Produktionshalle Hector Egger Holzbau / Architektur

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Traumfabrik / Architektur und Konstruktion
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Als Einheit entworfen
Die Form des Baukörpers wurde als
Einheit entworfen. Sie wird durch
die Wiederholung der in den Raum
Design to cost
Das Gebäude ist völlig design-to-cost
orientiert: alle unnötigen Herstellungs­
schritte sind wegentworfen, bis ins
Letzte wird das Potential des Materials
ausgenutzt. Alle 5,62 Meter – das
Mass einer OSB-Platte, womit die
Rahmenelemente abgeschlossen werden - überspannt ein Träger die riesige,
sonst stützenlose Halle. Alle Fenster
sind direkt auf das Konstruktionsholz
bzw. auf die äussere OSB-Platte
des Elements aufgeleimt, sogar die
Brandschutzfenster in der Betonwand,
welche die Halle vom Büro- und
Sozialtrakt trennt, sind in eine Nut der
Wand eingeklebt. Das Wandelement
steht direkt auf der Bodenplatte.
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hoher und 2000 m2 grosser
Lagerraum, der mittels eines 40t-Lastwagenlift erschlossen und fremdvermietet ist. Das Erdgeschoss nimmt die
gut 15 Meter hohe Produktionshalle
ein, welche durch eine umlaufende Galerie und ein innenliegendes
Podest mit der Schreinerei darunter
gegliedert wird. Das gebogene mit
Aluminiumblech verkleidete Dach lässt
Licht durch Kuppeln ein; mehr gegen
die Mitte zu, wo sonst die Helligkeit
abnehmen würde – dies im Einklang
mit der Statik (die Dachelemente übernehmen viel Schub, mehr natürlich
in Fassadennähe, abnehmend zum
Hallenzentrum hin).
Steinackerweg 18
CH-4901 Langenthal
gestaffelten Stützen und gebogenen
Dachträgern geprägt. Abgeschlossen
wird das Volumen mit dem silberfarbenen Lamellenvorhang. Die Halle
liesse sich so beliebig verlängern. Aber
diesem Prinzip wird an drei Stellen des
Gebäudes wiedersprochen – und gerade dort passiert etwas:
1. Das Gesicht des Gebäudes:
es schaut mit den Büros auf den
Steinackerweg; welcher schräg zur
Parzelle verläuft; die Hauptfassade, in
der Geometrie des Steinackerweges,
schliesst somit das Gebäude nicht
rechtwinklig ab. Hier drückt im
Erd- und Zwischengeschoss der
Aussenraum bis an die Halle heran.
Darüber, durch ein raumhohes
Fachwerk gehalten, liegt die stützenfreie Büroetage, mit geschosshohen,
direkt auf das Fachwerk geklebten
Glasplatten gegen aussen abgeschlossen. Das lange Band darüber ist der
Aussichtsschlitz des Medienraumes;
oben gibt die Krümmung des
Tonnendaches den Ton an.
2. Die Rückfassade: sie wird geprägt
durch eine über 25 m breite lastwagengängige Schiebetoranlage. Das imposante 15 m hohen Fachwerk übernimmt den grossen Teil der Windlasten
und der Aussteifung .
3. Die Sichtbetonwand: sie trennt
die Produktionshalle vom Büro und
Sozialtrakt. Entlang dieser Wand führt
eine Treppe beidseitig nach oben in
die Sozialräume und darüber in die
Büroetage. Den Schnitt bestimmt
zuunterst ein 5 m
HECTOR EGGER HOLZBAU AG
Inhaber Paul Schär
Das Produktionsgebäude mit Büros
der Hector Egger Holzbau AG in
Langenthal – entworfen als Visiten­
karte für den momentan modernsten
Holzbau­betrieb Europas, imponiert
mit seiner 30 Meter breiten Fassade.
Die eindrückliche Grossform prägt das
nahe Umfeld.
Die anmutigen Vorder- und Rück­
seite, von weitem einer riesigen japanischen Schilfrohrmatte in silberner
Edelversion gleichend, empfängt die
Besucher mit Stil. Schaut man näher,
sieht man, dass dieses feine Textil
eigentlich bemalte Holzlamellen sind,
welche eine dauerhafte Sonnen­
schutzfunktion übernehmen.
Dahinter, in der Zwischenschicht,
denn die Hauptfassade ist geschichtet,
befindet sich die Nachtbeleuchtung.
In der Dunkelheit strahlt das Gebäude
einen milden Glanz aus.
Im Innern bilden gebogene Träger
mit Zugbändern die Tragstruktur des
Daches dieses riesigen Volumens, dessen seitlichen, über 80 Meter langen
Auskragungen die Rolle von Vordächen
übernehmen. Darunter befinden sich
die von weitem sichtbaren Holzvorräte
– eine Vorkehrung, die gerne im Berner
Bauernhausbau angewendet worden ist. Somit gibt das Gebäude vom
Anfang an seine Funktion Preis: hier
wird Holz verarbeitet.
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Traumfabrik / Details und Lösungen
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Lastwagenlift
Die ganze Halle ist unterkellert und
verfügt über eine unterirdische
Lagerhalle mit 5 m Höhe und 2000
m2 Lager­fläche (fremdvermietet).
Der Zugang ist über einen 40tLastwagenlift gelöst. Das hat zwar
etwas gekostet, jedoch die Längsseite
des Gebäudes nicht mit einer langen Rampe verbaut, was sich logistisch mehr als bezahlt macht. Zudem
ist eine Rampe für einen grossen
Lastwagen­zug mit sehr viel mehr
Schwierigkeiten zu befahren als ein
Lift, der auf jede gewünschte Lade­
brückenhöhe abgesenkt werden kann.
