Kritikenspiegel "Der Kaufmann von Venedig"

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Kritikenspiegel "Der Kaufmann von Venedig"
Auszüge aus der Berichterstattung, Oper im Festspielhaus 2013
Stand: 5. August 2013
Die Zeit, Hamburg
Fotoprobe Kaufmann von Venedig
Bild 11
©
Bregenzer Festspiele/ Karl Forster
Diese Oper klingt wunderbar brillant, leichtfüßig, der komödiantische
Gestus kommt bei den Wiener Symphonikern unter der Leitung des
Klangbastlers Erik Nielsen bestens heraus. […] Die Inszenierung im
Bregenzer Festspielhaus besorgt Keith Warner, der im Handeln des Juden
Shylock überaus edle Motive erkennt, die immanente Schuldfrage des
Werks mit ihrer unlösbaren Religionsproblematik in der Schwebe hält und
ansonsten mit virtuos wechselnden Szenen für Brillanz auf der Bühne
sorgt.
[…] Genial ist das Labyrinth im Belmont-Akt, in dem drei Banktresore als
Stellvertreter der drei Kästchen herhalten.
Fotoprobe Kaufmann von Venedig
Bild 23
©
Bregenzer Festspiele/ Karl Forster
Financial Times, London
Bregenz, with the support of Poland´s Adam Mickiewicz Institute, has
thrown every imaginable resource at this exhumination to ensure its
success. And the results are stiking. Director Keith Warner and designer
Ashley Martin-Davis update Shakespears´s tale […] to a time that could be
the end of the 19th century, bookending it with Antonio on a psychatrist´s
couch. […] Warner´s staging treads a fine line between harsh cruelty and
levity, with a good mix of clarity and complexity.
[…] One of Bregenz´s great assets is Erik Nielsen, who conducts with an
ideal combination of structured intelligence, sensitivity and wisdom. He
gives the piece all the care it needs to work, performing miracles of
Fotoprobe Kaufmann von Venedig
Bild 1
©Bregenzer Festspiele/Karl Forster
balance even when Tchaikowsky´s vocal lines tangle awkwardly with
over-scored orchestration […] Pountney believes that this opera deserves
a central place in the 20th-century canon; this production makes a strong
case for his claim.
Der Tagesspiegel Berlin, Frederik Hanssen im ORF Interview
8/6/2013 4:06 PM
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Ich bin restlos überzeugt von der Inszenierung. Es ist eine ganz brillante Arbeit, die Keith Warner hier gemacht
hat. In der Personenführung wirklich ganz toll im Detail gearbeitet. Vor allem überzeugt er mich sehr, dass er die
Handlung verlegt, so in die Zeit um 1910. […] Das ist wirklich bis zum Schluss sehr gut durchgearbeitet. […]
Alleine schon der Mut dieses Stück hier vorzustellen, dafür gebührt ihnen Respekt und Dank.
Faustkultur Online, Thomas Rothschild im ORF Interview
Man kann kaum begreifen, dass diese Oper nicht schon längst den Weg ins Repertoire gefunden hat. Ich finde es
ist eine kongeniale Vertonung. Musikalisch hochinteressant […] Er behält die Shylock Handlung, die ja wesentlich
bekannter ist, aber auch die Komödien Handlung bei […] Ich finde es sehr interessant, dass sowohl Musik als
auch Regie in der märchenhaften Handlung […] auch Komik hat.
Abendzeitung München
[…] Die Wiener Symphoniker unter Erik Nielsen realisierten die Schattierungen und Klangfarben bravourös […]
Keith Warners Regie war in der Gerichtsszene, in der Shylock darauf besteht, dass ihm laut Vertrag ein Pfund
Antonius Fleisch zustehe, am stärksten. Da ließ sich für Momente packende Bühnen-Dramatik genießen, auch
weil die Musik einmal aus dem Versteck wohldosierter Harmlosigkeit ausbüchste.
