holzku lt ur 2 1 - Rubner Holzbau

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BAUKOMPETENZ FÜR ARCHITEKTEN
PLANER UND BAUHERREN
HOLZKULTUR 21
AUSGABE 12/16
Zukunft Holzbau
Botschaft für Kinder
Erdbebensicher bauen
Hotelerweiterung
Carnitalia - Wettlauf gegen die Zeit
Leim- und metallfrei bauen
Sky Central - Rekord in England
Leben auf dem Campus
Zentrum für berufliche Integration
HOLZKULTUR 21
BAUSTOFF DES 21. JAHRTHUNDERTS
Sky Central London 04
SOS Kinderbotschaft Berlin 08
Fachmarktzentrum Kitzbühel 12
soligno wird holzius 16
Erdbebensicher bauen 20
ARI Marseille 24
Science City Zürich 26
Rubner's Hotel Rudolf Südtirol 30
Carnitalia Lodi 34
Zukunft Holzbau 38
Vorschau 42
2
Holz ist seit Urzeiten ein
begehrter Baustoff. Das gilt
für die vor 5.500 Jahren am
Bodensee errichteten Pfahlbauten, für viele Brücken der
Römer und für die Wohnhäuser des Mittelalters, die,
waren deren Mauern aus
Stein gebaut, zumindest
Decken und Dachstühle aus
Holz bekamen. Noch vor
50 Jahren wurde Holz meist
für minderwertige Aufgaben verwendet - gerade
gut genug für Stadel und
Baracken.
Heute wird es hochwertig
eingesetzt und verarbeitet.
Für große Gebäude vertraute
man in jüngerer Zeit noch
auf Stahl und Beton. Jetzt
aber entstehen Hochhäuser
aus Holz. Das ist zu einem
großen Teil den in den
vergangenen Jahrzehnten
entwickelten Holzprodukten
geschuldet. Einer Entwicklung, in die das Familienunternehmen Rubner seit mehr
als 80 Jahren mit Leidenschaft involviert ist.
Heute ist Holz ein ultramoderner, hochwertiger Baustoff. Das liegt an den Eigenschaften des Werkstoffs,
seiner Optik, seiner Haptik,
Behaglichkeit und Wärme.
Holz ist ein nachwachsender
Rohstoff, und der Energieaufwand bei Produktion
und Verarbeitung deutlich
geringer als bei Stahl oder
Beton – bei vergleichbarer
Leistungsfähigkeit, aber viel
geringerem Eigengewicht.
Der hohe Vorfertigungsgrad
erlaubt kurze Realisierungszeiten.
Holz verhält sich im Brandfall wesentlich einschätzund kontrollierbarer als so
mancher seiner unbrennbaren Konkurrenten und jüngste Ereignisse verdeutlichen
die Vorzüge von Holzbauten
in erdbebengefährdeten
Regionen. Da Bäume darüber hinaus CO2 speichern,
fällt die Klimabilanz von Holz
deutlich besser aus als bei
jedem anderen Baustoff.
momentanen Mitteln nicht
möglich ist. Für die Wissenschaftler wie auch Rubner
ist das aber kein Grund, an
der grundsätzlichen Vision
zu zweifeln. Vielmehr wollen
wir das Holz so verarbeiten, dass es auch solchen
und anderen Belastungen
standhält.
Visionen wollen gelebt, die
Grenzen des Machbaren
überwunden werden. Holz,
der Baustoff des 21. Jahrhunderts.
Herzlichst,
Peter Rubner
Präsident der Rubner Gruppe
Forscherteams, wie beispielsweise an der Universität Cambridge, gehen diese
Entwicklungen allerdings
nicht weit genug. Sie wollen
in Zukunft hölzerne Wolkenkratzer mit 70 und mehr
Stockwerken bauen. Wir
wissen, dass das mit den
3
SCHALLDÄMMUNG GROSSGESCHRIEBEN
SKY CENTRAL
Der Sky Campus in Osterley,
West-London (GB), wird
derzeit neu gestaltet und
weiterentwickelt. Nach der
Fertigstellung werden verschiedene Betriebsbereiche
zusammengeführt und bis
zu 12.000 Arbeitsplätze im
Londoner Bezirk Hounslow
geschaffen. Wie auch in der
ersten Bauphase, „BskyB Believe in Better Building“,
war Rubner Holzbau in
Zusammenarbeit mit dem
britischen Marktpartner
B+K Structures maßgeblich
in den Holzbau involviert.
Bei zweiten Bauabschnitt
‘Sky Central“ handelt es
sich um ein Gebäude mit
einer Gesamtfläche von ca.
41.000 m², welches neben
Büroräumen, Studios und
Produktionsstätten auch
Forschungs- und Entwicklungsbereiche beherbergt.
Das Haupttragwerk besteht
aus einem Stahlbetonrahmen
mit Trägern und Säulen, die
die großen Spannweiten der
Dachkonstruktion aufnehmen. Brettschichtholzträger
mit Spannweiten bis zu 21 m
bilden das Haupttragwerk
und sind über Auflager-
platten mit der Stahlkonstruktion verbunden um die
unterschiedlichen Toleranzen
ausgleichen. Dazwischen
hängen nicht tragende
3 m breite Nebenpfetten
aus Brettschichtholz um die
Ästhetik zu erhöhen und
eine interessante Dachuntersicht zu bilden.
GRÖSSTES PROJEKT MIT HOLZDACHELEMENTEN
IN ENGLAND
Mehr als 7.500 lfm Brettschichtholzträger und
16.000 m² Dachelemente
wurden unter kontrollierten
Bedingungen von Rubner
Holzbau in Ober-Grafendorf (AT) millimetergenau
produziert. Rubner Holzbau
verantwortete auch die
Konstruktionsplanung der
Dachelemente. Sky Central
ist das größte Projekt mit
Dachelementen aus Holz in
England.
SCHALLDÄMMUNG
Da sich das Gebäude in der
Einflugschneise des Flughafens Heathrow befindet,
war der Schallschutz eine
wesentliche Komponente.
Die Verwendung von Holzelementen ermöglicht eine
ausgezeichnete Luftschalldämmung. Die Unterseite
mit einer Kombination von
Akustikvlies und Mineralwolle, abgedeckt durch eine
perforierte Metallverkleidung, erzielt eine optimale
Schalldämpfung.
