Floriclone® Phalaenopsis Topfpflanzen

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Floriclone® Phalaenopsis Topfpflanzen
Kultur
Anzuchtphase
■■ Substrat und Startphase junger Pflanzen bei Lieferung im Becher
Die Pflanzen werden direkt aus dem Labor in Plastiktöpfchen angeliefert. Sie müssen anschließend in einer warmen
Umgebung in Anzuchtkisten mit einer Mischung aus (zum Beispiel) 90% Rindenmulch und 10% Sphagnum gesetzt
werden (eventuell Perlite oder Schaumstoff hinzufügen). Nach ca. 6 Monaten können die Pflanzen dann in 12 cm Töpfe
getopft werden. Heutzutage können die Pflanzen aus den Gewebe-Anzuchtbechern auch in Plugs pikiert werden. Von dort
aus kann man sie nach ca. 20 bis 22 Wochen direkt in 9-12 cm-Töpfe topfen.
■■ Substrat und Startphase junger Pflanzen bei Anlieferung in Anzuchtbechern
Zum Topfen sollte die Pflanzengröße von Blattspitze zu Blattspitze 10 bis 15 cm betragen. Zu Beginn der Anzucht werden
die Pflanzen in transparente Töpfe von 9-12 cm getopft. Die transparenten Töpfe fördern die Bewurzelung. Als Substrat sind
unterschiedliche organische Mischungen mit guter Entwässerung und guter Luftspeicherungskapazität möglich. Die Basis
besteht aus Baumrinde, ergänzt mit etwas Sphagnum Moos (10 bis 15 Volumenprozent), Kokosfasern, Torffasern oder
Torfbröckchen.
Die richtige Bewässerung ist bei jedem Substrat unterschiedlich. Mit einer Beregnungsleitung erhalten die Pflanzen Wasser
und Dünger direkt von oben. Um ein optimales Wachstum zu erreichen, muss die Steuerung von Hand angepasst werden.
Je nach Substrat und Klima sollte alle vier bis sechs Tage bewässert werden. In dieser Zeit sollten die Pflanzen abgetrocknet
sein. Sind sie dennoch feucht, muss länger mit dem Bewässern gewartet werden. Da kann zu uneinheitlichem Wachstum
und höherem Ausfall führen. Bitte kontrollieren Sie den EC-Wert des Drainwassers: Wenn der Wert ansteigt, sollte einmal mit
reinem Wasser gegossen werden. Außerdem muss dann mehr geheizt und ventiliert werden, um das Trocknen der Töpfe zu
beschleunigen. Wenn das Substrat zu lange nass bleibt, sackt es schnell zusammen, was die Wurzelbildung erschwert.
Die Pflanzen berühren sich zunächst gegenseitig, es stehen 80 bis 90 Pflanzen pro Netto-m2. Nach sechzehn bis achtzehn
Wochen sollten die Pflänzchen weiter auseinander eingesetzt und sortiert werden, damit einheitliche Partien entstehen. In
der zweiten Hälfte der Anzucht stehen dann 40 bis 60 Pflanzen (mit Kragen) pro m2, was auch bereits der Abstand für die
Kühlphase ist. Sobald die Pflanzen vier erwachsene Blätter haben, werden sie in die Kühlabteilung zur Weiterkultur gerückt.
In der Kühlabteilung kann die Pflanze auch weiter wachsen. Dort stehen ca. 40 bis 50 Pflanzen pro m2, also nur ca. 50%
wie in der Anzuchtphase. Die genannten Anzahlen pro Netto m2 variieren je nach Anzuchtverfahren, nach der gewünschter
Pflanzenqualität, der verwendeten Topfgröße (6, 9, 12 oder 15 cm) und ob die Pflanzen in sogenannten Vasen stehen oder die
Töpfe mit einem „Anzuchtkragen“ ausgestattet sind.
All dies beeinflusst die Wachstumsgeschwindigkeit. Nach ca. sechs bis acht Wochen sollten sich Rispen gebildet haben. Es dauert dann noch weitere 12 bis 14 Wochen, bis die Pflanzen mit geöffneten Blüten lieferbar sind. Die
Wachstumsgeschwindigkeit hängt von der Jahreszeit, dem gewählten Kulturverfahren und der jeweiligen Sorte ab.
