036 STRASSENVERKEHRSAMT SCHAFISHEIM Gesamterneuerung März 2014 Immobilien Aargau 2 DAS 1973 ERBAUTE ADMINISTRATIONSGEBÄUDE DES STRASSENVERKEHRSAMTES ERHIELT EIN ZEITLOSES UND SCHLICHTES KLEID AUS ALUMINIUM UND GLAS. DAS ÄUSSERE BILD IST SOWOHL VOM CHARAKTER DER BAUTEN AUS DER ENTSTEHUNGSZEIT DES STRASSENVERKEHRSAMTES ALS AUCH VON DEN KÜHLERELEMENTEN DER AUTOMOBILKAROSSERIEN INSPIRIERT. LANGLEBIGKEIT UND KLARHEIT GELTEN GLEICHERMASSEN FÜR DAS ARCHITEKTONISCHE BILD, DIE KONSTRUKTIVEN DETAILS, DIE WAHL DER MATERIALIEN, DAS GEBÄUDETECHNIKKONZEPT UND DIE GRUNDRISSGESTALTUNG. IN DER ERSTEN ETAPPE AB MÄRZ 2012 WURDE DIE SCHALTERHALLE ERNEUERT UND IM JANUAR 2013 WIEDER ERÖFFNET. DIE ZWEITE ETAPPE BEINHALTETE DIE BAUARBEITEN AM BÜROTRAKT, DER IM MÄRZ 2014 AN DIE NUTZER ÜBERGEBEN WURDE. INHALT 3 05 VORWORT Landamman Roland Brogli, Vorsteher Departement Finanzen und Ressourcen, DFR Regierungsrat Dr. Urs Hofman, Vorsteher Departement Volkswirtschaft und Inneres, DVI 10 VOLLE FAHRT VORAUS IN DIE ZUKUNFT Johannes Michael Baer, Leiter Strassenverkehrsamt, Departement Volkswirtschaft und Inneres, DVI 12 BERICHT DES ARCHITEKTEN Jann Stoos, Maja Stoos, Stoos Architekten AG 16 PLÄNE Situationsplan Grundrisse Schnitt 20 EIN NEUES KLEID FÜR DEN NÄCHSTEN LEBENSZYKLUS François Chapuis, Kantonsbaumeister, Leiter Immobilien Aargau, IMAG, DFR Kuno Schumacher, Leiter Architektur+Entwicklung IMAG, DFR PLANUNGS- UND BAU-CHRONOLOGIE UND PROJEKTDATEN Beteiligte Kennzahlen Erstellungskosten 4 VORWORT Landammann Roland Brogli links: Haupteingang Vorsteher Departement Finanzen und Ressourcen, DFR Die Gesamtsanierung des Strassenverkehrsamts in Schafisheim ist beendet. Die Politik hat einen klaren Beschluss gefasst und die Baufachleute haben diesen in einer Bauzeit von rund zwei Jahren erfolgreich umge- setzt. Ich bin dankbar, dass das Strassenverkehrsamt des Kantons Aargau für die Zukunft bestens gerüstet ist. Das ist nötig, denn die Zahlen der Fahrzeugstatistik in unserem begehrten Wohnkanton sind steigend wie die Bevölkerungszahlen, und die Zunahme der Mobilität auf Strasse und Schiene ist täglich erlebbar. Vor vierzig Jahren – bei der Inbetriebnahme der nun erneuerten Anlage – waren im Kanton Aargau 166’965 Motorfahr- zeuge und Anhänger registriert. Heute sind es 513’181 Fahrzeuge und 490’598 Personen besitzen einen Führer- schein (Motorfahrzeugstatistik 2013). Zwischen den Jahren 2000 und 2011 hat der Verkehr auf den Schweizer Strassen um 14 Prozent zugenommen. Es ist also wichtig, dass Mensch und Technik gut zusammen wirken: Charakterlich reife Menschen mit guten Fahrkenntnissen als Lenker in technisch einwandfreien Fahrzeugen einerseits und Menschen als gut ausgebildete Mitarbeitende im baulich und technisch überzeugenden Strassenverkehrsamt andererseits. Mit der Gesamtsanierung sind nun an diesem Ort, an welchem täglich viele Menschen arbeiten, prüfen und kontrollieren und viele Fahrzeuge zirkulieren, beste Voraussetzungen dafür geschaffen. Die Sanierungsaufgabe umfasste im Wesentlichen die vier Teilaufgaben, nämlich die Erneuerung der Gebäude- Die Erneuerung ist ein Puzzlestein im Verkehrs- und hülle und der Gebäudetechnik, die Anpassung der Grund- Mobilitätsmosaik. Wir wissen nicht, wie sich die Fahr- risse