Buchvorstellung

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Buchvorstellung
Schule:
Gymnasium Gernsheim
Kurs:
Deutsch-Lk 13/Ι
Vorstellung am:
13-09-2002
Thema:
Romeo und Julia
von William Shakespeare
( Übersetzungen u.a. von Rudolf Schaller u. Schlegel )
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Gliederung:
1. Vorstellung des Autors
1.1
Biographie
1.2.
Bedeutende Werke
2. Vorstellung des Werkes
2.1.
Titel
2.2.
Entstehung
2.3.
Bedeutung des Werkes im Gesamtschaffen Shakespeares
2.4.
Gattung Textsorte
3. Hintergrund und Intention Shakespeares
4. Inhaltsangabe
5. Die Figuren des Gedichts
5.1.
Das Personenverzeichnis
5.2.
Kontrastreiche Figurenkonstellation
5.3.
Die Capulets
5.4.
Die Montagues
6. Vergleiche
6.1.
Vergleich von Romeo und Julia mit dem Stück Pyramus und Thisbe
6.1.
Vergleich des Dramas mit dem Film Romeo und Juliet
7. Persönliche Einschätzung
8. Quellenangaben
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1. Vorstellung des Autors William Shakespeare (1564-1616)
1.1 Biographie:
Lebensdaten:
William Shakespeare wurde vermutlich am 23.April 1564 in Stratford-on-Avon geboren. Er
wurde am 26. April 1564 getauft und da man Kinder zu der Zeit normalerweise am dritten
Lebenstag taufte, wurde der 23. als sein Geburtstag erschlossen.
Seine Eltern waren John Shakespeare und Mary Arden. John war Handwerker, züchtete
Schafe. Er brachte es zu bürgerlichem Ansehen, hatte mehrere Ehrenämter inne und wurde
schließlich Bürgermeister und Friedensrichter. Mary stammte aus dem benachbarten
Snitterfield und gehörte dem englischen Landadel (Gentry) an.
William Shakespeare war das dritte Kind der Familie. Er besuchte vermutlich die höhere
Lateinschule in Stratford. Genaues seiner Erziehung und Schulausbildung ist nicht bekannt.
Sein Entschluss später Schauspieler und Schriftsteller zu werden, ist wahrscheinlich auf die
reisenden Schauspielgruppen zurückzuführen, die mehrmals in Stratford gastierten.
Außerdem war die Nachbarstadt Coventry der Mittelpunkt der Mysterienspiele Englands.
Im Dezember 1582 heiratete der achtzehnjährige Shakespeare Anne Hathaway, die Tochter
eines Gutsbesitzers. Sie war acht Jahre älter und überlebte Shakespeare um sieben Jahre.
Welchen Beruf William Shakespeare nach seiner Schulzeit erlernt und ausgeübt hatte, ist
nicht bekannt. Die Vermutungen reichen vom Schlächter über Rechtsanwalt bis zum
Seemann. Beweise, dass er einen dieser Berufe ausgeübt hatte, sind jedoch nicht vorhanden.
Ein Jahr nach seiner Hochzeit mit Anne bekam das Paar ihr erstes Kind Susanne. Die
Zwillinge Hamnet und Judith kamen zwei Jahre später zur Welt.
Etwa zu dieser Zeit verließ Shakespeare Stratford um in London Schauspieler zu werden.
Bereits 1590 war er bekannt und zu Ansehen gelangt.1592 wurde er erstmals als
Bühnenschriftsteller erwähnt. Er wurde Teilhaber am „Globe-Theatre“ und später am
„Blackfriars’ Theatre“. Er wurde Mitglied der Schauspieltruppe „The king’s men“.
Seine ersten Veröffentlichungen erschienen 1593/94 während in London die Pest wütete und
alle Theater geschlossen wurden. Nach der Epidemie verließ er London um in seinen
Heimatort Stratford zurückzukehren. Dort verbrachte er kränklich den Rest seines Lebens und
starb an seinem 52. Geburtstag am 23. April 1616.
Nach seinem Tod veröffentlichten Shakespeares Schauspielkollegen John Hemminge und
Henry Condell die Gesamtausgabe seiner Werke.
So wurde erst nach William Shakespeares Tod seine dichterische Größe klar erkennbar.
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Epoche:
Shakespeare war ein Repräsentant der englischen Renaissance, aber kein Klassiker im
eigentlichen Sinne. Seine klassische Bildung war gering und die klassische und auch antike
Literatur war ihm nur durch Übersetzungen zugänglich. Er ignorierte dramatische Regeln und
Grundsätze wodurch seine Dichtungen populär und volkstümlich wurden, sowohl im
Ausdruck, als auch in der Sprache. In seinen Charakteren waren Gutes und Böses, Edles und
Gemeines vereint. Somit waren seine Charaktere keine Übermenschen, sondern nah am
wirklichen Leben.
Shakespeares Umfeld:
Zur Zeit des elisabethanischen Englands genossen Schauspieler kein sehr hohes Ansehen in
der Gesellschaft. Um trotzdem ihre Existenz sichern zu können schlossen sie sich in
Schauspielgruppen zusammen. Sowohl Männer- als auch Frauenrollen wurden von Männern
dargestellt. Gespielt wurden die Theaterstücke in Theatern, in denen der Zuschauerraum und
die Bühne nicht getrennt waren, so konnten die Schauspieler die Zuschauer direkt ansprechen.