Temperatur
Wir empfehlen im Prinzip folgende Temperaturen:
1.Während der Anzuchtphase sollte die Temperatur am Tag bei 27-28°C und nachts nicht unter 26°C liegen.
2.De Während der Rispenanlagephase und in der weiteren Wachstumsphase, sollte die Nachttemperatur mindestens 6
Wochen und mindestens 12-14 Stunden täglich bei 18°C und die Tagestemperatur bei 20-22°C liegen. Die Temperaturen
in der Phase der Rispenentwicklung und der weiteren Wachstumsphase sollten unterschiedlich eingestellt werden, sofern
sie separat einstellbar sind. Die Temperatur in der Weiterzuchtabteilung kann durchschnittlich 1 bis 2°C höher sein als in
der Phase der Rispenentwicklung. Dies ergibt eine leichte Qualitätsverbesserung und verkürzt die die weitere Kulturphase.
Nachttemperaturen von unter 18°C führen zu Wachstumsstagnation und Blattverfärbung oder sogar zum Knospenfall. Die
Blatttemperatur sollte mindestens 18°C betragen.
Die hier beschriebene Methode ermöglicht eine gute Jahresplanung. Da wir jede Woche oder jeden Monat Pflanzen liefern,
werden auch jede Woche oder jeden Monat Pflanzen umgetopft bzw. in die Kühlphase und weitere Kulturphase. So können
Sie das ganze Jahr über blühende Orchideen liefern.
Floricultura b.v. | www.floricultura.nl
© Floricultura. Gänzliche oder teilweise Übernahme ist unter Voraussetzung des Quellennachweises gestattet.
Unsere Informationen und Empfehlungen werden immer mit der größtmöglichen Sorgfalt zusammengestellt, sind jedoch jederzeit unverbindlich.
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Licht
Licht spielt bei der Anzucht von Phalaenopsis eine wichtige Rolle. Zu Beginn der Kultur in der Jungpflanzenphase beträgt
die Mindestbeleuchtung ca. 4.000 Lux. Sie sollte anschließend langsam auf 8.000 Lux bei ca. 70-140 mmol/m2/Sek. erhöht
werden. Noch mehr Licht kann zu Wachstumsverzögerungen und Blattverfärbung führen. Darum müssen bei mehr Licht die
anderen Kulturparameter angepasst werden. Dies bedeutet, dass die Glasfläche von Ende Februar bis Mitte Oktober mehrmals mit Schattierfarbe behandelt werden muss und dass ein oder zwei Innenschattierungen gegen übermäßigen Lichteinfall
während dieser Zeit erforderlich sind. Assimilationsbeleuchtung an dunklen Tagen verbessert die Kulturbedingungen. Die
Tageslichtmenge muss in der ersten Phase der Kultur mindestens 3,0 bis maximal 4,5 mol pro Tag betragen. Während
der zweiten Anzuchtphase kann die Lichtmenge auf 4,0 bis 6,0 mol erhöht werden. Dabei gilt eine durchschnittliche
Beleuchtungsstärke von 5.000 bis 7.000 Lux, 90-120 mmol/m2/ Sek. (s.Tabelle).
Nach ungefähr einem halben Jahr Kulturzeit werden die meisten Pflanzen, wenn sie bis dahin groß genug sind (4-5
erwachsene Blätter), in die Kühlabteilung gebracht. Die Mindestlichtstärke sollte dem Wert in der zweiten Kulturphase entsprechen. Aus Erfahrung und aus Versuchen hat sich gezeigt, dass Lichtwerte zwischen 7000 und 10.000 Lux (120 bis 180 mmol/
m2/Sek.) zu hervorragender Rispenanlage und sehr guter Blüteanlage führt.
Dies entspricht einer Lichtmenge von 5 und 8 mol pro Tag. Wenn die Pflanzen weiter auseinander eingesetzt werden, erhalten
sie auch mehr Licht. Denken Sie daran, dass die Kosten einer stärkeren Belichtung und Klimaanpassung den Mehrertrag übersteigen können! Die maximale Tageslänge für Phalaenopsis beträgt 14 Stunden. Eine Verlängerung der Tageslänge auf mehr
als 14 Stunden durch Assimilationsbeleuchtung, kann zu Wachstumshemmung und Rotverfärbung der Blätter führen. Dies gilt
vor allem bei höherer Lichtintensität.
