DVO - Deutsche Saatveredelung AG

Werbung
08.06.2016
Novellierung der DVO: Anlass – Umsetzung der EU‐Nitratrichtlinie • DVO Bestandteil zur Umsetzung der EG‐Nitratrichtlinie (NRL) • in EU werden nationale Aktionsprogramme alle 4 Jahre überprüft und fortgeschrieben
• Evaluierungsgruppe (Bund‐Länder‐AG) hat 2012 Änderungsbedarf festgestellt und Vorschläge zur Änderung der DVO vorgelegt
• Nitratbericht 2012: > 49 % der Messstellen des Belastungsmessnetzes erreichen Qualitätsziele der EG‐
NRL nicht
Auswirkungen der neuen Dünge‐
Verordnung (DVO) auf den Ackerbau
Prof. Dr. Berthold Ilgen
Fachgebiet Pflanzenbau, Angewandter Pflanzenschutz
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (University of Applied Sciences) Fakultät Landbau|Umwelt|Chemie
&
Hanse Agro Beratung & Entwicklung GmbH Gettorf
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
1
Dr. Berthold Ilgen
Nitratbelastung des Grundwassers Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
2
Novellierung der DVO: Anlass (162 gemeinsame Messstellen des Belastungsmessnetzes)
• Umweltbelastungen durch N‐Verbindungen
• NEC‐Richtlinie (2001/81 EG) Senkung der Emissionen
• Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (max. 80 kg/ha N‐
Saldo)
• Klimaschutz (Lachgasemissionen (N2O) • Biodiversitätsstrategie (diffuse N‐Belastungen)
• WRRL (Nitrat‐,u. Phosphorbelastung der Gewässer)
• Begrenzung der Nährstoffsalden
• Bessere Nutzungseffizienz
Nitratbericht 2012, S. 28
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
3
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
4
1
08.06.2016
Nachhaltigkeitsstrategie für Deutschland NEC‐Richtlinie 2001/81 EG
(Indikatorenbericht Treibhausgasemissionen)
• Emissionshöchstmengen für Deutschland
davon:
Kohlendioxid (87,5%) Methan (5,2%)
Lachgas (6,0%)
davon:
Prod. Gewerbe (59%)
Privater Konsum (19,4%) Dienstleistungssektor (15,1%) Landwirtschaft (7,6%)
– Schwefeldioxid (SO2): 520 KT/a
– Stickstoffoxide (NOx): 1.051 KT/a
– Ammoniak (NH3): 550 KT/a
– Flüchtige organische Verbindungen außer Methan (NMVOC): 995 KT/a
Statistisches Bundesamt, Nachhaltige Entwicklung in Deutschland, Indikatorenbericht 2014, S. 10
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Dr. Berthold Ilgen
5
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
6
Nachhaltigkeitsstrategie für Deutschland NEC‐Richtlinie 2001/81 EG (Indikatorenbericht N‐Überschüsse Gesamtbilanz Deutschland)
Düngung: 102 kg N/ha (54%)
Emmissionen von
KT/a
Unter‐/Überschreitung 2013
Schwefeldioxid (SO2) 416
‐ 20 %
Stickstoffoxide (NOx)
1267
+ 21 %
Ammoniak (NH3)
670
+22 %
NMVOC
929
‐ 7 %
Futtermittel Inland: 39 kg N/ha (21%)
Futtermittel Import: 26 kg N/ha (14%)
 Daten UBA 2015
BNF: 13 kg N/ha (7%)
Immissionen: 7 kg N/ha (4%)
Saatgut: 1 kg N/ha (1%)  eigene Berechnung nach Daten des UBA
Statistisches Bundesamt, Nachhaltige Entwicklung in Deutschland, Indikatorenbericht 2014, S. 40
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
7
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
8
2
08.06.2016
Nachhaltigkeitsstrategie für Deutschland Stickstoff‐Flächenbilanzüberschüsse in den einzelnen Bundesländern für ausgewählte Jahre
(Indikatorenbericht Schadstoffbelastung der Luft)
Anteil der Landwirtschaft
NH3: 93%
NOx: 11%
Nitratbericht 2012, S. 43
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Statistisches Bundesamt, Nachhaltige Entwicklung in Deutschland, Indikatorenbericht 2014, S. 44
9
Was wird neu geregelt?
