SONNTAG, 27. FEBRUAR 2011 | NR. 57 BEI TISCH STYLE UNTERWEGS Im Hotel «Piz Linard» in Lavin findet die rasende Seele Platz für Erholung. SEITE 5 Monika Accola aus Klosters fühlt sich in ihrem neuen Look pudelwohl. SEITE 6 Im Hotel «Klosterbräu» in Seefeld sind Zwei- und Vierbeiner willkommen. SEITE 7 HAUSTIERE Tierische Gefährten Rund 1,35 Millionen Katzen und eine halbe Million Hunde werden in der Schweiz als Haustiere gehalten. Sie sind mit Abstand die beliebtesten Gefährten des Menschen. Konkurrenz bekommen sie nur von den Fischen: Zählt man sie einzeln, Von Astrid Hüni kommt man auf stattliche 4,5 Millionen Aquariumbewohner in Schweizer Wohnzimmern. Heute lebt in jedem zweiten Schweizer Haushalt eine Katze, gleich dahinter auf Platz 2 in der Beliebtheitsskala der Haustiere rangieren die Hunde. Für Bello, Schnurrli und Co. werden jährlich Millionen von Franken für Futter, Tierarzt und Spielzeug ausgegeben. Alles in allem kostet ein Hund zwischen 1000 und 2000 Franken pro Jahr.Auch für eine Katze sind jährliche Aufwendungen von rund 1000 Franken nötig. Dazu kommen die üblichen Impfungen sowie unter Umständen Entwurmungs- und Entflohungsmittel. Mit tierischem Angebot zum Unternehmer des Jahres Der Markt mit allem, was das Haustier braucht, um ein gutes Leben zu führen, ist ein Geschäftszweig, der boomt. Das weiss auch Rolf Boffa, Gründer und Chef von Qualipet, der Schweizer Nummer 1 im Tierfachhandel. Boffas Unternehmen rangiert hierzulande noch vor dem deutschen Konkurrenten Fressnapf. Vom renommierten Beratungsunternehmen Ernst & Young wurde der 60-jährige Boffa 2010 zum Unternehmer des Jahres gewählt. Böse Zungen mögen behaupten, dass der Zürcher dank Hundeleckerlis und Katzentoiletten zu dieser Ehre kam. Der umtriebige Geschäftsmann kontert: «Ich bin nicht dank Hundedecken undÄhnlichem zum Unternehmer des Jahres gewählt worden, sondern wegen der Leistung innerhalb von 20 Jahren, ein gesundes Unternehmen aufgebaut zu haben das heute 620 Mitarbeitenden und 62 Lehrlingen einen sicheren Arbeitsplatz bietet.» Darauf ist Boffa zu Recht stolz. Dazu kommt, dass er einen neuen Massstab setzte, so wie seine haben Zoofachgeschäfte heute auszusehen: sauber, tiergerecht, mit grosser Produkteauswahl und kompetenter Beratung. Tier und mehr Davon, dass sich immer mehr Menschen in der Schweiz in der heutigen Zeit ein Haustier zulegen, profitiert Boffa. Seine Qualipet-Geschäfte führen ein Sortiment von sage und schreibe mehr als 15 000 Artikeln. Beinahe alles, was das Haustierherz, oder jenes des Besitzers, begehrt, findet man in den Regalen der Tiersupermärkte. Und da hat es auch einiges dabei, was auf den ersten Blick exotisch anmutet, wie beispielsweise ein Kratzschiff für Katzen oder diverse Plüschtiere für verspielte Hunde. Dazu hat der Unternehmer eine klare Meinung: «Exotisch sind diese Produkte nur für Nicht-Tierhalter.» Dass sich die Bedeutung von Haustieren verändert hat, ist unbestritten.Aber in wieweit man seinTier vermenschlichen soll, darüber streiten sich nicht nur die Fachleute, auch jeder Tierhalter hat sich wohl schon einmal die Frage gestellt: «Bin ich jetzt zu weit gegangen mit meiner Tierliebe?» Diese Frage müssen Sie sich selber beantworten. In der heutigen «Chili»-Ausgabe finden SieWissenswertes rund um das Thema Haustiere. Das ausführliche Interview mit Rolf Boffa von Qualipet ist auf Seite 3 nachzulesen. HAUSTIERE TIERKOMMUNIKATION DIE SÜDOSTSCHWEIZ AM SONNTAG | 27. FEBRUAR 2011 Eleonora Leupi Es sagt sich so einfach: «Die mit den Tieren spricht.» Doch für Eleonora Leupi, Tierkommunikatorin aus Chur, ist das Alltag. Sie versucht, sich mit dem Tier auf eine seelische Von Rachel Van der Elst Ebene zu begeben und damit von ihren Sorgen zu erfahren. Die Churer Tierkommunikatorin Eleonora Leupi mit ihrem Chihuahua Gandalf. «Im Grunde genommen», sagt Eleonora Leupi, «hängt alles zusammen.» Alles, das ist das seelische Befinden des Menschen, seine Beziehung zum Tier und dasVerhalten des Tieres. Anfangen tut alles bei ihren eigenen zwei Hunden, den Chihuahuas Gandalf und Aragon. Die, vier und zwei Jahre alten, Vater und Sohn, wieseln in ihrer Tierkommunikationspraxis herum und sind dermassen süss, dass man sie wie eine Katze in den Arm nehmen will. «Hunde, auch Chihuahuas, stammen ebenfalls vom Wolf ab. Stellen Sie sich vor, sie würden einen Schäferhund auf den Arm nehmen!» Das geht nur schlecht, da hat sie recht, und damit ist schon der nächste Schritt erreicht: der Respekt. Jeder, der auch nur wenige Minuten mit diesen zwei Hunden zusammen ist, merkt, dass Aragon vor gar nichts Angst hat und sich sehr gern auf den Arm nehmen lässt, wenn er genug Zeit hatte, das Gegenüber zu beschnuppern. Im Gegensatz zu Gandalf, der gar nicht auf Kuschelkurs ist. «Das muss man respektieren», sagt die 49-Jährige. Die gebürtige Unterengadinerin hat die Kommunikation mit den Tieren von der Pike auf gelernt, obwohl sie als Erstberuf vor allem einen kommunikativen Beruf mit Menschen wählte: Coiffeuse.Bis sie tief im Innern spürte, dass sie einen anderen Weg einschlagen musste. Dann hatte Leupi 2005 einen Unfall mit ihrem Töff und fragte sich: «Was soll mir das sagen?» Noch änderte sie aber nichts in ihrem Leben, bis sie kein Jahr später derart schwer verunfallte, dass sie eine Woche im Koma lag und niemand wusste, ob sie jemals wieder ins Leben zurückkehrte. «Das war der Wendepunkt, und da fand ich den Zugang, um mit den Tieren zu sprechen.» Respekt ist das Wichtigste Eleonora Leupi, die schon als Kind einen ganzen Kleintierzoo zu Hause hatte, begann ihr Leben zu ändern. Sie begann eine Ausbildung zur Tierkommunikatorin, die zwei Jahre dauerte. Seither hat sie in Chur hinter dem Quader-Coop eine Praxis und bietet Mensch undTier Hilfe bei gegenseitigen Problemen an. «Tiere sind so wundervoll, wenn man erkennt, was sie einem sagen wollen», meint die 49-Jährige. Das geschieht auf ganz normaleArt undWeise: Wenn eine Halterin oder ein Halter mit einem Problem zu Eleonora Leupi kommt, stellt sich die Tierkommunikatorin erst einmal vor. «Ich erkläre dem Tier, was ich mache und dass ich die Erlaubnis habe, mit ihm zu sprechen.» Letzteres sei ganz wichtig, weil sich Tiere mit ihren Besitzern solidarisieren würden. Gäbe der Besitzer die Erlaubnis nicht, würde einTier diese Grenzüberschreitung nicht zulassen. Ganz wichtig sei auch, niemals direkt auf den wunden Punkt zu sprechen kommen. «Tiere sind wie Menschen: Sie wollen mit Respekt behandelt werden.» Da ist er wieder, der Respekt. Die Tierkommunikatorin wendet ihn auch dann an, wenn sie sich mit demTier mittelsWahrnehmungsaustausch auf die seelische Ebene begibt. Wahrnehmungsaustausch sind die fünf Sinne, auch feinstoffliche Sinne genannt. Die feinstofflichen Sinne beinhalten Hellsehen, Hellfühlen, Hellhören, Hellriechen und Hellschmecken. «Wenn sie genugVertrauen haben, beginnen mir die Tiere zu erzählen, was sie auf dem Herzen haben.» Eine ihrer «Patienten» zum Beispiel war eine Katze, die ihr Geschäft mit Vorliebe im Haus erledigte. Die Halterin war schon bei mehrerenÄrzten gewesen, bis sie zu Leupi kam. «Ich habe dann festgestellt, dass die Katze ein Problem mit ihrer Halterin hatte.» Diese nämlich, so erzählte die Katze, könne sich nicht von ihrer Vergangenheit lösen. Das sei hinderlich, fand die Katze, die komplett in der Gegenwart lebte und die Vergangenheit ruhen lassen wollte. «So hat die Katze ihrem Frauchen gezeigt, wie es sich ändern muss, damit auch die Katze sich ändert.» EinTier sei da, um zu helfen, und wenn man das erkennen würde, würden wir bessere Menschen. Es gibt viele Beispiele, die Eleonora Leupi aufzählen könnte.Von der Frau etwa, die ihren Hund an der kurzen Leine und ihm damit keine Freiheit liess. Oder dem Hund, der nur