Empfohlene Beleuchtung für Phalaenopsis bei einer Tageslänge von 12 Stunden
Phase
Maximale Intensität (μmol m-2 s-1)Maximale PAR-Summe (mol/m2 Tag)
1. Anzuchtphase
70 - 90 2. Anzuchtphase
80 - 1
10 Kühlung150 - 17
Weiterkultur 130 - 150
3 - 3,5
4 - 4,5
6-7
5,5 - 6,5
Diese Werte gehen von einer Anzucht ohne Vasen oder Kragen aus. Vor allem bei der Anzucht in Vasen sollte die Lichtmenge
um circa 25%-30% erhöht werden, um die gleiche effektive Lichtmenge für die Pflanzen zu erzielen. Dies wird durch den
geänderten Blattstand und die Schattenwirkung des Plastiks erforderlich.
Wasser
Wasser ist eines der wichtigsten Elemente während der Kultur. Deshalb ist nur Regenwasser oder Umkehrosmosewasser
geeignet. Alle anderen Wasserarten führen zu Kulturproblemen. Sorgen Sie also für einen ausreichenden Wasserspeicher.
Bei einem kleinen Becken mit Osmosegerät ist mit einem Mindestwasserbedarf von 10 bis 15 Litern pro m2 pro Woche zu
rechnen. Die Beregnung wird mit einer Beregnungsleitung oder einem Gießwagen von oben durchgeführt. Je kürzer die
Beregnungszeit, umso weniger kann sich das Substrat mit Wasser vollsaugen. 10 bis 15 Liter pro Beregnung reichen aus.
Zu Beginn der Kultur sollte für eine schnellere Bewurzelung eine kleinere Wassermenge von 4 bis 6 Liter gegeben
werden. Dies gilt auf jeden Fall für Anzuchtbechern, die zunächst etwas trockener gehalten werden sollten als Pflanzen in
Anzuchtbehältern. Die Zahl der Pflanzen je m2, ihre Größe und die Verwendung von Kragen oder Vasen haben großen Einfluss
auf die Beregnungsmenge. Die Beregnungskapazität sollte circa 0,5 Liter /Min/m2 betragen.
Kontrollieren Sie bei Verwendung einer Osmose Anlage auch den Borgehalt. Dieser kann je nach Standort unterschiedlich
sein. Zu hohe Werte schaden den Pflanzen
Temperatur des Gießwassers
Die erforderliche Temperatur des Gießwassers in den verschiedenen Abteilungen beträgt:
1. Warmphase: Mindesttemperatur 20-22°C.
2. Kühlphase: Mindesttemperatur 20°C.
Die gewünschten Temperaturen können mit einem Gegenstromgerät erzielt werden. Je wärmer das Wasser, umso geringer ist
der Sauerstoffgehalt.
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Luftfeuchtigkeit
Eine geeignete Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80% ist für gutes Wachstum und eine gute Blütenentwicklung unentbehrlich.
Bei höheren Lichtwerten muss die Luftfeuchtigkeit entsprechend erhöht werden. Auch Werte über 80% bereiten den Pflanzen
keine Probleme, wenn die Feuchtigkeit entsprechend abgeführt wird.
Dies erfordert ausreichende Luftbewegung im Gewächshaus, die durch gleichzeitiges Lüften und Heizen erreicht wird.
Eine länger anhaltende Luftfeuchtigkeit von mehr als 80% führt zwar zu üppigem Wachstum, macht die Pflanzen jedoch
anfälliger für Krankheitsbefall. Bei kurzzeitigen Werten unter 60% ist eine Luftbefeuchtung nicht erforderlich. Bei hohen
Lichtmengen führt eine niedrige Luftfeuchtigkeit schneller zur Verfärbung der Pflanzen. Die gewünschten Werte brauchen
nicht unbedingt 24 Stunden am Tag vorzuherrschen. Die größten Probleme entstehen durch einen zu schnellen Anstieg bzw.
Abfall der Luftfeuchtigkeit.
Bei zu starker Lüftung oder ungleicher Wärmeverteilung, besteht die Gefahr einer tödlichen Bakterienkrankheit (Acidovorax
avenae spp. cattleyae), auch als Pseudomonas bezeichnet.
Die hohen Temperaturen während der Anzucht ermöglichen es fast das ganze Jahr über, das Gewächshausklima mit leicht
geöffneten Öffnungsfenstern und Schattennetzen zu entfeuchten.