an die aktuellen Bedürfnisse sowie die Sanierung zeugtechnik und das Mobilitätsverhalten der Menschen gemäss MINERGIE-Standard. Die Fachleute haben alle genau entwickeln wird. Einige Hinweise gibt es allerdings. Aufgaben bestens gemeistert: Die neue äussere metal- So hat man festgestellt, dass die Zahl zurückgelegter lische Verkleidung überzeugt ästhetisch und funktional, Wege und die Reisezeit konstant bleiben, dass aber dank Holzschnitzel- und Photovoltaikanlage setzen klare grösserer Geschwindigkeit mehr Kilometer zurückgelegt Zeichen der Nachhaltigkeit und die Arbeitsräume sowie werden. Auch weiss man, dass viele junge Menschen die öffentlich zugänglichen Räume, wie zum Beispiel weniger Wert auf den Erwerb des Führerscheins legen. Cafeteria, die Infostelle und Schalterhalle, sind arbeits- Wie unterschiedlich diese Entwicklungen auch sind, und besucherfreundlich. All dies zeigt, dass die Immo- wir nehmen die Herausforderungen gerne an. Mit not- bilien- und Ressourcenpolitik des Kantons Aargau hohe wendigen Bauten und Infrastrukturanlagen und mit einer Massstäbe setzt und umsetzt. klugen Mobilitätspolitik. 5 VORWORT 6 Regierungsrat Dr. Urs Hofman rechts: Korridor nächste Seite: Buchhaltungsschalter Vorsteher Departement Volkswirtschaft und Inneres, DVI Das Strassenverkehrsamt als Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Zulassung von Personen und Fahrzeugen zum Strassenverkehr ist ein wichtiges Dienstleistungszentrum für alle Aargauerinnen und Aargauer. Auch wenn das 1973 bezogene Verwaltungsgebäude in Schafisheim seinerzeit nach den modernsten Regeln der Baukunst errichtet worden war, genügte es den Anforderungen der heutigen Zeit längst nicht mehr. Die ursprüngliche Planungsgrundlage ging noch von rund 200’000 Fahrzeugen aus. Heute sind es über 530’000. Beschäftigte das Strassenverkehrsamt 1973 knapp 100 Mitarbeitende, so sind es heute doppelt so viele. Unbestritten war denn auch die Genehmigung des Grosskredits von 22,6 Millionen Franken für die Gesamt- erneuerung des Verwaltungsgebäudes. Dieser wurde Anfang 2011 vom Gossen Rat mit 118 Stimmen bei einer Gegenstimme angenommen. Das Resultat der umfassenden Erneuerung kann sich sehen lassen. Das Administrationsgebäude und die dazugehörige Einstellhalle/Parkdeck wurden von Grund auf erneuert. Das Raumprogramm wurde betrieblich optimiert, damit die steigende Anzahl Geschäfte wie Zulassungen, Prüfungen oder Administrativmassnahmen effizient bewältigt werden können. Die neue Gebäudehülle aus Metall und Glas wirkt formschön und zeitlos. Auch die Haustechnik wurde komplett saniert und das Layout des Grundrisses Ich danke dem Grossen Rat, der diese Erneuerung erst den heutigen Bedürfnissen angepasst. Die verwendeten ermöglicht hat, sowie dem Leiter der Immobilien Aargau, Installationen und Materialien sind zweckmässig, lang- François Chapuis, und seinem Team, die den Umbau zügig lebig und gewährleisten tiefe Unterhaltskosten. Das vorangebracht haben. Ein herzlicher Dank geht auch an Gebäude erfüllt zudem die Anforderungen des MINERGIE- alle, die an der Vorbereitung, Planung und Realisierung Standards. Dank der erneuerten zweckmässigen Infra- beteiligt waren, und auch an alle Mitarbeitenden des struktur können die Aufgaben im Dienste der Verkehrs- Strassenverkehrsamts, die während der Umbauphase sicherheit jetzt noch effizienter und kundenfreundlicher Lärm, Staub und manche Unannehmlichkeiten in Kauf erfüllt werden. nehmen mussten. 