Die Woche - Uni Siegen

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Die Woche
Liturgiewissenschaft für
Lehrerinnen und Lehrer
Die sonntägliche Messfeier
Universität Siegen, WiSe 2008 / 2009
FB 01, Katholische Theologie
Dr. Siri Fuhrmann
19.01.2009
Dr. Siri Fuhrmann
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19.01.2009
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Dr. Siri Fuhrmann
Emmaus-Perikope - Eine Kultätiologie
Lk 24,13-35
Brot
Drogo-Sakramentar, fol
61v, aus: H. Becker,
Liturgiegeschichte in
Bildern, in: Ders/J.B.
Hilberath/U. Willers
(Hgg.): Gottesdienst –
Kirche – Gesellschaft.
Interdisziplinäre und
ökumenische Standortbestimmungen nach 25
Jahren Liturgiereform (PiLi
5) St. Ottilien 1990, 277.
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Dr. Siri Fuhrmann
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Und als er Augen
mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot,
sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da
gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann
sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander:
Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs
mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?
Noch
in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten
Herz
nach Jerusalem zurück, und sie fanden die
Elf und die
Schrift
anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist
wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da
erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn
erkannt hatten, als er das Brot brach.
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Dr. Siri Fuhrmann
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Der Sonntag im Spiegel altchristlicher Namen
„
„
„
„
„
Herrentag
1. Tag der Woche
8. Tag der Woche
„Auferstehungstag des Herrn“
Sonntag „Wenn er (der Sonntag) von den Heiden
Elemente und Teile der
Messfeier
Tag der Sonne genannt wird, so stimmen
auch wir bereitwillig zu: Denn heute ist
das Licht der Welt, heute ist die Sonne
der Gerechtigkeit aufgegangen, in ihren
Flügeln birgt sich das Heil“ Hieronymus, Hist. Eccl.
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Grundstruktur der Messfeier (AEM 7)
Eröffnung
WG
EU
Entlassung
Elfenbeindyptichon, aus: H.
Becker/ B.J. Hilberath/ U.
Willers (Hg.): Gottesdienst –
Kirche – Gesellschaft. St.
Ottilien 1991, 279.
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Dr. Siri Fuhrmann
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„In der Messe, dem Herrenmahl, wird das Volk Gottes zu
einer Gemeinschaft unter dem Vorsitz des Priesters, der
Christus in seinem Tun repräsentiert, zusammengerufen, um
die Gedächtnisfeier des Herrn, das eucharistische Opfer, zu
begehen. Deshalb gilt für diese Versammlung der Kirche an
einem Ort ganz besonders die Verheißung Christi: „Wo zwei
oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich
mitten unter ihnen“ (Mt 18,20).
In der Messfeier, die das Kreuzesopfer Christi zu allen Zeiten
vergegenwärtigt, ist Christus wirklich gegenwärtig in der
Gemeinde, die sich in seinem Namen versammelt, in der
Person des Amtsträgers, in seinem Wort sowie wesenhaft und
fortdauernd unter den eucharistischen Gestalten.“
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Dr. Siri Fuhrmann
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Aufbau der
vorvatikanischen
Messe
Vergriffen, (1. Aufl. 1990)
19.01.2009
Grundordnung des Römischen Messbuchs.
Vorabpublikation zum Deutschen Messbuch
(3. Auflage), Übersetzung der AEM des
Missale Romanum von 2002,
bestellbar unter www.dbk.de
Aus: Anselm Schott, Das vollständige römische Meßbuch,
Freiburg 1958, Einlegeblatt
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Dr. Siri Fuhrmann
Beginn des Ordo Missae
Missale Romanum, 1962
19.01.2009
Missale Romanum, 1975
Dr. Siri Fuhrmann
Dr. Siri Fuhrmann
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„Actuosa participatio“ (SC 14)
„Nachdem sich das
Volk versammelt
hat…“
„Der Priester, der im
Begriff ist, die Messe zu
feiern…“
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„Die Mutter Kirche wünscht sehr, alle Gläubigen möchten zu
der vollen, bewussten und tätigen Teilnahme an den
liturgischen Feiern geführt werden, wie sie das Wesen der
Liturgie selbst verlangt und zu der das christliche Volk, „das
auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, der
heilige Stamm, das Eigentumsvolk“ (1 Petr 2,9; vgl. 2,4-5)
kraft der Taufe berechtigt und verpflichtet ist.