Düngung
Die Düngung findet mit der Bewässerung statt. Die Zusammensetzung des Düngers hängt von der Jahreszeit und dem
Entwicklungsstadium der Pflanzen ab. Obwohl einfache und/oder flüssige Düngemittel verwendet werden können, ist die
Verwendung von Mischdünger meist viel praktischer.
In der Anzuchtphase empfiehlt sich eine Mischung aus Calciumnitrat, Plantprod oder Peters Excel 20-20-20 (mit Stickstoff)
und Bittersalz im Verhältnis 2:6:1. Dies ist eine prima Mischung, die über ein AB-Tanksystem zugeführt werden kann.
Der Mischung kann zusätzlich Eisen zugesetzt werden.
In der Winterperiode ohne Beleuchtung empfiehlt es sich, den Stickstoffanteil zu senken. Dazu kann man zum Beispiel den
Anteil Calciumnitrat erhöhen oder das Verhältnis 20-20-20 durch 7-11-27 ersetzen. Viel Licht erfordert zusätzliche Düngung.
Hierdurch wird jedoch der EC-Wert im Substrat zu hoch und der pH-Wert zu niedrig. Dies erhöht die Gefahr von Schäden
durch Fusarium und schlechter Wurzelbildung. Bei schnellem Absinken des pH-Wertes und bei Wurzelproblemen sollte der
Ammoniumgehalt verringert werden. Die Verwendung von Stickstoff ist jedoch sicherer und besser. Bitte beachten Sie, dass
der Stickstoffgehalt bei nassen Substraten und höheren Temperaturen gesenkt werden sollte.
Im Winter ist in den Kühlphase die oben erwähnte Anpassung des Stickstoffgehalts stets erforderlich. Diese Korrektur kann
jedoch auch im Sommer bei extrem heißem Wetter notwendig sein, weil bei Temperaturen über 28°C der Stickstoffgehalt in
der Standardlösung zu hoch wird. Die Pflanzen wachsen dann viel zu üppig. Der Standdarddüngerwert im Substrat beträgt
1 EC. Je nach Wachstumsbedingungen können die EC-Werte allerdings von 0,8 bis 1,2 EC angepasst werden. Dies sind
auch die Werte im Beregnungswasser. Regelmäßige Beregnung mit reinem Wasser (einmal monatlich) kann den Anstieg der
EC-Werte im Topf verhindern. Der pH-Wert sollte sorgfältig überwacht werden. Wird er zu niedrig, sollten mehr Ammonium und
Stickstoff zugeben werden. Dem Substrat vorher 1,5-3 kg Dolokal pro m3 Wasser je nach verwendeten Materialien zusetzen.
Krankheiten und Schädlinge
Bei einer gesunden Kultur und ausreichender Kontrolle der wichtigsten Schädlinge ist chemische Schädlingsbekämpfung
eher die Ausnahme als die Regel. Bei guter biologischer Bekämpfung können zu Beginn der Anzucht ziemlich viele
Spinnen und störendes Spinngewebe sichtbar sein. Die Spinnen fangen aber sehr viele Schädlinge und machen chemische
Schädlingsbekämpfungsmittel (fast) überflüssig. Wenn die Pflanzen in die Kühlabteilung gebracht werden, verschwinden die
Spinnen automatisch, weil es dort zu kalt ist.
Bei der Anzucht von Phalaenopsis können folgende Krankheiten, Schädlinge oder Symptome auftreten (Ursachen und
Wirkungen):
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■■ Knospenfall
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Knospenfall tritt vor allem im Herbst und Winter auf. Die Gründe dafür sind Lichtmangel, schlechte Durchwurzelung oder
niedrige Luftfeuchtigkeit bei hohen Temperaturen. Knospenfall kann auch bei Schneefall auftreten.
Thrips
Thrips kann zu Blatt- und Blütenmissbildungen führen. Er lässt sich mit der Raubwanze Amblyseius Swirski biologisch
bekämpfen. Kalifornischer Thrips verursacht in Pflanzen Befall durch das Bronzefleckenvirus (TSWV) sowie wässrige
Flecken in Blüten und Knospen.