Shakespeare war Stückeschreiber und wirkte auch selbst in seinen eigenen Stücken als
Schauspieler mit.
Seine Schauspiele waren sehr vielseitig. Er schrieb Komödien, Tragödien, Königsdramen und
Märchenspiele. Durch dichterisch vollendete Einbildungskraft, die Bildhaftigkeit der Sprache,
und die Vielfalt der Ausdrücke, wurden alle seine Schauspiele zu bühnengerechten
Konzeptionen. Auch die Tiefe der seelischen Erfahrungen seiner Charaktere und die
Meisterhaftigkeit im tragischen Pathos und in grotesker Komik wurden zu einem
unvergleichlichen Merkmal seiner Darstellungskraft.
Die Sprache passte er den Charakteren und der Situation an. So wurden seine Dramen durch
ihre Unregelmäßigkeit aber auch zu einem Kritik- und Angriffspunkt vieler seiner
Zeitgenossen.
1.2. Bedeutende Werke
Shakespeares dramatische Werke lassen sich in vier Abschnitte gliedern.
1. Die Periode der Experimente (1591-1596)
Heinrich VI. – 3 Teile
Richard III
Ein Sommernachtstraum
Romeo und Julia
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2. Die großen Komödien (1596-1601)
Der Kaufmann von Venedig
Viel Lärm um nichts
Der Widerspenstigen Zähmung
Wie es euch gefällt
3. Die großen Tragödien
Julius Cäsar
Hamlet
Othello
Macbeth
4. Die Hinwendung zum Märchenhaften
Cymbeline
Wintermärchen
Der Sturm
Heinrich VIII.
Neben zahlreichen Schauspielen schrieb Shakespeare auch über 154 Sonette, in denen er eine
für ihn eigene Form entwickelte.
2. Vorstellung des Werkes
2.1.Titel: Romeo und Julia von William Shakespeare
2.2 Entstehung
„Romeo und Julia“ ist nach allgemeiner Auffassung im Jahr 1596 entstanden, also während
Shakespeares Zeiten als Schauspieler in London. Für seine Tragödie hatte er viele Vorlagen.
So behandelte beispielsweise Massuccio Salernitano 1476 in seiner Novellino ein ähnliches
Thema, genauso wie Luigi da Porta, der die Begebenheit zum ersten Mal nach Verona verlegt
und die Hauptpersonen mit denselben Namen verzeichnet, die allen späteren Ausgaben zu
Grunde liegen.
Vergleichen lässt sich der Stoff von Romeo und Julia aber auch mit dem lateinischen Werk
„Pyramus und Thisbe“ von Ovid. ( Darauf werde ich in einem späteren Punkt noch
ausführlicher eingehen.)
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2.3 Bedeutung des Werkes im Gesamtschaffen Shakespeares
Romeo und Julia ist eines der bedeutendsten Werke Shakespeares. Das Drama wurde bereits
1597 bekannt, als es von dem Zeitgenossen Shakespeares, Francis Meeres, in dem Buch
„Schatzkästlein des Witzes erschien“. Er wurde so erstmals zu einem der bedeutendsten
Schriftsteller Englands gezählt.
Gattung und Textsorte:
„Romeo und Julia“ ist ein klassisches Drama in fünf Akten. Der erste, dritte und vierte Akt
bestehen jeweils aus fünf Auftritten, bzw. Szenen. Der Akt zwei besteht aus sechs und der
Akt fünf aus drei Auftritten. Die Handlung spiegelt eine Tragödie wieder, die allerdings auch
einige komische Aspekte besitzt. Der Leser kann immer wieder auf einen guten Ausgang des
Stückes hoffen, doch komplizierte Pläne und Zufälle verhindern schließlich das „Happyend“.
3. Hintergrund und Intention Shakespeares
Die Tragödie „Romeo und Julia“ entsteht aus dem Hintergrund der elisabethanischen Zeit
Englands. Die verfeindeten Familien, die Kampfhandlung und der daraus resultierende Tod
der Helden sind Kennzeichen jener Zeit in England.
Doch Shakespeare wollte mit seinem Stück Bewunderung und Mitgefühl für die Taten und
Schicksale seiner Helden erwecken. Dies stand im Gegensatz zur damaligen Anschauung der
Poetik. Es war durch und durch neu, zwei junge, gesellschaftlich unbedeutende Menschen
zum Handlungsmittelpunkt eines Trauerspiels zu machen, da der Stoff der leidenschaftlichen
Liebe zumeist nur in Komödien verwendet wurde.
4. Inhaltsangabe:
Das Drama wird mit dem Prolog eingeleitet. Dieser gibt einen kurzen Einblick in die
Handlung, den Verlauf und das Ende des Stückes. Das Stück spielt in der Stadt Verona in
Italien
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PROLOG
Der Chorus tritt auf.
CHORUS
Zwei Häuser waren - gleich an Würdigkeit Hier in Verona, wo die Handlung steckt,
Durch alten Groll zu neuem Kampf bereit,
Wo Bürgerblut die Bürgerhand befleckt.