deshalb vor den Schüssen im Churer Rossboden Angst bekam, weil sein Frauchen ihm bei jedem Knall bedeutete, dass da was Schlechtes passiert. Darum ist es sehr wichtig, dass wir lernen unsere Tiere besser zu verstehen. Seminare und Tierzirkel Auch Eleonora Leupi hatte in einem früheren Leben Angst vor gewissen Tieren – etwa vor Schlangen. «Während meiner Ausbildung habe ich mit einer Schlange kommuniziert, und die Angst war weg.» Warum? «Weil ich nicht mit derAngst machenden Hülle, sondern mit ihrer Seele gesprochen habe.» Die Tierkommunikatorin bietet auch Seminare an, in denen man an einemWochenende lernt, besser auf sein Tier einzugehen. «Jeder Mensch hat die Feinfühligkeit, mit Tieren zu sprechen», sagt Leupi. Man müsse zurück zu seinen Wurzeln. «Ich sehe einen Hund oder eine Katze, und ich merke sofort, ob es ein wilder Kerl oder eine anschmiegsame Dame ist.» Um den Problemen aber wirklich auf den Grund zu kommen, brauche es die Telepathie. In nicht allzu ferner Zukunft will Leupi ausserdem einen wöchentlichen Tierzirkel eröffnen, in dem man den Problemen mit dem Tier umfassend auf den Grund gehen kann. Tierkommunikatorin Eleonora Leupi, Steinbruchstrasse 16, Chur, Telefon 076 499 67 40, aktuelle Seminare und Aktionen entnehmen Sie der Tagespresse. 2 EXOTISCHE TIERE Achtung Nicht jedes exotische Tier kann in der Schweiz glücklich werden. Bei der Einfuhr und der Haltung müssen viele Bestimmungen beachtet werden. Ein Golden Retriever, ein süsses Kätzchen, ein verspieltes Meerschweinchen – alles Haustiere, die sich in vielen Schweizer Haushaltungen tummeln. Doch der Mensch will, was nicht jeder hat, und darum müssen exotischere Tiere her: eine Schlange, eine Vogelspinne oder auch mal ein Frettchen. Mit derartigen Tieren kann man bei seinen Freunden punkten. Jedoch vergessen die meisten Halter, dass diese Tiere auf spezielle Bedingungen angewiesen sind um ein artgerechts Leben führen zu können – man denke zum Beispiel an Schlangen, die gerne Mäuse fressen. Dazu gehört die Überlegung: Wo kommen die Mäuse her, die die Schlange fressen will? Züchtet man am besten noch Mäuse dazu, damit die Schlange immer genug Futter hat? Fragen, die sich ein Halter besser stellt, bevor er sich in die Vogelspinne mit den lustigen, kitzelnden Krabbelbeinchen vernarrt. Oder was ist mit der Schildkröte, die es am liebsten warm und kuschelig hat – Bedingungen, die in unseren Breitengraden nicht zu jeder Jahreszeit ohne Aufwand möglich sind. Neben den Lebensbedingungen gibt es auch gesetzliche Anforderungen zu beachten. So braucht es etwa fürTiere wie Pinguine, Haie und Rochen amtliche Bewilligungen.Auch Chamäleone undWarane, die über einen Meter lang werden können, unterstehen der Bewilligungspflicht, ebenso wie Riesenschlangen, die erwachsen mehr als drei Meter lang sind. Davon ausgenommen ist die Boa Constrictor, die Königin der Schlangen. Wer denkt, Haie werden nur von Zoos importiert, der irrt: Ein Hai in einem Bassin, das kommt in den besten Familien vor. Tiere landen im Heim Die Einfuhrbewilligung für ein exotisches Tier, das man zu sich nach Hause holt, muss gemäss dem Washingtoner Artenschutzabkommen Cites, dem auch die Schweiz unterstellt ist, spätestens bei der Einreise eingeholt werden. Gemäss Tierschutzverordnung braucht es zudem eine Halterbewilligung. Und ein Papier, auf dem alle relevanten Daten des Tiers aufgeführt sind. Dass man ein solches Papier beispielsweise von einem Strassenhändler in den Ramblas von Barcelona bekommt, ist eher ausgeschlossen. Das allein wäre Grund genug, die Tiere in ihren engen Käfigen zwar zu bedauern, sie aber dort zu lassen.Auch hier gilt: Die spanische Sonne, das Mittelmeerklima – das kann in der Schweiz einem Tier bei aller Liebe und allem Interesse nicht geboten werden. Ein letzter Grund, die Tiere in ihrer Heimat zu lassen, ist, dass das Bundesamt für Veterinärwesen feststellt, dass die Käufer oftmals nach einer Weile das Interesse am Tier wieder verlieren. Gerade weil es sich bei den meisten exotischenTieren nicht um Kuscheltiere handle und die Leute erst nach einer gewissen Zeit begreifen würden, dass ein exotisches Tier aufwendigere Pflege brauche als eine Hauskatze oder ein Hund. Dann landet es im Tierheim. Wo es meist bis zu seinem Tod bleibt oder anderweitig entsorgt wird. Oder es ergeht ihm wie jenem Krokodil, das 1981 im Zürichsee ausgesetzt wurde und aufgrund der kalten Temperaturen erfror. rve Weitere Informationen unter www.bvet.admin.ch HAUSTIERE DIE SÜDOSTSCHWEIZ AM SONNTAG | 27. FEBRUAR 2011 3 Tierisch erfolgreich IM GESPRÄCH Er ist das, was man landläufig als Selfmade-Millionär bezeichnen würde. Aus einer kleinen Idee entstand in einigen Jahren ein schweizweit tätiges Unternehmen. Qualipet-Gründer Von Astrid Hüni Rolf Boffa ruht sich aber nicht auf seinen Lorbeeren aus. Aber sicher doch! Wir führen 27 verschiedene Marken Rolf Boffa, Sie sind dank Hundedecken, Katzentoiletdie zum Teil auch unterschiedliche Bedürfnisse, für jedes ten, Hasenställen und nicht zuletzt Tiernahrung zum Tier in jedemAlter, abdecken. So gehören zum Sortiment Unternehmer des Jahres 2010 gekürt worden. Ist der Produkte für allergische Tiere, Futter für speziell wähleHandel mit dem, was den tierischen Alltag schöner rische Tiere, für Nierenkranke, sterilisierte Katzen oder macht, so lukrativ? Ich bin nicht dank Hundedecken und Ähnlichem Unter- natürlich auch für zu magere oder zu dicke Samtpfötnehmer des Jahres geworden, sondern wegen der Leis- chen. Es gibt so viele Varianten. Auch beim Hundefutter tung, innerhalb von 20 Jahren ein Unternehmen von null gibt es eine breiteVielfalt, dazu gehört Futter speziell für Dackel, die rascher ausgewachsen sind als aufgebaut zu haben. Und weil Qualipet beispielsweise Doggen, die wiederum 620 Mitarbeitenden und 62 Lehrlingen eimehr Kalzium für den Knochenbau und nen sicheren Arbeitsplatz bietet. Dazu das langsamereWachstum benötigen. Und, kommt das neue Modell, wie Zoofachgeund, und. Die Aufzählung könnte beliebig schäfte heute aussehen, nämlich sauber, weitergeführt werden. tiergerecht, mit grosser Auswahl und kompetenter Beratung – eben allem, was TierIst es gerechtfertigt, dass in Ihren Verfreunden und -haltern wichtig ist. Auskaufsregalen eine derartige Vielfalt angeschlaggebend dafür ist sicher meine perboten wird. Wird da nicht ein wenig übersönliche Tierliebe. Die tägliche Beschäftitrieben? gung mit allem rund ums Haustier ist sehr Das Gleiche kann man sich bei derAuswahl befriedigend, unabhängig davon, ob es ren«Vom Tierfreund von zwölf verschiedenen Mineralwassern tabel ist oder nicht. oder Naturejoghurts bei den Grossverteibin ich zum Unter1991 haben Sie Ihr Unternehmen genehmer geworden.» lern fragen. Tatsache ist, dass Hunde und Katzen dank der spezialisierten Premiumgründet, was hat sich bezüglich Konsumnahrung wesentlich länger und gesünder leverhalten seit Anfang der Neunzigerjahre Rolf Boffa, verändert? Gründer und Chef von Qualipet ben als noch vor 20 Jahren. Der Stellenwert des Tieres ist sicher gestiegen: vom Wachhund zum Mitbewohner, von der Mäuse- Welches ist der Dauerbrenner im Qualipet-Sortiment? jägerin zur «Wohnpartnerin». Und das manifestiert sich Das sind ganz eindeutig – ob für Katzen oder Hunde – Belohnungen und Snacks. Diese werden immer beliebter. natürlich auch im Angebot unserer Qualipet-Märkte. Aber natürlich gehören zu unseren Verkaufsspitzenreitern auch die Klassiker wie Kratzbäume für Katzen und Rolf Boffa, sind Sie mehr Unternehmer oder mehr Betten oder Decken für Hunde. Nager erfreuen sich an Tierfreund? Vom Tierfreund bin ich zum Unternehmer geworden. An- zunehmend grösseren Behausungen und Spielsachen, die gefangen hat alles am Kiosk. Ich wollte mich über Hunde- teilweise ganz fressbar