Die werksseitige Vorfertigung beschleunigte die Montage
maßgeblich, so wurden bis zu 600 m² Holz-Dachelemente
pro Tag montiert. Dies führte zu einem deutlichen Rückgang
bei produziertem Baustellenabfall; teure Entsorgungskosten
konnten so vermieden und das überschüssige Material dem
Recyclingprozess zugeführt werden. Die Arbeiten wurden trotz
teils widriger Wetterverhältnisse termingerecht fertiggestellt.
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Fertigstellung: 2016
Bauherr: BSKYB, London (GB)
Generalunternehmer: Mace, London (GB)
Auftraggeber: B & K Structures, Derby (GB)
Architekt: PLP Architecture, London (GB)
Statik: Arup Associates, London (GB)
Holzbauteile: Rubner Holzbau, Ober-Grafendorf (AT)
Dachelemente: 16.000 m2
Brettschichtholz: 260 m3
Bilder: B+K Structures
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GEBÄUDEHÜLLE
Rubner Holzbau realisierte
sowohl die Fassade als auch
die vorgefertigten Wandelemente für die oberen
vier der insgesamt sechs
Stockwerke. Die Fassade der
ersten beiden Etagen wurde
aus 800 m² Pfosten-RiegelFassade in Brettschichtholz
Fichte realisiert, für die
beiden oberen Stockwerke
wurden 1.407 m² vorgefertigte Wandelemente mit
Robinien-Schalung verbaut,
das als härtestes und dauerhaftestes Holz Europas gilt.
Mit den 3,90 x 10,60 m großen vorgefertigten Elementen war die Gebäudehülle
schnell geschlossen.
TEXTILE FASSADE
Die hölzerne Gebäudefassade wird von einer optisch
anspruchsvollen textilen
Membranfassade mit fixen
und verschiebbaren Elementen umhüllt. In den unteren
Geschossen sorgen große
Markisen für Sonnenschutz
und farbliche Akzente.
Durch die Verwendung
von Hölzern, Textilien und
Glas entstehen spannende
Materialkontraste und charakterisieren so das Ergebnis
einer erfolgreichen Hybridbauweise.
FASSADE INDIVIDUELL & TRANSPARENT
Die neue Kinderbotschaft
sollte ein offenes Haus für
alle werden, das spiegelt
sich auch im Entwurf der
Architekten wider. Diese
entschieden sich für eine
filigrane Holz-Glas-Fassade,
damit viel Licht in das für
Veranstaltungen nutzbare
Foyer durchdringen kann.
SOS KINDERBOTSCHAFT
Mit der „Botschaft für
Kinder“ entstand in Berlin-Moabit ein Bildungsund Begegnungszentrum
des SOS-Kinderdorfs. In
das Gebäude werden die
bisherigen Angebote des
SOS-Berufsausbildungsund Tagungszentrums zur
beruflichen Orientierung und
Qualifizierung von jungen
Menschen mit Förderbedarf
und neue soziale Projekte
für Menschen mit Behinderungen integriert. Ab
Frühjahr 2017 werden hier
Kinder, Jugendliche, Eltern
und Erwachsene von rund 70
erfahrenen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern bei ihren
individuellen Bedürfnissen
beraten, betreut oder ausgebildet. Ein Familiencafé und
eine Tagesbetreuung sowie
28 Gästezimmer komplettieren das Angebot.
Fertigstellung: 2016
Bauherr: SOS-Kinderdorf e.V., München (DE)
Architekt: ludloff + ludloff Architekten BDA, Berlin (DE)
Ingenieurbüro: ARUP GmbH, Berlin (DE)
Fassade: Rubner Holzbau, Augsburg (DE)
Wandelemente: 1.407 m2 in Robinie mit Membranfassade
Pfosten-Riegel-Fassade: 800 m2 in Fichte, grau lasiert mit Markisen
Bilder: Marc Winkel-Blackmore
Nach nur sechseinhalb
Monaten Gesamtbauzeit
öffnete das neue Fachmarktzentrum mit einer
Fläche von 4.750 m2 auf zwei
Geschossen im traditionsreichen Tourismusort Kitzbühel
(AT) seine Türen.
FACHMARKTZENTRUM
KLIMASCHUTZ-MARKT IN KITZBÜHEL
Das Gebäude in Mischbauweise aus Holz und Stahlbeton wurde auf die Höhe des
Straßenniveaus aufgeständert, um die vorhandene
Geländetopographie optimal zu nutzen. Die dynami-
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schen Knicklinien des Baukörpers wirken sich je nach
Blickwinkel unterschiedlich
auf das Erscheinungsbild
aus. Frontal betrachtet wirkt
er monolithisch, wie ein
lang gezogener, beinahe
rechtwinkliger Quaderblock.
Ändert sich jedoch der
Standort des Betrachters,
wirkt das Gebäude durch
die abgeschrägte Fassade
nicht mehr so massiv, weil
ein großer Teil hinter dem
Knick verschwindet. Große
Auskragungen im Vordachbereich werden durch die
abgeknickte Form begünstigt.
ZU 95 % AUS HOLZ
Das Fachmarktzentrum
wurde im Erd- und Obergeschoss zu rund 95 % aus
Holz realisiert. Die warm anmutende Dachkonstruktion
besteht aus freiliegenden,
einheitlich dimensionierten
Leimholzträgerrosten sowie
Brettsperrholz und Dielendecken. Für die Wandkonstruktion wählte man
Holzriegel- und Brettsperrholzelemente (Feuerwiderstandsklasse bis REI 90). Die
Außenbeplankung erfolgte
mittels Aluverbundplatten
und senkrechten, grau
lasierten Fichtenbrettern.
Schlussendlich wurden
auch für die Untersichten
im Vordachbereich und teilweise im Innenraum weiße
Fichtenbretter verwendet.
Der Eurospar ist übrigens
der erste Klimaschutz-Markt
im Bezirk und setzt unter
anderem auf 100 % LED-Beleuchtung, Wärmerückgewinnung und eine Photovoltaikanlage.
Montage auch die statische
Planung unter Berücksichtigung von zahlreichen Aussteifungs- und Tragstrukturen sowie unterschiedlichen
Aufbauten und Materialien.
