Der Charakter der Klimaänderung – 1. Teil (von 4)

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Der Charakter der Klimaänderung – 1.
Teil (von 4)
Die Abbildung rechts stellt die globale Temperatur dar zwischen dem Minimum
im Januar und dem Maximum im Juli. Wichtige Informationen gehen verloren,
wenn wir den Datenfluss auf ein berechnetes Mittel reduzieren (Maximum +
Minimum/2). Aber diese Informationen werden in der Abbildung gespeichert.
Abbildung rechts: Entwicklung der globalen Temperatur von 1948 bis Anfang
2011
Beobachtungen im Zusammenhang mit dieser Abbildung:
Die globalen Maxima und Minima bewegten sich 30 Jahre lang auf und ab,
nämlich zwischen 1950 und 1980, ohne jedoch einen klaren steigenden oder
fallenden Trend zu zeigen, trotz der Zunahme der sog. Treibhausgase
während dieses Zeitraumes.
Nach 1978 begann das Minimum zu steigen, aber nicht so rasch wie das
Maximum.
Das Minimum ist viel unstetiger als das Maximum.
Die Erde befindet sich im Januar der Sonne am nächsten, und dies ist die
Zeit, in der die Ozeane, die meisten auf der Südhalbkugel, am besten
bestrahlt werden. Die Variabilität von Jahr zu Jahr beim Minimum im Januar
steht offensichtlich in keinem Zusammenhang mit „Treibhaus-Faktoren“, die mit
der Zeit einen monotonen Anstieg zeigen. Ein wahrscheinlicher Kandidat ist
der unterschiedliche Grad der Bestrahlung der südlichen Ozeane im Zuge sich
verändernder Bewölkung. Die Bewölkung variiert auf täglicher,
jahreszeitlicher, mehrjähriger und dekadischer Basis. Sie variiert im Maßstab
eines menschlichen Lebens und länger.
Offensichtlich müssen wir die Kräfte hinter den Änderungen der Bewölkung
besser verstehen. Derzeit tun wir das nicht. Wir können Änderungen der
Bewölkung als ein Grund globaler Temperaturänderungen einfach nicht
ausschließen.
Wie entscheiden wir, was ‚gut’ ist?
Das Mittel zwischen dem täglichen Maximum und dem Minimum wird gemeinhin als
das ‚Mittel’* bezeichnet. Die Mitteltemperatur wird gebildet, um eine
mittlere Temperatur für den ganzen Globus abzuleiten. Eine Änderung des
Mittels kann durch Änderungen entweder der Minima oder der Maxima erfolgen.
Wie man in Abbildung 1 sieht, kann sich das Maximum unabhängig vom Minimum
ändern.
*[Die englischen Begriffe ‚average’ und ‚mean’ haben eine etwas
unterschiedliche Bedeutung, können aber auch als Synonyme aufgefasst werden.
Im Deutschen können beide Wörter nur mit ‚Mittel’ oder ‚Mittelwert’ übersetzt
werden. A. d. Übers.]
In der Praxis ist es der Wechsel zwischen den Extremen, der für
Landwirtschaft, Handel, Geschäftsleben und Bewohnbarkeit so bedeutsam ist.
Wir finden die Extreme ‚bemerkenswert’. Allerdings bestimmt die zeitliche
Länge der Perioden mit günstigem Wetter zwischen den Extremen, ob Pflanzen
gut oder schlecht wachsen und sich entwickeln. Die Sonnenscheindauer
innerhalb eines Tages beeinflusst Photosynthese und Atmung der Pflanzen. Aber
wenn die Luft nicht warm ist, werden die Pflanzen nicht wachsen. Die gleiche
Überlegung gilt, wenn wir die Wachstumsphase als Ganzes betrachten. Die
mittlere Temperatur sagt uns wenig über die Bewohnbarkeit des Planeten.