sind, da diese aus Rinde und/oder rassen informieren, fand aber in den Zeitschriftenregalen Maisstärke hergestellt werden. nichts entsprechendes. Darum habe ich das «Hunde-Magazin», das «Katzen-Magazin» und später noch das Sind die Haustiere der Familie Boffa die Testesser für «Schweizer Pferde-Magazin» gegründet. Da dieAnzeigen- Neulancierungen in den Qualipet-Verkaufsregalen? kunden begrenzt waren, haben wir der Leserschaft lau- Bei mir zu Hause freuen sich Hund Jimo, ein Kanadischer fend Produkte, rund um das Tier angeboten. Daraus ent- Retriever, Bauernhofkatze Timba sowie Fische im Aquastand, nach zehn Jahren reinerVersandtätigkeit, Qualipet. rium und im Gartenteich über abwechslungsreiche NahHeute sind wir mit 77 Filialen in der ganzen Schweiz prä- rung und Belohnungen. Und natürlich wird regelmässig bei neuen Produkten die Akzeptanz – übrigens das mit sent. Heuer kommen nochmals fünf neue Filialen dazu. Abstand wichtigste Wort bei Tiernahrung – getestet. Haben Sie noch den Durchblick, wie viele Sorten KatIn Ihrem Geschäft gibt es auch eher exotische Produkzenfutter Qualipet im Angebot hat? MEDIZIN te. Zeugen einige dieser Artikel nicht doch von etwas gar übertriebener Tierliebe? Ich meine, exotisch sind die angesprochenen Produkte nur für Nicht-Tierhalter. Die zum Beispiel oft belächelten Hunde-Mäntelchen sind für Hunde mit wenig Fell, die sich zudem meist in der warmen Stube aufhalten, überlebenswichtig. Wären die gleichen Hunde immer im Freien, dann könnten sie sichWintertemperaturen anpassen. Und Dekorationen fürs Aquarium mögen mehr den Aquarianer als den Fisch erfreuen doch über Geschmack sollte man nicht streiten. Wo hört für Sie Tierliebe auf, und wo fängt die Vermenschlichung an? Da sollte man als Tierhalter klar differenzieren: Ein Hund ist ein Hund und gehört nicht auf einen Platz am Tisch. Erstaunlich finde ich eine Umfrage, die kürzlich in Amerika bei 450 Hausfrauen durchgeführt wurde. Auf die Frage, «Wenn Sie sich für Ihren Hund oder Ihren Mann entscheiden müssten, wofür würden Sie sich entscheiden?», haben sich 80 Prozent der Frauen für denVerbleib des Hundes im Haus entschieden. Ebenso lehne ich alles ab, womit der Besitzer das Tier sich selber angleichen will. Sei es durch gefärbtes Haar oder unnatürliche Schur. Gar noch weiter geht es, wenn Katzen ohne Fell gezüchtet werden, nur damit auch Allergiker eine Katze haben können und Ähnliches. Welche unternehmerischen Pläne haben Sie noch? Mir genügt es, wenn Qualipet weiterhin so erfolgreich unterwegs ist. Unser Motto setzen wir in dieTat um: «Wir rennen nichts nach, wir lassen aber auch nichts aus, was wir umsetzen können.» Dazu wollen wir weiter ein unabhängiges Familienunternehmen bleiben und möglichst alle Tiefreunde zufriedenstellen. Wie wertvoll sind Tiere für Sie? Sehr wertvoll, sie helfen mir immer, Spass an der Arbeit zu haben und motiviert zu bleiben. Ich geniesse es, zu Hause die Katze zu streicheln oder jedes Wochende mit dem Hund spazieren zu gehen. Dann hat das für mich nichts mit meinem Unternehmen zu tun, dies sind mein Freizeitvergnügen und mein Ausgleich. Darum bin ich auch überzeugt, es wäre wichtig, dass möglichst viele KinderVerantwortung lernen, indem sie selber einTier betreuen. So kann ein ganz anderes Verständnis für Lebewesen aufgebaut werden, die ein Handy oder Facebook nie erreichen können. Natürlich gesünder In der Nähe des Hallwilersees, im Kanton Aargau, lebt und arbeitet die Tierhomöopathin Sybille Aeschbach. Sie gehört zu den Vorreiterinnen ihres Berufsstandes und hat schon vieVon Astrid Hüni len Tieren und nicht zuletzt auch ihren Haltern geholfen. sie letztlich ihr damaliges Pferd Sancho. DerWallach kam in einem sehr schlechten Allgemeinzustand zu Sybille Aeschbach. Durch seine Vorgeschichte – das Tier lebte in Russland – hatten sich bei diesem Pferd nicht nur akute gesundheitliche Probleme, sondern auch grosse Ängste angestaut. «Da habe ich mich erstmals intensiv mit der Fragestellung auseinandergesetzt, ob es möglich wäre, die Leiden des Tieres mit Homöopathie zu lindern», erzählt Aeschbach. Und habe festgestellt, dass die natürliche Heilmethode nicht nur Menschen Hilfe bieten kann, sondern das Gleiche auch für Tiere gelte. Kurz darauf absolvierte die ehemalige kaufmännische Angestellte die Ausbildung zur Tierhomöopathin und seit Anfang 1998 hat sie ihre eigene Gesundheitspraxis mit Alternativmedizin für Tiere. Tierhomöopathin Sybille Aeschbach hat einen guten Draht zu ihren vierbeinigen Patienten. Tierische Freunde begleiten Sybille Aeschbach seit jungen Jahren. Als Kind waren es Wellensittiche und Meerschweinchen, heute möchte sich die Aargauerin einen Alltag ohne Pferd und Hund nicht vorstellen. Darum verwundert es nicht, wenn die 50-Jährige erzählt, dass ein Beruf mit Tieren schon immer ihr Traum war. Zu ihrem heutigen Beruf als diplomierte Tierhomöopathin und -psychologin fand Aeschbach aber durch eine persönliche Erfahrung. Aufgrund einer chronischen Erkrankung kam sie mit Homöopathie in Berührung und war von der Wirkung dieser Behandlungsmethode begeistert.Auf die Idee, Homöopathie auch beiTieren anzuwenden, brachte Sanfte Heilung Die Ansätze der humanen Homöopathie überträgt Aeschbach erfolgreich auf die Therapierung von Tieren. «Die homöopathischen Grundlagen sind immer dieselben, egal, ob es sich um eine Behandlung von Mensch oder Tier handelt», erklärt die Fachfrau. Ihre Behandlungsansätze gehen auf Samuel Hahnemanns Erkenntnissen, dem Urvater der Homöopathie, zurück, «darum können sie so universell angewendet werden». Deshalb ist es Sybille Aeschbach wichtig, darauf hinzuweisen, dass jedes Lebewesen anders ist, «darum braucht es auch in der tierischen Homöopathie immer ein individuell zugeschnittenes Mittel». «Ich mache mir als Erstes ein Bild vom Zustand und dem Umfeld meiner tierischen Patienten», erklärt die Tierhomöopathin, die in Fahrwangen lebt, ihre Arbeitsweise. Zu ihren Klienten gehören nebst Hunden, Katzen und Pferden auch landwirtschaftliche Nutztiere, meist aus biologisch geführten Betrieben. Die Gründe warum die Tierbesitzer Sybille Aeschbachs Rat suchen, sind vielfältig und decken die ganze Krankheitspalette von akuten Erkrankungen bis zu chronischen Leiden ab. Für alle diese Probleme findet die Tierhomöopathin nach gründlicher Abklärung ein Mittel, um dem Tier zu helfen. Sehen, fühlen, riechen Damit sie für jeden ihrer Patienten das richtige Mittel findet, legt Sybille Aeschbach besonderen Wert auf persönlichen Kontakt zu ihren Patienten: «Ferndiagnosen mache ich nicht. Das Tier zu sehen, sein Fell zu berühren, seinen Geruch wahrzunehmen, sein Verhalten zu beobachten, das sind für mich wichtige Grundpfeiler für eine fundierte professionelleAnamnese», sagt dieTierhomöopathin aus Überzeugung. Sie versuche sich ein ganzheitliches Bild des jeweiligen Patienten zu machen, «dazu gehören nicht nur das Beobachten der Charaktereigenschaften des Patienten, sondern auch die Art der Beziehung zwischen Halter und Tier». Genau genommen sei es gar kein so grosser Unterschied, ob sie als Homöopathin mit einem tierischen oder menschlichen Patienten zu tun habe, sagt sie. «Ein grosser Unterschied ist sicher jener, dassTiere nicht sprechen können, aber das ist nicht das Ausschlaggebende.» Auch ist es wichtig, dass die Symptome der so genannten Repertorien – Bücher, mit deren Hilfe das passende Mittel herausgesucht wird – anders interpretiert werden müssen. Das ist aber auch die Herausforderung, der sich Sybille Aeschbach in ihrer Arbeit stellt. «Mein Beruf ist Berufung», sagt dieAargauerin und freut sich jeden Tag aufs Neue auf die Herausforderungen, die die Tiere an sie stellen. www.aeschbach.ch MENSCHEN GETROFFEN DIE SÜDOSTSCHWEIZ AM SONNTAG | 27. FEBRUAR 2011 Martin Rütter Auf Vox unterhält Martin Rütter aus Duisburg jedes Wochenende als «Hundecoach» ein Millionenpublikum. Doch der 40-Jährige ist mehr als das: Hinter seinen humorvollen KommenVon Rachel Van der Elst taren steckt ehrliches Interesse am richtigen Umgang mit Tieren. Schachpartie mit Herrchen: Martin Rütter hat mit «D-O-G.S.» ein eigenes Tier-Trainingsprogramm aufgebaut. Der Samstagabend ist seine Zeit: Dann zeigt Martin Rütter, was er alles draufhat. In der aktuellen Staffel von «DerV.I.P. Hundeprofi» auf dem Privatfernsehsender Vox kommen die Tiere der Promis zu Wort: Unter anderen die Vierbeiner von Nina Ruge, Sonja Zietlow und «Dschungelkönig 2011» Peer Kusmagk. Dazwischen tourt Martin Rütter mit seiner eigenen Show «Deutsch-Hund, Hund Deutsch» durch den deutschsprachigen Raum. Wenn der umtriebige Ruhrpöttler mal nicht auf den Bildschirmen in die gute Stube flimmert, beschäftigen ihn verschiedene Fortbildungsseminare für Hundehalter, die in Hundezentren von speziell ausgebildeten D.O.G.S.