100 VERSCHIEDENE
DETAIL-LÖSUNGEN
Die aufwendige, verwinkelte
und in alle Richtung „schiefe“ Geometrie des Gebäudes sowie die verschiedenen Baustoffe erforderten
einen Katalog mit rund 100
unterschiedlichen Detail-Lö-
sungen. Die Lieferung der
werksseitig vorgefertigten
Elemente zur Baustelle
erfolgte exakt zum jeweils
richtigen Montage-Zeitpunkt. Die Holzbauarbeiten
sowie die Errichtung der
tragenden Stützen und
Fassadenstützen aus Stahl
wurden von Rubner Holzbau
im vorgegebenen Zeitrahmen von nur drei Monaten
abgeschlossen.
Rubner Holzbau verantwortete neben der Produktion,
Baustellenlogistik und
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Fertigstellung: 2016
Auftraggeber: FMZ Kitzbühel GmbH, (AT)
Architekt: Feuersinger Planung und
Projektmanagment GmbH, (AT)
Holzbau: Rubner Holzbau, Ober-Grafendorf (AT)
und Brixen (IT)
Brettschichtholz: 1.105 m3
Wandelemente: 1.020 m2
Brettsperrholz: 70 m2
helios sustainable communication
NATURVERBUNDEN WOHNEN
SOLIGNO WIRD HOLZIUS
Durch das Funktionsprinzip
„Verkämmen und Vergraten“
werden die Wände und Decken
gänzlich ohne Leim- und Metallverbindungen hergestellt.
Der Südtiroler Vollholzbauer
gründete sich 2005 mit der
Marke soligno und dem
Firmennamen Reinverbund
GmbH mit der Vision, gesundes Wohnen in ökologischen Einklang mit der
Natur zu bringen. Oktober
2016 wurde der Name auf
holzius GmbH geändert.
PATENTIERT, LEIMUND METALLFREI
Mit dem neuen Markenauftritt ist eine neue Geschäftsstrategie entstanden: Als
Anbieter patentierter leim-
und metallfreier Massivholzelemente gestartet,
gehören nun auch fertige
Gebäudehüllen aus Vollholz in baubiologischer
Ausführung zum umfangreichen Angebot. Die an
der Umsetzung beteiligten
Partnerbetriebe sind holzius-zertifiziert, somit kann die
entsprechende Qualität gewährleistet werden. holzius
bleibt der direkte Ansprechpartner für den Kunden bis
die fertige Gebäudehülle
steht.
„Wir wollen gesunde Wohnräume schaffen und intakte
Lebensräume erhalten.
Auf diese Art und Weise
wollen wir Mensch und
Natur zusammenbringen“,
so Geschäftsführer Herbert
Niederfriniger. Ziel ist es,
die Vollholzbauweise in die
Städte zu bringen und damit
auch dort naturverbundenes Wohnen und Leben zu
ermöglichen.
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HOLZIUS
holzius besteht aus dem
Begriff „Holz“ und der lateinischen Steigerungsform
„ius“. holzius geht somit
seinen Weg noch entschlossener und überzeugter, also
in gesteigerter Form. „ius“
bedeutet auch Gesetz: mit
den Gesetzmäßigkeiten
des Holzes zu arbeiten und
diese bei der Herstellung
der Produkte zu nutzen.
holzius versinnbildlicht, dass
die Reinheit des Holzes als
Baustoff gewürdigt und ihr
treu geblieben wird.
KONSEQUENT
ÖKOLOGISCH
Mit seinen konsequent
ökologischen, nachhaltigen
und gesunden Baulösungen
auf höchstem technischen
Niveau ist die holzius GmbH
auf internationalen Märkten
zuhause – dazu gehören
Italien, Österreich, Deutsch-
land und die Schweiz. Das
zur Rubner Gruppe gehörende Unternehmen hat
mittlerweile für über 300
Einfamilienhäuser sowie
öffentliche und gewerbliche
Großbauten wohngesunde
Bauteile aus reinem Holz
gefertigt. 2015, im zehnten
Jahr des Firmenbestehens,
konnte das Produktionsvolumen um 43 % gesteigert
werden.
NATURVERBUNDEN WOHNEN
Außen- und Innenansicht eines
Vollholzhauses von holzius.
Die Ästhetik muss nicht zwingend eine Holzoptik sein. Auch
Wände mit Lehm- oder Kalkputz
lassen sich mit dem Baustoff
Massivholz kombinieren.
Architektur: Daniel Dolder und
Sandra Dolder, Darmstadt (DE)
SOLIGNO WIRD HOLZIUS
Bio Vital Hotel Theiner’s Garten, Südtirol (IT). Entsprechend der ökologischen und nachhaltigen
Ausrichtung des Betriebs entschied man sich unter der Leitung von Rubner Objektbau als
Generalunternehmen für die massive Holzbauweise von holzius, weil dadurch auf
Vernagelung und Verleimung ganz verzichtet werden konnte.
18
19
2009 beschädigte ein Erdbeben mit der Stärke 6.3 auf der
Richterskala tausende Gebäude im italienischen L’Aquila.
Die Rubner Gruppe war mit dem Neubau zweier Kindergärten und einem Studentenheim (Bild rechts) am raschen
Wiederaufbau beteiligt. Außerdem konzipierte Rubner
Wohneinheiten, die bereits ein halbes Jahr nach Baubeginn
bezogen werden konnten.
LEISTUNGSFÄHIGER BAUSTOFF HOLZ
ERDBEBENSICHER BAUEN
Als 2012 nach einem Beben in der norditalienischen Provinz
Reggio Emilia der Wiederaufbau begann, errichtete Rubner
Holzbau im Örtchen Guastalla einen neuen Kindergarten
(Bild unten). Hier besteht die Tragstruktur mit Ausnahme
der Stahlbetonfundamente komplett aus Brettschichtholzelementen. Diese bieten selbst im Fall höchster seismischer
Belastungen eine hohe Stabilität und Sicherheit.
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Gegen Naturgewalten ist der
Mensch machtlos: Sie sind
zumeist unvorhersehbar in
Zeitpunkt und Intensität und
hinterlassen in großen Teilen
Verwüstung und Zerstörung.
