5Technisch genutzte Pflanzen

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Technisch genutzte Pflanzen
5.1
Faserliefernde Pflanzen . . . 359
5.1.1
5.1.2
5.1.3
5.1.4
Haare als Fasern . . . 359
Fasern aus Sprossachsen . . . 362
Fasern aus Blättern . . . 367
Fasern aus Früchten . . . 370
5.2
Holzliefernde Pflanzen . . . 370
5.2.1
5.2.2
5.2.3
5.2.4
5.2.5
5.2.6
Heimische oder bei uns kultivierte Nadelhölzer . . . 372
Außereuropäische Nadelhölzer . . . 374
Heimische oder bei uns eingebürgerte Laubhölzer . . . 375
Außereuropäische, besonders tropische Laubhölzer . . . 379
Monokotylenholz . . . 381
Rasch wachsende Baumarten der Tropen
und Subtropen . . . 383
Korkliefernde Pflanzen . . . 384
5.2.7
5.3
Gerbstoffliefernde Pflanzen . . . 385
5.3.1
5.3.2
5.3.3
5.3.4
Gerbstoff in Rinden und Hölzern . . . 386
Gerbstoffe in Blättern . . . 388
Gerbstoffe in Früchten und Samen . . . 388
Gerbstoffe in Pflanzengallen . . . 389
5.4
Pflanzen, die Kautschuk und verwandte
Stoffe liefern . . . 389
5.4.1
5.4.2
5.4.3
5.4.4
Kautschuk . . . 390
Guttapercha . . . 393
Chicle . . . 394
Balata . . . 395
5.5
Harz-, balsam- und lackliefernde Pflanzen . . . 395
5.5.1
5.5.2
5.5.3
Harze . . . 395
Balsam . . . 397
Lack . . . 397
5.6
Wachsliefernde Pflanzen . . . 398
5.7
Farbstoffliefernde Pflanzen . . . 400
5.7.1
5.7.2
Farbstoffe aus Flechten . . . 400
Farbstoffe aus höheren Pflanzen . . . 401
5.8
Insektizidliefernde Pflanzen . . . 406
5.9
Energie- und kraftstoffliefernde Pflanzen . . . 410
5.9.1
5.9.2
5.9.3
5.9.4
Alkohol aus Pflanzen . . . 411
Benzinliefernde Pflanzen . . . 412
Dieselölliefernde Pflanzen . . . 414
Kraftstoff aus Biomasse . . . 416
Aus Lieberei, R., Ch. Reisdorff: Nutzpflanzenkunde (ISBN 9783135304076) © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart 2007
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359
Pflanzen und pflanzliche Produkte bestimmen das menschliche Leben in
nahezu allen Bereichen. Neben der offensichtlichen Versorgung des Menschen mit Nahrung und Genussmitteln nimmt die Bedeutung der Pflanzenprodukte für verschiedenste Lebensbereiche einen solch weiten Raum ein,
dass es kaum möglich ist, allen Nutzungsaspekten Rechnung zu tragen. Bei
technischer Nutzung beginnt die Betrachtung bei der Verwendung z. B. als
Konstruktionsholz bei Haus- und Möbelbau, jedoch macht man sich kaum
klar, dass auch Dinge des täglichen Lebens wie Tapetenkleister, Schuhcreme, Zeitungspapier oder Geschmacksstoffe aus Pflanzen entstehen.
Um wie viel komplexer ist die Frage nach der Herkunft der Grundstoffe
für viele Lacke und Farben, für technische Produkte wie Gerbstoffe zur Lederherstellung oder die große Menge an Elastomeren für die Reifenindustrie, Medizintechnik, Elektroindustrie. Diese Bereiche durchdringen das
tägliche Leben und sind in der Regel so selbstverständlich, dass man
erst bei Versorgungsengpässen darauf aufmerksam wird, welches die Quellen der Bedarfsgegenstände sind. Um diese Engpässe vorausschauend zu
vermeiden, sind angesichts der globalen Veränderungen der Lebensräume
Ressourcenschutz und -schonung der nachwachsenden Rohstoffe äußerst
wichtige Themen, die trotz ihrer großen Bedeutung oft nachrangig eingestuft werden. Ein dringliches Konfliktthema zeichnet sich derzeit ab: es ist
die Entscheidung, Äcker vermehrt für die Produktion von Energieträgern
statt für die Produktion von Lebensmitteln zu verwenden.
5.1
Faserliefernde Pflanzen
Schon in frühester Zeit haben die Menschen es verstanden, aus Pflanzen
Fasern zu gewinnen, die sie zu Kleidung und Gegenständen des Haushaltes
verarbeiten konnten. In allen Fällen handelt es sich bei den Fasern entweder
um Haare, also Bildungen der Epidermiszellen, oder um Bündel von Sklerenchymfasern, die zur Festigung der Leitbündel und Blätter dienen. Die
Zellwände der Haare und Fasern bestehen vor allem aus Cellulose, in geringeren Anteilen aus Hemicellulose und Pektin. Sklerenchymfasern enthalten auch inkrustiertes Lignin. Wenn im Folgenden Haare als Fasern bezeichnet werden, so gilt dies nicht als botanischer, sondern als technischer
Begriff.
5.1.1
Haare als Fasern
Samenhaare
Baumwolle, Gossypium herbaceum L. var. acerifolium A. CHEV, G. hirsutum L.,
G. barbadense L., G. arboreum L.
engl. cotton, franz. coton, ital. cotone, span. algodón, port. algodão
Ordnung: Malvales, Familie: Malvaceae
verwendete Pflanzenteile: Samen
Herkunft. Baumwolle ist eine sehr alte tropische Kulturpflanze mit mehreren Ursprungszentren, die zum einen im südlichen Afrika oder Indien,
Indonesien, zum anderen an den Westhängen der nördlichen Anden anzutreffen ist. Nach archäologischen Funden wurde Baumwolle schon
ca. 3000 v. Chr. im Industal sowie um 2500 v. Chr. in Peru verarbeitet
und um 500 v. Chr. in Ägypten angebaut. Ausdauernde Wildformen finden
sich in ariden Gebieten der Tropen und Subtropen der ganzen Welt verstreut.
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5.1 Faserliefernde Pflanzen
5 Technisch genutzte Pflanzen
Abb. 5.1 Baumwollblüte (Gossypium spec.).
a Sprossstück mit Blüte. b Geöffnete Blüte.