Die Welt, Berlin
Tchaikowsky ist ein handwerklich außerordentlich versierter Komponist. Er beherrscht die verschiedenen
Stil-Ebenen, aus denen sich seine Oper zusammensetzt, mit müheloser Leichtigkeit, zur Belustigung des
Publikums bringt er auch ein Zitat aus der vierten Sinfonie seines Namensvetters unter. Seine eigene
Musiksprache ist frei atonal, natürlich stark durch den Handlungsverlauf definiert, die aber trotzdem ganz
selbstständig zum Operngeschehen Stellung bezieht. […]
Den zweiten Akt, beim Glücksspiel um die drei Kästchen, das über den Ehemann der schönen Portia
entscheidet, inszenierte Keith Warners besonders effektvoll und voller Situationskomik.
Schweizer Radio, Zürich
Das Sängerensemble, mit nicht weniger als acht Hauptrollen, überzeugte mit einer soliden Leistung, ebenso das
Dirigat von Erik Nielsen. Die Wiener Symphoniker spielten unter seiner Leitung zuverlässig. Dass es das
Orchester mit einer vollständig unbekannten Partitur zu tun hatte, zeigte sich möglicherweise in einer gewissen
Distanziertheit im musikalischen Ausdruck. Nichts Derartiges zeigte sich beim Sänger und Darsteller des
Shylock: Adrian Eröd fesselte durch seine packende Charakterisierung.
8/6/2013 4:06 PM
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Deutschlandfunk, Köln
[…] kein Zweifel: Dieser André Tschaikovsky konnte komponieren. […] Eindringliches Format besaß nur die
große Klagemusik nach Shylocks Scheitern in der Gerichtsverhandlung. Hübsch auch die zitatenreiche
musikalische Groteske bei der Werbung um die reichen Erbinnen. […] Ansonsten aber glänzend rollendeckende
Solisten um den hochexpressiven, zerrissenen Shylock von Adria Eröd.
Augsburger Allgemeine
Die Uraufführung bei den Bregenzer Festspielen hinterließ als intensives und anspruchsvolles Musiktheater einen
starken Eindruck. […] Der britische Regisseur Keith Warner hat den vielschichtigen Stoff samt seiner komplexen
Vertonung für Bregenz in eine großartige Form gegossen. Seine Inszenierung macht die Kaufmann-Geschichte
wie auch Tchaikowskys Musik greifbar.
[…] So ernst Tchaikowsky und sein Liberettist John O’Brien die Komödie auslegen, so lebendig, manchmal
amüsant, gelingt in Bregenz – zumindest über weite Strecken – die Umsetzung. Tanz- und Pantomime –
Einlagen, ein verblüffendes Bühnenbild und die schauspielerische Leistung machen die schwere Kost leichter
verdaubar.
Stuttgarter Nachrichten
Die Regie Keith Warners im Bühnenbild von Ashley Martin-Davis ist darauf bedacht, verständnisfördernd zu
wirken und trotzdem eigene Akzente zu setzen, etwa durch die klaustrophobische Enge des Gerichtssaals, in
dem der dritte Akt spielt. Die Wiener Symphoniker, das Hausorchester der Bregenzer Festspiele, hinterlassen
unter Erik Nielsen einen engagierten […] Eindruck. Gesungen wird insgesamt hochachtbar, wobei Adrian Eröd
als fulminanter Shylock besonders erwähnt werden muss. Es ist wie so oft bei Uraufführungen: Schön wäre es,
dieser Oper demnächst wieder zu begegnen.
Stuttgarter Zeitung
Es ist ein großes dreistündiges Werk, der Moderne verpflichtet, in der schroffe, scharfe Klänge neben filigraner
Liedstrukturen und musikalischen Zitaten stehen; Hier die süße, tänzerische Leichtigkeit des Lebens
kulturbeflissener Großbürger, dort die Düsternis des von allen verabscheuten Juden. Dieser Kaufmann von
Venedig ist als Oper in Bregenz dichter und spannender dargebracht als auf den meisten Schauspielbühnen.
