Workshop-Impulsvortag: Sterne und Herzsprung-Russel

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Sternentwicklung und das
Hertzsprung-Russel-Diagramm
Workshop MNU-Tagung Leipzig 2016
Technische Universität Dresden
Dr. rer. nat. Frank Morherr
Entwicklung der Sterne
Sternentwicklung
Weißer
Zwerg
Neutronenstern
Schwarzes Loch
Geburt eines Sterns
• Kollaps riesiger Gas und Staubwolken
• Wolke wird dichter und erwärmt sich, wird zu sich drehender
flachen Scheibe
• Schwerkraft des Kerngebiets des Protosterns zieht mehr
Material an, erwärmt sich, bis es glüht
• Kern wird dichter und heißer, bis Kernfusion einsetzt, und
Protostern zum Stern wird
• Durch Strahlungsdruck wird Wasserstoff abgestoßen
• Stern kollabiert weiter und durchläuft Periode der Instabilität
• Stern wird zum Hauptreihenstern
Herzsprung Russel Diagramm
 Konzentration der Sterne auf
verschiedenen Gruppen aus
Theorie der Sternentwicklung
erklärbar.
 Im Laufe der Zeit ändern sich
Effektivtemperatur und
Leuchtkraft eines Sterns in
Abhängigkeit von nuklearen
Vorgängen im Inneren, so dass
jeder Stern Entwicklungsweg
durch das HRD durchläuft.
 Da der Spektraltyp grob mit
der Temperatur des Sterns
zusammenhängt, kann man das
HRD auch als TemperaturLeuchtkraft-Diagramm
interpretieren.
Entwicklungswege im Hertzsprung-RusselDiagramm
Sterne auf der Hauptreihe
Was passiert nach der Hauptreihe
Entwicklungswege im Hertzsprung-RusselDiagramm
Untergang eines Sterns
• Energiegewinnung der Hauptreihensterne über Kernfusion
von Wasserstoff.
• Sobald Vorrat erschöpft ist, Fusion von Helium und
schwereren Elementen.
• Stern wird instabil und schwillt zu rotem Riesen an.
• Weitere Entwicklung durch Masse festgelegt:
 Sterne von Sonnengröße stoßen Hülle als planetarischen Nebel ab
und werden zu weißem Zwerg
 Sterne achtfacher Sonnenmasse fusionieren immer schwerere
Elemente bis zum Eisen. Erlöschen der zentralen Energiequelle
lässt Stern kollabieren. Druckwelle zerreißt Stern zur Supernova
 Supernova hinterlässt massiven Kern, dessen Schwerkraft
Elektronen und Protonen zu Neutronenstern verschmelzen lässt
 Sehr massive Kerne kollabieren zu Schwarzen Löchern
Untergang eines Sterns
Chandrasekhar-Grenze: theoretische Obergrenze für obere Masse eines weißen
Zwergsterns (Fermi-Dirac-Statistik)
Entwicklung von Sternen unterschiedlicher Masse
Was ist ein Brauner Zwerg ?
Zustandsgleichung der Materie
Entartete Materie
Weiße Zwerge
He-Blitz (He-Flash) und planetarer Nebel
Entwicklung massereicher Sterne
Schalenbrennen in massereichen Sternen
Supernova
• Nach dem Ende des Fe-Brennens (1 Tag)
– T=8*10^9 K, Dichte =10^10g/cm³ für M=15
Sonnenmassen→Photodeintegration→Elektroneneinfang→plötz
licher Verlust des Entartungsdrucks
• Freier Fall auf Zentrum bis Kern 3 mal so dicht und 8*10^14g/cm³
erreicht sind
• Bei Elektroneneinfang→Neutrinoproduktion
• Rückprall einfallender Materie am Neutronenkern→Schockwelle
nach Außen
• Kollision der Schockwelle mit der weiter einfallenden Materie
• 99% der 5*10^47 J wird als Neutrinostrahlung abgegeben
• Verdichtung (optisch dicht für Neutrinos) und
Photodesintegration→Energieverlust + Erhöhung Teilchenzahl
• Druckwelle→Abstoßung der Hülle
• Freie Neutronen lagern an Fe-Kerne Synthese von schweren
Elementen→Elementeverteilung/Elementhäufigkeit
Neutronenstern
Neutronenstern
Synchrotron-Strahlung-Pulsare
Pulsar im Zentrum des Krebsnebels
Schwarze Löcher
•
Begriff geprägt durch John Wheeler (1969)
•
starke Krümmung der Raumzeit, der nicht
einmal Licht entkommen kann
•
komprimierte Sterne nach ihrem
Untergang
•
Raum und Zeit haben keine Bedeutung
•
stellen schwierigste und in der Vergangenheit meist
diskutierteste Objekte im All dar
•
Beschreibbar durch lediglich drei physikalische Kenngrößen:
Masse, Drehimpuls, Elektrische
Ladung (keine Multipolmomente)
Nachweise Schwarzer Löcher
•
Nachweis schwierig, da man
Schwarze Löcher nicht sieht
•
Beobachtung indirekt

Durch Gasjets

Gravitationswirkung
auf andere Sterne

Gravitationslinsen

Rotierende Teilchen
geben Röntgen- bzw.
Gammastrahlung ab
Bis heute mindestens 30 schwarze
Löcher sicher nachgewiesen
Das schwarze Loch der Milchstraße:
Sagittarius A*
Röntgen
Sichtbares Licht
Radio (1m)
+
Sgr A*
Sternbewegung um das Schwarze Loch
Kepler Bahnen um Schwarze Löcher
Die Systeme, in denen mittelschwere Schwarze Löcher enthalten sein
sollen, sind junge Sternhaufen, Kugelsternhaufen und Zwerggalaxien.
Löcher verraten sich aus der Bewegung der Sterne im Haufen bzw.
derGalaxie oder durch ultrahelle Röntgenquellen.
M = 4 π2 a3 /G τ2
Keplers Gesetze beschreiben Punktteilchen,
die einander umkreisen
Inaktives Schwarzes Loch?
Im Zentrum unserer Milchstraße
extrem massereiches Schwarzes
Loch, Masse von ca. Zwei
Millionen Sonnenmasse. So
genanntes inaktives Schwarzes
Loch:
Es saugt kaum noch Materie in sich
hinein:
 alle in der Nähe befindliche
Materie bereits angesaugt
 "Rest" auf stabilen Bahnen um
das Schwarze Loch.
Starke Helligkeitsschwankungen Indiz für
Schwarzes Loch
Schwarze Löcher als Gravitationslinsen
• Schwarze Löcher können Licht abzulenken, so entsteht der
Effekt der Gravitationslinse.
• Effekt entsteht auch bei dunkler Materie oder
Galaxienhaufen, weshalb Methode schwer umzusetzen
• Damit diese Nachweismethode erfolgreich , sehr hohe
Auflösung der Teleskope erforderlich.
• Bei Gravitationslinsen entstehendes Helligkeitsmuster
wird "Einsteinring" genannt.
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