Erwinia- und Pseudomonas-Bakterien (Acidovorax avenae spp. cattleyae)
Eine schwache Pflanzenstruktur durch zu viel Stickstoff und zu wenig Kalzium, zu hohe Temperaturen bei der Aufzucht,
zu hohe Luftfeuchtigkeit und zu wenig Ventilation kann zu Erwinia und Pseudomonas führen.
Die befallenen Pflanzen sollten vor jeder Beregnung sorgfältig entfernt und die befallenen Stellen anschließend mit einem
wasserstoffperoxydhaltigen Mittel gespritzt werden. Kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit, sie sollte nicht zu lange über 80%
liegen. Für die ständige Desinfizierung des Gießwassers sind verschiedene Systeme erhältlich.
Wichtig ist auch, das Becken und den Boden regelmäßig zu reinigen (reinigen zu lassen). de luchtvochtigheid dat die niet
te lang boven 80% zit. Voor een continue ontsmetting van het gietwater zijn diverse systemen op de markt. Belangrijk is
ook om waterbassins (bodem) regelmatig te (laten) reinigen.Teelt opkweekfase
Milbe (Moosmilbe)
Moosmilben sind kugelrunde glänzende Milben und können missgebildete Herzblätter und Blütenschäden verursachen.
Milben kommen vor allem im Sommer bei warmem und feuchtem Wetter vor. Zur Vorbeugung von Milben empfiehlt
es sich, die Pflanzen kurz vor dem Eintopfen mit einem Akarizid zu behandeln. Milben lassen sich am besten nach der
Beregnung bekämpfen, weil sie dann aktiv werden.
Tenuipalpus (früher Brevipalpus) oder rote Spinne
Tenuipalpus verursacht Verfärbungen an der Unterseite der Blätter.
Schild- und Wollläuse
Schild- und Wollläuse kommen auf der Unterseite der Blätter oder in Knospen und Blüten vor. Die grauen oder rosa- bzw.
orangefarbigen, mit Wachs bepuderten Tierchen finden sich in Gruppen in Blattachseln oder in Knospen und Blüten.
Farn-Trauermücke (Sciara)
Die Farn-Trauermücke verursacht vor allem bei jungen Pflanzen Wachstumshemmung. Sie lässt sich durch Zugabe von
Hypoaspis-Milben direkt beim Eintopfen biologisch gut bekämpfen.
Blumentopfwürmer (Lyprauta)
Die Larven der Lyprauta-Mücken (mehrere Arten) fressen die Wurzelspitzen an, im nassen Substrat sind sie aktiver. Achten
Sie auf ein ausreichend schnelles Trocknen des Substrats. Streuen Sie Makromilben (Macrocheles robustulus) beim
Eintopfen. Ein Teil der Mücken lässt sich mittels Lichtfallen wegfangen. Zur Not kann - mit den dazu zugelassenen Mitteln auch chemisch eingegriffen werden.
Raupen
Raupen verursachen Fraßschäden an Blüten und Blättern. Achten Sie deshalb auf Motten und Schmetterlinge und
verwenden Sie Pheromonfallen oder Lichtfallen um sie aufzuspüren. Achten Sie auch darauf, dass die Fenster bei eingeschalteten Lampen geschlossen sind, sonst werden Insekten von außen angelockt.
Mäuse
Mäuse fressen Blütenpollen, abhängig von der jeweiligen Sorte. Mäuse kommen vor allem bei
Winteranfang oder bei Regen ins Gewächshaus.
Schnecken
Schnecken befallen feuchte Pflanzen. Es sollten dann Maßnahmen zur Schneckenbekämpfung eingeleitet werden.
Dazu eignen sich Schneckenkörner oder Nematoden (biologisch).
Zur Vermeidung von Schneckenbefall sollte auf eine ausreichende Hygiene im Unternehmen geachtet werden.
Zum Beispiel sollte unter den Tischen kein Unkraut wachsen.
Zum Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln und deren Dosierung fragen Sie am besten einen Fachmann. Wir empfehlen
Ihnen auch die Verpackungsaufschriften gründlich zu lesen. Ein neues Mittel sollte immer zuerst bei wenigen Pflanzen ausprobiert werden.
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Einteilung des Gewächshauses
Abteilungen
Die Anzucht von Phalaenopsis-Topfpflanzen erfordert mindestens zwei Abteilungen pro Betrieb:
1 Anzuchtabteilung.
In der Anzuchtabteilung stehen die Pflanzen mit einer Anfangsgröße von 10-15 cm ca. 6 Monate lang (vegetative Phase).
