wandel hoefer lorch hirsch

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A L L M A N N S A T T L E R WA P P N E R
BKK-3
B OT T E G A + E H R H A R D T
DELUGAN MEISSL
DINSE FEEST ZURL
ARCHITEKTENWETTBEWERB
MUSEUM
FRIEDRICH POERSCHKE ZWINK
L A M OT T + W I T T F O H T
MORGER & DEGELO
V O L K E R S TA A B
WANDEL HOEFER LORCH + HIRSCH
ARCHITEKTENWETTBEWERB
NEUES PORSCHE-MUSEUM
S T U T T G A RT- Z U F F E N H AU S E N
I N H A LT
7
WETTBEWERBSAUFGABE
9
AUSSTELLUNGSKONZEPTION
10
DELUGAN MEISSL Associated Architects, Wien
18
VOLKER STAAB Architekten, Berlin
26
LAMOTT + WITTFOHT Architekten, Stuttgart
34
ALLMANN SATTLER WAPPNER Architekten, München
42
BKK-3 Architektur, Wien
46
BOTTEGA + EHRHARDT Architekten BDA, Stuttgart
50
DINSE FEEST ZURL Architekten, Hamburg
54
FRIEDRICH POERSCHKE ZWINK Architekten, München
58
MORGER & DEGELO Architekten BSA/SIA, Basel
62
WANDEL HOEFER LORCH + HIRSCH Architekten, Saarbrücken
3
Porsche-Museum
Architektenwettbewerb
Wie kaum eine andere Erfindung hat das Automobil das Leben der Menschen auf eine
revolutionäre Art und Weise nachhaltig verändert. Der Name Porsche ist mit dieser
Entwicklung von Beginn an untrennbar verbunden gewesen. Im Verlauf der vergangenen 120 Jahre haben die Gründungsväter und Ingenieure unseres Unternehmens mit
ihren Pionierleistungen dem Automobilbau wesentliche Impulse gegeben und wichtige
Innovationsschritte mit beeinflusst. Darauf sind wir stolz.
Mit dem Ergebnis des Architektenwettbewerbs für das neue Porsche-Museum in
Stuttgart-Zuffenhausen steht nicht nur für das anspruchsvolle Unternehmen eine architektonische und bauliche Herausforderung ins Haus, sondern auch aus Sicht der Stadt
Stuttgart kann nunmehr der Wunsch, dem Porscheplatz die ihm über seine reine
Verkehrsfunktion hinaus zugedachte Bedeutung als freiräumliche Adresse des Werkes
und Eingangstor zur Stadt zu geben, Wirklichkeit werden.
Tradition, Gegenwart und Zukunft sind bei Porsche immer eng miteinander verwoben.
Unser Unternehmen blickt nicht nur auf eine fast 60jährige Geschichte als unabhängiger Hersteller sportlicher Fahrzeuge zurück. Angesichts unseres erfolgreichen
Wachstumskurses haben wir heute auch allen Grund, mit großer Zuversicht nach vorne
zu schauen. Jetzt ist die Zeit reif, einen angemessenen Rahmen zu schaffen, in dem sich
die Porsche-Historie einer breiten Öffentlichkeit präsentieren kann. Am Porscheplatz in
Stuttgart-Zuffenhausen, in Blickweite unseres Stammwerks, entsteht deshalb nach
einem Entwurf des Wiener Architektenbüros Delugan Meissl ein neues Museum, das
ausreichend Platz bieten wird, die Tradition unserer Marke in allen Aspekten lebendig
zu halten. Wir entsprechen damit nicht nur dem ausdrücklichen Wunsch unserer
Kunden, sondern auch dem unserer Aktionäre.
Das vom Preisgericht einstimmig zur Ausführung empfohlene Projekt der Wiener
Architekten Delugan Meissl setzt ein starkes Zeichen für die Dynamik des
Unternehmens und bietet, über seine Aufgabe hinaus, die Markenentwicklung erlebnishaft den Besuchern nahe zu bringen, das von Porsche so lange entbehrte öffentliche Podium für ein vielseitiges Veranstaltungsspektrum.
In der Architektur des neuen Museums wird das ausgeprägte Selbstbewusstsein von
Porsche seinen Ausdruck finden. Die unkonventionelle Gestalt des spektakulär über
dem Boden schwebenden Baukörpers wirkt auf den ersten Blick provozierend, allerdings ohne zu verschrecken. Das Museum weckt vielmehr Interesse und macht den
Betrachter neugierig darauf, einzutreten und die Vielfalt des „Kosmos Porsche“ mit
allen Sinnen zu erleben. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Museum nach seiner für
2007 geplanten Fertigstellung jährlich mehr als 200.000 Besucher begeistern wird.
Allen, die mit ihrem persönlichen Einsatz, ihren kreativen Ideen und mutigen Lösungsansätzen an der Entwicklung unseres Museumskonzepts beteiligt gewesen sind,
möchte ich an dieser Stelle im Namen des gesamten Porsche-Vorstands danken.
Mit seinen kühnen Perspektiven, dem tektonischen Spannungsverhältnis zwischen
Schweben und Lasten und dem intelligent organisierten Innenleben identifiziert sich
der preisgekrönte Beitrag auf seine Weise mit der Philosophie und den Produkten des
Unternehmens.
Mit diesem selbstbewussten Auftritt zeigt er, dass man sich als David gegenüber den
Goliathen der Branche nicht zu verstecken braucht.
Mit dem Bekenntnis von Porsche zur unverwechselbaren und einprägsamen Form entsteht an diesem bislang eher unwirtlichen Ort eine eindrucksvolle Landmarke für das
Werk, die Stadt Stuttgart und ihre Museumslandschaft.
Prof. Fritz Auer
Vorsitzender des Preisgerichts
Dr. Wendelin Wiedeking
Vorstandsvorsitzender der
Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
4
5
Porsche-Museum
Architektenwettbewerb
DIE WETTBEWERBSAUFGABE
Das neue Porsche-Museum als Visitenkarte des Unternehmens am Standort
Zuffenhausen: Um diesen hohen Anspruch erfüllen zu können, mussten die
Architekten im Rahmen des Wettbewerbes eine Reihe städtebaulicher, architektonischer und funktionaler Anforderungen bewältigen.
Das Gebäude selbst soll am Porscheplatz in unmittelbarer Nachbarschaft des Stammwerks und der Verkaufsniederlassung „Porsche Zentrum Stuttgart“ eine markante
Position einnehmen. Nicht außer Acht gelassen werden durfte die weitere Umgebung
des Standorts, die durch zweckorientierte Industrie- und Gewerbebauten geprägt ist.
Klar formuliert wurde die Vorgabe, dass sich das Erscheinungsbild des Museums unverwechselbar von einem Porsche-Zentrum oder ganz allgemein von einem Autohaus
unterscheiden muss.
Die Bauwerksplanung umfasste neben dem Neubau des Museums mit Tiefgarage auch
die Gestaltung und Gliederung der zugehörigen Außenbereiche. Die inhaltliche
Museumskonzeption, die Ausstellungsgestaltung sowie die Umgestaltung des
Porscheplatzes waren nicht Teil der Wettbewerbsbearbeitung.
