Koordination ungebundener vor‐Ort‐Helfer zur Abwendung von

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Koordination ungebundener vor‐Ort‐Helfer zur Abwendung von Schadenslagen
4. Mai 2017
Univ.‐Prof. Dr. Stefan Sackmann
Martin‐Luther‐Universität Halle‐Wittenberg
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. Betriebliches Informationsmanagement
4. Mai 2017 Tag der Regensburger Wirtschaftsinformatik
Koordination ungebundener vor‐Ort‐Helfer zur Abwendung von Schadenslagen
Ausgangspunkt: Veränderte Rolle von Spontanhelfern bei Katastrophenbekämpfung
Projektlaufzeit:
15.04.2016 – 14.04.2019 Projektvolumen:
Herausforderung: 1.800.000 €
• Koordination
• Kooperation
• Kommunikation Ziele KUBAS: • Verfügbares Potential ungebundener vor‐Ort‐Helfer bei der Bewältigung von v.a. langandauernden Großschadenslagen effektiv zu nutzen
• Koordination: „Richtige Helfer zur richtigen Zeit am richtigen Ort“
• Kooperation: Entsprechend der Fähigkeiten und Vorstellungen der Helfer
• Kommunikation: Adäquater und nutzbarer Einsatz moderner IKT
4. Mai 2017 Tag der Regensburger Wirtschaftsinformatik
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Stand der Forschung
Interaktion
Koordination
Twitter als Frühwarnsystem
Dittrich &Lucas (2013)
Verbesserung der „Awareness“ Kooperation
Merrick und Duffy (2013)
„Re‐tweets“ als Signal für Relevanz von Informationen
Starbird & Palen (2010)
Li & Rao (2010); Tyshchuk & Wallace (2013); Beneito‐Montagut
et al. (2013)
Zusätzliche Quelle für relevante Informationen
Merrick und Duffy (2013); Tapia et al. (2013); Cameron et al. (2012)
Tyshchuk & Wallace (2013)
Verbesserung des Informationsflusses
Pan et al. (2012)
Kommuni‐
kation
Grenzen zwischen Akteu‐
ren werden überwunden, Beziehungen stabilisiert
Mehr Vertrau‐
en in offizielle Informationen
„Micro‐Blogging“ zur Filterung und Verbrei‐
tung von Informationen
Twitter als schneller und stabiler Kommunikationskanal
Cheng et al. (2011)
Li & Rao (2010)
SM/SNS geeignet für Verbreitung von Informationen
Rolle von Gerüchten und Vertrauen in Kommunikation
Bilaterale Kommunikation als Möglichkeit, Gerüchten schnell entgegen zu treten
Tyshchuk & Wallace (2013)
Oh et al. (2013)
Beneito‐Montagut et al. (2013)
(Basierend auf Dechant 2014)
4. Mai 2017 Tag der Regensburger Wirtschaftsinformatik
Ungebundene Helfer:
Eine Frage der Koordination…
„Selbstkoordination“
Ziele/Tätigkeiten
von ungebundenen
Helfern
~
Ziele des Katastrophenmanagements
erforderliche
Ziele/Tätigkeiten
zu vermeidende
Ziele/Tätigkeiten
Kooperation
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Koordination
(Katastrophenmanagement/BOS)
Kommunikation
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Gestaltungsobjekt: Bilaterale und individuelle Kommunikation
Zentrale Herausforderungen:
Sender
• Technisch:
Ungebundene Helfer
BOS
Ungebundene Helfer
Empfänger
BOS
•
•
•
•
•
•
•
Pager
Funk
Einsatzführungssystem
…
Fernsehen/Radio
Soziale Medien
…
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•
•
•
•
Soziale Medien
Bürgertelefon/Fax
E‐Mail
…
•
•