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
10
Ausbringungstechnik und Einarbeitung I
• Ausbringungstechnik und Einarbeitung
• Standort‐ u‐ Bodenzustandsspezifische Restriktionen (z.B. an Gewässerrand, Frost) • Sperrfristen, Herbst‐N, Lagerdauer
• Ausbringungsobergrenzen
• Düngebedarfsermittlung/Düngeplanung
• Nährstoffvergleich/Nährstoffbilanzierung mit Bewertung
Dr. Berthold Ilgen
Dr. Berthold Ilgen
• Gülleausbringung auf bewachsenen Flächen
– streifenförmige Ablage flüssiger WD auf/in den Boden • ab 01.02.2020 auf Ackerland mit Bewuchs: mit Schleppschlauch
• ab 01.02.2025 Grünland/Feldfutter: mit Schleppschuh
– Ausnahmen auf Antrag für Breitverteiler auf GL nach Landesrecht möglich 11
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
12
3
08.06.2016
Ausbringungstechnik und Einarbeitung II
Ausbringungstechnik und Einarbeitung III
• Anforderungen an Verteilungs‐ und Dosiergenauigkeit • Einarbeitung
– Neugeräte müssen EU‐Norm erfüllen (CE‐Zeichen)
– max. VK für Breit‐ u. Längsverteilung, Querverteilung (DIN‐Normen)
• Mineraldüngerstreuer (VK < 15%)
• Gülleausbringung (VK < 20%)
• Stalldungstreuer (VK < 30%)
– Wirtschaftsdünger u. Harnstoff müssen sofort (max. nach 4 h) auf unbestellten Flächen eingearbeitet werden
– Ausnahme: Festmist, Kompost
– Aufschub nur bei Nichtbefahrbarkeit
– ab 01.01.2020 Grenzstreueinrichtung für Mineraldüngerstreuer
DLG‐Testzentrum
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Dr. Berthold Ilgen
13
Prozesse bei der Freisetzung von NH3 aus Fest‐ u. Flüssigmist
Prozess
Einflussfaktoren
Freisetzung von CO2, VFA, NH3
pH‐Wert, Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit, Einstrahlung, Windgeschwindigkeit, Niederschlag, NH3‐
Konz., CO2‐Konz.
Bodenstruktur, Wassergehalt, Temperatur (Frost), Niederschlag, Bewuchs, Erntereste, Viskosität
Adsorption an
Kationenaustauscher
Bodenart (Ton‐, Humusgehalt), Bodenstruktur
Dr. Berthold Ilgen
14
Ausbringung von Wirtschaftsdüngern nach Ausbringtechniken in Deutschland
Breitverteiler: 69%
Schleppschlauch: 22%
Schleppschuh: 2%
Schlitzverfahren: 1%
Güllegruber/Injektion: 6
nach Döhler 2012, verändert
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Ausbringung flüssiger Wirtschaftsdünger 2010
pH Anstieg wegen CO2‐
Freisetzung, NH3 < NH4
Infiltration in den Boden
Dr. Berthold Ilgen
Statistisches Bundesamt, 2011, Fachserie 3, Reihe 2.2.2, S. 43
15
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
16
4
08.06.2016
Schematische Darstellung der Ammoniakverluste bei der Ausbringung von flüssigen Wirtschaftsdüngern bei unterschiedlichen Bedingungen
Relative NH3‐Emissionsminderung (%) in Abhängigkeit von der Ausbringtechnik
Emissionsminderung % Ausbringung mit
Breitverteiler (Referenz)
Schleppschlauch
Rindergülle
Schweinegülle
‐
‐
20
30
Schleppschuh
40
50
Schlitz (Scheiben)
60
60
Grubber
90
90
Einarbeitung innerhalb 1 h
90
90
Einarbeitung innerhalb 4 h
50
70
DÖHLER et al. 2002, gekürzt
Biogas Forum Bayern, 2010
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
17
Gülle: Ausbringungstechnik
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
18
Fazit: Ausbringungstechnik u. Einarbeitung
• Erheblich geringere NH ‐Verluste
• Höhere Anteile von NH4 gelangen pflanzenverfügbar in den Boden
• bessere Ausnutzung des ausgebrachten Stickstoffs durch die Kulturen
• Geringere Mengen an WD für vergleichbaren N‐Düngungseffekt, aber auch weniger Aufbringung von P, K u.a. Nährstoffen
3
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
19
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
20
5
08.06.2016
Standort‐ u. Bodenspezifische Restriktionen I
Was wird neu geregelt?