FUNKTION
Das neue Porsche-Museum soll ein zentraler Ort sein, an dem das historische und zeitgenössische Wissen rund um das Thema „Porsche“ in konzentrierter Form der Öffentlichkeit nahe gebracht wird. Den zentralen Raum des Gebäudes bildet eine großzügige
Ausstellungsfläche. Hier sollen faszinierende Fahrzeuge präsentiert werden, die den
Namen Porsche tragen oder von Porsche konstruiert wurden. Das Gebäude soll aber
auch ergänzenden Abteilungen, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der
Geschichte von Porsche stehen, Platz bieten. Dazu gehört das historische Archiv ebenso wie eine Werkstatt, die dem Besucher Einblicke in die handwerklichen Fähigkeiten
bei der Restauration historischer Sportwagen geben soll.
Großer Wert wurde darauf gelegt, dass dieses Museum keine nach außen hin abgeschottete Einheit bildet. Es soll Offenheit ausstrahlen und bei der Öffentlichkeit
Interesse und Neugier wecken. Dabei müssen sich Veranstaltungen im Museum nicht
unbedingt auf das Thema Porsche im engen Sinn beziehen. Das Porsche-Museum soll
so flexibel gestaltet sein, dass es Veranstaltungen vielfältigster Art einen einmaligen,
faszinierenden Rahmen gibt.
6
7
Porsche-Museum
Architektenwettbewerb
AUSSTELLUNGSKONZEPTION
Das neue Porsche-Museum wird über die gesamte Geschichte des Hauses Porsche eindrucksvoll, klar und spannend informieren. Fast jeder kennt die Faszination von PorscheSportwagen seit Produktionsbeginn 1948 sowie die herausragenden Erfolge von
Porsche auf allen Rennstrecken der Welt. Dazu haben seriennahe Sportwagen ebenso
beigetragen wie zahlreiche speziell für den Rennsport konzipierte Fahrzeuge. PorscheKonstruktionen haben die individuelle Mobilität aber schon seit den frühen Jahren der
Motorisierung beeinflusst.
Das Ausstellungskonzept sieht deshalb vor, dass der Epoche der Porsche-Konstruktionen
bis zum Jahr 1948 und jener nach Aufnahme der Sportwagenproduktion separate
Bereiche zugewiesen werden.
„Idee Porsche“, „Produktgeschichte“ und „Themeninseln“ sind die drei Kernelemente
der Museumskonzeption. Besucher werden immer wieder bei ihrem Rundgang diese
drei Säulen der Ausstellung thematisch verknüpft finden.
Die „Idee Porsche“ umfasst richtungweisende und individuelle technische Lösungen für
interessante Herausforderungen aus fast allen Bereichen der Mobilität. Diese „Idee“
wird in allen Bereichen der Ausstellung anschaulich zu erkennen sein.
Die „Produktgeschichte“ zeigt in einer chronologisch ausgerichteten Präsentation die
Produktion der Sportwagen von den Anfängen 1948 bis hin zu den aktuellsten
Modellen in ihrer technischen Vielfalt und in ihrem individuellen Design.
„Themeninseln“ greifen einzelne Bestandteile der Porsche-Geschichte auf. Dies kann
das Thema „Evolution 911“ sein, aber auch Beispiele großartiger Motorsportgeschichten wie „Le Mans“.
Das Porsche-Museum hebt sich von vielen anderen Automobilmuseen durch seine
„Mobilität“ ab. Die seltenen und wertvollen Exponate werden nicht nur in Zuffenhausen
gezeigt, sondern auch in vielen Teilen der Welt. Bei historischen Rennen, auf
Oldtimerveranstaltungen und auch im Rahmen von Fahrzeugpräsentationen erfüllen sie
genau den Zweck, zu dem sie einmal gebaut worden sind: sie fahren!
Auf diese Weise besucht das Porsche-Museum schon seit vielen Jahren auch das
Publikum, das nur sehr selten oder überhaupt nicht nach Zuffenhausen kommt. Das
neue Porsche-Museum bildet damit auch in Zukunft die „Basisstation“ für das Konzept
des „rollenden Museums“.
8
9
DELUGAN
MEISSL
1. PREIS
1. Preis
Delugan Meissl Associated Architects
DA S E N T W U R F S P R I N Z I P
DIE IDEE
Porsche ist eine Weltmarke, die Innovation und Tradition konsequent zu verbinden weiß. Die über 100jährige PorscheGeschichte ist geprägt von Leidenschaft
und Vision. Mit dem neuen PorscheMuseum wird ein Ort geschaffen, der der
12
selbstbewussten Haltung und dem hohen
Anspruch des Unternehmens architektonisch Ausdruck verleiht und der zugleich
der Dynamik Porsches Rechnung trägt.
Wissen, Glaubwürdigkeit und Entschlossenheit sind ebenso sehr Teil der Philo-
sophie wie Mut, Begeisterung, Kraft und
Unabhängigkeit.
Jede Idee wird als Chance verstanden,
sich offensiv neuen Herausforderungen
zu stellen, Grenzbereiche auszuloten und
sich dennoch treu zu bleiben.
Das Museum verkörpert dabei genau jene
Position, Exklusivität zu repräsentieren,
ohne abzugrenzen und Tradition widerzuspiegeln, ohne auf den lebendigen
Austausch zu verzichten, die Porsche so
unverwechselbar macht.
Die einzelnen Parameter, die dem
Firmengedanken Ausdruck verleihen –
zusammenfassend als „Erfahrung“ und
„Erfahrbarkeit“ bezeichnet – bekommen
eine jeweils eigene räumliche Position
zugewiesen, die konsequent in einem
kraftvollen Zusammenspiel dem schlüssigen Gesamtzusammenhang des Gebäudes folgen.
13
1. Preis
Delugan Meissl Associated Architects
Der Zwischenraum
als Eventspace
Fassadendetailschnitt
DER BAUKÖRPER UND TOPOLOGIE
Das Porsche-Museum ist als vom Boden
losgelöster dynamisch geformter monolithischer Körper konzipiert, der über der
gefalteten Topographie des Boden- und
Erdgeschossniveaus zu schweben scheint.
Er birgt den Ausstellungsraum und gibt
der „Erfahrbarkeit des Kosmos Porsche“
Raum. Die Basis beinhaltet den Eintritt
und fungiert im Inneren nicht nur als
Foyer und Verteiler, sondern eröffnet
gleichzeitig auch Einblicke in das
„Fundament der Erfahrung“, indem fo-
kussierte Sichtbeziehungen zum Werkstattbereich und Archiv hergestellt werden. Durch die optimale Anordnung der
Architektur können sehr gezielt räumliche
Qualitäten und Zuweisungen in Bezug
auf die internen und externen Funktionen
des Gebäudes geschaffen werden. Durch
die Positionierung und Ausprägung des
schwebenden Baukörpers etwa werden
weitere Räume hinzugewonnen: Der von
einer hohen Aufenthaltsqualität geprägte
Zwischenraum, der als großzügiger Ort
des Ankommens formulierte Vorplatz, bis
hin zu der nicht minder spektakulären
Nutzungsmöglichkeit des Daches.
