Kanadische Goldrute

Werbung
Kanadische Goldrute
Solidago canadensis
78 • Neubürger in der saarländischen Tier- und Pflanzenwelt
Artensteckbrief
Schwarze Liste
Managementliste
Herkunft: USA, südl. Kanada, nordwärts bis nach
Alaska
nachgewiesen, überall häufig, oft flächenhaft. Nur
im Hochwald gibt es noch Nachweislücken.
Wie und wann kam die Art zu uns?
• Absichtlich
• D: vor 1651 in Hessen
• Wild wachsend seit 1842, Sachsen
• Zierpflanze; Bienenweide
Ökonomische Auswirkungen:
Dichte Bestände beeinflussen den Ablauf der natürlichen Waldverjüngung negativ.
Invasivität:
invasiv, Schwarze Liste; Managementliste
Negative gesundheitliche Auswirkungen:
eventuell Auslöser von Pollenallergien (ist aber fraglich)
Sonstiges: —
Artmerkmale:
Staude, 50 bis 150 cm hoch, dicht beblättert, gelbe
Blütenrispe, Blütezeit: Juli bis Oktober
Lebensraum:
Ruderalflächen, Brachen und schlecht gepflegtes
Grünland, auch in lichten Wäldern
Gefährdungen der Biodiversität:
Licht-, feuchte- und magerkeitsliebende Pflanzenarten und an diese angepasste Tierarten werden
verdrängt. Bildung von Dominanzbeständen in
Nassbereichen, Produktion von Biomasse führt zur
Verlandung.
durch Hybridisierung:
seltene Kreuzungen mit der einheimischen Gewöhnlichen Goldrute
durch Vermehrung: ja, unterirdische Rhizome
durch Klimawandel: nein
Krankheitsübertragung: nein
Aktuelle Verbreitung im Saarland:
völlig eingebürgert und in allen Gemeinden
Handlungsempfehlungen:
Wegen der großen Regenerationsfähigkeit der gebietsfremden Kandischen und Späten Goldruten,
gelingt es nur durch langfristige Maßnahmen, sie
zurückzudrängen. Bestände auf urban-industriellen
Flächen können akzeptiert werden; in naturschutzrelevanten Bereichen müssen sind sie jedoch zu
bekämpfen. Da Goldruten sich vor allem in Brachen
ausbreiten, sind Wiederaufnahme oder Fortsetzung
traditioneller Landnutzung hier die besten Strategien.
Im Wald sind Maßnahmen nur schwer durchführbar;
im Grünland jedoch durch regelmäßige, zielgerichtete
Mahd durchaus effektiv. Die Mahd muss die ersten
Jahre zweischürig erfolgen, wobei der erste Schnitt
auf die Blüten und Verhinderung der Samenbildung
zielen soll. Die Schnitte sind tief zu führen. Das
Mähgut ist am besten abzutransportieren, um das
Raumangebot für die Etablierung der gewünschten
Arten zu verbessern. Beide Goldruten-Arten sind ungiftig und werden in jungem Zustand vom Weidevieh
gefressen.
http://www.neobiota.de/12624.html
Neubürger in der saarländischen Tier- und Pflanzenwelt • 79
Herunterladen