zwischen PatientInnen mit und ohne Sonde
Quelle: eigene Darstellung
Das bedeutet, dass sich das Tragen einer Nährsonde auf das Schluckmuster
auswirkt. Diese Schlussfolgerung wird durch das Ergebnis aus dem Vergleich der
PatientInnen aus der Gruppe AN ohne Nährsonde mit den Probanden der Gruppe
OFD untermauert, da sich hier keine signifikanten Unterschiede zeigten.
Zur Beantwortung der Hypothese 3 kann daher zusammenfassend festgestellt
werden, dass sich die Primärfunktionen der beiden PatientInnengruppen in vier
Seite 44
Ergebnisse
Heike Münch
von fünf untersuchten Teilaspekten signifikant unterscheiden und bei PatientInnen
mit OFD häufiger auffällig sind als bei PatientInnen mit AN.
Bei der Untersuchung der Sekundärfunktionen Stimme und Artikulation (Hypothese 4), ergaben sich folgende Ergebnisse:
PatientInnen mit AN zeigten im Vergleich zu PatientInnen mit OFD signifikant
häufiger einen auffälligen Stimmklang (p=0.024) (Tabelle 6).
orofaziale Dysfunktionen
auffällig
Stimmklang
Anorexia Nervosa
unauffällig
5,10%
46,80%
auffällig
unauffällig
15,20%
Sign.
0.024*
32,90%
Tabelle 6: Stimmklang im Vergleich der PatientInnen AN und OFD
Bei jenen PatientInnen, die zum Untersuchungszeitpunkt mit einer Sonde versorgt
waren (Tabelle 7), zeigte sich im Vergleich zum unversorgten Gruppenkollektiv
ebenfalls signifikant häufiger ein auffälliger Stimmklang (p=0.04) sowie zusätzlich
auch eine auffällige Tonhaltedauer (p=0.004).
keine Sonde
auffällig
Sonde
unauffällig
auffällig
unauffällig
Sign.
Stimmklang
13,90%
72,20%
6,30%
7,60%
0.04*
Tonhaltedauer
6,30%
79,70%
6,30%
7,60%
0.004*
Tabelle 7:Stimme und Tonhaltedauer im Vergleich zwischen PatientInnen mit und ohne Sonde
Quelle: eigene Darstellung
Diese beiden Ergebnisse korrelieren mit der klinischen Beobachtung und sind unter Einbeziehung des Wissens über die engen Wechselbeziehungen innerhalb des
Stimmfunktionskreises (Abbildung 2) durchaus erwart- und nachvollziehbar.
Bezüglich der Artikulation (p=0.001) und der Lautbildung (p=0.002) zeigte sich
der erwartete signifikante Unterschied zwischen beiden Inanspruchnahmegruppen
zu Ungunsten der PatientInnengruppe OFD (Tabelle 8). Das heißt, PatientInnen
mit OFD sind bezüglich dieser Variablen häufiger auffällig als PatientInnen mit AN.
orofaziale Dysfunktionen
auffällig
unauffällig
Anorexia Nervosa
auffällig
unauffällig
Sign.
Artikulation
30,40%
21,50%
10,10%
38,00%
0.001*
Lautbildung
27,80%
24,10%
8,90%
39,20%
0.002*
Tabelle 8: Artikulation und Lautbildung im Vergleich zwischen PatientInnen mit AN und OFD
Seite 45
Ergebnisse
Heike Münch
Die Hypothese 4 kann somit aufgrund der vorliegenden Ergebnisse bestätigt werden.
Das Vorhandensein muskulärer Ruhelagen im orofazialen Bereich bildet die
Grundlage für die Nasenatmung, das Schlucken und das Sprechen. Von höchster
Relevanz für die logopädische Diagnostik einer OFD sind die Ruhelagen des. M.
mentalis, die Zungen- und Lippenruhelage.
Folgende Resultate ergaben die Überprüfung der Ruhelagen (Hypothese 5):
Signifikante Unterschiede zeigten sich erwartungsgemäß bezüglich des M. mentalis (p=0.002) und der Lippen (p=0.016). Überraschender Weise zeigte sich aufgrund des hohen Anteils an Auffälligen bei den PatientInnen mit AN (25,3%) kein
signifikanter Unterschied bezüglich der Zungenruhelage. Dies wäre aufgrund der,
(in der klinischen Untersuchung) bei OFD häufig festgestellten Kombination von
pathologischer Zungenruhelage und pathologischem Schluckmuster bei PatientInnen mit OFD zu erwarten gewesen. Bei den übrigen Ruhelagen wurden nur selten
Auffälligkeiten in beiden PatientInnengruppen festgestellt. (Tabelle 9).
Die vorliegenden Ergebnisse bezüglich der Ruhelagen lassen somit eine eindeutige Beantwortung von Hypothese 5 nicht zu.
orofaziale Dysfunktionen
Anorexia Nervosa
Ruhelagen
auffällig
unauffällig
auffällig
unauffällig
Signifikanz
Mm. masseter
8,9%
43,0%
2,5%
46,6%
0.157
Mm. temporalis
6,3%
45,6%
1,3%
46,8%
0.203
M. mentalis
17,7%
34,4%
2,5%
45,6%
0.002*
M. occipitofrontalis
3,8%
48,1%
0%
48,1%
0.241
Zungenruhelage
38,0%
13,9%
25,3%
22,8%
0.067
Lippenruhelage
17,7%
34,2%
5,1%
43,0%
0.016*
Tabelle 9: Ruhelagen im Vergleich der PatientInnengruppen
Quelle: eigene Darstellung
Seite 46
Ergebnisse
Heike Münch
Auffälligkeiten in der Morphologie (Hypothese 6) zeigen sich klinisch üblicherweise in Zusammenhang mit orofazialen Dysfunktionen. Die vorliegenden Studienergebnisse bestätigen die Erwartungen bezüglich folgender signifikant
unterschiedlichen morphologischen Strukturen: „Augenlider“ (p=0.001), nasolabialen Falte (p<0.001), Kinn (p=0.011), Gaumens (p=0.001) und Kieferklasse
(p<0.001).
Wie schon bei der Zungenruhelage (vgl. Tabelle 9) zeigte sich jedoch auch bei
der Zungenmorphologie (Tabelle 10) und zusätzlich auch bei der Lippenmorphologie der zu erwartende signifikante Unterschied zwischen den beiden PatientInnengruppen nicht.
orofaziale Dysfunktion
Anorexia Nervosa
auffällig
unauffällig
auffällig
unauffällig
Sign.
Lippen
13,90%
38%
11,40%
36,70%
0.800
Augenlider
16,50%
35,40%
1,30%
46,80%
0.001*
Nasolab. Falte
30,40%
21,50%
3,80%
44,30%
0.000*
Kinn
16,50%
35,40%
3,80%
44,30%
0.011*
Zunge
27,30%
24,10%
20,30%
27,80%
0.370
Gaumen
26,30%
25,30%
7,60%
40,50%
0.001*
Kieferklasse
44,30%
7,60%
15,20%
32,90%
0.000*
Tabelle 10: Morphologie im Vergleich der PatientInnengruppen
Quelle: eigene Darstellung
Die Hypothese 6 trifft somit nur auf einzelne Variable zu, nicht jedoch auf die Lippen und die Zunge, denen im orofazialen System aber eine hohe Bedeutung zukommt.
Im Zuge der Untersuchung der Lippen- und Zungenfunktionen (Hypothese 7)
wurde deutlich, dass die PatientInnen mit OFD erwartungsgemäß bezüglich der
Lippenfunktionen bei nahezu allen Variablen signifikant auffälliger waren als
PatientInnen mit AN. Das bedeutet, dass PatientInnen mit OFD die gestellten Aufgaben häufiger nicht korrekt durchführen konnten. Bezüglich der Zungenfunktionen wurde, wie schon bezüglich der Zungenmorphologie und der Zungenruhelage
klar, dass PatientInnen mit AN sich nicht signifikant von PatientInnen mit OFD
unterscheiden, wie das zu erwarten gewesen wäre. Lediglich bei einer einzigen
Seite 47
Ergebnisse
Heike Münch
der Zungenfunktionsübungen, bei „Zungenspitze berührt Lippenrot OL“ (p=0.037)
trat dieser erwartete signifikante Gruppenunterschied auf (Tabelle 11).
Bezüglich der Lippenkraft zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden PatientInnengruppen.
Lippen- und
orofaziale
Anorexia
Zungenfunktion
Dysfunktionen
nervosa
auffällig
unauffällig
auffällig
unauffällig
Sign.
Lippen geschlossen "spitz-breit"
11,40%
40,50%
2,50%
45,60%
0.049*
Lippen offen "spitz-breit"
13,90%
38%
2,50%
45,60%
0.014*
OL über UL
17,70%
34,20%
2,50%
45,60%
0.002*
UL über OL
15,20%
36,70%
2,50%
45,60%
0.007*
u. SZ berühren OL
11,40%
40,50%
3,80%
44,30%
0.118
o. SZ berühren UL
12,70%
39,20%
2,50%
45,60%
0.026*
re Mundwinkel ansp.
26,60%
25,30%
7,60%
40,50%
0.001*
li Mundwinkel ansp.
26,60%
25,30%
7,60%
40,50%
0.001*
Zungenkraft
36,70%
15,20%
13,90%
34,20%
0.000*
Ansaugen der ges. Zungenfl. In den OK
22,80%
29,10%
11,40%
36,70%
0.096
anges. Zunge vom Gaumen lösen
19%
32,90%
8,90%
39,20%
0.084
Zungenspitze berührt Lippenrot OL
17,70%
34,20%
6,30%
41,80%
0.037*
Zungenspitze berührt Lippenrot UL
15,20%
36,70%
6,30%
41,80%
0.104
Zungenspitze entlang Gaumennaht ventral-dorsal
8,90%
43%
7,60%
40,50%
1.000
Widerstandsprüfung Zunge
29,10%
22,80%
10,10%
38,00%
0.002*
Tabelle 11: Zungen- und Lippenfunktionen im Vergleich der PatientInnengruppen
Quelle: eigene Darstellung
Die vorliegenden Resultate bezüglich der Lippen- und Zungenfunktion bestätigen,
dass sich Auffälligkeiten der Morphologie und der Ruhelagen auch auf die Funktion auswirken können.
Somit trifft die Hypothese 7 zwar bezüglich der Lippenfunktion zu, hinsichtlich der
Zungenfunktion besteht kein eindeutig signifikanter Unterschied zwischen den
beiden untersuchten PatientInnengruppen.
Die orale Stereognosefähigkeit ermöglicht eine intraorale Raumvorstellung und
trägt zur physiologischen Funktion der orofazialen Muskulatur bei.
Die Gruppenunterschiede bezüglich der intraoralen Sensibilität (Hypothese 8)
wurden mit insgesamt 27 unterschiedlichen Plättchen untersucht. Begonnen wurSeite 48
Ergebnisse
Heike Münch
de mit 3-D-Reliefplättchen, gefolgt von Hochreliefplättchen und Tiefreliefplättchen.
Es war anzunehmen, dass PatientInnen mit OFD bei diesen Überprüfungen signifikant schlechter abschneiden würden als PatientInnen mit AN, da sowohl aus der
Praxis, als auch aus der Literatur dieser Zusammenhang bekannt ist.
Diese signifikanten Unterschiede bezüglich der Diskriminationsfähigkeit zeigten
sich bei den 3-D-Reliefplättchen bei „Scheibe Gr. 1“ (p=0.049), „Scheibe Gr.2“
(p=0.038), „Scheibe Gr.4“ (p=0.016) und „Kuppel“ (p=0.001). Im Hochrelief konnten die Unterschiede bei den Plättchen „Blume“ (p=0.014) und „Quadrat“
(p=0.001) beobachtet werden. Bei den Tiefreliefplättchen bezieht sich das Ergebnis auf die „Raute“ (p=0.004), (Tabelle 12). Wie angenommen, haben PatientInnen
mit OFD diese Plättchen seltener erkannt als PatientInnen mit AN.
orofaziale Dysfunktionen
Anorexia Nervosa
Diskrimination
3-D-RELIEF
auffällig
unauffällig
auffällig
unauffällig
Signifikanz
Scheibe Gr.1
21,80%
30,80%
9,00%
38,50%
0.049*
Scheibe Gr.2
26,90%
25,60%
12,80%
34,60%
0.038*
Scheibe Gr.4
24,40%
28,20%
9,00%
38,50%
0.016*
Kuppel
25,60%
26,90%
6,40%
41,00%
0.001*
HOCHRELIEF
auffällig
unauffällig
auffällig
unauffällig
Blume
32,10%
20,50%
15,40%
32,10%
0.014*
Quadrat
16,70%
35,90%
1,30%
46,20%
0.001*
TIEFRELIEF
auffällig
unauffällig
auffällig
unauffällig
Raute
25,60%
26,90%
7,70%
39,70%
0.004*
Tabelle 12: Vergleich der Diskriminationsfähigkeit, signifikante Ergebnisse
Quelle: eigene Darstellung
Bei den restlichen 20 Plättchen zeigten sich bezüglich der intraoralen Diskriminationsfähigkeit keine signifikanten Unterschiede zwischen den PatientInnengruppen.
Erstmals wurde im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie auch die Diskriminationsdauer bei PatientInnen mit OFD und AN untersucht.
Bezüglich der Plättchen „Scheibe 1“ (p=0.003), „Scheibe2“ (p=0.002), „Lampenschirm“ (p=0.049), „Würfel“ (p=0.015) und „Welle H (p=0.023)“ konnten signifikante
Unterschiede bezüglich
der Diskriminationsdauer
zwischen beiden
Inanspruchnahmegruppen festgestellt werden. (Tabelle 13). PatientInnen mit AN
waren im Mittel schneller als PatientInnen mit OFD.
Seite 49
Ergebnisse
Heike Münch
Mittelwert/Median
SD
Sign.
Orofaziale Dysfunktionen
Anorexia Nervosa
Scheibe 1
8,7
4,4
Scheibe 2
6,7
4,2
Lampenschirm
8,2
5,9
1,1
0.049*
Würfel
6,6
4,1
1
0.015*
Welle H
6
4,3
1,4
0.003*
0.002*
0.023*
Tabelle 13: Diskriminationsdauer im Vergleich der PatientInnengruppen
Quelle: eigene Darstellung
Zusammenfassend kann bezüglich Hypothese 8 gesagt werden, dass Gruppenunterschiede bezüglich der oralen Sensibilität bei einigen Variablen nachgewiesen
werden konnten. Die Zunge ist entscheidend an dieser Fähigkeit beteiligt. Wieder
muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass funktionelle und strukturelle Auffälligkeiten der Zunge in beiden PatientInnengruppen dieses Ergebnis erklären können.
Die Durchführung der Geschmacksprüfung (Hypothese 9) erfolgte mittels
Forced-Choice Verfahren mit steigenden Konzentrationen. Die Ergebnisse aus der
Überprüfung des Geschmacks zeigen, dass das Erkennen der Geschmacksrichtung „süß“ in der PatientInnengruppe AN signifikant seltener aufgetreten ist, als
in der Patientengruppe OFD (p=0.049). Beim Erkennen der Geschmacksrichtungen „sauer“, „salzig“ und „bitter“ konnten keine signifikanten Gruppenunterschiede
festgestellt werden. Dennoch soll darauf hingewiesen werden, dass die PatientInnen mit AN bezüglich des Geschmacks häufiger auffällig waren, als die PatientInnen der Gruppe OFD (Tabelle 14). Erneut zeigten sich also in beiden
PatientInnengruppen Störungen, die in Zusammenhang mit der Zunge stehen.
orofaziale Dysfunktion
Anorexia Nervosa
auffällig
unauffällig
auffällig
unauffällig
Sign.
