innovation Start-up des Monats Erfolg IN Sicht: Optotune Auch Sie haben sich sicherlich schon über schlechte Qualität und die mangelnde Schärfe der mit Ihrer Handy-Kamera aufgenommen Bilder geärgert, insbesondere dann, wenn Sie den perfekten, unvergesslichen Moment festhalten wollten. Notgedrungen entschieden Sie sich dafür, neben Ihrem Foto-Handy noch eine vollwertige Kamera zu kaufen. Und obwohl diese in den letzten Jahren zusehends flacher wurden, sind sie doch ein weiterer Gegenstand in Ihrer Jackentasche. I von optischen Linsensystemen gebraucht werden können. Ziel ist die Nachahmung des menschlichen Auges. Traditionelle Linsensysteme basieren auf starren Linsen, welche mechanisch positioniert werden. Dank elektroaktiven Polymeren ist es jedoch möglich, die Linse selbst zu verformen und so die Wirkungsweise des Auges zu kopieren. Dies geschieht durch das Anlegen von elektrischen Spannungen, welche Optotune Schweiz und ETH Zürich. Mit Spannung warten sie auf das Resultat der zweiten Phase des die Linse in die gewünschte Krüm- Wettbewerbs, welches n der Entwicklung der aktuellen mung bringen. Multimedia-Handys die Jenseits der wissenschaftlichen grossen Hersteller mit den promi- Forschung war es Aschwanden nentesten Spezialisten für Optik- jedoch geräte kooperiert. Dennoch führte gewonnen Erkenntnisse in ein dies nur zu einer moderaten Verbes- erfolgreiches Produkt fliessen zu serung der Bildqualität. Der Grund lassen. Um dieses Vorhaben zu liegt in der Technik der eingebauten Kameras: verwirklichen, formierte sich ein die Miniaturisierung der starren Linsen stellt Team aus Spezialisten und erfah- eine unüberwindbare Hürde für eine deutlich renen Unternehmern. Mark Blum bessere Bildqualität dar. von der Strategieberatung Bain Optotune, ein im Jahr 2008 gegründetes & Co. brachte das Wissen mit zur Spin-off-Unternehmen der ETH Zürich und Ausarbeitung der Marktstrategie der Empa Dübendorf hat eine Antwort auf und Detaillierung des Business- dieses Problem gefunden. Durch verformbare plans. Für die Produktentwicklung Linsen können Grösse und Preis von Zoomob- wurde David Niederer verpflichtet, jektiven massive reduziert werden ohne dabei der während seines Masters an der an Bildqualität einzubüssen. ETH ein weiteres Patent erzeugte. Manuel Aschwanden, CEO von Optotune und Schliesslich konnte mit Peter Mitentwickler dieser Linse, doktorierte an Vonesch, Lic. Oec. HSG ein mit 25 der Nanotechnology Group der ETH Zürich, Jahren Erfahrung im Bereich der wo er das Anwendungspotential von elekt- Unternehmensgründungen erfah- roaktiven Polymeren, so genannten „künst- rener Ratgeber und eine bekannte lichen Muskeln“, untersuchte. Dabei handelt Figur der Schweizer Start-Up Szene gewonnen bewusst oder unbewusst zukünftig keinen es sich um eine Technologie, welche bisher werden. In Januar wurden Aschwanden und unvergesslichen Moment mehr verpassen. vorwiegend in mechanischen Aktoren benutzt sein Team ausgezeichnet für ihre Geschäft- wurde. Aschwanden erkannte dass die künstli- sidee im Rahmen von „Venture 2008“, dem Guillaume Beauverd chen Muskeln hervorragend für die Steuerung Businessplan-Wettbewerb Ensures Capital AG 56 market.ch | mai 2008 haben ein Bedürfnis, Bereich Optik und Handys wird. In der Zwischenzeit ist die von am 7. Mai veröffentlicht Spezialität elektroaktive Polymere der Fokus allerdings auf der Weiterverkleinerung des Prototyps Standort Dübendorf in den von der EMPA Dübendorf zur Verfügung gestellten Labor. Gründung 2008 Erste Produkte für Forschungsanwendungen sollen bis Ende Juristische Form GmbH Jahr auf den Markt kommen. Wir werden mit beson- Kapital 20 000 CHF derer Aufmerksam- keit verfolgen, ob es Aschwanden und seiner Seite www.optotune.com Manschaft gelingt, die Steuerung optischer Systeme so zu revolutionieren, dass Sie McKinsey