Psychische Belastungen und Traumavorgeschichte bei Kindern und

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Psychische Belastungen und Traumavorgeschichte bei
Kindern und Jugendlichen in stationären Einrichtungen
der Jugendhilfe“
15. Juli 2015 Mannheim
J. M. Fegert, Ulm
Offenlegung möglicher Interessenkonflikte
In den letzten 5 Jahren hatte der Autor (Arbeitsgruppenleiter)
– Forschungsförderung von EU, DFG, BMG, BMBF, BMFSFJ,
Ländersozialministerien, Landesstiftung BaWü, Päpstliche
Universität Gregoriana, Caritas, CJD
– Reisebeihilfen,
Vortragshonorare,
Veranstaltungsund
Ausbildungs-Sponsoring von DFG, AACAP, NIMH/NIH, EU,
Goethe Institut, Pro Helvetia, Shire, Fachverbände und
Universitäten sowie Ministerien
– Keine industriegesponserten Vortragsreihen, „speakers
bureau“
– Klinische Prüfungen und Beratertätigkeit für Servier, BMBF,
Lundbeck
– Mindestens jährliche Erklärung zu conflicts of interest
gegenüber der DGKJP
und
AACAP wegen
Komissionsmitgliedschaft
– Kein Aktienbesitz , keine Beteiligungen an Pharmafirmen,
Mehrheitseigner 3Li
Proportionale Verteilung der Geldgeber
Gliederung
• Einleitung: Verstärkte Kinderschutzdebatten –
Keine Debatte über Qualität der Hilfen
• Psychische Auffälligkeiten bei Heimkindern
(Ulmer Heimkinderstudie)
• Ulmer Heimkinderinterventionsstudie
• Modellversuch zur Abklärung und Zielerreichung in
stationären Maßnahmen in der Schweiz MAZ
• Modellversuch Traumapädagogik
• Institutionen als sicherer Ort?
• Fazit
Gliederung
• Einleitung: Verstärkte Kinderschutzdebatten –
Keine Debatte über Qualität der Hilfen
• Psychische Auffälligkeiten bei Heimkindern
(Ulmer Heimkinderstudie)
• Ulmer Heimkinderinterventionsstudie
• Modellversuch zur Abklärung und Zielerreichungen
in stationären Maßnahmen in der Schweiz MAZ
• Modellversuch Traumapädagogik
• Institutionen als sicherer Ort?
• Fazit
Kinderschutzdebatten in Deutschland
Verstärkte Bedeutung seit der Jahrtausendwende
Hauptakzent Wahrnehmung kaum Auseinandersetzung
mit Hilferepertoire
Berichterstattung über Kindesmisshandlung, -missbrauch,
-vernachlässigung
 Entwicklung der öffentlichen Debatte am Beispiel „Der
Spiegel“
Heimkinder Expertise zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Fegert & Besier (2009):
Heimkinder und –jugendliche mit psychischen Störungen waren meist
kumulierenden psychosozialen Belastungen ausgesetzt.
Vor allem Aufmerksamkeitsstörungen und externalisierende
Probleme führen zu einer schlechten Prognose und häufig
einer delinquenten Karriere.
Trotz des hohen Behandlungsbedarfs ist eine kinder- und
jugendpsychiatrische bzw. -psychotherapeutische
Unterversorgung zu verzeichnen. Insbesondere für traumatisierte
Kinder gibt es in unserem kulturellen Kontext kaum gut abgesicherte,
empirisch fundierte Psychotherapie- oder traumapädagogische Ansätze.
Jugendhilfe sollte traumasensibeler
werden ( Forderung der Bundesregierung)
Themenschwerpunkt Kindheit und Entwicklung zur
Schnittstelle KJPP und Kinder- und Jugendhilfe
Schnittstelle Jugendhilfe – Kinder- und Jugendpsychiatrie
Vor Einführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes Streit um
„Verhaltensauffälligkeiten“. Zuständigkeit der Jugendhilfe vs.
Zuständigkeit der Kinder- und Jugendpsychiatrie
„Drehtüreffekte“, insbesondere bei Heimkindern
Mit der Einführung des Kinder- und Jugendhilfegesetztes 1990
zunächst Debatte um große Lösung, dann Realisierung der
kleinen Lösung. Zuständigkeit der Jugendhilfe für die Kinder
und Jugendlichen mit seelischer Behinderung.
Aktuell neue Debatte um Umsetzung der Inklusion im Kindesund Jugendalter ob? vs. wie? (13. Kinder- und
Jugendbericht und positive Stellungnahme der damaligen
Bundesregierung).