Abb. 5.2
In Europa gewann die Baumwolle erst zu Beginn des 19. Jh., insbesondere
mit der Erfindung der Entkörnungsmaschine (Gin, s. u.) in den USA, an Bedeutung und entwickelte sich dann mit dem Bevölkerungsanstieg, der Industrialisierung und Kolonisierung außereuropäischer Länder rasch zu
einer Weltwirtschaftspflanze. Die besonderen Eigenschaften wie Festigkeit,
Faserlänge, Spinnbarkeit und gute Anfärbbarkeit machten sie entsprechend
konkurrenzfähig gegenüber anderen faserliefernden Pflanzen. Bedingt
durch die hohe Nachfrage erweiterte sich die Anbaufläche, die sich heute
in die Subtropen und sogar in die gemäßigten Breiten ausdehnt, sofern das
Klima warm genug ist. Viele fruchtbare Böden stehen durch den konkurrierenden Anbau von Baumwolle nicht mehr der Lebensmittelproduktion
zur Verfügung.
Biologie. Baumwollhaare sind einzellige, bandartig abgeflachte und in sich
schraubig verdrehte, bis 4 cm lange Samenhaare, die sich aus Epidermiszellen der Samenschale entwickeln. Die Baumwollarten (Box 5.1) sind meist
ausdauernde Stauden, die jedoch in der Kultur einjährig gehalten werden.
Anfangs verzweigt sich die Pflanze monopodial, mit Beginn der Blütenbildung sympodial. Alle Achsen tragen wechselständig lang gestielte fünflappige Blätter, deren Achselknospen im oberen Bereich jeweils zu fünfzähligen, gelben, weißen oder purpurroten Blüten auswachsen. Unterhalb der
fünf Kelchblätter befindet sich ein Außenkelch, der aus drei lang gezähnten
Hochblättern gebildet wird. Die Filamente der zahlreichen Staubblätter
sind zu einer Röhre verwachsen (Abb. 5.1b). Die dreizipfelige Narbe wird
durch Selbstbestäubung, seltener durch Insektenbestäubung mit Pollen belegt, der nach ca. 30 Stunden die 6–10 Samenanlagen in den Fächern des aus
3–5 Fruchtblättern gebildeten Fruchtknotens befruchtet. Die 3–5fächrige
Kapsel reift in ca. vier Wochen. In dieser Zeit wachsen auch die Samenhaare
heran (Abb. 5.2a, b).
Zwischen den längeren, Lintfasern genannten Haaren stehen kurze Haare,
die als Linters, Linterfasern oder Grundwolle bezeichnet werden. Beide sind
anfänglich von Plasma erfüllt, sterben aber schließlich ab und fallen bandartig zusammen. Bei der Reife öffnen sich die lokuliziden Kapseln von der
Spitze her an den Mittelnähten der Fruchtblätter (vgl. Abb. 2.35l, m, S. 40)
und lassen die Samen mit ihren Haarbäuschen heraustreten (Abb. 5.2c).
Anbau, Standortansprüche. Die frostempfindlichen Pflanzen bevorzugen
warmes arides Klima, wobei während der Frühentwicklung ausreichende
Baumwollkapsel (Gossypium spec.). a Reife Kapsel mit Außenkelch. b Kapsel im Querschnitt. c Reife, aufgeplatzte Kapsel.
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360
5.1 Faserliefernde Pflanzen
Box 5.1 Baumwollarten
Die angebauten Arten gliedern sich in zwei
altweltliche mit 2n = 26 Chromosomen, die
strauch- oder baumförmige Art G. arboreum
und die einjährige Art G. herbaceum, sowie
in die mehrjährigen, in der Kultur einjährig gehaltenen neuweltlichen mit 2n = 52 Chromosomen, zu denen G. hirsutum (Upland-Baumwolle) und G. barbadense (Sea-Island-Baumwolle) gehören. Kreuzungen und Züchtungen
haben zu einem großen Sortenreichtum geführt.
Man bewertet die Faser insbesondere nach ihrer Länge (Stapel), wobei die von G. barbadense mit 3–4 cm erheblich vor G. hirsutum
mit 2–3 cm und G. arboreum bzw. herbaceum
mit 1,8–2,2 cm rangieren. Wertvolle langstapelige Sorten werden bevorzugt in Ägypten
und Peru, die mittellangstapeligen, wirtschaftlich bedeutendsten in den USA und
kurzstapelige in Asien angebaut. 75 % der Produktion fallen auf mittelstapelige, ca. 15 % auf
langstapelige und 10 % auf kurzstapelige
Ware.
Fruchthaare
Kapokbaum, Ceiba pentandra (L.)
GAERTN.
Wollbaum; engl. silk cottontree, franz. kapokier, capoc, span. ceiba, árbol
capoc
Ordnung: Malvales, Familie: Bombacaceae
verwendete Pflanzenteile: Endokarp
Biologie. Der ursprünglich im tropischen Südamerika beheimatete Kapokbaum ist ein Gewächs des Regenwaldes und heute in den Tropen der ganzen Welt anzutreffen. In der Jugend ist sein von großen Brettwurzeln gestützter Stamm mit kegelförmigen Stacheln besetzt. Er erreicht bis 50 m
Höhe und trägt an den horizontal stehenden, etagenförmig verzweigten
Ästen handförmig gefingerte, lang gestielte Blätter. Wenn diese zu Beginn
der Trockenzeit abgeworfen werden, erscheinen an den Zweigenden büschelweise die weiß oder rosa gefärbten Blüten. Nach Bestäubung durch
Wind, Insekten oder Fledermäuse entwickeln sich die oberständigen
Fruchtknoten zu Kapseln von ca. 20 cm Länge und länglich ovaler Gestalt,
die sich bei manchen Formen öffnen, bei anderen geschlossen bleiben. Bis
zu 100 runde braunschwarze Samen liegen zwischen gelblich-weißen Haaren, die der Innenepidermis der Fruchtwand (Endokarp) entspringen, jedoch bei der Reife abbrechen (s. Abb. 2.35f, g, S. 40). Infolge eines feinen
Wachsüberzugs sind die 10–35 mm langen Fasern glatt und lassen sich
nicht verspinnen. Sie bestehen zu 64 % aus Cellulose und Hemicellulose.
Der lichtbedürftige Baum braucht 1000–1500 mm Niederschlag während
der Regenzeit. Er fruchtet vom 5. bis 60. Lebensjahr.
Ernte, Verarbeitung, Produkte. Man pflückt die Früchte von Hand oder
schlägt sie mit Stangen ab und rechnet mit 4,5–6 dt/ha Fasererträgen
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Wasserversorgung, später trockenes Wetter notwendig ist. Für die 2–3 m
lange Pfahlwurzel ist ein tiefgründiger, durchlüfteter Boden erforderlich,
der nicht zu salzhaltig sein darf. Der Anbau ist zwischen 47 Grad nördlicher
und 28 Grad südlicher Breite möglich.
