Entwurf heterogener Systeme ¨Ubung 2

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Institut für Informatik
Lehrstuhl für Entwurfsmethodik
Prof. Dr.-Ing. Lars Hedrich
Markus Meissner
Entwurf heterogener Systeme
Übung 2
Hinweise zu PSPICE
PSPICE von Microsim ist ein Schaltungssimulator der SPICE-Familie zur Simulation
analoger, digitaler und gemischt analog-digitaler Schaltungen auf Windows basierten PCs.
Es gibt eine Student-Version von PSPICE, die von
http://www.electronics-lab.com/downloads/schematic/013/
heruntergeladen werden kann. Diese Version ist lediglich hinsichtlich der maximalen Schaltungsgröße eingeschränkt.
Darüber hinaus findet man bei den oben genannten Link zahlreiche Tutorials über die
Benutzung von PSPICE!
Schematic Editor
Der Schematic Editor von PSPICE dient zur grafischen Eingabe von Schaltplänen. Außerdem können von hier aus Simulationen gestartet und Ergebnisse angezeigt werden.
Starten des Schematic Editors Start → Programme → PSpice → Schematics
Auswahl eines Bauelements
STRG-g
Plazieren
linke Maustaste
Rotieren
STRG-r
Bauelement konfigurieren
Doppelklick auf Bauelement
Plaziermodus beenden
rechte Maustaste
Verbinden
STRG-w
Verbindungsnetz benennen
Doppelklick auf Verbindungsnetz
Simulation konfigurieren
Analysis→Setup
Simulation durchführen
F11
Anzeige des Arbeitspunktes
Analysis→Display Results on Schematics
Einige Bauelemente in PSPICE
AGND Analog Ground
C
Kapazität
R
Ohmscher Widerstand
VAC
AC Spannungsquelle
VDC
DC Spannungsquelle
NMOS3
PMOS3
NMOS Transistor
PMOS Transistor
Aufgabe 1 - Widerstandsnetz simulieren (DC-Analyse)
Gegeben sei folgende Schaltung:
Iges
R1
R2
R3
V1
=
=
=
=
370Ω
330Ω
1kΩ
12V
I1,2
I3
V1
R1
U1
Uges
R3
R2
U2
a) Erstellen Sie eine neue Schaltung in PSPICE und übertragen Sie die obige Schaltung in den Schematic Editor,
b) Simulieren Sie die Bias Punkte der Schaltung (Analysis → Simulation oder F11 ),
c) Bestimmen Sie Iges , I1 sowie I1,2 indem Sie sich die Ströme in der Schaltung anzeigen
lassen. (Icon: Enable Bias Current Display),
d) Setzen Sie eine DC Simulation auf (Analysis → Setup...) , sweepen Sie dabei die
Spannung an der Spannungsquelle V1 von 0V bis 12V in 0.1V Schritten.
Aufgabe 2 - Simulation eines RC-Glieds (AC-Analyse)
Ein RC-Glied ist nichts anderes als ein passives Filter, in der Audiotechnik auch als
Frequenzweiche bekannt. Diese wird unter anderem dazu verwendet Lautsprechern nur
bestimmte Frequenzen zur Verfügung zu stellen. So braucht ein Hochtöner lediglich die
hohen Frequenzen und ein Subwoofer/Basslautsprecher lediglich die niedrigen Frequenzen. Ansonsten verringert sich die Klangqualität erheblich und die Lautsprecher können
beschädigt werden.
In diesem Zusammenhang ist die Grenzfrequenz eine wichtige Größe. Dies ist die
Frequenz, ab der ein RC-Glied eine Abschwächung des Signals um 3dB (also etwa 50%)
erwirkt. Zur Berechnung der Grenzfrequenz benötigt man lediglich die Zeitkonstante der
Schaltung, so kann man dann mittels folgender Formel die Grenzfrequenz der Schaltung
bestimmen:
1
fG =
2πτ
Wohingegen τ für ein RC-Glied immer genau R · C entspricht. Somit kann man entsprechend die Berechnungsvorschrift für die Grenzfrequenz eines RC-Gliedes wie folgt
formulieren:
fG =
1
2πRC
Auffrischung Dezibel
Bei Dezibel handelt es sich um eine logarithmische Hilfsmaßeinheit, die benutzt wird um
das Verhältnis zweier Leistungen zu veranschaulichen. Dabei ist es wichtig zu wissen,
dass die Einheit selbst lediglich Bel (nach Alexander Graham Bell) heißt und dezi eine
Skalierung ist, wie zum Beispiel bei Dezimeter. Die Berechnung erfolgt somit wie folgt:
L = log10 20 ·
P1
dB
P2
Der Faktor 20 ist einerseits für die Skalierung auf dezi zuständig andererseits spiegelt
sich hier die Leistung wieder. Da offensichtlich gilt:
1dB =
1
U2
U1
P1
B und P =
, also L = 2 log10 B = log10 B
10
R
U2
P2
Entsprechend gilt also für eine ,,Verstärkung” von −50% bzw. für eine Abschwächung
der Leistung um etwa die Hälfte, bzw. für eine Verringerung der Spannung auf √12 :
1
−3dB ≈ log10 20 · √ B
2
Betrachten wir nun folgende Schaltung:
R1
V1
C1
a) Ist die hier vorgestellte Schaltung ein Hoch- oder Tiefpass? Wie groß sollte C1 sowie
R1 dimensioniert werden um eine Grenzfrequenz von 120Hz zu erreichen?
b) Übertragen Sie die Schaltung in den Schematic Editor und verifizieren Sie Ihre
Berechnungen aus der vorausgegangenen Teilaufgabe mittels einer AC Simulation
(Analysis → Setup...). Simulieren Sie die Schaltung im Frequenzbereich von 10Hz
bis 100kHz mit 100 Schritten pro Oktave bei einer Spannungsamplitude von 100mV.
c) Wie könnte eine Schaltung aussehen, die sowohl sehr niedrige als auch sehr hohe
Frequenzen abschneidet?
d) Designen und dimensionieren Sie eine Schaltung im Schematic Editor, die alle Frequenzen unter 16Hz sowie alle über 3.2kHz um 3dB verringert.
Aufgabe 3 - Erstellen eines Kennlinienfeldes für einen
MOS-Transistor
Der MOS-Transistor stellt das elementare Bauteil integrierter analoger Schaltungen dar.
Um sein Verhalten zu beschreiben benutzt man unter anderem sogenannte Kennlinienfelder, ein Schaltungssimulator eignet sich hervorragend um genau diese zu erstellen.
NM1
V1
V2
V1 = 2V
V2 = 2V
NM1 → W = 1µ , L = 1µ
a) Erstellen und dimensionieren Sie die Schaltung im Schematic Editor. Für den Transistor benutzen Sie die Komponente NMOS3 aus der Bibliothek.
b) Erstellen Sie einen DC-Sweep für V2 , wobei Sie die Spannung von 0V bis 5V mit
0.1V laufen lassen.
c) Parametrisieren Sie zusätzlich den Simulationslauf. (Analysis → Setup... → Parametric) Lassen Sie dabei die andere Spannungsquelle V1 von 0V bis 5V mit 0.5V
laufen.
– Wo lassen sich die drei Betriebsbereiche des Transistors ablesen?
d) Variieren Sie den Kanal des Transistors (W und L) und führen Sie die Simulation
erneut aus? (Berechnen Sie den Widerstand RDS )
– Wie verhält sich IDS bei Veränderungen von W /L?
Aufgabe 4 - Ein-Transistor Verstärker / Source-Schaltung
Eine der einfachsten Schaltungen mit einem Transistor ist die einfache Verstärkerschaltung.
Hierbei wird am Gate Anschluß des Transistors ein Signal angeschlossen, dieses ,,Signal”
könnte ein Mikrofon sein, oder im Idealfall einfach ein Sinussignal mit einer bestimmten Frequenz. Es gilt dieses Signal möglichst zu verstärken, ohne es dabei zu verfälschen.
R1
V2
NM1
V3
UOUT
V1 = 1V
V2 = 10V
V3 → freq = 1k , vampl = 100mV
R1 = 2kΩ
NM1 → W = 200µ , L = 1µ
V1
a) Übertragen Sie die gegebenne Schaltung in den Schematic Editor und dimensionieren Sie alle Komponenten. Die Spannungsquelle für das Sinussignal trägt den
Namen: VSIN.
b) Setzen Sie eine Transientensimulation (Analysis → Setup... → Transient). Simulieren Sie dabei die ersten 10m sec mit einer Schritweite von 10µ sec
c) Setzten Sie V1 auf 0.8V , welchen Effekt können Sie beobachten, wieso?
d) Variieren Sie W und L am Transistor und analysieren Sie die Auswirkungen auf
die Verstärkung. (Hängen Sie eine Ohmsche Last und einen Koppelkondensator an
den Ausgang)
e) Führen Sie eine Fourier-Transformation für das Eingangs sowie das Ausgangssignal aus (FFT Icon im Auswertefenster), offensichtlich ist das Ausgangssignal nicht
optimal. Bestimmen Sie den Klirrfaktor (Signalverzerrungen) indem Sie die Transientensimulation anpassen: ,,Enable Fourier” markieren, Center frequency: 1kHz
Number of harmonics: 15 und Output Vars: V (out). Den Klirrfaktor muss man
direkt dem Simulatoroutput entnehmen: (Auswertung → View → Output File)
Cheatsheet MOS-Transistor
NMOS Transistor
D
PMOS Transistor
Es gibt verschiedene Symbole für
S
MOS-Transistoren, ein Beispiel hierfür
G
G
sind die hier Links gezeigten. Man sollte
sich mit den verschiedenen DarstellungsD
S
formen anfreunden.
In der Regel hat man an einem MOS-Transistor drei Anschlüsse zur Verfügung,
das sind Gate, Source und Drain. Zusätzlich gibt es noch Modelle, sowie Symbole,
die einen vierten Anschluß bereitstellen, den Bulk Anschluß, der aber für die von uns
betrachteten Schaltungen nicht relevant ist.
U DS, sat= U GS −U th
UGS =5 V
I DS
linearer
Bereich
Sättigungsbereich
UGS =4 V
UGS =3 V
UGS =2 V
UGS =1 V
UDS
Zu sehen ist ein sogenanntes Kennlinienfeld für einen NMOS-Transistor. Ein Kennlinienfeld zeigt grafisch leicht das charakteristische Verhalten eines bestimmten Transistors.
Dabei wird der Strom (IDS ) angegeben, der für eine bestimmte Gate-Source-Spannung
(UGS ), sowie Drain-Source-Spannung (UDS ) durch den Transistor fließt. Man liest dieses Kennlinienfeld indem man eine bestimmte Kurve für eine gegebenne Gate-SourceSpannung auswählt und dann entsprechend für die anliegende Drain-Source-Spannung
abließt wieviel Strom nun durch den Transistor fließt.
Offensichtlich gibt es zwei verschiedene Bereiche beim Betrieb eines MOS-Transistors,
dabei unterscheidet man den linearen und den Sättigungsbereich. Zusätzlich gibt es einen
Sub-Threshold Bereich, der dazu führt, dass der Transistor vollständig sperrt (er
ist ausgeschaltet). Dieser Bereich wird definiert durch eine vom Transistor vorgegebene
Schwellspannung (VTH ) zwischen Gate und Source.
Aufgabe 5 - Ein Stromspiegel
Bitte beachten: Drehen Sie die Transistoren NICHT um (Strg+r)!
Wir simulieren einen einfachen Stromspiegel,
• die Spannungsquelle hat 9V
• der Widerstand liegt bei 10kΩ
• Halten Sie die Kanallänge der beiden Transistoren gleich, drehen sie an der Kanalweite von N 2, was läßt sich beobachten?
Aufgabe 6 - Ein Differenzverstärker
Ein Differenzpaar mit einem Stromspiegel ergibt einen Differenzverstärker:
• die Spannungsquelle, sowie die Widerstände seien wie in Aufgabe 1 dimensioniert
• Es fehlt noch eine Signalquelle ⇒ schlißen Sie eine VSIN Quelle an N3 und N4 an,
(voff=0V , vampl=100m, freq=1k), darüber hinaus fehlt noch eine Offsetspannung,
schließen Sie also eine VDC Quelle in Reihe an das Sinussignal und entsprechend
auch an den anderen Eingang des Differenzverstärkers.
• Stellen Sie das Verhältnis von W zu L am Differenzpaar gleich und hoch ein
• Entnehmen sie das verstärkte Signal zwischen N4 und R3
Aufgabe 7 - Ein Differenzverstärker mit aktiver Last
• Erweitern Sie die Schaltung aus Aufgabe 2 um eine aktive Last (p-Kanal Stromspiegel)
• Welche Beobachtungen können Sie am Ausgangssignal machen
• Variieren Sie den Kanal an N3 und N4, wie erreicht man eine hohe Verstärkung
• Messen Sie die Grenzfrequenz! (Einige Änderungen der Schaltung nötig)
Zusatzaufgabe
• Bauen Sie beliebige Schaltung aus dem Kapitel 8 der Vorlesung nach
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