Diese volle und tätige Teilnahme des ganzen Volkes ist bei
der Erneuerung und Förderung der heiligen Liturgie aufs
stärkste zu beachten, ist sie doch die erste und unentbehrliche
Quelle, aus der die Christen wahrhaft christlichen Geist
schöpfen sollen. Darum ist sie in der ganzen seelsorglichen
Arbeit durch gebührende Unterweisung von den Seelsorgern
gewissenhaft anzustreben. […]“
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Altes Schloss oder moderne Villa?
„Die Liturgie ist ein so recht kompliziertes Gebilde geworden, in
dessen Einzelheiten sich nicht jeder sofort zurechtfindet. Sie ist
vergleichbar mit einem alten, tausendjährigen Schloss, das mit
seinen krummen Gängen und schmalen Treppen, mit seinen hohen
Türmen und weiten Sälen dem, der es betritt, zunächst fremdartig
anmutet.
Eröffnung der Messe
Man wohnt bequemer in einer modernen Villa. Aber es liegt etwas
Adeliges in dem alten Bau. Das geistige Erbe vergangener
Jahrhunderte ist in seinen Mauern aufgespeichert, die
Baugedanken vieler Generationen sind hineingebaut. Aber sie
müssen von den späteren Geschlechtern entschlüsselt werden. So
kann auch in der Messliturgie erst geschichtliche Betrachtung, der
Nachvollzug der über viele Jahrhunderte gehenden Genesis, ein
genaueres Verständnis möglich machen.“
Einzug, liturgische Eröffnung, [Allg.
Schuldbekenntnis,] Kyrie, Gloria,
Tagesgebet
Aus: J. A. Jungmann, Missarum Solemnia 1. Eine genetische Erklärung der römischen Messe, Freiburg 1958, 2.
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Überblick
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Ort der Versammlung – Hauskirche
(AEM 24)
Dura Europos, Syrien 2. Jh.
Die Teile vor dem Wortgottesdienst, nämlich
Einzug, Begrüßung, Allgemeines Schuldbekenntnis, Kyrie, Gloria und Tagesgebet dienen als
Anfang, Einführung und Vorbereitung der
ganzen Feier.
Ziel und Aufgabe der Eröffnung ist es, dass die
versammelten Gläubigen eine Gemeinschaft
bilden und befähigt werden, in rechter Weise das
Wort Gottes zu hören und würdig die Eucharistie
zu feiern.
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Einzug
Ort der Versammlung – Basilika
(AEM 25)
Trier, um 310 n. Chr.
Ist die Gemeinde versammelt, beginnt man beim
Einzug des Priesters und jener, die einen
besonderen Dienst versehen, mit dem Gesang zur
Eröffnung.
Er hat die Aufgabe, die Feier zu eröffnen, die
Verbundenheit aller Teilnehmer zu vertiefen, sie
in das Mysterium der liturgischen Zeit oder des
Festes einzuführen sowie den Einzug des Priesters
und jener, die einen besonderen Dienst versehen,
zu begleiten.
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Ort der Versammlung – Kathedrale
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Introitus, 2. Sonntag im Jahreskreis B
Kölner Dom, 13.-19. Jh.
Alle Welt bete dich an, o
Gott, und singe dein Lob,
sie lobsinge deinem
Namen, du Allerhöchster.
Ps 66 (65),4
Aus: Graduale Triplex, Solesmes 1979, 260
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Strukturmodelle in der Liturgie –
Begrüßung des Altares
Dynamisches Modell
Wort - lectio
„Denn der Altar der Kirche ist
Christus selbst. Zeuge dessen ist der Heilige
Johannes, der in seiner geheimen Offenbarung
berichtet, er habe die goldenen Altar gesehen,
der vor dem Throne stand, auf dem und durch
den die Opfer der Gläubigen Gott dem Vater
geweiht wurden.“
Antwort - oratio
Aus: J. Pascher, Die Liturgie der Sakramente, Münster 1924, 144.
Reflexion - meditatio
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Kreuzzeichen
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Nach dem Gesang zum Einzug macht der Priester
gemeinsam mit allen das Kreuzzeichen. Dann
ruft er der versammelten Gemeinde durch den
Gruß die Gegenwart des Herrn ins Bewusstsein.
Durch diesen Gruß und die Antwort der
Gemeinde wird das Gegenwärtigsein des
Mysteriums der Kirche in der feiernden
„Und mit
Gemeinde zum Ausdruck gebracht.