7 8 9 VOLLE FAHRT VORAUS IN DIE ZUKUNFT 10 Johannes Michael Baer, Leiter Strassenverkehrsamt rechts: Mitarbeiterbereich der Schalterhalle Departement Volkswirtschaft und Inneres, DVI Am 7. Mai 1973 wurde das Strassenverkehrsamt am heutigen Standort in Schafisheim eröffnet. In einem Dankesbrief vom August 2003 zum 30-jährigen Bestehen weist der damalige Leiter des Strassenverkehrsamts auf die Zunahme des Fahrzeugbestands im Zeitraum von 30 Jahren von 166’965 auf 409’862 Fahrzeugen hin. Neue statische Normen und Belagsschäden, die zu Zehn Jahre später liegt der Fahrzeugbestand bei 513’181 Wassereintritten in die Tragkonstruktion geführt hatten, Fahrzeugen (Motorfahrzeugstatistik 2013). Zahlen aus machten eine Erneuerung der Einstellhalle notwendig. dieser Statistik verdeutlichen die rasante Entwicklung Durch das verstärkte Tragsystem kann das Parkdeck nun und das grosse Volumen: Das Strassenverkehrsamt für Fahrzeuge bis 3.5 Tonnen genutzt werden. nimmt jährlich 31’000 theoretische und praktische Führer- Bei der Erneuerung wurde dem Grundsatz «Hindernis- prüfungen und rund 100’000 Fahrzeugprüfungen ab, stellt freies Bauen» Rechnung getragen. Eine Rampe ermöglicht 279’000 Lernfahr-, Führer- und Fahrzeugausweise aus, den Zugang durch den Haupteingang und Parkplätze für nimmt mehr als 217’000 Telefonanrufe in der Sektion gehbehinderte Personen sind auf dem Parkdeck und in der Verkehrszulassung entgegen – das sind rund 835 Anrufe Einstellhalle reserviert. pro Tag – und erstellt über 16’000 Verfügungen im Bereich Administrativmassnahmen. KUNDENFREUNDLICHE ZONE Effizienzsteigerungen und verbesserte Prozessabläufe Um unseren Kunden noch mehr Komfort zu bieten, wurde reichen heute nicht mehr, um den zusätzlichen Ressour- eine Diskretionszone vor dem Schalter der Buchhaltung cenbedarf (Mitarbeitende und Raum) zu erreichen. 1973 eingerichtet, und in unserer neuen Cafeteria im Erdge- zählte das Strassenverkehrsamt 93 Mitarbeitende, heute schoss können sich die Kundinnen und Kunden verpfle- sind es rund 190. Das Raumprogramm wurde deshalb gen oder einen Kaffee geniessen. mit Mehrpersonenbüros entsprechend optimiert. Während der gesamten Sanierungszeit wurde der Betrieb des Strassenverkehrsamts aufrechterhalten. Der ehema- NACHHALTIGE SANIERUNG lige Theoriesaal im Verwaltungsgebäude wurde für ein Die Sanierung des Verwaltungsgebäudes erfolgte von Jahr zur provisorischen Schalterhalle umfunktioniert. Anfang 2012 bis Frühling 2014. Dabei wurden vor allem Für die Sektion Massnahmen wurde in Lenzburg ein Aus- Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt. Die verwende- weichdomizil gefunden. Die Kantine und die Büros der ten haustechnischen Installationen und Materialien sind Stabsmitarbeitenden wurden in einem Pavillon auf den zweckmässig, zeitgemäss, langlebig und gewährleisten Parkplätzen des Verwaltungsgebäudes untergebracht. Die tiefe Unterhaltskosten. provisorischen Lösungen verlangten von Kundinnen und Mit einer 650 m grossen Photovoltaikanlage auf dem Kunden sowie von unseren Mitarbeitenden