WOHNRAUMGESTALTUNG UND HILFSMITTEL Prim Dr. Katharina Pils SMZ - Sophienspital, Wien ALTER kalendarisch sozial Rosenmayr sozial biologisch 60 - 75 älter 3.Lebensalter go -goes selten geriatrischer Patient 76 - 90 alt 4.Lebensalter slow - goes behandlungswürdigen Diagnosen 91 - 100 hochbetagt no - goes erhöhtes Pflegerisiko 101 - ? langlebig ? surviver ALTER kalendarisch sozial Rosenmayr sozial biologisch 60 - 75 älter 3.Lebensalter go -goes selten geriatrischer Patient 76 - 90 alt 4.Lebensalter slow - goes behandlungswürdigen Diagnosen 91 - 100 hochbetagt no - goes erhöhtes Pflegerisiko 101 - ? langlebig ? surviver DIE ERKRANKUNGEN DES ALTER(N)S GERIATRISCHE I´s Immobilität Inkontinenz Instabilität cardial Intellectual Impairement Iatrogen Infektion Isaak GERIATRISCHE SYNDROME Gehstörung Sturz Schwindel Mangelernährung Depression, Angst Soziale Isolation Multimedikation ICD Gesundheitsstörung Ätiologie Pathogenese ICF Manifestation Folgeerscheinungen der Gesundheitsstörung Gesundheitsstörung als Symptomenkomplex Schädigung Fähigkeitsstörung Beeinträchtigung Schädigung Störung der biologischen und psychischen Struktur und Funktion Fähigkeitsstörung Beeinträchtigung Störung der Fähigkeiten der Person zur Ausführung zweckgerichteter Handlungen Reflexion der Störung auf den Ebenen • Erleben • Bewerten • Verhalten Störung der sozialen Stellung der Person und ihrer Fähigkeit zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben Bewusstsein und Handel der Person Sozialisiation Gesundheitsstörung als komplexer Prozess im Menschen Bewältigung (Coping) der Gesundheitsstörung Bewusstsein und Handel der sozialen Umwelt der Person Reaktion durch die Gesellschaft ICF - MODELL Gesundheitsstörung Körperfunktion - Struktur Umweltfaktoren Aktivität Partizipation Personenbez. Faktoren KULTUR-HISTORISCHER WANDEL • • • • Verwahrung „Krankenhausstruktur“ statt Pflegeheim Wohnbereich auf der Station Kommunikations – Wohnbereiche/Schlafzimmer Familienähnliche Wohngruppen FLEXIBILISIERUNG Entsprechend der • Kongnitiven • Psychischen • Physichen • Sozialen • Biographieschen Bedürfnisse Bei einer bis zu 40 jährigen betreuungsabhängige Lebensphase, müssen Veränderungen vorgesehen und akzeptiert werden. SPANNUNGSFELD • • • • Oase Wohngemeinschaften Mehrbettzimmer mit Rückzugsmöglichkeit Einzelzimmer und gemeinsamer Aufenthaltsbereich Individualität versus Integration Planbare versus nicht planbare Betreuung und Pflege Freiheit versus Sicherheit MINIMALSTANDARDS • • • behinderten freundliches Wohnen Kompensation sensorischer Defizite Kulturelle Besonderheiten NASSRÄUME, WC, BAD • • • • • • • • Rutschfester Boden Integrierte Dusche Keine Stufen oder Staffeln Haltegriffe Sitzerhöhungen Badewannenbrett, Lifter Unterfahrbarer Waschtisch Abstellflächen BELEUCHTUNG • • • • • Indirektes Licht Blendfrei Vermeiden von Schatten Tätigkeitsadäquate Luxzahl Licht als Gestaltungselement STIEGENHAUS UND STUFEN • • • • • Teil der Kommunikationsflächen Integration in den Kommunikations- und Trainingsalltag ausreichende Beleuchtung an der Treppe Treppen mit Setzstufen keine Stufenunterschneidung • keine ausgetretenen Stufe • Sicherheitsmarkierungen an den Stufen • Kontraste zwischen Treppe und angrenzenden Bodenbelag • Handläufe auf beiden Seiten der Treppe - DIN 18024/25 • Wandhandläufe in 85 cm Höhe anbringen • griffsicher - am besten