Keith Warner hat das Werk very british inszeniert, also konsequent gut erzählend und von höchster ästhetischer
Kraft im Bühnenbild von Ashley Martin Davis […] Erik Nielsen leitet die Wiener Symphoniker phänomenal durch
den Kosmos dieser Partitur. […] Großartiges, bewegendes Musiktheater.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
8/6/2013 4:06 PM
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Shakespeares Nebeneinander von Drama, Farce und Komödie hat schon berühmtere Komponisten vor
unlösbare Aufgaben gestellt. Dann aber folgt der dritte Akt mit der berüchtigten Gerichtsverhandlung über
Shylock […]. Und plötzlich ist alles anders.
Als habe das Schicksal des Juden, der den Christen eine Barmherzigkeit gewähren soll, auf die er selbst bei
ihnen nicht hoffen darf, eine Saite in Tchaikowsky zum Klingen gebracht, vertont er dieses Tribunal mit einer
Härte und Präzision, dass aus der Farce unversehens eine erschütternde Tragödie wird.
Frankfurter Rundschau
Keith Warner brachte das Geschehen lebendig auf die Bühne, wirksam unterstützt von der unaufwändigen
Ausstattung von Ashley Martin-Davis. […]
Erik Nielsen, am Dirigentenpult ein aufmerksamer, sensibler Animateur der Wiener Symphoniker, erwies sich
erneut als hellhöriger Spezialist für unerhörte Klangwelten.
Südwest Presse, Ulm
[…] auch indoors glänzen diese Festspiele. Mit einer wiederentdeckten Oper: solide Regie, herbschöne Klänge.
[…] David Pountney, dem Intendanten der Bregenzer Festspiele, ist nun mit der posthumen Uraufführung von
Tchaikowskys Kaufmann von Venedig (1982) – nach etlichen Opern- Wiederentdeckungen von Szymanowski
oder Weinberg – erneut ein Coup gelungen.
[…] Warner arbeitet mit mehrdeutigen Bildern und hintergründigem Humor. Erik Nielsen schafft es mit den Wiener
Symphonikern, Tchaikowskys bildkräftige Sprache wirkungsvoll zu vermitteln.
Südkurier, Konstanz
[…] Ein erstaunliches Werk, wenn man bedenkt, dass es Tchaikowskys einzige Oper ist [...] Man wird nach
diesem Opernabend in Bregenz die Musikgeschichte sicherlich nicht umschreiben müssen, aber bemerkenswert
bleibt diese Wiederentdeckung dennoch. […] vor allem die dramatische Gerichtsszene. Sie ist, unterstützt durch
Keith Warners Regie, der packende Höhepunkt der Oper. Wie sich hier die Wut des von den Christen ständig
verhöhnten und ausgegrenzten Shylock (großartig: Adrian Eröd) in einer sich bedrohlich aufbauenden Musik
Bahn bricht und schließlich entlädt, das geht unter die Haut.
[…] Zur Hochform liefen die Wiener Symphoniker unter der Leitung des jungen Amerikaners Erik Nielsen auf, der
sich der Partitur offenbar mit Haut und Haaren verschrieben hat. Tchaikowsky wäre glücklich gewesen. Das
Publikum war es auch. Großer Beifall.
Badische Zeitung, Freiburg
8/6/2013 4:06 PM
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[…] sein Kaufmann von Venedig, der bislang noch der Uraufführung harrte, ist kein einfaches Werk. Wenn die
Bregenzer Festspiele dies nun nach über 30 Jahren im Festspielhaus nachholen, ist das ein Verdienst von
Intendant David Pountneys Musiktheater-Expeditionskurs und nicht hoch genug zu loben.