15
1. Preis
Delugan Meissl Associated Architects
Themeninsel
Idee Porsche
Produktgeschichte
„ E R FA H R BA R K E I T “ – D E R AU S S T E L L U N G S R AU M
Der Ausstellungsraum wird als weitläufige Arena konzipiert, die sich als Spirale
ansteigend organisiert und deren innere
Stoßflächen über Stufen verbunden sind.
An dem tiefsten Punkt der Spirale, gleichsam dem Ursprung und der Verknüpfung
16
nach unten zum Entree, tritt der Besucher
über einen breiten Aufgang empor in den
Raum, der hier in seiner gesamten
Anmutung zu überblicken ist. Da die
Spiralform selbst ihrem Wesen nach
zunächst reines Wegesystem ist, wird sie
in einer Weise gestreckt und transformiert, die verschiedene Zonen herausbildet – als Piazzas und Straßen, auf
denen die Fahrzeuge gruppiert werden
können und der Besucher flaniert oder
sich niederlassen kann.
17
VOLKER
STAAB
2. PREIS
2. Preis
Volker Staab Architekten
IDEE
49 x 49 x 19 Meter misst der Ausstellungsraum. Ähnlich einem Bühnenraum ist dieser flexibel zu inszenieren. Durch diesen
Raum führt die Idee Porsche als baulich
und räumlich gefasster Weg, als Raumskulptur, welche die Erschließung organi20
S T Ä D T E BAU
siert, das Tageslicht in das Innere des
Gebäudes holt und durch die Ausblicke
auf allen Seiten des Ausstellungshauses
zur Orientierung und Rhythmisierung in
dem Rundgang der Ausstellungsbereiche
beiträgt. Ziel war es, ein flexibles Aus-
stellungsgebäude, ein Ausstellungsinstrument zu entwickeln, welches aus den
spezifischen Themen dieses Museums
gedacht ist und die eigenschaftslose
Räumlichkeit vieler flexibler Ausstellungshallen vermeidet.
Städtebaulich war schnell klar, dass nur
ein in sich ruhender Solitär mit einer
gewissen Höhe städtebaulich in der Lage
ist, in dem von Verkehrswegen dominierten Umfeld eine ordnende Präsenz zu
entwickeln. Der Porscheplatz, der heute
eher aus einer Straßenkreuzung besteht,
wird erst durch das Zurückweichen des
Baukörpers von den Grundstücksgrenzen
zu einem für die Besucher benutzbaren
Platz, der den Namen Porscheplatz verdient.
Das Eingangsfoyer ist als erweiterter
Porscheplatz zu sehen. Von hier aus werden alle Besucherbereiche erschlossen.
21
2. Preis
Volker Staab Architekten
Konstruktion.
Die innere Figur.
INSZENIERUNG DER AUSSTELLUNG
Eine große Treppenanlage und eine
Aufzugsgruppe führen in den eigentlichen
Ausstellungsbereich. Von dem ersten
Zwischenpodest, dem Auftaktraum, kann
man einen Blick in das Schaudepot werfen. Ein halbes Geschoss darüber, auf dem
22
Boden des großen Ausstellungsraums,
befindet sich als Fundament der Erfolgsgeschichte von Porsche der Rundgang der
Produktgeschichte bis 1948. Von hier aus
beginnt der Weg der Idee Porsche, der
Rückgrat und räumliches Manifest dieses
Hauses zugleich ist. Nicht nur, weil die
Idee Porsche der inhaltliche Focus der
Ausstellung ist, sondern auch, weil sie der
Ausstellungsbereich mit der größten
Kontinuität der Exponate sein wird, ist sie
dem architektonischsten Raum des
Hauses zugeordnet. Dieser Raum, der
gleichzeitig Erschließungsraum ist, ist der
einzige Tageslichtbereich in der Ausstellung. Von hier aus werden auf allen
Etagen die Themeninseln sowie die Rundgänge der Produktgeschichte erschlossen.
Ähnlich einem Messebau werden die
Ausstellungsebenen aus einem elementierten Stahlbaumontagesystem erstellt
und können so auch mit den wechselnden
Inszenierungen der Ausstellung verändert
werden. In dem dunkel gehaltenen Raum
mit seiner ausschließlich künstlichen
Beleuchtung liegt die Betonung auf den
Objekten der Ausstellung.
So findet die Inszenierung der Ausstellung
nicht nur auf der jeweiligen Ausstellungsebene, sondern auch in der dritten Dimen-
sion in der Verbindung aller Etagen und
ihren räumlichen Beziehungen statt. Über
große Sichtöffnungen in den begleitenden
Wänden der Idee Porsche werden immer
wieder Einblicke in die Themen- und
Produktgeschichtsbereiche ermöglicht.
23
2. Preis
Volker Staab Architekten
ARCHITEKTUR
Ziel war es, sich sowohl über die Gestalt
als auch über die Materialität von der
bekannten Architektur des Autohauses
abzusetzen. So wird mit der Verwendung
von Stein auf den ersten Blick eine vertraute Nähe zu öffentlichen Gebäuden,
24
auch Museen hergestellt, in seiner Verwendung wird dieses vertraute Bild
jedoch wieder gebrochen. Aus dem massiven Platzbelag und der ansteigenden
Topographie entwickelt sich der Ausstellungskubus, bei dem der verwendete
Stein zu einem lichtdurchlässigen Steinvorhang transformiert wird. Dies und die
leichte durch die innere Skulptur veranlasste Verformung des Baukörpers nimmt
dem Haus seine Schwere und Massivität
und entwickelt seine authentische Gestalt.
25
ALLMANN
SATTLER
WAPPNER
3. PREIS
3. Preis
Allmann Sattler Wappner Architekten
KONZEPT
Das neue Porsche-Museum ist die weithin
sichtbare Pretiose in einem ansonsten
weitestgehend durch Industrie- und
Gewerbebauten geprägten Umfeld. Seine
Grundform ist zeitlos, seine Erscheinung
ist gelassen ruhend und von nachhaltiger
28
Signifikanz. Es verweigert sich der vordergründigen Versuchung, tatsächlich dynamische Objekte wie Fahrzeuge in einer
metaphorisch dynamischen, aber tatsächlich immobilen, architektonischen Form
auszustellen. Die Form bildet sich vielmehr
durch die Überlagerung zweier gegensätzlicher struktureller Systeme, deren
Qualität gerade durch diese Überlagerung umso deutlicher lesbar wird. Die
Spannung, die dabei entsteht, verleiht
dem Gebäude seine unverwechselbare
ikonografische Kraft. Die Verkehrswege
rund um den Porscheplatz werden als
Abzweig in das Gebäude eingeleitet
und sind Ausgangspunkt für eine
Besucher- und Ausfuhrrampe, die alle
Geschosse miteinander verbindet. Dieses
Rampensystem durchzieht als Ausfräsung
in einem einfachen, kompakten Quader
übereinander gestapelte Plattformen und
weitet sich auf dem Dach ca. 33 m zu
einem großen Garten aus. Durch ein
geschossweises Versetzen des Kreis-
mittelpunktes gerät die Rampe ins
Schlingern und deformiert die straff
gespannte Außenhaut des Quaders.