Ernte, Verarbeitung, Produkte. Die Ernte guter Qualitäten erfolgt bei ausreichenden Arbeitskräften wie in Ägypten und im Sudan von Hand und dem
Reifefortschritt entsprechend mehrmals. In den USA und in Russland setzt
man Pflückmaschinen ein, die jedoch die Qualität beeinträchtigen, denn die
ungleichmäßig reifenden Kapseln werden auf einmal geerntet und die Blätter ebenfalls erfasst. Es kann jedoch ein vorheriger Blattabwurf durch Frost
oder Chemikalien (Defoliantien) ausgelöst werden. In den USA hat man Vakuumpflücker (fahrbare Maschinen mit vielen Saugarmen) und Spindelpflücker (Maschinen mit drehbaren Spindeln, die die Haare der reifen Samen der geöffneten Kapseln erfassen und eindrehen) entwickelt. Mit ihnen
kann differenziert geerntet werden.
Die Anbauer verkaufen ihre Samenbaumwolle an Fabriken, in denen die
Lintfasern (s. o.) zunächst mit sogenannten Ginmaschinen von den birnenförmigen Samen abgetrennt (egreniert, entkörnt) werden. Andere Maschinen schneiden dann die kurzen Linterfasern (s. o.) ab. Während die ölreichen Samen als Saatgut oder zur Gewinnung des Baumwollsaatöls
(S.142) Verwendung finden, werden die Lintfasern zu Baumwollgarnen
versponnen, die Linterfasern aber als Polstermaterial genutzt oder wegen
ihres hohen Cellulosegehalts (80–90 %) als Rohstoff für die Papier-, Cellulose- und Kunstseidenindustrie verkauft. Die Erträge schwanken stark zwischen 0,1 und 1 t/ha Lintfasern. Über die Faserproduktion gibt Tabelle 6.62
im Anhang Auskunft, über die Samenproduktion siehe Seite 142.
361
362
5 Technisch genutzte Pflanzen
und 0,7–1,4 t/ha Samen. Kapokfasern dienen nach Entfernen der Samen
ohne weitere Aufbereitung als Polster- und Isoliermaterial und, da sie unbenetzbar sind, auch zur Füllung von Schwimmwesten und Rettungsringen. Die Samen enthalten 22–25 % fettes Öl, das schwach trocknend,
aber giftig ist. Es wird zur Seifenerzeugung oder als Leuchtöl genutzt.
Die Hauptproduktion findet sich in Südostasien mit Indonesien an der Spitze. Kleinere Mengen liefern die Philippinen, Afrika sowie Mittel- und Südamerika.
Der Asiatische Kapok (Bombax ceiba L.; syn. B. malabaricum DC.) ist ein dem
Kapokbaum ähnlicher, in Südostasien heimischer Baum, dessen nicht ganz
so gut bewerteten Fruchthaare fast zur Hälfte die Weltkapokproduktion
ausmachen.
Fasern aus Sprossachsen
Die zu Bündeln vereinigten Sklerenchymfasern (Bastfasern) krautiger
zweikeimblättriger Pflanzen sind lang gestreckte, dickwandige tote Zellen.
Sie stehen an der Innenseite der Rinde vor den Leitbündeln oder umgeben
sie ringsum und bewirken die Festigkeit der Sprossachse. Da sie elastisch
sind, können die Pflanzen z. B. bei Winddruck in ihre aufrechte Stellung zurückkehren. Die stark mit Cellulose versetzten Zellwände der Faserzellen
werden über Pektin miteinander verbunden und sind oft mit Lignin sekundär verstärkt.
Lein, Linum usitatissimum L. ssp. usitatissimum
Flachs; engl. flax. franz. lin, ital. u. span. lino, port. linho
Ordnung: Geraniales, Familie: Linaceae
verwendete Pflanzenteile: Sprossachsen
Im Gegensatz zum Öllein (S. 148) liegt beim Faser- oder Ölfaserlein (Kombinationslein) das Hauptgewicht der Produktion auf der Fasererzeugung.
Biologie. Der schlanke Stängel der einjährigen Pflanze trägt beim Faserlein
eine geringer verzweigte Infloreszenz als beim Öllein. Der Faserlein weist
im Stängelquerschnitt von der Rinde her gesehen vor dem Phloem der ringförmig angeordneten Leitbündel je ein Faserbündel auf, dessen Faserzellen
im mittleren Teil des Stängels, entsprechend der Internodienlänge, 2–6 cm
lang sind. Im unteren Teil und im oberen Abschnitt erreichen die Zellen eine
Länge bis 10 cm.
Ernte, Verarbeitung, Produkte. Reife Pflanzen werden aus dem Boden gezogen (gerauft) und getrocknet. Um die bis 60 cm langen Faserbündel zu
isolieren, legt man gebündelte Pflanzen nach Abstreifen der Kapseln (Riffeln) zur sogenannten Röste in stehendes oder langsam fließendes Wasser
(Wasserröste) oder lässt sie in taureichen Gebieten auf dem Feld liegen
(Tauröste). Bei diesem Vorgang lösen pektinabbauende Bakterien (Wasserröste) oder Pilze (Tauröste) die Mittellamellen auf und trennen auf diese
Weise die Zellen voneinander. Heute wird ebenfalls eine rein chemische
Mazeration durchgeführt, doch gilt das biologische Röstverfahren als das
schonendere. Neue Aufschlussverfahren mit gezielter mikrobieller Animpfung der geernteten Pflanzen sind derzeit in Entwicklung. Nach 2–3 Wochen werden die Pflanzen erneut getrocknet, wobei bereits ein Teil der voneinander isolierten Zellen abplatzt. Anschließend klopft und bricht man die
gebündelten Stängel und schwingt sie, um die Faserbündel von den noch
anhängenden Zellen der Rinden- und Holzteile zu befreien. Schließlich
zieht man die Faserbündel über ein Nagelbrett, um die Fasern parallel
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5.1.2
5.1 Faserliefernde Pflanzen
363
zu richten (Hecheln des Flaches) und die Langfasern von den Kurzfasern,
dem Werg, abzutrennen.
Die wegen ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit kühlend wirkende Faser ist gut
zu verspinnen und als Garn zu verweben, jedoch schwierig anzufärben.