2 Rispenanlage- und Weiterkulturabteilung.
Die Pflanzen wachsen ca. 5 Monate lang in der Rispenanlage- und Weiterkulturabteilung (generative Phase).
Das räumliche Verhältnis zwischen Vorkultur und Kühlphase beträgt unter optimalen Anzuchtverhältnissen 45:55. Die Sortierund Verarbeitungsräume gehören meistens zur Weiterzuchtabteilung. Oft haben Unternehmen zwei Anzuchtabteilungen, sowie
eine getrennte Kühl- und Weiterzuchtabteilung.
Tische oder Rollcontainer
Die Anzucht von Phalaenopsis findet auf Tischen oder Rollcontainern statt, möglichst mit offenem Boden. Dieser kann aus
verschiedenen Materialien bestehen. Zwischen den Tischen oder Containern sollte ausreichend Platz sein, damit Mitarbeiter
(eventuell auf Arbeitsbühnen oder -wagen) Gewächskontrollen durchführen können.
Von der Verwendung von Ebbe- und Flut Anstausystemen raten wir ab, denn darin kommt es aufgrund der mangelhaften
Durchspülung zu erhöhter Salzkonzentration im Substrat. Die wichtigsten Schaderreger wie Bakterien, Viren und Pilze werden
über das Wasser übertragen. Bei einem geschlossenen Tisch kann eine einzige kranke Pflanze über das Wasser die anderen
leicht infizieren.
Heizung
Die Heizungsanlage muss in der Anzuchtphase Tag und Nacht eine Temperatur von mindestens 27°C erzeugen. In der
Kühlphase sollten - ungeachtet der Außentemperatur - mindestens 20°C und nachts mindestens 18°C herrschen. Von niedrigeren Temperaturen raten wir ab.
Sonnensegel
Eine Schattierungseinrichtung ist bei der Kultur von Phalaenopsis sowohl zur Energieeinsparung als auch gegen übermäßigen
Lichteinfall unentbehrlich. Die meisten Unternehmen haben zwei, manche sogar drei Schattierungen zur optimalen Regelung
von Licht und Klima: eine Schattierung mit offenem Gewebe als Hauptschutz und ein leichteres Gewebe mit geschlossener
Struktur. Eine Außenschutzanlage bietet sehr gute Möglichkeiten um auch ohne Schattierfarbe eine kühle Weiterkultur zu realisieren. Außerdem spart man so bei der Belichtungs- und Kühlkapazität.
CO2-Anlage
Phalaenopsis gehört zur Gruppe der CAM-Pflanzen, bei denen die CO2- Aufnahme anders verläuft als bei anderen Pflanzen:
sie findet vor allem nachts statt. Bei Verwendung einer Belichtungsanlage kann dieser Prozess schon nachmittags beginnen,
nachdem die Pflanzen 12 bis 14 Stunden belichtet wurden. Vor allem im Winter bei frühen Startzeiten um ungefähr Mitternacht
darf dies nicht unterschätzt werden.
Eine Zuführung von CO2 in der Kühlphase führt zu 15% mehr Blüten. Dies bedeutet eine höhere Anzahl Rispen je Pflanze oder
mehr Blüten pro Rispe. Bei höheren Lichtmengen ist das CO2 daher auch während der Anzuchtphase von Bedeutung. Dann
kommt es zu einer verminderten Gelbverfärbung der Pflanzen. Bei hohen Lichtmengen öffnen die Pflanzen ihre Stomata früher
(schon bevor es dunkel wird) und können dann sogar bei Helligkeit CO2 aufnehmen. Werte von 600 bis 800 ppm (Parts per
Million) können das Wachstum beschleunigen und die Zahl der Rispen und Blüten pro Stiel erhöhen. Höhere Werte als ca.
1.000 dpm werden nicht empfohlen. Verwenden Sie reines CO2 um Schäden durch NOx und Ethylen vorzubeugen.