Vor allem Erdbeben, von
denen zuletzt auch immer
wieder das Zentrum Italiens
heimgesucht wurde, zerstören die Bausubstanz ganzer
Städte und Ortschaften.
Die Bilder der Zerstörungen
machen deutlich, dass es sich
bei den Beanspruchungen
nicht um „normale“ Krafteinwirkungen handelt. Wie
sonst kann es passieren, dass
Jahrhunderte alte Städte
und Dörfer völlig in sich
zusammenstürzen?
Die Kräfte, die hier auf Gebäude wirken, sind immens.
Erdbebensicheres Bauen
hat, nicht erst durch die
Ereignisse der letzten Zeit,
eine besondere Dringlichkeit
erlangt und stellt nach wie
vor eine Herausforderung für
Ingenieure und Architekten
dar. Der Holzbauspezialist
Rubner realisiert als führendes Unternehmen im europäischen Ingenieurholzbau
viele technisch komplexe
Projekte – und das auch in
Erdbebengebieten: Gerade
der von Rubner verbaute
Werkstoff Holz ist hier mit
seinen positiven Eigenschaften gegenüber den oft aus
Stein errichteten, traditionellen Gebäuden im Vorteil.
6,3 AUF DER
RICHTERSKALA
In L'Aquila wurden 2009
etwa 15.000 Gebäude der
Kleinstadt beschädigt: Die
großteils aus Stein bestehende alte Gebäudesubstanz hatte den Erdstößen
wenig entgegenzusetzen.
Jetzt, über sieben Jahre
später, bekommt die Innenstadt von L'Aquila langsam
wieder ein Gesicht. Viele
der Neubauten sind nun
Holzkonstruktionen. Denn
neben seiner hohen Vorfertigung und damit raschen
Montage hat der Holzbau
noch einen weiteren bedeutenden Vorteil gegenüber
Massiv- oder Steinbau: Der
verbaute Werkstoff Holz ist
im Verhältnis zu anderen
Baustoffen bei vergleichbarer Tragfähigkeit wesentlich
leichter.
GERINGES
EIGENGEWICHT
VON HOLZ
Unter diesem Aspekt muss
man sich vor Augen führen,
dass die maßgebenden
Kräfte bei einem Erdbeben
die hervorgerufenen Horizontalkräfte sind. Ihre Größe
hängt von der bewegten
Masse des Gebäudes ab.
Das im Vergleich zur Massivbauweise niedrige Eigengewicht der Holzbauteile wirkt
sich hier also sehr positiv aus.
Holzbauweisen sind für das
Bauen in Erdbebenregionen
geradezu prädestiniert.
21
22
LEISTUNGSFÄHIGER BAUSTOFF HOLZ
Ganz oben: Der Mactan Cebu International Airport auf den Philippinen
muss extremen Windlasten und Erdbeben standhalten.
ERDBEBENSICHER BAUEN
Rubner hat unter anderem an der Universität Trient geforscht und am
interuniversitären Forschungsprojekt „Series“ mit Rütteltischversuchen im
Realmaßstab mitgewirkt. So konnte man eigene Details entwickeln und
erproben, auf dessen Basis in erdbebengefährdeten Regionen komplexe
und architektonisch ansprechende Holzbauten umgesetzt werden.
Beim modernen Ingenieurholzbau geht es in erster
Linie darum, ein Gebäude so
zu bauen, dass es Erdbeben
abfangen kann ohne dabei
einzustürzen. Dabei sind vor
allem die exakt geplanten
Verbindungsmittel von enormer Bedeutung. So ist es im
Holzbau üblich, gelenkige
Bereiche gezielt zu planen
und die Duktilität in den
Verbindungsmitteln gezielt
anzusetzen. Im besten Fall
kommt es dann bei einem
Erdbeben nur zu reparablen
Schäden am Tragwerk.
Damit dies gelingt, muss das
Tragwerk die dynamische
Bewegungsenergie des Bebens aufnehmen, was in hohem Maße die Verbindungsmittel leisten, zum Beispiel
indem sie sich verformen,
ohne dabei zu brechen. Diese Vorgehensweise ist zwar
auch bei anderen Baustoffen
tägliche Praxis, aber z. B. im
Falle von Beton aufgrund der
schwierigen Vorhersage kritischer bei der Umsetzung.
Die Eigenschaften der oft
stabförmigen Holzbauteile
bringen im Falle eines
Erdbebens einen weiteren
Vorteil: Die Aussteifung muss
schon für häufig auftretende
Horizontalkräfte in Form von
Windlasten genau geplant
werden und macht es dadurch einfacher, auch Erdbebenlasten zu übernehmen.
PIONIER IN ASIEN
Ein anspruchsvolles Projekt
realisiert Rubner Holzbau
aktuell auf den Philippinen.
Hier entsteht ein ganzes
Flughafengebäude aus
Brettschichtholz – das erste
auf dem asiatischen Markt.
Eine große Herausforderung,
die weltweit Aufsehen
erregt, denn der Bau in
Südostasien erfolgt in einer
erdbeben- und wirbelsturmreichen Gegend. An der
Grenze der Philippinischen
und Pazifischen Platte ist
vermehrt mit Erdstößen
zu rechnen. Dazu sind die
Windlasten, die hier auf die
Konstruktion wirken, immens.
Das duktile Verhalten von
Ingenieurholzkonstruktionen,
also die elastische oder plastische Verformung unter Last
vor dem Versagen, macht
die Bauweise hier zur ersten
Wahl. Die Erdbebensicherheit von Holzkonstruktionen
belegen zahlreiche Gebäude
in seismisch aktiven Regionen wie beispielsweise
Jahrhunderte alte Holzhäuser
in Istanbul oder Holzbauobjekte in Japan.
All die positiven Merkmale
der Holzbauweisen unter
Erdbebenbeanspruchung
sind Ergebnis jahrelanger
Untersuchungen und wissenschaftlicher Forschung.
Rubner hat viel in umfangreiche Versuchsprogramme
investiert, um in diesem
Bereich technologisch
spezialisiert zu bleiben.
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INTEGRATION IN PERFEKTION
BETREUTES WOHNEN
Fertigstellung: 2016
Auftraggeber: ARI - Association Régionale pour l’Insertion, Marseille (FR)
Architekt: ACTOM Architecture à Sophia Antipolis - France BALLIOT
Holzbau: TECKICEA, Pontarlier (FR)
Tragrahmen Brettschichtholz: 20 m3
Brettsperrholz für Fußböden und Decken: 3.400 m²
Brettsperrholz für Innenwände: 1.372 m²
Holzrahmen für Außenwände: 1.780m²
Wandverkleidung Verbundplatte: 405 m²
Außenlattung in vorgegrauter Lärche: 1.100m²
Fotos: Caroline Hérard
Rendering: Asylum
24
Das neue Projekt für Betreutes Wohnen von ARI
(Association Régionale
pour l’Intégration) einer
Einrichtung zur Integration
behinderter Menschen,
sieht vor, 42 Jugendliche
und Erwachsene in dieser
Unterkunft aufzunehmen.
Das Bauobjekt befindet
sich im neuen Viertel Sainte
Marthe, im 14. Arrondissement von Marseille.
Auf einer Nutzfläche von
2.700 m² beinhaltet das
Zentrum den Wohnbereich
für die dauerhafte Unterbringung der behinderten
Bewohner, Gemeinschaftsräume, eine Dienstwohnung
und gemeinsame Einrichtungen für Verwaltungsdienste, paramedizinische
und allgemeine Dienste.
Die Wahl der Architekten
die Tragstruktur des Gebäudes in Holz auszuführen,
wurde durch eine große
Mehrheit des Verwaltungsrates befürwortet, der sich
aus den Eltern der Heimbewohner zusammensetzt.
Das Hauptaugenmerk bei
diesem Projekt lag darin:
1) Eine harmonische
Integration des Baukörpers
in die umliegende
Landschaft.
2 ) Ein Bauwerk hoher ökologischer Qualität zu realisieren, das dem Leitbild des
neuen Stadtteils von Sainte
Marthe gerecht wird.
3) Mit der Verwendung von
Holz als Baumaterial für die
Bewohner ein von der Größe
her überschaubares und
gleichzeitig beruhigendes
Wohnumfeld zu schaffen,
sprich ein heimeliges Wohngefühl zu vermitteln und
die nüchterne Atmosphäre
eines Gesundheitszentrums
oder Krankenhauses zu
vermeiden.
OPTIMIERTES
HOLZBAUWERK
A) Ein in Brettschichtholz
und feuerbeständiger
Leichtbauweise ausgeführtes
Tragskelett, das auch nach
der Fertigstellung des
Gebäudes sichtbar bleibt.
B) Außenwandelemente
in Holzrahmenbauweise.
Diese stellen die beste
Kombination von Tragfähigkeit und Wärmedämmung
dar und ermöglichen einen
hohen Vorfertigungsgrad.
C) Sichtbar belassene
Decken und tragende
Innenwände aus massivem
Brettsperrholz. Diese unbekleideten Massivholzelemente verleihen dem Bau
eine warme und gemütliche
Raumwirkung. Aufgrund der
werksseitigen Vorfertigung
der Teile wird höchste Präzision beim Einbau erzielt.
Mit drei verschiedenen
Holzbausystemen hat das
Rubner Team eine optimale
Umsetzung der Bauaufgabe
gewährleistet:
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Die drei optisch ineinandergreifenden HWO-Gebäude
beinhalten 498 Zimmer,
davon 12 Einzel-Studios und
64 Einheiten für 6 bis 10
Zimmer-Wohngemeinschaften. Ein begrünter Innenhof
sowie diverse Gemeinschaftsräume sorgen für
hohe Wohnqualität und
schaffen Platz für Begegnungen. Im Erdgeschoss
befinden sich Arbeitsplätze
für Studierende sowie
eine Kindertagesstätte, im
Untergeschoss das Archiv
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VORGEFERTIGTE
WANDELEMENTE
MIT FENSTERN
Rubner Holzbau fertigte
und montierte rund 7.770 m2
Außenwandelemente
aus Holz für die Stahlbeton-Skelett-Konstruktion.
Die 410 vorgefertigten, zum
Teil in verschiedenen Radien
gekrümmten Elemente sind
bis zu 12 m lang, 3 t schwer.
Alle beinhalten werksseitig
eingebaute, geschosshohe,
dreifach verglaste Fenster
(750 Stück). Die Herausforderung bei der statischen
Dimensionierung der
Gebäudehülle lag bei den
hohen Windlasten und dem
Gewicht (90 kg/m²) der vorgehängten Verkleidung aus
stranggepresster Keramik.
ENERGIEEFFIZIENT
UND ZERTIFIZIERT
Als Besonderheit ist die
Zertifizierung nach MINERGIE-P-ECO® und GI
GUTES INNENRAUMKLIMA® hervorzuheben. Diese
Labels vereinen Ziele für
energieeffiziente Bauweise
und Gesundheitsschutz. Im
Vordergrund stehen dabei
die Vermeidung schädlicher Baustoffe, ein gutes
Raumklima und ökologische
Aspekte wie beispielsweise
die Wiederverwendbarkeit
der Materialien. Die Wärmeenergie stammt vom Energienetz der ETH Zürich sowie
von rund 230 Erdsonden mit
einer Gesamtlänge von rund
11 km.
WOHNEN AUF DEM CAMPUS
LERNEN, WOHNEN
UND LEBEN
für Geschichte und Theorie
der Architektur der ETH.
Darüber hinaus verfügen
die Wohnobjekte auch über
Ladenflächen für Geschäfte.
SCIENCE CITY ZÜRICH
Günstige Wohnungen in
Zürich (CH) sind rar. Die
ETH-Hönggerberg hat sich
deshalb dazu entschlossen,
Wohnraum für Studierende
zu schaffen. Anfang September 2016 bezogen rund 900
Studierende ihr Zuhause in
den Neubauten HWW und
HWO in unmittelbarer Nähe
von Hörsälen und Laboren.
27
Fertigstellung: 2016
Bauherr: Swiss Life AG, Zürich (CH)
Totalunternehmer: BAM Swiss AG, Basel (CH)
Architekt: Architektick Tina Arndt & Daniel Fleischmann, Zürich (CH)
Holzbau: Rubner Holzbau, Augsburg (DE)
Gebäudevolumen: 73.800 m3
Fassadenelemente: 7.770 m2 mit 750 Öffnungselementen
Verglasung: 2.250 m2
Brettschichtholz & KVH: 463 m3
Bilder: Achim Birnbaum,
ETH Zürich/Alessandro Della Bella
TRADITION UND ALPINE ELEGANZ
RUBNER’S HOTEL RUDOLF
30
Das Rubner’s Hotel Rudolf
befindet sich im exklusiven Ferienort Reischach
bei Bruneck in Südtirol
(IT). Das 4-Sterne-Hotel
am bekannten Skigebiet
Kronplatz blickt auf eine
traditionsreiche Vergangenheit zurück. Deshalb war
es den Gastgebern bei der
Neugestaltung besonders
wichtig, den für das Haus so
charakteristischen Charme
beizubehalten und dennoch
auf Aktualität und Komfort
zu setzen. Mit dieser Zielsetzung wurde das 1979 errichtete Gebäude renoviert,
erweitert und auf insgesamt
62 Zimmer mit 120 Betten
aufgestockt.
Bekannte und zum Verweilen einladende Orte, wie die
mit Holz verkleideten Stuben sowie liebevolle Details,
wie die Kunstwerke aus der
Privatsammlung der Familie
Rubner und die Zitate an
den Wänden, sind geblieben. Neu entstanden sind
21 neue Wohlfühlsuiten und
Zimmer sowie ein erweiterter Restaurantbereich. Der
Wellnessbereich wurde mit
einem neuen Schwimmbad,
externen Whirlpools sowie
neuen Saunen und Entspannungsräumen vergrößert.
NATÜRLICHE
MATERIALIEN
Die Neugestaltung der
Fassaden mit vorgesetzten Holzlamellen gab dem
Hotel ein einheitliches und
charakteristisches Erscheinungsbild. Die Holzlamellen
funktionieren zudem als
Filter und Sonnenschutz und
erhöhen die Privatsphäre
der dahinter befindlichen
Bereiche. Holz und Stein
sind die natürlichen, Gestalt
gebenden Materialien. Die
Flachdächer der Erweiterungsbauten wurden
extensiv begrünt. Die
Tragstruktur des neu zu errichtenden Obergeschosses
mit der Dachkonstruktion
ist in Holz-Leichtbauweise
ausgeführt.
KOMPLETT AUS
EINER HAND
Das Projekt unter der Leitung von Rubner Objektbau
zeigt die Leistungsfähigkeit
und Synergien innerhalb
der Rubner Gruppe. Vom
Rohmaterial bis zum fertigen
Objekt werden alle Prozesse und Arbeitsschritte in
einer lückenlosen vertikalen Wertschöpfungskette
abgedeckt. Schnittholz aus
dem eigenen Sägewerk von
Rubner Holzindustrie (RHI),
Brettschichtholz und Dachelemente von Rubner Holzbau, Naturholzplatten von
Nordpan, Wandelemente
von holzius sowie Türen und
vorgefertigte Innen- und
Außenwände von Rubner
Türen und Rubner Haus.
Der hohe Anteil an Eigenleistungen führt zu ökonomischen Gesamtlösungen
und bietet Architekten,
Planern und Bauherrn
den Vorteil einer einzigen
Ansprechperson sowie
zeit- und kosteneffizienten
Umsetzung. Dies gewährleistet eine hochwertige, anforderungsgerechte Lösung
mit klar definierter, zentraler
Verantwortlichkeit.
Fertigstellung: 2016
Auftraggeber: Rubner‘s Hotel Rudolf, Bruneck/Reischach (IT)
Architekt: Comfort Architecten, Bruneck (IT)
Kubatur: 11.440 m3
Bilder: Rubner‘s Hotel Rudolf, Andreas Pollok
Rubner Objektbau: Generalunternehmen
Rubner Haus: 1.060 m2 Innenwände, 775 m2 Außenwände
Nordpan: 35 m2 Naturholzplatten
holzius: 96 m2 Wandelemente
Rubner Fenster: 61 Fenster
Rubner Türen: 130 Türen
Rubner Holzbau:
Brettschichtholz: 49 m3
Stahl: 9.000 kg
Die Anforderungen des
Auftraggebers an Rubner
Holzbau waren im Hinblick
auf eine rasche Wiederaufnahme der Produktion
extrem hoch: In kürzester
Zeit nicht nur ein sicheres,
sondern zugleich umweltfreundliches und gleichzeitig
ästhetisch ansprechendes
Gebäude zu errichten. Eine
weitere Herausforderung
bei der Planung und Umsetzung war, dass bereits
vorhandene Fundamente
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OPTIMALER FEUERWIDERSTAND
Die wesentlichste Neuerung
war die Verwendung von
Brettschichtholz anstelle
von Stahl für die gesamte
Dachkonstruktion. Aus Sicht
der Architekten und des
Auftraggebers war Brettschichtholz das beste
Baumaterial für die Anforderungen und die Zeitvorgabe. Einerseits durch
den hohen werksseitigen
Vorfertigungsgrad, der eine
sehr schnelle und genaue
Fertigstellung ermöglicht.
Andererseits im Hinblick auf
Brandschutzanforderungen,
weil sich Holzkonstruktionen
im Brandfall berechenbar
verhalten und kein spontanes Versagen der Tragstruktur zu erwarten ist, wie
beispielsweise im Stahlbau.
Das Tragwerk des Produktionsbereiches besteht aus
Stützen im Achsenabstand
von 7,2 m, auf denen die
in Form des Tonnendachs
gebogenen Hauptträger
aus Brettschichtholz mit
einer Spannweite von 36 m
aufliegen. Die größten
Träger haben eine Länge
von 43 m und einen Querschnitt von 32/222 cm.
An der Dachkonstruktion
wurden zwei Holzdecken,
die sich in einem auskragenden Bereich befinden,
abgehängt. Eine sekundäre Pfettenkonstruktion
im Abstand von 2 m und
Brettschichtholzpaneele
komplettieren die
Dachkonstruktion.
SICHERHEIT MIT BRETTSCHCIHTHOLZ
WETTLAUF GEGEN
DIE ZEIT
wieder genutzt werden
sollten. Einzig die Grundfläche des neuen Objekts
entspricht mit 190 x 55 m
noch dem alten Gebäude,
alles andere wurde komplett
neu konzipiert.
VIELSEITIGES
BRETTSCHICHTHOLZ
Die Fassaden auf einem Untergestell aus Brettschichtholz
wurden mit Dreischichtplatten
verkleidet. Der Bürobereich wird
von einer Bogenbinderkonstruktion mit einer maximalen
Spannweite von 36 m gehalten,
die sich auf bereits vorhandene
Zementpfeiler und auf einen
Parallelträger mit einer Spannweite von 30 m stützen.
CARNITALIA
Carnitalia zählt zu den größten fleischverarbeitenden
Betrieben in Norditalien. Ein
Großbrand zerstörte Anfang
2015 die Produktionsstätte
mit über 7.000 m2 Lagerund Produktionsflächen,
Kühlräumen und Büros in
der Provinz Lodi (IT). Rubner
Holzbau erhielt den Auftrag
für den Wiederaufbau des
Produktionsbereiches sowie
für die Überdachung des
Bürogebäudes.
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Fertigstellung: 2015
Auftraggeber: Carnitalia s.r.l., Ospedaletto Lodigiano (IT)
Architekt: Studio Castiglioni & Nardi Architetti Associati, Varese (IT)
Holzbau: Rubner Holzbau, Brixen (IT)
Brettschichtholz: 2.650 m3
Holz-Fassaden: 3.500 m2
Dachfläche: 10.200 m2
Stahl: 42 t
Rubner Holzbau verantwortete neben der Produktion
und Montage auch die Planung, die Anlieferung der
Bauteile just-in-time.
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Allein im Alpenraum wächst in
jeder Sekunde ein Kubikmeter
Holz nach: Täglich wäre das
Holz für ca. 2.160 und pro Jahr
für ca. 788.400 Häuser.
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BAUSTOFF DES 21. JAHRHUNDERTS
WALDFLÄCHE
WÄCHST
ZUKUNFT HOLZBAU
Jeder Baum entzieht der
Atmosphäre pro Tag im
Durchschnitt 6 kg CO2.
Allein in Deutschland wird
durch die Verwendung
von Holzprodukten die
Atmosphäre jedes Jahr
um mehr als 120 Millionen
Tonnen CO2 entlastet. Zum
Vergleich: Das entspricht
mehr als 10 % der deutschen
Treibhausgasemissionen.
Holz als Baumaterial wird immer beliebter. Es punktet mit
vielen Vorteilen hinsichtlich
Ökologie, Wirtschaftlichkeit
und Wohlbefinden und wird
als Werkstoff der Zukunft
gehandelt. Der wichtigste
Aspekt, der für Holz als Baustoff für hochwertige Gebäudekonstruktionen spricht,
ist die Nachhaltigkeit. Holz
muss nicht erst mit hohem
Energieaufwand produziert
werden: Es regeneriert
sich selbst. Gegenwärtig
nimmt die Waldfläche in den
Wäldern Europas wieder
zu, denn es wird erheblich
weniger Holz geschlagen, als
nachwächst.
KLIMASCHUTZ
Werden heimische Hölzer
verwendet und damit weite,
energieintensive Wege vermieden, ist das ein enormer
Beitrag zum Klimaschutz –
speziell im Hinblick auf die
Reduzierung des Treibhauseffekts. Das zu den Treibhausgasen zählende CO2
wird in den Wäldern gebunden. Und ist das Holz erst
einmal verbaut, bleibt nicht
nur der Kohlenstoff gespeichert, das Holz überzeugt
mit seinen ausgezeichneten
Energiewerten. Denn es
dämmt genauso gut gegen
Hitze wie gegen Kälte und
ist aufgrund seiner geringen
Wärmeleitfähigkeit und den
guten Isolationseigenschaften in besonderem Maße
für den Bau von Niedrigenergie- und Passivhäusern
geeignet. Zugleich wirkt
Holz regulierend auf das
Raumklima und hat somit
einen schonenden Einfluss
auf das Immunsystem.
SCHÜTZENDES
HOLZ
Auch in bautechnischen
Belangen wie Schall-,
Wärme- und auch Brandschutz gewährleistet Holz
Sicherheit. Holz hat einen
sehr hohen natürlichen
Feuerwiderstand: ein hoher
Sicherheitsaspekt bei der
Planung von Holzkonstruktionen, denn Holz brennt
berechenbar und zeigt kein
Spontanversagen.
URBANER HOLZBAU
Schon seit jeher wird Holz
zum Bauen eingesetzt.
Wo immer es auf der Erde
verfügbar war, haben die
Menschen damit gearbeitet. Es ist heute nicht mehr
die Frage, ob Holz in der
Bauwerksplanung eingesetzt
werden kann, sondern wie
es bestmöglich angewendet
wird.
Für das Familienunternehmen Rubner stehen Holz und
natürliche Lebensräume seit
mehr als 80 Jahren im Mittelpunkt der Vision. Aber nicht
nur bei den Unternehmen
der Rubner-Gruppe nimmt
der urbane Holzbau einen
immer wichtigeren Stellenwert ein. Lebenswerte
Wohnräume im städtischen
Milieu zu schaffen, ist eine
der Hauptaufgaben von
Architekten und Investoren
in Zeiten fortschreitender
Urbanisierung. Dabei greifen sie in ihren Planungen
vermehrt auf Holz zurück.
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OPTIMALE
FLÄCHENNUTZUNG
Das 73 Meter hohe Holzhaus
"HAUT" wird im Amstelkwartier, einem neuen Stadtteil Amsterdams, stehen und
55 Appartements auf einer
Bruttofläche von 14.500 m2
beherbergen. Das im
Gebäude verbaute Holz
speichert 3.000 t CO2. Dazu
soll es 1.250 m2 Photovoltaikfläche bekommen
sowie eine Abwasseraufbereitung auf dem begrünten
Dach. Baubeginn soll 2017
sein.
ZUKUNFT HOLZBAU
VON DER VISION ZUR WIRKLICHKEIT
Kein Wunder, denn neben
den positiven, wohngesunden Eigenschaften hat Holz
gegenüber den herkömmlichen Materialien auch jede
Menge technische Vorteile.
Mit ihm können Lücken im
öffentlichen und privaten
Raum schnell geschlossen
werden. Auch für das Aufstocken ist Holz bestens geeignet, ist es doch wesentlich leichter als Stahl oder
Beton. So können teure oder
eingeschränkt zur Verfügung
stehende Flächen optimal
genutzt werden.
Der geradezu revolutionäre technische Fortschritt
wurde von Rubner Holzbau
mitgeprägt und kam bei
diversen Projekten erfolgreich zum Tragen, wie
beispielsweise beim weltweit
höchsten Holzaussichtsturm
am Pyramidenkogel (AT).
Während Rubner mit BSKYB
an der Realisierung des
höchsten Bürohauses in Holz
in Großbritannien beteiligt
war, schießen die Holzbauprojekte in anderen Ländern
in ungeahnte Höhen. Ob
in Wien oder Amsterdam,
Zürich oder London – überall
nehmen die Pläne zu extravaganten Holzhochhäusern
neue Dimensionen an. In
Österreichs Hauptstadt entsteht auf einer rund 4.000 m2
großen Grundstücksfläche
das erste 24-stöckige Hochhaus in Hybridbauweise und
soll nach Fertigstellung rund
84 m hoch sein.
GRENZENLOSER
HOLZBAU
Bestehende Wolkenkratzer
aus Holz umfassen aktuell
„nur“ etwa 30 - 40 Etagen.
Unvorstellbare Dimensionen – wobei es zumindest im
Falle des Towers in Chicago
zunächst einmal darum geht,
die Grenzen des Machbaren
auszuloten. Ziel der Architekten ist es, gemeinsam mit
Ingenieuren und Forschern
herauszuarbeiten, wie große
Holzbauten grundsätzlich
geplant werden müssen. Die
Realisierung von Holzprojekten dieser Größe scheint
jedoch nur noch eine Frage
der Zeit zu sein.
Geht es noch höher? Die
Planungen des Architekturbüros Perkins + Will's
sehen vor, in Chicago einen
80-stöckigen Holzturm zu
errichten, der am Ende fast
280 m hoch wäre.
Von der Vision zur Wirklichkeit: Der mit 100 m weltweit höchste
Holzaussichtsturm am Pyramidenkogel.
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PHILIPPINEN
Im neuen Luxusviertel „Katara“
in der Hauptstadt Doha entsteht
ein neues Luxus-Restaurant mit
Bungalows, einer Zugangsbrücke,
und einem befahrbaren Steg:
„The Jetty Dining – The Marine
Restaurant“. Das Projekt unter der
Leitung von Rubner Holzbau Sud
umfasst neben der Projektierung
und Lieferung auch die Montage
der Bauteile vor Ort. Die Wahl auf
den Baustoff Holz fiel neben den
gestalterischen Möglichkeiten
auch aufgrund der klimatischen
Gegebenheiten mit feuchter und
stark salzhaltiger Luft. Das Projekt
bildet den Grundstein für die Weiterentwicklung des Holzbaus in
Katar und der Golfregion. Hierbei
kooperiert Rubner Holzbau Sud
mit der örtlichen Al Jaber Group,
dem führenden Unternehmen für
Bau- und Umweltprojekte in Katar.
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VORSCHAU
KATAR
IN BAU UND FERTIGSTELLUNG
Rubner Holzbau produziert, verschifft und montiert 4.500 m3 Brettschichtholz
für den neuen Mactan Cebu International Airport mit einer Terminalfläche
von 65.000 m2. Dies ist in der Unternehmensgeschichte von Rubner Holzbau
Ober-Grafendorf der größte Auftrag für eine Konstruktion aus Brettschichtholz. Gleichzeitig gibt es in ganz Asien kein weiteres Flughafengebäude, das
komplett aus Brettschichtholz gefertigt wurde. Im März 2017 soll der Holzbau
fertig sein, 2018 folgt die Inbetriebnahme.
DEUTSCHLAND
Im Südbayerischen Oberjettenberg entsteht eine neue Halle zur Erprobung elektronischer Geräte. Die besondere Anforderung aus der
späteren Nutzung ist, dass die gesamte Konstruktion aus Baustoffen
oder Bauteilen hergestellt wird, die metallfrei, nicht magnetisierbar
oder elektrisch leitendend sind. Der Holzbauarbeiten von Rubner
Holzbau Augsburg wurden im November 2016 abgeschlossen.
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Österreich
Rubner Holzbau GmbH
Rennersdorf 62
3200 Ober-Grafendorf, Österreich
Tel.: +43 2747 2251-0
[email protected]
Deutschland
Rubner Holzbau GmbH
Am Mittleren Moos 53
86167 Augsburg, Deutschland
Tel.: +49 821 710 6410
[email protected]
Italien
Rubner Holzbau S.p.A.
Alfred Ammon Str. 12
39042 Brixen (BZ), Italien
Tel.: +39 0472 822 666
[email protected]
Filiale Villach
Kanzianibergweg 14
9584 Finkenstein, Österreich
Tel.: +43 4254 50 444-0
[email protected]
Frankreich
Rubner SAS
36 avenue des Frères Montgolfier
69680 Chassieu, Frankreich
Tel.: +33 472 790 630
[email protected]
Rubner Holzbau Sud S.p.A.
Zona Industriale
83045 Calitri (AV), Italien
Tel.: +39 0827 308 64
[email protected]
Impressum:
Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Rubner Ingenieurholzbau AG, [email protected], www.holzbau.rubner.com. Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich
geschützt. Abdrucke, auch auszugsweise, sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.
Konzeption & Design: Serendipity – Werbeagentur Alexander Deák, [email protected]
Bilder: Rubner Holzbau, Rubner Objektbau, Rubner Haus, Rubner's Hotel Rudolf, Christian Gufler, Alex Filz, Fausto Franzosi, IDA Hong Kong, Andreas Pollok, Achim Birnbaum, The Artit, Asylum,
ETH Zürich/Alessandro Della Bella, Marc Winkel-Blackmore, helios sustainable communication, DI Heimo Kramer, Rudi Schneeberger, Caroline Herard, h13 Ingenieure, Team V Architectuur, Zwartlicht.
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