29
3. Preis
Allmann Sattler Wappner Architekten
Erst im blickdurchlässigen, durchgängigen verglasten Foyer bzw. Werkstattbereich kann die Rampe weiter auslenken
und in den öffentlichen Straßenraum einleiten. Im Innern entsteht durch diese
Überlagerung mehrerer rationaler Syste-
me ein komplexer, vielschichtiger Raum,
der Durchblicksequenzen über mehrere
Etagen ermöglicht, ohne sich des gewöhnlichen, aus Shoppingcentern hinlänglich
bekannten, zentralen Luftraums zu bedienen. Die einzelnen Geschosse werden
30
dabei wie übereinander gestapelte Guckkastenbühnen behandelt, mit jeweils
einem Blick auf eine virtuelle Bühne, in
Form einer vollflächigen Medienwand
bzw. gegenüberliegend mit einem Blick in
die Umgebung und auf das Porsche-
Werk. Nach außen zeigt sich die Deformation durch kontinuierlich zunehmende Öffnungen in der Fassade, die
einen großzügigen Ausblick in die Umgebung ermöglichen. Notwendige Trennwände innerhalb der Geschosse sind
immer orthogonal zur Außenwand und
werden von der Rampe durchschnitten.
Die Tiefgarage wird in Drehrichtung der
Besucherrampe als Spindel in den Boden
geschraubt.
31
3. Preis
Allmann Sattler Wappner Architekten
DAC H G A RT E N
M AT E R I A L
Die gesamte Dachlandschaft wird als artifizieller Grasgarten ausgebildet – eine
stark durch Pflanzen bestimmte, abgeschirmte Insel, an diesem Ort unerwartet
und überraschend.
Das Museum wird in den Obergeschossen
mit einer perforierten Metallstruktur verkleidet. Die Perforationen werden mittels
CNC-Fräse eingeschnitten, damit lassen
sich beliebigste Abstufungen kostengüns-
32
tig erstellen. Das radförmige Motiv verändert sich in der Stegbreite stufenweise,
bis lediglich ein fast vollständig transparentes Netz übrig bleibt. Die Ausschnitte
des Einzelmotivs selbst sind alle geringfü-
gig unterschiedlich. Das entstehende
Vexierbild zwischen einer technischen,
seriellen und einer eher vegetativen, irregulären Struktur sowie der stufenlose
Wechsel zwischen einer geschlossenen
und offenen Hülle, in Kombination mit
der leicht reflexiven Oberfläche, verleiht
dem Gebäude eine scheinbar virtuelle,
ambivalente, sich ständig ändernde
Erscheinung.
33
LAMOTT
WITTFOHT
4. PREIS
4. Preis
Lamott + Wittfoht Architekten
Ansicht Süd
IDEE
Das Entwurfskonzept versteht sich als
Antwort auf die Frage nach einer spezifischen Identität eines Automuseums.
Ein horizontaler, liegender Baukörper mit
einer großen Raumschale transformiert
Motive wie Schnelligkeit, Dynamik,
36
Design des Produktes in Architekturmotive: Fahrzeugkarosserie – Raumschale,
Chassis – Basis etc. Diese Raumschale
(Karosserie) legt sich über einen flächig
konzipierten Museumsraum (Black-Box).
Die Schale löst sich von der Basis (Chassis)
ab und schwebt über dem Grundstück.
Die freitragende Konstruktion überspannt
große Teile der Museumsfläche. Dies
schafft großflächig stützenfreie Ausstellungsflächen. Die Textur der „atmenden Haut“ ist innen wie außen multifunk-
tional und kann auf unterschiedliche
Situationen und Ansprüche dynamisch
reagieren: offen – geschlossen, starr –
beweglich, Energie sammelnd, Licht
transportierend, usw. Mit unterschiedlichen Oberflächen und Füllungen ent-
steht so Variation im Grundmotiv der
Fassade, die zur Charakteristik des
Gebäudes wird. Das innovative Strukturkonzept und die energetische aktivierbare
Hülle (passive und aktive Solarsysteme)
können Imageträger werden.
37
4. Preis
Lamott + Wittfoht Architekten
Plan
2. Ebene
MUSEUMSKONZEPT – DER WEG
Der Besucher wird über eine große einladende Eingangstreppe in die Museumsebene geführt.
Als Raumfilter führt das „Schaufenster“
mit Empfang und Restaurant ins Innere:
nach außen transparent, nach innen
38
DA S R O L L E N D E M U S E U M
durch innere Fassaden aus Holz getrennt
vom Museumsbereich. Das einfallende
Tageslicht kann durch diese Strukturen
ausgeblendet werden.
Eine wichtige räumliche Attraktion zwischen Event/Empfangsbereich/Ausstellung
einerseits und Werkstatt andererseits – als
Inszenierung des „Objekttausches“ – ist das
„befahrbare Autoregal“ (Zwischendepot)
als gläserne Vitrine in allen Ebenen erlebbar.
Die im Regal befindlichen Aufzüge binden alle Ebenen an und können vom
Werkhof angefahren werden.
Über das gläserne Regal entstehen
interessante Blickbezüge in Teile der
Werkstatt im Erdgeschoss.
39
4. Preis
Lamott + Wittfoht Architekten
Gebäudestruktur
Haut
Skelett
Tragwerk
KONSTRUKTION
Die Haut stellt ein funktionales System
dar, in welchem Rauten verschiedener
Funktionen integriert sind. Die Eindeckung der „Haut“ erfolgt ebenfalls mit
vorgefertigten Sandwichpaneelen, die
angepasst an die verschiedenen Funktio40
nen opak, transparent oder als aktive
Solarelemente ausgebildet sind und eine
individuelle Gestaltung der äußeren und
inneren Hüllflächen ermöglichen. Vier
„Funktionsrauten“ bilden eine „Tragwerksraute“.
41
BKK-3
IDEE
Aufgrund der sehr heterogenen Umgebung des Wettbewerbsgrundstückes
muss an diesem wichtigen Punkt ein
solitäres Konzept entwickelt werden.
Dabei soll sich die Form des Solitärs nicht
aus der Grundstückskonfiguration ableiten, vielmehr soll eine eigene unverwech-
selbare Identität für diesen Ort geschaffen
werden. In der konfusen städtebaulichen
Situation fügt sich ein massiger, neutraler
Baukörper am besten ein und hält eine
gute Balance zwischen eigener Form und
Einbindung in die Nachbarschaft.
43
BKK-3 Architektur
I N N E N R AU M U N D AU S S T E L L U N G
Das Außenimage des Museums wird
getragen von einem klaren Baukörper,
eine unaufgeregte Masse, die klassisch in
der Erscheinung, aber eben anders im
Ansatz ist. Besonders wichtig ist die
Transparenz im Erdgeschoss. Eine riesige,
44
10 m hohe Verglasung öffnet das Museum zum Porscheplatz hin und bietet
sowohl Einblicke bis zur Werkstatt und
fungiert als Werbefenster für die
Menschen und Autofahrer entlang der
Schwieberdinger Straße.