Aus dieser Feinde unheilvollem Schoß
Das Leben zweier Liebender entsprang,
Die durch ihr unglückselges Ende bloß
Im Tod begraben elterlichen Zank.
Der Hergang ihrer todgeweihten Lieb
Und der Verlauf der elterlichen Wut,
Die nur der Kinder Tod von dannen trieb,
Ist nun zwei Stunden lang der Bühne Gut;
Was dran noch fehlt, hört mit geduldgem Ohr,
Bringt hoffentlich nun unsre Müh hervor.
Zu Beginn des Stückes streiten sich die Diener der Familien Capulet und Montague auf der
Straße. Sie verfechten den Streit, der auch ihre Herren und Oberhäupter beschäftigt. Benvolio,
der Neffe Montagues will unter den Dienern Frieden stiften, wird aber seinerseits von Tybalt
dem Neffen Capulets mit dem Schwert angegriffen. Auch der hinzukommende Herr von
Montague und der Graf von Capulet können ihrerseits kaum von ihren Gattinnen
zurückgehalten werden. Erst der Fürst Prinz Escalus bietet den Streitereien Einhalt , indem er
bei einem wiederholten öffentlichen Streit mit der Todesstrafe droht.
Romeo, der Sohn Montagues beteiligt sich nicht an den Streitereinen seiner Verwandten. Er
wurde von Rosalie zurückgewiesen und wandert einsam umher um seinen Liebeskummer zu
überwinden. Benvolio, dem er alles erzählt, überredet ihn mit auf den Maskenball der
Capulets zu kommen.
Auf dem Maskenball trifft Romeo Julia, die dreizehnjährige Tochter der Capulets und verliebt
sich auf den ersten Blick in sie. Julia ist dem Grafen Paris versprochen worden, will sich aber
erst auf dem Maskenball ein Bild von ihm machen. Als sie Romeo sieht, verliebt auch sie sich
unsterblich in ihn. In der anschließenden Gartenszene bekennen beide ihre Liebe zueinander.
Doch die Trennung durch die Feindschaft der beiden Familien ist für sie fast unerträglich. In
der berühmten Balkonszene schwört Romeo Julia ewige Treue. Beide beschließen zu
heiraten.
Mit der Hilfe von Julias Amme und Romeos Diener werden die beiden Liebenden schließlich
von Pater Lorenzo getraut. Dieser hofft, dass beide Familien durch die Bindung ihrer Kinder
miteinander versöhnt werden.
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Doch Romeo kommt zu einem Kampf zwischen Mercutio, seinem Freund und Tybalt, dem
Neffen Capulets, hinzu. Als er die beiden Kämpfenden trennen will, wird Mercutio von
Tybalt tödlich verletzt. So hat Romeo selbst das erste Opfer der Feindschaft bestimmt. Um
seinen Freund zu rächen, der kurz vor seinem Tod beide Häuser verflucht, tötet Romeo nun
seinerseits Tybalt. Diese Tat hätte eigentlich die Todesstrafe zur Folge, doch der Fürst
verbannt Romeo aus Verona, da er Blutrache verübt, weil Tybalt zuvor Mercutio getötet hatte.
Bevor Romeo die Stadt verlässt, verbringt er zusammen mit Julia eine kurze, aber
leidenschaftliche Hochzeitsnacht. Während des legendären Abschieds: „Es war die Nachtigall
und nicht die Lerche“, als Julia ihren Gemahl noch zum Bleiben überreden will, bereitet Ihr
Vater, der von der Ehe nicht unterrichtet wurde, Julias Hochzeit mit dem Grafen Paris vor.
Doch Julia will Paris nicht heiraten und sucht einen Ausweg in einem Schlaftrunk des Pater
Lorenzo, welches sie am Vorabend ihrer Hochzeit mit Paris einnimmt.
Schlafend soll sie in der Familiengruft, auf die Rückkehr Romeos warten, mit dem sie
zusammen die Stadt verlassen möchte, während die Familie sie für tot hält.
Romeo soll durch einen Brief Pater Lorenzos von dem Plan unterrichtet werden, doch der
Brief kommt nie bei ihm an, da dem Boten wegen Pestverdacht das Verlassen der Stadt
verwehrt wird.
In der Zwischenzeit wird Romeo von seinem Diener Balthasar vom Tod Julias unterrichtet. In
seiner Verzweiflung kauft er bei einem Apotheker ein schnell wirkendes Gift, das er an Julias
Grab trinken möchte, um ihr in den Tod zu folgen.
Auf dem Friedhof wird Romeo in ein Gefecht mit Paris verwickelt, worauf er ihn tötet. In der
Familiengruft findet er Julia und glaubt, dass sie tot ist. Er trinkt das Gift nur wenige Minuten,
bevor Julia aus ihrem Schlaf erwacht.
Als Julia erwacht, findet sie ihren toten Gatten und ersticht sich verzweifelt mit Paris’ Dolch.
Pater Lorenzo, der zum Friedhof geeilt ist, um das Schlimmst zu verhindern wird zusammen
mit Romeos Diener, der auf dem Friedhof gewartet ha t, gefangen genommen. Die Eltern der
beiden Toten hören zusammen mit dem Fürst Lorenzos erschütternden Bericht und die beiden
Feinde reichen sich im Angesicht dessen, was ihre Feindschaft bewirkt hat, die Hände.