Bereich Schule mit ganz unterschiedlichen Lösungen in
einzelnen Bundesländern Treiber der Inklusionsdebatte
PEPP Entgeltreform in der Psychiatrie verhindert kreative
sektorübergreifende Versorgungsmodelle im natürlichen Milieu
Aus dem Diskussionspapier des BVkE
Anstieg der Inobhutnahmen seit 2005
Inobhutnahmen
(wie oft ist die Medizin involviert?)
Überproportionaler Anteil
der Kinder bis zu drei
Jahren
Anlass der Inobhutnahme
war zu 43%
Überforderung der
Eltern
?
„Greifen“ die Frühen Hilfen?
Funktioniert Vernetzung?
Absicherungstendenz von Fachkräften?
Schutz durch Inobhutnahme
oder Belastung für das Kindeswohl?
Sexuell missbrauchte Kinder erhalten keine spezifischen Hilfen
Mikado Teilprojekt BMFSFJ
Exklusion ist teuer (EU Grünbuch)
Abb.: Langzeitkosten psychischer Gesundheitsprobleme, umgerechnet auf Euro zum Preisniveau 2002 (Scott, Knapp, Henderson & Maughan,
2001. Umrechnung in Euro durch David McDaid, Mental Health Economics European Network).
Quelle: Scott, S., Knapp, M., Henderson, J. & Maughan, J. (2001). Financial costs of social exclusion. Follow-up study of anti-social children into
adulthood. British Medical Journal, 323, 191-196.
Entwicklungsrisiken durch ungeeignete und zu späte
Interventionen :
Gut gemeint ist nicht gut gemacht
INTERVENTIONEN müssen evaluiert werden
Gliederung
• Einleitung: Verstärkte Kinderschutzdebatten –
Keine Debatte über Qualität der Hilfen
• Psychische Auffälligkeiten bei Heimkindern
(Ulmer Heimkinderstudie)
• Ulmer Heimkinderinterventionsstudie
• Modellversuch zur Abklärung und Zielerreichung in
stationären Maßnahmen in der Schweiz MAZ
• Modellversuch Traumapädagogik
• Institutionen als sicherer Ort?
• Fazit
Heimkinder
Kinder/Jugendliche in Heimen/Pflegefamilien haben häufig
Risikofaktoren für psychische Auffälligkeiten: Armut, nichtintakte
Familien, Vernachlässigung, sexuelle und körperliche Misshandlung,
Beziehungsabbrüche (Burns et al., 2004; Ford et al., 2007; Lelliott, 2003; Meltzer et
al., 2003, Richardson et al., 2002)
Kinder in Heimen haben viel häufiger Verhaltensprobleme und
emotionale Probleme als Kinder aus der Normalbevölkerung (50%
vs. 4% resp. 23% vs. 4%) (Sempik et al., 2008; Rutter, 2000)
Ulmer Heimkinderstudie in Baden Württemberg (Schmid et al., 2008):
„Psychische Störungen (nach ICD) sind bei Heimkindern die Regel –
nicht die Ausnahme“. Nur 42% haben keine Störung, 39%
mindestens 2 Diagnosen:
• SSV: 26% (1♂:1♀)
• SSV+ADHS: 22% (4♂:1♀)
• ADHS: 2% (4♂:1♀)
• Depression/Dysthymie: 10% (1♂:2♀)
• Angst: 4% (1♂:3♀)
• Substanzabusus: 9% (4♂:1♀)
• Enuresis: 6% (1♂:1♀)
http://www.capmh.com
Prävalenz im Vergleich
Diagnose
SSV (F 91, F 92)
HKS
Prävalenz Heim
26 % (+ 22 % F 90.1)
6%
24 %
(F 90.0 + F 90.1)
Depression
Prävalenz
Bevölkerung
3-6 %
10,4 %
1-5 %
Angst
4%
1,8 – 5,3 %
Enuresis
6%
2%
(F 32, F 34)
(14 Jahre)
Substanzmissbrauch
8,8 %
4 % (Alkohol) ab 16 LJ
(14 Jahre)
1 % Cannabis ab 14LJ
Gliederung
• Einleitung: Verstärkte Kinderschutzdebatten –
Keine Debatte über Qualität der Hilfen
• Psychische Auffälligkeiten bei Heimkindern
(Ulmer Heimkinderstudie)
• Ulmer Heimkinderinterventionsstudie
• Modellversuch zur Abklärung und Zielerreichungen
in stationären Maßnahmen in der Schweiz MAZ
• Modellversuch Traumapädagogik
• Institutionen als sicherer Ort?