Ein voluminöser Luftraum ermöglicht
einen guten Durchblick in den einzelnen
Geschossen und auch zwischen den
Ebenen. Das ganze Museum ist so mit
einem Blick zu erfassen. Diesem Luftraum
haben wir eine architektonische Gestalt
gegeben. Die einzelnen Galerien formen
einen kugelförmigen Ausschnittsraum,
der spürbar zur Mitte der Ausstellung im
zweiten und dritten Obergeschoss zentriert.
Des Weiteren ermöglicht dieser Innenraum eine Ausgewogenheit zwischen
dem notwendigen Kunstlichtbereich in
den Ausstellungsflächen und einem
freundlichen Tageslichtanteil, der das
ganze Museum von oben durchflutet.
45
BOTTEGA
EHRHARDT
Der einfache, rechteckige Baukörper
negiert alle Grundstückskanten zum
Porscheplatz hin und zeigt sich so als
eigenständiges Volumen. Seine umlaufende, flächenbündige Fassade aus Glas
und Metall verleiht dem Museum die
Aura des Besonderen. Die konsequente
Umsetzung von Funktion und Inhalt
führt zur Dreiteilung der Funktionsbereiche Werkstatt, Foyer und Ausstellung.
Der angehobene Ausstellungsbereich ist,
analog dem Chassis beim Auto, als
eigenständiger Körper konstruiert, dessen Lasten über vier aussteifende Kerne
abgetragen werden.
Die umlaufende, flächenbündige Fassade, analog der Karosserie beim Auto,
homogenisiert den Körper in seiner
Außenwirkung. Zugleich verleiht sie dem
Innenraum ein subtiles Wechselspiel
an Transparenz. Großflächige, stützenfreie Räume erlauben die maximale
Inszenierung der Exponate im Ausstellungsbereich, der sich über drei
Geschosse um das zentrale Zwischendepot organisiert. Das oberste Geschoss
kann hierbei als eigenständiges Eventgeschoss genutzt werden.
Das große stützenfreie Foyer agiert als
Bindeglied zwischen Ausstellung und
Werkstatt mit visuellen Verflechtungen in
beide Funktionsbereiche. Zugleich lädt es
ein, das mystische schwarze Volumen zu
entdecken und in die Welt von Porsche
einzutauchen.
KO N Z E P T
Das neue Porsche-Museum ist ein schwebendes, schwarz glänzendes Schatzhaus.
Seine einfache und schlichte Formensprache macht es zu einem selbstverständlichen Gebäude im städtischen
Kontext. Es ist kompakt und eindeutig.
Der Inhalt als solches wird thematisiert
und betont, dabei geborgen verhüllt und
spannend inszeniert.
47
Bottega + Ehrhardt Architekten
FA S S A D E
Perfektion und Präzision im Detail als
Grundcharakteristika eines Porsche finden in der Fassade ihre Entsprechung.
Eine glatte, flächenbündige geklebte
Glasfassade sowie schwarzlackierte
Metallpaneele verhüllen und homogenisieren den Baukörper und geben ihm
seine glänzende schwarze monolithische
Wirkung bei Tag. Bei Dunkelheit lassen
sich die Tragstrukturen der Fassade schemenhaft ablesen und ein grobes Netz aus
LEDs auf der Nordfassade zum Porscheplatz hin thematisiert Bewegung und
Geschwindigkeit in Form von filmischen
Sequenzen. Die Dichte des Netzes der
eingelegten Photovoltaikzellen variiert je
nach innenräumlichen Anforderungen
und Ausrichtung der Fassade, so dass im
Innenraum unterschiedlich ausgeleuchtete Zonen entstehen können und differenzierte Ausblicke gewährleistet werden.
KO N S T RU K T I O N
Der 60 x 39 x 20 m große, dreigeschossige, frei über dem Foyerbereich gelagerte
Baukörper wird von den vier Erschließungskernen getragen – der darunter liegende Eingangsbereich bleibt frei von
Stützen und Verbänden und wird ringsum
verglast. Die Stützenfreiheit wird durch
Aktivierung der gesamten verfügbaren
statischen Höhe des Baukörpers durch das
umschließende Exoskelett und durch
innenliegende raumhohe Verbände ermöglicht – auf diese Weise entsteht eine
ungewöhnliche und äußerst leistungsfähige Tragstruktur.
MUSEUMSWEG
Die rot-weiße Bordsteinkante, die
„Curbs“ aus der Welt des Rennsports,
markiert die Besonderheit des Ortes am
Übergang von Porscheplatz und Museumsvorplatz.
Über ein Vorfeld aus terrassierten Stufen
bewegt man sich auf das höhergelegene,
offene und transparente Foyer zu. Zwei
Glasvitrinen dienen der Auftaktinszenierung, stellen aktuelle Exponate aus
und verflechten gleichzeitig die Classic-
Car-Werkstatt mit dem Außenraum.
Unter dem schwebenden schwarzen
Körper betritt man das stützenfreie Foyer
und erfährt über einen Luftraum nach
oben einen ersten Einblick in den
Ausstellungsbereich.
Innere Tragstruktur
48
Normalkräfte
Systemlinien
49
DINSE FEEST ZURL
IDEE
Die Haltung der Architektur: Raumkörper
und Raumhülle. Zurückhaltung in der
Form, hochwertig in Material und Verarbeitung rücken die Ausstellungsexponate in den Vordergrund.
Priorität liegt in der Vermittlung von Mythos, Faszination und Form. Das Museum
als Speicher und Bühne, durch Licht,
Medien und Technik bespielter Raum.
Klare Linien; sachlich funktional, zeitlos
modern. Flexibel nutzbare technische
Infrastrukturen, räumlich multifunktional
für innovative Wechselinszenierungen.
51
Dinse Feest Zurl Architekten
Die Grundfläche des rundum verglasten
Sockels ist im Erdgeschoss auf die
Nutzung Foyer und Werkstatt beschränkt
und bildet so inhaltlich wie architektonisch die Basis für diesen neuen Ort zum
Thema Porsche. Hauptanliegen der erdgeschossigen Nutzungsbeschränkung ist
dabei die Schaffung von öffentlichem
Außenraum, einem Vorbereich zum Museum als An- und Verbindung zwischen
S-Bahn-Station und Porscheplatz. Im Zusammenwirken mit der allseitigen Auskragung des oberen Raumkörpers wird
damit ein fließender Übergang vom
öffentlichen Raum über den überdachten
Vorbereich des Museums zu dem komplett
verglasten, halböffentlichen Foyer bis hinein in den Ausstellungsbereich der geschlossenen, schwebenden „Schatzkiste“
inszeniert.
Hinterleuchtung
über LED
Außenhaut
geschlitzes,
glänzendes
Metallblech auf
Edelstahlrahmen
montiert
Sichtschlitz
hinter
perforiertem
Metallblech
Glasfassade
ARCHITEKTUR
In klarer Abgrenzung zur heterogenen
Umgebung setzt das neue PorscheMuseum nach außen ein selbstbewusstes, städtebaulich wirksames Zeichen und
leistet damit einen wesentlichen Beitrag
zur Identität des Ortes. Eine glänzende,
52
AU S B L I C K E
perforierte Metallfassade, die je nach
Lichteinfall, Tageszeit und Winkel des
Betrachters in unterschiedlichen Farbnuancen schimmert, umgibt die beiden
Ausstellungsebenen und definiert damit
die „Schatzkiste“, die über dem unteren,
verglasten Sockel zu schweben scheint.