Das Stück endet mit den Worten des Prinzen:
„Nur düstren Frieden bringt uns dieser Tag,
Die Sonne zeigt vor Schmerz nicht ihr Gesicht;
Kommt, dass ich ganz dies Weh erfahren mag
Und Gnade übe oder Strafgericht:
Denn größres Leid in keinem Lied geschah
Als dem von Romeo und Julia“
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5. Die Personen
5.1. Das Personenverzeichnis
ESCALUS, Prinz von Verona
[GRAF] PARIS, ein junger Edelmann, Verwandter des Prinzen
MONTAGUE
} Häupter zweier Häuser, welche in Zwist miteinander sind
CAPULET
[Ein andrer CAPULET, des Vorigen Verwandter] Ein alter Mann, ein Onkel von Capulet
ROMEO, Montagues Sohn
MERCUTIO, Verwandter des Prinzen und Romeos Freund
BENVOLIO, Montagues Neffe und Romeos Freund
TYBALT, Neffe der Gräfin Capulet
Bruder LORENZO, ein Franziskaner
Bruder MARKUS, von demselben Orden
ABRAHAM, Diener im Hause Montague
BALTHASAR, Romeos Diener
[SIMSON, GREGORIO, PETER und andere DIENER im Hause Capulet]
SIMSON, Diener des Capulet
GREGORIO, Diener des Capulet
PETER, Diener von Julias Amme
Drei MUSIKANTEN
Ein PAGE des Paris ; ein weiterer Page
Ein APOTHEKER
CHORUS
Ein Offizier
Gräfin MONTAGUE, Ehefrau des Montague
Gräfin CAPULET, Ehefrau des Capulet
JULIA, Capulets Tochter
[WÄRTERIN, früher] Juliens Amme
Bürger von Verona. Verschiedene Männer und Frauen, Verwandte beider Häuser. Masken,
Garde, Wächter, Gefolge
In grüner Schrift sind zusätzliche Bemerkungen im Originaltext.
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5.2. Kontrastreiche Figurenkonstellation:
Kontrast 1: der Streit der Herren wird von den unterschiedlichen Gegnern auf ihre soziale
Ebene verlagert, z. B. Die Diener fechten auf unterster Ebene den Streit ihrer Herren aus.
Ebenen des sozialen Ranges
Garantiert die
Schlichtung
des Streites
Garantiert die
Schlichtung
des Streites
Fürst
Streit
Capulet
Montague
Tybalt
Benvolio
Streit
Neffe Capulets
Neffe Montagues
Streit
Simson,
Gregorio
Abraham,
Diener Ontagues
Diener Capulets
2. Kontrast:
Beide Hauptfiguren erleiden das gleiche Schicksal.
Gegenseitige
Übereinstimmung
einander zu lieben und zu
heiraten
Julia
Romeo
Fest
Begutachtet Paris
auf dem Fest;
eventuelle Suche
nach anderen
Bewerbern
Julia
soll mit Paris vermählt werden.
Romeo und Julia begegnen sich
Suche nach einer
anderen Geliebten
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Romeo
liebt Rosalinde, die ihn zurückweist.
Kontrast 3: Julia und ihre Amme, Romeo und der Mönch
a) zu Anfang des Stückes:
Amme
Mönch
verbunden
verbunden
Julia
getrennt
Romeo
Julia
verbunden
Romeo
b) am Schluss
Julia verstößt
ihre Amme
Sie gehen
getrennte Wege
Amme
Mönch
5.3. Die Capulets
Zu der Familie der Capulets gehören der Graf und die Gräfin Capulet, ihre Tochter Julia und
der Neffe Tybalt, außerdem noch Julias Amme und ihre Diener.
Die Capulets sind ein selbstsüchtiges und unbeherrschtes Geschlecht. Von Anfang an sind sie
nur auf Genuss aus. In dieser Hinsicht gibt es zwischen den Dienern und ihren Herren keinen
Unterschied. Vater Capulet weißt Julia gefühllos auf ihre Pflichten hin, sich mit Paris gegen
ihren Willen zu vermählen und nimmt auch keine Rücksicht auf die Bedürfnisse seiner Frau.
Die Amme ist geschwätzig und hinterlistig. Sie ist immer darauf aus, Julia in Verlegenheit zu
bringen und schreckt auch vor Zweideutigkeiten nic ht zurück. Ihr Ziel ist es Julia zu
ihresgleichen zu machen.
Doch darauf geht Julia nicht ein. Sie reagiert mit Zurückhaltung Sie geht ganz in der Liebe zu
Romeo auf und selbst dessen Mord an Tybalt kann diese nicht entzweien.
Julia reift in den wenigen Tagen der Handlung vom Kind zur Frau. Sie weiß, was sie will und
reagiert mit Trotz auf den Heiratsplan ihrer Eltern. Sie tut alles, um die Liebe mit Romeo
aufrecht zu halten und schreckt noch nicht einmal davor zurück den Schlaftrunk zu trinken
und als lebende Tote in der Gruft bestattet zu werden.
