Schabe - SWR Kindernetz

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Schabe | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Schabe
Blatta orientalis
Schaben sind die Überlebens-Künstler unter den Insekten: Sie
krabbeln seit über 300 Millionen Jahren über die Erde und haben sich
in dieser Zeit kaum verändert.
Aussehen
Schaben sind Insekten und gehören zu den Gliederfüßern.
Ihr Körper ist flach und trägt zwei lange Antennen, mit denen die Schaben
riechen können. Außerdem benutzen sie sie auch als Tastorgane, um sich
zu orientieren.
Sie besitzen sechs lange, dünne Beine und zwei Flügelpaare.
Die Deckflügel sind dick und ledrig und schützen die darunter liegenden
dünnen Hautflügel.
Die bei uns sehr häufige Küchenschabe oder Kakerlake wird drei
Zentimeter lang und ist dunkelbraun. Die Weibchen der Küchenschaben
haben nur kurze, stummelige Flügel.
Bei den Männchen bedecken die Flügel fast den ganzen Hinterleib. Doch
Schaben fliegen so gut wie nie - sie Leben hauptsächlich am Boden.
Heimat
Mit dem Menschen wurden Schaben in alle Länder der Erde verschleppt: Sie reisten auf Schiffen, in
Karawanen und später auch in Flugzeugen mit und sind heute überall auf der Welt zu finden.
Lebensraum
Schaben stammen fast alle aus wärmeren Gebieten der Erde, zum Beispiel aus den Tropen. Dort
leben sie auf dem Waldboden, unter Laub und Steinen.
Bei uns findet man sie vor allem in Häusern: Sie leben in Bäckereien,
Restaurants, Küchen, Schwimmbädern, Toiletten und auch in Wohnungen
- also überall, wo es warm und feucht ist, sie genug zu fressen finden und
es jede Menge Verstecke gibt.
Am wohlsten fühlen sie sich bei Temperaturen zwischen 25° und 29°
Celsius.
Rassen und Arten
Auf der Erde gibt es etwa 3500 verschiedene Schabenarten. In Mitteleuropa leben aber nur 16 Arten.
Bei uns kommen neben der Küchenschabe vor allem die Amerikanische und die Deutsche Schabe
vor.
Lebenserwartung
Die Entwicklung von der Larve bis zur erwachsenen Schabe kann bis zu eineinhalb Jahren dauern das hängt von der Temperatur und den Lebensbedingungen ab. Sind Schabenweibchen erwachsen,
leben sie etwa 150 Tage lang.
Alltag
Schaben sind nachtaktiv und lieben die Gesellschaft ihrer Artgenossen. Tagsüber bleiben sie in ihren
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Verstecken.
Deshalb bekommt man sie kaum zu sehen, auch wenn sie sich schon
stark vermehrt haben.
Erst wenn es dunkel wird, krabbeln sie aus ihren Schlupfwinkeln und
machen sich auf Nahrungs-Suche.
Knipst man dann das Licht an, sieht man die
flinken Krabbeltiere gerade noch blitzschnell unter Möbeln und in Spalten
verschwinden.
Weil ihr Körper so flach ist, verkriechen sie sich auch in engen
Mauerritzen, hinter Holzleisten, in Leitungs-Schächten oder AbwasserLeitungen.
Die Larven der Schaben können sich sogar so dünn machen, dass sie durch einen Spalt passen, der
gerade mal einen halben Millimeter dick ist.
Schaben zählen zu den schnellsten Insekten: In einer Sekunde können
sie bis zu einem Meter zurücklegen und 25 mal die Richtung wechseln.
Zur Orientierung dienen ihnen dabei ihre Antennen: auf ihnen sitzen fast
10.000 Sinneszellen, mit denen die Tiere Hindernisse in ihrer Umgebung
blitzschnell wahrnehmen.
Schaben putzen sich häufig mit ihren Beinen und Fühlern. Das ist wichtig,
damit die Sinnesorgane funktionieren. Außerdem können sie sich so von
Krankheitserregern und Schmutz reinigen.
Küchenschaben sind alles andere als beliebt: Die meisten Menschen
ekeln sich vor ihnen. Das liegt auch daran, dass Küchenschaben, wenn
sie in großer Zahl vorkommen, einen unangenehmen Geruch verströmen.
Er stammt von einem Stoff, den die Schaben über spezielle Drüsen
ausscheiden.
Außerdem können Schaben wirklich in unvorstellbar großer Zahl
vorkommen: Auf Mülldeponien drängeln sich bis zu 10 000 Tiere auf
einem Quadratmeter.
Freunde und Feinde
Der Hauptfeind der Schaben ist der Mensch. Doch da Schaben gefährliche Krankheitserreger
übertragen können und kaum wieder los zu werden sind, wenn sie sich einmal breit gemacht haben,
müssen sie so schnell wie möglich bekämpft werden, sobald sie irgendwo auftauchen.
Vor allem in Kantinen-Küchen und großen Bäckereien prüfen Schädlingsbekämpfer regelmäßig, ob
sich irgendwo Schaben verstecken.
Um sie frühzeitig zu entdecken, werden Fallen aufgestellt. Diese bestehen aus einem für die Schaben
angenehm duftenden Köder und einer Klebefläche, an der die Tiere hängen bleiben. Ist der Befall mit
Schaben hoch, werden Fallen mit einem speziellen Gift eingesetzt.
Schaben müssen mindestens drei Monate lang immer wieder bekämpft werden, da sonst aus den
abgelegten Ei-Paketen immer wieder neue Plagegeister schlüpfen.
Nachwuchs
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Schaben-Weibchen legen in ihrem kurzen Leben bis zu 20 Ei-Pakete ab.
Diese Pakete werden Oothek genannt und enthalten meist 16 Eier und
sind durch eine feste Chitin-Hülle geschützt. Das ist das gleiche Material,
aus dem auch der harte Panzer der Insekten besteht.
Das Weibchen trägt die Oothek zwei bis fünf Tage an ihrem Hinterleib
geheftet mit sich und legt es in einer dunklen, geschützten Ecke ab.
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Die Larven schlüpfen nach zwei bis drei Monaten. Bis die Larven
erwachsen sind, dauert es dann noch einmal sechs bis acht Monate.
Manchmal kann es aber auch bis zu eineinhalb Jahren dauern - je nach
Temperatur.
Die Larven sehen den erwachsenen Larven schon sehr ähnlich, besitzen
aber noch keine Flügel.
Um wachsen zu können, müssen sie sich noch ein paar mal häuten.
Frisch gehäutete Schaben sind ganz hell: es dauert etwa sechs Stunden, bis der Panzer hart wird und
seine typische braune Farbe annimmt
Ernährung
Schaben haben einfach auf alles Appetit: ob Fleisch, Wurst, Brot, Kuchen,
Schokolade, Milchprodukte, Obst und Gemüse, Abfälle, Reste und sogar
Tapeten - Schaben fressen einfach alles, manchmal auch kranke oder alte
Artgenossen.
Und das ist auch ein Grund, weshalb sie fast überall überleben können.
Egal ob sie ein üppiges Vorratslager finden oder nur kleine Reste auf
ungespültem Geschirr - Schaben sind Meister darin, Nahrung aufzuspüren.
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© Südw estrundfunk 2016
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