Flexibilität, Flachdach des Gebäudes wird Strom produziert. Der Toleranz, Lärmresistenz und eine Portion Gelassenheit. Strom wird direkt genutzt oder bei Überschuss an das Wir freuen uns über das moderne, freundliche und helle hiesige Stromnetz abgegeben. Verwaltungsgebäude und darüber, dass wir seit März Bereits bei der Planung wurde die Bausubstanz auf bau- 2014 alle wieder unter «einem Dach» arbeiten können. polizeiliche Anforderungen und auf Erdbebensicherheit Wir sind überzeugt, dass uns die modernisierte Infrastruk- überprüft. Mit zusätzlichen Massnahmen wurde das tur eine gute Basis für die Erfüllung unserer zahlreichen Gebäude den heutigen Normen entsprechend erdbeben- Aufgaben im Dienste der Verkehrssicherheit wie Zulas- sicher verstärkt. sungen, Prüfungen und Administrativmassnahmen bietet. 2 11 BERICHT DES ARCHITEKTEN 12 Jann Stoos, Maja Stoos Stoos Architekten AG Im Jahr 2008 fand ein vom Kanton Aargau ausgeschriebenes selektives Konkurrenzverfahren für die Sanierung des Administrationsgebäudes statt. Konstruktion, Wärmedämmung und Haustechnik entsprachen nicht mehr den Regeln der Baukunst, und obwohl ständig werterhaltende Massnahmen realisiert wurden, war die Lebensdauer verschiedener Bauteile und Haustechnikanlagen erreicht oder teilweise schon überschritten. Vor allem eine Gesamt- erneuerung der Aussenhülle und der technischen Einrichtungen inkl. Leitungsnetzen sowie brandschutztechnische Massnahmen waren dringend notwendig, um einem SubDas Strassenverkehrsamt des Kantons Aargau befindet stanzwertverlust entgegenzuwirken und den Lebenszyklus sich in Schafisheim in unmittelbarer Nähe zur Autobahn des Gebäudes zu erneuern. A1. Es besteht aus einem Administrationsgebäude und Ausgehend von den relativ klaren Strukturen der beste- einer Prüfhalle mit Annexbau und wurde im Jahr 1973 in henden Gebäudeteile des Strassenverkehrsamts Aargau, Betrieb genommen. Der Ort und die Nutzung sind durch wurden diese mit einem neuen, zeitlosen und angemes- und durch geprägt von der Welt motorisierter Fahrzeuge senen Kleid umhüllt. Das äussere Bild ist sowohl vom aller Art. Die Bauten sind umgeben von grossflächigen, Charakter der Bauten aus der Entstehungszeit des nutzungsbedingten Parkierungs- und Verkehrsflächen Strassenverkehrsamts als auch von den identitätsbil- sowie vom rauschenden Fluss der Nationalstrasse. denden und funktional wichtigen Kühlerelementen der Wohltuend für die Stimmung des Ortes sind die Weite Automobilkarosserien inspiriert. Die Fassade visualisiert der landwirtschaftlich genutzten Felder im Westen und dadurch gewissermassen auch das Haustechnikkonzept, Norden, die Kulisse des angrenzenden Waldes sowie das auf dem Grundsatz minimaler Ressourcenintensität die begleitenden Reihen ausgewachsener Platanen. bei optimaler Energieeffizienz basiert. Die Bedeutung der Fahrzeuge ist allgegenwärtig: Nutz- Langlebigkeit und Klarheit gelten gleichermassen für das fahrzeuge, Liebhaberobjekte, alte und neue Fahrzeuge, architektonische Bild, die konstruktiven Details, die Wahl kräftige und leichte, grosse und kleine, modische und der Materialien, das Haustechnikkonzept und das Grund- klassische. Irgendwie eine Welt für sich und doch einfach risslayout. Diese Aspekte bestimmen