•
•
Soziale Medien
(Mobil‐)Telefon
Messenger‐Dienste
…
• Automatisierung der „Kommunikation“
• Alarmierung
• Einbindung untersch. Kommunikationswege
• Einbindung in bestehende Systeme
• Organisatorisch:
•
•
•
•
•
„Matching“ und Allokation
Messung von Koordination
Registrierung der Helfer
Motivation
Berücksichtigung der Interessen der „Stakeholder“
• Rechtlich:
• Datenschutz/ Informationssicherheit
• Versicherung/ Verwaltungsrecht
• Hoheit der Länder
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KUBAS ‐ Funktionsweise
Katastrophenereignis
(Preparedness)
Spezifikation von Schadens‐
szenarien
Durchführung von Übungen
Informierung der Bevölkerung
Erschließung ak‐
tueller Kommuni‐
kationskanäle
Bewältigung
Wiederherstellung
(Response)
(Recovery)
Bedarf an Ressourcen
Auswahl und ggf. An‐
passung des konkreten Schadensszenarios
Einsatzleiter vor Ort melden Hilfsbedarfe
Entscheidungsunterstützung
Krisenstab priori‐
siert Hilfsbedarfe
Prognose der Entwick‐
lung der Helfersituation
KUBAS sucht Helfer und informiert diese
Angebot an Ressourcen
Freiwillige registrieren sich und definieren ihr(e) Hilfsangebot(e)
Freiwillige sagen Hilfsanfragen zu/ab
Monitoring / automatisierter Abgleich
Vorsorge Interviews mit Helfern
Auswertung von Log‐Dateien
…
Adaption von Szenarien, Übungen, etc.
Legende Akteure:
Freiwillige Helfer
KUBAS‐Plattform
Krisenstab
Institutionelle Helfer (BOS)
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Konzeption: Anforderungen Helfersicht
• Leitfadenbasierte Interviews mit Spontanhelfern beim Hochwasser 2013
• Sammlung von Erfahrungsberichten
 Anforderungen an KUBAS‐System (Helfersicht)
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Konzeption:
Anforderungen BOS‐Sicht
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Konzeption:
KUBAS‐Funktionen als priorisierte Use‐Cases
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Systementwicklung:
Daten‐, Prozess‐ und Komponentenmodelle
Task-Manager
GUI
XKat
Engine API
Engine REST API
Workflow -Modeller
Task-Manager
Web-Anwendung
BPMN 2.0
Entscheidungsunterstützung
BPMN-Engine
JSON/HTTP oder XML/HTTP
Simulator
ArcGIS
REST
SMS-Client
Messenger
Web-Seite/App
JSON/HTTP oder XML/HTTP
REST
Tw itter
GeoCoder
eMail
SQL
Administrator
Nutzermanagement
Facebook (App)
JDBC/SQL
GIS
SQL
SQL
SQL
Monitoring
Datenbank
A
Data Model PostgreSQL :
Data Model PostgreSQL
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KUBAS‐System
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KUBAS‐System: Schnittstelle Spontanhelfer
Einsatzleitung
Hilfsangebot
Hands2Help Vermittlungssystem
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KUBAS‐System: Automatisierte Kommunikation
← Anmeldung
12:38
12:38
12:38
Wir haben einen passenden
Einsatz für Sie gefunden
Vorname:
Name:
Angabe der Tätigkeiten
Jürgen
Rusch
Telefonnummer: 01772360042
Versorgungsaufgaben
Erste Hilfe
Beschreibung:
Aufbau einer mobilen Trinkwasserversorgung Am Nordstrand 25
Versorgt wird das Gebiet Nordstrand und Kirchtor, die beide Pflegeheime werden ebenfalls versorgt.