Eine horizontale Gebäudefuge zwischen
den beiden Materialien verstärkt diesen
schwebenden Charakter und dient
gleichzeitig der Frischluftzufuhr für die
Gebäudeklimatisierung. Bei Dunkelheit
wird dieser Eindruck durch den hinterleuchteten Fassadenzwischenraum intensiviert und verleiht dem Körper einen
mystischen Ausdruck.
Reduktion auf das Wesentliche konzentriert den Blick des Besuchers im Inneren
der Ausstellung auf die Exponate und
gestattet ihm einzig durch zwei horizontale Fensterschlitze durch den Filter der
Metallfassade gezielte Ausblicke von
der Ausstellung auf Porscheplatz und
Umgebung sowie über einen Oberlichtschlitz den Bezug zum Himmel.
Dieser Innen-/Außenbezug findet sein
Pendant in der homogenen geschlossenen Außenhaut des Ausstellungs-
körpers, die an der nordwestlichen
Gebäudeecke durch einen markant
gerahmten, ebenfalls horizontalen, komplett offenen Schlitz, der von der
Dachterrasse des Exklusivrestaurants in
der oberen Ausstellungsebene einen
Panoramablick über den Porscheplatz
und Werksgelände bietet.
53
Das Automobilmuseum für Porsche greift
das elementare Motiv der Bewegung
auf, indem es diese in die Gebäude führt,
in dem üblicherweise nur ruhende
Exponate betrachtet werden. Der Entwurf
ist daher als befahrbare Landschaft entwickelt – und zwar von Depot und
Werkstatt durch das ganze Gebäudeinnere bis zum Dach und von dort aus
wieder hinunter auf den Vorplatz.
Wahlweise auch in entgegengesetzter
Richtung bei inszenierten An-/Abfahrten
der Automobile zu historischen Rennen.
FRIEDRICH
POERSCHKE
ZWINK
IDEE
Eine erlebnisreiche Landschaft als Präsentationsraum des Automobils ist ein Motiv,
das zu Porsche in besonderen Maße passt.
Die Wirkungen, die das Automobil und
die hierfür ausgesuchte Landschaft für
sich bereits ausstrahlen, verstärken sich
dabei. Mit der Präsentation in der Landschaft
wird eine Vorstellung des Fahrens in dieser
Landschaft gleich einem Naturerlebnis
hervorgerufen und im gleichen Sinn eine
intensive Art des Erlebens der Technik. Es
entsteht die Überzeugung, dass das
Erlebnis der Natur erst durch das
Automobil vollkommen wird.
55
Fr i e d r i c h Po e r s c h ke Z w i n k A r c h i t e k t e n
Foyer
Infotheke, Coffeebar und
Auftaktinszenierung
Gebäudeisometrie
Hülle, Ebenenlandschaft,
Außenrampe.
DAS PORSCHE-MUSEUM IM ZUFFENHAUSENER GELÄNDE
Das neue Museum dehnt sich mit seiner
langen Seite entlang der Schwieberdinger
Straße aus. Sie erhält dadurch eine starke
stadträumliche Führung, die sich im
Porsche Zentrum fortsetzt. Die Nord-/Westfassade steigt um 10 m bis zum Porsche56
platz, der dadurch in seiner für das
Porsche-Gelände zentrierenden Bedeutung betont wird.
Die Eingänge von Porsche Zentrum und
Porsche-Museum liegen sich gegenüber.
An der Süd-West-Spitze des Museums
R AU M P L A N
liegt das Besucherrestaurant so, dass es
Bahn- und Individualbesucher gleichermaßen empfängt.
Die Dachfläche des Gebäudes fällt zur
S-Bahn-Seite hin stark ab und schließt mit
einer Rampe über die gesamte Gebäude-
länge entlang der S-Bahn-Fassade. Die
Idee des Gebäudes, das Befahren einer
Landschaft, wird hier aus dem Zug
sichtbar im Baukörper abgebildet.
Innen- und Außenraum sind eine Einheit.
Das Innere bildet ein mit Rampen verbundenes Raumkontinuum, über das man
vom Foyer bis in die oberste Ebene hinaufwandert oder auch -fährt. Über das
Dach führt ein serpentinenförmiger Weg
zurück auf den Vorplatz. Alle Ausstellungsbereiche sind stützenfreie Räume,
die von großen Sichtbetonwänden flankiert sind. Die Fassaden sind semitransparent ausgebildet, eine Verdunklung
ist an allen Fassaden gewährleistet.
57
1. Obergeschoss
Ausstellung/Gastronomie
MORGER &
DEGELO
PROLOG
Die herausragende Stellung von Porsche
im Markt der Automobilhersteller verlangt eine außergewöhnliche und unverwechselbare Architektur mit einer eigenständigen und charismatischen Sprache.
Dabei gilt das Interesse nicht der Vertika-
len, sondern vielmehr der Horizontalen,
nicht das Bild einer Rampe, vielmehr die
Metapher einer Rennstrecke, eines Autoparcours wird thematisiert.
59
Morger & Degelo Architekten
TOPOGRAFIE UND STÄDTEBAU
Durch eine gezielte Intervention wird versucht, die räumliche Wirkung des Porscheplatzes entscheidend zu stärken. Die Umrisslinien des neuen Museums sind in der
Grundform inspiriert durch die mögliche
gesetzliche Mantellinie und weisen eine
60
AU S S T E L L U N G
expressive Form auf, welche im Zusammenspiel mit dem Porsche Zentrum den
Abschluss einer homogenen Gesamtkomposition darstellt. Die maximal mögliche horizontale Ausdehnung ist aus verkehrstechnischen und topographischen
Gründen nur durch ein Anheben des Baukörpers um 5,50 Meter im Licht möglich.
Dadurch wird das Gebäude zum Schweben gebracht. Umspült vom unendlichen
Strom des Verkehrs findet der Baukörper
seine endgültige Form. Die Ecken werden
weich und rund. Das Gebäude scheint zu
fließen und in ewiger Bewegung: Grundlage und Idee des Automobils. Das Eingangsgeschoss ist vollständig transparent
ausgebildet, wirkt einladend, vermittelnd
und wird zur erweiterten Stadtebene.
Über eine Rolltreppe gelangen die
Besucher auf die Ausstellungsebene.
Durch die größtmögliche Ausdehnung in
der Fläche gelingt es, das neue Museum
auf nur einer Ebene zu organisieren:
transparent, übersichtlich, flexibel und
dynamisch. Treppen- und Liftkerne,
Oberlichter, Rampen und Rolltreppen
strukturieren den großmaßstäblichen
Raum.
