Ingenieur Hospital Schweiz Ingénieur Hôpital Suisse Competence-Partner BIM – Die Wunderwaffe der Planung und des Facility-Management? BIM – kurz erklärt BIM steht für Building Information Modeling. Definition nach Wikipedia: BIM beschreibt eine Methode der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe von Software. Dabei werden alle relevanten Gebäudedaten digital erfasst, kombiniert und vernetzt. Das Gebäude ist als virtuelles Gebäudemodell auch geometrisch visualisiert (Computermodell). BIM findet Anwendung sowohl im Bauwesen zur Bauplanung und Bauausführung (Architektur, Ingenieurwesen, Haustechnik) als auch im Facility Management. BIM wird heute in den USA standardmässig im Spitalbau eingesetzt. In den Nordischen Ländern ist BIM ebenfalls weit verbreitet. In Deutschland und der Schweiz fristet BIM noch ein Schattendasein. Planen, Ausführen und Bewirtschaften nach dem Modell BIM heisst nicht das Erstellen einer Bauplanung in 3D. BIM ist weitaus umfassender. Die Planung beginnt mit der Prozessanalyse und Prozessoptimierung. Anhand dieser Prozessdaten (Beispielsweise Wegzeitoptimierung bei Patienten und Mitarbeitern) wird ein Raumprogramm erstellt und die einzelnen Räume in ihrer Funktion und Ausstattung definiert. Die Räume werden dann optimal gruppiert. Daraus entsteht ein Raumgitter (Raummodell, Gebäudemodell) als Grundlage für die Planung des Architekten. Bei der heutigen Bauplanung kann nicht mehr die Architektur im Vordergrund stehen. Aus wirtschaftlichen Gründen muss das Gebäude in erster Linie seinen Betriebszweck (build to cost) erfüllen, d.h. optimale Prozesse für die Patienten und Mitarbeiter abbilden. Weiter wird im Zuge einer BIM-Planung der gesamte LifeCycle des Gebäudes betrachtet. Um belastbare LifeCyclekosten zu erarbeiten, bedarf es einer detaillierten Planung von Beginn an. Im 3D-Modell des Architekten sind alle 32 Competence 7-8/2013 Attribute wie beispielsweise der Wandaufbau, die Fassadendetails, Beleuchtungsdaten, Klimadaten usw. zu hinterlegen. Mit Hilfe dieser Daten und des Modells können verschiedene Ausführungsvarianten in Bezug auf die LifeCyclekosten verglichen werden. So können die Kosten für den Betrieb und Unterhalt des Gebäudes optimiert werden und die Kosten z. Bsp. für Massnahmen zur Energieeinsparung den dafür notwendigen Investitionskosten gegenübergestellt werden. Und als «Abfallprodukt» dieser Planung liegt nach Abschluss des Projektes die Baudokumentation vollständig und vollumfänglich vor. Schon heute liegen in den Spitälern Teilbereiche von BIM vor. Es gibt Raumdatenbanken, Layoutpläne, Vertragsarchive, CAD-Pläne im Bereich Architektur und Gebäudetechnik, Systeme für die Verwaltung der medizintechnischen Geräte und Inventarlisten, nur um einige zu nennen. Eine systematische, allen zugängliche elektronische Dokumentation ist selten vorhanden. Fazit Am Beginn einer Planung werden die Kosten für das Gebäude, bzw. für den LifeCycle festgelegt. Bei der Anwendung von BIM werden die Prozesse und Gebäudeausführung sehr früh definiert und die wirtschaftlich optimale Lösung erarbeitet, d.h. notwendige Änderungen werden früh erkannt und wirken sich deshalb weniger auf die Kosten aus. Je später Projektänderungen erfolgen, desto teurer wird die Änderung. Nach Gebäudefertigstellung liegt aufgrund der detaillierten Planung und der immer aktuell nachgeführten Daten eine vollumfängliche Dokumentation vor. Durch die parallele Planung der verschiedenen Fachrichtungen kann die Planungszeit reduziert werden. Die Planungskosten verschieben sich stark in die ersten Phasen der Planung. Insgesamt dürften die Planungskosten nicht wesentlich höher ausfallen. Gegebenenfalls anfallende Mehrkosten werden durch die wirtschaftlich optimierte Planung und schnellere Realisation des Gebäudes mehr als kompensiert. Michael Schuler Leiter Engineering und Bauwerke Universitätsspital Basel Vorstand IHS IHS Agenda Information www.ihs.ch Traduction: voir www.ihs.ch Arbeitsgruppen/Groupes de travail Biomedical/Biomédical Simone Consonni • Ente Ospedaliero Cantonale 6500 Bellinzona • [email protected] Elektrische Sicherheit/Sécurité électrique Hanspeter Dublanc • Kantonsspital Luzern [email protected] Energie/Energie N.N. Gase/Gaz Andreas Zürcher • Dräger Medical Schweiz AG [email protected] Regionalgruppen/Groupes régionaux Romand et Tessinois Jean-Charles Raetz • HUG [email protected] Zentral/central Bruno Jung • Insel Bern [email protected] Ost/Est Peter Jäger • Triemlispital Zürich [email protected] Impressum IHS Offizielles Organ des IHS/Ingenieur Hospital Schweiz Organe officiel de l’IHS/Ingénieur Hôpital Suisse Herausgeber Ingenieur Hospital Schweiz IHS Geschäftsstelle • Rüttihofstrasse 21 4112 Bättwil • [email protected] Redaktion/Rédaction Michael Schuler • c/o Universitätsspital Basel 4031 Basel • [email protected]