Durch die Baumwolle ist Leinen stark zurückgedrängt worden. Festes dauerhaftes Leinentuch, das speziell in Irland und Deutschland hergestellt
wurde und der Stolz unserer Vorfahren war, ist heute nur schwer zu bekommen. Als nachwachsender Rohstoff gewinnt Lein in Deutschland wieder an Bedeutung. 2004 wurden weltweit 913 000 t Leinfasern produziert,
davon (in 1000 t): China 471, Belgien 123, Frankreich 90, Russische Föderation 58, Weißrussland 57, Großbritannien 28, Tschechien 18, Ukraine 16,
Spanien 11 und Polen 10. Der Jahresertrag schwankt zwischen 1 und maximal 6 t/ha, im Mittel sind es 1,7 t/ha.
engl. hemp, franz. chanvre, ital. canapa, span. cáñamo
Ordnung: Urticales, Familie: Cannabaceae
verwendete Pflanzenteile: Sprossachsen
Herkunft. Hanf ist wie der Flachs eine sehr alte Kulturpflanze, die aus den
gemäßigten Breiten Zentralasiens bis Nordwestindien stammt und deren
Sprossachsenfasern schon im 2. Jahrtausend v. Chr. in China zur dort entwickelten Papierherstellung genutzt wurden. Auch in Europa war Hanf von
großer Bedeutung.
Biologie. Die Pflanze ist einjährig und zweihäusig, im männlichen Geschlecht (Femelhanf) schwächer entwickelt als bei den weiblichen Individuen (Hanfhenne), die stärker verzweigt und reicher belaubt sind und 2–5
Wochen später reifen. Die unscheinbaren perianthlosen grünlichen Blüten
der Weibchen stehen zu zweit in den Achseln kleiner Tragblätter und sind
zu dicht gedrängten Scheinähren vereinigt, während die Männchen ihre
Blüten mit einfachem Perianth in endständigen lockeren Rispen tragen
(s. Abb. 4.237, S. 307). Die 3–4 m hohen kräftigen krautigen, zuletzt verholzenden Stängel sind wechselständig mit lang gestielten Blättern besetzt,
deren Spreiten in 5–7 Fiedern geteilt sind.
Ernte, Verarbeitung, Produkte. Die Stängel werden bei der Reife abgemäht,
getrocknet und zur Gewinnung der in 1–4 Reihen vor den Leitbündeln liegenden Faserbündel wie Faserlein einer Röste unterworfen. Ihre festen, bis
2 m langen Faserbündel aus 5–55 mm langen Faserzellen sind weniger
elastisch als Faserlein und dienen hauptsächlich zur Herstellung von Tauen,
Seilen und Netzen, Bindfäden und Zwirnen. Aber auch Segeltuch und Textilien werden daraus gefertigt. Die nach Absonderung der Faserbündel verbleibenden holzigen Reste, Schäben genannt, enthalten im Mittel 67 % Cellulose und nur 3,3 % Lignin. Sie lassen sich für die Herstellung von Pappe
und Papier nutzen, im letzteren Fall unter Mitverwendung von Hanffasern.
Das über Jahrhunderte haltbare Papier (z. B. der Gutenbergbibel) ist unübertroffen. Aus den ölhaltigen Hanfsamen lässt sich mit einem besonderen Verfahren auch ein Hanfmehl herstellen, das zum Backen von Brot,
Teigtaschen und Pizza geeignet ist. Die Nutzung der ölhaltigen kleinen
Nüsse wird auf Seite 153 besprochen, der halluzinogen wirksame Indische
Hanf wird auf Seite 307 behandelt. Die für die technische Nutzung angebauten Sorten enthalten jedoch wenig Tetrahydrocannabinol (THC) (Box 5.2).
Darüber hinaus ist Hanf auch aus ackerbaulichen Gründen vorteilhaft. Die
bis 40 cm langen Pfahlwurzel und ihre zahlreichen, bis 2 m langen Seitenwurzeln, die während der ca.100 Tage umfassenden Hanfkultur entstehen,
Box 5.2 Nutzung THC-armer
Hanfsorten
Früher wurde das von den Blütenständen des
Indischen Hanfes (Cannabis sativa ssp. indica;
S. 307) ausgeschiedene Harz als vielseitig anwendbares Heilmittel genutzt. Erst die ausufernde Nutzung für Rauschgiftzwecke führte
zu einem Anbauverbot der Hanfpflanze. Dabei
wurde außer Acht gelassen, dass das Harz nur
im Indischen Hanf und nur unter tropischen Anbaubedingungen in größeren Mengen gebildet
wird, während der Harzgehalt in der Subspezies
sativa gering ist.
1937 wurde Hanfanbau in den USA durch den
„Marijuana Tax Act“ sehr hoch besteuert, was
einem Verbot gleichkam. Der Anbau wurde
aber während des Zweiten Weltkrieges wegen
der Faserrohstoffe wieder zugelassen, dann
aber nach Kriegsende sehr rigoros kontrolliert.
Mittlerweile ist der Hanf züchterisch intensiver
bearbeitet worden. Seit der Auslese von Sorten,
deren Gehalt an Tetrahydrocannabinol (THC)
weniger als 0,3 % beträgt, ist der Anbau von
Hanf als Nutzpflanze jedoch wieder erlaubt.
1996 wurde das Anbauverbot für THC-arme
Sorten auch in Deutschland, wo der Hanfanbau
nur unter sehr strengen Auflagen möglich und
genehmigungspflichtig war, gelockert. Hier waren es Wissenschaftler und Landwirte, die diese
Erlaubnis des Anbaus durchsetzten. Innerhalb
der EU waren 2006 über 25 Faserhanfsorten zugelassen. Die Anbaufläche in der EU liegt derzeit bei etwa 180 000 ha, der Anteil in Deutschland betrug 2004 1729 ha.
Mit Hanf als nachwachsendem Rohstoff kann
man unter anderem die in Europa stillgelegten
Flächen nutzen. Damit ließe sich grundsätzlich
auch der übermäßige Nutzungsdruck auf die
Regenwälder für die Holz- und Cellulosegewinnung reduzieren, deren klimaregulierende, erosionsvermeidende und die biologische Vielfalt
bewahrende Wirkungen aus ökologischen
Gründen erhalten bleiben müssen.
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Hanf, Cannabis sativa L. ssp. sativa
364
5 Technisch genutzte Pflanzen
bewirken eine gute Bodengare. Eine dichte Aussaat und das rasche Wachstum unterdrücken die Beikrautentwicklung und vereinfachen die Kultur.
Große Brennessel, Urtica dioica L.
Die mit dem Hanf verwandte zweihäusige Brennessel (Abb. 5.3) wurde bis
ca.1720 in größerem Ausmaß als heimische Faserpflanze bei uns angebaut.
