top Garten Obstkrankheiten erkennen und behandeln Krankheiten und Schädlinge machen sich jetzt an den Obstbäumen bemerkbar. Wie man sie erkennt und dagegen vorgeht, beschreibt Ralf Jung vom Pflanzenschutzdienst Bonn. Jetzt kontrollieren und notieren! V iele Krankheiten und Schädlinge, die Sie jetzt an Obstbäumen erkennen, lassen sich erst im nächsten Jahr bei Befallsbeginn oder vorbeugend bekämpfen. Machen Sie sich also jetzt unbedingt entsprechende Notizen in Ihrem Gartenkalender! Auch im Hausgarten sollten Sie bei entsprechendem Befall eine Behandlung einplanen, um gesundes Obst zu ernten. Verschiedene biologische Bekämpfungsmethoden stehen dafür zur Verfügung. Eine Spritzung, vor allem gegen Krankheiten, ist allerdings nur bei ent- sprechender Baumgröße möglich. Den Birnengitterrost in einem hohen alten Birnbaum kann man nur akzeptieren, allenfalls durch entsprechende Schnittmaßnahmen ein wenig eindämmen. Viele Schädlinge können Sie dagegen mit Fangmethoden in allen Bäumen erfolgreich bekämpfen. Ansonsten geht es darum, den Garten Nützling-freundlich zu gestalten, um Schwebfliege und Co. ein Zuhause zu bieten. Das Hinzukaufen und Ausbringen von Nützlingen können Sie sich im Garten ersparen. Diese Methode bringt im Freiland nichts! Apfelschorf Schadbild: Ab Anfang bis Mitte Mai ist die Krankheit durch braune samtartige Flecken zunächst auf den Blättern erkennbar. Im Laufe des Sommers treten braune Flecken dann auch auf den Früchten auf. Stark befallene Früchte wachsen nicht mehr, reißen auf und werden oft von Fruchtfäulen befallen. D ie am meisten verbreitete Krankheit an Apfel- und auch Birnbäumen ist der Schorf. Vom alten Land bis zum Bodensee tritt die Pilzkrankheit auf. 114 top agrar 6/2002 Gesunde Blüte, gesunde Ernte: Auch im Hausgarten lohnt es sich, Obstbaumkrankheiten zu bekämpfen. Fotos: Raiser (10), LK Rheinland (1), ufh (1) Infektion: Die wichtigste Infektionsquelle für Schorf ist befallenes Falllaub. Der Pilz überwintert hier. Über Niederschläge und den Wind gelangen die Wintersporen ab Mitte April auf die jungen Blätter. Etwa 10 bis 20 Tage später werden die ersten Blattflecken sichtbar. Bis Anfang/Mitte Juni finden immer wieder Infektionen mit Wintersporen vom Falllaub aus statt. Vom Sommer bis in den Herbst verbreitet sich die Krankheit dann über Sommersporen von den befallenen Blättern auf die Früchte. Bis zu 10 Generationen im Jahr kann der Pilz ausbilden. Außer auf Falllaub kann der Schorfpilz auch in Triebspitzen der Zweige überwintern und ab dem Knospenaufbruch sehr frühe Infektionen auslösen. Bekämpfung: Auch im Hausgarten kann man den Pilz nicht tolerieren. Je nach Krankheitsdruck können vorbeugende Maßnahmen Fungizidbehandlungen ver- Schorf: Im Sommer an braunen Flecken auf den Früchten erkennbar. mindern. Wichtig ist, dass die Obstbäume nicht zu stark „durchwachsen“ und rechtzeitig das Triebwachstum beenden. Empfehlenswert ist deshalb ein Schnitt direkt nach der Blüte oder im August. Auch das Einkürzen der Wurzeln mit dem Spaten verhindert ein zu triebiges Wachstum der Bäume. Falllaub sollte entfernt und auf dem Kompost eventuell mit Erde bedeckt werden. Im Erwerbsgartenbau werden nach einem Schorfwarndienst (ab vor der Blüte) regelmäßig Spritzungen durchgeführt. Für den Haus- und Kleingarten sind folgende Fungizide zugelassen: Baycor Spritzpulver, Netzschwefel (biologisch), Spezial Pilzfrei Monizin. Vier bis