Die Autoeinstellhalle wird integrativer Teil
der neuen Museumskonzeption. Anstatt
die Autos ins unattraktive und teure
Untergeschoss zu verbannen, bringen wir
sie über eine zweispurige gegenläufige
Rampenanlage auf ein zweigeschossiges
kostengünstig herzustellendes Parkdeck.
Der Bewegungsfluss der die Rampe hinauf und hinunter fahrenden Autos wird
im Museum über eine semitransparente
Konstruktion als abstrakte unaufdringliche Installation dargestellt.
61
Das Spannungsverhältnis zwischen dem
Prinzip „Museum“ und dem Prinzip
„Porsche“ muss verschmolzen werden
und seine Synthese in einem „Rollenden
Museum“ finden. Für die Architektur des
Museums bedeutet dies, dass die Kohärenz des klassischen Museums und seiner
traditionellen Typologien (Rundweg,
Parcours) erhalten wird, darüber hinaus
jedoch das architektonische Konzept die
Bewegung der Fahrzeuge (ähnlich einem
Boxenstopp des rollenden Museums)
unterstützt.
WANDEL
HOEFER
LORCH
HIRSCH
ROLLENDES MUSEUM
Die Musealisierung von Porsche ist
geprägt durch ein Dilemma, dessen
Lösung den wesentlichen strategischen
Ansatz zur Architektur des neuen
Porsche-Museums darstellt: einerseits die
spezifische Dynamik eines sich bewegen-
den Objekts, andererseits die inhärente
Tendenz von Museen, Exponate zu neutralisieren, d. h. einen Porsche vom
„Fahrzeug“ zum „Stehzeug“ zu machen.
63
Wandel Hoefer Lorch + Hirsch Architekten
Durch die spezifische Geometrie des
Loops (verkehrstypische Radien sowie
Steigungen zwischen 2% und 5%) entsteht eine Topographie, die eine dynamische Präsentation der Porsche-Exponate
erlaubt. Auch das tatsächliche Bewegen
der Automobile wird hierdurch ermöglicht
und damit zu einem visuellen und akustischen Erlebnis für die Besucher.
Ausstellungsebene
LOOP ALS MUSEUM
Das neue Porsche-Museum ist eine Synthese
von Museum und Verkehrsbau. Durch die
Kopplung beider Typologien entsteht ein
spezifischer Ort für die Präsentation von
Porsche. Die räumliche Form dieser Synthese
ist ein in sich geschlungener, dreidimen64
I D E N T I F I K AT I O N U N D Z E I C H E N
sionaler Loop. Der in sich geschlossene
museale Rundgang fördert eine eindeutige Wahrnehmung der Produktgeschichte
als ein zwar differenziertes, aber schlüssiges Ganzes. In einem heterogenen urbanen Kontext entsteht ein sowohl aus
Fußgänger- als auch aus Autofahrerperspektive prägnantes Zeichen, das auf
Grund seiner Form keine Rückseite aufweist, sondern eine von allen Seiten
erfahrbare skulpturale Figur darstellt.
Das Prinzip der Fassade unterstützt die
notwendige skulpturale Homogenität des
Loops und schafft darüber hinaus einen
inhaltlich-konzeptuellen Zusammenhang
zur Sammlung Porsche. Durch eine
variierende Struktur aus Prägung und
Lochung wird dem Museum das Gedächtnis von Porsche eingeschrieben:
Codes zu Modellen, Motoren, Getrieben
und Fahrgestellnummern, die Matrix aller
Porsche-Fahrzeuge.
65
Architektenwettbewerb
ALLMANN
S AT T L E R
WA P P N E R
A R C H I T E K T E N,
MÜNCHEN
BKK-3
ARCHITEKTUR,
WIEN
B OT T E G A + E R H A R D T
A R C H I T E K T E N B DA ,
S T U T T G A RT
DELUGAN
MEISSL
A S S O C I AT E D
A R C H I T E C T S,
WIEN
Markus Allmann
Amandus Sattler
Ludwig Wappner
Franz Sumnitsch
Johann Winter
Giorgo Bottega
Henning Erhardt
Markus Baumann
Stefan Darius
Aljona Lissek
Constanze Menke
Corinna Eger
Dominik Hennecke
Tobias Hermesmeyer
Isabella Strauss
Marco Zürn
Christoph Seebald
Kathrin Sälzer
Philip Furtwängler
Elke Delugan-Meissl
Roman Delugan
Martin Josst
Philip Beckmann
Gerhard Gölles
Daniel Payer
Matthias Both
Sebastian Kordovich
Marc Ottinger
Stefanie von Damm
Michael Frank
Kilian Jockisch
Thomas Meusburger
Olga Ritter
Wei-Shan Yang
Fachberater
Werner Sobek Ingenieure, Stuttgart (Statik)
Realgrün, München (Landschaftsarchitektur)
Transplan Technik-Bauplanung GmbH, Stuttgart (Energieberatung)
Lang-Burkhardt, München (Verkehrsplanung)
Michael Schmidt, München (Lichtplanung)
Arte-factory, Paris (Visualisierung)
Frieder Grüne, Wolfratshausen (Modellbau)
Projektauswahl:
IP.Two und IP.One Gewerbezentrum, Wien, 2000-2003
Wohnheim „Miss Sargfabrik“, Wien, 1999-2000
Modebotique „Taxxido“, Wien, 2004
Virgil, Permanente Ausstellung, Virgilkapelle, Wien 2001
Fachberater:
RFR, Stuttgart (Tragwerksplanung)
BRANDI IGH, Ostfildern (Haustechnik, Energieberatung, Fassadentechnik)
Glück Landschaftsarchitektur, Stuttgart (Landschaftsarchitektur)
Bernhard Mende / Okan Yapici (Visualisierung)
Homolka GmbH, Leinfelden - Echterdingen (Modellbau)
Fachberater :
Werkraum Wien, Wien (Statik)
Freudensprung Engineering Consultants, Wien (Haustechnik)
Projektauswahl:
Hochhaus Mischek, Donaucity, Wien, 2000
Büro- und Wohnbebauung Wimbergergasse, Wien, 2001
Global Headquarters Sandoz, Novartis Company, Wien, 2003
Haus Ray 1, Wien, 2003
Projektauswahl:
Haus S, Ludwigsburg, 2001-2002
Werbeagentur „Werbewelt“, Ludwigsburg, 1999
Sanierung Zollinger Halle, Ludwigsburg, 2002
Bar Club Suite 212, 2001
Projektauswahl:
Herz Jesu Kirche, München, 1996-2000
Gymnasium, Markt Indersdorf, 1998-2002
Generalsanierung Pfarrzentrum Herz Jesu, München, 1998-2001
Südwestmetall, Reutlingen, 1999-2002
66
67
DINSE
FEEST
ZURL
A R C H I T E K T E N,
H A M BU R G
FRIEDRICH
POERSCHKE
ZWINK
A R C H I T E K T E N,
MÜNCHEN
L A M OT T + W I T T F O H T
A R C H I T E K T E N,
S T U T T G A RT
MORGER & DEGELO
ARCHITEKTEN
BSA/SIA,
BA S E L
Peter Dinse
Isabell Feest
Johann Zurl
Klaus Friedrich
Ute Poerschke
Stefan Zwink
Jens Wittfoht
Caterina Lamott
Ansgar Lamott
Meinrad Morger
Heinrich Degelo
Benjamin Theiler
Stephen Kausch
Leila Reese
Leifpeter Reichwald
Hendrik Huckstorf
Fabian Schebesta (Modellbau)
Thomas Kindsvater
Dominik Weigel
Leonardo Sartori
Jürgen Naverschnigg
Benedikt Schlatter
Claudia Zipperle
Andy Frei
Gunda Schulz
Stefan Rohrer
Asa Schneider
Fachberater:
Topotek 1, Berlin (Landschaftsarchitektur)
Wetzel & von Seth, Hamburg (Tragwerk)
Ridder und Meyn, Hamburg (Gebäudetechnik)
Masuch und Olbrisch, Oststeinbek (Verkehrsplanung)
Elcon, Hamburg (Brandschutz)
Projektauswahl:
Meilenwerk – Oldtimerzentrum, Berlin, 2001-2003
Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg, Berlin, 1999-2000
Kultur- und Veranstaltungszentrum, Hamburg-Lurup, 2003-2005
Theater am Goetheplatz, Bremen, 2002-2004
68
Fachberater:
terra.nova Landschaftsarchitektur, München (Landschaftsarchitektur)
Burggraf, Weichinger + Partner, München (Beratende Ingenieure BYIK-Bau)
Projektauswahl:
Museum der Moderne auf dem Mönchsberg, Salzburg, 2001-2004
Fachplaner:
Office for structural design (OSD), Frankfurt a. M. (Tragwerk)
Atelier Stötzer, Waldkirch (Landschaftsarchitektur)
Die Lichtplaner, Limburg/Staffl (Lichtplanung)
Ingenieurbüro Schreiber, Ulm (Haustechnik)
Transsolar, Stuttgart (Energieplanung)
Projektauswahl:
Katholisches Gemeindezentrum Herz-Jesu, Völklingen-Ludweiler, 1997-2001
Mechanisches Parkregal, Sindelfingen, 1998-99
Erweiterung Uhlandschule, Zuffenhausen, 1999-2004
Realschule Zusmarshausen, 2000-2002
Fachberater:
WGG Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Basel (Statik)
Schweingruber Zulauf, Zürich (Landschaftsarchitekten)
Amstein & Walthert AG Ingenieurbüro, Zürich (Haustechnik)
Baukostenplanung Ernst AG, Basel (Baukostenplanung)
Bildanstalt, Basel (Visualisierung)
Projektauswahl:
Wohnhaus Müllheimer Straße, Basel, 1990-1993
Musikmuseum im Lohnhof, Basel, 1997-2000
Kunstmuseum, Vaduz, 1998-2000
Messeturm, Basel, 2001-2003
69
VO L K E R S TA A B
A R C H I T E K T E N,
BERLIN
WA N D E L
HOEFER
LORCH + HIRSCH
A R C H I T E K T E N,
SAARBRÜCKEN
Volker Staab
Andrea Wandel
Hubertus Wandel
Rena Wandel-Hoefer
Wolfgang Lorch
Andreas Hoefer
Nikolaus Hirsch
Johan Kramer
Johannes Löbbert
Justus Ettemeyer
Patric Eckstein
Petra Wäldle
Daniel Verhülsdonk
Sebastian Haufe
Projektauswahl:
Neues Museum Nürnberg, 1991-1999
Erweiterung Maximilianeum, Bayrischer Landtag, München, 1992
Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, 1997-2000
German Intern. School, Sydney, 2003-2005
Daniel Wedler
Christine Biesel
Fachberater:
Tichelmann / Simon / Barillas, Darmstadt (Tragwerk und technische
Gebäudeausrüstung)
Projektauswahl:
Synagoge, Gemeindezentrum, jüdisches Museum, München, 2001-2005
Neubau der Synagoge, Dresden, 1998-2006
PREISGERICHT
Im Oktober 2004 wurde der Wettbewerb
für das neue Porsche-Museum als einstufiger Realisierungswettbewerb in Form
eines Einladungswettbewerbs mit zehn
Teilnehmern ausgelobt und als kooperatives Verfahren durchgeführt. Nach einem
Einführungskolloquium hatten die Teilnehmer im Dezember 2004 im Rahmen
eines eintägigen Zwischenkolloquiums
die Chance, den Preisrichtern den aktuellen Stand ihrer Entwurfsgedanken aus
städtebaulicher, funktionaler und architektonischer Sicht vorzustellen. Das Preisgericht tagte schließlich am 31. Januar
2005, wobei die Teilnehmer wiederum
ihre Wettbewerbsbeiträge und Lösungsvorschläge persönlich präsentierten.
FACHPREISRICHTER
Prof. Fritz Auer, Stuttgart / München
Prof. Hannelore Deubzer, Berlin /
München
Prof. Hilde Léon, Berlin / Hannover
Prof. Volkwin Marg, Hamburg / Berlin
Prof. Boris Podrecca, Wien / Stuttgart
Andreas Ramseier, Zürich
Prof. Wolfgang Schwinge, Stuttgart
STELLVERTRETENDE FACHPREISRICHTER
Prof. Zvonko Turkali, Frankfurt am Main
Prof. Leonhard Schenk, Stuttgart
SACHPREISRICHTER
Harro Harmel, Porsche AG
Prof. Dr. Christian von Holst,
Staatsgalerie Stuttgart
Anton Hunger, Porsche AG
Hans Riedel, Porsche AG
Dr. Wolfgang Schuster, Stadt Stuttgart
Dr. Wendelin Wiedeking, Porsche AG
STELLVERTRETENDE SACHPREISRICHTER
Christian Dau, Porsche AG
Hannes Gugenhan, Porsche AG
Matthias Hahn, Stadt Stuttgart
Dr. Beate Wolf, Staatsgalerie Stuttgart
SACHVERSTÄNDIGE BERATER
(ohne Stimmrecht)
Christina Becker, Porsche AG
Klaus Bischof, Porsche AG
Klaus Gunsilius, Porsche AG
Karin Krippgans, Porsche AG
Reinhold Manz, Porsche AG
Nicole Nagel, Porsche AG
Prof. HG Merz, Stuttgart
Prof. Gottfried Korff, Tübingen
Karsten Kümmerle, Wettbewerbsreferent
der AK Baden-Württemberg
AUSLOBER
Dr. Ing. h.c. F. Porsche
Aktiengesellschaft
Porscheplatz 1
70435 Stuttgart-Zuffenhausen
vertreten durch:
Anton Hunger
VORPRÜFUNG
Dr. Ing. h.c. F. Porsche
Aktiengesellschaft
Karin Krippgans
Klaus Bischof
hg merz gmbh
Stefan Reik
CBP
Beratende Ingenieure GmbH
Peter Aumann
Anke Binder
70
71
IMPRESSUM
Herausgeber
Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Öffentlichkeitsarbeit und Presse
Anton Hunger
Texte
Porsche AG und Auszüge aus
Erläuterungsberichten
der Architekturbüros
Fotos
Christoph Bauer
Frank M. Orel
Herstellung
72
GZD
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