die Nachhaltigkeit ein Abbild unserer Gesellschaft. Ungewollt faszinierend. und die langfristige Wirtschaftlichkeit des Projekts. nächste Seite oben links: Cafeteria nächste Seite unten links: Buchhaltungsbüro nächste Seite rechts: Treppenhaus Die Fenster reichen neu von der Sitzhöhe bis zur Decke, wodurch der Lichteinfall in die unüblich tiefen Büroräume Die neue äussere Verkleidung ist metallisch, aus natur- wesentlich verbessert wird. Von innen nach aussen be- eloxiertem und gebürstetem Aluminium. Die schmalen, trachtet, wird die Fassade architektonisch raumhaltig; bei vertikalen Schutzelemente vor den Nachtauskühlungs- den Raumtrennungen ist dieser Abstand zwischen Stütze klappen sind in Anlehnung an die identitätsstiftenden, und Fenster konsequent verglast. Dadurch werden die gitterartigen Verkleidungen der Kühler der Automobile mit Gebäudeteile in ihren gesamten Abmessungen auch innen Streckmetall geschlitzt und dadurch witterungsgeschützt, erlebbar und die Arbeitsphysiologie trotz vorgegebener die raumhohen Bleche vor den stirnseitigen Fenstern sind Grundstruktur markant verbessert. gelocht. Die Fassade umhüllt die Bauteile allseitig und Die Arbeitsräume sind geprägt von zurückhaltenden bereinigt und präzisiert auch die Gebäudeecken; die nicht und zeitlosen Materialien und Farben: Grau-, Weiss- und mehr motivierte Betonung der Giebelscheiben fällt weg. Silbertöne prägen die Räume und geben den Nutzern Der Eingang wird wie ein Negativraum des Gebäude- die Möglichkeit ruhig und konzentriert zu arbeiten. Von volumens behandelt und grosszügig geöffnet. So wird aussen prägen die jahreszeitlichen Farben der Platanen die bestehende markante Treppe räumlich inszeniert und die Stimmung der fassadennahen Räume. Im Inneren des die Besucher in Empfang genommen. Administrationstraktes leuchtet ein in frisches Gelb ge- Die überwiegend öffentlichen Nutzungen liegen gut über- tauchtes Erschliessungssystem ungewohnt kräftig, als ob blickbar und erkennbar konzentriert beim Haupteingang: die Sonne hier immer scheint. Dies bietet einen wohltuen- Infostelle, Cafeteria und selbstverständlich die einpräg- den Kontrast zur ruhigen Stimmung der Arbeitsräume. same Schalterhalle. Die Besucher werden einladend will- Insgesamt galt es in dieser spannenden Arbeit vor allem kommen geheissen und sollen ein Gefühl der offenen hervorzuheben und zu bereinigen, zu öffnen und freizu- Kommunikation erhalten. legen oder neu zu betonen. 13 14 15 SITUATION 16 Gesamtsituation 1 Administrationsgebäude 2 Parkdeck 3 Prüfhalle Länzert 2 1 3 Nationa lstrasse PLÄNE Grundrisse 2. Obergeschoss 1. Obergeschoss Erdgeschosse Untergeschoss 17 PLÄNE 18 Ostfassade Südfassade Westfassade Nordfassade Dachaufsicht PLÄNE Querschnitt Eingang Querschnit Bürotrackt Längsschnitt 19 EIN NEUES KLEID FÜR DEN NÄCHSTEN LEBENSZYKLUS 20 François Chapuis, Kantonsbaumeister, Leiter Immobilien Aargau, IMAG, DFR Kuno Schumacher, Leiter Architektur + Entwicklung Immobilien Aargau, IMAG, DFR rechts: bestehendes Kunstwerk an neuem Standort beim Buchhaltungsschalter Im Vergleich zur Entwicklungsgeschichte des Automobils ist das 1973 fertiggestellte Strassenverkehrsamt noch sehr jung. Und trotzdem, nach rund 40 Jahren stand nun die erste grosszyklische