Aktuelles – kurz berichtet Simeprevir überzeugt bei Aktueles–kurzberichte chronischer Hepatitis C therapie. Darauf spricht aber mehr als die Hälfte der Patienten nicht an. Die effektiveren, 2011 zugelassenen ProteaseD t Inhibitoren Boceprevir und Telaprevir sind jedoch häufig mit s c schweren unerwünschten Wirkungen verbunden. Für den h neuen Protease-Inhibitor Simeprevir liegen nun Daten aus zwei M e Phase-III-Studien mit knapp 800 therapienaiven Erwachsenen d mit chronischer Hepatitis-C-Infektion vor. W o Lancet 2014; 384: 403–413 und Lancet 2014; 384: 414–426 c h e Die Autoren der QUEST-1-Studie randofolgten einem ähnlichen Therapieschen misierten 394 Erwachsene aus 13 Länma, erhielten jedoch zusätzlich zu Ribavis rin und Simeprevir entweder Peginterfec dern stratifiziert nach dem Subtyp von ron alfa 2a oder Peginterferon alfa 2b. h Hepatitis-C-Virus- (HCV)-Genotyp 1 und r 0Patienten-Genotyp IL28B im Verhältnis 2 2:1. Die Teilnehmer erhielten entweder Als Intention-to-treat-Analyse erfassten 0 einmal täglich 150 mg Simeprevir oral die Autoren beider Studien nach 12 Wo1 plus Peginterferon alfa 2a plus Ribavirin chen das virologische Ansprechen 4 über 12 Wochen und anschließend für (SVR12) als primären Endpunkt, defi; niert als HCV-RNA < 25 internationale 1 weitere 12 Wochen Peginterferon alfa 2a plus Ribavirin. Der Placebo-Gruppe wurEinheiten pro ml bzw. unter der Nach3 900de das gleiche Schema mit Placebo anweisgrenze. Weitere Daten wurden nach : stelle von Simeprevir zugeordnet. Insge60 Wochen ausgewertet. Beide Studien 2 samt dauerte die Therapie je nach Effekt kamen zu recht ähnlichen Ergebnissen: 2 bis zu 48 Wochen. An QUEST-2 nahmen Mit Simeprevir erreichten die Patienten 7 391 Erwachsene aus 14 Ländern teil. Sie ein SVR12 von 80% gegenüber 50% unter 1 – 2 2 Das Hepatitis-C-Virus gehört zur Familie der Flaviviren. 7 (Abbildungsquelle: Fotolia/4designerart). 1 · © G e o r g T Placebo (QUEST-1, p < 0,0001) bzw. 81% gegenüber 50% unter Placebo (QUEST-2, p < 0,0001). In allen Studienarmen litten ≥ 95% der Patienten an unerwünschten Wirkungen, meist Fatigue, Kopfschmerzen und Fieber, was aber nur in < 1% aller Fälle zum Therapieabbruch führte. Fazit Die zusätzliche Gabe von einer Tablette Simeprevir täglich zu Peginterferon alfa 1a/1b plus Ribavirin führt zu einer höheren Ansprechrate bei chronischer Infektion mit HCV-Genotyp 1 bei vergleichsweise guter Verträglichkeit. Auch Patienten mit prognostisch grundsätzlich negativen Faktoren, wie Leberzirrhose oder Vorliegen eines ungünstigen IL28B-Genotyps, würden den Ergebnissen der Subgruppenanalysen zufolge von Simeprevir profitieren, merken die Autoren an. Kommentar zur Studie Vor dem Hintergrund der weltweit verbreiteten chronischen HCV-Infektion und der bisher häufig unzureichenden Therapieoptionen kommentieren Marc G. Ghany und Naveen Gara aus Washington die Ergebnisse dieser Studien optimistisch. Simeprevir müsse nur einmal täglich eingenommen werden, und 85% der Patienten der QUEST-1-Studie und 91% der Teilnehmer der QUEST-2-Studie hätten den primären Endpunkt bereits nach kurzer Zeit erreicht. Dies könne Therapielast und Kosten senken. Für Patienten mit einem Q80K-Polymorphismus (USA 48%, Europa 19%) biete Simeprevir jedoch keinen Vorteil. Grundsätzlich werde diese Kombinationstherapie zudem möglicherweise bald eingeholt von noch neueren Therapieschemata ganz ohne Interferone und Ribavirin. Dies trage grundsätzlich zu deutlich verbesserten Optionen für Patienten bei, die mit HCV-Genotyp-1 infiziert sind. Ein großes Problem bleibe jedoch der Zugang zu solchen Therapien vor allem in ärmeren Ländern. Lancet 2014; 384: 381–383 Sponsoring: Die Studie wurde von Janssen Infectious Diseases – Diagnostics finanziert. Dr. med. Susanne Meinrenken, Bremen DOI 10.1055s-0034-1390098 Dtsch Med Wochenschr 2014; 139, Nr. 45 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. S . Infektiologie M e i n r eFür die weltweit rund 150 Millionen Menschen mit chronischer n kHepatitis-C-Infektion galt lange Zeit die Kombination aus eeinem pegyliertem Interferon und Ribavirin als Standardn 2271