Das IPCC wurde ins Leben gerufen, um zu ermitteln, ob menschliche Aktivitäten
das Klima des Globus’ beeinflusst haben. Es hat nicht die Aufgabe, die
natürlichen Kräfte zu beschreiben, die die Temperatur der Erde auf die eine
oder andere Weise beeinflussen. Die Quelle natürlicher Variationen oder
jahreszeitlicher, dekadischer oder noch längerer Zeitspannen ist immer noch
verborgen. Wenn das IPCC berichtet, dass es sich nicht vorstellen kann, was
die Klimavariationen hervorruft, die wir erleben (außer der Mensch), dann
sagt es, wie es ist. Aber ist das IPCC wirklich ehrlich, wenn es den Menschen
als Schuldigen vermutet, wenn es die Quelle natürlicher Variationen nicht
beschreiben kann, die es einfach gibt? Wenn jene Quelle natürlicher Variation
Temperaturanstiege und –rückgänge über ein oder zwei Jahre hervorrufen kann,
warum nicht auch eine Dekade oder ein Jahrhundert lang?
Wir müssen die Quellen natürlicher Variationen finden, um die Palette von
Erklärungen für die Änderungen, die wir beobachten, zu erweitern. Es ist
wünschenswert, dass wir nicht die eine mit der anderen verwechseln und wie
Don Quichotte gegen Windmühlenflügel kämpfen.
Aber es gibt ein noch fundamentaleres Problem, das mit den Bemühungen des
IPCC zusammenhängt: Die UN sprechen nicht die Frage an, ob die gegenwärtige
Klimaänderung vorteilhaft oder nachteilig für uns ist. Es ist das Scheitern
in dieser Hinsicht, das die Irrelevanz der IPCC-Beratungen repräsentiert. Die
UN scheinen nicht an der Frage interessiert zu sein, die man so ausdrücken
kann: OK, die Dinge ändern sich, aber spielt das wirklich eine Rolle? Geht es
uns dabei besser oder schlechter?
Bevor wir die Abbildung verlassen, wollen wir noch anmerken, dass die
Erniedrigung der Maximum- und Minimumtemperatur von 1992 bis 1995
möglicherweise auf den Ausbruch des Mount Pinatubo zurückzuführen ist. Dies
ist ein klares Beispiel einer ‚natürlichen’ und nicht einer menschlichen oder
‚anthropogenen’ Ursache einer Klimavariation.
Welches Klima würden wir bevorzugen?
Bei welcher Temperatur wäre die Erde am produktivsten? Eine Temperatur von
mindestens 15°C ist erforderlich, um das Pflanzenwachstum zu fördern, und
eine Temperatur von 25°C wäre optimal. Aber die Abbildung deutet darauf hin,
dass die Lufttemperatur an der Oberfläche des Planeten von 1948 bis 2000
zwischen lediglich 12°C (das kälteste mittlere Minimum) und 16°C (das wärmste
mittlere Maximum) variierte.
Wäre die Temperatur in allen Breiten der Erde die Gleiche und würde es keine
Variationen irgendwelcher Art (keine Jahreszeiten) geben, wäre es auf der
Erde für die menschliche Zivilisation ziemlich ungemütlich. Ein
Temperaturregime zwischen 12°C und 16°C würde das Wachstum vieler Pflanzen
sehr hemmen. Es ist der Temperaturgegensatz zwischen warm am Äquator und kalt
an den Polen sowie die jahreszeitliche Variation zwischen Sommer und Winter,
die das Fenster für Landwirtschaft und Viehzucht öffnet. Vögel wandern
zwischen den Hemisphären hin und her, weil sie täglich Nahrung brauchen, und
die ist häufig nicht ein ganzes Jahr lang auf nur einer Hemisphäre verfügbar.
Die Menschen bauen sich Unterkünfte und legen Nahrungsvorräte an, so dass man
auch in mageren Zeiten genug zu essen hat. Außerhalb der Tropen herrschen
diese mageren Zeiten im Winter. Es sind Speise- und Vorratskammer, Kühl- und
Gefriertruhe, die wir hegen und pflegen, ein Punkt, der gut in Kenneth
Grahams klassischer Novelle „The Wind in the Willows“ begründet wurde. Es
muss eine Zeit im Jahr geben, in der es wirklich möglich ist, Nahrungsmittel
wachsen zu lassen, und es muss effektive Methoden geben, diese Nahrung zu
speichern. Diese Zeit des Jahres beginnt im ‚Frühling’, wenn die Tiere ihre
Schutzbauten nach ihrem Winterschlaf verlassen und auf Nahrungssuche gehen.
Also sollten wir mit folgenden offensichtlichen Fragen beginnen: wie sieht
ein ‚wünschenswertes Klima’ aus, wo kann es gefunden werden, ändert es sich
mit der Zeit und verbessert oder verschlechtert sich dieses Klima? Sind wir
glücklich, dass es ‚Winter’ gibt, oder würden wir Sommer bevorzugen? Für die
Kategorie von Klimazonen, die das ganze Jahr über ungeeignet für menschliche
Besiedlung sind, können wir die Frage, ob die Temperatur zu- oder abnimmt als
einfach bedeutungslos beiseite schieben.
Das ‚globale Mittel’ ist ein statistischer, wenig praktischer Wert, vor
allem, wenn er auf die eine oder andere Weise durch Veränderungen der
Stationen an Orten zustande gekommen ist, die unbewohnbar sind. Genauso sagt
uns die tägliche Mitteltemperatur wenig darüber, wie kalt die Nächte sind und
wie warm die Tage; und auch nichts über die Anzahl der Stunden mit Tageslicht
im Winter. Wir müssen mehr wissen. In Madrid ist die jährliche
Temperaturspanne viel größer als auf Capri. Was ist günstiger für unsere
Zwecke? Wenn wir uns zurückziehen wollen und im Schatten eines Baumes Prosa
schreiben wollen, wird die Anforderung an die Temperatur eine andere sein,
als wenn wir Kirschen anbauen wollen, die starke Winterkälte brauchen, um
Frucht anzusetzen.
Natürlich wird durch eine solche Vorgehensweise die Komplexität der Analyse
immer größer, wenn wir diese Fragen nicht beantworten, und wir wären mehr
hysterisch als praktisch. Hysterisches Verhalten sollte man nicht übernehmen.
Früher hätte es dabei einen Schlag auf den Kopf gegeben. Heute sollte es
einen freundlichen Arm geben, der sich um die Schulter legt, zusammen mit der
höflichen Frage: Was ist los? Aber manchmal frage ich mich, ob das frühere
Vorgehen angebrachter wäre, falls jemand mit evangelikale Fundamentalisten
umgeht, die sich vollständig von der Realität verabschiedet haben. Leuten
dieses Schlages sage ich, vergiss das Mittel, gib mir die Rohdaten nach
Breiten- und Längengrad, und ich werde versuchen, etwas Vernünftiges daraus
zu machen.
Wo wollen die Leute leben?
Als Australier weiß ich, dass die ersten Besucher in Australien nicht
beeindruckt waren. Weite Gebiete Australiens sind Wüste, und bis auf den
heutigen Tag wird die Größe der bewohnbaren Gebiete als ‚marginal’
bezeichnet. Australien bietet nur wenig für die Ansiedlung von Menschen und
wird dies wahrscheinlich auch niemals tun. Dies ist ein Land mit extremen
Ausschlägen bei Wetter und Klima. Wenn es regnet, blüht die Wüste und die
inländischen Flüsse fließen, und es gibt einen enormen Schub von Nachwuchs.
Aber lange Zeiträume regnet es überhaupt nicht. In einigen küstennahen
Gebieten fallen verlässliche Regenmengen, die das Wachsen von Wäldern
erlauben, aber im größten Teil reicht die Wüste fast oder ganz bis an die
Küste. Die Vegetation ist hart, und die Australier nennen es ‚the scrub’
[etwa: Gestrüpp]. Das Gestrüpp kann eine ganze Serie schlechter Zeiten
überleben. In den frühen Jahren gab es in Südaustralien den Spruch ‚der Regen
folgt dem Pflug’, und eine Weile schien das auch gut zu gehen. Aber das
Verschwinden des Gestrüpps begann am Anfang einer langen Periode mit immer
weniger Regen. Heute scheint es keinen Weg zurück zu geben.
Ein intergalaktischer Aufklärer würde auf der Suche nach grünerem Weideland
keinen zweiten Blick auf die Erde werfen. Die Menschen sind stolz auf ihren
blauen Planeten, aber wenn es etwas wärmer wäre, würde er auch produktiver
sein. Wenn Australier in den Ruhestand gehen, ziehen sie nach Norden, weil
sie den Winter nicht mögen, obwohl sie in einem Kontinent mit warmen Sommern
leben. Das Gras mag grün sein, aber es wächst nicht viel. Es ist einfach zu
kalt. Also müssen wir das Umfeld menschlicher Besiedlung als Indikator dessen
sehen, was die menschliche Spezies bevorzugt. Anders als Bären mögen es die
Menschen, viele Mahlzeiten pro Tag einzunehmen, jeden Tag im Jahr; also ist
die landwirtschaftliche Produktivität wichtig. In vorindustriellen
Gesellschaften waren Gärtnern und Nahrungssuche von eminenter Bedeutung. Im
Großen und Ganzen ist der Globus immer noch vorindustriell, und
Transportmittel können primitiv sein. Daher wohnen die Leute am liebsten
dort, wo Nahrungsmittel einfach zu bekommen sind.