Administrative Aufgaben
Treffpunkt Helfer:
Schwere körperliche Arbeiten
Art der Tätigkeiten:
Kirchtor 5, 12454 Halle
Schwere Körperliche Arbeiten
Versorgungsaufgaben
Karte
Angabe der Hilfzeiten
PLZ:
12527
Straße, HNR:
Nutzername:
Zeuthener Weg 18
Von:
/ /
Bis:
/ /
Einsatz zusagen
Jürgen Rusch
Senden
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Hilfsangebot
abgeben
Einsatz absagen
KUBAS‐System: Schnittstelle Einsatzführungssystem
Hilfsgesuch
Einsatzleitung
Hands2Help Vermittlungssystem
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KUBAS‐System: Schnittstelle Einsatzführungssystem
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KUBAS‐System: Entscheidungsunterstützung
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KUBAS‐System: Automatisierte Kommunikation
Einsatzleitung
Hands2Help Vermittlungssystem
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Simulation ungebundener Helfer (Multi‐Agenten‐System)
• Identifizierung von Verhaltensfaktoren
• Modellierung von Software‐Agenten (Kommunikation)
• Implementierung und erste Tests mit der Simulations‐
umgebung AnyLogic
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Phase 3: Validierung
Konzeption
AP1: Analyse der Anforderungen
KUBAS‐System
AP2: Design System‐
architektur
AP3: Definition Scha‐
densszenarien
Validierung &
Ergebnissicherung
AP9:
AP5: Spezifizierung Workflows
AP6: Entschei‐
dungsfindung
AP4: Entwicklung KUBAS‐
System
Katastrophen‐
schutzübungen
AP10: Präsentation und Praxistransfer
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AP8: Integration u. Simulation
AP7: Simulations‐
umgebung
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KUBAS ‐ Projektpartner
Verbundpartner
Betr. Informationsmanagement
Universität Halle‐Wittenberg
Prof. Dr. Stefan Sackmann
Assoziierte Partner ASB Bundesverband
Michael Schnatz Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)
Stefan Voßschmidt
Bundesanstalt THW
Klaus‐Dieter Büttgen
Institut für Wirtschaftsinformatik
Universität Regensburg Prof. Dr. Guido Schryen
DRK Wasserrettungsdienst Halle e.V.
Dr. Sven Thomas Institut für Brand‐ und Katastrophenschutz Heyrothsberge
Mario Koch ERSI GmbH Berlin
Dr. Dieter Neuffer
Johanniter‐Unfall‐Hilfe e.V.
Harm Bastian Harms
Landesverwaltungsamt Sachsen‐Anhalt
Frank Henning Ministerium für Inneres Sachsen‐Anhalt
Katastrophenschutzbehörde der Stadt Halle
Dr. Robert Pulz
Lutz‐Georg Berkling TÜV Rheinland
Torsten Jobst
Freiwilligen‐Agentur Halle‐Saalkreis e.V. Sulamith Fenkl‐Ebert 4. Mai 2017 Tag der Regensburger Wirtschaftsinformatik
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Fazit und Ausblick
Veränderte Rolle der ungebundenen freiwilligen Spontanhelfer • für bestimmte Aufgaben hohes Potential, aber…
• unterschiedliche Vorstellungen/Koordinationsziele der beteiligten Akteure
Soziale Medien/Netzwerke: • Hilfreich für Katastrophenmanagement, aber nicht optimal für Koordinationsaufgaben!
• Verbreitung der Informationen über zentrale Plattform
•
•
•
•
Zugangsmöglichkeiten zu KUBAS
Download der KUBAS‐App
Nutzungshilfe für KUBAS
Allgemeine Informationen zur Schadenslage
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Fazit und Ausblick
KUBAS als vielversprechender Ansatz …
• Koordination ungebundener Spontanhelfer vor Ort entsprechend ihrer jeweiligen Vorstellungen und Fähigkeiten • Keine Registrierung der Helfer im Vorfeld erforderlich, einfach und ad‐hoc einsetzbar (und anpassbar)
• Entlastung des Krisenmanagements (BOS/Stab)
• Monitoring und Prognose der Helferentwicklung
• Entscheidungsunterstützung
• Automatisierte Kommunikation
• Durchführung von Übungen mit realen Helfern und/oder Simulation einer großer Anzahl an Helfern
• Offenes Schnittstellen
• Integration aktueller (und zukünftiger) Kommunikationstechnologien
• Integration verschiedener Einsatzführungssysteme
• Integration weitere Funktionen (Navigation, Integration in Soziale Netze, …)
