Schmalblättrige Wasserpest Elodea nuttallii 60 • Neubürger in der saarländischen Tier- und Pflanzenwelt Artensteckbrief Schwarze Liste Managementliste Herkunft: Kanada, USA Wie und wann kam die Art zu uns? • Absichtlich • EU: 1909 im Botanischen Garten Bonn kultiviert • D: wild wachsend seit 1953, Münster • Als Aquarien- und Gartenteichpflanze Invasivität: invasiv, Schwarze Liste; Managementliste Artmerkmale: ausdauernde, untergetaucht lebende Wasserpflanze, Sprosse 1–2 mm dick und bis zu 300 cm lang, Blätter wechselständig oder im oberen Bereich in meist 3-zähligen Quirlen, dreieckig bis linealisch, hellgrün, schmal, lang zugespitzt, unscheinbare, hellviolette bis weiße Blüten mit 3-4 mm Durchmesser, Blütezeit: Sommer Lebensraum: Süßwasser; in nährstoffeichen, stehenden oder langsam fließenden Gewässern Gefährdungen der Biodiversität: In großen und dichten Beständen der Schmalblättrigen Wasserpest verlieren andere Wasserpflanzen ihre Lebensräume. Neben Makrophyten gehen auch Planktonalgen zurück. durch Hybridisierung: nein durch Vermehrung: ja durch Klimawandel: ja wächst bei einer Wassertemperatur von 20°C deutlich besser als in kälterem Wasser; profitiert von milden Wintern Krankheitsübertragung: nein Aktuelle Verbreitung im Saarland: eingebürgert; Sie kommt sowohl in künstlichen als auch in natürlichen Stillgewässern, in Gräben und in Fließgewässern jeglicher Fließgeschwindigkeit vor und ist unempfindlich gegen Nährstoffreichtum und Wasserverunreinigung. Ökonomische Auswirkungen: Massenbestände verursachen in Gewässern Störungen für Angelsport, Badebetrieb und Bootsverkehr. Beim Absterben der Pflanzen kommt es oft zu starker Sauerstoffzehrung im Wasser. Ihre abgestorbenen Pflanzenteile haben bedeutenden Anteil an der Sedimentation und Verlandung stehender Gewässer. Negative gesundheitliche Auswirkungen: nein Handlungsempfehlungen: Einziges realistisches Ziel durchzuführender Maßnahmen, ist das Zurückdrängen der Art auf eine für alle Nutzer erträgliche Masse. Kaum erreichbar ist hingegen das Ziel einer völligen Beseitigung der Art aus Gewässern. Mechanische Bekämpfung: Mit Spezialbooten können Massenbestände in größeren Gewässern abgeerntet, gesammelt und abtransportiert werden. Nur im Sommer sind derartige Räumungsaktionen sinnvoll; Maßnahmen im Herbst oder Winter können die Ausbreitung der Wasserpest sogar fördern, da der größte Teil ihrer frei schwimmenden Winterknospen dabei im Wasser verbleibt und noch weiter verbreitet wird. Chemische Bekämpfung: grundsätzlich verboten Sonstige Maßnahmen: Kleingewässer über Winter ablassen. Durch Frosteinwirkung in den Teichboden werden die Winterknospen und Wurzeln abgetötet. Neubürger in der saarländischen Tier- und Pflanzenwelt • 61