Ihre Stängelfasern, die vor allem in den Kanten der vierkantigen, gegenständig beblätterten Sprossachsen zu finden sind, lassen sich nicht durch eine
Röste, sondern nur durch Kochen in Laugen oder mit Spezialmaschinen isolieren.
Weil stets Rindenteile an den spinnbaren Fasern verbleiben, ist das daraus
gewonnene Nesseltuch etwas rauh. Dieses Tuch ist sehr geeignet für Berufskleidung, Betttücher und Zeltbahnstoffe. Als Nesseltuch wird heute
auch ein Baumwollgewebe in Leinwandbindung bezeichnet. Die Nesselnutzung erfährt derzeit einen neuen Anschub. Im Zeichen der Entwicklung
nachwachsender Rohstoffe sind sehr erfolgreiche Selektionen mit einem
Fasergehalt von bis zu 16 % im Anbau. Die Fasern werden für Stoffe, aber
auch für die Herstellung neuartiger kombinierter Faser/Kunststoff-Verbundprodukte eingesetzt. Die ähnliche Sibirische Hanfnessel (Urtica cannabina) wird in Südrussland angebaut.
Abb. 5.3
Große Brennessel (Urtica dioica).
Ramiepflanze, Boehmeria nivea (L.)
GAUDICH
Chinesische Nessel; engl. ramie, franz. ramie, ortie blanche, span. ramio,
port. rami
Ordnung: Urticales, Familie: Urticaceae
verwendete Pflanzenteile: Sprossachsen
Abb. 5.4
Ramiepflanze (Boehmeria nivea).
Herkunft. Eine typische Nesselfaser liefert auch die mit der Brennessel verwandte Ramiepflanze. Sie stammt aus China und wurde in Ostasien schon
vor der Baumwolle kultiviert. Erst im 18. Jh. wurde sie in Europa bekannt,
dann bald weltweit zwischen 48. Grad Süd und Nord, so in Ostasien, Mittelund Südamerika, angebaut. Obwohl die weiß glänzenden reißfesten Ramiefasern 15–18 cm, die Faserbündel sogar über 2 m Länge erreichen, blieben
sie wegen der mühsamen und kostspieligen Faserisolierung (wie bei der
Brennessel) lange ohne größere Bedeutung.
Biologie. Die ausdauernde Pflanze bringt aus ihrem Wurzelstock bis über
2 m hohe, kaum verzweigte Sprosse hervor, deren wechselständige lang
gestielte, herzförmige Blätter auf der Unterseite weißfilzig (Weiße Ramie;
ssp. nivea; Abb. 5.4) oder grün sind (ssp. tenacissima). Die einhäusig getrenntgeschlechtigen Blüten stehen in Rispen in den Achseln der Blätter
und werden durch den Wind bestäubt. Wie die Brennessel benötigt die
Pflanze nährstoffreichen guten Boden und hohe Niederschläge. Sie lässt
sich bis zu sechsmal im Jahr schneiden.
Ernte, Verarbeitung, Produkte. Die Sprosse werden frisch oder getrocknet
von Hand oder maschinell geschält. Die Schälprodukte kommen als Chinagras zu den Fabriken, wo die Faserbündel chemisch degummiert, d. h. durch
Kochen in Laugen kostenaufwendig isoliert werden. Die Fasern, die zu 69 %
Cellulose und 13 % Hemicellulose enthalten, sind stark hygroskopisch, ohne
sich nass anzufühlen, und wirken kühlend. Deshalb dienen sie in den Tro-
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engl. stinging nettle, franz. grande ortie, span. ortiga, port. urtiga
Ordnung: Urticales, Familie: Urticaceae
verwendete Pflanzenteile: Sprossachsen
5.1 Faserliefernde Pflanzen
365
pen bevorzugt zur Herstellung von Küchen-, Leib- und Bettwäsche, von
Plüsch, Filter- und Segeltuch, aber auch von Banknotenpapier und Feuerwehrschläuchen. Hauptproduktionsgebiete sind China, Brasilien, Japan,
Philippinen, Taiwan, Kambodscha und Korea.
Rundkapseljute, Corchorus capsularis L.
Kalkuttahanf; engl. white jute, franz. chanvre de Calcutta, span. yute blanco,
port. juta
Langkapseljute, Corchorus olitorius L.
Herkunft. Jute ist eine in Indien seit alters her genutzte Faserpflanze, die
allerdings erst nach Entdeckung einer geeigneten maschinellen Verarbeitung Mitte des 19. Jh. größere Bedeutung gewann und dann auch in den an
Indien angrenzenden Ländern verstärkt angebaut wurde.
Biologie. Die einjährigen Pflanzen werden bis 4 m hoch und tragen wechselständig lanzettliche, kurz gestielte Blätter, deren unterste Zähne lang
ausgezogen sind (Abb. 5.5). An den Knoten der Stängel treten einzeln
oder paarweise unscheinbare fünfzählige, gelblich-weiße Blüten auf, deren
oberständige Fruchtknoten zu rundlichen oder länglichen Kapseln heranwachsen. Im Stängelquerschnitt von der Rinde her gesehen vor den Leitbündeln finden sich die Faserzellen von nur 2 mm Länge, die jedoch im Verband spinnbare Faserbündel von 1–3 m Länge bilden.
Standortansprüche. Die meist von Kleinbauern angebaute Jute benötigt
einen tiefgründigen Boden und feuchtwarmes Klima.
Ernte, Verarbeitung, Produkte. Man erntet nach dem Fruchtansatz, wobei
man die Sprossachsen mit Sicheln dicht über dem Boden abschneidet. Nach
Abwelken werden die Blätter abgestreift und die Stängel für 8–10 Tage
einer Wasserröste (S. 362) unterworfen. Von den Stängeln lassen sich
dann die graugelben Faserbündel mit der Hand abziehen.
Das verspinnbare Fasermaterial lässt sich nicht bleichen, aber gut anfärben
und zur Herstellung von Jutegarn für Säcke, Linoleum, Teppiche, Wandbespannungen, Kabelumhüllungen und Seilerwaren verwenden. In den Erzeugerländern werden aus Jute auch schöne Gewebe und billige Bekleidungsstücke hergestellt. Der Anbau ist stark rückläufig, da viele Waren
nicht mehr in Säcken, sondern in Containern als Schüttware transportiert
werden. Allerdings werden teurere Rohstoffe wie z. B. Rohkakao weiterhin
abgesackt, da die Jutehülle die Ware aufgrund der Wasserbindefähigkeit
des Gewebes temperiert und vor Nässe während des Transportes schützt.
