Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden Grundbildung KBM Kaufmännische Berufsmaturität _______________________ Fachwegleitungen KBM Information 25.04.2017 _______________________ BMP 2017 25.04.2017 Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden Grundbildung KBM Kaufmännische Berufsmaturität 7 Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 7.1.1 Prüfungsstoff Für die BMP FRW 2017 gilt folgender Prüfungsstoff. 1. Grundlagen der Finanzbuchhaltung 1.1. System der doppelten Buchhaltung 1.2. Geschäftsfälle verbuchen und interpretieren: Auswirkungen von erfolgswirksamen / nicht erfolgswirksamen, bzw. liquiditätswirksamen / liquiditätsunwirksamen Buchungen erklären. 1.3. Rechtliche Rahmenbedingungen: Bilanzen, Erfolgs- und Geldflussrechnungen nach obligationenrechtlichen Vorschriften erstellen, gliedern ( gesetzliche Mindestgliederungsvorschriften einer Jahresrechnung) und interpretieren. Konto- oder Berichtsform Kapitalbeschaffung oder –rückzahlung; Vermögensbeschaffung oder –abbau 1.4. Einzelne Konten oder Kontengruppen führen und interpretieren. 1.5. Geschäftsfälle bzw. Belege in einem vorgegebenen Kontierungsstempel kontieren. 1 Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden Grundbildung KBM Kaufmännische Berufsmaturität 2. Geld- und Kreditverkehr 2.1. Konten des Geld- und Kreditverkehrs führen und erläutern: Bank (Kontokorrent) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (FLL, Debitoren), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (VLL, Kreditoren), Aktiv- und Passivdarlehen, Hypothek 2.2. Zinsen nach der kaufmännischen Zinsformel (deutsche Zinsusanz: 360/30) inkl. Umformungen berechnen und anwenden. 2.3. Skonto, Rabatt und MWST berechnen. 2.4. Vorgegebenes Bankkontokorrent interpretieren. 2.5 Geschäftsfälle des Kontokorrentkontos aus Sicht der Unternehmung (inkl. Verrechnungssteuer) verbuchen und interpretieren. 2.6 Systematik und Zweck der Verrechnungssteuer erklären. 2.7 Kursrechnen (fremde Währungen) Kurse berechnen und interpretieren (Noten/Devisen/Kauf/Verkauf). Geschäftsfälle in fremder Währung inkl. Ausgleich der Kursdifferenz bei Zahlung und bei der Bilanzierung (Tages-, Buch- und Bilanzkurs) verbuchen. 2 Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden Grundbildung KBM Kaufmännische Berufsmaturität 3. Warenverkehr und Kalkulation Warenhandel 3.1. Konten des Warenhandels (inkl. Verluste aus Forderungen): Die für den Handelsbetrieb typischen Konten Handelswarenaufwand, Handelserlös und Vorrat Handelswaren führen und interpretieren. Verkaufssonderkosten und Warenbezugskosten (z.B. Fracht, Zoll, Versicherungen) verbuchen. Bestandesänderungen (inkl. Stille Reserven) berechnen, verbuchen und interpretieren. Endgültige und mutmassliche Verluste aus Forderungen (Debitorenverluste) verbuchen und interpretieren. Zentrale Grössen wie Einstand der eingekauften und verkauften Waren, Bruttoerlös, Nettoerlös und Bruttogewinn ermitteln. 3.2. Mehrwertsteuer (MWST): Grundzüge und Zweck der MWST-Systematik erläutern. MWST-Geschäftsfälle verbuchen und abrechnen (inkl. Zahlung) unter Berücksichtigung der zwei Vorsteuerkonten 1170 und 1171. Netto- und Saldosteuersätze anwenden. eine MWST-Abrechnung erstellen. 3.3. Gesamt- und Einzelkalkulation, Kalkulationsgrössen: Die Einzelkalkulation im Handelsbetrieb durchführen und interpretieren. Das Kalkulationsschema inklusive Mehrwertsteuer (Vorsteuer und Umsatzsteuer) anwenden und entsprechende Kalkulationen durchführen. Bei der Kalkulation Zuschlagsätze und Margen berechnen für die Stufen Gemeinkosten, Reingewinn und Bruttogewinn. 