Geschmack "süß"
10,10%
41,80%
20,30%
27,80%
0.049*
Geschmack "sauer"
12,70%
39,20%
21,50%
26,60%
0.063
Geschmack "salzig"
17,70%
34,20%
20,30%
27,80%
0.495
Geschmack "bitter"
8,90%
43,00%
8,90%
39,20%
1.000
Tabelle 14: Geschmackserkennung im Vergleich der PatientInnengruppen
Die Hypothese 9 bestätigt sich nur in Zusammenhang mit der Geschmackserkennung „süß“.
Seite 50
Ergebnisse
Heike Münch
Die Ergebnisse aus der Gruppe der sondenversorgten PatientInnengruppe (Hypothese 10) wurden aufgrund der funktionellen Verbundenheit mit den untersuchten
Primär- und Sekundärfunktionen bereits dort beschrieben. Sondenversorgte PatientInnen zeigten bezüglich des Stimmklangs, der Tonhaltedauer und des
Schluckmusters signifikante Unterschiede zum unversorgten Gruppenkollektiv. Die
Hypothese kann somit bestätigt werden.
11.3
Zusammenfassung der Ergebnisse
Neben den dargestellten statistisch signifikanten Unterschieden zwischen den
beiden PatientInnengruppen wurden im Rahmen der vorliegenden Arbeit auch
relevante übereinstimmende Ergebnisse präsentiert, die zwischen den Inanspruchnahmegruppen beobachtet wurden.
Signifikante Hauptergebnisse:
PatientInnen mit AN zeigten im Vergleich zu PatientInnen mit OFD signifikant
häufiger Auffälligkeiten der Stimme, der Kaubewegung bei mittlerer und weicher
Konsistenz des Kaugutes und des Süßgeschmacks.
Waren die PatientInnen zum Untersuchungszeitpunkt sondenversorgt, dann
zeigten diese zudem auch noch signifikante Auffälligkeiten bezüglich der Stimme,
der Tonhaltedauer, der Kaubewegung bei Kaumittel „weich“ und des Schluckmusters.
Die PatientInnengruppe OFD zeigte sich bezüglich der Atmung, der Artikulation,
der Lautbildung, des Schluckens, der Lippenruhelage, der Morphologie, sowie der
Lippenfunktionen und der Diskriminationsfähigkeit und -dauer signifikant häufiger
auffällig, als die PatientInnengruppe AN.
Alle weiteren Punkte erwiesen sich wie bereits in der Annahme als nicht signifikant. Dadurch konnten erstmalig bei beiden klinischen Inanspruchnahmepopulationen
die
klinische
Annahme
durch
eine
nachvollziehbare
Untersuchungsanwendung wissenschaftlich bestätigt werden.
Seite 51
Ergebnisse
Heike Münch
Relevante, nicht signifikante Ergebnisse:
Bezüglich der Zungenmorphologie, der Zungenruhelage und der Zungenfunktion,
der Diskriminationsfähigkeit und des Geschmacks konnte der erwartete signifikante Unterschied zwischen den PatientInnengruppen bei vielen Variablen nicht gezeigt werden. Die Zunge, als Mittelpunkt des orofazialen Systems, unterliegt
bekanntlich einer Vielzahl von störenden Einflüssen. Genau das machen die Ergebnisse dieser Arbeit deutlich.
Seite 52
Diskussion
Heike Münch
12. Diskussion
Ziel der durchgeführten Pilotstudie war der Vergleich der orofazialen Funktionen
bei zwei Inanspruchnahmegruppen.
41 PatientInnen mit Verdacht auf orofaziale Dysfunktionen (OFD), im Mittel 13.9
Jahre alt (SD 2.4), und 38 PatientInnen mit diagnostiziertem Störungsbild Anorexia
Nervosa (AN), im Mittel 15.9 Jahre alt (SD 1.8), wurden untersucht.
12.1
Anorexia Nervosa
PatientInnen mit AN zeigten im Vergleich zu PatientInnen mit OFD signifikant häufiger Auffälligkeiten der Stimme, der Kaubewegung bei mittlerer und weicher Konsistenz des Kaugutes und des Süßgeschmacks. Waren die PatientInnen zum
Untersuchungszeitpunkt sondenversorgt, dann zeigten diese zudem auch noch
signifikante Auffälligkeiten bezüglich der Stimme, der Tonhaltedauer, der Kaubewegung bei Kaumittel „weich“ und des Schluckmusters.
Die Stimme ist nach Hammer (2004) die Summe des Ausdrucks von Körperlichkeit, Persönlichkeit und Sprechsituation Der Gebrauch des Stimmapparates ist für
das Stimmklangresultat entscheidend, und dieses Klangresultat unterliegt dem
Einfluss der Gesamtheit aller körperlichen Funktionen (28). Das Wissen über diese engen Wechselbeziehungen innerhalb dieses Stimmfunktionskreises erklärt,
warum PatientInnen mit AN bezüglich der Stimme signifikant auffälliger sind als
PatientInnen mit OFD. Nach Gerlinghoff (1999) und Bruch (2004) handelt es sich
bei der AN um eine psychosomatische Erkrankung. Deshalb muss auch in Betracht gezogen werden, dass die beobachteten Auffälligkeiten der Stimme in der
vorliegenden Arbeit ggf. psychischer Natur sein könnten. Interessant wäre hier zu
prüfen, ob sich das Ergebnis einer rein akustischen Stimmbeurteilung bei einer
Durchführung eines klinischen Stimmstatus bestätigen würde. Studien, mit dem
vorrangigen Ziel einzelne Stimmparameter bei PatientInnen mit AN zu erheben
konnten nicht ermittelt werden. Jedoch untersuchten Kucharska-Pietura et al.
(2004) bei PatientInnen mit AN und einer gesunden Kontrollgruppe die Fähigkeit
des Heraushörens von Emotionen aus Stimmproben. Sie konnten feststellen, dass
PatientInnen mit AN das signifikant seltener konnten als gesunde Probanden (87).
Seite 53
Diskussion
Heike Münch
Inwieweit diese PatientInnen mit AN selbst Stimmstörungen hatten wurde nicht
dargelegt.
Auch bei PatientInnen mit einer Nährsonde zeigten sich Stimme und Tonhaltedauer im Vergleich zum unversorgten Gruppenkollektiv auffällig. Wird nun zudem
auch noch die Veränderung in der räumlichen Wahrnehmung im Ansatzrohr einbezogen, wird diese Auffälligkeit nachvollziehbar. Der Stimmklang bei PatientInnen, die im Rahmen einer Ernährungsstörung sondenversorgt sind, wurde in der
vorliegenden Studie erstmals untersucht. Es liegen daher keine vergleichbaren
Ergebnisse vor.
Kaubewegungen können unter der Voraussetzung, dass Kiefer, Lippen und Zunge
auf eine reife und koordinierte Art und Weise eingesetzt werden, durchgeführt
werden. Die Kaubewegungen waren in der vorliegenden Arbeit bei PatientInnen
mit AN, abhängig von der Härte des Kaugutes, signifikant unreifer, als bei PatientInnen mit OFD. Dieses Ergebnis war sehr überraschend. Pfaller (2012) untersuchte in einer vergleichbaren Studie ebenfalls das Kauen an 21 PatientInnen, mit
und ohne orofaziale Dysfunktionen. Sie verwendete dazu dasselbe Kaumaterial
und stellte fest, dass bei keinem der PatientInnen mit OFD ein homogenes Kauergebnis vorlag (88). Aufgrund dieser Studienergebnisse wurde auch für die vorliegende Studie ein ähnliches Ergebnis erwartet. Es hat sich jedoch gezeigt, dass,
abhängig vom Kaumittel, nicht die Patientinnen mit OFD, sondern die PatientInnen
mit AN und PatientInnen mit Sonde signifikant auffälliger waren. Slavicek (2010)
weist diesbezüglich in seiner Studie darauf hin, dass die Fähigkeit zu kauen in engem Zusammenhang mit dem Gesundheitszustand und den Vitalfunktionen steht
(89). Diese Aussage könnte das unerwartete Ergebnis vorerst erklären. Da Störungen des Kauens jedoch gravierende Auswirkungen im gesamten stomatognathen System zeigen können, sind weitere Forschungen in diesem Bereich
notwendig.
Vergleichbare Studien zu Untersuchungen des Kauens bei PatientInnen mit AN
konnten nicht gefunden werden.
Seite 54
Diskussion
Heike Münch
Nach Bruch (2004) sind sensorische Eigenschaften der Nahrung, ihr Geschmack und ihr Geruch – notwendig, um Nahrungsmittel zu unterscheiden und
eine Auswahl zu treffen (8).
PatientInnen mit AN konnten in der vorliegenden Studie den Geschmack „süß“
signifikant schlechter erkennen als PatientInnen mit OFD. Bei den restlichen Geschmacksrichtungen „sauer“, „salzig“ und „bitter“ zeigte sich in beiden Inanspruchnahmegruppen
eine
ähnliche
Verteilung
bezüglich
der
Auffällig-
bzw.
Unauffälligkeit. Chandrashekar et al. (2006) postulieren bezüglich der Süßerkennung einerseits, dass der Süßgeschmack die Identifizierung von hochkalorischen
Lebensmitteln ermöglicht, die rasch Energie für den Stoffwechsel zur Verfügung
stellen, andererseits wird die Wahrnehmung von Süßem eng mit Lustempfinden in
Zusammenhang gebracht (58). Beides ist jedoch nicht möglich, wenn diesbezüglich eine Störung vorliegt.
Die Studienlage in Bezug auf Geschmackstests ist umfangreich. Sowohl die verwendeten Untersuchungsverfahren, als auch die Ergebnisse sind unterschiedlich,
dennoch zeigen alle Ergebnisse übereinstimmend, dass PatientInnen mit AN Störungen des Geschmacks aufweisen. Einige Studien werden nachfolgend angeführt:
Nakai et al. (1987) fanden heraus, dass PatientInnen mit AN Auffälligkeiten in der
Geschmackserkennung aller vier Geschmacksqualitäten zeigen. Diese Studienergebnisse basieren auf einer Studie mit 23 PatientInnen mit AN und 13 PatientInnen mit BN (Bulimia Nervosa) (90).
Jirik-Bab et al. (1988) postulieren ebenfalls eine signifikante Verbundenheit von
Geschmacksstörungen aller vier Geschmacksqualitäten mit dem Krankheitsbild
AN. Dieses Ergebnis basiert auf einer Gruppe von neun PatientInnen mit AN, fünf
PatientInnen mit Bulimia Nervosa und einer gesunden Kontrollgruppe von sieben
Personen (91).
Caspar et al. (1980) weisen darauf hin, dass in ihrer Untersuchung PatientInnen
mit AN lediglich Auffälligkeiten der Geschmacksqualitäten „“sauer“ und „bitter“
zeigten (92).
Seite 55
Diskussion
Heike Münch
Es existieren keine Studien, die Ergebnisse zu Geschmacksuntersuchungen bei
PatientInnen mit OFD präsentieren. Aus diesem Grund ist nicht bekannt, ob diese
PatientInnen im Vergleich zu orofazial gesunden Menschen Störungen des Geschmacks haben.
Völlig unerwartet wurde aufgrund der vorliegenden Resultate deutlich, dass zwischen PatientInnen mit AN und PatientInnen mit OFD keine signifikanten Unterschiede
bezüglich
der
Zungenmorphologie,
der
Zungenruhelage,
der
Zungenfunktion, der Diskriminationsfähigkeit und des Geschmacks (bei „sauer“, „salzig“ und „bitter“) auftraten. Das orofaziale System integriert nach Schumacher und Schmidt (1983) die Wahrnehmung von Tastempfindungen (Berührung,
Druck, Stellung und Bewegung). Diese nehmen Einfluss auf die Mimik und die
Kommunikation. Die Zunge, als Mittelpunkt des orofazialen Systems spielt dabei
einerseits eine wichtige Rolle, andererseits unterliegt sie bekanntlich einer Vielzahl
von störenden Einflüssen, die bei PatientInnen mit OFD klinisch bekannt und in
der Literatur hinlänglich beschrieben sind. Der Umstand, dass auch PatientInnen
mit AN in einem hohen Ausmaß diese Auffälligkeiten zeigen macht deutlich, dass
es in diesem Bereich weitere Untersuchungen geben sollte. Zudem sollten PatientInnen mit AN diesbezüglich untersucht werden und ggf. eine entsprechende logopädische Intervention stattfinden.
12.2
Orofaziale Dysfunktion
Die PatientInnengruppe OFD zeigte sich bezüglich der Atmung, der Lippenruhelage, der Artikulation, der Lautbildung, des Schluckens beziehungsweise des
Schluckmusters, der Morphologie, sowie der Lippenfunktionen und der Diskriminationsfähigkeit und –dauer (bei einigen Variablen) signifikant häufiger auffällig, als
die PatientInnengruppe AN. Ein Vergleich der orofazialen Funktionen zwischen
diesen beiden Inanspruchnahmegruppen wurde in der vorliegenden Arbeit angestellt. Aus diesem Grund bestand bezüglich der Ergebnisse zwar eine gewisse
Erwartungshaltung, die jedoch nur bei den nachfolgend erläuterten Variablen auch
eintrat.
Bezüglich der Atmung und der Lippenruhelage, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Atmung steht, hat sich dieser erwartete signifikante GruppenunSeite 56
Diskussion
Heike Münch
terschied gezeigt. Die PatientInnen der Gruppe OFD waren diesbezüglich häufiger
auffällig. Dieser Zusammenhang ist in der Literatur ausführlich beschreiben und
nachvollziehbar (vgl. Bigenzahn 2003, Fischer-Voosholz 2002, Furtenbach 2013,
etc.)
Seemann et al. (2014), beschreiben dazu explizit das Vorhandensein und die signifikanten Auswirkungen der Mundatmung auf orofaziale Strukturen (93).
Voß (2007) hat u. a. die Atmung und die Lippenruhelage an 189 Kindern, im Alter
von 5.9 - 12.7 Jahren untersucht. Sie wies ebenfalls den Zusammenhang zwischen einer auffälligen Atmung und das Vorhandensein von Störungen der orofazialen Muskulatur, was Störungen der Lippenruhelage impliziert, nach (94).
Bezüglich der Artikulation waren die PatientInnen mit OFD signifikant häufiger
auffällig als die PatientInnen mit AN. Die Studienergebnisse von Stahl et al. (2007)
und van Lierde et al. (2014) zeigen bei PatientInnen mit kieferorthopädischen Behandlung ebenfalls signifikante Auffälligkeiten der Artikulation. Da sich zum Untersuchungszeitpunkt 80,5% der PatientInnen mit OFD in kieferorthopädischer
Behandlung befanden, ist dieses Ergebnis durchaus erklärbar und übereinstimmend. Es liegen keine Ergebnisse einer anderen Studie vor, in der die Artikulation
logopädisch untersucht wurde.
Das Schluckmuster gibt im Rahmen der logopädischen Diagnostik einen deutlichen Hinweis auf das Vorliegen einer Störung im orofazialen Komplex. Beide Inanspruchnahmegruppen unterscheiden sich in der vorliegenden Arbeit bezüglich
des Schluckmusters, unabhängig von der verabreichten Konsistenz (flüssig oder
fest), hoch signifikant.
Die hohe Auffälligkeitsrate mit 48,1% in der PatientInnengruppe OFD war insofern
zu erwarten, als dass ein auffälliges Schluckmuster (tongue thrust) ein häufiges,
wenn nicht das häufigste Zuweisungskriterium zur myofunktionellen Therapie darstellt. Zahlreiche Studien (vgl. u. a. Stahl et al. 2007, Premkumar et al. 2011, van
Lierde et al. 2014), die zur Untersuchung der wechselwirkenden Symptomatik bei
orofazialen Dysfunktionen durchgeführt wurden, bestätigen das häufige Auftreten
eines auffälligen Schluckmusters bei orofazialen Dysfunktionen (63), (95), (96).