Die Langkapseljute liefert mit ihren jungen Sprossen und Blättern ein wohlschmeckendes Gemüse. Die Fasererträge liegen bei 2,6 t/ha, über die Produktion informiert Tabelle 6.63 im Anhang.
Abb. 5.5
Jute (Corchorus capsularis).
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engl. Nalta jute, franz. corète potagère, span. yute, port. juta
Ordnung: Malvales, Familie: Tiliaceae
verwendete Pflanzenteile: Sprossachsen
366
5 Technisch genutzte Pflanzen
Gambohanf, Hibiscus cannabinus L.
Dekkanhanf, Mesta; engl. kenaf, deccan hemp, franz. chanvre de deccan,
span. apocino
Rosellahanf, Hibiscus sabdariffa L.
Abb. 5.6 Rosellahanf (Hibiscus sabdariffa). Zwei
Kelchblätter mit Außenkelch.
Herkunft. Die zwei Hibiscus-Arten stammen aus dem afroasiatischen Raum
und werden heute in weiten Teilen der Tropen und Subtropen der Welt angebaut, wo sich Jute als Faserlieferant nicht kultivieren lässt.
Biologie. Beide Arten sind einjährige, bis 4 m hohe Pflanzen mit rauhhaarigen (H. cannabinus) oder glatten (H. sabdariffa var. altissima) Stängeln
und gelappten Blättern. Oberwärts sitzen in den Blattachseln in Einzahl
ansehnliche gelbe, fünfzählige Blüten mit zu einem Säulchen verwachsenen Staubblättern, einem zu einer Kapsel werdenden Fruchtknoten und
einem drei- bis mehrzähligen Außenkelch. Während Kelch und Außenkelch
bei H. cannabinus bei der Reife hart und stachelig werden, sind bei
H. sabdariffa, vor allem bei der Varietät sabdariffa, die Kelchblätter fleischig
saftig, leuchtend rot (Abb. 5.6).
Standortansprüche. Beide Arten sind frostempfindlich und benötigen hohe
Temperaturen sowie ausreichend Niederschläge bzw. Bewässerung.
Ernte, Verarbeitung, Produkte. Gleich zu Beginn der Blüte setzt die Ernte
ein und kann von Hand oder durch Mähbinder erfolgen. Die beiden Hibiscus-Arten liefern juteähnliche Fasern, die man wie bei Jute durch Handarbeit oder heute auch maschinell gewinnt. Die Eigenschaften und Verwendungszwecke der Fasern sind denen der Jute ähnlich. Sie dienen auch für
die Papierherstellung. Ihre Produktionsdaten (insbesondere in Thailand, Indien und Russland) sind in Tabelle 6.63 im Anhang enthalten.
Neben den Fasern werden aber auch die Kelchblätter verwendet. Sie
schmecken angenehm säuerlich, weshalb man sie zu Erfrischungsgetränken, Marmelade und getrocknet (Karkadeh genannt) zu dem bei uns als
Malventee bezeichneten säuerlich erfrischenden Getränk verarbeitet.
Bengalischer Hanf, Crotalaria juncea L.
Sunnhanf, Bombayhanf; engl. sunn hemp, franz. chanvre indien,
span. cáñamo san
Ordnung: Fabales, Familie: Fabaceae, Unterfamilie: Papilionoideae
verwendete Pflanzenteile: Sprossachsen
Die nur aus der Kultur bekannte einjährige Art gilt als ältester Faserlieferant, der hauptsächlich in Indien angebaut wird. Sie erzeugt bis 3 m hohe,
dünne, kaum verzweigte Stängel mit lanzettlichen Blättern. Man erntet sie,
wenn die in Trauben angeordneten gelben Blüten voll geöffnet sind. Die wie
Jute gewonnenen Fasern sind allerdings härter und gröber und werden zu
Segeltuch, Seilen und Netzen verarbeitet. In die USA exportierte Fasern dienen zur Herstellung von Zigaretten- und Seidenpapier. Die Art wird jetzt
häufiger als Gründüngungspflanze genutzt.
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Rama; engl. roselle, jamaica sorrel, franz. oseille de guinée, span. rosa de
jamaica
Ordnung: Malvales, Familie: Malvaceae
verwendete Pflanzenteile: Sprossachsen
5.1 Faserliefernde Pflanzen
5.1.3
367
Fasern aus Blättern
Unterblattfasern
Bei vielen Monokotylen sind die Unterblätter als große Blattscheiden ausgebildet. Sie bedingen die Festigkeit der aus den Blattbasen erzeugten
Scheinsprosse, da sie zahlreiche von Sklerenchymfasern umgebene Leitbündel enthalten. Diese Fasern sind im Gegensatz zu den Stängelfasern
der Dikotylen stärker verholzt und werden daher auch als Hartfasern bezeichnet.
Manilahanf, Musa textilis
NÉE
Herkunft. Manilahanf, auf den Philippinen heimisch, wird dort, auf Sumatra
und in Zentralamerika angebaut.
Biologie. Die Pflanze ähnelt im Habitus der Obstbanane (S.164), d. h. sie bildet einen 3 m hohen und 20 cm dicken Scheinstamm aus den Unterblättern, während die bis 2 m langen, zerschlitzten Oberblätter zu einem
Schopf angeordnet sind. Aus den terminalen Blütenständen der Faserbanane gehen im Gegensatz zur Obstbanane samenhaltige, wegen ihres hohen Gerbstoffgehaltes jedoch ungenießbare Früchte hervor.
Ernte, Verarbeitung, Produkte. Zur Gewinnung der Fasern werden bei Blühbeginn die Blätter an der Basis abgeschnitten und nach Alter und damit zugleich nach Qualität in vier Gruppen geordnet. Die jüngsten, d. h. die innersten Blattscheiden des Scheinstammes enthalten die weichesten und zartesten weißen Fasern. Nach Entfernen der Blattspreiten werden die Leitbündelscheiden in Hand- oder Maschinenarbeit längs herausgeschnitten
und von den fleischigen Teilen der Blattscheide befreit. Nach Trocknen
und Bleichen an der Sonne liegen leichte, lange und feste Fasern vor, die
nur etwa 10 % der Blattscheiden ausmachen.
Da die Fasern nur schwer verrotten, eignen sie sich zur Herstellung
schwimmfähiger Schiffstaue, Fischernetze, Sackgewebe, von Bindfäden,
Hängematten und Kabelumhüllungen. Die Rhizome der Stauden bilden immer neue Schösslinge, sodass Scheinstämme aus einer Pflanze über 15–20
Jahre hinweg geerntet werden. Die Produktion von etwa 100 000 t pro Jahr
aus Indonesien und Panama bei 0,1–1,5 t/ha wird zum größten Teil exportiert.