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Koordination ungebundener vor‐Ort‐Helfer zur Abwendung von Schadenslagen
Website: www.kubas.uni‐halle.de
E‐Mail: kubas@uni‐halle.de
Ansprechpartner: Univ.‐Prof. Dr. Stefan Sackmann
Martin‐Luther‐Universität Halle‐Wittenberg
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. Betriebliches Informationsmanagement
4. Mai 2017 Tag der Regensburger Wirtschaftsinformatik
Quellenverzeichnis
• Beneito‐Montagut, Roser, Susan Anson, Duncan Shaw und Christopher Brewster (2013): Governmental Social Media use for Emergency Communication, in: Proceedings of the 10th International ISCRAM Conference 2013, S. 828‐833. • Cameron, Mark A., Robert Power, Bella Robinson und Jie Yin (2012): Emergency Situation Awareness from Twitter for Crisis Management, in: Proceedings of the 21st international conference companion on World Wide Web 2012, S. 695‐698. • Cheng, Jiesi, Aaron Sun, Daning Hu und Daniel Zeng (2011): An Information Diffusion‐Based Recommendation Framework for Micro‐
Blogging*, in: Journal of the Association for Information Systems, Vol. 12, S. 463‐486. • Dittrich, André und Christian Lucas (2013): A step towards real‐time analysis of major disas‐ter events based on tweets, in: Proceedings of the 10th International ISCRAM Conference 2013, S. 868‐872. • Hiltz, Starr Roxanne und Linda Plotnick (2013): Dealing with Information Overload When Using Social Media for Emergency Management: Emerging Solutions, in: Proceedings of the 10th International ISCRAM Conference 2013, S. 823‐827. • Imran, Muhammad, Shady Elbassuoni, Carlos Castillo, Fernando Diaz, Patrick Meier (2013): Extracting Information Nuggets from Disaster‐Related Messages in Social Media, in: Proceedings of the 10th International ISCRAM Conference 2013, S. 791‐800.
• Li, Jessica und H. Raghav Rao (2010): Twitter as a Rapid Response News Service: An Exploration in the Context of the 2008 China Earthquake, in: The Electronic Journal of Systems in Developing Countries, Vol. 42, S. 1‐22. • Merrick, David F. und Tom Duffy (2013): Utilizing Community Volunteered Information to Enhance Disaster Situational Awareness, in: Proceedings of the 10th International ISCRAM Conference 2013, S. 858‐862. • Oh, Onook, Manish Agrawal und H. Raghav Rao (2013): Community Intelligence and Social Media Services: A Rumor Theoretic Analysis of Tweets During Social Crises, in: Management Information Systems Quarterly, Vol. 37, S. 407‐426.
• Reuter, Christian, Oliver Heger und Volkmar Pipek (2013): Combining Real and Virtual Volunteers through Social Media, in: Proceedings of the 10th International ISCRAM Confer‐ence 2013, S. 780‐790. • Starbird, Kate und Leysia Palen (2010): Pass It On?: Retweeting in Mass Emergency, in: Proceedings of the 7th International ISCRAM Conference 2010. • Tapia, Andrea H., Kathleen A. Moore und Nicholas J. Johnson (2013): Beyond the Trustworthy Tweet: A Deeper Understanding of Microblogged Data Use by Disaster Response and Humanitarian Relief Organizations, in: Proceedings of the 10th International IS‐CRAM Conference 2013, S. 770‐779. • Tim, Yenni, Lusi Yang, Shan L. Pan, Laddawan Kaewkitipong und Peter Ractham (2013): The Emergence of Social Media as Boundary Objects in Crisis Response: A Collective Action Perspective, in: Proceedings of the 34th International Conference on Information Systems 2013. • Tyshchuk, Yulia und Williame Wallace (2013): The Use of Social Media by Local Government in Response to an Extreme Event: Del Norte County, CA and the 2011 Japan Tsunami, in: Proceedings of the 10th International ISCRAM Conference 2013, S. 802‐811. • Yates, David und Scott Paquette (2010): Emergency knowledge management and social media technologies: A case study of the 2010 Haitian earthquake, in: International Journal of Information Management, Vol. 31, S. 6‐13.
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