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Galerie
Der Grundgedanke für die Besucher­
galerie war die ‹gläserne Fabrik› – oder
die Schaukäserei. Wir gelangen direkt
vom Bürotrakt resp. vom Sitzungs­
zimmer aus auf die Galerie, die rund
um die ganze Produktionshalle führt.
Von dort aus können wir unseren
Kunden zeigen, wie wir arbeiten
und was wir unter Hightech-Holzbau
verstehen. Der gut 200m lange
‹Spaziergang› auf 5.80m Höhe bietet
einen faszinierenden Überblick über
den gesamten logistischen Ablauf
und macht ihn so für Bauherren und
Architekten leicht nachvollziehbar.
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Warenumschlag
Der Ausgang an der Hinterseite kann
mit sechs Toren über eine Breite von
25 Metern geöffnet werden – stützenfrei wie bei einem Flugzeughangar.
Dies macht einen problemlosen
Waren­umschlag mit Lastwagen an
jeder beliebigen Position möglich, was
das Verladen wesentlich vereinfacht
und verkürzt.
Lammellenvorhang
Der Lamellenvorhang ist Wetter- und
Sonnenschutz zugleich. Die Neigung
der Lamellen ist so angeordnet, dass
der Lamellenvorhang im Sommer die
direkten Sonnenstrahlen bricht und
weiches Licht weiterleitet und im
Winter möglichst viel Sonnenlicht in
das Gebäude leitet.
Vordach
Das Vordach an beiden Längsseiten
der Halle hat eine Höhe von 5.60m
und kann mit dem Seitenstapler mit
Lagerware beschickt werden. Auch
dieses Mass kommt nicht von ungefähr, sondern hat einen logistischen
Hintergedanken: Der Seitenstapler
kommt auf eine Maximalhöhe von
4m und kann so den wettergeschützten Aussenlagerraum bis auf
eine Höhe von 5.5m optimal ausnutzen. Im Inneren des Gebäudes übernimmt das Vordach die Funktion der
Besuchergalerie.
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Licht
Die 82 m lange Halle lässt einen Licht­
einfall nur in den Giebeln an den
Fassaden zu, da auf der Längsseite
durch die Lagerung von Holz der
Lichteinfall minim ist. Durch die systematisch angeordneten Lichtkuppeln
im Dach bringen wir trotzdem genug
Tageslicht in die Halle.
Eingang
Der Eingang ist zugleich gedeckter
Vorplatz für den Zugang zum
Beschlägemagazin (links) und zum
Werkzeugmagazin (rechts). In der
Mitte das Tor für die Anlieferung
des Rohmaterials, rechts davon der
Eingang zum Bürotrakt.
HECTOR EGGER HOLZBAU AG
Inhaber Paul Schär
Statik
Statisch waren nicht die Schnee­
belastungen das Problem, sondern
die Windkräfte. Durch die Höhe von
12 m in der Traufe und 15 m im First
entstehen im Extremfall ein hoher
Winddruck einerseits und ein noch
grösser Windsog anderseits. Wir
haben das effizienteste und zugleich
preiswerteste Statik-System gewählt,
den «Kleider­bügel», einen klassischen Bogenbinder mit Zugband. Der
Bogenbinder wurde auf Holzstützen
gestellt – was in dieser Dimension
nicht alltäglich ist. Die Bodendecke aus
Beton nimmt von der Holzkonstruktion
statische Lasten bis zu 400 t auf.
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HECTOR EGGER HOLZBAU AG
Inhaber Paul Schär
Projekt
Produktionshalle Hector Egger Holzbau AG
Bauherr
Hector Egger Holzbau AG, Langenthal
Architektur
Paul Schär, Hector Egger Holzbau AG, Langenthal
Holzbauingenieur
Makiol & Wiederkehr, Holzbauingenieure HSB HTL,
Beinwil am See
Bauingenieur
Duppenthaler & Wälchli, Langenthal
Holzbau
Hector Egger Holzbau AG, Langenthal
BSH-Konstruktionsteile Roth Holzleimbau + Stahlbau AG, Burgdorf
Konstruktionsart
Primärtragwerk durch Zweigelenkbogen mit Zugband auf
Pendelstützen gelagert.
Sekundärtragwerk mit Wand – und Dachelementen in
Rahmenbauweise.
Lagerbühne in Holz-Beton-Verbundsystem
Materialien
Brettschichtholz Fichte
320 m³
Rahmenbaukanteln Fichte 165 m³
OSB-Platten
152 m³
Dreischichtplatten
35 m³
Akkustikschalung Fichte 60 m³
Dämmung (Glaswolle)
1000 m³
Stahlteile
58 t
Kubatur nach SIA 116 54‘000 m³
Kubikmeterpreis
Fr. 196.–/m³
Bauzeit
Oktober 2002 bis August 2003
Rohbaumontage Halle:
3 Wochen
Rohbaumontage Kopfbau:1.5 Wochen
Zertifizierung
MINERGIE: Produktionshalle und Büro sind MINERGIE
zertifiziert (erste MINERGIE-zertifizierte Produktionshalle
des Kantons Bern)
ISO 9001:2000
ISO 14001:2001
Projektverfasser
Hector Egger Holzbau AG
Paul Schär, eidg. dipl. Zimmermeister,
Geschäftsleitung Hector Egger Holzbau AG
Thomas Jud, eidg. dipl. Zimmermeister,
Betriebsleiter Hector Egger Holzbau AG
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