kreisrund mit ca. 30 bis 45 mm Durchmesser. • durchgehend ausgeführt • 30 cm über die erste und letzte Stufe geführt • die Handläufe möglichst kontrastreich zur Wand • taktile Elemente am Anfang und Ende einer Treppe HILFSMITTEL UND HEILBEHELFE • • • • Förderung der Selbstständikeit Berücksichtigung der Ressourcen Analyse der Defizite Verhinderung der Gefährdung durch Hilfsmittel WOHNEN MIT DEMENZMöglichkeiten & Grenzen 18.1.2007 OA Dr. Georg Psota GerontoPsychiatrisches Zentrum PSD Wien Die überwiegende Mehrzahl der Demenzpatienten lebt im extramuralen Bereich (ca. 80 %). Die Versorgung dieser Demenzkranken findet überwiegend durch Angehörige statt (ca. 80 %). vio so ha fd Be ai l yl ivi n g ABC: die wichtigsten von der AD betroffenen Symptombereiche Ac ti v itie ur Cognition Anteil von Demenzkranken in den verschiedenen Altersgruppen (nach Bickel, 1999) 35 30 Prozent 25 20 15 10 5 0 < 65 65-69 70-74 75-79 Alter 80-84 85-89 > 90 Bevölkerungsentwicklung in Österreich derzeit 2050 über 75 650.000 1.400.000 über 85 130.000 500.000 Derzeit in Österreich: ~ 100.000 Demenzkranke Jährlich + 24.000 Neuerkrankungen 2040 in Österreich: ~ 200.000 Demenzkranke Jährlich + 50.000 Neuerkrankungen Extramuraler Bereich Me d. /t h er ap . G.P S So Angehörige /Freunde zia Klinische Psychologen .mob. Pfl. l Sozialarbeiter Fachärzte Selbsthilfegruppe M.C./GPZ Psychosozialer Dienst Soziale Dienste (HH, EAR...) PATIENT Tagesklinik Allg. med. KH/Abtlg. Tageszentren Wohngemeinschaften Psych./Neurolog. KH Gerontopsychiatr. Abt. Pensionistenheime Pflegeheime Geriatr. KH/Sonderkrankenanstalten Geriatriezentren Intramuraler Bereich „LIMITS TO HOME CARE“ (Dementia-Manual of assessment and management ,Bayer&Reban 1996) • „Doppel“Inkontinenz • Alleinlebend & Gas/Feuer-Gefahren, die nicht sicher zu machen sind • Alleinlebend & andauerndes Verirren • Zusammenlebend & massive BPSD ANDERE LIMITIERENDE FAKTOREN • • • • • Alleinstehend ? Finanzielle Ressourcen ? Welche Demenzform ? Demenzprogression ? Adäquate Therapie?Betreuung? DEMENZFORM & AMBULANTE BETREUBARKEIT (aus dem Lehrbuch“Gerontopsychitrie“ Förstl et al.2005) • Hinweise auf frühere Pflegebedürftigkeit bei LBD • „trotz grösster Bemühungen des familiären Umfeldes ist bei FTD die Einweisung in die intramurale Dauerpflege oft …unumgänglich DEMENZ • Hauptgrund für PH Aufnahme (48%,2.Insult 16%) •Grösster Zeitaufwand für PP •Grösste Psy.Belastung für PP •Fortbildungsbedarf hoch lt. PP Klassisches Achsenmodell der Sozialpsychiatrie (nach Bennett und Wing) 1) Psychische Zustandsbild – Achse 2) Wohn - Achse 3) Tagesstruktur - Achse Erweitertes Achsenmodell (nach Kalousek & Psota 1997) Somatisches / Psych. Zustandsbild 4 Angehörigen (Zusammen-) Arbeit 2- 5 Betreuung professioneller Helfer 3 Tagesstruktur/Inhalt - Differenzierte Gliederung von 6 Ethische und rechtliche Aspekte 1- Behandlung der BPSD - Diagnose so früh wie möglich Wohnen Verbleiben in vertrauter Umgebung - Kontinuität - Sicherheit Tageseinrichtungen für differenzierten Bedarf - Information – Beratung - Intervention - Psychologische Betreuung - Information – Beratung - Koordination – Supervision - Wahrung der menschlichen Würde - Allfällige Besachwaltung - Faire Beurteilung des Pflegebedarfes Ad 1) Psychisches (Somatisches) Zustandsbild • Diagnose so früh wie möglich • Diagnosekriterien beachten • Behandlung