Ausschreibung für die wissenschaftliche Begleitung der Studie

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Ausschreibung für die wissenschaftliche Begleitung der Studie
„Zusammenhalt und Vielfalt“
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1. Beschreibung der Studie „Zusammenhalt und Vielfalt“
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Ausgangslage:
Das Zusammenleben von Menschen ist geprägt vom Umfeld, in dem sie leben – und dieses ist einem kontinuierlichen Wandel ausgesetzt. So leben wir
in einer immer heterogener werdenden Gesellschaft. Sie wird es in ethnischer, religiöser, sprachlicher und kultureller Hinsicht durch den Zuzug von
Menschen aus anderen Weltregionen. Sie wird es aber auch durch das
selbstbewusstere Auftreten von (Sub-)Gruppen, wie bspw. Mitgliedern der
LGBTIQ-Community oder Menschen mit Behinderung.
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Es stellt sich die Frage, ob Menschen die Fähigkeit fehlt, konstruktiv mit gesellschaftlicher Vielfalt umzugehen. Dies hat womöglich negative Folgen für
jeden einzelnen Menschen, sein persönliches Wohlbefinden und die Beziehung zu Anderen. Mangelndes Vertrauen, fehlende Bindungen und Beziehungen erschweren die Generierung von Sozialkapital und schwächend dadurch
das Gemeinwesen. Der gesellschaftliche Zusammenhalt wird unter diesen
Voraussetzungen gefährdet, mindestens aber herausgefordert.
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Welchen Zusammenhang es tatsächlich zwischen einem vermeintlich schwindendem gesellschaftlichen Zusammenhalt und zunehmender Vielfalt gibt und
mit welchen Maßnahmen dieser Entwicklung womöglich entgegengewirkt werden kann, wollen wir im Rahmen einer geplanten Studie untersuchen. Dabei
soll es allerdings nicht bei einer reinen Analyse bleiben. Wir erwarten uns von
der Studie konkrete Hinweise und Handlungsempfehlungen, die anschließend
Eingang in bestehende oder zu entwickelnde Fördermaßnahmen finden sollen. Zudem soll auch ein öffentlicher Diskurs befördert werden, bei dem insbesondere die Rolle der Zivilgesellschaft für den Zusammenhalt in heterogenen
Gemeinwesen thematisiert werden soll.
Die Robert Bosch Stiftung möchte einen eigenständigen Beitrag zum Thema
leisten. Die für die Studie zu entwickelnde Befragung ist auf Wiederholung angelegt. Die Ergebnisse sollen aufbereitet, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und diskutiert werden.
Sitz: Stuttgart, Amtsgericht Stuttgart, HRB 109, Geschäftsführung: Uta-Micaela Dürig, Prof. Dr. Joachim Rogall
Robert Bosch Stiftung GmbH, Heidehofstraße 31, 70184 Stuttgart; Postfach 10 06 28, 70005 Stuttgart
Telefon +49 711 46084-0, Telefax +49 711 46084-1094, www.bosch-stiftung.de
Landesbank Baden-Württemberg, IBAN: DE04 6005 0101 7406 5007 50, BIC/SWIFT: SOLADEST600
Gesellschaft
Ansprechpartner
Dr. Ferdinand Mirbach
Senior Projektmanager
Telefon +49 711 46084-480
Telefax +49 711 46084-10480
ferdinand.mirbach
@bosch-stiftung.de
31.07.2017
Beschreibung des Vorhabens:
Laut „Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt“ der Bertelsmann Stiftung beispielsweise ist eine kohäsive Gesellschaft gekennzeichnet durch belastbare
soziale Beziehungen, eine positive Verbundenheit mit dem Gemeinwesen und
eine ausgeprägte Gemeinwohlorientierung. Hinsichtlich der sozialen Beziehungen wird dabei explizit auf die Bedeutung der Akzeptanz von Vielfalt verwiesen.
Bei der Planung unserer Studie zum Themenkomplex Zusammenhalt und
Vielfalt interessiert uns insbesondere der letztgenannte Aspekt. Geleitet werden wir daher von folgenden Fragen:
Wie gehen die Deutschen mit Vielfalt um? Inwiefern wird der soziale
Zusammenhalt in Deutschland durch zunehmende gesellschaftliche
Vielfalt beeinflusst?
Um diese zentralen Leitfragen beantworten zu können stellen wir folgende
Unterfragen:
- Sehen die Deutschen in (zunehmender) Vielfalt eine Chance oder
macht sie ihnen Angst?
- Gibt es Unterschiede in der Akzeptanz von Vielfalt je nach Vielfaltsdimension? Und lassen sich signifikante Unterschiede im Umgang von
Menschen mit Vielfalt festmachen an Faktoren wie ihrem Geschlecht,
Alter, sozialem Status oder der Region, in der sie leben?
- Wo finden Begegnungen statt und tragen diese zum Abbau von Vorurteilen bei oder verstärken sie Vorbehalte?
