Conseil d'Etat Staatsrat ANTWORT AUF DAS POSTULAT Urheber CVPO, durch Mischa Imboden (Suppl.) und Philipp Matthias Bregy Gegenstand Emission einer Anleihe zur Finanzierung von Tourismus und Bergbahnen Datum 15.12.2015 Nummer 4.0183 Die CVPO, vertreten durch die Abgeordneten Mischa Imboden (Suppleant) und Grossrat Phlilipp Matthias Bregy, fordern den Staatsrat auf, zusammen mit einem Bankinstitut die Emission einer Obligationsanleihe zu prüfen, welche zur Finanzierung von touristischer Infrastruktur von Leistungsträgern mittels rückzahlbarer und verzinslichen Darlehen dienen soll. Der Finanzmarkt bietet aufgrund der historisch tiefen Zinsen in der Tat interessante Chancen zur Projektfinanzierung. Das vorgeschlagene Modell klingt interessant, löst aber nicht das Hauptproblem vieler Unternehmen im Walliser Tourismus: Diesen gelingt es aus verschiedenen Gründen nämlich nicht, aus der eigenen Betriebstätigkeit eine genügende Rentabilität und damit ausreichende Eigenmittel zu generieren, um den Erhalt und Ausbau der eigenen Infrastruktur mit der notwendigen Dynamik voranzutreiben. Der Kanton verfügt mit den zinslosen Darlehen aus der Neuen Regionalpolitik, bzw. mit dem Tourismusfonds oder Bürgschaften im Rahmen des Tourismusgesetzes, bereits über sehr interessante Finanzierungsmöglichkeiten. Nach dem heutigen Wissensstand kann man feststellen, dass die dem Kanton für diese Hilfen zur Verfügung stehenden Instrumente momentan ausreichend mit finanziellen Ressourcen dotiert sind. Es fehlt vielmehr an unternehmerischen Projekten, welche die Anforderungen von Bund und Kanton für diese verschiedenen Hilfen erfüllen. Zudem muss auch auf der Seite der Unternehmen alles getan werden, damit diese wieder fit genug werden, um selber auf dem Finanzmarkt die Mittel für die notwendigen Investitionen zu generieren. Die Ausgabe einer solchen Obligationenanleihe durch den Kanton könnte aber zum Zeitpunkt, bei welchem die Nachfrage nach zinslosen Darlehen von Seiten der touristischen Akteure die verfügbaren Mittel übersteigt, eine mögliche Lösung darstellen. Der Grosse Rat hat mit den Anpassungen des Tourismusgesetzes, d.h. Schaffung eines Tourismusfonds und Möglichkeit zur Gewährung von Bürgschaften, in den letzten Jahren bereits einiges für die Branche getan, weshalb auf eine detaillierte Prüfung einer Anleiheemission von Seiten des Staates zum heutigen Zeitpunkt verzichtet werden kann. Der Grosse Rat wird zudem im Rahmen der Beratung des Bergbahngesetzes Ende Jahr die Möglichkeit erhalten, über die künftige Ausrichtung der staatlichen Mitfinanzierung von Investitionen in die Bergbahnen zu bestimmen. Je nach Ausgestaltung des Bergbahngesetzes wird man sich auch Gedanken über den damit entstehenden künftigen finanziellen Bedarf für den Kanton machen müssen, und wie man diesen zu finanzieren gedenkt. Der Bericht der ausserparlamentarischen Kommission zeigt, dass sich die Branche vor allem Unterstützungen in Form von A-fonds-perdu-Beiträgen wünscht. Dieser Form der Unterstützung steht der Staatsrat notabene kritisch gegenüber, da er ein Paradigmawechsel darstellen würde. Falls diese Form der Unterstützung vom Parlament dennoch gewünscht wird, so müssen die Mittel auf anderen Wegen als einer Emissionsanleihe gefunden werden. Es wird daher die Ablehnung des Postulats empfohlen. Sitten, den 13. Oktober 2016 Bürokratische Auswirkungen: Verwaltung der Dossiers Finanzielle Auswirkungen: je nach Zinssatz unterschiedlich Auswirkungen auf den NFA: keine