der BPSD (= Behaverial and psychological symptoms of Dementia) • „Strukturierung“ der Gesamtmedikation, cave anticholinerge Substanzen • kognitives Training und andere Therapiemethoden Diagnose des Demenzschweregrades Global Detoriation Scale (GDS) nach Reisberg • Stadium 1: klinisch subjektiv und objektiv 0 Defizit • Stadium 2: subjektives Defizit ja, objektiv nein • Stadium 3: eindeutig erkennbare Defizite • Stadium4: Schwierigkeiten beim Reisen, Finanzgebahrung, vermindertes Wissen über aktuelle Ereignisse, ... • Stadium 5: kommt alleine nicht mehr zurecht, Desorientierung zu Zeit und Ort, Alltagsfähigkeiten schwer beeinträchtigt, ... • Stadium 6: massive Desorientierung, Inkontinenz, BPSD • Stadium 7: Sprachverlust, gen. und fok. neurolog. Symptome BPSD Verhaltensstörungen • • • • • • Agitation,Apathie Aggression Wandering Schlafstörungen gestörtes Essverhalten gestörtes sexuelles Verhalten Psychol.+ psychiatr. Sympt. • • • • • • Paranoia Wahn Halluzinationen Depression Angst Mißidentifikationen Prävalenz BPSD Präval.insges. Klinisch signif. Depressionen Wahn Halluzinationen Antriebsstörung Aggress./Agitat. Apathie Gemeinde % Pflegeheim % PH+Priv. % 61 32 24 19 14 14 24 27 90 80 44 56 33 53 77 - 82 67 15 15 7 24 42 - Lyketsos 2000 Brodaty 2001 Ballard 2001 Ad 2) Wohnen • Verbleiben in vertrauter Umgebung • Kontinuitätsaspekte • Sicherheitsaspekte Fakten zum Thema Wohnen bei über 65-jährigen in der BRD WO ? • Privathaushalte 93.5 % • Pensionisten & PH 5,3 % • Spez.Altenwohn. 1,6 % Fakten zum Thema Wohnen bei über 65-jährigen in der BRD WIE ? • Einpers.Haushalte 52,4% • Zweipers.Haushalte 42,1 % • 3 u.Mehrpers.Haushalte 5,5 % Fakten zum Thema Wohnen bei über 65-jährigen in der BRD WIE LANGE ? • 70- 85 Jährige • In der selben Wohnung : 31,6 Jahre • Am selben Ort : 50,3 Jahre Fakten zum Thema Wohnen bei über 65-jährigen in der BRD WER ? • Einpers.Haushalte : • Frauen : 82,8 % • Männer : 17,8 % Oswald et al. „Housing & Health in later life „ 2004 Ad 6) Ethische und rechtliche Aspekte • Wahrung der menschlichen Würde • Respekt vor Autonomiebedürfnis • Allfällige Besachwaltung • Faire Beurteilung des Pflegebedarfes Institut für Pflegewissenschaft Private Universität Witten/Herdecke gGmbH Ambulant betreute Wohngruppen für Menschen mit Demenz 18. Jänner 2007 Prof. Ch. Bienstein © 2006 Demografischer Wandel • Kinderzahl pro Frau in Deutschland 1,37 – Konstante Bevölkerungsentwicklung benötigt 2,3 Kinder • 2000 – 2020 Verlust von 620.000 Menschen vorausgesetzt es kommen jährlich 230.000 Migranten • 2050 jeder 3. Bürger über 60 Jahre • Kritische Beschleunigung zwischen 2010 – 2030 – 2010 ( 100 Erwerbstätige / 46 Rentner ) – 2020 ( 100 Erwerbstätige / 55 Rentner ) – 2030 ( 100 Erwerbstätige / 71 Rentner ) (Quelle Statistisches Bundesamt 2004) © 2006 Zu Hause sein • 95 % der Bürger möchten in ihren eigenen vier Wänden alt werden • Aufenthaltsbestimmungsrecht – „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“ (GG Artikel 1, 1) • Ambulant vor stationär (SGB XI) © 2006 Neue Entwicklungen • Veränderung der Lebenszeit • Recht auf Autonomie, Teilhabe und Alltagsgestaltung • Veränderung der familialen Strukturen • Zunahme der Ambulantisierung • Reduzierung stationärer Angebote © 2006 Wohnformen im Wandel • Wohngruppen in stationären Alteneinrichtungen • Selbstorganisierte und gemeinschaftliche Wohnprojekte • Integriertes Wohnen • Mehrgenerationenwohnen • Altendorf • Betreute Wohngemeinschaften • Hausgemeinschaften • Ambulant betreute Wohngemeinschaften © 2006 Entscheidungen treffen • • • • späte Erkennung der Demenz Hilflosigkeit/ mangelnde zugehende Beratung Schuldgefühle Qualitätskriterien zur Entscheidung zwischen Möglichkeiten nicht kennen • Voreingenommenheit bezogen auf die zuständige Pflegekasse © 2006 Wege der Veränderung • • • • • • © 2006 Nähe nach zu Hause Nähe zu den Angehörigen Verbundenheit zur Person Möglichkeiten des Engagements Vorhandene finanzielle Mittel Vertrauen, Transparenz und Sicherheit Ambulant betreute Wohngemeinschaft © 2006 Gestaltung des Wohnraums von Wohngemeinschaften • 7 – 8 Menschen mit Demenz leben gemeinsam in einem Haus oder einer Wohnung • ca 230 qm Wohnfläche • jeder hat ein eigenes Zimmer mit eigenen Möbeln • es gibt eine große Küche, ein oder zwei Wohnzimmer, mehrere behindertengerechte Bäder, möglichst einen Garten, eine Waschküche, ect. • die Wohnung oder das Haus liegen in einem durchmischten Wohngebiet © 2006 Struktur der pflegerischen Versorgung • Betreuung/Pflege durch ambulanten Pflegedienst Rund um die Uhr, alle Tage des Jahres • Personalmix (Pflegefachpersonal und angelerntes Personal) • Spezielle Schulung der Mitarbeiter/Pflegenden • Mitarbeiterin für die groben Reinigungsarbeiten • Vormittags zwei Personen, nachmittags zwei Personen, Nachts eine Person ( auch an Sonnund Feiertagen) • Keine stationäre Einrichtung © 2006 © 2006 Grad der Pflegebedürftigkeit der Wohngemeinschaftmitglieder • ausschließlich Menschen mit dementiellen Prozessen • Grad der Demenz: mittel bis schwere Demenz • Multimorbidität (Bewegungseinschränkungen, viele benötigen Rollstuhlunterstützung, Herzproblematiken, Diabetes, Inkontinenz, Sinneseinschränkungen, ect.) • Unbegrenzte Wohnmöglichkeit bis zum Tod, Reduzierung von Krankenhauseinweisungen, palliative Pflege möglich, © 2006 Lebensqualität fördern und erhalten Sicherheit, Vertrautheit, Alltagsgestaltung, Autonomie • • • • • • • • © 2006 durch vertraute Tages- und Nachtgestaltung Förderung der Autonomie Beteiligung an alltäglichen Abläufen individuelle Fähigkeiten, Vorlieben, Abneigungen fördern und berücksichtigen Kontinuität in der personellen Betreuung ausgeprägtes Fachwissen regelmäßige Praxisreflexion- und begleitung externe Evaluation Erika S. geb. am 28.01.1933 © 2006 Mitte Gang April erster Gang ins Erster ins Wohnzimmer Wohnzimmer © 2006 Normale Nahrungsaufnahme © 2006 Aktives Mitglied in der WG, Gewichtszunahme © 2006 06. Oktober 2006 / 7 Monate nach Einzug Personalbedarf Für 7 – 8 Menschen mit Demenz 10 pflegende Personen (jeweils 100%) eingestellt vom Häuslichen Pflegedienst 1 Person für die Reinigung (75%) eingestellt von den Bewohnern © 2006 Kosten für einen Menschen mit Demenz pro Monat • • • • • Pflege zwischen Wohnen zwischen Lebensmittel, ect. Reinigungsarbeit Frisör/ Fußpflege, Sonstiges Gesamt © 2006 Pflegeversicherung Rente minimal € 1.800 € 310 € 200 € 80 maximal 3.400 420 250 95 € 50 € 2.440 80 € 4.245 € € 1.432 ? 