- Wird „abstrakte“ Vielfalt der Gesellschaft anders wahrgenommen als
eine erlebte Vielfalt in der Familie oder der Nachbarschaft?
- Was sind ggf. die Gründe für Ablehnung und was muss getan werden,
um Vielfalt akzeptabel zu machen?
- Welche Strategien haben die Deutschen im Umgang mit Vielfalt?
Die geplante Studie ist auf zwei Ebenen angelegt: Sie soll empirisch mit einer
Befragung untersuchen, wie der Einzelne mit Vielfalt umgeht (Mikro-Ebene)
und aufzeigen, welche Effekte das für die Gesellschaft (Makro-Ebene) hat.
Entsprechend unserer strategischen Ausrichtung ist es uns dabei wichtig,
Vielfalt in all ihren Dimensionen (Alter, Geschlecht, Behinderung, sexuelle Orientierung, Ethnie, Religion, Sozial- und Bildungsstatus) zu untersuchen und
uns nicht auf Einzelaspekte (wie bspw. Ethnie oder Religion) zu beschränken.
Eben in dieser breiten Betrachtung von Vielfalt vermuten wir einen zentralen
Mehrwert der Studie und möchten auch Hinweise auf die Relevanz verschiedener Kategorien in der Alltagswahrnehmung der deutschen Mehrheitsbevölkerung erhalten.
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2. Gegenstand des Auftrags
Ausgeschrieben wird die wissenschaftliche Begleitung der geplanten Studie
„Zusammenhalt und Vielfalt“. Der Auftrag umfasst dabei Folgendes:
- Einordnung und Nachweis der Relevanz der genannten Thematik
- Unterstützung bei der Auswahl eines Befragungsinstitutes
- Erarbeitung eines Forschungsdesigns sowie des Fragebogens in Abstimmung mit dem Befragungsinstitut, dabei Abgleich mit BefragungsItems bereits bestehender, themenverwandter Studien
- Teilnahme an gemeinsamen Workshops zur Detailplanung der Studie
und an Steuerungstreffen
- Steuerung des Befragungsinstituts
- Statistische Auswertung von Rohdaten und Validierung der Ergebnisse
- Aufbereitung und Interpretation von Ergebnissen in Vorbereitung einer
Publikation und Aufbereitung von Handlungsempfehlungen für die Förderpraxis
Die Durchführung der Befragung wird gesondert ausgeschrieben. Empfehlungen durch den wissenschaftlichen Begleiter werden gerne entgegengenommen. Bitte zeigen Sie an, ob Sie auch für die Durchführung der Befragung ein
Angebot einreichen werden.
Die wissenschaftliche Begleitung der Studie beginnt im Oktober 2017.
Im Mai 2018 sollen die Befragungsergebnisse vorliegen.
3. Angebotserstellung
Angebotsersteller sollten einschlägige Vorerfahrungen bei der Planung und
Begleitung von quantitativen Studien sowie eine thematische Expertise zu gesellschaftlicher Kohäsion und Diversität nachweisen können.
Das schriftliche Angebot sollte folgende Inhalte enthalten:
- Verständnis des Auftrags
- Beschreibung des Projektteams, der jeweiligen Vorerfahrungen
und fachlichen Eignung sowie der jeweiligen Rolle im Team
- Darstellung der einzusetzenden (wissenschaftlichen) Methoden
und Instrumente, ggf. Darstellung von Datenquellen
- Arbeits- und Zeitplan mit Meilensteinen
- Finanzielles Angebot, das zwischen Personal- und Sachkosten differenziert und die Kalkulationsgrundlagen der Kostenpositionen
darstellt. Für die wissenschaftliche Begleitung stehen 40.000€
(brutto) zur Verfügung. Bitte planen Sie einen ausreichenden Puffer ein und achten Sie auf die Wirtschaftlichkeit Ihres Angebots.
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(Für die Durchführung der Befragung steht ein gesondertes Budget
zur Verfügung.)
4. Auswahlverfahren
Die Ersteller überzeugender Angebote werden zu einer Präsentation des Angebots in die Robert Bosch Stiftung GmbH nach Stuttgart eingeladen. Die
Kosten für die Erstellung eines Angebots werden nicht erstattet. Die Reisekosten zur Präsentation des Angebots werden für eine Person erstattet.
Zeitlicher Ablauf:
- Interessensbekundung an Dr. Ferdinand Mirbach bis einschließlich
21.08.2017
- Einreichung des schriftlichen Angebots an Dr. Ferdinand Mirbach
bis einschließlich 28.08.2017 per Email
- Präsentation der Angebote in der Robert Bosch Stiftung GmbH in
Stuttgart Anfang/Mitte September 2017
- Zuschlagserteilung bis Ende September 2017
5. Ansprechpartner
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich telefonisch / per E-Mail an:
Dr. Ferdinand Mirbach
Senior Projektmanager
Gesellschaft
Telefon +49 711 46084-480
Telefax +49 711 46084-10480
[email protected]
Wir freuen uns auf Ihr Angebot!
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