-Coaches angeboten werden. Hier beraten Martin Rütter und sein Team zu Themen wie «Angst und Trauma», «Körpersprache und Kommunikation» oder «Apportieren». Chili hat dem Hundeprofi auf den Zahn gefühlt. Ihr Spezialgebiet ist die Kommunikation zwischen Mensch und Hund. Was unterscheidet denn den Hund vom Menschen? Martin Rütter: Der Hund ist ein sehr treuer, verlässlicher und anpassungsfähiger Partner, der schon mit einfachsten Mitteln wie genügend Betätigung und klaren, eindeutigen Regeln glücklich zu machen ist. Darüber hinaus verfügen Hunde in der Regel über eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe, sie registrieren super genau, was um sie herum geschieht. Kann man in der Erziehung etwas falsch machen? Sehr viel sogar. Ein grosses Problem ist, dass Hunde sehr häufig viel zu wenig beschäftigt werden, und das sowohl körperlich als auch geistig. Zudem werden immer noch viele Hunde vermenschlicht. Sie müssen zum Beispiel menschlichen Bedürfnissen als Kind- oder Partnerersatz entsprechen. Hierbei rücken die eigentlichen Bedürfnisse des Hundes oft in den Hintergrund. Aber auch durch Kommunikationsmissverständnisse kommt es zu Problemen zwischen Mensch und Hund. Wenn hündischeVerhaltensweisen menschlich gedeutet werden, sind die Probleme vorprogrammiert. Daher ist es wichtig, dass der Mensch die Sprache des Hundes erlernt und damit auch das Verhalten der Hunde richtig und zügig einschätzen kann. Ferner vergessen viele Hundehalter, dass Hunde hauptsächlich über Körpersprache kommunizieren. Die Lautsprache spielt nur eine untergeordnete Rolle.Viele Menschen meinen jedoch immer noch, je mehr und je lauter man einem Hund Befehle gibt, desto besser kommen diese beim Hund an. Was war Ihr skurrilstes Erlebnis? Oh Gott, das sind so viele Geschichten, dass ich nur ungern eine heraushebe. Aber ein Tipp: Besuchen Sie mein Live-Programm «HundDeutsch, Deutsch-Hund», denn die Show ist letztlich ein Sammelsurium von Anekdoten aus meiner bisherigen 20-jährigen Arbeit als Hundetrainer. Stimmt das? Das ist Quatsch, Hunde haben ein gutes Hörvermögen und können selbst ein geflüstertes Wort gut verstehen. Ein weiteres wichtiges Thema in der Hundeerziehung ist Konsequenz. Ständig wechselnde «Regeln» führen zu einer starken Verunsicherung des Hundes, er weiss nicht mehr, woran er ist. Darf ein Hund zum Beispiel. zur Begrüssung am Menschen hochspringen, weil dieser sich freut, seinen Hund nach langer Abwesenheit wiederzusehen, amAbend aber, wenn der Mensch mit Abendkleidung aus dem Theater kommt, ist dies dann nicht erwünscht, kann das zu Problemen in der Mensch-Hund-Beziehung führen. Sag mir, wer dein Hund ist – und ich sage dir, wer du bist: Geht das? Rein optisch eher nicht. Aber in vielen Fällen ist eine Zuordnung Hund–Mensch möglich, wenn man die Charaktereigenschaften und Interessen einer Rasse kennt. So passt beispielsweise ein aktiver Hund wie ein Border-Collie eher zu einem Menschen mit sportlichem Interesse. Ich denke auch, dass sich im Laufe der Zeit die Charaktereigenschaften in gewissen Fällen immer stärker angleichen. Mina beispielsweise, meine Golden-Retriever-Hündin, ähnelt mir immer mehr, sie wird von Jahr zu Jahr klüger. Meine Kinder entgegnen dann: Sie wird immer verfressener. Hundecoach Der 41-jährige Martin Rütter ist eine Koriphäe auf seinem Gebiet. Er hat das Programm «D.O.G.S» entwickelt, das übersetzt etwa «am Hund orientiertes Führungssystem» bedeutet. Jeder Hund brauche Führung, weil er nur in hierarchischen Sozialstrukturen zufrieden sein könnte, heisst es auf seiner Homepage www.ruetters-dogs.de. Seine Erfahrungen als Tier- und Menschencoach hat er in seiner Show «Hund-Deutsch, Deutsch-Hund» verarbeitet, mit der er derzeit aufTournee und im Herbst auch in der Schweiz zu sehen ist. rve «Hund-Deutsch, Deutsch-Hund»: Martin Rütter live am 20. September in Basel, am 21. und 22. September in Zürich und am 27. September in Kreuzlingen. Infos unter www.ruetters-dogs.de und www.martin-ruetter-live.de 4 H A P P Y B I RT H D AY Rainhard Fendrich Der österreichische Liedermacher verbrachte seine Schulzeit in einem katholischen Internat. Danach begann er ein Jus-Studium, das er aber wieder abbrach, um mit verschiedenen Jobs seinen Schauspiel- und Gesangsunterricht zu finanzieren. Im August 1981 landete er mit «Strada del sole» den österreichischen Sommerhit des Jahres. Mit «Schickeria» und «Oben ohne» folgten 1982 die nächsten Nummer-1-Hits. Zu dieser Zeit wurde Fendrich bereits als Shooting-Star desAustro-Pop gefeiert. Mit «Macho Macho» erreichte Fendrich 1988 erneut die Spitzen der Charts. Gleichzeitig war das der grosse Durchbruch in der Schweiz und in Deutschland. Bis ist der Song ein populäres Partylied. In den vergangenen Jahren stand Fendrich nicht nur wegen seiner musikalischen Leistungen im Blickfeld der Berichterstattung, sondern auch wegen privaterTurbulenzen. Der 56Jährige hat Ende des letzten Jahres zum zweiten Mal geheiratet. Aus der ersten Ehe hat Fendrich drei Kinder, zwei Söhne im Alter von 19 und 25 Jahren und eine Tochter, die als Kleinkind starb. Seine zweite Frau Ina erwartet in diesen Tagen das erste gemeinsame Kind. Geboren: Beruf: Songs (Auswahl): am 27. Februar 1955 in Wien Liedermacher, Moderator, Schauspieler «Oben ohne» (1982), «Es lebe der Sport» (1983), «Macho Macho» (1988), «I Am From Austria» (1990), «Blond» (1997) KNIGGE Guter Hund! Pudel, Mops und Dogge müssen sich benehmen können. Der Benimm richtet sich nach ungeschriebenen Gesetzen, die Herrchen und Frauchen kennen müssen. Viele Hundebesitzer sind unsicher, wann es angebracht ist, ihren Vierbeiner anzuleinen. Wo keine ausdrückliche Leinenpflicht besteht, es aber dennoch zur Debatte steht, gilt der Grundsatz: Im Zweifelsfall anleinen. Dies vor allem dann, wenn Jogger, Spaziergänger oder Velofahrer den Weg kreuzen. Dasselbe gilt, wenn sich ein Hund nähert, der ebenfalls angeleint ist. Da Hunde gesellige Tiere sind, sind sie auch gern mal im Café mit dabei. Solange kein Hunde-Verbotsschild am Eingang hängt, sind Vierbeiner erlaubt. Rücksichtnahme ist aber auch hier oberstes Gebot. Bello sollte nicht irgendwo, sondern unter Herrchens Tisch oder Stuhl liegen. Bellen und Betteln an fremden Tischen ist ein No-Go. Auch das Füttern vom Tisch wird von vielen als unhöflich empfunden und sollte darum unterlassen werden. chch Beilage zur «Südostschweiz am Sonntag» Redaktion: Mirjam Fassold (Leitung), Astrid Hüni Redaktion «Chili» Die Südostschweiz, Postfach 102, 7007 Chur Telefon: 081 255 50 50 E-Mail: [email protected] Anzeigen: Südostschweiz Publicitas AG, Chur Comercialstrasse 20, Postfach, 7007 Chur Telefon: 081 255 58 58 E-Mail: [email protected] Bilder dieser Ausgabe: Nadja Simmen, Fadrina