Seite 57
Diskussion
Heike Münch
Mendell et al. (2005) haben das Schlucken bei PatientInnen mit Bulimia Nervosa
in Bezug auf oropharyngeale Konsequenzen untersucht, die Beurteilung des
Schluckmusters fand jedoch dieser Studie keine Beachtung (97).
Holmes et al. (2009) untersuchten das Schlucken bei PatientInnen mit AN in Bezug auf Dysphagien und postulieren, dass Schluckstörungen in schweren Fällen
von AN vorkommen können. Es wird jedoch einschränkend bemerkt, dass allein
eine Gewichtszunahme auch die Muskelaktivität verbessern, und das somit ein
entscheidender Faktor zur Verbesserung des Schluckens sein könnte (98). Eine
Beurteilung des Schluckmusters fand auch in dieser Studie keine Beachtung.
Bezüglich der Morphologie waren PatientInnen mit OFD bei der Mehrzahl der
geprüften Variablen auffälliger als die PatientInnen mit AN. Überraschender Weise
wurde jedoch deutlich, dass die Zungenmorphologie und die Lippenmorphologie in
beiden PatientInnengruppen ähnlich auffällig ist. Bezüglich der Morphologie der
Lippen konnte eine relevante Studie von Romanos et al. (2012) ermittelt werden.
Hier wird beschrieben, dass trockene, rissige Lippen und Rhaghaden bei PatientInnen mit AN gehäuft auftreten (99).
Dahan et al. (2000) postulieren, dass die orale Stereognosefähigkeit neben der
Wahrnehmungs- und Unterscheidungsfähigkeit ebenso die koordinative Fähigkeit
erfordert, perzeptive Eindrücke zu sammeln (52).
In der vorliegenden Untersuchung haben die Resultate in Bezug auf die Diskriminationsfähigkeit und Diskriminationsdauer signifikante Unterschiede zwischen
beiden PatientInnengruppen gezeigt. Nachfolgend angeführte Studien machen
einerseits deutlich, wie unterschiedlich diese Studienziele in Bezug auf die Diskriminationsfähigkeit sind, und zeigen andererseits wie verschieden die Interpretationen durch die Studienautoren erfolgt sind.
Premkumar et al. (2010) untersuchten beispielsweise die orale Stereognosefähigkeit und weisen in diesem Zusammenhang ausdrücklich darauf hin, dass Form,
Größe und Oberfläche der Testplättchen auf das Ergebnis Einfluss nehmen (95).
Dahan et al. (2000) postulieren, dass bei jenen ihrer untersuchten PatientInnen,
die die Plättchen nicht erkannt haben, Störungen der Wahrnehmung und Unterscheidungsfähigkeit, sowie ebenso der koordinativen Fähigkeit, perzeptive EindrüSeite 58
Diskussion
Heike Münch
cke zu sammeln, vorlagen (52). Insofern müsste in weiteren Studien geprüft werden, inwieweit sich Störungen der intraoralen Wahrnehmung auf die Muskelfunktionen im orofazialen Bereich auswirken, da nach Mathys et al. (2007) die orale
Stereognosefähigkeit zur physiologischen Funktion der orofazialen Muskulatur
beiträgt.
Hugger et al. (2006) postulieren, dass runde Formen weniger leicht wahrgenommen werden als eckige (46). Die signifikanten Unterschiede bei der Wahrnehmung
der „Scheiben“ in der vorliegenden Arbeit unterstützt diese Aussage, wenn davon
ausgegangen wird, dass PatientInnen mit OFD ohnehin schon Beeinträchtigungen
bezüglich der Wahrnehmungsfähigkeit haben.
Dalaya et al. (2014) evaluierten Stereognose Levels in Zusammenhang mit dem
Gebissstatus. Die Untersuchung zeigte eine Abhängigkeit des Scores von Alter,
Gebissstatus und Zufriedenheit über den Gebissstatus (100).
Zusammenfassend kann an dieser Stelle gesagt werden, dass das Einordnen des
vorliegenden Ergebnisses aufgrund des Fehlens einer vergleichbaren Untersuchung sehr schwierig ist. Dennoch zeigen die Ergebnisse, dass die PatientInnen
mit OFD sowohl beim Vorliegen signifikanter Unterschiede, als auch bei der Mehrzahl der nicht signifikanten Ergebnisse, schlechter im Diskriminieren waren als
PatientInnen mit AN.
Die Dauer, die für die intraorale Perzeption erforderlich ist, stellt nach Bigenzahn
et al. (2003) ebenso ein Qualitätsmerkmal der Perzeptionsleistung dar. Signifikante Unterschiede hinsichtlich der Diskriminationsdauer zwischen den PatientInnengruppen zeigten sich bei einzelnen Stereognoseplättchen. Im Rahmen der
vorliegenden Studie wurde hinsichtlich der Diskriminationsdauer auch beobachtet,
dass PatientInnen mit AN, bis auf wenige Ausnahmen, im Mittel schneller in der
oralen Perzeption sind, als PatientInnen mit orofazialen Dysfunktionen.
Um vergleichbare Ergebnisse bezüglich der intraoralen Diskriminationsfähigkeit
und –dauer erzielen zu können, müssten, unter der Verwendung eines einheitlichen Materials, Normen für das Diskriminieren und die Diskriminationsdauer festgelegt werden.
Seite 59
Diskussion
Heike Münch
Sowohl die Diskriminationsfähigkeit als auch die Diskriminationsdauer wurde bei
PatientInnen mit AN in dieser vorliegenden Arbeit erstmals untersucht, es existieren daher keine Vergleichsstudien.
12.3
Ausblick
Nach Böhme et al. (2003) und Giel (2006) sind orofaziale Dysfunktionen durch
eine Dysbalance der gesamten muskulären Verhältnisse im Mund- Hals- und Nackenbereich gekennzeichnet. Infolgedessen treten Störungen des Muskeltonus
und der Muskelfunktionen auf. Das führt zu gestörten Bewegungsabläufen im orofazialen Komplex, die wiederum aufgrund motorischer, sensorischer und/oder skelettaler Abweichungen entstehen.
Die vorliegenden Studienergebnisse zeigen, dass PatientInnen mit AN, ebenso
wie PatientInnen mit OFD, Auffälligkeiten und Einschränkungen der orofazialen
Funktionen aufweisen. Diese klinische Beobachtung konnte durch eine nachvollziehbare Untersuchungsanordnung nachgewiesen werden.
Es wurde zudem deutlich, dass die unmittelbaren Zusammenhänge zwischen
Struktur und Funktion, die von allen Forschern im Bereich OFD betont werden,
tatsächlich am Beispiel der beiden Inanspruchnahmepopulationen nachgewiesen
werden konnten. Die enge Wechselwirkung zwischen der Zunge, als das Zentrum
des orofazialen Systems, und den umgebenden Strukturen konnte deutlich gemacht werden. Trotzdem lassen die Studienergebnisse allgemein gültige Rückschlüsse in Bezug auf strukturelle und funktionelle Störungen nur bedingt zu, da
keine Ergebnisse einer orofazialen und ernährungsgesunden Kontrollgruppe vorliegen.
Im Rahmen der Literaturrecherche wurde für beide PatientInnengruppen beobachtet, dass wenige vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich der Untersuchung der orofazialen Funktionen existieren, was Anlass zu weiterführenden Forschungen gibt.
Die gezielte logopädische Behandlung orofazialer Strukturen und Funktionen, mit
dem Ziel den Heilungsprozess bei PatientInnen mit AN positiv zu beeinflussen,
wäre eine spannende Herausforderung und müsste mittels einer Interventionsstudie wissenschaftlich begleitet werden.
Seite 60
Diskussion
Heike Münch
Das biopsychosoziale Modell, das nach Egger (2005) Krankheit und Gesundheit
nicht als Zustand, sondern als dynamisches Geschehen definiert (101), bildet die
Erkenntnisse, die bezüglich der Wechselwirkungen zwischen dem stomatognathen System und den Körperfunktionen bestehen, deutlich ab. Unter Einbeziehung dieser Erkenntnisse kann davon ausgegangen werden, dass eine
logopädische Behandlung bei Auffälligkeiten des orofazialen Systems Auswirkungen auf den Gesundungsprozess bei Anorexia Nervosa zeigen kann.
Seite 61
Limitationen
Heike Münch
13. Limitationen
Es wurde kein standardisiertes Untersuchungsmaterial verwendet.
Seite 62
Literaturverzeichnis
Heike Münch
14. Literaturverzeichnis
1.
Proff P. Malocclusion, Mastication and the Gastrointestinal System: A Review. J Orofac Orthop Fortschritte Kieferorthopädie. März 2010;71(2):96–107.
2.
Broich I. Sprache - Körpersprache - Grundfunktionen: Neue Wege in Pädagogik, Sprachheilkunde, Logopädie und Physiotherapie. Auflage: 1., Aufl.
Herbolzheim: Centaurus; 2007.
3.
Felgitscher-Cheese D. Konzepte der Psychosomatischen Medizin und ihre
Bedeutung für das Kausystem. [Graz]: Medizinische Universität Graz; 2009.
4.
Klein MD, Morris SE. Mund- und Esstherapie bei Kindern: Entwicklung, Störungen und Behandlung orofazialer Fähigkeiten. Auflage: 2. München u.a.:
Urban & Fischer Verlag; 2000. 380 p.
5.
Biber D. Frühkindliche Dysphagien und Trinkschwächen: Leitfaden für Diagnostik, Management und Therapie im Klinischen Alltag. Auflage: 2012. Wien:
Springer; 2012. 252 p.
6.
Sánchez-Molins M, Grau Carbó J, Lischeid-Gaig C, Ustrell Torrent JM. Comparative study of the craniofacial growth depending on the type of lactation
received. Eur J Paediatr Dent. Juli 2010;11.
7.
Rützler H, Lobner K. Kinder lernen essen: Strategien gegen das Zuviel. Wien:
Hubert Krenn; 2007. 240 p.
8.
Bruch H. Eßstörungen: Zur Psychologie und Therapie von Übergewicht und
Magersucht. Auflage: 9. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch; 2004. 400
p.
9.
Bryant-Waugh R, Lask B. Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Rat
und Hilfe für Eltern. Auflage: 1. Bern: Huber, Bern; 2008.
10. Lo Russo L, Campisi G, Di Fede O, Di Liberto C, Panzarella V, Lo Muzio L.
Oral manifestations of eating disorders: a critical review. Oral Dis. September
2008;14(6):479–84.
11. Emodi-Perlman A, Eli I, Friedmann-Rubin P, Goldsmith C, Reiter S, Winocur
E. Bruxism, oral parafunctions, anamnestic and clinical findings of temporomandibular disorders in children. J Oral Rehabil 2012 Feb 39 2. 2012;
12. Bigenzahn W, Fischmann L, Hahn V, Hammerle E, Krüger M, Lleras B, u. a.
Orofaziale Dysfunktionen im Kindesalter. 2. Auflage. Thieme; 2003. 106 p.
13. Meilinger M. Untersuchung ausgewählter Aspekte myofunktioneller Störungen im Vorschulalter. Herbert Utz Verlag; 1999. 236 p.
Anhang - 1 -
Literaturverzeichnis
Heike Münch
14. Böhme G. Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen: Band 2: Therapie. Auflage: 4. München: Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH; 2006. 488
p.
15. Clausnitzer V. Orofaziale Muskelfunktionstherapie ( OMF): Ein myofunktionelles Übungsbuch. Verlag Modernes Lernen; 2004. 206 p.
16. Schöler H, Welling A, Borchert J, Goetze H. Sonderpädagogik der Sprache.
Hogrefe Verlag; 2007. 1213 p.
17. 124_Bewegen und Sprechen_Mathys-Suter.pdf [Internet]. 2007 [zitiert 29.
Oktober
2014].
Verfügbar
unter:
http://www.logopaedieschweiz.ch/media/bulletin_archiv/124_Bewegen%20un
d%20Sprechen_Mathys-Suter.pdf
18. Zinke-Wolter P. Spüren - Bewegen - Lernen: Handbuch der mehrdimensionalen Förderung bei kindlichen Entwicklungsstörungen. Auflage: 6., Aufl. Dortmund: borgmann publishing; 2005. 304 p.
19. Sadler JLTW. Medizinische Embryologie: Die normale menschliche Entwicklung und ihre Fehlbildungen. Auflage: 11. vollständig überarbeitete. Stuttgart
u.a.: Thieme; 2008. 536 p.
20. Furtenbach M, Specht-Moser B, Adamer I. Myofunktionelle Therapie
KOMPAKT I: Prävention: Ein Denk- und Arbeitsbuch. Wien: Praesens Verlag;
2012.
21. Morales RC. Die Orofaziale Regulationstherapie. München: Richard Pflaum
Vlg GmbH; 1998.
22. Horn H, Kühnast K, Axmann-Krcmar D, Göz G. Influence of Orofacial Dysfunctions on Spatial and Temporal Dimensions of Swallowing Movements. J
Orofac Orthop Fortschritte Kieferorthopädie [Internet]. September 2004 [zitiert
22.
Oktober
2014];65(5).
Verfügbar
unter:
http://han.medunigraz.at/han/8458/link.springer.com/article/10.1007/s00056004-0315-1
23. Laube W. Der Muskeltonus. Sprache - Stimme - Gehör. 2014;(3/2014):107–
13.
24. Piekartz H von, Aufdemkampe G, Biedermann H, Bryden L. Kraniofaziale
Dysfunktionen und Schmerzen: Untersuchung - Beurteilung - Management.
Stuttgart; New York: Thieme; 2001. 247 p.
25. Ambrosio AR, Trevilatto PC, Sakima T, Ignácio SA, Shimizu RH. Correlation
between morphology and function of the upper lip: a longitudinal evaluation.
Eur J Orthod. 1. Juni 2009;31(3):306–13.
26. Bahnemann F. Mundatmung als Krankheitsfaktor: Dritter Beitrag über Ursachen, Symptome, Folgen und therapeutische Konsequenzen eines funktionelAnhang - 2 -
Literaturverzeichnis
Heike Münch
len Syndroms der Gesamtpersönlichkeit. Fortschritte Kieferorthopädie. Juli
1979;40(4):321–44.
27. Thallinger E. Stimmhygiene. Power Point Präsentation gehalten auf der;
2012.
28. Hammer SS. Stimmtherapie mit Erwachsenen: Was Stimmtherapeuten wissen sollten. Auflage: 2. Aufl. Heidelberg: Springer; 2004. 290 p.
29. Smits R, Marres H, de Jong F. The Relation of Vocal Fold Lesions and Voice
Quality to Voice Handicap and Psychosomatic Well-Being. J Voice. Juli
2012;26(4):466–70.
30. Braun O. Sprachstörungen bei Kindern und Jugendlichen: Diagnostik - Therapie - Förderung. W. Kohlhammer Verlag; 2005. 378 p.
31. Bergauer UG, Janknecht S. Praxis der Stimmtherapie: Logopädische Diagnostik, Behandlungsvorschläge und Übungsmaterialien. Auflage: 3. Aufl.
2011. Berlin; Heidelberg: Springer; 2010. 250 p.
32. Schneider-Stickler B, Bigenzahn W. Stimmdiagnostik: Ein Leitfaden für die
Praxis: Ein Leitfaden Fur Die Praxis. Auflage: 2007. Wien u.a.: Springer;
2007. 304 p.
33. Hahn V, Schneider C, Hahn H. Schauplatz Mund. Das orofaziale System als
sensomotorische Einheit. München: Eigenverlag: Arbeitskreis für Myofunktionelle Therapie e.V. Gesellschaft für orofaziale Dyskinesien; 1999.
34. Beushausen U. Testhandbuch Sprache: Diagnostikverfahren in Logopädie
und Sprachtherapie. Auflage: 1. Bern: Huber, Bern; 2007.
