Wahlpflichtmodul Denkmalpflege Seminar ab dem 5.Semester Dipl.-Ing. Gabriele Podschadli Bitte beachten: Erste Veranstaltung: D0NNERSTAG, den 02.04.2015 Treffpunkt: 9.30 Uhr FB Architektur oder 10.50 Uhr Herne Bahnhofstr. 65 Wöchentlich: FREITAGS von 14.00 Uhr - 17.00 Uhr Umfang: 4 Semesterwochenstunden In der Lehrveranstaltung werden die Grundlagen der Denkmalpflege nach dem Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen (DSchG NRW) behandelt. Als spezifisches Thema für Architekten sollen auf der Grundlage der Denkmalwertbegründung Nutzungskonzepte für das ehemalige Warenhaus Karstadt (vormals Althoff) erarbeitet werden. Als begleitende Themen für Architekten werden das Baurecht sowie städtebauliche und energetische Fragen mit berücksichtigt. Wichtig ist der interdisziplinäre Ansatz, der für komplexe Planungs- und Bauaufgaben auf dem Gebiet der Denkmalpflege unabdingbar ist. Der fließende Übergang von Altbaurecycling zur Denkmalpflege als Gratwanderung zwischen Respekt und Baurationalität ist ein wesentliches Thema für Architekten, ebenso das Problem der Umnutzung von Gebäuden (Bauen im Bestand) Für die Erforschung und Begründung der Denkmaleigenschaft sollen Verständnis geweckt, die herausgearbeiteten Erkenntnisse vermittelt und in einen denkmalverträglichen Entwurf umgesetzt werden. Die regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit ist von Beginn der Veranstaltung an Voraussetzung. Anwesenheit und Korrekturtermine werden testiert. Ablauf des Seminars: Erarbeitung von Erhaltungs- und Nutzungskonzepten für das ehemalige Warenhaus Karstadt, Robert Brauner-Platz, Bahnhofstraße/von-der-Heydt-Straße in Herne erbaut von Emil Fahrenkamp Besichtigung des Objektes mit Fotografiermöglichkeit am 02.04.2015 (Voraussetzung für die Teilnahme) Treffpunkt: s.o. Zwischenpräsentation mit Gastkritikern Abgabecolloquium Das ehemalige Warenhaus Karstadt (ehemals Althoff) dann Hertie wurde 1960 bis 1961 von dem berühmten Architekten Emil Fahrenkamp als vermutlich letztes Werk seines Oeuvres errichtet. Denkmalwert ist das konstruktive Stahlbetonskelettgerüst sowie die Fassaden des Gebäudes, die zum Robert-Brauner-Platz, zur Von-der-Heydt-Straße, - hier ist die Fassade als „Zahnschnitt“ gestaffelt zurückgesetzt- und zur Bahnhofstraße, -hier verläuft die Fassade gradlinig-, ausgerichtet sind. Das Gebäude wurde auf nahezu dreieckigem Grundriss errichtet. Die fünf Geschosse von 21 m Höhe gliedern sich in eine aufgeständerte, erdgeschossige Schaufensterzone mit Eingangsbereich unter einer weit vorreichenden Kragplatte. Die Front der drei darüber liegenden Geschosse, von 12 m Höhe, ist mit hohen Lamellen, die in einem kermaikverkleideten Rahmen eingestellt sind, gegliedert. An der Front zur Bahnhofstraße sind diese Keramikrahmen zu größeren Flächen ausgebildet worden, die in Abwechslung mit den Lamellenflächen wie Mauerscheiben vor das Gebäude gestellt sind. Das Staffelgeschoss ist mit einem durchlaufenden Fensterband versehen, ein Dachumgang um das gesamte Staffelgeschoss wird durch ein Brüstungsgitter mit dünnen senkrechten Stäben gesichert. Für die Erhaltung und Nutzung des Gebäudes sprechen wissenschaftliche, hier: architektur-, sozial- und wirtschaftsgeschichtliche sowie städtebauliche Gründe. Seit 2009 wird das Gebäude nicht mehr als Warenhaus genutzt.