Epidemiologie – Protokoll Adressete des aufgenommenen Patienten mit Symptomen / Verdacht auf Infektionserkrankung nach IfSG (Hierdurch wird nicht die Meldepflicht nach IfSG erledigt, die den feststellenden und ltd. Arzt betrifft!) ► Meldung bitte an Klinikhygiene (Mobilfunk über Pforte) ►Diagnose / Verdachtssymptome: Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) = glycopeptidresistente Enterokokken (GRE) auf Station 1 und Stat. 2 („Risikobereiche“) ►Erreger/Infektionsquelle: Enterococcus faecium (>99 % aller VRE), Entercoccus faecalis (<1 %); infizierter Mensch bzw. Keimträger (Dickdarm, selten Mundhöhle, Vagina, Urethra), Lebensmittel (Tiere als Keimträger) ►Übertragung: direkter und indirekter Kontakt über Hände und kontaminierte Gegenstände (WC-Stuhl, beachte Unterseite!); Beförderung von Patienten zu Untersuchung/OP wie bei MRSA! ►Empfohlene Schutzmaßnahmen entsprechend der Literatur: Kappstein I. Nosokomiale Infektionen, 4. Aufl. Thieme, Stuttgart 2009; Mutters NT et al. Control of the spread of vancomycin-resistant enterococci in hospitals—epidemiology and clinical relevance. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(43): 725–31. DOI: 10.3238/arztebl.2013.0725; Sitzmann F. Hygiene kompakt. Huber, Bern 2012; Konsensusempfehlung BW HygMed 2006: 30-32 Einzelzimmer-Isolierung bzw. Gruppenisolierung bei mehreren betroffenen Patienten mit der gleichen Erregerspezies im Mehrbettzimmer (im Normalpflegebereich ist für VRE eine korrekte Standardhygiene erforderlich und ausreichend!) (Zimmer kennzeichnen, Besucher müssen sich bei Pflegenden anmelden, bitte in Händehygiene und Benutzen von Schutzkittel einweisen) bei infizierten und kolonisierten Patienten; keinesfalls MRSA- und VRE-Patienten gemeinsam isolieren: Übertragung der Vancomycin-Resistenzgene auf MRSA möglich! Bei vermutetem Ausbruch (2 Patienten + mehr) alle Patienten auf Station auf VRE untersuchen Eigenes WC oder Nachtstuhl zuweisen, desinfizierende Reinigung nach jedem Toilettengang erforderlich. Patienten in hygienische Händedesinfektion nach WC-Benutzung einweisen. Händedesinfektion nach Patientenkontakt und Kontakt mit infektiösem Material (Ausscheidungen, Körperflüssigkeiten, Sekrete und damit kontaminierte Gegenstände; nach Ausziehen der Handschuhe; vor Verlassen des Zimmers). Zur Prävention einer klinikweiten Verbreitung des VRE ist die korrekte Händehygiene noch wichtiger als bei MRSA! Schutzkittel tragen und sofort nach Gebrauch in Schmutzwäsche geben bei Kontakt mit Patienten/Körperflüssigkeiten/Ausscheidungen/Sekreten/Betten des Patienten/Kontakt mit kontaminierten Körperarealen Einmalhandschuhe (vor direktem Patientenkontakt und vor Kontakt mit Körperflüssigkeiten / Ausscheidungen / Sekreten / bei Kontakt mit kontaminierten Körperarealen: Analbereich) kein Mund-Nasenschutz und Haarschutz: Enterokokken besiedeln nasopharyngealen Bereich nicht dauerhaft Wäscheabwurf im Zimmer in Textilsack für Infektionswäsche mit äußerem Klarsicht-Plastiksack Müll im Zimmer sammeln; außerhalb Zimmer in zusätzlichen Plastiksack geben Speisereste mit Essgeschirr zurück in die Spülküche Sichtbare Verunreinigungen (Kontaminationen durch Ausscheidungen / Sekreten / Blut) müssen sofort desinfizierend gereinigt werden Desinfektion nach Benutzung der Pflege- / Behandlungs- und Untersuchungsmaterialien (im Zimmer belassen: Steckbecken, Urinflaschen, Thermometer, Stethoskop, Nagelschere) Laufende Desinfektion der Flächen (Fußboden, patientennahe Flächen): verabredet ist mit dem Reinigungsdienst eine zweimal tägliche Flächendesinfektion! Schlussdesinfektion als Wischdesinfektion innerhalb von 24 Stunden zweimal durchführen; Vorhänge zum Waschen in die Wäscherei geben. Alle Flächendesinfektionsarbeiten mit Terralin protect 0,5 % und Schutzhandschuhen, Schutzkittel, kleine Flächen mit 70 % Alkohol (Terralin liquid) ausführen. Aufhebung der Isolierungsmaßnahmen: Drei negative Abstriche des primär VRE-postiven Materials bzw. tiefe Rektalabstriche im Abstand von 1 Woche (zur Befundanforderung Fragestellung VRE formulieren!); Kontrolle der VRE-Freiheit im Rektalabstrich wöchentlich. Ist die Aufenthaltsdauer des Patienten im Krankenhaus absehbar, kann von Kontrollabstrichen abgesehen werden. Datum: ......................... Unterschrift: ……. Franz Sitzmann ........................................................ 3/2005; 5/2005; 3/2006; 10/2010; 5/12; 6/12; 2/14 (mit Dr. Zill) Kopie: Patientenakte / Akte Hygienekommission Klinikhygiene Mitarbeiter Pflege