35. Friedrich G, Bigenzahn W, Zorowka P. Phoniatrie und Pädaudiologie: Einführung in die medizinischen, psychologischen und linguistischen Grundlagen
von Stimme, Sprache und Gehör. Auflage: 5., überarb. Aufl. Bern: Verlag
Hans Huber; 2013.
36. Gedrange T, Harzer W. Muscle Influence on Postnatal Craniofacial Development and Diagnostics. J Orofac Orthop Fortschritte Kieferorthop�die. November 2004;65(6):451–66.
37. Moschik C. Influence of orofacialmyology therapy on upper intercanine distance. [Graz]: Medizinische Universität Graz; 2013.
38. Yata R, Motegi E, Ueda K, Torikai T, Harazaki M, Isshiki Y. A lip seal study of
Japanese children with malocclusion. Bull Tokyo Dent Coll. Mai
2001;42(2):73–8.
39. Böhme G. Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen, Bd.1: Klinik. Auflage: 4. München: Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH; 2003. 490 p.
Anhang - 3 -
Literaturverzeichnis
Heike Münch
40. Garliner D. Myofunktionelle Therapie in der Praxis. Karl F. Haug Fachbuchverlag; 1989.
41. Fischer-Voosholz M, Spenthof U. Orofaziale Muskelfunktionsstörungen KlinikDiagnostik-ganzheitliche Therapie. Berlin, Heidelberg, New York: Springer;
2002. 179 p.
42. Kittel A. Myofunktionelle Therapie. Auflage: 9., überarbeitete Auflage. Idstein:
Schulz-Kirchner; 2014. 168 p.
43. Garliner PD. The importance of oro-facial muscle function and dysfunction in
the treatment of various occlusal problems. Fortschritte Kieferorthopädie. 1.
Mai 1986;47(3):215–20.
44. Hahn V. Myofunktionelle Therapie. München: Profil Verlag GmbH München;
1988.
45. Crickmay MC. Sprachtherapie bei Kindern mit zerebralen Bewegungsstörungen auf der Grundlage der Behandlung nach Bobath. Auflage: 7., Aufl. Berlin:
Spiess, V; 2001. 156 p.
46. Hugger A, Türp JC, Kerschbaum T. Curriculum Orale Physiologie. Auflage:
1., Auflage. Berlin: Quintessenz Verlag; 2006. 408 p.
47. Peyron M-A, Mishellany A, Woda A. Particle Size Distribution of Food Boluses after Mastication of Six Natural Foods. J Dent Res. 1. Juli 2004;83(7):578–
82.
48. Woda A, Mishellany A, Peyron M-A. The regulation of masticatory function
and food bolus formation. J Oral Rehabil. November 2006;33(11):840–9.
49. R.McNeill A. News of chews: the optimization of mastication. NATURE.
1998;Vol391:329.
50. Ertekin C, Aydogdu I. Neurophysiologie of swallowing. Clinical Neurophysiology. 2003;(114):2226–44.
51. Meilinger M. Untersuchung ausgewählter Aspekte myofunktioneller Störungen im Vorschulalter. Herbert Utz Verlag; 1999. 236 p.
52. Dahan JS, Lelong O, Celant S, Leysen V. Oral perception in tongue thrust
and other oral habits. Am J Orthod Dentofacial Orthop. Oktober
2000;118(4):385–91.
53. Dahan JS, Lelong O, Celant S, Leysen V. Oral percepton in tongue thrust and
other oral habits. am J Orthod Dentofacial Orthop. 2000;118(October):385–
91.
Anhang - 4 -
Literaturverzeichnis
Heike Münch
54. Premkumar S, Avathvadi Venkatesan S, Rangachari S. Altered oral sensory
perception in tongue thrusters with an anterior open bite. Eur J Orthod. 1.
April 2011;33(2):139–42.
55. Ingervall B, Schmoker R. Effect of surgical reduction of the tongue on oral
stereognosis, oral motor ability, and the rest position of the tongue and mandible. Am J Orthod Dentofacial Orthop. Januar 1990;97(1):58–65.
56. Böhme G. Methoden zur Untersuchung der Sprache, des Spre-chens und der
Stimme. Stuttgart, New York: Fischer; 1978.
57. Davaris N, Voigt-Zimmermann S, Arens C. Riech- und Schmeckstörungen.
Laryngo-Rhino-Otol. April 2012;91(04):255–70.
58. Chandrashekar J, Hoon MA, Ryba NJP, Zuker CS. The receptors and cells
for mammalian taste. Nature. 16. November 2006;444(7117):288–94.
59. Hummel T, Landis BN, Hüttenbrink K-B. Störungen des Riechens und
Schmeckens. Laryngo-Rhino-Otol. März 2011;90(S 01):S44–55.
60. Siegmüller J, Bartels H, Brendel B, Giel B, Glück CW, Hammer S, u. a. Leitfaden Sprache Sprechen Stimme Schlucken. München: Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH; 2006. 496 p.
61. Angle EH. Treatment of malocclusion of teeth. 1907;
62. Korbmacher H, Eggers-Stroeder G, Koch L, Kahl-Nieke B. Correlations between Anomalies of the Dentition and Pathologies of the Locomotor System?a Literature Review. J Orofac Orthop Kieferorthop�die. 1. Mai
2004;65(3):190–203.
63. Stahl F, Grabowski R, Gaebel M, Kundt G. Relationship between Occlusal
Findings and Orofacial Myofunctional Status in Primary and Mixed Dentition:
Part II: Prevalence of Orofacial Dysfunctions. J Orofac Orthop Fortschritte
Kieferorthopädie. März 2007;68(2):74–90.
64. Grabowski R, Kundt G, Stahl F. Interrelation between Occlusal Findings and
Orofacial Myofunctional Status in Primary and Mixed Dentition: Part III: Interrelation between Malocclusions and Orofacial Dysfunctions. J Orofac Orthop
Fortschritte Kieferorthopädie. November 2007;68(6):462–76.
65. Hanson ML, Mason RM. Orofacial Myology: International Perspectives.
Charles C Thomas Publisher; 2003. 489 p.
66. Mehnert J, Landau H, Mußler A, Reinicke J, Müller-Hartwich R, Orawa H, u.
a. Comparison between Logopedic and MRI Findings in Evaluating Tongue
Function. J Orofac Orthop Fortschritte Kieferorthopädie. November
2009;70(6):455–67.
Anhang - 5 -
Literaturverzeichnis
Heike Münch
67. Springer L, Schrey-Dern D, Bigenzahn W. Orofaziale Dysfunktionen im Kindesalter: Grundlagen, Klinik, Ätiologie, Diagnostik und Therapie. Auflage: 2.,
überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart u.a.: Thieme; 2003.
68. Thiel MM, Fischer-Voosholz M, Spenthof U, Eisberg K. Orofaziale Muskelfunktionsstörungen: Klinik - Diagnostik - Ganzheitliche Therapie. Berlin u.a.:
Springer; 2002. 200 p.
69. Gerlinghoff M, Backmund H. Essstörungen. Jugendmedizin [Internet]. Springer Berlin Heidelberg; 2006 [zitiert 11. Dezember 2014]. S. 219–29. Verfügbar unter: http://link.springer.com/chapter/10.1007/3-540-29718-9_29
70. Pauli D. Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und andere Essstörungen im
Kindes- und Jugendalter. Rev Artic. 2013;59–69.
71. Herpertz-Dahlmann B. Adolescent Eating Disorders: Update on Definitions,
Symptomatology, Epidemiology, and Comorbidity. Child Adolesc Psychiatr
Clin N Am. Januar 2015;24(1):177–96.
72. Kella J. Zerbrich mich nicht: autobiografischer Roman. Auflage: 3. Norderstedt: Books on Demand; 2013. 164 p.
73. Anderson LH. Wintermädchen. Auflage: 3. Ravensburg: Ravensburger Buchverlag; 2012. 368 p.
74. Frey J. Luft zum Frühstück. Bindlach: Loewe; 2009.
75. Blobel B. Jeansgröße 0. Auflage: 1., Aufl. Würzburg: Arena; 2009. 256 p.
76. Stewart M. Essen? Nein, danke! Auflage: 12. Ravensburg: Ravensburger
Buchverlag; 1998. 160 p.
77. Biermann B. Engel haben keinen Hunger: Katrin L.: Die Geschichte einer
Magersucht. Auflage: 6. Weinheim; Basel: Beltz & Gelberg; 2013. 272 p.
78. Fehér C. Dann bin ich eben weg: Geschichte einer Magersucht. München:
cbt; 2005. 192 p.
79. Hornbacher M. Alice im Hungerland: Leben mit Bulimie und Magersucht. Eine
Autobiographie. Berlin: Ullstein Taschenbuch; 2010. 496 p.
80. Gerlinghoff M, Backmund H. Essen will gelernt sein: Ess-Störungen erkennen
und behandeln. Weinheim; Basel: Beltz; 2000. 208 p.
81. Jahoda R. Psychogene Essstörungen. Donauuniversität Krems; 2014.
82. Steinglass J, Foerde K, Kostro K, Shohamy D, Walsh BT. Restrictive food
intake as a choice-A paradigm for study: Restrictive Food Intake as a Choice.
Int J Eat Disord. Januar 2015;48(1):59–66.
Anhang - 6 -
Literaturverzeichnis
Heike Münch
83. Holtkamp K, Herpertz-Dahlmann B. Anorexia und Bulimia nervosa im Kindesund Jugendalter (10.01.2005) [Internet]. 2005 [zitiert 11. Dezember 2014].
Verfügbar
unter:
http://www.aerzteblatt.de/archiv/44902/ZertifizierteMedizinische-Fortbildung-Anorexia-und-Bulimia-nervosa-im-Kindes-undJugendalter
84. Internationale statistische Klassifikation der Krank Internationale statistische
Klassifikation der Krank- heiten und verwandter Gesundheitsprobleme 10.
Revision – BMG - Version 20 14 [Internet]. Bundesministerium für Gesundheit, Wien; 2014 [zitiert 11. Dezember 2014]. Verfügbar unter:
http://www.bmg.gv.at/cms/home/attachments/8/6/4/CH1166/CMS1128332460
003/icd-10_bmg_2014_-_systematisches_verzeichnis.pdf
85. Duran von Arx J. Functional diagnosis. Vortrag gehalten auf der; 2013; Graz.
86. Slavicek G, Soykher M, Gruber H, Siegl P, Oxtoby M. A novel standard food
model to analyze the individual paramters of human mastication. iJsom.
2009;(Volume 2/Issue 4/2009).
87. Kucharska‐Pietura K, Nikolaou V, Masiak M, Treasure J. The recognition of
emotion in the faces and voice of anorexia nervosa. Int J Eat Disord. 1. Januar 2004;35(1):42–7.
88. Pfaller K. Mastikationsstudie. Donauuniversität Krems; 2010.
89. Slavicek G. Human mastication. Int J Stomatol Occlusion Med. 30. Januar
2010;3(1):2941.
90. Nakai Y, Kinoshita F, Koh T, Tsujii S, Tsukada T. Taste function in patients
with anorexia nervosa and bulimia nervosa. Int J Eat Disord. 1. März
1987;6(2):257–65.
91. Jirik‐Babb P, Katz JL. Impairment of taste perception in anorexia nervosa and
bulimia. Int J Eat Disord. 1. Mai 1988;7(3):353–60.
92. Casper RC, Kirschner B, Sandstead HH, Jacob RA, Davis JM. An evaluation
of trace metals, vitamins, and taste function in anorexia nervosa. Am J Clin
Nutr. 8. Januar 1980;33(8):1801–8.
93. Seemann J, Kundt G, Stahl de Castrillon F. Relationship between occlusal
findings and orofacial myofunctional status in primary and mixed dentition:
Part IV: Interrelation between space conditions and orofacial dysfunctions. J
Orofac Orthop Fortschritte Kieferorthopädie. Februar 2011;72(1):21–32.
94. Voß E. Zahngesundheit, Gebissentwicklung und myofunktioneller Status bei
Kindern eines Sprachheilpädagogischen Förderzentrums [Dissertation]. [Rostock]: Medizinische Fakultär der Universität Rostock; 2007.
Anhang - 7 -
Literaturverzeichnis
Heike Münch
95. Premkumar S, Avathvadi Venkatesan S, Rangachari S. Altered oral sensory
perception in tongue thrusters with an anterior open bite. Eur J Orthod. 1.
April 2011;33(2):139–42.
96. Van Lierde K, Luyten A, D’haeseleer E, Van Maele G, Becue L, Fonteyne E,
u. a. Articulation and oromyofunctional behavior in children seeking orthodontic treatment. Oral Dis. Januar 2015;n/a – n/a.
97. Mendell DA, Logemann JA. Bulimia and swallowing: Cause for concern. Int J
Eat Disord. 1. November 2001;30(3):252–8.
98. Holmes SRM, Gudridge TA, Gaudiani JL, Mehler PS. Dysphagia in severe
anorexia nervosa: A case report: Dysphagia in Severe Anorexia Nervosa. Int
J Eat Disord. April 2012;45(3):463–6.
99. Romanos GE, Javed F, Romanos EB, Williams RC. Oro-facial manifestations
in patients with eating disorders. Appetite. Oktober 2012;59(2):499–504.
100. Dalaya MV. A Study of Oral Stereognostic Proficiency in Dentulous and
Edentulous Persons. J Clin Diagn Res [Internet]. 2014 [zitiert 30. Dezember
2014];
Verfügbar
unter:
http://han.medunigraz.at/han/pubmed/www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PM
C4080084/
101. Egger J. Das biopsychosoziale Krankheitsmodell. Psychologische Medizin.
2005;2(16):3–12.
Anhang - 8 -
Anhang
Heike Münch
15. Anhang
15.1
Der Anamnesebogen
Name
Code
Geb. Datum
Alter in Monaten
Gruppe
 K (OFD)
 P (AN)
OFD: orofaziale Dysfunktionen
AN: Anorexia Nervosa
Anamnesebogen : Fragen an die PatientIn
1.
Erhebung relevanter Daten
Ernährungsgewohnheiten auffällig?
 nein
 ja, seit....................................
Anm............................................
Sonde:
 nein
 ja, seit...................................
Sonde gehabt:
 nein
 ja
BMI zum Zeitpunkt der Untersuchung:
.........................................................................
bevorzugte Geschmacksrichtung:
 süß
 pikant
 keine
bevorzugte Konsistenz:
 flüssig
 breiig
 cross
 fest
 keine
Bruxismus:
 nein
 ja
Kieferorthopädische Behandlung:
 nein
 aktuell
Myofunktionelle Therapie
 nein
 angeraten  aktuell  beendet
 geplant ..................  gehabt
Anmerkung.: ......................................................
Operationen:
 nein
 ja
 Tonsillectomie
 Adenotomie
2.
Allgemeine Fragen zur Ernährung
Bist du/Sind Sie heikel?
 nein
 ja
Anmerkung.: ......................................................
Ist die Einnahme von Mahlzeiten in der Familie geregelt (z. B. immer an einem bestimmten Platz, zu bestimmter Zeit)
 nein
 ja
 immer
 häufig
Wurden/werden Mahlzeiten für die ProbandIn zubereitet?
 selten
 nie
Anhang - 9 -
Anhang
Heike Münch
Welchen Stellenwert hat gemeinsames Einnehmen von Mahlzeiten im Kreis der Familie für die ProbandIn:
 hoch
 mittel
 unwichtig
Was wurde heute zum Frühstück gegessen ..................................................................................................................................
Was wurde gestern zu Mittag gegessen ........................................................................................................................................
Was wurde gestern zu Abend gegessen ........................................................................................................................................
Was wurde gestern zwischendurch gegessen................................................................................................................................
3.
Erheben der Nahrungsmittelauswahl während der vergangenen 3 Wochen:
Nahrungsmitteln, die gegessen wurden, bitte unterstreichen!