Hofmann, Sybille Aeschbach, Keystone, Pressedienste, Pixelio.de BEI TISCH A U S G E L Ö F F E LT DIE SÜDOSTSCHWEIZ AM SONNTAG | 27. FEBRUAR 2011 5 Piz Linard, Lavin Im Gasthaus am Platz findet die rasende Seele Rast. Das Hotel «Piz Linard» in Lavin zelebriert das Verspielte, sowohl in der Küche als auch beim Von Fadrina Hofmann Ambiente. Das beeindruckende Hotel «Piz Linard» in Lavin hat das ganze Jahr über geöffnet, damit auch die einheimischen Gäste stets eine offene Tür vorfinden. Mitten im Dorf Lavin, am grossen Platz, steht das Hotel «Piz Linard». Der kleine Palazzo mit rosa Fassade war einst Wegschenke und Kutscherstube. Hier war der Ort für Tanz, Theater und Filmdrehs. Heute ist das «Piz Linard» ein Gasthaus «mit Herz und Seele», wie Wirt Hans Schmid betont. Das Gasthaus wirbt mit Einfachheit und zelebriert dasVerspielte und Poetische, sei dies bei der Einrichtung, beim Licht oder beim Essen. «‘Die Zeit zu geniessen, die Kunst zu verwöhnen’, ist unser Slogan», sagt der Gastgeber. Das «Piz Linard» ist ein Gasthaus für Genuss in authentischer Atmosphäre. Glanzstück des Hauses ist der Mitte der Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts gebaute Arvensaal. SMOKE Hier werden gerne Feste gefeiert Der 1926 gebaute grosse Arvensaal ist das Glanzstück des Hauses. Hohe Von einfach bis rustikal Auf den Teller kommen einfache Gerichte ebenso wie raffinierte Kreationen. Die Küche ist regional geprägt und hat eine mediterrane Note, «französisch abgeschmeckt», nennt es der Wirt. Der Gast kommt in den Genuss von Risotto aus dem Topf, Pasta wie bei Nonna, Wurstplatte oderTintenfisch, Käse-Fondue oder einheimische Spezialitäten. Empfehlenswert ist zum Beispiel das Kartoffelgericht «Plain in pigna». Günstig und gesellig, lautet das Motto. Die Gerichte tragen so originelle Namen wie «Vogelheu» (in Rahm und Ei geröstete Brotfetzen mit einer Schale Apfelmus) oder «Zio Pio» (Gnocchi an Sauce vom Toggenbur- Überraschung im Glas Es ist dasselbe Phänomen wie beim Wein: Am besten schmecken Zigarren dort, wo derTabak wächst, aus dem sie gefertigt werden. Eine Tatsache, die den Geniessern neben schönen Ferienerinnerungen auch das Dilemma schlechthin beschert: «Wie transportiere und lagere ich meine Zigarren am optimalsten?» Marc Portmann (27) ist Geschäftsführer des Tabakhauses Vaduz und der wohl jüngste Tabakexperte der Schweiz. Fensterbogen lassen tagsüber viel Licht ins Innere. Abends verleiht eine schlichte Lichtblume des einheimischen Künstlerpaars Madlaina Lys und Flurin Bischoff dem Raum eine feierliche Atmosphäre. «Im Arvensaal laden wir allabendlich zum Gaumentanz», so der Gastgeber. Der Saal bietet Platz für 40 bis 60 Personen. Es braucht wenig Fantasie, um sich hier ein Fest mit Musik und Tanz vorzustellen. «Am Wochenende haben wir viele Hochzeiten und Geburtstagsfeiern», erzählt Schmid. Darum werde auf den Sommer noch ein Festsaal im ersten Stock reaktiviert. «Thema des Raums soll ‘le salon de femmes’ sein», verrät der Wirt. Zusätzlich zum Saal bietet sich die Arvenstube als Ort für ein Mittag- oder Nachtessen an. Hier finden bis zu 30 Personen Platz. Bei grossen Festen kann gar aus Saal und Stube ein Ganzes gemacht werden. Die beiden Räume ergänzen sich auf ideale Weise. Und wenn der Tag zu schön ist, um drinnen zu sitzen, lässt sich der Sonnenschein wunderbar auf der Terrasse am Dorfplatz geniessen. Neben den klassischen Lösungen Humidor und Porzellandose gab es früher eine ebenso praktische wie simple, dem allseits bekannten Einweckglas von der Oma ähnliche Lösung: den Glas-Jar. Das Stück kommt ohne Befeuchtungselement, dafür mit Gummidichtung undVerschlussklammern aus Metall daher. Ebenso simpel ist dieAnwendung: Der Glas-Jar wurde in Kuba luftdicht verschlossen und versiegelt und ging auf die weite Reise zum Kunden – befüllt mit Zigarren, sozusagen im eigenen kubanischen Mikroklima. Kundige Sammler wissen schon lange über die besonderen Qualitäten der Zigarren aus den Jars. So schreibt Min Ron Nee (Zigarrensammler aus Hongkong) in der «Illustrierten Enzyklopädie der postrevolutionären HavannaZigarren»: «Ältere Exemplare haben ein sehr feines und delikates Bouquet, ganz so wie ein gereifter grosser Burgunder. Je weniger diese Zigarren im Glas-Jar gestört werden, desto besser entwickelt sich ihr Bouquet, und sie sind das klassische Beispiel dafür, dass Zigarren, wenn sie in luftdichter Umgebung eingeschlossen sind, einen Rei- feprozess durchleben, der mit dem von ‘Wein in der Flasche’ vergleichbar ist.» Die Marke H. Upmann hielt den GlasJars lange dieTreue, gab sie aber vor einigen Jahrzehnten leider auf. Doch nun kommen sie als Sonderserie zurück, befüllt mit 25 Noellas im Format Cosaco.Wir halten sie für ein absolutes «must have» – nicht nur für Sammler, sondern auch für erfahrene Geniesser, die selbst die Vorteile der Glas-Jars erfahren und beurteilen wollen. Die Noellas sind – im jungen Zustand – mittelkräftig und feinaromatisch, eine nicht zu würzige Zigarre im heutigen Havanna-Stil mit gutem Reifpotenzial. Unsere Empfehlung: Den Jar verschlossen lassen. in den Keller stellen und erst in einigen Jahren wieder nach ihm schauen – Sie werden die Zigarre lieben. H. Upmann Noella, Cosaco, Cepo 42 Länge 135 mm, Glas-Jar à 25 Zigarren 300 Franken. ger Schimmelkäse und eine Schale gekochte Birnenschnitze). Für den kleinen Hunger gibt es Kastaniensuppe oder Randen-Carpaccio. Als Tellergericht stehen Capuns, Hirschpfeffer oder der «Alpsegen» auf der Menükarte. Letzterer besteht aus drei saftigen Lammkottelets an Rosmarin-Knoblauch-Jus, dazu Steinpilz-Risotto und Blattspinat. Zum Dessert ist die einmalige und originale Engadiner Nusstorte des einheimischen Bäckers Robert Giacometti empfehlenswert. Je nach Anlass, Tageszeit und Hunger bewegen sich die Preise für ein Gericht zwischen sieben und 38 Franken. Eine grosseWein- undTeekarte rundet das Angebot ab. Apropos Wein: Wer Glück hat, bekommt einen edlen Rotwein zum Preis des Hausweins – wenn es der Zufall gerade will und noch ein kleiner Rest ausgetrunken werden sollte. Ohne Pause Das Hotel und das Restaurant des «Piz Linard» sind das ganze Jahr über geöffnet. «Wir möchten mit dem Restaurantbetrieb an 365 Tagen im Jahr auch den einheimischen Gästen entgegenkommen», so Schmid. Auch das kulturelle Leben kommt im «Piz Linard» nicht zu kurz, regelmässig werden Konzerte und Ausstellungen veranstaltet. Im hauseigenen «Cinemacun» werden Filmzyklen und der Sonntagsfilm gezeigt. Und danach kann man den Abend noch gemütlich in der hauseigenen Dorfschenke «Ustaria» ausklingen lassen. Hotel «Piz Linard», 7543 Lavin. Telefon 081 862 26 26, [email protected], www.pizlinard.ch. Sieben Tage die Woche geöffnet. BESSERESSER Grüne Versuchung Pesto ist wohl die bekannteste Sauce Liguriens. Die wichtigste Zutat der grünen Köstlichkeit ist der Basilikum. Der Name «Pesto» stammt von «pestare» (zerstampfen), denn die Zutaten werden – in der manuellen Herstellung – in einem Steinmörser mit einem Holzstössel zerstampft. Verwendet werden vorzugsweise junge Basilikumblätter, Knoblauch, Pinienkerne, Salz und Käse. Das älteste bekannte Rezept für Pesto geht auf Anfang des 19. Jahrhunderts zurück. Am entscheidensten ist, dass junger, klein- und zartblättriger, hellgrüner Basilikum verwendet wird. Diesen Klassiker der italienischen Küche hat Coop Fine Food neu im Sortiment als «Pesto con Basilico Genovese D.O.P.». Mildes Olivenöl extra vergine ausTaggiasca-Oliven – sie gehören zu den wichtigsten Sorten Liguriens – und kleinblättriger, hocharomatischer Basilikum bilden die perfekte Basis. Ergänzt wird das Rezept mit Parmigian Reggiano D.O.P., einheimischem Knoblauch und Pinienkernen. Diese hochwertigen Komponenten garantieren ein besonders authentisches