[…] Unvergleichlich lebt, spielt und singt Adrian Eröd seinen Shylock: mit viel Hintergründigkeit und Melancholie
in seinem lyrischen Bariton. Erik Nielsen und Wiener Symphoniker sorgen dafür, dass auch das instrumentale
Niveau dieser späten Uraufführung stimmt: mit einer sorgfältigen und um Präzision bemühten Interpretation.
Kurier, Wien
Wichtig, richtig und sehr, sehr klug.
Und man kann Intendant David Pountney gar nicht genug für seine konsequenten Raritäten-Ausgrabungen
danken.[…] Die Musik ist einmal tonal, dann ein wenig atonal, sie lebt von Clustern (so genannten „Tontrauben“),
lyrischen Ensembles, einigen jazzigen Einschüben, zitiert Benjamin Britten, mitunter auch Richard Wagner und ist
meist richtig gut. […] Vor allem aber entfaltet die Musik in der entscheidenden Szene des dritten Akts, wenn der
Jude Shylock das ihm zustehende Pfund Fleisch aus dem Körper des Kaufmanns Antonio schneiden will, eine
ungeheure dramatische Sogwirkung.
ür ungetrübte Freude jedoch sorgen die perfekt einstudierten Wiener Symphoniker unter der Leitung des jungen
Dirigenten Erik Nielsen, die viele Facetten dieses teils auch sehr sperrigen Stückes hörbar machen. […]
Ähnliches gilt für manche der Sänger: So ist Bariton Adrian Eröd als Shylock stimmlich wie darstellerisch ein
Ereignis. Wie Eröd die Ambivalenz dieses jüdischen Geschäftemachers als Opfer und Täter zugleich ausspielt,
ist einfach sensationell. Das geht unter die Haut. Eine zurecht bejubelte Darbietung.[…] Und die Regie? Keith
Warner und Ausstatter Ashley Martin-Davis machen uneitel viel richtig, fügen szenisch mehrere Ebenen ein. [...]
Umsetzung: Meist sehr gut. Eröd ist grandios.
Die Presse, Wien
Der Kaufmann von Venedig von André Tchaikowsky (1935–1982) erfuhr seine späte Uraufführung: herbe, aber
wertvolle Kost mit Adrian Eröd als Shylock im expressiven Zentrum. […] Mag sein, dass Tchaikowskys Leben
insgesamt fesselnder, schillernder wirkt als sein kompositorisches Hauptwerk, die lange vergessene
Shakespeare-Vertonung The Merchant of Venice (Libretto: John O'Brien), die nun beim TchaikowskySchwerpunkt der Bregenzer Festspiele mit hoher Ensembleleistung zu Uraufführungsehren kam.
Schwäbische Zeitung, Leutkirch
Während aber die Romantiker melancholische Gefühle ohne Ursachenforschung kultivierten, geht Antonio in
Keith Warners Inszenierung zum Seelendoktor, um auf der Couch seine Depression analytisch zu ergründen.
Diese von Warner hinzuerfundene, am Schluss wieder aufgegriffene Rahmenhandlung erweist sich in mehrfacher
Hinsicht als genialer Kunstgriff.
8/6/2013 4:06 PM
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[…] Musikalisch hohes Niveau garantierten die von Erik Nielsen kundig dirigierten Wiener Symphoniker, der
Prager Philharmonische Chor und nicht zuletzt die fabelhaften Solisten.
Münchner Merkur
Fassbar wird das Stück dank großartiger Sängerdarsteller […] Viel verlangt Tchaikowsky vom Orchester. Und das
eigentliche Ereignis des Abends ist, wie sich die Wiener Symphoniker die vertrackte Partitur zu eigen gemacht
haben, diese – gesteuert vom frappierend souveränen Erik Nielsen – geradezu leben.
Hannoversche Allgemeine Zeitung
Die Liebeswerbung um die reiche Portia (selbstbewusst und sicher: Magdalena Anna Hofmann) kostet
Tchaikowsky genüsslich und genussreich aus.