Wasser, Tee, Saft, Kaffee, Milch, Kakao, Joghurt, Pudding, Trinkjoghurt, Apfelmus, Banane, Weintrauben, Apfel (ganz),
Apfelstücke, Birne (ganz), Birnenstücke, Karotte (ganz), Karottenstücke, Paprika, Tomate, Semmel, Cornflakes eingeweicht
in Milch, Müsli in Joghurt weiß, Buttermilch, Kuchen, Toast, Bauernbrot, Nüsse, Speck, weiches Ei, Wurst, Streichwurst,
Emmentaler Käse, Mischbrot, Marmelade, Topfen, Butter, Striezel
Nudelsuppe, Cremesuppe, Suppe mit Gemüsestückchen, Fleischlaibchen, Lasagne, Kartoffeln, Spaghetti, Hühnchen mit
Knochen, Hühnerbrust, Pommes Frites, Schnitzel, Apfelstrudel, Kartoffelpüree, Spinat, Fisch, Spiegelei, Steak, Mischgemüse, Fischstäbchen, Kartoffelstrudel, Palatschinken, Reisauflauf, Reis, grüner Salat, Schweinsbraten mit Kruste, Topfenknödel, Ripperl, Röstkartoffel
Auswertung:
Wasser (N/1), Tee (N/1), Saft (S/1), Kaffee (N/1), Milch (S/1), Kakao (S/1), Joghurt weiß, gerührt (P/2), Joghurt weiß,
stichfest, Pudding (S/3), Trinkjoghurt (S/2), Apfelmus (S/2),, Banane (S/3), Weintrauben mit Kernen (S/4), Apfel (ganz)
(S/4/A), Apfelstücke (S/4), Birne (ganz) (S/4/A), Birnenstücke (S/4), Karotte (ganz)(P/4/A), Karottenstücke (P/4), Paprika
(P/4), Tomate (P/3), Semmel (N/4), Cornflakes eingeweicht mit Milch (S/3), Müsli eingeweicht mit Joghurt (S/3), Buttermilch (P/2), Kuchen (S/3), Toast (getoastet) (N/4/A), Bauernbrot (N/4/A), Nüsse (N/4), Speck (P/4), weiches Ei (P/2),
Wurst (P/3), Emmentaler Käse (P/3), Mischbrot (N/4), Marmelade (S/2), Topfen(P/3), Butter (N/3), Striezel (S/3)
Klare Suppe (P/1), Cremesuppe (P/2), Suppe mit Gemüsestückchen (P/3), Fleischlaibchen (P/3), Lasagne (P/3), Kartoffeln
(P/4), Spaghetti (P 3), Hühnchen mit Knochen (P/4/A), Hühnerbrust (P/4), Pommes Frites (P/4), Schnitzel (P/4), Apfelstrudel (S/3), Kartoffelpüree (P/3), Palatschinke (S/3), Spinat (P/2), Fisch (P/3), Spiegelei (P/4), Steak (P/4), Mischgemüse
(P/3), Fischstäbchen (P/3), Kartoffelstrudel (P/3), Reisauflauf (S/3) Reis (P/3), grüner Salat (P/3), Schweinsbraten mit
Kruste (P/4), Topfenknödel (S/3), Ripperl (P/4/A), Röstkartoffel (P/4)
Tabelle 15: Anamnesebogen
Quelle: eigene Darstellung
Anhang - 10 -
Anhang
Heike Münch
8 Grundkategorien mit Abkürzungen:
N:
Neutral
S:
Süß
P:
Pikant
A:
Abbeißpflichtig
1:
flüssige Konsistenz
2:
honigartige Konsistenz
3:
weiche Konsistenz
4:
feste Konsistenz
14 kombinierte Kategorien:
N/1:
Wasser
S/1:
Saft, Milch, Kakao
P/1:
Tee, Kaffee, klare Suppe
S/2:
Trinkjoghurt, Apfelmus, Marmelade
P/2:
Joghurt weiß (gerührt), Buttermilch, Cremesuppe, Spinat, Pudding, weiches Ei
N/3:
Butter
S/3:
Banane, Cornflakes m. Milch, Apfelstrudel, Palatschinke, Reisauflauf, Topfenknödel, Striezel
P/3:
Emmentaler, Wurst, Topfen, Suppe mit Gemüsestückchen, Fleischlaibchen, Lasagne, Kartoffel,
Spaghetti,
Kartoffelpüree,
Fisch,
Spiegelei,
Mischgemüse,
Fischstäbchen,
Kartoffelstrudel, grüner Salat, Reis, Röstkartoffel
N/4:
Semmel, Nüsse, Mischbrot
S/4:
Weintrauben mit Kernen, Apfelstücke, Birnenstücke,
P/4:
Karottenstücke, Paprika, Tomate, Speck, Hühnerbrust, Pommes Frites, Schnitzel,
Steak, Schweinsbraten mit Kruste
N/4/A: Bauernbrot, Toast getoastet
S/4/A: Apfel ganz, Birne ganz
P/4/A: Karotte ganz, Hühnchen mit Knochen, Ripperl
Anhang - 11 -
Anhang
15.2
Heike Münch
Untersuchungsmaterial
auffällig
unauffällig
Beurteilungskriterien und Anweisungen
☐
☐
auffällig: Veränderung der MSSL, HBR 2-3 (Text: Der Nordwind und die Sonne)
☐
☐
auffällig: ist eine THD <= 10 sec.: "atmen Sie ein und sprechen Sie dann so
lange als möglich ein "i"
☐
☐
auffällig: jede Abweichungen von korrekter Artikulation
☐
☐
auffällig: add, int, lat (zuordnen) andere auch als auff. Beurteilen
☐
☐
auffällig: Protraktion der Schultern; Aufrichtung des Oberkörpers nach
Aufforderung nur kurz möglich, starre, rigide Aufrichtung
☐
☐
auffällig: Kopfkippung nach re oder links, Reklinierte Kopfhaltung Beobachtung während der gesamten Untersuchung
☐
☐
a uffä l l i g: offene Mundha l tung, Munda tmung, Mund-Na s ea tmung
Block 2:
Ruhelagen/Gesicht
auffällig
unauffällig
Proband sitzt aufrecht, Kopf- und Körperposition beachtend,
Zähne und Lippen locker geschlossen; Blick- bzw. Tastdiagnostik
RUHELAGEN
a
u
☐
☐
auffällig: wenn eine Ruhelage nicht korrekt ist
li ☐
☐
☐
Tastbefund: unauffällig = physiologisch inaktiv re / li;
Tastbefund: auffällig = unphysiologisch aktiv re/li
re ☐ li ☐
☐
☐
Tastbefund: unauffällig = physiologisch inaktiv re / li;
Tastbefund: auffällig = unphysiologisch aktiv re/li
12B M. mentalis
☐
☐
Blickdiagnostik ev. Tastbefund, wenn unklares Ergebnis: unauffällig =
inaktiv; auffällig = aktiv "Nadelkissenkinn"
14B M. occipitofrontalis (venter.fr.)
☐
☐
Tastbefund und Blickdiagnostik: auffällig: Stirn hyper- oder hypoton
☐
☐
auffällig: interdental, addental - Beobachtung mit der Rückmeldung d Prob.
Abgleichen - Rückmeldung fließt in die Beurteilung ein
☐
☐
auffällig: geöffnete Lippen(Blickdiagnostik - gesamte Untersuchung
einbeziehen)
a
u
16B Gesicht insgesamt
☐
☐
auffällig, wenn ein Parameter als "auffällig" gekennzeichnet wurde
17B Lippen
☐
☐
auffällig: wulstig, trocken, rissig, Rhaghaden
18B Augenlider
☐
☐
auffällig: lymphgefüllte Augenlider, "müde Augen"
19B Nase
☐
☐
auffällig: prop. Zum Gesicht kleine Nase; schlitzförmige, schmale
Nasenlöcher
20B Nasolab. Falte
☐
☐
auffällig: keine Falte sichtbar, flaches Mittelgesicht
21B Wangen
☐
☐
auffällig: Saugpölster
22B Kinn
☐
☐
auffällig: Bei Einnehmen der Lippenruhepostition wird ein Nadelkissenkinn
als Zeichen eines zu stark angespannten M. mentalis sichtbar
auffällig
unauffällig
Das Beobachtungssetting
Block 1:
Allgemeine Beobachtungen
1B
H☐ B☐ R☐
2B Stimme
3B Tonhaltedauer
THD:
sec.
4B Artikulation
5B Lautbildung
6B
add ☐ int ☐ lat ☐
Körperhaltung er st
nach d er
D ur chf ühr ung d er g esamt en T est ung
b eur t eilen
hypo ☐ hyper ☐
erst nach der Durchführung
7B Kopfhaltung
der gesamten Testung beurteilen
erst nach der Durchführung der
8B Atmung
gesamten Testung beurteilen
M ☐ N ☐ MN ☐
9B Ruhelagen insgesamt
re ☐
10B M. masseter
11B M. temporalis
14B Zunge
add ☐ int ☐
15B Lippen
GESICHT/morphologisch
Block 3:
intraorale Beurteilung
23B intraoral insgesamt
auffällig, wenn Parameter "Zunge" oder "Gaumen" oder "KK" auffällig
24B Zunge
25B Gaumen
26B Kieferklasse/Okklusion
I ☐ II ☐ II/1 ☐ II/2 ☐
III ☐ off. Biss ☐
27B Karies
☐
☐
auffällig: Bißeindrücke an den Zungenrändern, Medianfurche kaum sichtbar
☐
☐
auffällig: ausgeprägte Rugae, hoher, schmaler Gaumen
☐
☐
auffällig: alle außer I, Befund von Zuweisung KFO übernehmen, sonst auff/unauff.
☐
☐
entfällt in der Auswertung "intraoral insgesamt" - nur zur Beobachtung
Tabelle 16: Beobachtungssetting OFD_01
Quelle: eigene Darstellung
Anhang - 12 -
Anhang
Heike Münch
Mundfunktionen
unauffällig
auffällig
Die Funktionsprüfung:
Beurteilungskriterien und Anweisungen
LIPPEN/WANGEN
a
u
Lippenbewegungen insg.
☐
☐
auffällig: wenn ein Parameter auffällig
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
Messung 1........g; Messung 2.........g; Messung 3........g m. Lippenwaage
5 Wiederholungen; auffällig: inkorrekte Ausführung, Suchbewegungen,
Mitbewegungen
detto
☐
☐
Messung 1........g; Messung 2.........g; Messung 3........g *bei Bedarf wiederholen
☐
☐
Überprüfung mittels Lippentrainer bei geschl. Kiefer;Lippen müssen gegen
Widerstand geschlossen werden. WH bis zur 2. Mitbewegung werden
gezählt - nach 20 unauffälligen Bewegungen endet die Überprüfung
☐
☐
Messung 1........g; Messung 2.........g; Messung 3........g *bei Bedarf wiederholen
☐
☐
Überprüfung mittels Wangentrainer bei geschl. Kiefer; Lippen müssen gegen
Widerstand gespitzt werden. WH bis zur 2. Mitbewegung - werden gezählt nach 20 unauffälligen Bewegungen endet die Überprüfung
a
u
☐
☐
auffällig: wenn ein Parameter auffällig
☐
☐
Überprüfung mittels Zungentrainer; Zunge muss gegen Widerstand in
Richtung harter Gaumen bewegt werden.WHbis zur 2. Mitbewegung - nach
20 unauffälligen Bewegungen endet die Überprüfung
Ansaugen der ges.
17F Zungenfläche in den OK
☐
☐
5 Wiederholungen; auffällig: inkorrekte Ausführung, Suchbewegungen,
Mitbewegungen
anges. Zunge vom Gaumen
18F lösen (Schnalzen)
☐
☐
detto
Zungenspitze berührt
19F Lippenrot Oberlippe
☐
☐
detto
Zungenspitze berührt
20F Lippenrot Unterlippe
☐
☐
detto
Zungenspitze entlang
21F Gaumennaht ventral-dorsal
☐
☐
detto
☐
☐
Der Spatel wirdgegen Widerstand m. der Zunge nach lat. re und li sowie
nach cranial und caudal gedrückt; auffällig: eine Richtung kann nicht
ausgeführt werden. Auffällig: Zunge "knickt" ab, tonusbedingte Schwierigk.
☐
☐
Überprüfung mittels Zungentrainer; WH werden gezählt bis zur 2.
Mitbewegung (egal welche) - nach 20 unauffälligen Bewegungen endet die
Überprüfung *nur bei Bedarf wiederholen
1F
2F Lippenkraft I
3F
Lippen geschl. spitz - breit
4F Lippen offen spitz - breit
5F OL über UL
6F UL über OL
7F u.SZ berühren OL
8F o.SZ berühren UL
9F re Mundwinkel ansp .
10F li Mundwinkel ansp .
11F
Lippenkraft II*
Lippenbewegung
Anz. WH.......
12F
13F
Lippenkraft III*
Wangenkraft
Anz. WH.......
14F
ZUNGE
Zungenbewegungen
15F insg.
Zungenkraft I
Anz. WH.......
16F
Widerstandsprüfung
22F
Zungenkraft II*
Anz. WH.......
23F
KIEFER
detto
detto
detto
detto
detto
detto
Kieferöffnung 3 x hintereinander prüfen
24F Kieferbewegungen ings .
☐
☐
auffällig: wenn ein Parameter auffällig
25F M.masseter
☐
☐
Tasten am Muskelansatz UK-Rand bei geschl. Mund; auffällig: Druckschmerz
26F M.temporalis
☐
☐
Tasten am Muskelansatz unter dem Jochbeinbogen bei weit geöffnetem
Mund; auffällig: Druckschmerz
27F Kieferöffnung
☐
☐
auffällig: weniger als 3 Finger hochgestellt
28F max. Kieferöffnung
☐
☐
Tastbefund am Kiefergelenk: auffällig: nicht synchrone Kieferöffnung,
Kieferöffnung über Kopfkippung nach dorsal; Knacken(?)
Vorschieben UK bei
max.Kieferöffnung
☐
☐
auffällig: Vorschieben des UK
29F
Anhang - 13 -
unauffällig
Heike Münch
auffällig
Anhang
LIPPEN/WANGEN
a
u
Lippenbewegungen insg.
☐
☐
auffällig: wenn ein Parameter auffällig
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐
Messung 1........g; Messung 2.........g; Messung 3........g m. Lippenwaage
5 Wiederholungen; auffällig: inkorrekte Ausführung, Suchbewegungen,
Mitbewegungen
detto
☐
☐
Messung 1........g; Messung 2.........g; Messung 3........g *bei Bedarf wiederholen
☐
☐
Überprüfung mittels Lippentrainer bei geschl. Kiefer;Lippen müssen gegen
Widerstand geschlossen werden. WH bis zur 2. Mitbewegung werden
gezählt - nach 20 unauffälligen Bewegungen endet die Überprüfung
☐
☐
Messung 1........g; Messung 2.........g; Messung 3........g *bei Bedarf wiederholen
☐
☐
Überprüfung mittels Wangentrainer bei geschl. Kiefer; Lippen müssen gegen
Widerstand gespitzt werden. WH bis zur 2. Mitbewegung - werden gezählt nach 20 unauffälligen Bewegungen endet die Überprüfung
a
u
☐
☐
auffällig: wenn ein Parameter auffällig
☐
☐
Überprüfung mittels Zungentrainer; Zunge muss gegen Widerstand in
Richtung harter Gaumen bewegt werden.WHbis zur 2. Mitbewegung - nach
20 unauffälligen Bewegungen endet die Überprüfung
Ansaugen der ges.