Geschmackserlebnis. chch Fine Food «Pesto con Basilico Genovese D.O.P.», 130 g für 7.90 Franken, erhältlich in grösseren Coop Supermärkten. STYLE VORHER/NACHER DIE SÜDOSTSCHWEIZ AM SONNTAG | 27. FEBRUAR 2011 6 Monika fühlt sich wohl Einige Fältchen, Veränderung der Haare und «neue Rundungen» machten Monika Accola aus Klosters zunehmend unzufrieden. Das Vorher/Nachher-Team gab der Prättigauerin StyVon Astrid Hüni ling-Tipps, um sich wieder rundum wohlzufühlen. In Sachen Mode und Styling ist MonikaAccolas grösstes Problem, dass sich Haut und Haare mit zunehmendem Alter verändern. Ebenso habe sich mit den Jahren die eine oder andere Rundung angesetzt, die trotz disziplinierter Ernährung nicht mehr wegzukriegen ist, schreibt sie in ihrer Bewerbung. Die 62-jährige Monika ist eine sportliche und mit 172 Zentimetern Körperlänge gross gewachsene Frau, die Skifahren und Golfspielen zu ihren grössten Hobbys zählt.Vor einiger Zeit hat die lebensfrohe Monika ihren Beruf als Freizeitpädagogin an den Nagel gehängt und möchte nun die schönen Seiten des Lebens geniessen. Dafür wünscht sich die Klosterserin gute Tipps in Sachen Mode und Styling. MonikasVorher/Nachher-Tag beginnt bei Style & More. Dort wird sie bereits von Styling-Chefin Inez Masü- ger-Jönke erwartet, die sich sogleich dem Gesicht der Kandidatin widmet. Masüger deckt als Erstes Pigmentflecken und Rötungen ab und gleicht somit den Teint perfekt aus. Dann zupft sie die Augenbrauen in Form und betont diese. «Eine Massnahme, die bei Brillenträgerinnen besonders wichtig ist», sagt die Visagistin. Als Nächstes grundiert sie Monikas Augen in mattem Beige und Aubergine auf, was bei Schlupflidern besonders vorteilhaft wirkt. Den Lidstrich zieht die Fachfrau in rauchigem Blaugrau und betont den Wimpernkranz schwarz, dazu weisser Kajal, der die Augenpartie öffnet, und als Letztes tuscht Masüger dieWimpern von Monika mit schwarzer Mascara – fertig ist dasAugen-Make-up. Den letzten Frischekick in Monikas Gesicht zaubert das Rosé, das Inez Masüger-Jönke auf Lippen und Wangen aufträgt. Vorher Nachher Monika Accola fühlte sich schon seit einiger Zeit nicht mehr richtig wohl in ihrem Outfit. Sportliche Eleganz mit Stil: Tunika aus Crash-Leinen (219 Franken), Hose (129 Franken, beides von Frank Walder), Shirt (59.90 Franken, Gerry Weber), Schal (44.90), Pumps (319 Franken), Tasche (869 Franken) beides von Navyboot. MELDEN SIE SICH Haben Sie Lust bekommen, sich ebenfalls von unseren Styling-Expertinnen verwandeln zu lassen? Möchten auch Sie einen Montag lang im Mittelpunkt des Interesses stehen und vor der Kamera unseres Fotografen zu einem neuen Menschen werden? Dann melden Sie sich mit einem kurzen Brief bei der Redaktion «Chili», «Südostschweiz am Sonntag», Comercialstrasse 22, 7007 Chur. Oder schicken Sie eine E-Mail an [email protected]. Verraten Sie uns bitte Ihr Alter, Ihre Konfektionsgrösse und StylingProbleme (und ob Sie Brille tragen), Ihre Anschrift und Telefonnummer. Die Anmeldung muss persönlich erfolgen. Strahlend gehts weiter ins Studio 01 zu Coiffeuse Lea Channing. Sie empfiehlt Monika, das Haar in der Nackenpartie künftigt etwas länger zu tragen. Das zieht die Frisur optisch in die Länge und lenkt von der eher runden Gesichtsform ab. Die Haarstylistin schneidet die Haare im Nacken darum gar nicht, dafür stuft sie die Mittelpartie von Monikas Frisur stärker durch. Bisher peppte die Kandidatin ihre grau-melierten Haare mit blonden Mèches auf, Channing rät Monika zusätzlich noch dunkle Mèches einzufärben. Diese sorgen für noch mehr Struktur. Femininer Stil in kühlen Farben Letzte Etappe ist Mode Herzog, wo Modeberaterin Marianne Herzog bereits mit modischen Highlights auf die Kandidatin wartet. Hier gibt es zuerst eine Farbberatung. «Kühle Farben wie Blau und die modische Kombination Schwarz/Beige stehen ihr besonders gut», sagt Herzog. Besonders vorteilhaft sind für Monika lange Oberteile wie Tunikas. Diese in Kombination mit schmalen gerade geschnittenen Hosen getragen machen aus der Prättigauerin eine sportlich-elegante Dame. «Besonders wichtig ist es, schön fallende Stoffe auszuwählen», sagt die Modeberaterin. Damit der neue Haarschnitt und Monikas strahlendes Lachen schön zur Geltung kommen, empfiehlt die Fachfrau, darauf zu achten, dass die Halspartie mit V-Ausschnitten, hängenden Schals oder langen Ketten optisch gestreckt wird. Passende, nicht zu feine Schuhe – Absätze sind bei Monikas Körpergrösse nicht unbedingt nötig – und (eher grosse) Taschen findet Monika schliesslich bei Navyboot. Schwarze Hose (149 Franken), Shirt (99.90 Franken), Jacke (319 Franken, alles Frank Walder), Schuhe (299 Franken) von Navyboot. Unser Styling-Team Das «Chili»-Styling-Team wird von Inez Masüger-Jönke geleitet, die den Kandidatinnen und Kandidaten während des gesamten Stylings beratend zur Seite steht und eng mit den Fachgeschäften zusammenarbeitet. Beim Styling von Monika Accola waren folgende Bündner Fachgeschäfte beteiligt: style & more, Rathausgasse 8, Chur; Telefon 079 226 23 63. Inez MasügerJönke bietet neben persönlichen Makeup- und Stilberatungen auch PermanentMake-up, Augenbrauenzupfen, Augenbrauen- und Wimpernfärben sowie Makeup für alle Gelegenheiten an. Teil von style & more ist eine Visagistenschule; ausserdem findet man hier hochwertige Secondhand-Bekleidung aus der ganzen Schweiz sowie Profi-Schminkprodukte. Studio 01, Obere Gasse 29, Chur; Telefon 081 252 03 67. Lea Channing, die Coiffeuse mit einem Blick für die richtige Farbe und einem guten Händchen für den perfekten Schnitt und Haarverlängerungen. Mode Herzog, Quaderstrasse 2, Chur; Telefon 081 252 91 77. Mode für jeden Anlass – und für Damen die Wert auf kompetente Beratung legen. Navyboot, Bahnhofstrasse, Chur; Telefon 081 250 07 67. Edles Schuhwerk für sie und ihn. UNTERWEGS IM HOTEL WOHNEN DIE SÜDOSTSCHWEIZ AM SONNTAG | 27. FEBRUAR 2011 Klosterbräu, Seefeld 7 MAIL AUS … … Südafrika Ist Südafrika ein gescheiterter Staat, dem unvermeidlichen Untergang nahe? Folgen wir, dem traurigen Beispiel so vieler afrikanischer Länder? Versinken wir unter dem Kreuz politischer Inkompetenz, Machtgier und Koruption im miefigen Treibsand des Schwarzen Kontinents? Hat die regierende ANC bei den versprochenen wirtschaftlichen und ökonomischen Wunderwerken versagt? Negative Zukunftsprognosen, geschürt durch entsprechende Presseberichte sind zahlreich. Seit 1994 haben über eine Million weisse Bürger das Land verlassen. «Der letzte weisse Mann soll bitte vor derAbreise das Licht ausschalten», ist ein allzu oft gehörter, trauriger Witz. Wie beurteilt man einen «gescheiterten Staat»?Wie definiert man, ob Südafrika heute, 16 Jahre nach der Abschaffung der Apartheidpolitik, wirtschaftlich ein besseres Land ist? Das 5-Stern-Hotel «Klosterbräu» in Seefeld, Österreich, freut sich neben den zweibeinigen auch auf vierbeinige Gäste. Die tierischen Gastgeber Moritz, Gina und Pipo haben gemeinVon Astrid Hüni sam mit der Besitzerfamilie Seyrling einige Überraschungen parat. Soweit man sich auf amtliche Statistiken verlassen kann, leuchten die Lichter für alle Bevölkerungsschichten, heute heller als je zuvor. Die südafrikanischeWirtschaft ist um 63 Prozent gewachsen, seit Nelson Mandela das Land auf den Pfad der Freiheit führte. Während dieser Zeit ist die Bevölkerungszahl um 39 Prozent, das sind 14 Millionen Menschen, auf 49 Millionen angestiegen. Das durchschnittliche Einkommen pro Einwohner soll, laut amtlicher Berechnung, um 27 Prozent gestiegen sein. Es wohnen heute 10,4 Millionen Familien in konventionell (Ziegel, Holz, Beton) errichteten Häusern und Wohnungen, dem gegenüber waren es 1996 erst 5,7 Millionen. Das entspricht einer Zunahme von 80 Prozent. Gleichzeitig wurde die Versorgung mit