Julia ist zielbewusst und von treuer und selbstsicherer Natur. Alles in allem verkörpert sie die
selbstlose, über den Tod hinausgehende Liebe.
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5.4. Die Montagues
Die Familie Montague besteht aus dem Herrn und der Herrin Montague, Romeo ihrem Sohn,
dem Neffen Benvolio und ihrem Freund Mercutio. Außerdem gehören zu ihrer Seite noch
Diener.
In dieser Familie vereinen sich ganz unterschiedliche Charaktere. Benvolio ist träumerisch
und meidet seine Freunde genauso oft, wie er mit ihnen Zeit verbringt.
Die Gräfin Montague ist auf Frieden bedacht und versucht ihren Gatten vom Kampf zurück
zu halten. Romeos Verbannung aus Verona bricht ihr das Herz.
Der Graf von Montague lässt sich vom Hass hinreißen und will mit seinem Widersacher
Capulet kämpfen.
Romeo ist ein weltfremder, melancholischer Träumer, der sich Hals über Kopf in Julia
verliebt, kurz nachdem ihm die Verzweiflung über Rosalindes Missachtung fast das Herz
gebrochen hat. Er hat ganz das nach innen gerichtete Wesen, dass sich bei allen Montagues
mehr oder weniger ausgeprägt zeigt. Er fällt leicht von einem Extrem ins andere. Dies zeigt
sich sowohl an seinen Verliebtheiten, wie auch an seiner Verbannung aus Verona. Kurz nach
seiner Heirat wird er zum Mörder und sein Glück ist wieder dahin.
6. Vergleiche
6.1. Vergleich von Romeo und Julia mit dem Stück Pyramus und Thisbe
In seinem lateinischen Stück „Pyramus und Thisbe“ behandelt Ovid einen ganz ähnlichen
Stoff wie Shakespeare in seinem Drama „Romeo und Julia“. Ovid hat von 43 v. Christus bis
17 n. Chr. gelebt. Der Text ist in Latein geschrieben und handelt, genauso wie Romeo und
Julia von einer unglücklichen Liebe.
Pyramus und Thisbe sind die Kinder zweier Familien, die in Babylon Haus an Haus wohnen.
Ihre Grundstücke werden nur durch eine Mauer getrennt, in der ein Spalt ist. Als die beiden
sich verlieben, verbieten ihre Eltern ihnen die Heirat. So bleiben ihnen nur die Gespräche
durch den Mauerspalt.
Doch sie beschließen zu fliehen um zusammen zu sein.
Sie verabreden, sich in der Nacht am Grab des Ninus zu treffen. Während Thisbe am Grab auf
Pyramus wartet, wird sie von einer Löwin verjagt und verliert dabei ihren Schal. Die Löwin,
gerade von der Jagd heimgekehrt, zerreißt den Schal und befleckt ihn mit Blut. Als Pyramus
kommt, findet er nur den zerrissenen Schal und glaubt, die Löwin hätte Thisbe getötet. In
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seiner Trauer, selbst am Tod seiner Geliebten Schuld zu sein, zieht er sein Schwert und
ersticht sich.
Thisbe kommt zurück um Pyramus zu treffen, findet aber nur dessen Leiche unter einem
Maulbeerbaum in der Nähe des Grabes. Auch sie ersticht sich mit Pyramus’ Schwert nachdem
sie den Baum geheißen hat, ab diesem Tag zum Zeichen nur noch dunkle Früchte zu tragen.
Der Mythos besagt, dass ab diesem Tag die Früchte der Maulbeerbäume rot gefärbt sind.
Der Vergleich zu Shakespeares Romeo und Julia lässt sich vor allem an den Gesprächen
durch die Mauer zeigen. Pyramus und Thisbe können sich nur gegen den Willen ihrer Eltern
heimlich durch die Mauer unterhalten. Romeo bringt sich selbst in große Gefahr, als er im
Garten der Capulets mit Julia spricht, die sich auf einem Balkon befindet. Beide Paare werden
durch ihre Familien daran gehindert glücklich zusammen zu kommen und beide halten sich
nicht an die Verbote.
Allgemein is t aber das Stück Romeo und Julia sehr viel romantischer. Romeo in Todesgefahr
entdeckt zu werden, betet seine Geliebte an und beide schmieden Heiratspläne. Julia ist für
ihn seines „Herzen Dame“ (Akt II, Szene 2) und sein „lichter Engel“ (Akt II, Szene 2). Für
Julia ist Romeo ihr „Treuer“ (A II, S 2) und ihr Geliebter.
So wird die Liebe zwischen Romeo und Julia zu einem stärkeren Ausdruck gebracht, als die
Liebe zwischen Pyramus und Thisbe.
In beiden Stücken führen unglückliche Umstände zum Tod der beiden Hauptfiguren. Romeo
und Julia sterben auf einem Friedhof. Ihr Tod war so schon voraussehbar. Pyramus und
Thisbe dagegen sterben in der Freiheit in der Nähe eines antiken Grabes. Unterschiedlich sind
jedoch die Umstände unter denen sie sterben. Pyramus und Thisbe sterben allein. Aber auch
sie werden zusammen in einer Urne unter dem Maulbeerbaum gestattet. Um Romeo und Julia
sind mehrere Personen herum. Pater Lorenzo, der Julia versucht am Selbstmord zu hindern
und Balthasar, Romeos Diener, der die Anweisungen seines Herrn missachtet und sich auf
dem Friedhof versteckt, um in der Nähe von Romeo zu bleiben. Doch auch nach ihrem Tod
versöhnen sich die beiden Familien.