17F Zungenfläche in den OK
☐
☐
5 Wiederholungen; auffällig: inkorrekte Ausführung, Suchbewegungen,
Mitbewegungen
anges. Zunge vom Gaumen
18F lösen (Schnalzen)
☐
☐
detto
Zungenspitze berührt
19F Lippenrot Oberlippe
☐
☐
detto
Zungenspitze berührt
20F Lippenrot Unterlippe
☐
☐
detto
Zungenspitze entlang
21F Gaumennaht ventral-dorsal
☐
☐
detto
☐
☐
Der Spatel wirdgegen Widerstand m. der Zunge nach lat. re und li sowie
nach cranial und caudal gedrückt; auffällig: eine Richtung kann nicht
ausgeführt werden. Auffällig: Zunge "knickt" ab, tonusbedingte Schwierigk.
☐
☐
Überprüfung mittels Zungentrainer; WH werden gezählt bis zur 2.
Mitbewegung (egal welche) - nach 20 unauffälligen Bewegungen endet die
Überprüfung *nur bei Bedarf wiederholen
Mundfunktionen
1F
2F Lippenkraft I
3F
Lippen geschl. spitz - breit
4F Lippen offen spitz - breit
5F OL über UL
6F UL über OL
7F u.SZ berühren OL
8F o.SZ berühren UL
9F re Mundwinkel ansp .
10F li Mundwinkel ansp .
11F
Lippenkraft II*
Lippenbewegung
Anz. WH.......
12F
13F
Lippenkraft III*
Wangenkraft
Anz. WH.......
14F
ZUNGE
Zungenbewegungen
15F insg.
Zungenkraft I
Anz. WH.......
16F
Widerstandsprüfung
22F
Zungenkraft II*
Anz. WH.......
23F
KIEFER
Beurteilungskriterien und Anweisungen
detto
detto
detto
detto
detto
detto
Kieferöffnung 3 x hintereinander prüfen
24F Kieferbewegungen ings .
☐
☐
auffällig: wenn ein Parameter auffällig
25F M.masseter
☐
☐
Tasten am Muskelansatz UK-Rand bei geschl. Mund; auffällig: Druckschmerz
26F M.temporalis
☐
☐
Tasten am Muskelansatz unter dem Jochbeinbogen bei weit geöffnetem
Mund; auffällig: Druckschmerz
27F Kieferöffnung
☐
☐
auffällig: weniger als 3 Finger hochgestellt
28F max. Kieferöffnung
☐
☐
Tastbefund am Kiefergelenk: auffällig: nicht synchrone Kieferöffnung,
Kieferöffnung über Kopfkippung nach dorsal; Knacken(?)
Vorschieben UK bei
max.Kieferöffnung
☐
☐
auffällig: Vorschieben des UK
29F
Anhang - 14 -
Anhang
Heike Münch
a
u
30F Kaufunktion insgesamt
☐
☐ auffällig: wenn ein Parameter auffällig
31F Kauaufgabe: Durchführung
☐
☐ Bereitschaft zur Durchführung
hart. KG (Ro)
☐
☐ auffällig: keine deutlich erkennbaren Kaubewegungen
mittl. KG (Ge)
☐
☐ auffällig: keine deutlich erkennbaren Kaubewegungen
weich. KG (Gr)
☐
☐ auffällig: keine deutlich erkennbaren Kaubewegungen
KAUEN
32F Kaufunktion
33F
34F
35F
36F
37F
38F
39F
40F
hart. KG (Ro)
Kaudauer: .......sec.
mittl. KG (Ge)
Kaudauer: .......sec.
weich. KG (Gr)
Kaudauer: .......sec.
Wahlreihenfolge KG
rot......gelb.....grün......
☐
Kaugutkonsistenzerkennung
☐
Kaugutzerkleinerung
rot=am härtesten; gelb= mittelhart; grün= weich
hart:......Stücke; mittel:.....Stücke; weich:.....Stücke
Homogenität
☐
☐ "unauffällig" - wenn homogene Struktur des Kaumittels vorhanden
Unterkieferacht n.li
☐
☐ auffällig: Bewegung nicht möglich; Knacken
Unterkieferacht n.re
☐
☐ auffällig: Bewegung nicht möglich; Knacken
Knacken des Kiefergel
☐
☐ auffällig gilt ein regelmäßig beim Kauen auftretendes Knackgeräusch
SCHLUCKEN
a
u
Schluckmuster insgesamt
☐
☐
auffällig: wenn ein Parameter auffällig
Wasser mittels Spritze in die Wangentasche re und li plazieren; auffällig:
Herausrinnen des Wassers, laterales und/oder addentales und/oder
interdentales Schluckmuster, kein isoliertes Schlucken möglich
(Lippenpressen/Lippen geöffnet)
ein ganzes Soletti wird gekaut und mit geöffneten Lippen geschluckt
auffällig: Herauspressen des Kaugutes durch die Zahnzwischenräume,
addentales und interdentales Schluckmuster, kein isoliertes Schlucken
möglich (Lippenpressen/Lippen geöffnet)
auffällig, wenn beobachtbar
flüssig
add ☐ int ☐
lat ☐ sonst ☐
☐
☐
fest
add ☐ int ☐
lat ☐ sonst ☐
☐
☐
☐
☐
☐
☐ auffällig, wenn beobachtbar
41F
42F
43F Kopfmitbewegungen
44F Schultermitbewegungen
Tabelle 17: Funktionsprüfung aus OFD_01
Quelle: eigene Darstellung
Anhang - 15 -
Anhang
Heike Münch
Scheibe Gr 2
korrigiert
☐
☐
Scheibe Gr 3
korrigiert
☐
☐
Scheibe Gr 4
korrigiert
☐
☐
Scheibe Gr 5
korrigiert
☐
☐
Kuppel
korrigiert
☐
☐
Lampenschirm
korrigiert
☐
☐
Pyramide
korrigiert
☐
☐
Halbrund
korrigiert
☐
☐
Würfel
korrigiert
☐
☐
Zylinder
korrigiert
☐
☐
Hochhaus
korrigiert
☐
☐
Dreieck
korrigiert
☐
☐
Hochhaus Dubai
korrigiert
☐
☐
n .erkannt
5S
6S
7S
8S
9S
10S
11S
12S
13S
14S
15S
16S
Karo
korrigiert
☐
☐
Blume
korrigiert
☐
☐
Gitter
korrigiert
☐
☐
Welle
korrigiert
☐
☐
Raute
korrigiert
☐
☐
Ball
korrigiert
☐
☐
Dreieck
korrigiert
☐
☐
Quadrat
korrigiert
☐
☐
Block 2: Dauer:
intraorale Sensibilität
17S
18S
19S
20S
21S
22S
23S
24S
Block 3: Dauer:
intraorale Sensibilität
Ball
korrigiert
☐
☐
3 D - Ersatzrelief; Zeit; Reihenfolge bei Scheiben: 3/4/1/2/5
☐
auffällig: nicht erkannt, gilt für alle Stereognoseformen
Hochrelief - Ersatzrelief, Zeit
☐
auffällig, wenn eine Form nicht zugeordnet werden kann
Tiefrelief - Ersatzrelief, Zeit
n .erkannt
korrigiert
n .erkannt
erkannt
4S
☐
Scheibe Gr 1
Block 1: Dauer:
intraorale Sensibilität
2S
☐
erkannt
Intraorale Sens. Insg.
erkannt
1S
unauffällig
Block 1-4 intraorale
Sensibilität
auffällig
Die Sensibilitäts- und Geschmacksprüfung:
Anhang - 16 -
☐
☐
Raute
korrigiert
☐
☐
Ball
korrigiert
☐
☐
Dreieck
korrigiert
☐
☐
Quadrat
korrigiert
☐
☐
Ball
korrigiert
☐
☐
Quadrat
korrigiert
☐
☐
Punkte
korrigiert
☐
☐
Raute
korrigiert
☐
☐
Dreieck
korrigiert
☐
☐
22S
Anhang
23S
24S
28S
29S
30S
Block 4:
labiale Sensibilität
n.erkannt
27S
Fadenprüfung - wird nicht durchgeführt!!!
☐
☐
☐
☐
auffällig: wenn ein Parameter auffällig
süß
☐
☐
auffällig: Konz. III nicht erkannt
sauer
☐
☐
auffällig: Konz. III nicht erkannt
salzig
☐
☐
auffällig: Konz. III nicht erkannt
bitter
☐
☐
auffällig: Konz. II nicht erkannt
Block 5: Dauer:
Geschmacksprüfung
Geschmacksbeurteilung
31S insgesamt
32S
33S
34S
35S
Faden mit 7 Knöpfen entlang der locker geschlossenen Lippen ziehen unauffällig: alle Knöpfe werden erkannt
n.erkannt
26S
erkannt
25S
erkannt
Block 3: Dauer:
intraorale Sensibilität
Heike Münch
Tiefrelief - Ersatzrelief, Zeit
korrigiert
n .erkannt
21S
Welle
erkannt
20S
Tabelle 18: Sensibilitäts- und Geschmacksprüfung aus OFD_01
Quelle: eigene Darstellung
Anhang - 17 -
Anhang
15.3
Heike Münch
Statistische Auswertungen
Quelle aller nachfolgenden Tabellen: eigene Darstellung
Group Statistics
Alter
Gruppe
Alter
N
Mean
Std. Error
Mean
Std. Deviation
Orofaziale Dysfunktion
41
13,9131
2,38989
,37324
Anorexia Nervosa
38
15,8931
1,77121
,28733
Tabelle 19: Altersverteilung, Darstellung der Mittewerte
Case Summaries
Alter
Gruppe
N
Median
Orofaziale Dysfunktion
41
13,3611
Anorexia Nervosa
38
15,9931
Total
79
15,0083
Tabelle 20: Altersverteilung, Darstellung der Mediane
Group Statistics
Gruppe
BMI
N
Mean
Std. Error
Mean
Std. Deviation
Orofaziale Dysfunktion
41
20,062
2,8078
,4385
Anorexia Nervosa
38
15,558
1,9271
,3126
Tabelle 21: Body Mass Index, Darstellung der Mittelwerte
Gruppe * Kieferorthopädische Behandlung Crosstabulation
% of Total
Gruppe
Total
Orof aziale Dy sf unktion
nein
9,8%
9,8%
Kief erorthopädische Behandlung
in
bereits
Behandlung
in Planung
stattgef unden
80,5%
4,9%
4,9%
80,5%
4,9%
4,9%
Total
100,0%
100,0%
Tabelle 22: Kieferorthopädische Behandlung bei OFD
Gruppe * Myofunktionelle Therapi e Crosstabulation
% of Total
Gruppe
Total
Orof aziale Dy sf unktion
nein
2,4%
2,4%
My of unkt ionelle Therapie
v om Arzt
in
empf ohlen
Behandlung
78,0%
17,1%
78,0%
17,1%
bereits
stattgef unden
2,4%
2,4%
Total
100,0%
100,0%
Tabelle 23: Myofunktionelle Therapie bei OFD
Anhang - 18 -
Anhang
Heike Münch
Gruppe * Nahrungsmittelauswahl Crosstabulati on
% of Total
Gruppe
Orof aziale Dy sf unktion
Anorexia nerv osa
Total
Nahrungsmit telauswahl
unauf f ällig
auf f ällig
49,4%
2,5%
15,2%
32,9%
64,6%
35,4%
Total
51,9%
48,1%
100,0%
Tabelle 24: Häufigkeitsverteilung "Nahrungsmittelauswahl"
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Correc-
Likelihood Ratio
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
34,802(b)
1
,000
32,080
1
,000
39,343
1
,000
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,000
Linear-by-Linear
Association
34,361
N of Valid Cases
79
1
,000
,000
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 13,47.
Tabelle 25: Chi-Quadrat-Test "Nahrungsmittelauswahl"
Gruppe * 8B Atmung Crosstabulation
% of Total
Gruppe
Total
8B Atmung
unauf f ällig
auf f ällig
Orof aziale Dy sf unktion
29,1%
22,8%
Anorexia nerv osa
41,8%
6,3%
70,9%
29,1%
Total
51,9%
48,1%
100,0%
Tabelle 26: Häufigkeitsverteilung "Atmung"
Anhang - 19 -
Anhang
Heike Münch
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
9,033(b)
1
,003
7,604
1
,006
9,481
1
,002
Correc-
Likelihood Ratio
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,003
Linear-by-Linear
Association
8,918
N of Valid Cases
79
1
,003
,003
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 11,06.
Tabelle 27: Chi-Quadrat-Test "Atmung"
% of Total
F41 Schluckmuster flüssig
unauffällig
Gruppe
Orofaziale Dysfunktion
Anorexia Nervosa
Total
auffällig
Total
3,8%
48,1%
51,9%
29,1%
19,0%
48,1%
32,9%
67,1%
100,0%
Tabelle 28: Häufigkeitsverteilung „Schluckmuster flüssig“
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Asymp. Sig. (2sided)
df
25,288(b)
1
,000
Continuity Correction(a)
22,936
1
,000
Likelihood Ratio
27,654
1
,000
Fisher's Exact Test
Linear-by-Linear Association
N of Valid Cases
Exact Sig.
(2-sided)
,000
24,968
1
Exact Sig.
(1-sided)
,000
,000
79
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 12,51.
Tabelle 29: Chi-Quadrat-Test "Schluckmuster flüssig"
Gruppe * F42 Schluckmuster fest Crosstabulation
% of Total
F42 Schluckmuster fest
unauffällig
Gruppe
Orofaziale Dysfunktion
Anorexia Nervosa
Total
auffällig
Total
3,8%
48,1%
51,9%
29,1%
19,0%
48,1%
32,9%
67,1%
100,0%
Tabelle 30: Häufigkeitsverteilung "Schluckmuster fest"
Anhang - 20 -
Anhang
Heike Münch
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Asymp. Sig. (2sided)
df
25,288(b)
1
,000
Continuity Correction(a)
22,936
1
,000
Likelihood Ratio
27,654
1
,000
Fisher's Exact Test
Linear-by-Linear Association
N of Valid Cases
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,000
24,968
1
,000
,000
79
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 12,51.
Tabelle 31: Chi-Quadrat-Test "Schluckmuster fest"
Crosstab
% of Total
Sonde
aktuell
keine Sonde
Sonde
Total
F35hw
Kaugutzerkleinerung
homogen "weich"
nicht
v orhanden
v orhanden
38,0%
48,1%
1,3%
12,7%
39,2%
60,8%
Total
86,1%
13,9%
100,0%
Tabelle 32: Häufigkeitsverteilung Kaubewegungen bei „Kaugut weich“ bezüglich Sonde
Chi-Square Tests
Pearson Chi-Square
Continuity Correctiona
Likelihood Ratio
Fisher's Exact Test
Linear-by -Linear
Association
N of Valid Cases
Value
4,872b
3,514
5,804
4,811
df
1
1
1
1
Asy mp. Sig.
(2-sided)
,027
,061
,016
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,043
,025
,028
79
a. Computed only f or a 2x2 table
b. 1 cells (25,0%) hav e expect ed count less than 5. The minimum expected count is
4,32.
Tabelle 33: Chi-Quadrat Test „Kaubewegung bei „Kaugut weich“ bezüglich Sonde
Anhang - 21 -
Anhang
Heike Münch
Crosstab
% of Total
Group Statistics
Gruppe
N
Mean
Std. Deviation
Std. Error
Mean
F32HD Kaudauer
bei Kaugut "hart"
Orofaziale Dysfunktion
41
51,63
25,499
3,982
Anorexia Nervosa
38
42,63
17,719
2,874
F32MD Kaudauer
bei Kaugut "mittel"
Orofaziale Dysfunktion
41
46,12
22,905
3,577
38
40,21
16,817
2,728
Orofaziale Dysfunktion
41
38,07
18,400
2,874
Anorexia Nervosa
38
34,18
14,744
2,392
F32WD Kaudauer
bei Kaugut "weich"
Anorexia Nervosa
Tabelle 34: Mittelwerte für die Kaudauer
Independent Samples Test
Lev ene's Test f or
Equality of Variances
F
F32HD Kaudauer
bei Kaugut "hart"
F32MD Kaudauer
bei Kaugut "mit tel"
F32WD Kaudauer
bei Kaugut "weich"
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Sig.