In ähnlicher Weise lassen sich die Blattscheiden der Japanischen Faserbanane (Musa basjoo SIEBOLD et ZUCC.) und der Palmen wie der Weinpalme
(Raphia vinifera P. BEAUV.) nutzen.
Blattstielfasern
Von Sklerenchymfasern umgebene Leitbündel können auch im Blattstiel
auftreten, der z. B. bei Palmen die bis zu 50 kg schwere und bis zu 7 m lange
fiederspaltige Blattspreite zu tragen hat. Solche Faserstränge ragen aus der
am Stamm stehenbleibenden Blattscheide abgestorbener Blätter als zerspleißende Reste des Blattstieles hervor. Die Stränge sind sehr hart und liefern das als Piassava bezeichnete Material für Besen, Bürsten und Pinsel.
Ausgehend von der brasilianischen Palme Leopoldinia piassaba WALLACE
(Arecaceae), ist der Begriff Piassava auf andere Palmenblattstielfaser übertragen worden. Lieferanten solcher Fasern sind Raphia-Arten im tropischen
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Faserbanane; engl. manila hemp, franz. abacá, span. cáñamo de manila
Ordnung: Zingiberales, Familie: Musaceae
verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blattscheiden
368
5 Technisch genutzte Pflanzen
Afrika, die Bahia-Piassavapalme (Attalea funifera MART.) in Brasilien, die
Brennpalme (Caryota urens L.), aus der in Indien die Kittulfaser gewonnen
wird, und viele andere Palmen.
Blattspreitenfasern
Auch in den Spreiten vieler Blätter finden sich brauchbare Fasern in Leitbündelscheiden.
Sisalagave, Agave sisalana
PERRINE
Abb. 5.7
Sisalagave (Agave sisalana).
Biologie. Die in Mexiko beheimatete Pflanze lebt 6–12 Jahre und bildet in
dieser Zeit trotz Internodienstauchung einen bis 1 m hohen, von der Blattrosette gekrönten Rosettenbaum (Abb. 5.7). Im letzten Lebensjahr wächst
ihr terminaler Sprossscheitel zu einer mächtigen Infloreszenz aus. Nach der
Fruchtreife stirbt die Pflanze ab. Sie vermehrt sich indessen meist nicht generativ, sondern erzeugt an ihrer Grundachse aus den Achseln abgestorbener Blätter Schösslinge und im Blütenstand anstelle von Blüten zuweilen
bewurzelte Brutknospen, die abfallen und zu neuen Pflanzen heranwachsen. In der vegetativen Phase sprießen jährlich etwa 15–20 Blätter, die nach
2–4 Jahren geschnitten werden. Die Pflanze enthält ihren lanzettförmigen,
1–2 m langen, 8–15 cm breiten, stachelspitzigen, starren Rosettenblättern
Hartfasern, die als Sisalhanf bekannt sind. Dieser wird in den Tropen der
ganzen Welt, meist in Großplantagen, gewonnen.
Ernte, Verarbeitung, Produkte. Noch im frischen Zustand entfasert man die
fleischigen Blätter maschinell und gewinnt dabei die den Leitbündeln anliegenden, 1–2 m langen Faserbündel. Nach Waschen und Trocknen erhalten die glänzend gelben Fasern durch Schlagen und Bürsten wieder Geschmeidigkeit. Die Sisalfaser dient zur Herstellung von Bindegarn, Seilen
und daraus gefertigten Netzen, Hängematten, Möbelstoffen und Teppichen.
Unter den Agave-Arten spielt die bei uns am meisten bekannte, im Mittelmeergebiet weit verbreitete, aber aus Mittelamerika stammende
A. americana L. wegen ihrer ungewöhnlich fleischigen, zur Fasergewinnung
aber ungeeigneten Rosettenblätter keine Rolle.
In gleicher Art werden die Blattfasern der mexikanischen Henequenagave
(A. fourcroydes LEM.; Silberagave) gewonnen. Die der Sisalagave ähnelnde
Pflanze besitzt stachelige, weißlich wachsbereifte Blätter, einen bis 2 m
hohen und 25 cm dicken Rosettenstamm und lebt ca. 30 Jahre. Sie wird
in Mexiko und Kuba angebaut. Ihre groben Fasern liefern vorzugsweise Bindegarn.
Ferner sind die Kantala-Agave (A. cantala ROXB.) und die Letona-Agave
(A. angustifolia var. letonae (TAYLOR) GENTRY) anzuführen. In ihren wenigen
fleischigen, spitz bestachelten Blättern sind feinere Fasern, jedoch in geringerer Menge, enthalten. Erstere wird fast nur auf den Philippinen und Java,
letztere besonders in El Salvador kultiviert. Sie liefern den Rohstoff für Bindegarn, Seilerwaren, Hängematten und Taschen.
Unter den Agavaceae sind weiterhin der Mauritiushanf (Furcraea foetida (L.)
HAW.; syn. F. gigantea VENT.) und die Fiquefaser (F. macrophylla BAKER) zu
nennen. Während der aus Südamerika stammende Mauritiushanf, ein
stammbildender Rosettenbaum mit bis zu 3,5 m langen bandförmigen
Blättern, auf Mauritius, in Mexiko und Südamerika angebaut wird, kommt
die Fiquefaser in Kolumbien wild und angebaut vor. Beide Fasern sind wei-
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Ordnung: Asparagales, Familie: Agavaceae
verwendete Pflanzenteile: Blattspreiten
5.1 Faserliefernde Pflanzen
369
cher als Sisal und werden besonders zur Sackfabrikation verwendet. Wie
die Agave sind beide Arten plurienn-hapaxanth, d. h. leben über viele Jahre
(bis 40) vegetativ, blühen dann mit einer bis 10 m hohen Inflorenszenz und
sterben anschließend ab. Beim Mauritiushanf treten im Blütenstand anstelle der weißen Blütenglöckchen vielfach Brutzwiebelchen mit 1–2 Blättchen
auf, die abfallen und der vegetativen Vermehrung dienen.
Neuseeländer Flachs, Phormium tenax
J. R. FORST.
et
G. FORST.
Diese auf Neuseeland heimische Rosettenpflanze trägt lanzettliche, flache
Blätter, die über 3 m lang werden und einem ausdauernden Wurzelstock
entspringen. Sie besitzen zahlreiche parallel verlaufende Leitbündel, die
von sehr festen Fasern umgeben sind. Ihre Faserbündel erreichen fast
die Länge der Blätter. Die maschinell gewonnene Faser ist dehnbarer als
Flachs und Hanf und wird als solche oder mit Manilahanf oder Sisal gemischt zu Seilerwaren, Matten und Sacktuch verarbeitet.