3 Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden Grundbildung KBM Kaufmännische Berufsmaturität 4. Personal / Löhne und Gehälter 4.1. Lohnabrechnungen erstellen, verbuchen und interpretieren. 4.2. Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge berechnen und verbuchen Die Sozialversicherungssätze sowie die Pensionskassenbeiträge werden in Prozenten oder in CHF Beträgen angegeben. 5. Jahresabschlüsse und besondere Geschäftsfälle 5.1. Rechnungsabgrenzungen und Rückstellungen: den Periodenerfolg mithilfe der entsprechenden Konten korrekt abgrenzen und überspringende Posten bereinigen (aktive und passive Rechnungsabgrenzungen). Rückstellungen verschiedener Art bilden, auflösen und von den passiven Rechnungsabgrenzungen unterscheiden. 5.2. Abschreibungen: Den Zweck von Abschreibungen erklären und Abschreibungsbeträge linear und degressiv berechnen und interpretieren. Abschreibungen direkt und indirekt verbuchen. Den Zweck der Wertberichtigungskonten erklären. Einen Wechsel der Abschreibungsmethode inkl. Berechnung buchhalterisch durchführen (direkt indirekt bzw. indirekt direkt). Kauf und Verkauf von Anlagevermögen inkl. Eintausch, Rückbuchung der Wertberichtigung und Verkaufsgewinn bzw. –verlust verbuchen. 5.3. Bewertungen (inkl. WB Forderungen bzw. Delkredere): Die gesetzlichen Bewertungs- und Rechnungslegungsvorschriften erklären und anwenden. Die mutmasslichen Forderungsverluste (= Saldo WB Forderungen bzw. Delkredere) berechnen und das Konto WB Forderungen (Delkredere) führen, abschliessen und interpretieren. 4 Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden Grundbildung KBM Kaufmännische Berufsmaturität 5. Jahresabschlüsse und besondere Geschäftsfälle 5.4. Stille Reserven: Zweck, Bedeutung, Bildung und Auflösung von stillen Reserven erklären Die Bildung und Auflösung von stillen Reserven berechnen, verbuchen und interpretieren. Konten: FLL (Debitoren) in fremder Währung, WB Forderungen (Delkredere), Vorrat Handelswaren (Warenbestand), Anlagevermögen bei direkter und indirekter Abschreibung, Rückstellungen und VLL (Kreditoren) in fremder Währung. Eine materielle Bilanzbereinigung (Überleitung der externen Jahresrechnung in die Interne) durchführen und umgekehrt. 5.5. Besondere Geschäftsfälle und Abschluss bei Einzelunternehmen: Die Konten Privat und Eigenkapital führen und korrekt abschliessen. Besondere Geschäftsfälle wie Eigenlohn, Eigenzins, Privatbezüge, Privateinlagen und Kapitalveränderungen verbuchen. Das Unternehmereinkommen berechnen (Eigenlohn, Eigenzins, Geschäftserfolg). 5.6. Besondere Geschäftsfälle und Abschluss bei Aktiengesellschaften: Die besonderen Konten der AG führen und abschliessen (inkl. Gewinnausschüttungen unter Berücksichtigung der Verrechnungssteuer). Einen Gewinnverteilungsplan unter Berücksichtigung von nicht einbezahltem Aktienkapital erstellen und die Gewinnverteilung verbuchen (inkl. Auszahlung). Eine Kapitalerhöhung (Agio, Zeichnung und Liberierung) buchhalterisch korrekt durchführen. Bilanzgewinn, Bilanzverlust, Unterbilanz und Überschuldung erklären sowie einen Verlust korrekt erfassen und verbuchen. 5.7. Konzernrechnung und internationale Rechnungslegung: Nationale und internationale Regelwerke für Konzerne und börsenkotierte Unternehmen (Swiss-GAAP-FER, IFRS, US-GAAP) überblicken und unterscheiden. 5 Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden Grundbildung KBM Kaufmännische Berufsmaturität 6. Wertschriften 6.1. Konten im Zusammenhang mit Wertschriften: Die Konten Wertschriften führen, interpretieren und abschliessen; Wertschriftenkäufe und -verkäufe (inkl. Kursgewinne und -verluste) mithilfe der entsprechenden Konten buchhalterisch korrekt erfassen. Kauf- und Verkaufsabrechnungen für Aktien und Obligationen erstellen und verbuchen. Zinsen und Dividenden inkl. Verrechnungssteuer berechnen und verbuchen. 