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Schuldbekenntnis
(AEM 28)
„Der Herr sei mit euch“ -
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(AEM 29)
Nach der Begrüßung der Gemeinde kann der
Priester oder ein anderer die Gläubigen ganz
kurz in die betreffende Messfeier einführen.
Dann lädt der Priester zum Schulbekenntnis ein,
das von allen gemeinsam vollzogen und durch
die vom Priester gesprochene Bitte um
Vergebung abgeschlossen wird.
deinem
Geiste.“
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Schuldbekenntnis / Confiteor
früh bezeugt…
Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen,
und Euch, Brüder und Schwestern, dass
ich Gutes unterlassen und Böses getan
habe.
Ich habe gesündigt in Gedanken,
Worten und Werken, durch meine
Schuld, durch meine Schuld, durch
meine große Schuld.
Darum bitte ich die selige Jungfrau
Maria, alle Engel und Heiligen und
Euch, Brüder und Schwestern für mich
zu beten bei Gott, unserm Herrn.
„Wenn ihr am Herrentag zusammenkommt,
brecht das Brot und sagt Dank, nachdem ihr
zuvor eure Übertretungen bekannt habt, damit
euer Opfer rein sei.“
Aus: Didache 14,1
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Der Ursprung:
Das Stufengebet
Vergebungsbitte / Misereatur
Der allmächtige Gott
erbarme sich unser.Er lasse
uns die Sünden nach und
führe uns zum ewigen
Leben. Amen.
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Confiteor Deo omnipotenti
Et vobis, fratres, quia peccavi
nimis coginatione, verbo, opere
et omissione:
mea culpa, mea culpa, mea
maxima culpa.
Ideo precor beatam Mariam
semper Virginem, omnes Angelos
et Sanctos, et vos, fratres, orare
pro me ad Dominum Deum
nostrum.
Misereatur nostri omnipotens Deus et, dimissis
peccatis nostris, perducat nos ad vitam aeternam.
Amen.
„Taufgedächtnis:
„Asperges me“
„Apologie:
Kreuzzeichen
„Introibo ad altare Dei“
„Judica me“ (Ps 42 (43),1-5)
Schuldbekenntnis: „Confiteor“
(2x) / „Misereatur“ (2x) /
„Indulgentiam“
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Kyrie
Die Akklamation im Kaiserkult
(AEM 30)
„In einem Festzug, bei dem die Vornehmen weiße
Kerzen und weiße Kleider trugen, wurde die Säule
auf das Forum gebracht. Hymnen wurden gesungen
und die Säule von allen, auch von den anwesenden
Truppen als Tyche der Stadt verehrt. Der Priester
sprach ein litaneiförmiges Gebet und das dabei
stehende Volk rief hundertmal: Kyrie eleison. Auf die
Säule wurde die Statue des Kaisers gestellt, die man
die Heilbringende nannte. Man nannte die Stadt
Konstantinopel, …“
Dem Allgemeinen Schuldbekenntnis folgt - sofern es nicht
darin enthalten war - das Kyrie. Da in diesem Gesang die
Gläubigen den Herrn anrufen und um sein Erbarmen
bitten, soll das Kyrie für gewöhnlich von allen gesungen
werden, das heißt von Gemeinde und Sängerchor
beziehungsweise Kantor.
Jeder Ruf wird in der Regel einmal wiederholt; doch kann
man auch weitere Wiederholungen oder kurze
Texteinschübe (Tropen) anfügen, sofern sich das aus der
Art der verschiedenen Sprachen, aus der musikalischen
Form oder aus der konkreten Gestaltung der Feier ergibt.
Wird das Kyrie nicht gesungen, soll man es sprechen.
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Dr. Siri Fuhrmann
Quelle: Franz Joseph Dölger, Sol salutis, Münster 1925, 70
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Die Akklamation in der Bibel
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Dr. Siri Fuhrmann
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Kyrie-Tropen
Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn, und züchtige
mich nicht in deinem Grimm! Sei mir gnädig, Herr
(evle,hso,n me ku,rie / eléesón me, kýrie), ich sieche
dahin; heile mich, Herr, denn meine Glieder zerfallen!
(Ps 6,2f.)