Gesamterneuerung dieses Bauwerks an. Mit 40 Jahren steht ein Bauwerk im Normalfall, wie wir Menschen, vor der Mitte des Lebens. Nicht zu vergleichen mit den Automobilen, die nur in Ausnahmefällen ein solches Alter erreichen und für den Strassenverkehr zugelassen sind. Trotz komplett verschiedener Lebenszyklen und Zweckbestimmungen haben «Immobilien» und «Automobile» auch Gemeinsamkeiten. So nehmen die Komplexität und der Grad der Technologisierung stetig zu. Sowohl die Bau- wie auch die Automobilindustrie muss dazu neue Berufsfelder generieren und Spezialisten ausbilden. Und möchten wir Laien uns selber ins Bild setzen, so bleibt nur eine gewisse Ratlosigkeit, wenn wir einen Blick unter die Kühlerhaube werfen. Bei den Fahrzeugen der 70er Jahre war dies noch anders; da war noch erkennbar, welche Komponente für welche Funktion zuständig war. Heute chancenlos. Auch deshalb ist es unser hehres Ziel, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, um nicht Bauten und dass durch den Ersatz und die Effizienzsteigerung von hoher technischer Komplexität mit mangelnder der Gebäudehülle und Gebäudetechnik die energetischen Robustheit und kurzen Lebenszyklen zu erstellen. Zielsetzungen erreicht werden konnten. Auch die Investi- Auch unterscheiden sich «Immobilien» und «Automobile» tionen in erneuerbare Energien, sei dies in Form der Holz- durch den Anspruch an ihr Design. Modisch erodiert schnitzelheizung oder in Form der Photovoltaikanlage, präsentieren sich die eher kurzlebigen Fahrzeuge; zeitlos werden sich kurz- und langfristig durch tiefe Betriebskos- elegant, mit Ecken und Kanten, soll das langlebige erneu- ten auszahlen. Der erreichte Minergie-Standard vereint erte Strassenverkehrsamt sein. «Die an den Automobilbau diese verschiedenen Massnahmen unter einem Label. angelehnte Leichtmetallfassade ersetzt die Waschbeton- Die Immobilien Aargau dankt an dieser Stelle allen be- brüstungen und verbindet die unterschiedlichen Ge- teiligten Fachkräften, von den Planenden bis hin zu den bäudeteile zu einem homogenen Ganzen. Das neue Ausführenden, die mit ihrem Wissen, Handeln und hand- Fassadenkleid gibt dem Gebäude in seinem heterogenen werklichen Geschick bei der Erneuerung dieses Bauwerks Umfeld ein ruhiges und klares Erscheinungsbild.» Diese mitgeholfen haben. Das Generalplanerteam, unter der Feststellung bei der Jurierung des Studienauftrags im Leitung der Geschwister Jann Stoos und Maja Stoos von Herbst 2008 hat sich bewahrheitet. So führten die konst- Stoos Architekten AG, hat mit grosser Umsicht und mit ruktiven und technischen Prämissen zu architektonischen viel Engagement ein Werk zu Ende geführt, das noch mit Entscheidungen, die ein neues stimmungsvolles Ganzes väterlicher Handschrift und Unterstützung entstanden war ergeben. Ob dies mit der Realisierung vollends gelungen und auch auf dieser Ebene für einen neuen Zyklus steht. ist, dürfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Das Strassenverkehrsamt hat ein neues Kleid erhalten, die Besucherinnen und Besucher selber beurteilen. Wir zeitlos, selbstbewusst und für den nächsten Lebenszyk- sind jedoch erfreut, dass mit der getätigten Gesamt- lus gerüstet. Und die Nutzer erhalten den erforderlichen erneuerung die Arbeitsplatzqualität aufgewertet wurde, Raum für ihre tägliche Arbeit. 