Assimilationsbeleuchtung
In den meisten Ländern, auch in den Niederlanden, ist während der Weiterkultur in den Wintermonaten
Assimilationsbeleuchtung erforderlich, um die benötigten Lichtwerte zu erreichen. Auch in der Vorkultur hat diese Belichtung
Vorteile, vor allem für die Wurzelentwicklung und Blattbildung. Die Beleuchtungsstärke sollte auf jeden Fall ca. 5.000 Lux betragen. Belichtung bis 10.000 Lux kann eine Verbesserung der Rispenanlage bewirken und den Anteil mehrfach verzweigter
Pflanzen erhöhen. Noch mehr Licht ist nicht unbedingt positiv, denn es wirkt sich auf die Pflanzentemperatur, das Klima im
Gewächshaus, den CO2-Gehalt und die Luftbefeuchtung aus.
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Auch Beregnung und Düngung muss auf die höhere Lichtintensität eingestellt werden. Größere Lichtmengen können die
Haltbarkeit der Blüten beim Konsumenten gefährden. Da es beim Kunden im Wohnzimmer oft viel dunkler ist als beim Gärtner,
besteht die Gefahr von Knospenfall. Pflanzen mit geöffneten Blüten sind viel weniger anfällig für Knospenfall und andere
Haltbarkeitsprobleme.
Kühl-/Klimaanlage
Viele Betriebe verfügen über eine Kühl-/Klimaanlage um die Nachttemperatur während der Sommerperiode auf 18°C zu
halten und damit die Rispenanlage zu fördern. Die Tagestemperatur sollte möglichst wenig über diesem Wert liegen, vorzugsweise nicht über 22°C. Eine Tagesdurchschnittstemperatur von 19-20°C ist ideal. Eine Nachttemperatur von über 19°C führt
zu einem schlechteren Rispenansatz. Eine Tagestemperatur von über 22°C ergibt zunächst weniger Blüten pro Stiel und ab
23°C auch weniger gut verzweigte Pflanzen. Bei diesen hohen Temperaturen wächst die erste Rispe zu schnell. Mit einer guten
Klimatisierung kann die Kultur viel besser geplant werden, sie ermöglicht damit eine gesteuerte, ganzjährige Produktion.
Die klimatischen Bedingungen in den Niederlanden erfordern Klimaanlagen mit 150 bis ca. 250Watt/m2, um auch bei heißem
Sommerwetter die Temperaturen im Gewächshaus auf durchschnittlich 20°C zu halten. Bei höheren Lichtmengen muss die
durchschnittliche Kühltemperatur auf 19°C verringert werden um Schäden durch Verbrennung zu verhindern. In warmen (mediterranen) Gebieten sollte die Kapazität der Klimaanlage 250 Watt/m2 betragen um vergleichbare Resultate zu erzielen.
Wenn ausschließlich natürlich Kühlung und Ventilation eingesetzt werden, ist keine Herbstblüte möglich. Wird zusätzlich eine
kleinere Klimaanlage nachts verwendet, verbessert dies die Aussichten auf eine ganzjährige Blüte, obwohl Planung und
Qualität nicht optimal sind. Alle diese Anlagen lassen sich auch kombinieren, wobei noch zusätzlich Vernebelung, Dachsprüher
oder Schattensegel eingesetzt werden können.
Produktion
Die Produktion eines modernen Unternehmens beträgt mit einer Raumausnutzung von 84% (was mit Rollcontainern oder
Rolltischen realisiert werden kann), bei erfolgreicher Kultur 45 bis mehr als 55 Pflanzen in 12-cm Töpfen pro m2 Gewächshaus
pro Jahr. Bei festen Tischen liegen diese Werte um ca. 20% niedriger. Automatisierte Unternehmen mit Sortiersystemen in der
Ablieferungsphase produzieren bereits mehr als 60 Pflanzen pro m2 Gewächshaus pro Jahr. Der Produktionsunterschied wird
unter anderem durch das Sortiment (Multiflora, Standard oder Grandiflora), Wachstumsgeschwindigkeit und die Ausfallraten
verursacht. Ausfallwerte von unter 5% sind normal, höhere Werte werden durch die Anzuchtbedingungen und/oder Anfälligkeit
der jeweiligen Sorten verursacht.
Raumnutzungsschema Gewächshaus (in 12-cmTopf)
Phase
Pflanzen/netto m2
Periode (in Wochen)
1. Vorkultur (topfen)
2. Aufzuchtphase Kühlung Weiterkulturphase
80-90
40-50
40-50
40-50
16-18 8-10 6-8 12-14 Platzbedarf in %
ca.
ca.
ca.
ca.
30
15
17
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