Als sie Jericho verließen, folgte ihm eine große Zahl von
Menschen. An der Straße aber saßen zwei Blinde, und als
sie hörten, dass Jesus vorbeikam, riefen sie laut: Herr,
Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns (evle,hson h`ma/j(
ku,rie / eléeson hemâs, kýrie)! (Mt 20,29f.)
GL 495,1
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Gloria (AEM 31)
Leise
Im Gloria, dem ehrwürdigen altchristlichen Hymnus,
verherrlicht die im Heiligen Geist versammelte Kirche den
Vater und das Lamm und fleht um Erbarmen. Das Gloria
wird von allen gemeinsam oder im Wechsel von
Gemeinde und Sängerchor oder vom Sängerchor allein
gesungen.
Besteht keine Möglichkeit zum Gesang, soll es von allen
gemeinsam oder im Wechsel gesprochen werden.
Das Gloria ist für Hochfeste, Feste und besondere Feiern
vorgesehen sowie für alle Sonntage mit Ausnahme der
Advents- und Fastenzeit.
Evangelisches Gesangbuch, Nr. 99
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Dr. Siri Fuhrmann
Gloria
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf
Erden den Menschen seiner Gnade.
Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten
dich an, wir rühmen dich und danken dir,
denn groß ist deine Herrlichkeit:
Und plötzlich war bei dem
Engel ein großes himmGlorialisches
in excelsis
Deo etdas
in terra
paxlobte
hominibus
Heer,
Gott
bonae voluntatis.
und te,
sprach:
Verherrlicht
Laudamus
benedicimus
te, adoramusist
te,
gratias
agimus
propter
magnam
Gott
intibi
der
Höhe,
und gloriam
auf
tuam,
Erden ist Friede bei den
Domine Deus, Rex caelestis, Deus pater
Menschen
Gnade.
omnipotens.
Domineseiner
Fili unigenite,
Iesu Christe,
Domine Deus, Agnus
Dei, Filius Patris, qui tollis
Lk 2,13f.
peccata mundi, miserere nobis: Qui tollis peccata
Herr und Gott, König des Himmels, Gott und mundi, suscipe deprecationem nostram. Qui
sedes ad dexteram Patris, miserere nobis.
Vater, Herrscher über das All, Herr,
Darum
hatSanctus,
ihn Gott
über
alle tu
tu solus
tu solus
Dominus,
eingeborener Sohn, Jesus Christus. Herr und Quoniam
soluserhöht
Altissimus,und
Iesu ihm
Christe,
cumNamen
Sancto Spiritu:
den
in gloria Dei Patris.
Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters, du
verliehen, der größer ist als
nimmst hinweg die Sünde der Welt: er-barme Amen.
alle Namen, damit alle im
dich unser; du nimmst hinweg die Sünde der
Himmel, auf der Erde und
Welt: nimm an unser Gebet; du sitzest zur
unter der Erde ihre Knie
Rechten des Vaters: erbarme dich unser.
Denn Du allein bist der Heilige, du allein der
Herr, du allein der Höchste: Jesus Christus,
mit dem Heiligen Geist zur Ehre Gottes des
Vaters. Amen.
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Dr. Siri Fuhrmann
beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt:
"Jesus Christus ist der Herr" zur Ehre Gottes, des Vaters.
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Tagesgebet (AEM 32)
Anschließend lädt der Priester die Gemeinde zum Gebet
ein; in einer kurzen gemeinsamen Stille soll sich jeder auf
die Gegenwart Gottes besinnen und sein eigenes Gebet im
Herzen formen.
Dann betet der Priester das Tagesgebet (das auch
„Kollekte“ - zusammenfassendes Gebet - genannt wird).
Dabei wird die Eigenart der Feier zum Ausdruck gebracht.
Das Gebet des Priesters richtet sich durch den Sohn im
Heiligen Geist an Gott den Vater.
Die Gemeinde schließt sich dem Gebet an, macht es sich zu
eigen und gibt in der Akklamation „Amen“ ihre
Zustimmung.
Phil 2,9-11
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Heilsgeschichtliche Dimension des Gebets
Struktur eines Gebets
Beispiel: Tagesgebet des 2. Sonntags im Jahreskreis, Lesejahr B
Gebetseinladung
[Gebetsstille]
Anaklese
Anamnese
Epiklese
Schlussformel/
Doxologie
Akklamation
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Schöpfung
Lasst uns beten – [Stille]
Heilsgeschichte
Vollendung
„schon angefangen … noch nicht vollendet“
Allmächtiger Gott,
du gebietest über Himmel und Erde,
du hast Macht über die Herzen der Menschen.
Darum kommen wir voll Vertrauen zu dir;
stärke alle, die sich um die Gerechtigkeit
mühen, und schenke unserer Zeit deinen
Frieden.
reinszeniert
symbolisch…
… nimmt
symbolisch vorweg
x
Vergangenheit
Gegenwart
Dank
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
–
Lob
Anamnese
Zukunft
–
BITTE
Epiklese
Amen.
Dr. Siri Fuhrmann
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Gebetsostung
19.01.2009
Dr. Siri Fuhrmann
Die Gebetsrichtung
Aus: A. Wintersig, Eine
Papstmesse im VII. Jh.
Düsseldorf 1926,13
- Ordo Romanus I 53 (7./8. Jh.)
„Wenn wir zum Gebet aufstehen, kehren wir uns nach
Osten, von wo der Himmel sich erhebt: nicht als ob Gott
dort wäre und als ob er die anderen Weltgegenden
verlassen hätte, der ja überall gegenwärtig ist, (…)
sondern dass der Geist gemahnt werde, zu einer
höheren Natur sich zu bekehren, das heißt zu Gott.“
„Wenn sie (die Kyrie-Litanei) beendet haben,
wendet sich der Papst zum Volk und beginnt
das Gloria in excelsis Deo. Sogleich darauf
wendet er sich bis zum Ende (des Hymnus)
nach Osten. Danach wendet er sich wieder
zum Volk und sagt: ,Der Friede sei mit euch‘,
und während er sich nach Osten richtet, sagt
er: ,Lasset uns beten‘. Es folgt das Gebet.
Danach setzt er sich. Gleichzeitig setzen sich
die Bischöfe und die Presbyter.“
Aus: Augustinus, de sermone Domini in monte 1,2,18
Quelle (lat.): M. Andrieu, Les Ordines Romani du haut Moyen Age II, Louvain 1948, 84f.
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Dr. Siri Fuhrmann
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Wortgottesdienst
Atl. + ntl. Lesungen, Psalm, Halleluja,
Evangelium, Homilie,
Glaubensbekenntnis, Fürbitten
Quelle: Ansgar Franz,
Leiblichkeit als Ausdrucksform des Gebetes. Liturgiewissenschaftliche Überlegungen im Angesicht des Islam, in:
Hansjörg Schmid u. a. (Hgg.),
„Im Namen Gottes …“,
Regensburg 2006, 148
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Dr. Siri Fuhrmann
Struktur des Wortgottesdienstes
Dr. Siri Fuhrmann
Dr. Siri Fuhrmann
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Struktur des Wortgottesdienstes
(AEM 33)
Der Kern des Wortgottesdienstes besteht aus den
Schriftlesungen mit den Zwischengesängen. Homilie,
Glaubensbekenntnis und Fürbitten entfalten diesen Teil und
schließen ihn ab. In den Lesungen, die in der Homilie
ausgedeutet werden, spricht Gott zu seinem Volk, offenbart
er das Erlösungs- und Heilsmysterium und nährt er das Leben
im Geist.
Christus selbst ist in seinem Wort inmitten der Gläubigen
gegenwärtig. Dieses Wort Gottes macht sich die Gemeinde in
den Gesängen zu eigen und bezeugt durch das Bekenntnis
des Glaubens ihre Treue gegenüber dem Wort. Durch das
Wort Gottes gestärkt, bittet sie in den Fürbitten für die
Anliegen der gesamten Kirche und für das Heil der ganzen
Welt.
19.01.2009
19.01.2009
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„
„
„
„
„
„
„
„
Lesung aus dem AT
Antwortpsalm
Lesung aus dem NT
Halleluja bzw. Ruf vor dem Evangelium
Evangelium
Predigt / Homilie
Glaubensbekenntnis Credo
Fürbitten / Allgemeines Gebet
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Dr. Siri Fuhrmann
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Strukturen in der Liturgie
Struktur des Wortgottesdienstes
Alttestamentliche Lesung
Antwortpsalm
AT
Lesung
AT
Gesang
Eröffnung
Wortgottesdienst
Neutestamentliche Lesung
NT
Halleluja / Ruf vor dem Evangelium
Evangelium
NT
Lesung
Gesang
Prozession
Lesung
Dr. Siri Fuhrmann
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Evangelium
Gesang – Prozession – Lesung
Gabenbereitung
Gesang – Prozession – Gebet
Eucharistiefeier
Entlassung
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Einzug
Gesang – Prozession – Lesung
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Kommunion
Gesang – Prozession – Gebet
Auszug
Gesang – Prozession
Dr. Siri Fuhrmann
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Leseordnungen in der Alten Kirche
Leseordnungen in der Alten Kirche
Antiochia, Kleinasien
Caesarea
Sie selbst wanderten von Perge weiter und
kamen nach Antiochia in Pisidien. Dort gingen
sie am Sabbat in die Synagoge und setzten sich.