• Ausbringungsbeschränkungen für N‐/P‐haltige Düngemittel wenn Boden überschwemmt, wassergesättigt, gefroren oder schneebedeckt ist und an Gewässern
• auf trockenem, gefrorenem Boden max. 60 kg Gesamt‐
N/ha wenn: • Ausbringungstechnik und Einarbeitung
• Standort‐ u‐ Bodenzustandsspezifische Restriktionen (z.B. an Gewässerrand, Frost) • Sperrfristen, Herbst‐N, Lagerdauer
• Ausbringungsobergrenzen
• Düngebedarfsermittlung/Düngeplanung
• Nährstoffvergleich/Nährstoffbilanzierung mit Bewertung
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
– durch Auftauen Aufnahmefähigkeit gegeben ist,
– keine Gefahr der Abschwemmung in Gewässer, bzw. benachbarte Flächen besteht,
– Pflanzendecke vorliegt, – anderenfalls Strukturschäden/Verdichtungen entstehen würden
21
Dr. Berthold Ilgen
Standort‐ u. Bodenspezifische Restriktionen II
– Abstand Rand der Streubreite und Böschungsoberkante
– ≥ 4 m bei ebenen Flächen, ≥ 1 m bei Geräten mit Grenzstreueinrichtungen oder wo Streubreite = Arbeitsbreite ist
– ≥ 5 m bei stark geneigten Flächen ab > 10% Hangneigung weitere Auflagen im Bereich 5‐20 m (sofortige Einarbeitung auf unbestelltem Ackerland oder bei Reihenkulturen, bzw. Anwendung von Mulch‐
/Direktsaat oder ausreichende Pflanzenentwicklung nötig
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
22
Was wird neu geregelt?
• Gewässerabstände für NP‐haltige Düngemittel
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
23
• Ausbringungstechnik und Einarbeitung
• Standort‐ u‐ Bodenzustandsspezifische Restriktionen (z.B. an Gewässerrand, Frost) • Sperrfristen, Herbst‐N, Lagerdauer
• Ausbringungsobergrenzen
• Düngebedarfsermittlung/Düngeplanung
• Nährstoffvergleich/Nährstoffbilanzierung mit Bewertung
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
24
6
08.06.2016
Richtwerte für Nährstoffgehalte in Wirtschafts‐ u. anderen organischen Düngern Sperrfristen/Herbst‐N, Lagerdauer
• Düngemittel mit wesentlichem N‐Gehalt/Menge (≥ 1,5% N/50 kg N/ha, Phosphor:> 0,5% P/30 kg P2O5/ha) – Ackerland: nach der Ernte der Hauptfrucht bis 31. 01.
– Grünland/mehrjähriges Feldfutter: 01.11 – 31.01.
– Gemüse bis 01.12.
 Bsp.: Herbstdüngung von 30/60 kg N nach neuer DVO 2015
 8 m³ /ha Schweinegülle
 8 m³ x 7,5% N = 60 kg Gesamt-N /ha
 60 kg Gesamt-N/ha x 50 % NH4 = 30 kg NH4-N/ha
• Ausnahme: bis zu 30 kg/ha NH4‐N/60 kg/ha Ges.‐N
– bis 1.10. zu Raps, Wintergerste, Zwischenfrucht, Feldfutter (bei Aussaat bis 15.09.)
– Festmist von Huf‐ u. Klauentieren, feste Gärreste, Kompost vom 15.11. bis 31.01.  60 kg Gesamt-N/ha x 50 % organisch x 25 % anrechenbar = 7,5 kg N/ha
 30 kg NH4-N + 7,5 kg N anrechenbar organisch = 37,5 kg N/ha
• Keine Ausgleichsdüngung zu Stroh
Umsetzung der DÜVO: Hinweise und Richtwerte für die Praxis, LfL Sachsen 2007 Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
25
Dr. Berthold Ilgen
Sperrfristen/Herbst‐N, Lagerdauer
• Ausbringungstechnik und Einarbeitung
• Standort‐ u‐ Bodenzustandsspezifische Restriktionen (z.B. an Gewässerrand, Frost) • Sperrfristen, Herbst‐N, Lagerdauer
• Ausbringungsobergrenzen
• Düngebedarfsermittlung/Düngeplanung
• Nährstoffvergleich/Nährstoffbilanzierung mit Bewertung
– ≥ 6 Monate
– ≥ 9 Monate für flächenlose Betriebe ab 2020
• Anlagen für feste WD
– ≥ 4 Monate
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
26
Was wird neu geregelt?
• Anlagen für flüssige WD
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
27
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
28
7
08.06.2016
Ausbringungsobergrenzen
Was wird neu geregelt?
• Obergrenze für alle org. Düngemittel (170 kg N)
– bisher nur für N aus tierischen Exkrementen
– Berücksichtigung von Gärresten pflanzlicher Herkunft – Klärschlamm/Komposte Anrechnung für Jahre 3 Jahre
• Ausnahme durch EU‐Kommission (Derogationsregelung) ?