921 ? Charta der Rechte hilfs- und pflegebedürftiger Menschen Artikel 1 : Selbstbestimmung und Hilfe zur Selbsthilfe Artikel 2 : Körperliche und seelische Unversehrtheit, Freiheit und Sicherheit Artikel 3 : Privatheit Artikel 4 : Pflege, Betreuung und Behandlung Artikel 5 : Information, Beratung und Aufklärung Artikel 6 : Kommunikation, persönliche Zuwendung und Teilhabe an der Gesellschaft Artikel 7 : Religion, Kultur und Weltanschauung Artikel 8 : Palliative Begleitung, Sterben und Tod (Runder Tisch Pflege: BMG / BMJFSF 2003 – 2005, Berlin) © 2006 Adressen © 2006 Ambulant betreute Wohnform www.zip-ev.org Charta www.dza.de Neues aus der Pflegewissenschaft www.uni-wh.de/pflege Dialog Zentrum Demenz www.dialog-zentrumdemenz.de Stiftung Pflege www.stiftung-pflege.de Enquetebericht www.landtag.nrw.de © 2006 Psychologische Dementenbetreuung in stationären Einrichtungen am Beispiel des GZW und Kuratoriums Wiener Pensionistenwohnhäuser G. Gatterer Geriatriezentrum am Wienerwald [email protected] (c): G.Gatterer, 2006 Der ältere Patient und sein Betreuungssystem Extramurale Strukturen Hauskrankenpflege Angehörige Hausarzt Facharzt Psychologe Sozialarbeit Psychosozialer Dienst Mobile Dienste Patient Tagesklinik medizinisch psychosozial Tageszentrum Krankenhaus Pensionistenheim Akutgeriatrie Hausgemeinschaft Gerontopsychiatrie Pflegeheim Geriatriezentren Demenzstation Stationäre Strukturen (c): G.Gatterer, 2006 Therapeutische Ansätze Medizinische Ansätze Psychologisch/ Psychotherap.Ans. Mensch Soziale Ansätze Ökologisch/kontextuelle Ansätze (c): G.Gatterer, 2006 Was tut man wann? IQ Prävention: Leben, lieben, laufen, lernen, lachen Abklärung von Veränderungen normal Leichte Störung Med. Behandlung/kogn. Training Mittlere Störung Schwere Störung Sehr schwere Störung (c): G.Gatterer, 2006 Pflege Stat.Betr. Pall. Care Alter Konzepte Ambulante Betreuung Wohnstrukturen Hausgemeinschaft Integrative Betreuungsstrukturen Spezialabteilungen Gerontopsychiatrie (c): G.Gatterer, 2006 Schwerpunkte Demenzbetreuung Assessment/Memory-Klinik Therapeutische Maßnahmen – – – – – Pharmakotherapie Pflegerische Maßnahmen Psychosoziale Maßnahmen kognitives Training Milieutherapie Begleitende Maßnahmen – – – Tiertherapie Gartentherapie „Granny Kids“ (c): G.Gatterer, 2006 Psychologische Maßnahmen Frühstadien: Training Speed-Funktionen und Power-Funktionen. Ziel: Funktionserhaltung Leicht bis mittelgradige Demenz: PowerFunktionen, Biografie, Ressourcen; Ziel: Automatismen erhalten Mittelgradige bis schwere Demenz: Automatismen, Emotionen, Biografie, Validation; Ziel: Lebensqualität (c): G.Gatterer, 2006 Theoretische Konzepte psychosozialer Maßnahmen Biologische Theorien –“Medizin“ “Gesundheitspsychologie“ Aktivitätstheorie – „aktives Altern“ Kognitive Alternstheorie – „subjektive Wahrnehmung“ Kompetenzmodelle des Alterns – „Ressourcen nützen“ Austauschtheorie – „soziale Interaktion“ Kontinuitätstheorie – „Lebensstile“ Ökologisches Modell des Alterns – „positive Umweltfaktoren“ (c): G.Gatterer, 2006 Kognitives Training (Computer) (c): G.Gatterer, 2006 Milieutherapie Demenzstation (c): G.Gatterer, 2006 Ziele Umfeldgestaltung (Garten, Orientierungshilfen, Farbgestaltung, ...) Maximum an persönlicher Freiheit Sicherheit Individualität Förderung Tagesstrukturierung (c): G.Gatterer, 2006 Umsetzung Demenzstation (c): G.Gatterer, 2006 Umsetzung Demenzstation (c): G.Gatterer, 2006 Umsetzung Demenzstation (c): G.Gatterer, 2006 Umsetzung Demenzstation (c): G.Gatterer, 2006 Umsetzung Demenzstation (c): G.Gatterer, 2006 Der Mensch zuerst... Bei Demenz erst recht! (c): G.Gatterer, 2006 Umsetzung Demenzstation (c): G.Gatterer, 2006 Umsetzung Demenzstation (c): G.Gatterer, 2006 Begleitende Maßnahmen Tierunterstützte Therapie Gartentherapie „Granny-Kids“ Angehörigenbetreuung Ziele: Lebensnähe, Tagesstrukturierung, Lebensqualität (c): G.Gatterer, 2006 Granny Kids – Alt und Jung -Kindergarten geht auf die Stationen bzw. Senioren in den Kindergarten -Zusammenarbeiten von verschiedenen Generationen -Austausch -Abbau von Vorurteilen und Ängsten -stark positive emotionale Wirkung Achtung vor Überforderung! (c): G.Gatterer, 2006 Tierunterstützte Therapie Tierbesuchsprogramme und Stationstiere -Entspannung -Aktivierung -Motivation -Kombination mit anderen Therapien Wirkung der Tiere unterschiedlich! (c): G.Gatterer, 2006 Tierunterstützte Therapie (c): G.Gatterer, 2006 Gartentherapie Aktives und passives Erleben -Realitätsorientierung -Aktivierung -Stimulation -Ich-Stärkung -Genusstraining -Stimmungsaufhellung -Kommunikation (c): G.Gatterer, 2006 (c): G.Gatterer, 2006 Palliative Geriatrie (c): G.Gatterer, 2006 Palliative Geriatrie (c): G.Gatterer, 2006 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! (c): G.Gatterer, 2006 Entwicklung von Wohnformen für Demenzkranke in Berlin Eine persönliche Betrachtung Dr. med. Dipl.- Psych. Detlev E. Gagel Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienst Berlin Pankow 1 Entwicklung von Wohnformen für Demenzkranke in Berlin 2 Historisches 1991 Gründung des Vereins „Selbstbestimmtes Wohnen im Alter e.V.“ (SWA) Suche nach geeigneten Versorgungsformen www.rund-ums-alter.de 1995 Gründung der ersten ambulant betreuten Wohngemeinschaft für demenziell erkrankte Menschen in Berlin durch den Verein „Freunde alter Menschen e.V.“ www.freunde-alter-menschen.de 3 Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz Aspekte einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft Trennung zwischen Wohnungsgeber (Vermieter) und Pflegeanbieter (ambulanter Pflegedienst) Bewohner/in verfügt über zwei Verträge Freie Wahl der Pflegeanbieter Eigenes Zimmer mit eigenem Möbiliar Gemeinschaftsräume (Küche, Wohnzimmer, Bad) 4 Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz Effekte einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft Vermeidung von Heimunterbringung Prävention durch optimalen Erhalt alltäglicher Kompetenzen Vermeidung hoher Psychopharmakagaben Geringere Anzahl von Krankenhausaufenthalten (Erfahrungswert in den Wohngemeinschaften) 5 Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz Effekte einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft bei den Pflegenden Geringerer Krankenstand Vermeidung von Burn-Out-Symptomen Hohe Arbeitszufriedenheit 6 Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz Effekte einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft bei den Angehörigen/gesetzlichen Betreuer/innen Entlastung Fortsetzung familiärer Beziehungen Eigen-Engagement wünschenswert Entscheidungen stellvertretend möglich Regelmäßige Treffen wünschenswert Weitestgehender Konsens notwendig 7 Tagespauschalen für Wohngemeinschaften mit an Demenz erkrankten Menschen Rundschreiben I Nr. 20/2005 vom 8. September 2005 der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz Vorbemerkungen: Entwicklung seit 1995 mit erheblichen regionalen Unterschieden Zunahme von Menschen mit Demenzerkrankung erwartet Umstellung von Einzelleistungskomplexen auf Tagespauschalen 8 Tagespauschalen für Wohngemeinschaften mit an Demenz erkrankten Menschen Rundschreiben I Nr. 20/2005 vom 8. September 2005 der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz Vorteile: Vereinfachung des Verfahrens für Kostenträger und ambulante Pflegedienste Bessere Handhabbarkeit und Kalkulierbarkeit der finanziellen Aufwendungen Verbesserung des Kenntnisstandes zu Umfang und regionaler Verteilung des Leistungsangebotes durch Anzeigepflicht der Leistungsanbieter Umsetzung des sozialrechtlich geforderten Grundsatzes „ambulant vor stationär“ Konsolidierung der Wohngemeinschaften als bedürfnisgerechte ambulante Wohn- und Betreuungsform zit. nach S. 2a-33 des o.g. RS I Nr. 20/2005 9 Tagespauschalen für Wohngemeinschaften mit an Demenz erkrankten Menschen Rundschreiben I Nr. 20/2005 vom 8. September 2005 der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz Beteiligte: Vereinigung der Träger ambulanter Pflegedienste Pflegekassen in Berlin Pflegekassenverbände in Berlin Träger der Sozialhilfe in Berlin zit. nach S. 2a-33 des o.g. RS I Nr. 20/2005 10 Tagespauschalen für Wohngemeinschaften mit an Demenz erkrankten Menschen Rundschreiben I Nr. 20/2005 vom 8. September 2005 der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz Voraussetzungen: Adäquate Versorgung im häuslichen Umfeld mit Unterstützung der Angehörigen nicht mehr möglich Ständige Präsenz von Betreuungspersonal erforderlich Pflegestufe II oder höher (in Ausnahmefällen auch geringerer Pflegebedarf) zit. nach S. 2a-33 des o.g. RS I Nr. 20/2005 11 Tagespauschalen für Wohngemeinschaften mit an Demenz erkrankten Menschen Rundschreiben I Nr. 20/2005 vom 8. September 2005 der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz Ziel: Wohngemeinschaften als Ort der Gemeinschaft Betreuung (nicht Pflege) im Vordergrund Sicherung einer umfassenden Versorgung durch partnerschaftliches Zusammenwirken aller Beteiligten zit. nach S. 2a-33 des o.g. RS I Nr. 20/2005 12 Tagespauschalen für Wohngemeinschaften mit an Demenz erkrankten Menschen Rundschreiben I Nr. 20/2005 vom 8. September 2005 der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz Rahmenkonzeption: Einbeziehung individueller Bedürfnisse und Möglichkeiten Schaffung einer sinnvollen Tagesstrukturierung Normalisierung des Tag-Nacht-Rhythmuses Hilfestellung bei der Bewältigung des Alltages Anleitung zu sinnvoller Tagesgestaltung zit. nach S. 2a-33 des o.g. RS I Nr. 20/2005 13 Tagespauschalen für Wohngemeinschaften mit an Demenz erkrankten Menschen Rundschreiben I Nr. 20/2005 vom 8. September 2005 der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz Rahmenkonzeption: Selbständigkeit erhalten (Erhaltung sozialer, kognitiver und motorischer Fähigkeiten) und stärken Eigen- und Fremdgefährdung vermeiden Anleitung und Begleitung vor Unterstützung bei der Durchführung oder Übernahme Rückgewinnung verloren gegangener Fähigkeiten Prävention von Rückzug, Apathie und Depression zit. nach S. 2a-34 des o.g. RS I Nr. 20/2005 14 Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz Kosten (monatlich) Mietkosten Haushaltsgeld Pflege und Betreuung Pflegestufe I Pflegestufe II Pflegestufe III ca. 250-300.- € ca. 200-250.-€ ca. 2.800-2.900.-€ ca. 3.250-3.450.-€ 384.-€ 921.-€ Differenz trägt Bewohner 1.432.-€ 15 Zimmerbörse des Vereins „Selbstbestimmtes Wohnen im Alter e.V.