1,122
,770
2,306
,293
,383
,133
t-t est f or Equalit y of Means
t
df
Sig. (2-tailed)
Mean
Dif f erence
St d. Error
Dif f erence
95% Conf idence
Interv al of t he
Dif f erence
Lower
Upper
1,809
77
,074
9,003
4,978
-,909
18,914
1,833
71,544
,071
9,003
4,911
-,789
18,794
1,299
77
,198
5,911
4,551
-3,151
14,973
1,314
73,266
,193
5,911
4,499
-3,054
14,877
1,031
77
,306
3,889
3,770
-3,619
11,397
1,040
75,465
,302
3,889
3,739
-3,558
11,336
Tabelle 35:T-Test für die Kaudauer
Crosstab
% of Total
Gruppe
Orof aziale
Anorexia
Dy sf unktion
nerv osa
F35hm
Kaugutzerkleinerung
homogen "mitt el"
Total
Total
v orhanden
19,0%
3,8%
22,8%
nicht v orhanden
32,9%
44,3%
77,2%
51,9%
48,1%
100,0%
Tabelle 36: Häufigkeitsverteilung "Kaugutzerkleinerung homogen mittel"
Anhang - 22 -
Anhang
Heike Münch
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
9,227(b)
1
,002
Continuity Correction(a)
7,669
1
,006
Likelihood Ratio
9,952
1
,002
Exact Sig.
(2-sided)
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(1-sided)
,003
Linear-by-Linear
Association
9,110
N of Valid Cases
79
1
,002
,003
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 8,66.
Tabelle 37: Chi-Quadrat-Test: „Kaugutzerkleinerung homogen mittel“
Crosstab
% of Total
Gruppe
Orof aziale
Anorexia
Dy sf unktion
nerv osa
F35hw
Kaugutzerkleinerung
homogen "weich"
Total
v orhanden
27,8%
11,4%
39,2%
nicht v orhanden
24,1%
36,7%
60,8%
51,9%
48,1%
100,0%
Total
Tabelle 38: Häufigkeitsverteilung „Kaugutzerkleinerung homogen weich“
Chi-Square Tests
Pearson Chi-Square
Continuity Correctiona
Likelihood Ratio
Fisher's Exact Test
Linear-by -Linear
Association
N of Valid Cases
Value
7,432b
6,228
7,609
7,338
df
1
1
1
1
Asy mp. Sig.
(2-sided)
,006
,013
,006
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,011
,006
,007
79
a. Computed only f or a 2x2 table
b. 0 cells (,0%) hav e expected count less than 5. The minimum expected count is
14,91.
Tabelle 39: Chi-Quadrat-Test: „Kaugutzerkleinerung homogen weich“
Anhang - 23 -
Anhang
Heike Münch
Gruppe * 2B Stimme Crosstabul ation
% of Total
Gruppe
Total
2B Stimme
unauf f ällig
auf f ällig
Orof aziale Dy sf unktion
46,8%
5,1%
Anorexia nerv osa
32,9%
15,2%
79,7%
20,3%
Total
51,9%
48,1%
100,0%
Tabelle 40: Häufigkeitsverteilung "Stimmklang"
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Correc-
Likelihood Ratio
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
5,815(b)
1
,016
4,542
1
,033
6,003
1
,014
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,024
Linear-by-Linear
Association
5,741
N of Valid Cases
79
1
,016
,017
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 7,70.
Tabelle 41: Chi Quadrat Test "Stimmklang"
Gruppe * 4B Artikulati on Crosstabulation
% of Total
Gruppe
Total
4B Artikulation
unauf f ällig
auf f ällig
Orof aziale Dy sf unktion
21,5%
30,4%
Anorexia nerv osa
38,0%
10,1%
59,5%
40,5%
Total
51,9%
48,1%
100,0%
Tabelle 42: Häufigkeitsverteilung "Artikulation"
Anhang - 24 -
Anhang
Heike Münch
Value
Pearson Chi-Square
Continuity Correction(a)
Likelihood Ratio
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
11,498(b)
1
,001
9,996
1
,002
11,901
1
,001
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,001
Linear-by-Linear
Association
11,353
N of Valid Cases
79
1
,001
,001
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 15,39.
Tabelle 43: Chi-Quadrat-Test "Artikulation"
Gruppe * 5B Lautbil dung Crosstabul ation
% of Total
Gruppe
Total
5B Lautbildung
unauf f ällig
auf f ällig
Orof aziale Dy sf unktion
24,1%
27,8%
Anorexia nerv osa
39,2%
8,9%
63,3%
36,7%
Total
51,9%
48,1%
100,0%
Tabelle 44: Häufigkeitsverteilung "Lautbildung"
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity Correction(a)
Likelihood Ratio
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
10,540(b)
1
,001
9,078
1
,003
10,942
1
,001
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,002
Linear-by-Linear
Association
10,406
N of Valid Cases
79
1
,001
,001
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 13,95.
Tabelle 45: Chi-Quadrat-Test "Lautbildung"
Anhang - 25 -
Anhang
Heike Münch
2B Stimme * Sonde aktuell Crosstabulation
% of Total
2B Stimme
Sonde aktuell
keine Sonde
Sonde
72,2%
7,6%
13,9%
6,3%
86,1%
13,9%
unauff ällig
auff ällig
Total
Total
79,7%
20,3%
100,0%
Tabelle 46: Häufigkeitsverteilung "Stimmklang bei Sondenversorgung"
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
5,025(b)
1
,025
Continuity Correction(a)
3,376
1
,066
Likelihood Ratio
4,265
1
,039
Exact Sig.
(2-sided)
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(1-sided)
,040
Linear-by-Linear
Association
4,962
N of Valid Cases
79
1
,040
,026
a Computed only for a 2x2 table
b 1 cells (25,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 2,23.
Tabelle 47: Chi-Quadrat-Test "Stimmklang bei Sondenversorgung"
3B Tonhaltedauer * Sonde aktuell Crosstabulation
% of Total
Sonde aktuell
3B Tonhaltedauer
unauffällig
auffällig
Total
keine Sonde
Sonde
Total
79,7%
7,6%
87,3%
6,3%
6,3%
12,7%
86,1%
13,9%
100,0%
Tabelle 48: Häufigkeitsverteilung "Tonhaltedauer bei Sondenversorgung"
Anhang - 26 -
Anhang
Heike Münch
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
12,433(b)
1
,000
9,225
1
,002
9,132
1
,003
Correc-
Likelihood Ratio
Exact Sig.
(2-sided)
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(1-sided)
,004
Linear-by-Linear
Association
12,275
N of Valid Cases
79
1
,004
,000
a Computed only for a 2x2 table
b 1 cells (25,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 1,39.
Tabelle 49: Chi-Quadrat-Test "Tonhaltedauer bei Sondenversorgung"
Crosstab
% of Total
12B M. mentalis
Gruppe
unauffällig
auffällig
Orofaziale Dysfunktion
34,2%
17,7%
51,9%
Anorexia Nervosa
45,6%
2,5%
48,1%
79,7%
20,3%
100,0%
Total
Total
Tabelle 50: Häufigkeitsverteilung „M. mentalis“
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Correc-
Likelihood Ratio
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
10,186(b)
1
,001
8,477
1
,004
11,300
1
,001
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,002
Linear-by-Linear
Association
10,058
N of Valid Cases
79
1
,001
,002
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 7,70.
Tabelle 51: Chi-Quadrat-Test "M. mentalis"
Anhang - 27 -
Anhang
Heike Münch
Gruppe * 15B Lippenlage Crosstabulation
% of Total
15B Lippenruhelage
Gruppe
l
unauffällig
auffällig
Orofaziale Dysfunktion
34,2%
17,7%
51,9%
Anorexia Nervosa
43,0%
5,1%
48,1%
77,2%
22,8%
100,0%
Total
Total
Tabelle 52: Häufigkeitsverteilung "Lippenruhelage" (M. orbicularis oris)
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
6,254(b)
1
,012
4,983
1
,026
6,575
1
,010
Correc-
Likelihood Ratio
Exact Sig.
(2-sided)
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(1-sided)
,016
Linear-by-Linear
Association
6,175
N of Valid Cases
79
1
,012
,013
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 8,66.
Tabelle 53: Chi-Quadrat-Test "Lippenruhelage" (M. orbicularis oris)
Gruppe * 18B Augenlider (morphologisch) Crosstabulation
% of Total
18B Augenlider (morphologisch)
unauffällig
Gruppe
Total
auffällig
Total
Orofaziale Dysfunktion
35,4%
16,5%
51,9%
Anorexia Nervosa
46,8%
1,3%
48,1%
82,3%
17,7%
100,0%
Tabelle 54: Häufigkeitsverteilung "Augenlider morphologisch"
Anhang - 28 -
Anhang
Heike Münch
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
11,434(b)
1
,001
9,527
1
,002
13,339
1
,000
Correc-
Likelihood Ratio
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,001
Linear-by-Linear
Association
11,290
N of Valid Cases
79
1
,001
,001
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 6,73.
Tabelle 55: Chi-Quadrat-Test "Aufgenlider morphologisch"
Gruppe * 20B nasolabiale Falte Crosstabulation
% of Total
20B nasolabiale Falte
Gruppe
unauffällig
auffällig
Orofaziale Dysfunktion
21,5%
30,4%
51,9%
Anorexia Nervosa
44,3%
3,8%
48,1%
65,8%
34,2%
100,0%
Total
Total
Tabelle 56: Häufigkeitsverteilung „nasolabiale Falte“
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Correc-
Likelihood Ratio
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
22,483(b)
1
,000
20,288
1
,000
24,841
1
,000
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,000
Linear-by-Linear
Association
22,198
N of Valid Cases
79
1
,000
,000
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 12,99.
Tabelle 57: Chi-Quadrat-Test "nasolabiale Falte"
Anhang - 29 -
Anhang
Heike Münch
Gruppe * 22B Kinn (morphologisch) Crosstabulation
% of Total
22B Kinn (morphologisch)
unauffällig
Gruppe
auffällig
Total
Orofaziale Dysfunktion
35,4%
16,5%
51,9%
Anorexia Nervosa
44,3%
3,8%
48,1%
79,7%
20,3%
100,0%
Total
Tabelle 58: Häufigkeitsverteilung "Kinn morphologisch
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
6,924(b)
1
,009
5,528
1
,019
7,404
1
,007
Correc-
Likelihood Ratio
Exact Sig.
(2-sided)
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(1-sided)
,011
Linear-by-Linear
Association
6,836
N of Valid Cases
79
1
,008
,009
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 7,70.
Tabelle 59: Chi-Quadrat-Test "Kinn morphologisch"
Gruppe * 25B Gaumen (morphologisch) Crosstabulation
% of Total
25B Gaumen (morphologisch)
unauffällig
Gruppe
Total
auffällig
Total
Orofaziale Dysfunktion
25,3%
26,6%
51,9%
Anorexia Nervosa
40,5%
7,6%
48,1%
65,8%
34,2%
100,0%
Tabelle 60: Häufigkeitsverteilung "Gaumen morphologisch"
Anhang - 30 -
Anhang
Heike Münch
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
11,005(b)
1
,001
9,486
1
,002
11,506
1
,001
Correc-
Likelihood Ratio
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,001
Linear-by-Linear
Association
10,865
N of Valid Cases
79
1
,001
,001
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 12,99.
Tabelle 61: Chi-Quadrat-Test "Gaumen morphologisch"
Gruppe * 26B Kieferklasse Crosstabulation
% of Total
26B Kieferklasse
Gruppe
unauffällig
auffällig
7,6%
44,3%
51,9%
32,9%
15,2%
48,1%
40,5%
59,5%
100,0%
Orofaziale Dysfunktion
Anorexia Nervosa
Total
Total
Tabelle 62: Häufigkeitsverteilung "Kieferklasse"
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Correc-
Likelihood Ratio
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
23,676(b)
1
,000
21,496
1
,000
25,117
1
,000
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,000
Linear-by-Linear
Association
23,376
N of Valid Cases
79
1
,000
,000
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 15,39.
Tabelle 63: Chi-Quadrat-Test "Kieferklasse"
Anhang - 31 -
Anhang
Heike Münch
Crosstab
% of Total
Gruppe
Total
S2 Scheibe Gr. 1
unauf f ällig
auf f ällig
Orof aziale Dy sf unktion
30,8%
21,8%
Anorexia nerv osa
38,5%
9,0%
69,2%
30,8%
Total
52,6%
47,4%
100,0%
Tabelle 64: Häufigkeitsverteilung "Scheibe 1"
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Correc-
Likelihood Ratio
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
4,640(b)
1
,031
3,642
1
,056
4,759
1
,029
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,049
Linear-by-Linear
Association
4,581
N of Valid Cases
78
1
,027
,032
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 11,38.
Tabelle 65: Chi-Quadrat-Test "Scheibe 1"
Crosstab
% of Total
Gruppe
Total
S4 Scheibe Gr. 2
unauf f ällig
auf f ällig
Orof aziale Dy sf unktion
25,6%
26,9%
Anorexia nerv osa
34,6%
12,8%
60,3%
39,7%
Total
52,6%
47,4%
100,0%
Tabelle 66: Häufigkeitsverteilung "Scheibe 2"
Anhang - 32 -
Anhang
Heike Münch
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Correc-
Likelihood Ratio
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
4,753(b)
1
,029
3,797
1
,051
4,831
1
,028
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,038
Linear-by-Linear
Association
4,692
N of Valid Cases
78
1
,025
,030
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 14,71.
Tabelle 67: Chi-Quadrat-Test "Scheibe 2"
Crosstab
% of Total
Gruppe
Total
S6 Scheibe 4
unauf f ällig
auf f ällig
Orof aziale Dy sf unktion
28,2%
24,4%
Anorexia nerv osa
38,5%
9,0%
66,7%
33,3%
Total
52,6%
47,4%
100,0%
Tabelle 68: Häufigkeitsverteilung "Scheibe 4"
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Correc-
Likelihood Ratio
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
6,581(b)
1
,010
5,405
1
,020
6,785
1
,009
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,016
Linear-by-Linear
Association
6,497
N of Valid Cases
78
1
,009
,011
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 12,33.
Tabelle 69: Chi-Quadrat-Test "Scheibe 4"
Anhang - 33 -
Anhang
Heike Münch
Crosstab
% of Total
Gruppe
Total
S8 Kuppel
unauf f ällig
auf f ällig
Orof aziale Dy sf unktion
26,9%
25,6%
Anorexia nerv osa
41,0%
6,4%
67,9%
32,1%
Total
52,6%
47,4%
100,0%
Tabelle 70: Häufigkeitsverteilung "Kuppel"
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Correc-
Likelihood Ratio
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
11,107(b)
1
,001
9,547
1
,002
11,732
1
,001
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,001
Linear-by-Linear
Association
10,965
N of Valid Cases
78
1
,001
,001
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 11,86.
Tabelle 71: Chi-Quadrat-Test "Kuppel"
Crosstab
% of Total
Gruppe
Total
S18 Blume H
unauf f ällig
auf f ällig
Orof aziale Dy sf unktion
20,5%
32,1%
Anorexia nerv osa
32,1%
15,4%
52,6%
47,4%
Total
52,6%
47,4%
100,0%
Tabelle 72: Häufigkeitsverteilung „Blume H“
Anhang - 34 -
Anhang
Heike Münch
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Correc-
Likelihood Ratio
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
6,355(b)
1
,012
5,262
1
,022
6,453
1
,011
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,014
Linear-by-Linear
Association
6,273
N of Valid Cases
78
1
,011
,012
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 17,55.
