Hörsaalpavillon in Holzbauweise - Holzbau

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Architektur
Hörsaalpavillon in Holzbauweise
Um dem Ansturm an Studenten gerecht zu werden, expandiert die Hochschule RheinMain. Räumlich platzte diese aus
allen Nähten. Durch die Einführung des neuen Studienganges „Immobilienmanagement“ musste die Hochschule sogar
extern Räume in den Rhein-Main-Hallen anmieten.
Autorin:
Kristin Kurczinski
Fotos: Dieter Müller
Damit die Hochschule auch
räumlich sichtbarer wird, hat
man deshalb einen Hörsaalpavillon in Holzbauweise direkt an die Straße gebaut.
Dieser Pavillon bietet Raum
für zwei Hörsäle mit knapp
300 Plätzen.
Der Baukörper rückt den
Campus der Hochschule durch
seine Lage fast direkt an den
2. Ring von Wiesbaden und
die Klarenthaler Straße heran.
Er wird damit zum signifikanten Aushängeschild der Universität.
Der Hörsaalpavillon ist als
schlichter Baukörper konzipiert. Seine prägenden, opaken Längsseiten reflektieren
mit rasterbedruckten, hinterlüfteten Glaspaneelen das
Logo der Hochschule. Diese
Gestaltung unterstützt die für
den Hochschulcampus wichtige Signalwirkung.
Die Höhenentwicklung des
Außengeländes wird durch
eine neue, behindertengerechte Erschließung sowie eine
nach Osten gerichtete Außentreppe mit Sitzstufen aufgenommen. Der neue Außenbereich verleiht dem Zugangsbereich eine hohe Aufenthaltsqualität. Die barrierefreie Erschließung wird durch
dynamisch gestaltete Treppen und Rampen sichergestellt.
Ein rechteckiger Grundriss
organisiert zwei Hörsäle, die
durch einen gemeinsamen
Vorbereich getrennt werden.
Der Eingangsbereich ist dem
Foyer vorgelagert und hat einen kommunikativen Charakter. Ein Würfel aus Stahlbeton, welcher im Mittelbereich
als Foyer eingestellt ist, dient
als aussteifender Kern. Eine
Treppe und ein Lift führen in
untergeordnete Nebenräume
im Untergeschoss.
Die eigentliche Holzbauweise des Pavillons offenbart sich
an der Ost- und Westfassade.
Beide Hörsäle erhalten mit
5,40 m eine angenehme lichte
Raumhöhe. Mit einer raumhohen Wand- und Deckenverkleidung aus naturbelassener
Weißtanne prägt sie maßgeblich die Atmosphäre der Innenräume.
Die Ost- und Westfassaden
sind raumhoch mit einer Pfosten-Riegel-Fassade aus HolzAluminiumelementen versehen. Mit einer Dreifachverglasung und integrierten,
motorisch gesteuerten Sonnenschutz-Lamellen im Scheibenzwischenraum übernimmt
das Fenster auch die Verdunkelungsfunktion.
Das Haupttragwerk besteht
aus einem Holzbau in Holztafelbauweise. Die Ständer
sind aus Konstruktionsvollholz mit einer Gesamtstärke
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Dachaufsicht
Grundriss
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von 30 cm. Das Dach wurde
aus einer Holztafeldecke mit
einer Höhe von 55 cm konstruiert. Eine Gefälledämmung
und eine Abdichtung aus
Kunststoffbahnen bilden die
Dachhaut. Eine Begrünung
des Daches wurde ebenso ausgeführt. Das Dach ist raumseitig mit einer Holzleistenverkleidung mit schallabsorbierender Wirkung bekleidet.
Die Böden der Hörsäle sind
auf Hohlraumböden verlegt.
Das Foyer erhielt einen Kautschukboden.
Das Gebäude ist an die
Nahwärmeversorgung des
Campus angeschlossen. Eine
PV-Anlage ist auf dem Dach
mit 13 kWp errichtet. Diese
deckt etwa die Hälfte des
Stromverbrauchs des Pavillons.
Das Gebäude unterschreitet
hinsichtlich der Transmissi-
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onswärmeverluste die Anforderungen der EnEV 2014 um
70 %. Die Anforderungen der
EnEV für Qp werden um ca.
50 % unterschritten.
Das Foyer wird über eine
Fußbodenheizung erwärmt.
Eine zentrale Raumlufttechnikanlage versorgt die Hörsäle
mit Frischluft. Eine Grundlüftung erfolgt saisonabhängig
über die Lüftungsanlage mit
Wärmerückgewinnung. Jeder
Hörsaal erhält hier sein eigenes Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung, Nachheizung und adiabatischer Kühlung. Die Zuluftverteilung
wird mittels eine Druckbodens
im Hohlraumboden realisiert.
An den Stirnwänden zum
Foyer wird die Abluft abgesaugt. 쐽
Fassade Nord
Ausschnitt der Glasfassade mit Druck des Logos der Universität
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Bautafel
Adresse:
Hochschule RheinMain,
Kurt-Schumacher-Ring 18,
Wiesbaden
Gebäudeklasse:
3 / Sonderbau
Schnitt
Bauherr:
Land Hessen / Hochschule
RheinMain
Vertreten durch
Hessische Baumanagement
Regionalniederlassung West,
Wiesbaden
Planung:
Müller & Münch Architekten, Wiesbaden
Tragwerk:
Wagner Zeitter Ingenieure,
Wiesbaden
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