Bis zu einem gewissen Grad kann Klima eingestellt werden, sicherlich
innerhalb von von Menschen gebildeten Strukturen, sicherlich in wohlhabenden,
anspruchsvollen Industriegesellschaften. Weniger günstige Klimate können wir
tolerieren, falls wir uns vor den Extremen schützen können. Klimaanlagen sind
in China zahlreicher als irgendwo sonst. Die Menschheit lebt zum größten Teil
in Indien und China, wo die Wachstumszeit lang ist, wo viel Feuchtigkeit das
Pflanzenwachstum im Frühling, Sommer und Herbst begünstigt, oftmals in einer
Umgebung, die bemerkenswert warm und feucht ist, jedenfalls aus dem
Blickwinkel von Westeuropa. Es ist was dran an dem Text des Liedes „Mad dogs
and Englishmen go out in the midday sun” [etwa: Verrückte Hunde und Engländer
gehen hinaus in die Mittagssonne], weil die wirklich produktiven Gebiete des
British Empire in Klimaten liegen, in denen es um Einiges wärmer ist als auf
den Britischen Inseln. Diese Wärme sorgt für eine lange Wachstumsphase und
hohe Bevölkerungsdichte.
Karte: Verteilung der Menschheit auf der Erde
Die Karte oben zeigt, dass die Bevölkerungsdichte in feuchten, warmen
Umgebungen am größten ist, jeweils an den Ostküsten der großen Kontinente.
Süd- und Ostasien bieten mit reichlich Regen und einer langen Wachstumsphase
sehr günstige Bedingungen für die Landwirtschaft. Westeuropa bildet die
Ausnahme von der Regel. Aber dieser Teil der Welt ist hinsichtlich seiner
geographischen Breite unnatürlich warm, vor allem im Sommer, teilweise
hervorgerufen durch den Einfluss des Golfstromes und auch einem fortgesetzten
Zustrom feuchter subtropischer Luft von Südwesten her. Das Wachstum von
Bergbau, Handel und Wirtschaft sowie die Entwicklung von Städten und
Infrastruktur begünstigen eine Verteilung der Besiedlung, die sich sehr von
der landwirtschaftlich geprägten Vergangenheit unterscheidet. Heutzutage wird
eine Menge an Nahrungsmitteln transportiert und für lange Zeit gespeichert.
Dies führt zu einer Zunahme der Bandbreite von Klimaten, die eine hohe
Bevölkerungsdichte unterstützt, so lange die Leute es im Winter nur warm
haben.
Aus der Karte wird klar ersichtlich, dass sich die am dichtesten besiedelten
Gebiete zwischen 10° Süd und 60° Nord befinden. Aber sehen Sie: die Karte
lässt einen großen Teil der Südhemisphäre aus. Warum? Weil die Temperatur in
den fehlenden Gebieten während der meisten Zeit des Jahres unter dem
Gefrierpunkt liegt. Die Südhemisphäre weist südlich von 45° nur wenige
Landgebiete auf, die sich für menschliche Besiedelung eignen, und südlich von
60° liegt der riesige, immer größer werdende Eisberg der Antarktis.
Warum findet sich die Hauptmasse der Menschheit zwischen 10° Süd und 60°
Nord? Weil das Land hier produktiver ist. Das Leben ist einfacher. Dies ist
die Botschaft von Abbildung 3.
Abbildung 3: Der Jahresgang der Temperatur in Grad Celsius in den am besten
bewohnbaren Breiten. Das bewohnbare Gebiet der nördlichen und südlichen
Hemisphäre weist sehr unterschiedliche thermische Bedingungen auf. Welche
sind zu bevorzugen?