6.2. Abschluss inkl. Marchzinsen berechnen und durchführen: Der Marchzins wird zum Konto Wertschriften addiert; die Verbuchung über Rechnungsabgrenzungsposten wird nicht verlangt. 6.3. Renditen von Aktien und Obligationen anhand der allgemeinen Renditeformel berechnen und interpretieren. 7. Geldflussrechnung 7.1. Die Bedeutung der Geldflussrechnung als dritte Abschlussrechnung einschätzen. 7.2. Eine vollständige Geldflussrechnung in Berichtsform aufgrund von Eröffnungsund Schlussbilanz, Erfolgsrechnung sowie ergänzenden Finanzinformationen erstellen. 7.3. Nachweis der Veränderung der flüssigen Mittel erbringen. 7.4. Cashflow (=Geldfluss aus Betriebstätigkeit bzw. Geschäftstätigkeit): Cashflow (bzw. Cashdrain) direkt und indirekt berechnen. Die Auswirkungen der Veränderung der FLL (Debitoren), des Vorrat Handelswaren (Warenvorrat) und der VLL (Kreditoren) auf den Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit erkennen. Bei der direkten Berechnung sind die Zahlungen an Lieferanten und die Kundenzahlungen als Zwischenresultate auszuweisen. 7.5. Den Free Cashflow berechnen und interpretieren. 7.6. Eine Geldflussrechnung auswerten und interpretieren. Insbesondere sind Geschäftsfälle in ihrer Bedeutung für die Liquidität zu beurteilen (Mittelzu- oder Mittelabfluss aus Geschäfts-, Investitions- oder Finanzierungstätigkeit). 6 Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden Grundbildung KBM Kaufmännische Berufsmaturität 8. Konten des Industriebetriebs 8.1. Bestandeskorrekturen beim Jahresabschluss vornehmen: Konto 1210 „Vorrat Rohstoffe“: Gegenkonto 4000 „Materialaufwand Produktion“ Konto 1260 „Vorrat Fertigfabrikate“: Gegenkonto 3901 „Bestandesänderung Fertigfabrikate“ Konto 1270 „Vorrat Halbfabrikate“: Gegenkonto 3900 „Bestandesänderung Halbfabrikate“ 9. Betriebsabrechnung 9.1. Aufgaben von Betriebsabrechnung und Kalkulation beschreiben sowie die Zusammenhänge zwischen Finanzbuchhaltung und Betriebsbuchhaltung aufzeigen. 9.2. Die Betriebsabrechnung eines Industriebetriebes auf einem BAB durchführen (inkl. Bestandesänderungen bei Halb- und Fertigfabrikaten): Eine Kostenartenrechnung ist vorgegeben. Eine Kostenstellenrechnung durch verursachergerechte Zuweisung der bei der Kostenartenrechnung identifizierten Gemeinkosten an die definierten Kostenstellen (inkl. Abrechnung der Vorkostenstellen) erstellen. Eine Kostenträgerrechnung bei den einzelnen Produkten durch verursachergerechte Belastung der Einzelkosten (gemäss Kostenartenrechnung) und der Gemeinkosten (gemäss Kostenstellenrechnung) erstellen. Im Rahmen der Kostenträgerrechnung Zuschlagssätze, Herstellkosten Produktion, Herstellkosten Verkauf, Selbstkosten, Nettoerlös und Erfolg je Produkt ermitteln. 9.3. Betriebserfolg in der Betriebsbuchhaltung und in der Finanzbuchhaltung berechnen und interpretieren. 7 Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden Grundbildung KBM Kaufmännische Berufsmaturität 10. Kalkulation im Industriebetrieb 10.1. Eine Einzelkalkulation inkl. MWST (Umsatzsteuer) im Industriebetrieb durchführen und interpretieren. 10.2. Das Kalkulationsschema anwenden. Die Materialkosten, die Fertigungskosten, die Herstellkosten der Produktion und Herstellkosten des Verkaufs und die Selbstkosten sind als Zwischenresultate auszuweisen. 11. Nutzschwelle (Deckungsbeitrag und Break-Even) 11.1. Die Systeme Vollkosten- und Teilkostenrechnung unterscheiden. 11.2. Die Nutzschwelle in Industrie- und Handelsbetrieb berechnen und grafisch darstellen sowie interpretieren. 11.3. Fixe und variable Kosten unterscheiden und berechnen. 8