Nach der Lesung aus dem Gesetz und den
Propheten schickten die Synagogenvorsteher zu
ihnen und ließen ihnen sagen: Brüder, wenn ihr
ein Wort des Trostes für das Volk habt, so redet.
Du aber, von den Propheten unterrichtet: Waschet und
reinigt euch! Von den Psalmen ermahnt: Tretet hin zu ihn,
so werdet ihr erleuchtet, von den Aposteln aufgefordert und
belehrt: Thut Buße, und ein Jeder von euch lasse sich taufen
im Namen des Herrn Jesu Christi zur Vergebung der Sünden
[…]; vom Herrn selbst eingeladen, der da sagt: Kommt alle
zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, und ich will euch
erquicken. – Dies alles traf in der heutigen Verlesung
zusammen, - du aber zögerst, überlegst und zauderst?“
(Basilius der Große, Ermahnungen zur Taufe BKV 15,404)
(Apg 13,14f.)
19.01.2009
Dr. Siri Fuhrmann
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Dr. Siri Fuhrmann
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Der prophetische Charakter der Hl. Schrift
Leseordnungen in der Alten Kirche
Edessa, Syrien
„Die Qualität des Wortes, derart gültig zu bleiben und zu
sein, dass die Späteren ihre neuen Erfahrungen mit Gott
verifizieren können, diese Qualität gehört zur Prophetie, zur
Schrift. Beides: Erfahrungen mit Gott im Gebet erbitten, als
irgendwie geschehen wahrnehmen und das Wort der Schrift
als unserem kritischen Sinn zu einer gültigen Prüfung der
diffusen Erfahrungen übergeben annehmen – das ist: an den
je und je wirkenden Gott ernsthaft glauben. So verstanden
ist Liturgie ein je aktuelles Geschehen in der Kirche, das von
der Gemeinde am voraus gewussten, nun aber als gültig
erwiesenen und neu angenommenen Wort der Schrift – dem
Zeugnis der Propheten, dem Zeugnis der Erstglaubenden –
überprüft wird. …
Aus: F.C. Burklitt: The early Syriacae Lectionary System, London 1923, 12
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Dr. Siri Fuhrmann
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Dr. Siri Fuhrmann
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Der prophetische Charakter der Schrift
Warum Christen aus dem Alten Testament lesen
… Wir verlesen in der Liturgie also nicht Bibel, um ein
Neues zu hören, ein Interessantes, ein Frommes, nein:
wir anerkennen proklamierend das Wort der Bibel als
gültig, weil allein von ihm her erprobt wird, ob das an
uns im voraus Geschehene wirklich Gottes Wirken ist,
und wie es dies ist. …
Schlagwortartig, aber damit gewiss auch verkürzend,
mag man sagen: Exegese hat es zunächst mit Literatur
zu tun, Liturgiewissenschaft mit Ereignisinterpretation.“
„Es ist sicherlich keine Frage, dass wir uns als Christen
auf den Weg vom (bekannten) Neuen Testament zum
(unbekannten) Alten Testament machen müssen, um die
ganze Schrift als Ur-Kunde und Fundament unseres
Glaubens wieder kennen zu lernen. Doch um das
Christentum zu verstehen, müssen wir wohl auch – wie
die ersten Christen – wieder von vorne anfangen.“
Quelle: Christoph Dohmen, Nur die halbe Wahrheit? Für die Einheit der ganzen Bibel, Freiburg 1993
Quelle: Angelus A. Häußling, Die Psalmen des Alten Testamentes in der Liturgie des Neuen Bundes, in:
Klemens Richter/Benedikt Kranemann (Hgg.), Christologie der Liturgie (QD 159), 90f.
19.01.2009
Dr. Siri Fuhrmann
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Dr. Siri Fuhrmann
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