21 036 AUSWAHL ABGESCHLOSSENER PROJEKTE STRASSENVERKEHRSAMT SCHAFISHEIM Gesamterneuerung März 2014 035 JVA Produktionsgebäude, Lenzburg, 2013 034 Anbau Bezirksgericht Rheinfelden, 2013 033 Campus FHNW Brugg-Windisch, 2013 032 Medien- und Multifunktionsräume, Aarau, 2013 031 Provisorium Bildungsgang Operationstechnik, Aarau, 2013 030 Schulraumprovisorium Kantonsschule Baden, 2012 029 Schulraumprovisorium Kantonsschule Wohlen, 2012 028 Stockwerkeigentum Bahnhof Aarau, 2011 027 Mensa Neue Kantonsschule Aarau, 2011 Bad-Zurzach Rheinfelden Seetalstrasse AarauOst Aaretalstrasse Laufenburg Hobruetiweg Strassenverkehrsamt Schafisheim Brugg A1 Windisch LENZBURG AarauOst Baden Wettingen Aarauerstrasse Lenzburg Schafisheim Gränichen Liebegg Aarau Seengen Aarburg Bremgarten Wohlen Unterkulm Zofingen Muri STANDORT Länzert 2, 5503 Schafisheim BAUHERRENGEMEINSCHAFT Kanton Aargau, vertreten durch die Immobilien BAUPHYSIK Aargau (IMAG), DFR, Aarau Kopitsis Bauphysik AG, Wohlen BAUKOMMISSION FASSADENPLANER Martin Moll/Nadine Müller Mebatech AG, Baden Leiter/in Projektmanagement IMAG, DFR Johannes M. Baer, Leiter StVA, DVI GASTROPLANER Roger Meier, Leiter Rechnungswesen, DVI StVA GaPlan GmbH, Würenlingen René Spycher, Leiter Infrastruktur und Logistik, DVI Marc Hofmann, Controller Finanzverwaltung, DFR KÄLTEPLANER Karl Sowa, Projektleiter IMAG, DFR SSP Kälteplaner AG, Oensingen Beisitz: Silvia Koch, Planung/Projekte, DVI StVA René Stoos GL GP († 2011), Jann Stoos, GL GP GENERALPLANERTEAM PARKDECK Richard Ganz, GL GP, Projekt- und Bauleiter BAUINGENIEUR / GESAMTPROJEKTLEITUNG Mathias Lanz und Oliver Fischer, GL GP Parkdeck Rothpletz, Lienhard + Cie AG, Aarau PROJEKTBEGLEITUNG SANITÄRPLANER Kuno Schumacher, Ingenieurbüro Bösch, Aarau Leiter Architektur + Entwicklung, IMAG, DFR Markus Lüscher, Fachingenieur Elektro, IMAG, DFR ELEKTROINGENIEUR Eduardo Gisel, Fachingenieur HLKKS IMAG, DFR R + B Engineering AG, Brugg Peter Oeschger, Fachprojektleiter Mobiliar IMAG, DFR PLANUNGS- UND BAUCHRONOLOGIE GENERALPLANERTEAM Wettbewerb 2008 ARCHITEKTUR / GESAMTPROJEKTLEITUNG Kreditgenehmigung Grosser Rat Dezember 2010 Stoos Architekten AG, Brugg Baubewilligung August 2011 Baubeginn März 2012 BAUINGENIEUR Bauvollendung März 2014 MWV Bauingenieure AG, Baden Einweihung 9. Mai 2014 ELEKTROINGENIEUR / MSRL KENNZAHLEN R + B Engineering AG, Brugg Geschossfläche (GF) SIA 416 6‘820 m2 Volumen SIA 116 25‘682 m3 HLK-PLANER Waldhauser Haustechnik AG, Basel Vorbereitungsarbeiten CHF Gebäude CHF 19,6 Mio. 1,8 Mio. SANITÄRPLANER Betriebseinrichtungen CHF Ingenieurbüro Bösch, Aarau Parkdeck und Umgebung CHF 1,25 Mio. 0,4 Mio. Baunebenkosten CHF BELEUCHTUNGSPLANER Ausstattung CHF 0,45 Mio. 0,7 Mio. EE-Design GmbH, Basel Total Erstellungskosten (indexiert) CHF 24,2 Mio. 24 Herausgeber und Bezugsquelle Kanton Aargau Departement Finanzen und Ressourcen Immobilien Aargau Tellistrasse 67 5001 Aarau Telefon 062 835 35 00 Telefax 062 835 35 09 E-Mail [email protected] www.ag.ch/immobilienaargau Konzept und Gestaltung Driven GmbH, Zürich Redaktion Karl Sowa, IMAG, DFR Fotografie Reinhard Zimmermann, Baar Druck Neidhart + Schön AG © 2014 Kanton Aargau, Departement Finanzen und Ressourcen