Zwergpalme, Chamaerops humilis L.
engl. dwarf fan palm, franz. palmier nain, ital. cefaglioni, span. palmito
Ordnung: Arecales, Familie: Arecaceae
verwendete Pflanzenteile: Blattspreiten
Herkunft. Die Zwergpalme ist die einzige auch in Europa, von Südportugal
bis Italien, natürlich vorkommende Palme, die in Nordwestafrika weit verbreitet ist.
Biologie. Die meist nur 70–100 cm hohe Fächerpalme, die als Schössling aus
langen Rhizomen entsteht und ganze Reihen von Pflanzen erzeugt, enthält
sowohl in ihren Spreiten Fasern um die Leitbündel herum als auch unter der
Epidermis Fasergruppen.
Ernte, Verarbeitung, Produkte. Die Fasergruppen werden von Hand oder
maschinell aus eingeweichten Spreiten herausgelöst. Diese sehr elastischen und kaum zerstörbaren Fasern dienen als Polstermaterial in Matratzen und Sitzmöbeln. Sie werden auch als vegetabilisches Rosshaar bezeichnet.
Weitere Pflanzen, die Blattfasern liefern
Von vielen Pflanzen seien das Espartogras (Stipa tenacissima L.; Poaceae;
Halfagras), einige Sansevieria-Arten, die Palmlilie (Yucca filamentosa LOEFL.
ex L.; Agavaceae) und unter vielen Palmen die auf Madagaskar heimische
Bastpalme (Raphia farinifera (GAERTN.) HYL.; syn. R. ruffia [JACQ.] MART.) genannt. Letztere liefert ölhaltige Steinfrüchte, Blattwachs, Palmwein, Palmkohl, Bauholz und als wichtiges Produkt den in Gärtnereien genutzten Raphia-Bast. Er stammt aus Blattfiedern noch nicht entfalteter Blätter, deren
obere aus Epi- und Hypodermis bestehende feste Haut abgestreift wird und
sich zum Aufbinden von Pflanzen eignet. Auch Cultivare von Ananas comosus (L.) MERR. liefern Blattspreitenfasern, besonders auf den Philippinen.
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engl. new zealand flax, franz. lin de la Nouvelle Zélande, ital. clamidia, span.
lino de Nueva Zelanda
Ordnung: Asparagales, Familie: Phormiaceae
verwendete Pflanzenteile: Blattspreiten
370
5 Technisch genutzte Pflanzen
5.1.4
Fasern aus Früchten
Kokospalme, Cocos nucifera L.
Die Kokospalme, die auch auf Seite 143 unter den fettliefernden Pflanzen
besprochen wird, liefert neben der Kopra noch ein wichtiges Fasermaterial,
das im Mesokarp der Steinfrüchte vorliegt. Die Mesokarphüllen werden bei
der Ernte von den Steinkernen abgerissen. Sie stellen ein dichtes Geflecht
von mit Sklerenchymfaserscheiden umgebenen Leitbündeln dar. Diese Coir
genannte Faser ist dauerhaft und elastisch. Für besonders gute Qualität
müssen nicht voll ausgereifte Früchte geerntet werden, da die Fasern bei
Vollreife stärker verholzt sind. Bei solchen Früchten wird allerdings der Kopraertrag gemindert.
Zur Gewinnung der Fasern packt man die Mesokarphüllen zu Flößen zusammen und versenkt sie, mit Steinen und Erde beschwert, für neun Monate im flachen Brackwasser von Meeresbuchten oder Flussmündungen
zum Rösten (S. 362). Nach dieser Zeit werden sie wieder an Land gebracht,
getrocknet und mit Hölzern geklopft, um die Fasern von anhängenden Gewebeteilen zu befreien. Die Fasern werden auch ohne Röste maschinell gewonnen.
Die Fasern lassen sich verspinnen und liefern Garne für Seile, Taue, Teppiche, Matten und Läufer, für Wandbespannungen und viele Bedarfe des Alltags. Kurzfasern dienen als Polstermaterial. Gewinnung und Verarbeitung
der Coirfasern sind besonders bedeutsam im indischen Staat Kerala.
5.2
Holzliefernde Pflanzen
Holz ist ein fester und zugleich elastischer Gewebekomplex, in dem das aus
Cellulose bestehende Gerüst der Zellwände mit Lignin inkrustiert (verholzt) ist. Bei Bäumen und Sträuchern von Gymnospermen und Dikotyledonen besteht es vorwiegend aus wasserleitenden Elementen wie Tracheiden (bei Nadelhölzern) oder aus Tracheiden und Tracheen (Gefäßen; bei
dikotylen Laubhölzern). Dazu treten Sklerenchymfasern und Holzparenchym. Alle diese Elemente bilden den vom Bast und Phloem umgebenen
zentralen Körper der Sprossachse (Xylem, Holzteil) und kommen durch sekundäres kambiales Dickenwachstum zustande. Soweit von Monokotyledonen Holz überhaupt gebildet wird (z. B. bei Palmen, Bambus- und Calamus-Arten), handelt es sich um den primären verholzten Zentralzylinder,
der aus kollateralen, mit Sklerenchymfasern umgebenen Leitbündeln und
Parenchym aufgebaut und von der primären Rinde ummantelt ist. Seine
Erstarkung beruht auf primärem Dickenwachstum (S. 25). Während die
Achsen monokotyler Pflanzen dementsprechend keine Jahresringe aufweisen, treten solche bei Gymnospermen und Dikotyledonen vielfach aufgrund des jahresperiodischen Wechsels von dünnwandigem, weitlumigem
Frühjahrsholz und dickwandigem, englumigem Spätjahrsholz in Erscheinung.
Auch sind die Stämme der Nadelbäume und dikotylen Laubbäume meist in
ein durch Einlagerung (Imprägnierung) von unterschiedlichen Sekundärstoffen in die Zellwände (Verkernung) gekennzeichnetes dunkleres, nicht
mehr saftleitendes, zentrales Kernholz und ein äußeres helleres Splintholz
gegliedert, das noch der Wasserleitung dient. Die Kernholzfarbstoffe (Phlo-
Aus Lieberei, R., Ch. Reisdorff: Nutzpflanzenkunde (ISBN 9783135304076) © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart 2007
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Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt.
engl. coconut palm, franz. cocotier, span.cocotero
Ordnung: Arecales, Familie: Arecaceae
verwendete Pflanzenteile: Mesocarp der Steinfrüchte
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