[…] Und Regisseur Keith Warner beschert dem Zuschauer per Videoprojektion von oben unerwartete Einblicke in
das Liebeslabyrinth.
ORF Online, Wien
[…] Die Trennung der Welten macht sich auch bei der Ausstattung (Ashley Martin-Davis) sichtlich bemerkbar.
Regisseur Warner setzt alles sehr verständlich und reduziert in Szene. Shylocks Handelsplatz ist reduziert,
grau-schwarz-weiß, Portias Residenz im zweiten Akt ein grünes Labyrinth, das dem komödiantischen Teil zur
perfekten Kulisse wird.
[…] Tchaikowskys Komposition erweist sich dem Stück entsprechend als facettenreich und anspruchsvoll, für
Musiker und Dirigenten keine leichte Aufgabe und partienweise extrem schwierig für die Sänger. Dennoch gelingt
es sowohl den Wiener Symphonikern unter der Leitung von Erik Nielsen als auch den Sängern, allen voran
Adrian Eröd als Shylock und Magdalena Hofmann als Portia, den Anforderungen der Partitur gerecht zu werden.
[…] Bei der Bregenzer Uraufführung wurde das Werk vom Publikum gut angenommen, für eine moderne Oper
typisch jedoch auch mit hohem Polarisierungsgrad. Es ist zweifellos Regisseur Warner und seiner klugen
Inszenierung zu verdanken, dass dieses Stück am Ende auch viel wohlwollenden Applaus erntete. Dieser war
mehr als verdient.
Der neue Merker, Wien
Keith Warner schuf eine klare Regie für alle Beteiligten, allerdings - so ein Stück läuft von selbst. Praktisch und
geschmackvoll sind Bühnenbild und Kostüme von Ashley Martin-Davis. Erik Nielsen betreute feinfühlig diese
Welturaufführung.
[…] Die Sängerbesetzung konnte besser nicht sein. Allen voran Adrian Eröd als Shylock. Diese Rolle ist ihm so
8/6/2013 4:06 PM
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Maß geschneidert, als hätte der Komponist für ihn geschrieben. Der brave Antonio, der einzige ohne „Familie“ ist
einem Countertenor zugedacht. Christopher Ainslie konnte absolut in dieser Partie gefallen. Sein Freund
Bassanio wurde vom Tenor Charles Workman sehr schön und lyrisch gesungen. Seine angebetete Portia, die die
beiden Freude aus dem Verderben rettet ist Magdalena Anna Hofmann mit frischem lyrischen Sopran. Ihre
Begleiterin Nerissa war Verena Gunz, Besitzerin einer hellen und sehr ansprechenden Mezzostimme. Jessica,
Shylocks Tochter wurde mit Liebreiz und schöner Stimme von Kathryn Lewek umgesetzt. Jason Bridges war mit
ansprechendem Tenor ihr Liebhaber Lorenzo.
Der Standard, Wien
Musik und Regie begeisterten größtenteils. […] Die anspruchsvolle, mit vielen Soli gespickte Partitur des Werks
ist für die Wiener Symphoniker eine Herausforderung, die sie auch dank der umsichtigen, präzisen Leitung von
Erik Nielsen gewinnend bewältigen.
Tiroler Tageszeitung, Innsbruck
Mit der Uraufführung von André Tchaikowskys Oper Der Kaufmann von Venedig gelang bei den Bregenzer
Festspielen eine großartige Entdeckung. […] Dem Licht entgegen ging nun auch Tchaikowskys Oper, ein großes,
eindringliches, nicht nur die britische Oper des 20. Jahrhunderts ergänzendes Werk […] Dirigent Erik Nielsen und
die Wiener Symphoniker heben das enorm anspruchsvolle Werk großartig ins Leben. Keith Warner inszeniert in
Ashley Martin-Davis’ Bühnenbild und Kostümen, Davy Cunninghams fabelhafter Lichtgestaltung und Michael
Barrys eindrücklicher Bewegungsregie in intensiven Personenbeziehungen, in der Männerwelt schwarz-weiß.