6.1. Vergleich des Dramas mit dem Film Romeo und Juliet
(Der Vergleich bezieht dich auf den Film von Baz Luhrmanns von 1996 mit Leonardo
DiCaprio als Romeo.)
Die Handlung des Films spielt in einer Großstadt der Gegenwart. Die Kulissen sind
zeitgemäß, es ist staubig, es gibt Tankstellen und Straßencafés mit Sonnenschirmen. Statt
Kutschen gibt es jetzt Autos und statt Degen und Schwerter Pistolen.
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Der Film beginnt, wie auch das Theaterstück, mit dem Eingangsprolog, der aber von einer
Fernsehsprecherin in einer Nachrichtensendung gesprochen wird. In diesen Nachrichten wird
der zuvor gezeigte Kampf der „Gangs“ Capulet und Montague gemeldet und die Folgen, die
daraus entstehen.
Durch die Mischung der Originale mit dem Neuen, gewinnt der Zuschauer von Anfang an den
Eindruck des Konflikts mit der Gesellschaft, in der sich Romeo befindet.
Die Stellung der Familien wird nicht, wie im Original, durch Kleidung, Benehmen und
Sprache ausgedrückt, sondern durch „Designerpistolen“ und große Autos. Der historische
Maskenball wird von einem „Tuntenball“ abgelöst und die alte Musik durch „Techno“. Die
Sprache und Handlungen sind zum Teil sehr übertrieben und entsprechen nicht vollständig
dem Original.
Den Unterschied der Sprache und die Wirkung der Sprache wird an zwei Stellen besonders
deutlich.
In der fünften Szene des dritten Aktes, der legendären und allgemein bekannten
Abschiedszene. Romeo und Julia verbringen zusammen ihre Hochzeitsnacht, die sowohl ihre
erste, als auch auf nicht absehbare Zeit ihre letzte gemeinsame Nacht sein wird, da Romeo
nach Mantua verbannt wird.
III, 5
Eine offene Galerie vor Juliens Zimmer mit Blick auf den Garten
Original von Schlegel 1776
Film 1996
Romeo und Julia.
JULIA
Willst du schon gehn? Der Tag ist ja noch fern.
Es war die Nachtigall und nicht die Lerche,
Die eben jetzt dein banges Ohr durchdrang;
Sie singt des Nachts auf dem Granatbaum dort.
Glaub, Lieber, mir: es war die Nachtigall.
JULIA
Willst du schon gehen? Der Tag ist doch noch fern.
ROMEO
Die Lerche wars, die Tagverkünderin,
Nicht Philomele; sieh den neidschen Streif,
Der dort im Ost der Frühe Wolken säumt.
Die Nacht hat ihre Kerzen ausgebrannt,
Der muntre Tag erklimmt die dunstgen Höhn;
Nur Eile rettet mich, Verzug ist Tod.
ROMEO
JULIA
Trau mir, das Licht ist nicht des Tages Licht,
Die Sonne hauchte dieses Luftbild aus,
Dein Fackelträger diese Nacht zu sein,
Dir auf dem Weg nach Mantua zu leuchten.
Drum bleibe noch; zu gehn ist noch nicht not.
JULIA
Glaub mir, das Licht ist nicht das Tageslicht,
Es ist ein Meteor, den dir die Sonne schickt,
Geh ich, dann leb’ ich, bleib ich, so ist’s mein Tod.
Um dir auf dem Weg nach Mantua zu leuchten
Verweile noch, du brauchst noch nicht zu gehen.
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ROMEO
Laß sie mich greifen, ja, laß sie mich töten!
Ich gebe gern mich drein, wenn du es willst.
Nein, jenes Grau ist nicht des Morgens Auge,
Der bleiche Abglanz nur von Cynthias Stirn.
Das ist auch nicht die Lerche, deren Schlag
Hoch über uns des Himmels Wölbung trifft.
Ich bleibe gern; zum Gehn bin ich verdrossen.
Willkommen, Tod, hat Julia dich beschlossen! Nun, Herz? Noch tagt es nicht, noch plaudern wir.
ROMEO
Sollen sie mich fangen, mich zum Tode führen!
Denn ich will bleiben, werde nicht gehen.
Komm Tod, willkommen, denn Julia will es so!
Nun denn mein Herz noch ist nicht Tag, so reden wir
JULIA
JULIA
Es tagt, es tagt! Auf, eile, fort von hier!
Doch es ist Tag, es ist Ta, fort, fort von hier.
Es ist die Lerche, die so heiser singt
Und falsche Weisen, rauhen Mißton gurgelt.
Man sagt, der Lerche Harmonie sei süß;
Nicht diese: sie zerreißt die unsre ja.
Die Lerche, sagt man, wechselt mit der Kröte
Die Augen; möchte sie doch auch die Stimme!