“ (SWA) Ziele: Beratung von Interessenten (Angehörigen, Betreuern) über Wohnform Hilfe bei der Suche nach einem freien Zimmer Vermittlung an die Wohngemeinschaften mit freien Plätzen Unterstützung von Angehörigen und Betreuern bei der Gründung neuer Wohngemeinschaften Information professioneller Helfer und Institutionen über diese Wohnform zit. nach S. 2a-34 des o.g. RS I Nr. 20/2005 16 Koordinierungsstellen rund um das Alter 17 Koordinierungsstelle rund um das Alter Pankow 18 Koordinierungsstelle rund um das Alter Pankow Statistik: Aktueller Stand: (10-01-07) 267 Plätze in WG´s ca. 350.000 Einwohner davon ca. 50.000 Einwohner > 65 Jahre 19 Qualitätskriterien des Vereins „Selbstbestimmtes Wohnen im Alter e.V.“ (SWA) Qualitätskriterien zur Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz in Wohngemeinschaften Qualitätskriterien für ambulant betreute Wohngemeinschaften http://www.swa-berlin.de/fileadmin/user_upload/SWA-Brosch_reAusgabe2006.pdf 20 22 Punkte des Vereins „Selbstbestimmtes Wohnen im Alter e.V.“ (SWA) 22 Punkte, auf die man vor Einzug in eine WG für Demenzkranke achten sollte Strukturierte Hilfestellung zur Beurteilung des Leistungsangebotes der Wohngemeinschaft 21 Modellprojekt: Qualitätssicherung in ambulant betreuten Wohngemeinschaften für Menschen (nicht nur) mit Demenz Trägerschaft: Freunde alter Menschen e.V. in Kooperation mit der Alzheimer Gesellschaft Brandenburg Finanzierung des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ziel: Entwicklung von bundesweit verbindlichen Qualitätskriterien für ambulant betreute Wohngemeinschaften 22 Modellprojekt: Qualitätssicherung in ambulant betreuten Wohngemeinschaften für Menschen (nicht nur) mit Demenz Strukturqualität Prozessqualität Ergebnisqualität 23 Ergänzungsvereinbarung Ergänzungsvereinbarung zum Versorgungsvertrag nach §72 SGB XI vom 31.08.1998 sowie zur Vergütungsvereinbarung 2003 für vollstationäre Pflegeeinrichtungen nach § 43 SGB XI vom 28.10.2002 24 Ergänzungsvereinbarung Beteiligte Institutionen: • • • Kostenleistungsträger Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Gesundheit Leistungserbringer (Altenpflegeeinrichtungen) 25 Ergänzungsvereinbarung Voraussetzungen: • • • • • Zuordnung zu einer der drei Pflegestufen Beim Bewohner: medizinisch-therapeutisch nicht beeinflussbare Demenzerkrankung Ausprägung < 18 Punkte im Mini-Mental-State Systematische Verhaltensbeobachtung mit der modifizierten CohenMansfield-Skala Mobilität zur Teilnahme an Gruppenaktivitäten und Gemeinschaftsleben 26 Ergänzungsvereinbarung Spezifisches Pflege- und Betreuungsprogramm: • • • • • • • • Biographiearbeit Bezugspflege Kommunikation entsprechend den Fähigkeiten (z.B. basale Stimulation) Angebot zur Tages- und Nachtstrukturierung Tageszeitliche und räumliche Stetigkeit Angebote aus dem Bereich der kreativen Therapien Einbezug von Angehörigen in die Pflege und Betreuung Gesonderte Kost für spezifischen Ernährungsbedarf (erhöhter Kalorienbedarf, Vitamine) 27 Ergänzungsvereinbarung Vergütung: • • • Für vollstationäre Leistungen gemäß § 43 SGB XI (entsprechen der jeweils gültigen Vergütungsvereinbarung nach § 85 SGB XI Pflegebedürftige gemäß Kriterien: Zuschlag von 18,03.- Euro tgl. Seit 01.01.2005 in Kraft getreten 28 Ergänzungsvereinbarung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: [email protected] oder [email protected] 29