Begegnungen mit dem Orient – Axel Monte und der Verlag „BOOKS

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Begegnungen mit dem Orient – Axel Monte und der Verlag „BOOKS EX ORIENTE“
Der Münchener Übersetzer Axel Monte ist Orient engagiert und beschäftigt sich intensiv mit der Mystik in den
Religionen. Das kommt z.B. in der Herausgebe des meditativ gestalteten Buches mit Sprüchen und kleinen
Geschichten des großen indischen Philosophen Tagore (1861–1941) zum Ausdruck:
Rabindranath Tagore: Indische Weisheiten für jeden Tag. Übersetzt und herausgegeben von Axel Monte.
Fischer TB 17091. Frankfurt/M. Fischer 2009, o.S., dafür Angaben für jeden Tag und Nachwort.
ISBN 978-3-596-17091-3
Die konkrete Realisierung eines offensichtlichen
west-östlichen-Diwan-Traumes hat Monte jedoch
mit einem eigenen kleinen eigenen Verlag (im
Books-on-Demand Verfahren) auf die Beine
gestellt, in dem er wichtige Autoren aus dem Osten
und Brückenbauer von West nach Ost und von Ost
nach West zu Worte kommen lässt. Orient meint
dabei mehr als den Nahen und Mittleren Osten,
sondern einen umfassenden Dialog mit Asien. So
tritt neben einer Reihe von Büchlein unter dem Titel
Ex Oriente die Herausgabe der Reihe Edition
Occidente.
Auf diese Weise werden den Interessierten grundlegende Texte und aktuelle Beiträge in bescheidenem LayoutRahmen, jedoch relativ kostengünstig angeboten. Damit wird durchaus eine Materiallücke in der
Orientbegegnung gefüllt. Es lässt sich natürlich fragen, ob es nicht noch besser wäre, die Hefte über das Internet
im PDF-Format anzubieten. Bisher sind nun folgende Büchlein erschienen:
1. EX ORIENTE
Cutsinger, James S.: Philosophia Perennis und Christentum Aus dem Englischen
übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Axel Monte. 2009, Booklet, 20 S.
ISBN 978-3-9813130-4-8
Der Autor mit Promotion in Harvard und Theologieprofessor an der University of South Carolina in Columbia
(USA) hat sich damit auseinandergesetzt, dass alle großen religiösen Traditionen der Welt Ausdruck einer
einzigen Wahrheit sind. Darum passt der Titel genau auf das vorliegende Büchlein, weil der lateinische Ausdruck
Philosophia Perennis (»immerwährende Philosophie«) diesen Gedanken aufnimmt, der wahrscheinlich zum
ersten Mal 1540 vom vatikanischen Bibliothekar Agostino Steucho verwendet wurde. Cutsinger erörtert in seinem
Essay die Standpunkte der christlichen Perennialisten und ihrer Kritiker.
Fenton, Paul B.: Jüdische und islamische Mystik. Aus dem Englischen übersetzt und mit
Anmerkungen versehen von Axel Monte. 2009, Booklet, 44 S. ISBN 978-3-9813130-3-1
Dass Judentum und Islam sich auf den mystischen Wegekreuzungen begegnen, dürfte allein schon angesichts
der geografischen Ursprungsnähe beider Religionen auf der Hand liegen. Paul B. Fenton, der an der Sorbonne
in Paris Jüdische Philosophie und Hebräische Literatur lehrt und im Beirat des Kompetenzteams für Jüdische
und Rabbinische Studien der Universität Potsdam mitarbeitet, nimmt sich dieser Bezüge genauer an. Der
wechselseitige Einfluss, den Israel und Ismael im Bereich der Mystik aufeinander ausgeübt haben, stellt eines
der faszinierendsten Kapitel der vergleichenden Religionswissenschaften dar. Anhänger der Kabbala, Sufis und
Chassidim schöpften aus denselben Quellen und standen zuweilen in regem Austausch. Solche Wegkreuzungen
sind von unschätzbarem Wert und eröffnen neue und weitreichende Perspektiven des interreligiösen Dialogs.
Aus dem Inhalt: Die Anfänge im Osten – Das Goldene Zeitalter in Spanien – Maimonides und die jüdischen
Pietisten – Die Kabbalisten von Safed – Die Sabbatianer
Müller, Max: Indoeuropäische Märchen und Mythen. Aus dem Englischen übersetzt und mit
Anmerkungen und Nachwort versehen von Axel Monte. 2009, 40 S. ISBN: 978-3-9813130-0-0
Max Müller, 1823-1900, geprägt vom wachsenden Interesse am Orient im 19. Jahrhundert, gehört zu den
Wegbereitern der Indologie und der vergleichenden Religionswissenschaft, zu dessen Ehren die Goethe-Institute
in Indien „Max-Mueller-Bhavan“ heißen. In diesem wieder aufgelegten Beitrag (entstanden vor 1868) stellt er eine
Fülle von Bezügen in Märchen und Mythen her, die eine tiefe Verwandtschaft von Europa mit dem Orient
erkennen lassen (bes. S. 22–29). In gewisser Weise führt Müller Herders „Stimmen der Völker in Liedern“
(17778/79) umfassend fort.
Recht kritisch merkt Müller angesichts dieser Brückenfunktion von Märchen und Mythen an: „Das Christentum
hat die alten Götter der germanischen Stämmen zerstört, und mit den Heiligen und Märtyrern der Kirche neue
Helden geliefert. Die Götter waren tot, und die Helden, die Söhne der Götter, vergessen. Aber die Geschichten,
die man sich von ihnen erzählt hatte, waren nicht gestorben, und trotz ihrer Exkommunikation durch die Priester
wurden sie überall, wo sie in ihrer seltsamen Verkleidung auftauchten, willkommen geheißen“ (S. 30)
Ronge, Veronika: Die Kriegermönche von Tibet. 2009, 28 S. ISBN: 978-3-9813130-1-7
Die Völkerkundlerin Veronika Ronge, Spezialistin für Tibet, hat ein Thema aufgegriffen, das in manches Klischee
vom tibetischen Mönchtum und in das Umfeld der Klöster nicht passt. Sie spricht über die Dob-Dob, die
„Kriegermönche“ in Tibet. Durchaus sozial eingestellt, provozierten sie nicht selten Kämpfe und benahmen sich
eher wie Milizen, die sich zu wichtigen Ordnungshütern in den Gelugpa-Klöstern aufbauten und nicht nur Freude
für die Mönche bedeuteten. Doch die Dob-Dob sahen sich als „Rückgrat“ des Klosters, wie eines ihrer
Sprichworte sagte: „Wir Dob-Dob sind die äußere Mauer, die anderen Mönche sind der innere Schatz“ (S. 26).
Seit der englischen Kolonialzeit und besonders seit der chinesischen Besetzung Tibets taten sich die Dob-Dob
als Widerstandskämpfer hervor. Seit allerdings der Dalai Lama ins Exil nach Indien flüchtete, hat sich die
Institution der Dob-Dob faktisch aufgelöst.
2. EX OCCIDENTE
Lawrence, D. H.: Der Drache der Apokalypse. Aus dem Englischen übersetzt und mit Anmerkungen
versehen von Axel Monte. 2009, Booklet, 40 S. ISBN 978-3-9813130-2-4
Nicht nur für Theologen, sondern auch für Kulturwissenschaftler und Historiker ist der Schriftsteller D.H.
Lawrence (1885-193) eine geradezu visionäre Figur, der hier Religionen übergreifend und gleichzeitig
religionskritisch nachzuweisen versucht, dass angesichts der astrologischen Hinweise und mythologischen
Bezüge in der Johannes-Offenbarung die kosmologische Bedeutung dieses Textes stärker gewürdigt werden
müsste. Vision, Imagination und Sinnlichkeit bilden auf diese Weise ein spannendes Konglomerat, und zwar
gegen eine Leidensideologie – auch eines Jesus und eines Buddha! Hier wird die Kraft der Sonne beschworen,
eine Vision, die dem Dichter des Romans „Lady Chatterleys Liebhaber“ durchaus willkommen gewesen sein
dürfte …
“Ich möchte die Sterne wieder so erfahren, wie die Chaldäer sie erfahren haben, zweitausend Jahre vor Christi.
Ich möchte fähig sein, mein Ego in die Sonne hineinzuversetzen, und meine Persönlichkeit in den Mond, und
meinen Charakter in die Planeten, und das Leben der Himmel zu leben, wie die alten Chaldäer es taten“ (S. 21).
Rz-Monte, 05.02.10
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