Landwirtschaft hängt von den Jahreszeiten ab. Wenn sich die Temperatur lange
genug im günstigen Bereich bewegt, ist Ackerbau möglich, und solange die
Nahrung ausreicht, kann eine größere Bevölkerung gestützt werden. Die besser
bewohnbaren Gebiete der Nordhemisphäre haben in dieser Hinsicht einen
Vorteil. Die Sommer sind wärmer als in der südlichen Hemisphäre. Zum
Höhepunkt des Nordsommers erreicht die mittlere Temperatur die 25-Grad-Marke.
Im wärmsten Monat ist es fast warm genug, um die Pflanzen zu schnellstem
Wachstum anzuregen. Dies ist eine Überkompensation des Nachteils, dass die
Nordwinter kälter sind als die Südwinter. Der Sommer stellt das Umfeld zur
Verfügung, dass das Leben ermöglicht, und ein relativ unwirtlicher Winter ist
kein zu hoher Preis, wenn man es warm hat, bequem wohnt und ausreichend
ernährt ist.
In den produktivsten und am dichtesten besiedelten Gebieten in Süd- und
Ostasiens herrscht ein sommerliches Temperaturregime, das sogar noch wärmer
ist als das globale Mittel. (Delhi India June Av Min 26.6, Av Max 39.3,
Shanghai, China 24.9-31.3, Chongqing 25-34, Hanoi July 26.1-32.9). Es ist
offensichtlich, dass es in den wärmsten Monaten dieser Gebiete fast wärmer
ist als für die Photosynthese optimal. Aber die Wachstumsphase ist sehr lang,
und das macht die Landschaft so ungewöhnlich produktiv. Wenn es in allen
bewohnbaren Gebieten der Nordhemisphäre so warm wäre wie in Ostasien, würde
die Produktivität mit der Länge der Wachstumsphase zunehmen. Also können wir
in dieser Hinsicht schließen, dass der wärmste Teil des Globus’, die
Nordhemisphäre im Sommer, noch produktiver wäre, wenn es noch ein wenig
wärmer wäre. Nicht die Erwärmung müssen wir fürchten, sondern die Abkühlung!
Eine Lektion in Klimadynamik für das IPCC
Sieht man sich noch einmal Abbildung 3 an, erkennt man, dass die Verteilung
der jahreszeitlichen Änderung der ‚globalen Temperatur’ stärker vom
Jahresgang in der Nordhemisphäre als in der Südhemisphäre beeinflusst wird.
Der stärker ausgeprägte Jahresgang im Norden wird durch die Erwärmung und
Abkühlung der kontinentalen Landmassen in Eurasien und Amerika im Nordsommer
bestimmt.
Dabei gibt es ein interessantes Paradoxon. Im Juli und August ist es auf der
Erde als Ganzes am wärmsten. Paradoxerweise ist die Erde im Juli etwa 3%
weiter von der Sonne entfernt als im März und September. Die Solarstrahlung
ist im Juli 7% weniger intensiv als im Januar. Aber die jahreszeitlich
bedingte Erwärmung der Landmassen wegen der längeren Einstrahlung am Tage
führt zu einem Verlust der globalen Bewölkung in der Jahresmitte.
Entsprechend erreicht die mittlere globale Temperatur eine scharfe Spitze im
Juli und August. Der starke Temperaturanstieg auf der Nordhalbkugel
überkompensiert die Abkühlung der Südhalbkugel im Winter.
Daher ist es auf der Erde also am wärmsten, wenn die Erde am weitesten von
der Sonne entfernt ist, also im Juni, Juli und August. Die Lektion ist
einfach und eindeutig. Das Strahlungsniveau von der Sonne ist nicht der
Haupttreiber der Temperatur. Es ist die relative Gegenwart der Wolken, die
die Temperatur regelt. Klimawissenschaftler, die den IPCC-Bericht schreiben,
bestehen darauf, dass die Wolken die Wärme zurückhalten und damit den
vermeintlichen Effekt des Kohlendioxids verstärken. Es gibt aber nicht die
Spur eines Zweifels, dass die Wolken abkühlend und nicht erwärmend wirken.
Allerdings sorgt die Tatsache, dass die südlichen Ozeane im Januar der Sonne
näher sind und die Strahlung 7% stärker ist als im Juni, dafür, dass der
Globus wärmer wird, weil der Ozean Wärme eher absorbiert und speichert als
sie in die Atmosphäre abstrahlt, von wo sie rasch innerhalb des 24-StundenZyklus im Weltraum verschwinden würde.