– 230/250 kg N Obergrenze für Grünland?
– Gärreste auf Ackerland?
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
29
Düngebedarfsermittlung/Düngeplanung I
• Ausbringungstechnik und Einarbeitung
• Standort‐ u‐ Bodenzustandsspezifische Restriktionen (z.B. an Gewässerrand, Frost) • Sperrfristen, Herbst‐N, Lagerdauer
• Ausbringungsobergrenzen
• Düngebedarfsermittlung/Düngeplanung
• Nährstoffvergleich/Nährstoffbilanzierung mit Bewertung
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Dr. Berthold Ilgen
30
N‐Düngung: Was beeinflusst die Bilanz?
• Begrenzung der Ausbringung von Düngemitteln
Ertrag
– N‐ u. P‐Bedarfsermittlung für Kulturen mit Dokumentationspflicht auf Schlagebene (Mengen, wesentliche Gehalte NP v.a. org. WD)
– N‐Gesamtsollwertsystem Grundlage: Ertragsniveau des Betriebes im  von 3 Jahren, Anpassung bei Abweichungen (einheitliche Methodik, Berücksichtigung jahres‐ und standortspezifischer Effekte durch einheitliche Korrekturfaktoren)
Nmin
Düngung
Vorfrucht
Düngung
Nachlieferung
– Düngebedarf darf nicht überschritten werden (nur wenn trifftige
Gründe (z.B. Witterung, Bestandsentwicklung) höheren Düngungsbedarf erfordern
Gesundheit
Ertrag
Etablierung
Witterung
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
31
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
32
8
08.06.2016
N‐Dynamik im Boden
N‐Düngung: Besonderheiten von landw. Kulturen
Pflanze
N-Aufnahme
Bilanz??
mikrobielle N2-Fixierung
N2
org.
Fraktion
SOM
 Winterweizen: NH4-N
Ammonium
NH4+
N
organisch
org.
N
gebundener N
Ammonifikation
aerob
anaerob
 Winterraps: NO
?
 N‐Aufnahme Herbst, Ölgehalt
NO
Tonminerale
?
 Proteingehalt
N2O
Nitrit
NO2-
Nitrit
NO2-
 Mais: 
 N‐Aufnahme im Frühsommer
Nitrifikation
Denitrifikation
 Zuckerrübe: Nitrat
NO
3-N
NO3
N-Immobilisierung

 N‐Aufnahme im Frühsommer, Amino‐N
N-Auswaschung
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den NO3Ackerbau
33
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Dr. Berthold Ilgen
34
Gesamt‐Sollwerte
N‐Düngungsempfehlungen Was ist zu beachten?
(AK „Düngeberatung u. Nährstoffhaushalt“ im VLK, gekürzt)
 Realistische Einschätzung des Ertragspotentials (Schlagbezogen  > 3‐Jahre)
Gesamtsollwerte in kg N/ha (incl. Nmin in 0‐90 cm)
neue Ertragsniveau Sollwer
dt/ha
te
Frucht
 Etablierung der Pflanzen/des Bestandes
 Bodenstruktur und Nährstoffe (Kalk, N,P,K,Mg, Mikroelemente)
 Pflanzengesundheit
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
35
D
Länderempfehlungen bisher
BB
BW
BY
HE
MV
NI NRW RP
SH
SN
ST
TH

min max
Raps
40
200
175 200 210 200 200 200 200 215 190 215 200 200 200 175 215
WW E
80
260
180 240 280 230 250 250 240 255
WW A,B
80
230
180 210 250 220 240 250 220 240 220 220 220 230 225 180 250
230 220 250 239 180 280
WW C
80
210
140 200
WG
70
180
130 170 210 170 170 190 180 203 150 170 160 140 170 130 230
210 210 230 220 220 210 180 200
202 140 230
WRO
70
170
140 160 190 170 180 150 180 169 150 190 150 130 163 140 190
WT
70
190
140 180 210 190 150 190 190 195 170 190 160 150 176 140 210
SG
50
140
90
KM
90
200
175 190 190
SM
450
200
200 210 190
ZR
650
170
Dr. Berthold Ilgen
130 150 170 120 140 150
180 190 180
140 140 130 136 90
220
170
180 188 175 220
180 180 190 195 180 190 170 190 189 170 210
190 170 160 175 160 180 195 160 160 140 160 168 140 195
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
36
9
08.06.2016
Zu‐ und Abschläge bei abweichenden Ertragsniveau
Abschläge in Abhängigkeit von Vorfrucht und Zwischenfrucht
Stand DVO 12‐2015
Stand DVO 12‐2015
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
37
N‐Kalkulation von Winterweizen DVO (neu)
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
38
N‐Kalkulation zu Winterraps (gute Herbstentwicklung, 10‐12 Blätter)
Hanse‐Agro
DVO (neu)
Zielertrag (dt/ha)
90
90
Zielertrag (dt/ha)
45
45
Gesamtentzug
270
230
N‐Sollwert
230
200
N‐Aufn. Veg.beginn/Ertragskor.ktur
‐20
10
N‐Aufn. Herbst
120
+10
davon abziehen (> 50 N zu 0,7), Nmin (0‐90 cm)*
‐50
‐25*
‐ (Nmin + Nmob)
‐30
0
Herbstdüngung
40
40
*Nmob= Humuskorrektur + VF + org. Düngung zur VF
= N‐Düngung Frühjahr
150
145
= N‐Düngung Gesamt
190
185
Nmin (0‐60 cm)/(0‐90 cm)
‐20
‐35
Nmob
‐40
‐10*
 N‐Bedarf
190
195
 N‐Düngung
190
195
Region: NWM
Sorte: Linus
Vorfrucht: Raps
AZ: 55 Saat: 20.09.