Salzburger Nachrichten
Warner hat sich ein konzises Konzept zurechtgelegt, das mit irgendwie venezianisch wirkenden, mobilen und
rasch umzugruppierenden Elementen arbeitet, und darüber die Personenführung nicht vergisst. […] Der Anfang
ist in einem mechanisch-schnurrenden Konversationston gehalten. Wenn die Liebe ins Spiel kommt, wird die
Musik lyrisch, weich und leicht, wenn der SA-Schergen-und-Inquisitions-Mob agiert, bösartig-laut. Die Bilder sind
über Zwischenspiele verzahnt. Der stärkste Akt ist die Gerichtsszene mit dem Shylock-Monolog.
Der Tagesspiegel, Berlin
Das sieht elegant aus (Bühne und Kostüme: Ashley Martin-Davis) und überzeugt inhaltlich. […]
Keith Warners brillante Personenführung, die Art, wie er in dieser düsteren Komödie grotesk witzige Situationen
neben sentimentale Episoden stellt, um gleich wieder Thriller-Spannung zu erzeugen, macht den dreistündigen
Abend erträglich.
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Wiener Zeitung
Im Fokus aber steht der Jude von Venedig, und als solcher ist Adrian Eröd grandios: Von der stillen
Erniedrigungsduldung bis zur rigorosen Rachesturheit, wenn er sein berühmtes Pfund Fleisch einfordert, tönt
Eröd so gefühlsecht wie wortdeutlich - und entfacht damit zuletzt Begeisterungsstürme. Viel Applaus freilich auch
für den inbrünstigen Bassanio von Charles Workman und den süßlichen, wiewohl kleinen Countertenor von
Christopher Ainslie (Antonio).
Ludwigsburger Kreiszeitung
Tchaikowskys Oper ist eine gloriose Entdeckung. […]
Christopher Ainslie bringt mit seinem eng mensurierten Organ die Verletzlichkeit und Verklemmtheit dieser Figur
besonders zur Geltung. Der Bariton Adrian Eröd ist sein stimmmächtiger, die Emotionen des jüdischen
Geldleihers Shylock ungeheuer differenziert darstellender Gegenspieler.
Vorarlberger Nachrichten, Schwarzach
Der Kaufmann von Venedig ist ein kluges, unterhaltendes und spannendes Musiktheater, das auf eine äußerst
präzise Auseinandersetzung mit den Stimmen schließen lässt. Man versteht jedes Wort. Und man versteht dank
Regisseur Keith Warner jedes Bild.
[…] Dass für den vor allem komödiantischen Mittelteil ein Labyrinth auf die Bühne kommt, durch die sich die
Personen winden, oder dass manch skurrile Szene entwickelt wurde, tut dem Verlauf gut. […] Adrian Eröd
(Shylock) trägt die Aufführung mit sehr genauem Gesang, Christopher Ainslie bringt als Antonio die
entsprechende Farbe ein, David Stout als Gratiano den geforderten Kontrast. Magdalena Anna Hofmann meistert
die extrem schwierige Partie der Portia gesanglich wie spielerisch, Verena Gunz verströmt als Nerissa Wohlklang.
Auch der Sopran wird nicht geschont, mit Kathryn Lewek (Jessica) hat man die Uraufführung aber ebenso gut
besetzt wie mit Charles Workman (Bassiano).
Deutsche Presse Agentur, Konstanz
Im Bregenzer Festspielhaus entpuppt sich das Werk von Tchaikowsky als ein Spiel mit Zeiten, Assoziationen und
Stilrichtungen, das von Keith Warners Inszenierung und der Ausstattung von Ashley Martin-Davis gefühlvoll
unterstützt wird. […] Die Musik, die von den Wiener Symphonikern unter Leitung von Erik Nielsen interpretiert
wird, bleibt dem Opernstil treu, mitunter bringen Flötensoli sogar folkloristische Züge mit hinein.
Austria Presse Agentur, Bregenz
[…] besticht durch persönlichen Stil sowie komplexe Musikalität, die dem Klang viel Raum gibt. Das in englischer
Sprache gesungene dreistündige Werk dirigierte der Amerikaner Erik Nielsen am Pult der grandios
8/6/2013 4:06 PM
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musizierenden Wiener Symphoniker. Mit viel Beifall wurde die Regie des Briten Keith Warner bedacht, die
stimmige Ausstattung stammt von dessen Landsmann Ashley Martin-Davis. Trotz etlicher Längen erweist sich
das Werk des vor allem als Konzertpianist und Kammermusiker bekannten Andre Tschaikowsky in vielen
Bereichen als farbig und vielschichtig. Gleichzeitig merkt man dramaturgische Defizite.
Die Umsetzung fordert sowohl die Sänger als auch das Orchester im höchsten Maß heraus. Am dichtesten und
überzeugendsten ist die berühmte Gerichtsszene geraten, wenn Shylock streng nach dem Buchstaben des
Vertrages ein Pfund Fleisch aus dem Körper von Antonio fordert. Aus dem gefeierten Ensemble stachen
Staatsopern-Bariton Adrian Eröd in der Titelrolle des reichen Shylock, Sopranistin Magdalena Anna Hofmann
(tags zuvor noch als Erste Dame in der Zauberflöte im Premiereneinsatz) als raffinierte Portia, Sopranistin Kathrin
Lewek als Shylock-Tochter Jessica, Kontratenor Christopher Ainslie als Antonio und Tenor Charles Workman als
dessen Freund Bassanio hervor.
Oberösterreichische Nachrichten, Linz
Keith Warner setzt die Oper in der beeindruckenden, in den 20er-Jahren angesiedelten Ausstattung von Ashley
Martin-Davies äußerst geradlinig, ohne allzu sehr auf Tchaikowskys Biographie Bezug zu nehmen, um. […]
Musikalisch war die Novität bei Erik Nielsen und den Wiener Symphonikern in besten Händen. Deren akribische
Arbeit fügte ein ideales Fundament für das insgesamt hervorragend besetzte Sängerensemble, das von Adrian
Eröd als fulminanten Shylock bestens angeführt wurde. Er war nicht nur stimmlich restlos überzeugend, sondern
auch in der Darstellung dieser vielschichtigen Rolle. Ebenso großartig Magdalena Anna Hofmann als
wandlungsfähige Portia und Verena Gunz als gewiefte Nerissa. Christopher Ainslie machte die zerbrechliche
Figur des Antonio sehr deutlich. Genau das Gegenteil, die durch nichts zu erschütternde Lässigkeit Bassanos
fand in Charles Workman einen idealen Darsteller, der auch stimmlich beeindruckte.
NEUE Vorarlberger Tageszeitung, Schwarzach
[…] die Orchesterpartitur ist ungemein ausdrucksstark, differenziert und farbig, entfernt vergleichbar mit Benjamin
Britten […]
Überhaupt hat Regisseur Keith Warner die Figuren aufs Feinste gezeichnet.
[…] Die ungemein komplexe Partitur wurde von den Wiener Symphonikern unter dem amerikanischen Dirigenten
Erik Nielsen mit bewundernswürdigem Engagement umgesetzt.
KlassikInfo.de, München
Warner hat sich ein überaus schlaues und konzises szenisches Konzept zurechtgelegt, das mit irgendwie
venezianisch wirkenden, mobilen, und rasch umzugruppierenden szenischen Elementen arbeitet.
8/6/2013 4:06 PM
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© Copyright Bregenzer Festspiele GmbH
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