Die Stimm ists ja, die Arm aus Arm uns schreckt,
Dich von mir jagt, da sie den Tag erweckt.
Stets hell und heller wirds: wir müssen scheiden.
Heller und heller wird es.
ROMEO
ROMEO
Hell? Dunkler stets und dunkler unsre Leiden!
Heller und heller, dunkler und dunkler unsere Leiden
Die Wärterin kommt herein.
Die Amme kommt herein.
WÄRTERIN
AMME
Fräulein!
Fräulein
JULIA
Amme?
, ihre Mutter ist schon auf dem Weg zu Ihnen
WÄRTERIN
Die gnädge Gräfin kommt in Eure Kammer;
FRAU VON CAPULET
Seid auf der Hut; schon regt man sich im Haus.
Julia, bist du schon auf?
Wärterin ab.
JULIA
[das Fenster öffnend.]
Tag, schein herein, und Leben, flieh hinaus!
ROMEO
Ich steig hinab; laß dich noch einmal küssen!
JULIA
Fenster, den Tag lass ein und das Leben lass hinaus
FRAU VON CAPULET
Julia!
Er steigt [aus dem Fenster] herab.
JULIA
[aus dem Fenster ihm nachsehend.]
Freund! Gatte! Trauter! Bist du mir entrissen?
Gib Nachricht jeden Tag, zu jeder Stunde;
Schon die Minut enthält der Tage viel.
Ach, so zu rechnen bin ich hoch in Jahren,
Eh meinen Romeo ich wiederseh.
ROMEO
[außerhalb.]
Leb wohl! Kein Mittel laß ich aus den Händen,
Um dir, du Liebe, meinen Gruß zu senden.
JULAI
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JULIA
O denkst du, daß wir je uns wiedersehn?
JULAI
Denkst du, wir werden uns je wieder sehen?
ROMEO
Ich zweifle nicht, und all dies Leiden dient
In Zukunft uns zu süßerem Geschwätz.
ROMEO
Ich zweifle nicht daran, ich zweifle nicht daran.
Und all unsere Leiden werden einst der Stoff für heitere
Gespräche sein
FRAU VON CAPULET
Julia!
JULIA
O Gott, ich hab ein Unglück ahnend Herz,
Mir deucht, ich säh dich, da du unten bist,
Als lägst du tot in eines Grabes Tiefe.
Mein Auge trügt mich, oder du bist bleich.
JULIA
O Gott, ein Unglück ahnet meine Seele
Wenn ich dich da unten sehe, ist mir,
Als sähe ich dich tot aus Grabes Tiefe.
ROMEO
So, Liebe, scheinst du meinen Augen auch.
Der Schmerz trinkt unser Blut. Leb wohl, leb
wohl!
Ab.
JULIA
O Glück, ein jeder nennt dich unbeständig;
Wenn du es bist: was tust du mit dem Treuen?
Sei unbeständig. Glück! Dann hältst du ihn
Nicht lange, hoff ich, sendest ihn zurück.
o Glück, o Glück
sei unbeständig Glück
dann hältst du ihn nicht länger
und schickst ihn bald zurück.
Wie man sieht, ist der Dialog in der Filmszene stark verkürzt. Das bekannte „Es war die
Nachtigall und nicht die Lerche“ wurde ganz ausgespart, wodurch der Zuschauer enttäuscht
wird. Trotzdem dauert die Filmszene länger, als das Lesen, da der Spielfilm viel Wert auf
Nahaufnahmen und Handlung legt. In dieser Szene verfehlt die Sprache trotz der modernen
Kulisse und der eigentümlichen Inszenierung ihre Wirkung jedoch nicht. Im Gegenteil, durch
die alte Sprache wirkt die Szene romantischer als es die moderne Kulisse zulässt. Die zitierte
Szene spielt in einem modernen Mädchenzimmer, mit Stickern an der Tür und Stofftieren im
Regal. So wird das Alter der dreizehnjährigen Julia verdeutlicht, das der Zuschauer durchaus
im Laufe des Films vergisst.
Die Sprache des Filmes stimmt nicht ganz mit der des Originals überein. Sie ist an manchen
Stellen an die Filmhandlung angepasst und leicht in Umgangssprache umgewandelt.
Beispielsweise benutzt Julia im Film keine Ausdrücke wie „mir deucht“ und es wird auch
nicht im Konjunktiv gesprochen. So kann sich der Zuschauer, dem solche Ausdrücke nicht
geläufig sind, leichter mit der Sprache des Films identifizieren.
Ursprünglich war das Drama für die gebildeten Personen des 16. Jahrhunderts geschrieben
worden. Aber heute muss ein Film ein möglichst vielschichtiges Publikum erreichen, was
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bedeutet, dass die Sprache auch an die Bedürfnisse der Zuschauer angepasst werden muss. Er
dient hauptsächlich der Unterhaltung und Actionszenen dürfen genauso wenig fehlen wie
ausgedehnte Kussszenen und Romantik.
Eine beispielhafte Actionszene ist die erste Szene des dritten Aktes.
Auch hier sind die Dialoge stark verkürzt und den Charakteren entsprechend
umgangssprachlich verändert. Beispielsweise siezen sich die Montagues und Capulets
untereinander und das gegenseitige Ansprechen in der dritten Person ist durch die direkte
Anrede ersetzt. Lange Reden wurden komplett weggelassen.
An einem heißen Tag treffen die Montagues und die Capulets aufeinander. Bei einem Gefecht
wird Mercutio von Tybalt getötet, weil Romeo sich eingemischt hat.
Diese Szene zeigt viele Unterschiede zum Original.
Mercutio und Tybalt fechten. Im Original mischt sich Romeo ein und ruft auch Benvolio zu,
dass er ihm helfen möge. Er will, dass sie aufhören zu fechten. So wird Mercutio von Tybalt
unter seinem Arm hindurch erstochen.
Im Film gibt es zunächst ein langes Hin und Her. Romeo reicht Tybalt seine Pistole, doch
dieser schlägt sie weg. Tybalt, der deutlich der Überlegene ist, verprügelt Romeo, bis
Mercutio dazwischengeht, der sich ebenfalls zuvor seiner Pistole entledigt hat. Tybalt fällt auf
eine Glasscheibe und nimmt einen langen Splitter zur Hand. Als Mercutio Tybalt erneut
angreifen will, wirft sich der Held Romeo todesmutig mit den Worten: „Lasst ab von der
Gewalt“ dazwischen um die beiden von einem erneuten Kampf abzubringen. Tybalt ersticht
Mercutio mit der Glasscherbe in die Seite.
Die Szene im Original endet damit, dass Benvolio Mercutio auf dessen Geheiß hin in ein
Haus bringt, nachdem er beide Häuser, die Capulets und die Montagues „zum Henker“
gewünscht hat.
Im Film schleppt er sich unter mehrmaligem Rufen: „Nur ein Kratzer“ am Strand entlang.
Romeo und Benvolio eilen ihm nach, nachdem Tybalt und die anderen Montagues gegangen
sind. Mercutio wünscht mehrmals beiden Häusern die Pest und stirbt dann in Romeos Armen
am Strand im Sand.
Die Sprache in dieser Szene wirkt im Gegensatz zur Abschiedszene stark übertrieben. Romeo
spricht fast den Originaltext und wird zum Helden gemacht. Seine Sprache wirkt in dieser
Umgebung jedoch fast lächerlich. Er schreit nachdem ihm Tybalt einen Tritt versetzt hat: „Ich
schwör, ich hab dich nie gekränkt“. In der heutigen Zeit würde niemand eine solche
Formulierung in dieser Situation benutzen. So wie vorher die Sprache Mercutios vulgärer
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wurde: „Bei meiner Sohle, das ist mir scheißegal“. So wäre es wirkungsvoller für diese Szene
gewesen, wenn auch Romeos Sprache entsprechend gewesen wäre.
Im Zusammenhang mit dem ganzen Film musste es aber so bleiben. Von Anfang an war die
Handlung so angelegt, dass der Zuschauer mit Romeo sympathisieren solle. Er ist der sanfte
melancholische Held, der nie ein hartes Wort benutzt. Selbst sein Mord an Tybalt geschieht in
einer Art „Black-out“ auf Grund seiner Trauer über Tybalts Tod. Der Zuschauer verurteilt ihn
nicht, obwohl er zum Mörder geworden ist. Die Rollen sind eindeutig verteilt. Die Montagues
sind die Guten und die Capulets (außer Julia) die Bösen. Dies zeigt die Kleidung und das
Auftreten. Die Montagues sind eher lässig gekleidet und albern viel herum, dagegen treten die
Capulets ganz in schwarz und todernst „als Machotypen“ auf. Die einzige Ausnahme bildet
Mercutio, der im Film sehr übertrieben dargestellt ist und sich auch durch seine schwarze
Hautfarbe von den übrigen Charakteren unterscheidet.
7. Persönliche Einschätzung
Auch heute noch schlägt die Tragödie „Romeo und Julia“ den Leser in ihren Bann. Das ist
schon allein durch die hohen Besucherzahlen des neuen Films belegt. Das Stück ist
unterhaltsam, auch wenn es sehr tragisch ist und er Zuschauer zittert mit, wenn Romeo den
Brief nicht erhält und ist entsetzt über den Mord.
Das Stück vereint alles, was sich auch in der heutigen Zeit der Leser und Zuschauer wünscht.
Ganz nach dem modernen „Sex and Crime“ vereint es verbotene Liebe, die viele Hindernisse
zu überwinden hat, Mord und Selbstmord, Spannung und viele tragische Verknüpfungen, die
zu unglücklichen Umständen führen. Manche Leser vermissen vielleicht ein „Happyend“,
aber ich denke, das würde viel von dem Zauber wegnehmen, den das Stück immer noch hat,
obwohl man den Ausgang des Stückes bereits kennt.
Dass der Stoff immer noch aktuell ist, zeigen viele Neufassungen, wie beispielsweise die
West Side Story, deren Handlung ebenfalls auf der Vorlage „Romeo und Julia“ basiert.
Mir persönlich hat es viel Spaß gemacht, mich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
8. Quellenangaben
Internet
Königs Erläuterungen und Materialien
Übersetzungen von Schlegel und Schaller
Der Film Romeo und Julia von Regisseur Baz Luhrmann
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