Entwicklung 3+3
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Hanse‐Agro
39
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
DVO (neu)
40
10
08.06.2016
N‐Kalkulation zu Winterraps (mittlere Herbstentwicklung, 8‐10 Blätter)
Hanse‐Agro
DVO (neu)
Zielertrag (dt/ha)
45
45
N‐Sollwert
230
200
N‐Aufn. Herbst
80
davon abziehen (> 50 N zu 0,7), Nmin (0‐90 cm)
‐ (Nmin + Nmob)
Raps
Weizen Mais
Weizen
Zielertrag
45
88
554
82
N‐Sollwert
200
230
200
230
+10
+10
+20
0
+10
Ertragskor.kt
ur
‐35
‐45
‐30
‐25
Nmin (0‐90 cm)
‐25
‐21
‐40
0
Nmob
Herbstdüngung
40
40
= N‐Düngung Frühjahr
169
145
= N‐Düngung Gesamt
209
185
Dr. Berthold Ilgen
Kalkulation Fruchtfolge III
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
0
‐10
0
0
N‐Düngung
185
195
175
200
755
Saldo
+34
+23
‐36
+39
15
Saldo  3 J.
Dr. Berthold Ilgen
Kalkulation Fruchtfolge ‐ Probleme
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
42
• Reduktion Herbstdüngung auf Minimum (Ausnutzung)
• Korrektur Zielertrag während Vegetationsperiode
• Qualitätsgabe zu Weizen günstig für Folgefrucht
• Nachlieferung Boden (Bodenstruktur, pH, Grundnährstoffe)
• Was bringen organische Dünger?
 Getreide: Übereinstimmung bei 80 – 90 dt/ha
 Raps: Übereinstimmung nur bei guter Herbstentwicklung
 Beispiele: N‐Summen und Überhänge auf niedrigem Niveau
 Weizen nach Raps u.U. nicht ausgedüngt
 Ertrag und Qualität
 Stoppelgetreide mit sehr geringen N‐Überhängen im Herbst
 Schwache Herbstentwicklung
 Was ist langfristig?
 Welcher Boden hält wie lange durch?
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
9
Ansätze und Möglichkeiten
 Methodenvergleich Getreide – Raps
Dr. Berthold Ilgen
7
Saldo  3 J.
41
FF
43
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
44
11
08.06.2016
Mindestwerte für N‐Ausnutzung von Düngermitteln
Kalkulation Fruchtfolge III mit Gärrest (voll)
Raps
Weizen Mais
Weizen
Zielertrag
47
88
554
82
N‐Sollwert
200
230
200
230
Ertr.kor.ktur
+10
+10
+20
0
Nmin (0‐90 cm)
‐25
‐35
‐45
‐30
Nmob
‐7
‐14
‐7
‐17
N‐Gärrest
20/(40)
34/(68)
85/(170)
34/(68)
N‐Min.dg.
158
157
83
149
N‐Düngung
178
(198)
191
(225)
168
(253)
183
217)
720
(893)
+41
+52
+43
+56
+48
Saldo
+45
Saldo  3 J.
