1979 schrieb Peter Turrini das Theaterstück „Josef und Maria“, die

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1979 schrieb Peter Turrini das Theaterstück „Josef und Maria“, die Uraufführung
fand 1980 statt. Das Stück über zwei alte Leute, die einander am Heiligen Abend in
einem Warenhaus begegnen, die Putzfrau Maria und Josef, der Mann von der
Wach- und Schließgesellschaft, wurde in viele Sprachen übersetzt und weltweit
gespielt.
1998 verfaßte Turrini eine Neufassung des Stückes für das Theater in der
Josefstadt. In der ursprünglichen Fassung weiß sich der alte Kommunist und
Antifaschist Josef eins mit der Sowjetunion, in der Neufassung (sie spielt 1991)
geht diese gerade unter, und Josef wird zum letzten Mohikaner des Sozialismus.
Früher hätten sie ihn beschimpft, sagt er, aber jetzt hören sie ihm nicht einmal mehr
zu. Was bleibt denn von einem übrig, wenn nichts von einem übrigbleibt, fragt ihn
Maria, die vor 50 Jahren einmal eine Tingel-Tangel-Tänzerin gewesen ist und ihrer
Schwiegertochter und ihrem Sohn nur noch auf die Nerven geht.
Zwei alte Menschen in einem Warenhaus am Heiligen Abend: Übriggebliebene,
lächerlich Gewordene in einem ausklingenden Jahrhundert. Aber vielleicht können
sie, die von niemand anderem mehr wahrgenommen, gebraucht oder gemocht
werden, einander wahrnehmen?
(Silke Hassler)
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