Elektrizität und die Trinkwasserzufuhr für die Bevölkerung massiv erhöht.Wenn früher noch in den Blechhütten der Townships mit Paraffin oder Feuer gekocht und geheizt wurde, erfreuen sich heute – rein statistisch – alle Einwohner eines elektrischen Kochherds. Das traditionsreiche Hotel «Klosterbräu» in Seefeld hat nicht nur für tierische Gäste einiges parat. In den grosszügigen Zimmern lässt sich wunderbar erholen nach einem Besuch im neu gebauten Wellnessbereich. Mit einem Augenzwinkern könnte man sagen, dass die Vierbeiner im «Klosterbräu» in Seefeld fast noch ein wenig mehr Luxus geniessen als ihre Herrchen und Frauchen.Auf den Zimmern stehen schon bei der Anreise Kuscheldecke und Fressnapf parat – selbstverständlich in passender Grösse. Luxusferien und Hundeliebe gehen Hand in Hand Bereits in sechster Generation führt die Familie Seyrling das Traditionshaus auf dem Hochplateau von Seefeld. Hier sind Hunde nicht nur willkommen, sie sind richtige Freunde des Hauses. Die drei Vierbeiner der Besitzerfamilie, Moritz, Gina und Pipo, werden darum auch als Gastgeber für ihre vierbeinigen Freunde genannt. Hier wird gezeigt, dass Luxusferien und Hundeliebe gleichzeitig möglich sind. Es gibt selbst Zimmer mit Garten, damit der Hund genügend Auslauf hat. An alles gedacht Im Tiroler 5-Stern-Haus sind die Vierbeiner in zwei Restaurants gern gesehene Gäste; selbst einen Frühstücksraum gibt es für Mensch und Tier. Wer eine Tour ohne BUCHTIPP Hund unternehmen möchte, nutzt den Gassi-Service, bei dem die Mitarbeiter des Hotels die Hunde ausführen. Wanderungen mit Hund verschiedener Schwierigkeitsgrade werden geführt angeboten; wer lieber auf eigene Faust unterwegs ist, kann sich eine Wanderkarte an der Reception besorgen. Trinkmöglichkeiten für Hunde stehen in allen Bars und Restaurants zur Verfügung, und jede Woche gibt es Spielnachmittage mit den Hunden. Dank eine nahe gelegene Tierarztpraxis ist im Ernstfall auch für das gesundheitliche Wohl des Hundes gesorgt. Sämtliches Hundezubehör ist im Hotel enthalten; Halsband, Geschirr und Leine leiht man sich einfach an der Rezeption aus. Für Hunde, die auf Diät gehalten werden, gibt es spezielle Ernährungspläne. Das sind wirklich allumfassende Ferien mit dem Hund. Hotel «Klosterbräu», Klosterstrasse 30, 6100 Seefeld/Austria, Telefon +43 (0)5212 2621-0, www.klosterbraeu.com; Übernachtung im Doppelzimmer ab 139 Euro, inkl. Frühstück und Nachtessen und Willkommensaperitif. Für Haustiere wird für den «5 Sterne für 4 Pfoten»-Service eine Pauschale von 23 Euro pro Tag (ohne Futter) inklusive Schlafkissen und Näpfen verrechnet. Die Kehrseite ist allerdings weniger rosig: Mit etwa 1000 Aidstoten täglich hält Südafrika denWeltrekord.Tausende illegale Zuwanderer aus den verarmten nördlichen Nachbarstaaten überqueren ungehindert die Grenze. Die Townships am Rand der Städte scheinen nach wie vor unaufhaltsam zu wachsen. Regelmässige Streiks und Demonstrationen sind Zeichen gärender Unzufriedenheit. Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst. Allerdings ist die Ungleichheit nicht mehr ausschliesslich zwischen Schwarz undWeiss, sondern innerhalb der verschiedenen Rassengruppen. Die Luxuslimousinen der ANC-Parteifunktionäre und deren Genossen erinnern an den Genfer Autosalon. Unerklärliche, schattige politische Manöver mahnen daran, dass das wilde Afrika noch direkt hinter dem nächsten Horizont wartet. Trotz gelegentlichen Stromausfalls ist ein Erlöschen der Lichter unwahrscheinlich, denn Südafrikas Fortschritt steht auf dem soliden Fundament einer modernen Demokratie, gesunder Wirtschaft und einer der fortschrittlichsten Verfassungen der Welt. Ueli Wiederkehr ist Architekt, Schweizer, seit 1966 mit Wohnsitz in Simon’s Town (Südafrika) am Kap der Guten Hoffnung. Der etwas andere Hotelführer Ferien mit dem Haustier werden immer beliebter. Nicht nur weil Ferienplätze in Tierheimen rar sind, sondern weil sich auch immer weniger Leute für die schönste Zeit des Jahres von ihrem Liebling trennen wollen. Spezialisierung ist ein grosses Thema, auch in Sachen Ferienangebote kommt diesem Schlagwort immer grössere Bedeutung zu. Verreisen mit dem Haustier ist in Mode. Der «Hotelführer für Zwei- und Vierbeiner» aus dem Edition-Janka-Verlag im deutschen Alzenau ist ein Spezialreiseführer, der nicht nur hundefreundliche Unterkünfte vorstellt, sondern auch für andere tierische Begleiter, wie Katzen, Pferde, Meerschweinchen, Hamster oder Kaninchen, die passenden Angebote auflistet. Das Buch ist aktuell in der sechsten und überarbeitetenAuflage erhältlich. Es bietet auf knapp 200 Seiten alles, was Tierfreunde über ihre Ferien mit dem Vierbeiner wissen müssen.Angefangen mit Tipps zum Reisen mit Tieren bis hin zu Details wie Hundesitter, Gassidienst, Hunde-Physiotherapie oder die Frage nach Hundetoilettenbeuteln, der Reiseführer weiss die Antwort. Bei den Unterkünften ist nicht nur das übliche «Tiere erlaubt»Symbol abgebildet, das Buch geht noch viel weiter. Einfache klare Piktogramme zeigen an, welchesTier mitgebracht werden kann, vom Pferd bis zum Hamster. Ebenfalls wichtig und für jede Unterkunft angegeben ist, wie weit derWeg zur nächsten Grünfläche ist oder die Entfernung zum nächsten Tierfutterhändler oder zum Tierarzt. Alles Informationen, die fürTierhalter wichtig sind. Zahlreiche farbige Fotos illustrieren das Buch. Für Deutschland, die Schweiz, Österreich oder Italien wurden Hotels, Pensionen und Privatwohnungen zusammengestellt, welche auf die Bedürfnisse von Tierhaltern zugeschnitten sind. Auch die Entfernung zum nächsten Hundestrand, resp. zur nächsten Badegelegenheit für Tiere findet ebenso Erwähnung. Eine weitere Besonderheit ist die Präsentation von über 120 Hundestränden an Nord- und Ostsee inWort und Bild. Im Gepäck vonTierhaltern ist das Buch eine nützliche Hilfe. Die detaillierten Infos helfen so manch böse Überraschung zu verhindern. hue Kerstin Schindel-Arnhold: «Hotelführer für Zwei- und Vierbeiner». 168 Seiten. 21.50 Franken. Erhältlich im Buchhandel. Der «Hotelführer für Zwei- und Vierbeiner» bietet gute Information. SONNTAG DIE SÜDOSTSCHWEIZ AM SONNTAG | 27. FEBRUAR 2011 Lernen von der Republik Vanuatu HOROSKOP Wassermann 21.1.–19.2. Das Abenteuer ruft! Uranus und Jupiter im harmonischen Winkel zeigen eine dynamische Zeit voller Wachstumsmöglichkeiten an. Nun gilt es, schnell zu reagieren, diese Glückssträhne sollte genutzt werden.AbWochenmitte wandertVenus in Ihr Zeichen, das zeigt ein Plus an Liebeslust und Lebensfreude an. Widder 21.3.–20.4. Uranus tritt in Ihr Zeichen ein. Die Anfangsdaten spüren wie sie ein kosmischer Wirbelwind erfasst und die Lust auf Veränderung verstärkt. Nun sind Sie bereit, allen Widerständen zum Trotz Pioniertaten zu vollbringen. Auch Ihre Abenteuerlust erwacht, und ihre Bereitschaft, Neuland zu betreten, nimmt zu. Zwillinge 22.5.–21.6. Im privaten und im beruflichen Bereich sind Sie nicht sehr geduldig. Lassen Sie Ihre Launen nicht an Ihren Mitmenschen aus. Es gibt in dieserWoche jede Menge zu erledigen, und Sie brauchen ein gutes Zeitmanagement, um alle Herausforderungen zu meistern. In die Hände spucken und zupacken ist angesagt. Löwe 23.7.–23.8. Sie können dieseWoche im Job und in Gesellschaft glänzen, und auch die Kommunikation läuft wunderbar. Gut möglich, dass einige Ihrer Kollegen neidisch auf Ihre Aktivitäten schielen. Doch Jupiter hilft herauszufinden, wer es ehrlich mit Ihnen meint. Kurze Reisen, Projekte und Aussentermine laufen gut ab. Waage 24.9.–23.10. Den Anfangsdaten weht eine steife Brise entgegen. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie vom Kurs abkommen. Vieles kommt anders als gedacht, und auch so mancher radikale Bruch ist denkbar. Die anderenWaagen spüren diese Energie nicht so stark, trotzdem können sich überraschende Wendungen ergeben. Schütze 23.11.