Stand DVO 12‐2015
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Dr. Berthold Ilgen
(Bahrdorf 2013) t/ha
Kornertrag Thie 2013
ab
b
ab
ab
a
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Dr. Berthold Ilgen
46
Zusammenhang zwischen N‐Überschuss, Sickerwassermenge und NO3‐Gehalt im Sickerwasser
Kornertrag und N‐Bilanz von Winterraps in Abhängigkeit vom Düngungsverfahren 6
5,8 b
5,6
5,4
5,2
5
4,8
4,6
4,4
+50
Saldo  3 J.
45
FF
Sickerwasser (mm/a)
b
100
200
300
400
NO3‐Konzentration im Sickerwasser mg/l
5,3
Appk.
5,0
Fix
5,2
5,2
5,4
YNS‐online
AgriCon
Appk.
N‐Bilanz
5,0
5,1
freie
Kalibrierung
AgriCon
N‐Überhang (kg/ha/a)
100
442
221
147
110
50
221
110
73
55
25
110
55
37
28
12,5
55
28
18
14
80
kg/ha
60
40
20
57
36
59
43
43
36
YNS‐online
AgriCon
Appk.
69
0
Appk.
Dr. Berthold Ilgen
Fix
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
freie
Kalibrierung
AgriCon
Faktor Umrechnung: N  NO3 *4,42
47
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
48
12
08.06.2016
Kalkulation Fruchtfolge – org. Dünger
Fazit
Ausbringungsverluste minimieren
Kompl. Anrechnung des N in der org. Düngung
– Erhöhung der N‐Summen
– Erhöhung der N‐Salden
– Mehr Sicherheit durch höhere N‐Mengen im System
Bodenleben – Strohrotte – Mineralisierung ‐
Bodenfruchtbarkeit
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
49
•
•
•
•
•
•
N‐Mengen begrenzen Ertrag und Qualität
Niedrige N‐Salden bei „normalen Erträgen“
hohes Nachlieferungspotential vorteilhaft
org. Dünger gezielt einsetzen=vorteilhaft
Nach der Bilanz ist vor der Bilanz
Gründdüngungsplanung zukünftig NPK‐
Planung
Dr. Berthold Ilgen
Was wird neu geregelt?
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
50
Nährstoffvergleich I
• Ausbringungstechnik und Einarbeitung
• Standort‐ u‐ Bodenzustandsspezifische Restriktionen (z.B. an Gewässerrand, Frost) • Sperrfristen, Herbst‐N, Lagerdauer
• Ausbringungsobergrenzen
• Düngebedarfsermittlung/Düngeplanung
• Nährstoffvergleich/Nährstoffbilanzierung mit Bewertung
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
51
•
Einführung einer plausibilisierter Feld‐Stall‐Bilanz
– Abschätzung Grundfuttermenge anhand des Tierbestandes
– Aufschläge für Futterverluste (15‐25%)
– ab 2018 Einführung einer Hoftorbilanz
• Begrenzung des N‐Saldos
– ab 2018 max. 50 kg N/ha
– Vereinfachung unvermeidbarer Überschüsse im Gemüsebau
• Begrenzung der P‐Salden –
–
–
–
ab 2018 auf 20 kg P/ha/a
ab 2023 auf 10 kg P/ha/a
> 20CAL/25DL/3,6EUF mg P2O5/100 g Boden (C): nur Entzug!
> ab 35 mg P2O5/100 g Boden(CAL) (D): Saldo = 0, kein Überschuss!
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
52
13
08.06.2016
Mittlere P‐Versorgung Brandenburger Ackerböden nach Bodengruppen
Entwicklung der P‐Versorgung auf Ackerflächen in Sachsen
Grunert, LfULG 2014
verändert nach Zimmer, Ellmer & Kroschewski 2014)
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Dr. Berthold Ilgen
53
Dr. Berthold Ilgen
Was bedeutet die Begrenzung des P‐Saldos mg P2O5/100 g Boden (CAL) ca. kg P2O5/ha
1 mg
45
20 mg
900
davon ca. 0,1 % in der Bodenlösung
0,9
P‐Aufnahme/ha/d bei intensivem Wachstum
(Getreide, Mais, Zuckerrüben)
ca. 0,5 – 1,0
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
54
Nährstoffvergleich II
• Änderung der N‐Verlustwerte
P im Boden
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
– Weideverluste wie Festmist
– Schweinegülle um 10% geringere Verluste
• Beratungspflicht bei Überschreitung der Salden
• Rechtliche Grundlagen für Erfassung u. Auswertung der Daten zu Nährstoffvergleichen
55
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
56
14
08.06.2016
Nitrifikationshemmstoffe
Bewertung von org. N‐Düngern I
(n. DÜMV 2009 Anlage 2)
Abkürzung
Wirkstoff
Produkt
Mindestanteil (%) bezogen auf den N‐Gehalt
Aufwandmenge (l/ha)
flächig
Stand DVO 12‐2015
Dr. Berthold Ilgen
Injektion
DCD
Dicyandiamid
Didin
10
DCD/Triazol
Dicyandiamid + 1H‐1,2,4‐Triazol
Didin neu
2
Gemisch im Verhältnis 10:1
DCD/3‐MP
Dicyandiamid + 3‐
Methylpyrazol
Alzon flüssig
2
Gemisch im Verhältnis 15:1, 3‐MP im Dünger darf 0,5% nicht übersteigen
Triazol/3‐MP
1H‐1,2,4‐Triazol + 3‐Methylpyrazol
Piadin flüssig
(SKW Piesteritz)
0,2
3,4‐DMPP
3,4‐Dimethyl‐
pyrazolphosphat
Entec
0,8
3,4‐DMPP
3,4‐Dimethyl‐
pyrazolphosphat
Entec flüssig (EuroChem Agro)
3,5‐DMPP
3,5‐Methylpyrazol
0,8
Gemsich im Verhältnis 2:1
6‐8
4
0,05
max. 0,4% bezogen auf Gesamtgehalt an Ammonium‐ u. Carbamidstickstoff
Nitrapyrin
Nitrapyrin
N‐Lock (CS) (DowAgro)
2,5
‐
3,4‐DMPP
3,4‐Dimethyl‐
pyrazolphosphat
Vizura (BASF)
2‐3
1
AWM max. 500 g/ha/a
Gemisch aus DCD (7,7%) und ATS (4,8%), 
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Bemerkungen
57
Theoretisch jeder NH4‐reiche Dünger, sollte aber min. 60 % des Gesamtstickstoffs als Ammonium‐, Carbamid‐ oder Cyanamid‐N enthalten
Dr. Berthold Ilgen
58
Auswirkungen der neuen DVO auf den A k b
Wirkung von Nitrifikationsinhibitoren (NI)
Ammoniumstabilisierte Dünger
• Nitrifikationsinhibitoren unterbinden zeitweilig die Umsetzung von NH4 zu NO3
• Ziele:
– N‐Freisetzung an Bedarf der Kulturen anpassen
– weniger Nitratverlagerung/‐auswaschung, Lachgas‐Emissionen – Düngungsstrategie: Zusammenfassung mehrerer Teilgaben
N2; NOx; N2 O
NH 3
Denitrifikation
N2; NOx; N2 O
nach Gutser TU München
NO2-
NH4
Nitrifikationshemmer
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
NO3Verlagerung
Auswaschung
59
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
60
15
08.06.2016
Einflussfaktoren auf die Phosphatverlagerung/‐auswaschung
Ammoniumstabilisierte Dünger
• Erosion von Bodenmaterial
• Wirkungsdauer boden‐ und temperaturabhängig:
– Umwandlung von Mineraldünger z.B. Harnstoff (Buchner et al. 1985)
Bodentemperatur Umwandlungszeit
5 °C
6 Wochen
20 °C
• Austrag über Makroporen des Bodens (z.B. Grobporen, Wurzelgänge, Regenwurmröhren)
1 Woche
• Austrag über Drainagen
50 % Umsetzung
Ammonium
– Starkregen unmittelbar nach der Applikation kann bis zu 50% des gesamten P‐Austrags einer Drainage verursachen
– Austrag steigt c.p. in der Reihenfolge:
Nitrat
– Verzögerung durch Nitrifikationsinhibitoren:
Dr. Berthold Ilgen
Bodentemperatur Umwandlungszeit ca.
5 °C
10 – 14 Wochen
20 °C
5 ‐ 8 Woche
Injektoren >> Schleppschuh >> Schleppschlauch >>>>Prallteller
Diepolder u. Raschbacher, 2009 ergänzt
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
61
Einfluss der Probenahmetiefe auf die Nährstoffversorgung und den pH‐Wert des Bodens
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
62
Richtwerte für Nährstoffgehalte in Wirtschafts‐ u. anderen organischen Düngern  Schweinegülle nach DVO 2016 im Frühjahr
 20 m³ /ha Schweinegülle
 20 m³ x 5% P2O5 = 100 kg Gesamt-P2O5/ha
> 20CAL/25DL/3,6EUF mg P2O5/100 g Boden (C):  35 mg P2O5/100 g Boden(CAL) (D): nur Entzug!
Saldo = 0  kein Überschuss, keine Düngung!
