Ambros-Konzept überzeugt Wissenschaftler Internationale Forschergruppe greift Sanierungs-Modell des Ostallgäuer Holzbauunternehmens auf hätte. Sauber, weil durch die Außenmontage der im Werk vorgefertigten Holzelemente samt Dämmung die Staubbelastung zum Wohle der Bewohner auf ein Minimum reduziert werden konnte. Schön, da in die Jahre gekommene Bestandsgebäude eine attraktive neue Hülle bekommen. Und sparsam, weil nach Abschluss der Arbeiten ein Altbau – wie sonst üblich – nicht mehr 25 Liter pro Quadratmeter im Jahr schluckt, sondern künftig mit sage und schreibe 1,5 Litern auskommt. „Das ist Passivhaus-Niveau“, betont Josef Ambros. Die TES-Initiatoren um Professor Dr. Stefan Winter von der TU München sprechen von einem beispielhaften Projekt der Firma Ambros, das dringend zur Nachahmung empfohlen werden könne. Im Neubau-Sektor wird schon seit vielen Jahren mit vorgefertigten Wandelementen gearbeitet, erklärt TES-Projektleiter und Architekt Frank Lattke. Diese Vorgehensweise auch bei der Altbausanierung anzuwenden, eröffnet ganz neue Möglichkeiten, auch in architektonischer Hinsicht. Die Wissenschaftler gehen jetzt der Frage nach, wie die Arbeitsschritte von der Vermessung des bestehenden Gebäudes über die Planung und den Datentransfer %" %" %" %" ! !!&" ! ""#! !$'(! PTV GmbH ($!$ ' !"#%&& vom Architekten zum Holzbaubetrieb optimiert werden können. Moderneste Hilfsmittel (Photogrammetrie und Laserscan) liefern präzise Daten von den Gebäuden für 3D-Modelle, die wiederum als Planungsgrundlage für die Vorfertigung der Elemente und der Sanierung dienen. Der Datenfluss soll vom Aufmaß über die Planung bis zur Fertigung optimal auf die Erfordernisse der digitalen Prozesskette abgestimmt werden. Die TES-Experten halten das Projekt von Josef Ambros für beispielhaft und wegweisend. Der Markt ist riesig. In rund 24 Millionen deutschen Wohnungen liegt der Energiebedarf bei über 250 kWh (entspricht 25 Litern Heizöl) pro Quadratmeter im Jahr. Josef Ambros sieht im Bereich Modernisierung „eine zweite Chance für den Holzbau“. Der Baustoff aus den heimischen Wäldern sei geradezu prädestiniert für Sanierungsmaßnahmen. Holz, so Josef Ambros, ermögliche leichte Konstruktionen bei gleichzeitig hoher Tragkraft. Zudem werde bei der Herstellung der Holz-Fassadenelemente wenig Energie verbraucht. „Es handelt sich um eine ressourcenschonende Bauweise“, betont Ambros. „Und Holz lässt sich einfach bearbeiten und ist daher individuell anpassbar.“ Bleibt noch die Frage nach dem Preis. Josef Ambros beziffert die Umbaukosten im Falle der Modellsanierung in Hopferau auf rund 350.000 Euro. Das Gebäude bekam nicht nur eine hochwärmegedämmte Fassade, sondern auch noch ein neues Dach, Dreifachglas-Fenster und eine Komfort-Lüftungsanlage. Angesichts der Energieeinsparungen geht Josef Ambros davon aus, dass sich die Investition schon in etwa 15 Jahren amortisiert hat. „Mal ganz abgesehen von der enormen Aufwertung des Gebäudes und den zufriedenen Mietern“, fügt Josef Ambros hinzu. „Die sind restlos begeistert vom Raumklima.“ So sah das Mehrfamilienhaus (Baujahr 1963) vor dem Umbau aus. Fotos (2): Ambros Hopferau/München (jm). Ein zukunftsweisendes Gebäudesanierungskonzept der Firma Ambros mit Holzfassaden-Elementen steht im Mittelpunkt des internationalen Forschungsprojektes „TES EnergyFacade“ (Timberbased Element Systems). Wissenschaftler der TU München sowie der Universitäten Helsinki und Oslo versuchen in Zusammenarbeit mit dem Hopferauer Holzbauunternehmen ein Verfahren weiterzuentwickeln, mit dessen Hilfe in kürzester Zeit der Energiebedarf von Altbauten drastisch reduziert werden kann. Ein „Prototyp“ steht in Hopferau im Ostallgäu. Es handelt sich dabei um ein Mehrfamilienhaus Baujahr 1963, das innerhalb weniger Wochen von einem in die Jahre gekommenen Ölschlucker in ein schickes, hoch energieeffizientes Gebäude verwandelt worden ist. Vorbildlich, urteilte die Deutsche Energie-Agentur (dena). Im Rahmen des „Klimahaus Bayern“-Wettbewerbs gab es zudem eine Auszeichnung für die Idee und die Ausführung. Schnell, sauber, schön und sparsam – so kann man laut Firmenchef Josef Ambros die Sanierung mit Fassadenelementen auf den Punkt bringen. Schnell, weil ein Umbau nach traditionellem Muster mindestens viermal so lange gedauert Aus einem „Ölschlucker“ wurde dank vorgefertigter Fassadenelemente ein schickes, hoch energieeffizientes Mehrfamilienhaus.