sieben Behandlungen sind während der Vegetation im Abstand von 7 bis 14 Tagen erforderlich. Resistente Sorten: Bei einer Neupflanzung sollte man resistente Sorten wählen, die ohne Pflanzenschutzmaßnahmen gesund bleiben. Dazu zählen z. B. folgende Apfelsorten: Florina, Rebella, Regine, Reka, Resi, Topaz. Apfelmehltau N ach Schorf ist Apfelmehltau auch in Bauerngärten eine verbreitete Krankheit in allen Anbaugebieten. Schadbild: Mehltau ist schon ab Austrieb der Knospen erkennbar. Infizierte Knospen aus dem Vorjahr treiben mit Pilzmyzel aus und bleiben stecken. Später sind Blätter und Triebe mit einem mehlartigen Belag überzogen. Infektion: Der Pilz überwintert in der Regel in den Triebspitzen. Mit dem Frühjahrsaustrieb befällt er neu gebildete Blätter, Sprosse und Blütenorgane. Bereits nach kurzer Zeit bilden sich Sommersporen, die sich in der Krone verbreiten. Trockenes Wetter und Temperaturen zwischen 20 und 25° begünstigen die Entwicklung. Regen hemmt die Sporenkeimung. Bereits im Juni besiedelt der Pilz Obstbaumkrebs O Oben: Früher Mehltau an den Knospen. Links: Späterer Mehltau an den Trieben. die neuen Knospen als Winterquartier. Bekämpfung: Eine erfolgreiche Mehltaubekämpfung ist auch im Hausgarten eine Kombination aus mechanischen und chemischen Maßnahmen. Durch konsequenten Schnitt lassen sich Fungizidspritzungen einsparen. Beim Winterschnitt wird durch das Wegschneiden infizierter Knospen das Infektionspotenzial stark reduziert. Erkrankte Triebe, die erst nach dem Austrieb sichtbar werden, sollte man kontinuierlich ausschneiden. Im Erwerbsgartenbau kommt man bei Befall um eine Spritzung nicht umhin. Die Fungizide werden am Ende der Blüte eingesetzt. Für den Haus- und Kleingarten sind folgende Präparate zugelassen: Bioblatt-Mehltaumittel (biologisch), Netzschwefel (biologisch). Etwa zwei bis vier Behandlungen sind auch in Hausgärten im Frühjahr erforderlich, um eine pilzfreie Ernte zu sichern. bstbaumkrebs ist in Regionen mit hohen Winter- und Frühjahrsniederschlägen an Äpfeln, Birnen und auch Quitten weit verbreitet (z.B. Niederrhein, Alte Land). Anfällige Sorten wie Braeburn, Cox Orange oder Elstar können durch den Pilz komplett absterben. Schadbild: Für den Laien ist die Krankheit vor allem im Winter an krebsartigen Geschwülsten an den Ästen erkennbar. Erstes Anzeichen ist oft ein kleiner braunroter eingesenkter Fleck an jungen Trieben in der Nähe eines Auges. Die Befallsstelle vergrößert sich rasch, dabei wird die Rinde an der Oberfläche aufgerissen. Die Triebe oberhalb beginnen zu welken. Infektion: An älteren Wundstellen bilden sich das ganze Jahr über Sporen. Sind diese durch die Witterung ausreichend durchfeuchtet, werden sie ausgeschleudert und über größere Entfernungen (bis ca. 100 Meter) transportiert. Besonders an Wunden, Schnittstellen und Blattnarben dringt der Erreger in gesunde Bäume ein. Während der Sommermonate werden in den jungen Krebswunden Sommersporen gebildet, die die Krankheit im Baum weiterverbreiten. Bekämpfung: Anfällige Sorten sollte man während des ganzen Jahres auf Anfangssymptome kontrollieren. Frische Befallsstellen müssen umgehend mit einem scharfen Messer bis ins gesunde Holz herausgeschnitten und mit einem Wundverschluss oder Kupferlösung verstrichen werden. Wichtig: Alle Abfälle vernichten, da sich der Pilz sonst weiterentwickelt und neue Infektionen auslöst. Übermäßige NDüngung oder ein zu starker Schnitt sollten vermieden werden, da sie das Triebwachstum ungünstig fördern. Ganz wichtig: In Befallslagen sollte man den Winterschnitt nur bei trockenem Wetter durchführen. Bei anfälligen Sorten kommt man Krebsartige Geschwülste an den Ästen kennzeichnen den Obstbaumkrebs. top agrar 6/2002 115 top Garten Wacholder dient nicht als Wirt! Nebenwirt des Birnen-Gitterrostes ist der Birnbaum. Hier gibt es keine Sortenunterschiede in der Anfälligkeit. Im Frühjahr werden die Sporen von befallenen Wacholderarten über größere Distanzen (500 m) vom Wind oder durch Insekten auf Birnbäume übertragen. Drei bis vier Wochen später erscheinen am Birnbaum auf der Blattoberseite die gelborangenen Tupfen. Diese entwi- in Befallslagen um eine zweimalige chemische Behandlung nicht umhin. Zeitpunkt der Spritzung: Beim Blattfall im Herbst sowie zum Knospenaufbruch im Frühjahr. Wobei Fungizide derzeit nur für den Erwerbsgartenbau zugelassen sind. Hobbygärtner können durch konsequente Schnittmaßnahmen den Befall eindämmen. Wunden dafür immer wieder sorgfältig ausschneiden und mit einem Wundverschlussmittel (z. B. LacBalsam, Terfanol F, Spisin) verstreichen. Feuerbrand I n Anbaugebieten mit Weinbauklima ist Feuerbrand die am meisten gefürchtete Krankheit bei Apfel, Birne oder auch Quitte, die sich bei Befall nicht mehr bekämpfen lässt. Ein infizierter Baum kann innerhalb eines Jahres absterben. Schadbild: Der Laie erkennt die Bakterienkrankheit kurz nach der Blüte an abgestorbenen schwarzen Blüten. Typisch sind später die hakenförmig gekrümmten braunen Triebe (so genannter Bischofsstab). Infektion: Anfällige Ziergehölze begünstigen die Verbreitung des Feuerbrandes. Hierzu zählen Weiß- und Rotdorn, Zwergmistel, Feuerdorn, Eberesche, Zierquitte und Funkenblatt (Stranvaesia). Der Erreger überwintert in befallenem Rindengewebe. Im Frühjahr vermehren sich die Bakterien bei feuchtwarmem Wetter und werden durch Wind, Regen, Insekten, Vögel und Schnittwerkzeuge (!) übertragen. Ideale Infektionsbedingungen bestehen während der Blüte bei feuchter Witterung und Temperaturen über 18°. Vorbeugung: In gefährdeten Gebieten sollten folgende Grundregeln beachtet werden. • Regelmäßige Kontrolle der Obstanlagen und der Umgebung (500 m), insbesondere nach Hagel. • Bäume mit ausgewogenem TriebFruchtverhältnis sind weniger anfällig gegenüber Triebinfektionen. Dies ist zu erreichen, indem man die Bäume nicht im Winter, sondern im August schneidet. • Zurückhaltende Stickstoffdüngung. • Bei Befallsverdacht keine Pflegearbeiten in nassen Beständen. • Nachblüten konsequent entfernen. • Punktuellen Baumbefall durch sorgfältiges Herausschneiden (30 cm unterhalb des Krankheitsherdes) und Verbrennen des Abfalls eindämmen. Bei starkem Befall Pflanzen umgehend roden und verbrennen. Starker Befall mit Birnen-Gitterrost. 116 top agrar 6/2002 Feuerbrand an einer Quitte. • Werkzeuge mit z. B. Äthanol desinfizieren. • Einen Befall dem zuständigen Pflanzenschutzdienst melden. Bekämpfung: Eine vorbeugende Bekämpfung des Feuerbrandes ist derzeit nur im Erwerbsgartenbau mit kupferhaltigen Fungiziden möglich. Für Hobbygärtner gibt’s nur eins: roden und verbrennen! Resistente Sorten: Feuerbrand-resistente Apfelsorten sind z. B.: Florina, Reander, Rebella, Revana. Birnen-Gitterrost D iese Rostkrankheit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bei starkem Befall werden schon nach der Blüte die Früchte abgestoßen. Die Äste sterben ab, und der Baum kann eingehen. Schadbild: Anfang bis Mitte Juni erkennt man leuchtend rote Flecken auf den Blättern. Eine Bekämpfung kann erst im nächsten Jahr erfolgen. Infektion: Der Rostpilz benötigt für seine Entwicklung zwei Wirtspflanzen, den Wacholder und den Birnbaum. Als Hauptwirt dienen bestimmte Arten und Sorten des Wacholders. Unser heimischer Anfangsbefall mit Birnen-Gitterrost. ckeln sich im Sommer zu leuchtend orange bis roten Flecken mit kleinen schwarzen Sporenbehältern. Im Herbst wird der Pilz mit dem Wind auf anfällige Wacholderarten übertragen. Ein infizierter Wacholder ist ständige Infektionsquelle! Bekämpfung: Derzeit gibt es keine speziell zugelassenen Präparate gegen den Birnengitterrost. Man nutzt die Zusatzwirkung anderer Präparate (z. B. gegen den Schorfpilz). Im Erwerbsgartenbau wird durch die Schorfspritzungen ab Beginn der Blüte der Birnengitterrost erfolgreich mit erfasst. Hobbygärtner können im Rahmen der Schorfbekämpfung mit Baycor Spritzpulver den Birnengitterrost mit beseitigen. Eine Bekämpfung auf infizierten Wacholdersträuchern ist nicht möglich. Apfelwickler W eit verbreitet ist der Apfelwickler mit der „Made“ im Apfel. Schadbild: Den Schädling erkennt man am Bohrloch im Apfel, aus dem der bräunliche Raupenkot quillt. Eine Bekämpfung ist erst im Folgejahr möglich. Infektion: Anfang bis Mitte Mai beginnt der Flug des Apfelwicklers. Die Falter fliegen vor allem in der Dämmerung und nachts bei Temperaturen ab 15 Grad. Trockene Witterung und Windstille begünstigen den Flug. Etwa ein bis zwei Wochen nach Flugbeginn legt der Falter ca. Anfang Juni die Eier auf Blättern und Früchten ab. Je nach Temperatur schlüpfen die Larven 7 bis 18 Tage später und dringen nach etwa 5 Tagen in die Früchte ein. Drei bis vier Wochen später sind die 1,5 bis 2 mm langen Larven bis zum Kerngehäuse vorgedrun- Die Mehlige Apfelblattlaus verursacht starke Blattrollungen. Bohrloch mit Raupenkot vom Apfelwickler. gen. Danach verlassen sie die Frucht und spinnen sich in einem versteckten Kokon am Stamm ein. Im Sommer kommt es zu einer zweiten Generation, die erheblichen Schaden anrichten kann. Im Herbst wandert die Larve erneut zum Stamm, überwintert dort und verpuppt sich im Frühjahr. Bekämpfung: Der Apfelwickler wird gezielt bekämpft nach Ermittlung des Falterfluges per Lockstoff-Falle (Gartencenter, ca. 10 E). Dafür hängt man die Fallen mit einem Sexuallockstoff etwa Mitte Mai in den Apfelbaum. Einmal wöchentlich wird die Falle kontrolliert. Männchen, die die Falle anfliegen, bleiben am Leimboden kleben und sind ausgeschaltet. Bei starkem Anflug lohnt sich eine zusätzliche Bekämpfung mit Insektiziden. Der Einsatztermin ist je nach Mittel unterschiedlich. Für den Haus- und Kleingarten sind folgende Präparate zugelassen: Appeal, Gra- Fruchtschalenwickler D er Fruchtschalenwickler ist ein verbreiteter Schädling an Apfel und Birne. Schadbild: Die Raupe frisst kleine Mulden in die Früchte. Oft ist ein Blatt über die Fraßstelle gesponnen, unter dem die Raupe sitzt und frisst. Infektion: Ende Mai/Anfang Juni legt der Falter auf den Blattoberseiten die Eier ab. Etwa Ende Juni schlüpfen daraus die Larven. Diese erste Larvengeneration frisst in zusammengesponnenen Blättern an den Triebspitzen, selten an den Früchten. Die zweite Larvengeneration, die Mitte August erscheint, verursacht den flächigen Muldenfraß an den Früchten. Im Larvenstadium suchen die Tiere bereits ihre Winterverstecke an Ästen und Stämmen auf. Ab Mitte/Ende April fressen die Winterlarven an Jungtrieben, Knospen und Blättern und verpuppen sich in der zweiten Maihälfte zum Falter. Bekämpfung: Ab etwa fünf Prozent Fraßschäden an den Früchten sollte man im Hausgarten zum Frühjahr eine Bekämpfung einplanen. Im Erwerbsgartenbau werden dafür rund um die Blüte oder im Verlauf des Sommers entsprechende Insektizide eingesetzt. Der Spritztermin kann wie beim Apfelwickler über Lockstoff-Fallen festgestellt werden. ternanz). Die Übertragung von Viruskrankheiten ist möglich. Schadbild: Bei starkem Blattlausbefall vertrocknen Blätter und Triebe. Früchte sind unansehnlich und klein. An den Honigtauausscheidungen siedeln sich Rußtaupilze an. Infektion: Es kommen verschiedene Blattlausarten vor: Die Grüne Apfelblattlaus erscheint sehr früh, oft noch vor dem Öffnen der Knospen. Sie ist nicht wirtsnupom N (biologisch), Madex 3 wechselnd, das heißt (biologisch). bleibt am Baum, Zur Bekämpfung der am und kann bis zu 10 Stamm überdauernden Larven Generationen im kann man Obstmadenfanggürtel Jahr hervorbringen. anlegen (Gartencenter, ca. 7,50 E). Sehr ähnlich ist ihr Diese werden Ende Juli und Andie Apfelgraslaus. Diese verbleibt bis fang September um den Stamm gekurz nach der Blüte legt. Die Larven kriechen darunter am Apfel und wanund können beseitigt werden. Bei dert dann auf Gräallein stehenden Bäumen kann ser ab. Den größten man mit dieser Methode plus FallSchaden verursacht obstsammeln eine fast 100-prozenGrüne Apfelblattlaus. die Mehlige Apfeltige Bekämpfung erzielen. blattlaus. Die graurötliche Laus scheint mehlig bepudert. Sie verursacht durch ihr Saugen starke Blattrollungen. Bei Massenbefall verdorren die Jungtriebe. Ab Juni wandert sie auf Unkräuter ab. Weniger häufig ist die Apfelfaltenlaus, erkennbar an leuchtend-roten längs aufgerollten Blättern im August. An Birnen tritt in Intervallen von mehreren Jahren die Mehlige Birnblattlaus auf, die der Mehligen Apfelblattlaus ähnelt. Bekämpfung: Während man an großen Einzelbäumen einen Blattlausbefall oft akzeptieren kann, sollte man in Anlagen oder bei kleinen Spindelbäumen bei stärkerem Befall eine Bekämpfung einplanen. Dafür wird ab dem Austrieb regelmäßig kontrolliert. Zu Beginn der Koloniebildung (starke Vermehrung) ist der Muldenfraß vom Fruchtschalenwickler. optimale Spritztermin. Für den Haus- und Der Hobbygärtner kann den Befall Kleingarten sind folgende Mittel zugelasdurch die biologischen Insektizide Neusen: Neudosan (biologisch), Schädlingsdorffs Raupenspritzmittel und Bio Raupen frei Naturen (biologisch), Schädlingsfrei Frei Dipel 2 x ausreichend reduzieren. Je Neem (biologisch, nur gegen Mehlige Apnach Flugverlauf (Lockstoff-Falle) sind im felblattlaus). Sommer 1 bis 2 Spritzungen erforderlich. Vorhandene Nützlinge wie Schwebfliegen oder Florfliegenlarven können den Befall reduzieren. Das Ausbringen von Nützlingen funktioniert im Garten – anders als im Gewächshaus – leider nicht. Blattläuse B lattläuse fallen oftmals weniger ins Auge als die Schadfalter. Dennoch kann ein starker Blattlausbefall die Obstbäume aus dem Gleichgewicht bringen, so dass sie nur jedes zweite Jahr tragen (Al- Teil 2: Wie Sie Krankheiten und Schädlinge an Steinobst erkennen und behandeln können, lesen Sie in unserer Juli-Ausgabe. top agrar 6/2002 117