Umsetzung der DÜVO: Hinweise und Richtwerte für die Praxis, LfL Sachsen 2007 TLL, 2007
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
63
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
64
16
08.06.2016
P‐Dynamik von Böden bei intensiver Tierhaltung
Kenndaten der Standorte
Richtwerte für Nährstoffgehalte in Wirtschafts‐ u. anderen organischen Düngern  Schweinegülle nach DVO 2016 im Frühjahr
 20 m³ /ha Schweinegülle
 20 m³ x 5% P2O5 = 100 kg Gesamt-P2O5/ha
≥ 20 mg P2O5/100 g Boden (D): Saldo Entzug ab 01.01.2018
 1. WRa 40 dt/ha x 1,8% = 72,0 kg P2O5/ha  2. WW 80 dt/ha x 0,8% = 64,0 kg P2O5/ha
 3. WG 80 dt/ha x 0,8% = 64,0 kg P2O5/ha
P‐Saldo: ‐100 kg P2O5
Entzug über Korn: 200 kg/ha – 100 kg/ha aus Gülle= ‐100 kg P2O5
Mockry, LTZ Augustenberg 2013
Umsetzung der DÜVO: Hinweise und Richtwerte für die Praxis, LfL Sachsen 2007 Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
65
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
66
P‐Gehalte (CAL) der Standorte in Anhängigkeit von der Düngung und Versuchsdauer
Mockry, LTZ Augustenberg 2013
Mockry, LTZ Augustenberg 2013
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
67
68
17
08.06.2016
N‐Aufnahme von Winterraps nach differenzierter P‐
Düngung
Einfluss differenzierter P‐Düngung auf den Kornertrag von Winterraps
Zorn et al. 2015
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Zorn et al. 2015
69
Wie P‐Verfügbarkeit verbessern?
Status
Maßnahme
Düngung
pH niedrig
aufkalken
Branntkalk, o.a.
pH hoch
versauern
SSA, ASL
P niedrig
UFD gezielt, breit einarbeiten vS
DAP, MAP, TSP, org. Dünger (FKM, HTK, Gülle, Gärreste)
P hoch
Entzugsdüngung
DAP, MAP, TSP, org. Dünger
pfluglos
tiefer einarbeiten, DAP, MAP, TSP, org. Dünger (FKM, HTK, Gülle, Gärreste)
stärker durchmischen
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
70
Auswirkungen auf den Ackerbau
• Negative P‐Salden seit > 20 Jahren – 20 kg/ha P2O5/a)  9 mg/ha
• Verringerung der P‐Düngung/Zufuhr
– Mittelfristig auf gut versorgten Böden geringe Effekte
• Phosphor limitiert heute schon auf vielen Standorten den Ertrag
• bei schwacher Versorgung keine Aufdüngung
möglich
• N‐Ausnutzung schlechter
• Bodenfruchtbarkeit?
71
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
72
18
08.06.2016
Wie eine bessere N‐Ausnutzung erreichen? •
•
•
•
•
•
•
• Verbesserung der Düngung mit weniger Aufwand org. WD und geringeren Kosten
• Düngung erzwingt höhere „Nutzungseffizienz“
• Einheitliche Regelungen zur N‐Saldierung
• Umweltwirkungen (NH , NO ) wahrscheinlich erst mittel‐/langfristig zu erwarten
pH‐Wert, Kalkzustand
Humusgehalt und Bodenstruktur
P‐Verfügbarkeit im Herbst
Nährstoffplatzierung im Band/Wurzelraum
Keine Ungras‐/Unkrautkonkurrenz
Gesunde Bestände
N‐Versorgung am realisierbaren Zielertrag orientieren
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
Fazit für den Ackerbau I
3
73
Dr. Berthold Ilgen
3
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
74
Fazit für den Ackerbau II
• Rechnerisch ist die Einhaltung der Düngebilanz (50 kg N und 10 kg P) kein Problem, in der Umsetzung schwierig
• Mineralische Düngung (fast) immer im Plan • Gülledüngung schwierig
Fazit:
– Überschreitung der N‐/P‐Bilanzen (Schweinegülle, Putenmist) • Hohe Nmin‐Werte induzieren (extrem) niedrigem N‐
Bedarf (N‐Bedarfsrechnung) Nach der Novellierung ist vor der Novellierung
– Problem: z.B.: Eiweißgehalt Weizen
• Vorteile von Sommerkulturen (Mais, ZR) durch bessere Nutzung der N‐Bodenvorräte/Mineralisierung gegenüber Raps u. Stoppelweizen
Stand DVO 12‐2015
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
75
Dr. Berthold Ilgen
Auswirkungen der neuen DVO auf den Ackerbau
76
19
Herunterladen