–21.12. Sonne, Uranus und Merkur stehen in Opposition zu Ihrem Zeichen. Es besteht die Gefahr, dass Sie sich verausgaben, weil Sie Ihre Kondition überschätzen. Pausen statt Power. Mit diesem Motto kommen Sie gut über die Runden. Übertriebener Ehrgeiz würde Ihnen nur den Blick auf vorhandene Chancen verstellen. AM RANDE Fische 20.2.–20.3. Sie schaffen es dieseWoche gut, sich souverän durchzusetzen. Sie lassen sich nicht von anderen vereinnahmen und gehen Ihren eigenen Weg, ohne Rücksicht auf Verluste. Nicht über Leichen gehen, lassen Sie Ihre Umwelt zumindest «pro forma» mitentscheiden. Sonst machen Sie sich im Kollegenkreis unbeliebt. Von Olivier Berger. – Der Mensch ist geneigt, das Eigene stets für das Richtige und damit dasAlleinseligmachende zu halten. Das führt dazu, dass er fremden Kulturen seinen Glauben oder sein Gesellschaftsmodell vermitteln will – was nicht per se schlecht, aber schon gar nicht immer gut ist. Auch die bescheidene Schweiz ist vor Selbstbeweihräucherung nicht gefeit. Tatsächlich gibts einiges, worauf die Schweizerinnen und Schweizer stolz sein können: blühende Wirtschaftslandschaften inmitten von Euro-Krisen-Wüste, politische Stabilität, Emmentaler, Roger Federer und dieViersprachigkeit, die man auf den 41 285 helvetischen Quadratkilometern gerne für ein Unikum hält. Stier 21.4.–21.5. Sie haben in dieser Woche den Durchblick, nichts kann Sie bremsen.Trotzdem die Details beachten. Umsichtiges Vorgehen stellt die Weichen für eine positive Entwicklung. Für Verkaufsgespräche oder Verhandlungen ist diese Zeit günstig. Sie können sich auch positiv verändern. 8 Damit zuVanuatu. Die Ripablik Blong Vanuatu liegt im Südpazifik, hat gut 243 000 Einwohner und umfasst 83 Inseln, von denen 67 bewohnt sind. Das alles wäre nicht erwähnenswert, würden in Vanuatu nicht 108 verschiedene Sprachen gesprochen. Kommen in der Schweiz durch- schnittlich 1,75 Millionen Einwohner auf eine Landessprache, so sind es 2250Vanuatuer, die sich eine Sprache teilen. Der Umgang mit dieser babylonischen Vielfalt ist so pragmatisch, wie er für die im Idiomstreit gefangenen Rätoromanen Vorbild sein könnte: Verstehen sich zwei Vanuatuer nicht, zeichnen sie den Gegenstand ihrer Beschreibung einfach mit einem Stöckchen in den Sand. Bemerkenswert ist weiter, dass sich im Parlament vonVanuatu 15 Parteien und vier Unabhängige die 52 Sitze teilen; eine Vielfalt, von welcher die Ur-Demokratie Schweiz nur träumen kann. Und selbst die Nationalhymne trägt mit «Yumi,Yumi,Yumi» einenTitel, der mehr Lebensfreude vermittelt als «Trittst im Morgenrot daher». In der Rangliste des Fussball-Weltverbands Fifa liegt Vanuatu auf Platz 163 – einen Rang hinter Malta. Das wiederum zu besiegen die heroischen Schweizer Kicker neulich nicht imstande waren. Aber das war dann ja Pech. Oder so. Krebs 22.6.–22.7. Geniessen Sie die Liebe, denn nun ist aus kosmischer Sicht für Abwechslung und Spannung gesorgt. Diese Woche könnten Sie Ihren Schatz mit einer Einladung überraschen. Vielleicht in ein Kabarett oder mal ins Kino. Das beflügelt Ihre Fantasie und bringt auch einen erotischen Faktor ins Spiel. Jungfrau 24.8.–23.9. Mars und Merkur stehen in Opposition zu Ihrem Zeichen. Lange angestaute Ärgernisse könnten sich entladen. Wenn die Bombe platzt, bleibt kein Auge trocken. Deshalb ist es wichtig, gleich Klarschiff zu machen. Provokationen gelassen hinnehmen und klare, sachliche Standpunkte vertreten. Die Spitze des Eisbergs HAUSARZT Der menschliche Organismus ist ein Wunderwerk der Natur. Immer auf Lebenserhaltung ausgerichtet, versucht er deshalb bei Störungen zu kompensieren. Je länger ein Stressfaktor auf das Individuum einwirkt, desto tiefer sinkt die Störung in Form von Krankheit in den Körper, bis sie schliesslich die Organsysteme befällt. Aber Krankheit ist nur die Spitze des Eisbergs. Unter dem kleineren, sichtbarenTeil liegt das grosse Unsichtbare, das an uns klebende Miasma, das Ursache für immer wiederkehrende Krankheit ist. Miasmatische oder erbliche Belastung bedeutet nicht zwingend, dass Krankheit auch ausbrechen muss. Krankheitsinformation ist mit Ausnahme von Geburtsgebrechen latent in unseren Genen gespeichert, und unsere DNS ist ein dynamisches Molekül, das wie alle Eiweisse und Zellen des Organismus auf innere oder Skorpion 24.10.–22.11. Diese Woche sind Sie ausgelassen und fröhlich. Einfach in guter Stimmung. In derWochenmitte vielleicht einen Schontag einlegen. Auch Sie brauchen dann und wann Ruhe, um die Batterien wieder aufzuladen. Spass und Spiel, vielleicht auch Ferien. Das Motto der Woche ist: «Genuss und Lebensfreude». Steinbock 22.12.–20.1. Einige wichtige Entscheidungen stehen an. Nehmen Sie sich diese Woche die Zeit, alles in Ruhe zu überdenken, dann kann nichts schiefgehen.Wichtig ist es auch,Vorgesetzte richtig zu nehmen. Diplomatie und Raffinesse bringen Ihnen spürbare Vorteile. Und es lohnt sich auf jeden Fall, ein wenig Geduld zu haben. BITS & BY T E S äussere Impulse reagiert. Der Ausbruch einer chronischen, familiär gehäuft vorkommenden Krankheit wie Rheuma, Migräne, Neurodermitis und Ähnliches braucht auslösende Faktoren, die genetisch angelegte Neigung aktivieren können. Dazu gehören psychischer und physischer Stress, Schock, Unterdrückung von Körperausscheidungen, ungesunde Lebensbedingungen usw. Weil wir nicht wissen, wie gross und wie unberechenbar der unsichtbareTeil unseres erblichen Eisbergs in derTiefe ist, gilt es, achtsam mit unsererWorkLife-Balance umzugehen und die Hintergründe von Körpersymptomen verstehen zu versuchen, bevor wir sie ahnungslos wegtherapieren. Damit der ganze Eisberg schmelzen kann, muss neben rein körperlicher Therapie, welcherWeg auch immer dafür gewählt wird, auch bewusste Konfliktlösung erfolgen. Die Autorin Zita Schwyter ist dipl. Homöopathin SHI/HVS mit eigener Praxis in Uznach. Sonoro Cubodock – Dockingstation Cubodock – so nennt die für ihre stilvoll designten Audiogeräte bekannte Firma Sonoro ihr neustes Produkt. Cubodock, das ist ein Lautsprechersystem mit Dockingstation in stilvollem Design und bewährter Qualität. Mit Hilfe des iPod-Docks, das sich auf der Vorderseite des Geräts befindet, lassen sich im Prinzip alle iPods und iPhones anschliessen. Auf seiner Rückseite befindet sich ein AUXToneingang, über den man Audiosignale von anderen Quellen wie MP3Playern oder dem PC empfangen kann.Via Blutooth steht auch ein kabelloses Audio Streaming zur Verfügung. Über die Fernbedienung wird zwischen den verschiedenen Tonquellen umgestellt. Cubodock ist aus einem Holzkorpus gefertigt, wobei sich das Design mit den «runden Ecken» an der sehr erfolgreichen Cubo-Serie orientiert. Das Gerät ist in den Farbkombinationen Schwarz / Schwarz, Weiss / Weiss, Walnuss / Schwarz, Bambus / Weiss,Weiss / Blau,Weiss / Grün undWeiss / Pink erhältlich. Die Frontabdeckung der Lautsprecher ist aus Metall hergestellt. Die Bedienelemente sind auf der Oberseite des Geräts angebracht. Der Cubodock ist mit vier Lautsprechern bestückt, ein Doppelmagnet Basstreiber sorgt für kontrollierte und klare Bässe, die rückwärtig ausgerichtete Bassreflexröhre ermöglicht besonders vielTiefgang im Bass. Brillante Höhen erzielen die beiden Gewebehochtöner, und dank des Digitalen Soundprozessors (DSP) bietet Cubodock ein immer optimal ausgewogenes Höhen-Tiefen-Verhältnis im Klangbild. Das Gerät wiegt etwa 3,5 Kilogramm und misst rund 380 x 162 x 164 mm und ist für den Netzbetrieb ausgerichtet. Der Sonoro Cubodock ist für etwa 450 Franken im Handel erhältlich. Der Autor Hans-Dieter Zimmermann ist Projektleiter für den Forschungsbereich eSociety an der FHS St. Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften.