Liebe Leserinnen und Leser, in Afrika spielt die Bibel eine ganz

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n In dieser Ausgabe
Dunkle Geschichten?
126
Was in der Bibel über Afrika steht
und was nicht Martin Leutzsch
stark und schön
134 Schwarz,
Schwarze Menschen in alttestament-
lichen Texten Anna Kiesow
in der Hebräischen Bibel
138 Ägypten
Ein facettenreiches Bild Rainer Kessler
afrikanisches Erbe
143 Starkes
Jüdische und christliche Übersetzung,
Überlieferung und Interpretation der
Bibel in der Antike und später
Martin Leutzsch
Zwischenruf
147
Von Afrika lernen? Joachim Kügler
Westafrikanische
149
Bibelinterpretationen
Irritationen, Herausforderungen,
Bereicherungen Werner Kahl
Perspektiven von Frauen
154 Neue
Exegesen afrikanischer Bibelwissen-
schaftlerinnen aus westlicher Sicht
Stephanie Feder
Ein Interview mit Musa W. Dube
push the boundaries“
160 „To
Die Grenzen des Wissens weiten
werden nicht mehr schweigen!
164 Wir
Tamars Geschichte und die Arbeit für
Gender-Gerechtigkeit in Afrika
Gerald O. West
Eine deutsch-afrikanische Lektüre von
1 Kor 9,1-23 im Kontext von Kamerun
Eric Souga Onomo, Joachim Kügler
Afrikanische Kleriker zwischen
171 Pastoral
und Geld
die Flamme brennt
175 Damit
Wege der Bibelpastoral in Afrika
Klaus Vellguth
181Bücherschau
191 Biblische Umschau
194 Aus den Bibelwerken
Liebe Leserinnen und Leser,
in Afrika spielt die Bibel eine ganz andere
Rolle als hier in Europa. Sie ist im öffentlichen Leben stark präsent. Von Kirchenvertretern, aber auch von Politikern und
Journalisten wird sie immer wieder zitiert –
wenn auch oft im eigenen Interesse. Auch
der universitären Bibelwissenschaft kommt
in Afrika eine andere Rolle zu: Sie fragt
nach der Bedeutung der Bibel für das Leben
in Zeiten von HIV/Aids, Gewalt, Armut und
Korruption und wird dadurch ebenfalls stark
im öffentlichen Diskurs wahrgenommen. Intensiv setzt sich die Exegese auch mit ihrer
eigenen, durch die Kolonialisierung geprägten Rolle und der Methodik ihres Forschens
auseinander. In den „postcolonial studies“
steht z.B. die Bibellektüre der „einfachen“
Bibelleser/innen im Zentrum und die Frage, wie die Bibel ihren Alltag und so auch
Gesellschaft und Kirche verändern kann.
Dabei geht es durchaus auch um Tabuthemen wie „Männlichkeitsvorstellungen“, die
Gewaltverhältnisse ermöglichen (Gerald O.
West), um Missstände in der Kirche (Eric S.
Onomo) und Ermüdungserscheinungen in
Kleinen Christlichen Gemeinschaften (Klaus
Vellguth). In Deutschland stehen einige
Exeget/innen im intensiven Austausch mit
der afrikanischen Bibelwissenschaft. Martin Leutzsch, Joachim Kügler, Werner Kahl
und Stephanie Feder lassen uns an ihren
Erfahrungen teilhaben: Das betrifft schon
die Frage, wie Afrika/afrikanische Menschen in der Bibel selbst vorkommen und
welche Rolle (Nord-)Afrika im entstehenden Christentum spielte.
Vor allem aber ist die afrikanische Perspektive auch
eine Anfrage an das eigene
Forschen - oft heilsam irritierend und bereichernd.
Bibel und Kirche 3/2012 n 125
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