Mittwoch, 26. September 2012 Die auf dieser Seite publizierten Texte stehen ausserhalb der redaktionellen Verantwortung. Informieren Sie sich bei der az Aargauer Zeitung, Tel. 058 200 53 53, [email protected] Baureportage | Schule für Gestaltung Aargau SCHULE FÜR GESTALTUNG AARGAU IN ZAHLEN Schule für Gestaltung Aargau: Ins «richtige Licht» gesetzt Eckdaten Vorprojekt Baugesuch Baubewilligung Baubeginn Bauvollendung Baukosten Geschossfläche Gesamtvolumen Nov. 2009 Januar 2011 9. 5. 11 4. 7. 11 30. 5. 12. 6,0 Mio. 2835 m2 11 720 m3 Die Schule für Gestaltung Aargau präsentiert sich in neuem Kleid. Mit kreativen Ideen, geschickter Lichtführung und viel weisser Farbe gelang dem Architekten und der Bauherrschaft ein attraktiver Umbau mit hellen Räumen. Die lichtdurchfluteten Räumlichkeiten ergeben ideale Voraussetzungen zum Lernen und Lehren. Martin Schuppli Wer mit dem Basler Architekten Peter Baumann durch die in neuem Glanz erstrahlenden Gebäude der Aargauer Schule für Gestaltung an der Weihermattstrasse 94 in Aarau geht, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mit grosser Begeisterung erklärt Baumann sein Um- und Ausbaukonzept, weist auf Details hin und erläutert Verstecktes. Beeindruckend die grosse Halle unter dem Sheddach. Sie wurde komplett ausgeräumt, die Trennwände zurückgebaut. Zudem war ein Totalersatz aller Oberlichter und Fenster zwingend. Der lichtdurchflutete Raum wird heute von der Schule als Atelier genutzt. «Das Dach war lange Zeit nicht mehr sicht- bar, es wurde von einer abgehängten Decke verhüllt», sagt Peter Baumann, der 2009 vom Aargauischen Verein Grafischer Betriebe AVG den Auftrag erhielt, das Gebäude zu renovieren und mit einem Neubau zu komplettieren. Dem dipl. Architekt ETH/SIA war schnell klar, dass die Gebäudehülle komplett ersetzt werden muss, um den heutigen Energievorschriften zu genügen. Der eigentliche Neubau besteht aus einem zweigeschossigen Massivbau, der die Eingangshalle mit Büros und Sekretariat sowie zwei zusätzliche Schulzimmer, die neue Haupttreppe und den neuen Lift beinhaltet. Der Neubau verbindet den 1958 erstellten Hallenbau mit dem Erweiterungsbau. Treppe und Lift verbinden die Höhenunterschiede zwischen Neu- und Altbauten. Oblichter belichten das innenliegende Treppenhaus. Ein Ziel des Umbaus war, eine einheitliche, angemessene Fassadengestaltung zu erreichen. Das gelang Architekt Peter Baumann mit einer hinterlüfteten Fassadenkonstruktion und einem einfachen, industriell gefertigten Trapezblech. Dieses Blech umwickelt die einzelnen Gebäudeteile und wird zu einem verbindenden Element in der Komposition. «Das Material spricht eine einfache Sprache, hat einen gewissen industriellen Ausdruck. Er lehnt sich an die Umgebung an und reflektiert auch die Geschichte des Gebäudes. Baureportage Schule für Gestalung Neue Eingangshalle mit Treppenhaus. Alle Bilder: Oliver Lang/Lenzburg Mittwoch, 26. September 2012 Die auf dieser Seite publizierten Texte stehen ausserhalb der redaktionellen Verantwortung. Informieren Sie sich bei der az Aargauer Zeitung, Tel. 058 200 53 53, [email protected] Baureportage | Schule für Gestaltung Aargau AUF EINEN BLICK Planerteam Architektur Baumann Projektmanagement GmbH, Peter Baumann Bauingenieur Emch und Berger AG Zofingen, Claudio Romere, Patrick Müller Elektro Hefti Hess Martignoni AG, Michael Stutz, Lorenz Stähli HLK Haelg AG, André Döhr Sanitär Ingenieurbüro Boesch AG, Eduard Wismann, Fabio Müller Fassadenplanung Christoph Etter, Stahl-Glas-Metall Signaletik feinform grafik, Andrea Gmünder Ansicht Weihermattstrasse. Baukommission Jürg Fritzsche Rektor der Schule für Gestaltung Aargau Thomas Schaub Vertreter Lehrpersonen Thomas Isenegger Präsident Schulvorstand SfG Aargau Erich Hofmeier Präsident Aargauischer Verband Grafischer Betriebe Hans Stoller Stoller Bautreuhand, Lenzburg Peter Baumann Baumann Projektmanagement GmbH, Basel Atelierräume mit Sheddachverglasung. Das Konzept der Signaletik entwickelte Andrea Gmünder, feinform grafik, Zürich. Die Beschriftung der Räume im Innern, wie auch die grossformatigen Beschriftungen an der Fassade sind ein wichtiges gestalterisches Merkmal. Für die Schule, in der auch Typografie unterrichtet wird, war es wichtig, ihr Augenmerk auf diese Thematik zu richten. Andrea Gmünder hat es verstanden, durch eine spielerische Überlagerung von Farben und Typografien dem Gebäude eine starke eigene Identität zu geben. Im Äussern wurde das Wellblech für die Gestaltung genutzt, grossflächige Schriften zieren hier die Fassaden. Die Schriftelemente wurden allerdings nur in den Vertiefungen des Trapezblechs angebracht. Dadurch entsteht eine feine, nur beim Vorbeigehen wahrzunehmende gestalterische Komposition, die eher subtile künstlerische Intervention denn Information sein will. Die Schule für Gestaltung Aargau wurde 1921 als Aargauische Buchdruckerfachschule (ABF) in Aarau gegründet. Daraus entstand 1973 die Grafische Fachschule Aarau (GFA). 2006 wurde die GFA in Schule für Gestaltung Aargau (SfGA) umbenannt. Die Schule für Gestaltung Aargau ist eine Berufsfachschule und versteht sich als Kompetenzzentrum für grafische und gestalterische Ausbildungen. Gestalterischer Vorkurs und gestalterisches Propädeutikum, Grundbildung für Berufslernende der grafischen Branche, Lehrgänge der höheren Berufsbildung, berufsorientierte und öffentliche Weiterbildungskurse sowie gestalterische Kurse für Jugendliche gehören zu den Bildungsangeboten. An der SfGA werden rund 500 Lernende und Studierende von etwa 60 Lehrpersonen und Dozierenden unterrichtet. Ausgewiesene Fachleute aus Gestaltung, Kunst, Technik und Wissenschaft vermitteln die erforderlichen Fachkenntnisse und setzen sich dafür ein, dass die Lernenden und Studierenden ihre Ausbildung mit besten Qualifikationen abschliessen können. Sie stehen ein für eine professionelle Auseinandersetzung zu aktuellen Fragen, zur Verbindung von Theorie, anwendungsorientiertem Wissen und Berufspraxis. Mit zeitgemässen Lehrund Lernformen vermitteln sie aktuelle Lerninhalte, unterrichten lebensnah und zielgerichtet, fordern und fördern die Sach-, Sozial- und Methodenkompetenz.