Auf der Erde wäre es ein ganzes Stück kälter, wenn die riesigen Ozeane der
Südhalbkugel der Sonne dann zugewandt wären, wenn diese am weitesten von der
Erde entfernt ist. Dann würde die Sonnenenergie, wenn sie am stärksten
ausgeprägt ist, direkt auf die Landmassen der Nordhemisphäre treffen und
sofort wieder in den Weltraum abgestrahlt werden. Aus der gegenwärtig
vorteilhaften Neigung der Erdachse, dem orbitalen Einfluss und der
gegenwärtigen Verteilung von Land und Wasser kann man schließen, dass sich
das Weltklima derzeit in einer Warmphase befindet. Die verfügbare Energie
wird sicher in den südlichen Ozeanen gespeichert, wenn sie am stärksten ist.
Die Sonnenwärme wird länger konserviert, und die kälteren Gebiete unseres
Globus’ profitieren davon, weil die Meeresströmungen (z. B. der Golfstrom)
wärmer sind. Daraus folgt, dass das bewohnbare Gebiet auf der Erde größer ist
als es wäre, wenn uns die Sonne im Juni am nächsten wäre. Wir leben in
menschenfreundlichen Zeiten auf einem Globus, der eigentlich etwas zu kalt
für maximalen Komfort ist. Aber wir sollten beachten, dass sich der Globus
abkühlen wird, wenn der Sonnenorbit weniger günstig wird.
Es ist offensichtlich, dass die Temperatur stark von der Verteilung von Land
und Wasser, orbitalen Überlegungen und am meisten von der Menge der Bewölkung
beeinflusst wird.
Wäre der Orbit der Erde um die Sonne elliptischer als er ist, würde der
Strahlungsunterschied zwischen Januar und Juli noch größer sein. Wäre die
Neigung der Erdachse geringer, würde der Kontrast zwischen Sommer und Winter
geringer, und in höheren Breiten wären die Sommer kälter.
Wenn es irgendeinen Faktor gäbe, der die Variation der Wolkenmenge steuert,
wenn der größte Teil der Ozeane von Dezember bis März der Sonne ausgesetzt
ist, würde es das Minimum im Januar und das Klima global verändern. Mit
weniger Wolken könnte sich der Globus erwärmen. Mit mehr Wolken würde er
sich abkühlen.
Natürlich gibt es in der Verteilung der Landmassen der Nordhemisphäre
keinerlei Variationen, und dies führt zu lediglich kleinen Variationen der
globalen Höchsttemperatur im Juni und Juli. Aber es gibt offensichtlich eine
große Variation bei der Wolkenbedeckung, was zu starken Änderungen der
Minimumtemperatur im Januar von Jahr zu Jahr führt.
Bietet uns die ‚Klimawissenschaft’ eine Erklärung für die großen Schwingungen
des globalen Minimums im Januar? Leider nein! Die Klimawissenschaft scheint
sich sehr eng auf die globale mittlere Temperatur zu konzentrieren, und
Feinheiten dieser Art bleiben unkommentiert weil unbemerkt. Das ist, als ob
man ein Auto besitzt und nicht weiß, ob sich der Motor vorne oder hinten
befindet.
Wenn Sie zu Ihrem Arzt gehen und dieser darauf bestehen würde, dass die
Hühneraugen an Ihrer Fußsohle abhängig sind von der Temperatur in Ihrem
Innenohr, würden Sie vermutlich nach alternativen Hilfestellungen suchen.
Würde er aber sagen, dass die Hühneraugen von der Passform Ihrer Schuhe
abhängen, wären sie wahrscheinlich eher bereit, ihm zuzuhören. Ähnlich geht
es einem Klimawissenschaftler, der beobachtet hat, dass die Temperatur die
stärksten Variationen im Januar zeigt und auf die Wolken als Ursache dafür
zeigt, was viel mehr Sinn macht als jemand, der auf das globale Mittel schaut
und mit dem Finger auf Sie zeigt mit der Bemerkung, dass die Menschen zu viel
Kohlendioxid ausatmen, kostbares Öl verschwenderisch verbrauchen und einfach
zu lange leben.
Wer sind die Leute, die damit hausieren gehen, dass die Erde Gefahr läuft,
sich zu stark zu erwärmen? Warum tun sie das?
Earl Happ
Link: hier
Übersetzt und mit einer Einführung versehen von Chris Frey für EIKE
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