Tabelle 73: Chi-Quadrat-Test "Blume H"
Crosstab
% of Total
Gruppe
Total
S24 Quadrat H
unauf f ällig
auf f ällig
Orof aziale Dy sf unktion
35,9%
16,7%
Anorexia nerv osa
46,2%
1,3%
82,1%
17,9%
Total
52,6%
47,4%
100,0%
Tabelle 74: Häufigkeitsverteilung "Quadrat H"
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Correc-
Likelihood Ratio
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
11,110(b)
1
,001
9,228
1
,002
13,001
1
,000
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,001
Linear-by-Linear
Association
10,967
N of Valid Cases
78
1
,001
,001
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 6,64.
Tabelle 75: Chi-Quadrat-Test "Quadrat H“
Anhang - 35 -
Anhang
Heike Münch
Crosstab
% of Total
Gruppe
Total
S28 Raute T
unauf f ällig
auf f ällig
Orof aziale Dy sf unktion
26,9%
25,6%
Anorexia nerv osa
39,7%
7,7%
66,7%
33,3%
Total
52,6%
47,4%
100,0%
Tabelle 76: Häufigkeitsverteilung "Raute T"
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Correc-
Likelihood Ratio
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
9,281(b)
1
,002
7,873
1
,005
9,683
1
,002
Exact Sig.
(2-sided)
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(1-sided)
,004
Linear-by-Linear
Association
9,162
N of Valid Cases
78
1
,002
,002
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 12,33.
Tabelle 77: Chi-Quadrat-Test "Raute T"
Case Summaries
Gruppe
Orofaziale Dy sfunktion N
Median
Anorexia nerv osa
N
Median
Total
N
Median
S4D
Diskriminati
onsdauer
Scheibe 2
41
6,700
37
4,200
78
5,150
S7D
Diskriminati
onsdauer
Scheibe 5
41
1,900
37
1,900
78
1,900
S8D
Diskrimina
tionsdauer
Kuppel
41
5,000
37
4,300
78
4,850
S13D
Diskrimina
tionsdauer
Zy linder
41
6,300
37
4,400
78
5,800
S14D
Diskriminati
onsdauer
Hochhaus
41
5,800
37
4,300
78
5,000
S16D
Diskriminati
onsdauer
Hochhaus
Dubai
41
5,80
36
4,75
77
4,80
S20D
Diskrimina
tionsdauer
Welle H
41
6,000
37
4,300
78
5,200
S21D
Diskrimina
tionsdauer
Raute H
41
6,100
37
6,200
78
6,150
S22B
Diskrimin
ationsdau
er Ball H
41
6,700
37
6,300
78
6,400
S24D
Diskriminati
onsdauer
Quadrat H
41
5,400
37
4,800
78
5,250
S26D
Diskriminati
onsdauer
Quadrat T
41
5,200
37
4,700
78
5,000
S28D
Diskrimina
tionsdauer
Raute T
40
4,950
37
5,200
77
5,200
S29D
Diskriminati
onsdauer
Dreieck T
41
4,800
37
3,200
78
4,150
Tabelle 78: Mediane der untersuchten Variablen
Test Statisticsa
S4D
Diskriminati
onsdauer
Scheibe 2
Mann-Whitney U
455,500
Wilcoxon W
1158,500
Z
-3,033
Asy mp. Sig. (2-tailed)
,002
S7D
Diskriminati
onsdauer
Scheibe 5
693,000
1554,000
-,661
,508
S8D
Diskrimina
tionsdauer
Kuppel
616,000
1319,000
-1,426
,154
S13D
Diskrimina
tionsdauer
Zy linder
622,500
1325,500
-1,362
,173
S14D
Diskriminati
onsdauer
Hochhaus
609,000
1312,000
-1,496
,135
S16D
Diskriminati
onsdauer
Hochhaus
Dubai
567,500
1233,500
-1,742
,082
S20D
Diskrimina
tionsdauer
Welle H
532,000
1235,000
-2,267
,023
S21D
Diskrimina
tionsdauer
Raute H
699,000
1402,000
-,596
,551
S22B
Diskrimin
ationsdau
er Ball H
671,000
1374,000
-,876
,381
S24D
Diskriminati
onsdauer
Quadrat H
644,000
1347,000
-1,146
,252
S26D
Diskriminati
onsdauer
Quadrat T
694,000
1397,000
-,646
,519
S28D
Diskrimina
tionsdauer
Raute T
736,000
1439,000
-,041
,967
S29D
Diskriminati
onsdauer
Dreieck T
577,000
1280,000
-1,817
,069
a. Grouping Variable: Gruppe
Tabelle 79: U-Test der untersuchten Variablen
Anhang - 36 -
Anhang
Heike Münch
Case Summaries
S9D
S2D
S5D
S6D
Diskriminati
S10D
S11D
S12D
S13D
S15D
S17D
S18D
S19D
S23D
S25D
S27D
Diskriminati Diskriminati Diskriminati onsdauer Diskriminati Diskriminati Diskrimina Diskrimina Diskrimina Diskrimina Diskriminati Diskrimina Diskriminati Diskrimin Diskriminati
onsdauer onsdauer onsdauer Lampensch onsdauer onsdauer tionsdauer tionsdauer tionsdauer tionsdauer onsdauer tionsdauer onsdauer ationsdau onsdauer
Gruppe
Scheibe 1 Scheibe 3 Scheibe 4
irm
Pyramide Halbrund
Würfel
Zylinder
Dreieck
Karo H
Blume H
Gitter H Dreieck H er Ball T Punkte T
Orofaziale Dysfunktion N
41
41
41
41
41
41
41
41
41
41
41
41
41
41
41
Mean
8,750
7,263
6,526
8,226
6,662
7,051
6,669
6,888
5,294
6,911
7,006
5,770
6,350
6,249
4,027
Anorexia nervosa
N
37
37
37
37
37
37
37
37
37
37
37
37
37
37
37
Mean
4,403
5,316
4,851
5,997
5,159
5,689
4,127
5,716
4,830
6,324
5,846
5,827
4,935
4,903
4,119
Total
N
78
78
78
78
78
78
78
78
78
78
78
78
78
78
78
Mean
6,688
6,340
5,731
7,169
5,949
6,405
5,463
6,332
5,074
6,633
6,456
5,797
5,679
5,610
4,071
Tabelle 80: Mittelwerte der untersuchten Variablen
Independent Samples Test
Lev ene's Test f or
Equality of Variances
F
S2D
Diskriminationsdauer
Scheibe 1
S5D
Diskriminationsdauer
Scheibe 3
S6D
Diskriminationsdauer
Scheibe 4
S9D
Diskriminationsdauer
Lampenschirm
S10D
Diskriminationsdauer
Py ramide
S12D
Diskriminationsdauer
Würf el
S15D
Diskriminationsdauer
Dreieck
S17D
Diskriminationsdauer
Karo H
S18D
Diskriminationsdauer
Blume H
S19D
Diskriminationsdauer
Gitter H
S23D
Diskriminationsdauer
Dreieck H
S25D
Diskriminationsdauer
Ball T
S27D
Diskriminationsdauer
Punkte T
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Equal v ariances
assumed
Equal v ariances
not assumed
Sig.
8,282
,005
3,207
,077
3,529
3,457
,000
9,404
1,737
1,006
2,954
,168
,497
,064
,067
,986
,003
,191
,319
,090
,683
,483
3,196
,078
,055
,815
t-t est f or Equalit y of Means
t
df
Sig. (2-tailed)
Mean
Dif f erence
St d. Error
Dif f erence
95% Conf idence
Interv al of t he
Dif f erence
Lower
Upper
3,026
76
,003
4,3473
1,4368
1,4857
7,2089
3,157
48,886
,003
4,3473
1,3773
1,5794
7,1151
1,930
76
,057
1,9472
1,0091
-,0626
3,9570
1,967
70,903
,053
1,9472
,9901
-,0271
3,9215
1,860
76
,067
1,6743
,9001
-,1184
3,4669
1,908
65,738
,061
1,6743
,8776
-,0780
3,4265
1,998
76
,049
2,2283
1,1152
,0072
4,4494
2,051
65,191
,044
2,2283
1,0867
,0582
4,3985
1,842
76
,069
1,5022
,8158
-,1225
3,1270
1,852
75,992
,068
1,5022
,8109
-,1129
3,1174
2,481
76
,015
2,5420
1,0244
,5017
4,5823
2,582
51,512
,013
2,5420
,9846
,5658
4,5182
,618
76
,538
,4642
,7511
-1,0319
1,9602
,621
75,996
,536
,4642
,7474
-1,0244
1,9527
,641
76
,523
,5867
,9150
-1,2357
2,4090
,650
74,251
,518
,5867
,9029
-1,2124
2,3857
1,357
76
,179
1,1604
,8551
-,5427
2,8635
1,386
69,478
,170
1,1604
,8374
-,5100
2,8308
-,063
76
,950
-,0575
,9067
-1,8633
1,7483
-,064
75,958
,949
-,0575
,9007
-1,8515
1,7364
1,742
76
,086
1,4146
,8120
-,2027
3,0320
1,769
73,239
,081
1,4146
,7997
-,1792
3,0084
1,457
76
,149
1,3461
,9240
-,4943
3,1864
1,483
71,547
,142
1,3461
,9075
-,4632
3,1553
-,153
76
,879
-,0921
,6009
-1,2888
1,1047
-,153
75,363
,879
-,0921
,6005
-1,2883
1,1041
Tabelle 81: T-Test der untersuchten Variablen
Anhang - 37 -
Anhang
Heike Münch
Crosstab
% of Total
Gruppe
Total
S32 Geschmack "süß"
unauf f ällig
auf f ällig
Orof aziale Dy sf unktion
41,8%
10,1%
Anorexia nerv osa
27,8%
20,3%
69,6%
30,4%
Total
51,9%
48,1%
100,0%
Tabelle 82: Häufigkeitsverteilung „Geschmack süß“
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Asymp. Sig. (2sided)
df
4,760(b)
1
,029
Continuity Correction(a)
3,751
1
,053
Likelihood Ratio
4,819
1
,028
Fisher's Exact Test
Linear-by-Linear Association
Exact Sig.
(2-sided)
,049
4,699
N of Valid Cases
1
Exact Sig.
(1-sided)
,026
,030
79
a Computed only for a 2x2 table
b 0 cells (,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 11,54.
Tabelle 83: Chi-Quadrat-Test "Geschmack süß"
Sonde aktuell * F41 Schluckmuster flüssig Crosstabulation
% of Total
F41,F42 Schluckmuster
unauffällig
Sonde aktuell
keine Sonde
Total
24,1%
62,0%
86,1%
8,9%
5,1%
13,9%
32,9%
67,1%
100,0%
Sonde
Total
auffällig
Tabelle 84: Häufigkeitsverteilung "Schluckmuster und Sonde aktuell"
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Asymp. Sig. (2sided)
df
5,464(b)
1
,019
Continuity Correction(a)
3,967
1
,046
Likelihood Ratio
5,114
1
,024
Fisher's Exact Test
Linear-by-Linear Association
N of Valid Cases
Exact Sig.
(2-sided)
,034
5,395
1
Exact Sig.
(1-sided)
,026
,020
79
a Computed only for a 2x2 table
b 1 cells (25,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 3,62.
Tabelle 85: Chi-Quadrat-Test "Schluckmuster und Sonde aktuell"
Anhang - 38 -
Anhang
Heike Münch
2B Stimme * Sonde aktuell Crosstabulation
% of Total
2B Stimme
Sonde aktuell
keine Sonde
Sonde
72,2%
7,6%
13,9%
6,3%
86,1%
13,9%
unauff ällig
auff ällig
Total
Total
79,7%
20,3%
100,0%
Tabelle 86: Häufigkeitsverteilung "Stimme bei Sondenversorgten"
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
5,025(b)
1
,025
Continuity Correction(a)
3,376
1
,066
Likelihood Ratio
4,265
1
,039
Exact Sig.
(2-sided)
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(1-sided)
,040
Linear-by-Linear
Association
4,962
N of Valid Cases
79
1
,040
,026
a Computed only for a 2x2 table
b 1 cells (25,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 2,23.
Tabelle 87: Chi-Quadrat-Test "Stimmklang bei Sondenversorgung"
3B Tonhaltedauer * Sonde aktuell Crosstabulation
% of Total
Sonde aktuell
3B Tonhaltedauer
unauffällig
auffällig
Total
keine Sonde
Sonde
Total
79,7%
7,6%
87,3%
6,3%
6,3%
12,7%
86,1%
13,9%
100,0%
Tabelle 88: Häufigkeitsverteilung "Tonhaltedauer bei Sonde aktuell"
Anhang - 39 -
Anhang
Heike Münch
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Continuity
tion(a)
Correc-
Likelihood Ratio
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
12,433(b)
1
,000
9,225
1
,002
9,132
1
,003
Exact Sig.
(2-sided)
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(1-sided)
,004
Linear-by-Linear
Association
12,275
N of Valid Cases
79
1
,004
,000
a Computed only for a 2x2 table
b 1 cells (25,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 1,39.
Tabelle 89: Chi-Quadrat-Test "Tonhaltedauer bei Sonde aktuell"
Crosstab
% of Total
Sonde aktuell
keine Sonde
Sonde
F35hw
Kaugutzerkleinerung
homogen "weich"
Total
v orhanden
38,0%
1,3%
39,2%
nicht v orhanden
48,1%
12,7%
60,8%
86,1%
13,9%
100,0%
Total
Tabelle 90: Häufigkeitsverteilung "Sonde aktuell und Kaugutzerkleinerung homogen "weich"
Chi-Square Tests
Value
Pearson Chi-Square
Asymp. Sig.
(2-sided)
df
4,872(b)
1
,027
Continuity Correction(a)
3,514
1
,061
Likelihood Ratio
5,804
1
,016
Fisher's Exact Test
Exact Sig.
(2-sided)
Exact Sig.
(1-sided)
,043
Linear-by-Linear
Association
4,811
N of Valid Cases
79
1
,025
,028
a Computed only for a 2x2 table
b 1 cells (25,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 4,32.
Anhang - 40 -
Anhang
15.4
Heike Münch
Bildmaterial
Abbildung 6:Präzisionsfederwaage
Quelle: eigene Darstellung
Abbildung 7: Lippentrainer
Quelle: eigene Darstellung
Abbildung 8: Wangentrainer
Quelle: eigene Darstellung
Anhang - 41 -
Anhang
Heike Münch
Abbildung 9: Zungentrainer
Quelle: eigene Darstellung
Abbildung 10: standardisiertes Kaumaterial
Quelle: eigene Darstellung
Anhang - 42 -
Anhang
Heike Münch
Abbildung 11: 3-D-Reliefplättchen
Quelle: eigene Darstellung
Abbildung 12: Hochreliefplättchen
Quelle: eigene Darstellung
Anhang - 43 -
Anhang
Heike Münch
Abbildung 13: Tiefreliefplättchen
Quelle: eigene Darstellung
Abbildung 14: homogen zerkautes Kaumaterial (rotatorische Kaubewegung)
Quelle: eigene Darstellung
Abbildung 15: homogen zerkautes Material (rotatorische Kaubewegungen)
Quelle: eigene Darstellung
Anhang - 44 -
Anhang
Heike Münch
Abbildung 16: Kauergebnis nach einem Beißvorgang
Quelle: eigene Darstellung
Abbildung 17: Kauergebnis nach einem Beißvorgang
Quelle: eigene Darstellung
Anhang - 45 -
Anhang
Heike Münch
Abbildung 18: Kauergebnis nach einem Beißvorgang
Quelle: eigene Darstellung
Abbildung 19: Das Ansatzrohr
https://www.google.at/search?q=ansatzrohr+stimme&biw=1280&bih=685&tbm=isch&imgil=GrSOi6TclrKnUM
%253A%2
Heruntergeladen am 13.3.2015
Anhang - 46 -
Herunterladen