• Fazit
Ulmer Heimkinderinterventionsstudie
Ziele der Ulmer
Heimkinderinterventionsstudie
- Optimierung der ambulanten
Behandlungsangebote (Niedrigschwelligkeit,
Frühzeitigkeit)
- Verbesserung der Komplementarität von JH
und KJPP
- Wirksamkeitsüberprüfung eines multimodalen
ambulant-aufsuchenden
Behandlungsprogramms
- Sicherstellung von Behandlungs- und
Beziehungskontinuität durch
Vermeidung von Abbrüchen und
Institutionswechseln
Zielvariablen der Intervention
- Verringerung von stationären kinder- und
jugendpsychiatrischen Behandlungstagen
- Abbrüche der Jugendhilfemaßnahmen und
Institutionswechsel
- psychische Auffälligkeit
- Lebensqualität
- psychosoziales Funktionsniveau (Beurteilung durch
Pädagogen und Therapeuten)
- Individuelle Zielerreichung im pädagogischen Alltag
Intervention (1)
1.) Sprechstunden in den Jugendhilfeeinrichtungen
(aufsuchend, hochfrequent, niederschwellig, institutionelle
und personelle Kontinuität der Behandlung)
2.) Multimodale Behandlung
(Beratung im Hilfeprozess, Psychoedukation, Medikation,
Elterngespräche/Familientherapie, Psychotherapie, Beratung
der Jugendämter)
3.)Multidisziplinäre Kooperation mit allen Mitarbeitern in den
Jugendhilfeeinrichtungen
(Pädagogen, Heilpädagogen, Lehrern, Psychologen,
Heimleitung)
Intervention (2)
4.) Spezielle Gruppenpsychotherapieangebote
(Soziale Kompetenz, Emotionsregulation).
Tandemlösung Mitarbeiter der Jugendhilfe/KJPP, da
Implementierung des Angebots innerhalb der Einrichtungen
angestrebt
5.) Mehrstufige Kriseninterventionsvereinbarungen
(siehe folgende Folie)
6.) Fortbildungsmodule für die Einrichtungen über
bedeutsame Störungsbilder
– Hyperkinetische Störungen
– Einsatz von Psychopharmaka
– Aggressive Verhaltenstörungen
– Suchtprävention
– Selbstverletzung und Suizidalität
Kriseninterventionsvereinbarung
0.
1.
2.
3.
Einrichtungsinternes Krisenmanagement
Telefonischer Kontakt zur KJPP
Ambulante Krisenintervention mit Gespräch in der Klinik
Stationäre Krisenintervention für 2-3 Tage
Eine Beendigung der Jugendhilfemaßnahme während der
stationären Krisenintervention in der Kinder- und
Jugendpsychiatrie ist nicht möglich.
Zu Beginn der Intervention wird mit den besonders gefährdeten
und belasteten Jugendliche und ihren ErzieherInnen ein
schriftlich fixierter individueller Notfallplan erstellt.
Heimkinderinterventionsstudie BMBF
und Krankenkassen gefördert
Kontrollein
richtungen
KJP Lüneburg
Interventi
onseinrich
tungen
KJP Ulm
Praxis Dr. Crasemann
KJP Weissenau
Praxis Dr. Hoehne
Design: case-flow
TAU
n=336
n=781
Screening
eingeschlossen
6 Monate
n=624
Implementierung des
Liaison-Service
n=288
ausgeschlossen
=> n=157
TAU
n=231
F
O
L
L
O
W
U
P
1
F
O
L
L
O
W
6 Monate
Fortsetzung des
Liaison-Service
n=215
Lost for
follow-up: n=178
U
P
2
Lost for
follow-up: n=50
Vorbehandlungen
Behandlung wegen psychosozialer Probleme im letzten
Jahr?
ja
nein
KG
IG
180 (54.1%)
183 (64.4%)
153 (45.9%)
101 (35.6%)
²=6.822 **
Einnahme von Medikation/Psychopharmaka?
KG
ja
nein
IG
82 (25.2%) 110 (39.0%)
243 (74.8%)
172 (61.0%)
²=13.251 ***
Vorbehandlungen
Gab es bislang einen stationären KJP Aufenthalt?
ja
KG
IG
86 (26.5%)
114 (41.9%)
²=15.866 ***
nein
239 (73.5%)
158 (58.1%)
Interventionsgruppe als „belastetere“ Gruppe?!
Psychische Belastung
Zeitpunkt t1
Child Behavior Checklist CBCL/4-18
70
65
60
55
KG
IG
Norm
50
45
40
35
INT
EXT
t(607)= -2.66
p=.008
GES
Stationäre Behandlungstage
2,75
2,47
2,5
2,25
2
1,75
1,5
1,3
1,25
1
0,75
0,5
Behandlungstage pro Person
in 12 Monaten
KG
IG
Gliederung
• Einleitung: Verstärkte Kinderschutzdebatten –
Keine Debatte über Qualität der Hilfen
• Psychische Auffälligkeiten bei Heimkindern
(Ulmer Heimkinderstudie)
• Ulmer Heimkinderinterventionsstudie
• Modellversuch zur Abklärung und Zielerreichung in
stationären Maßnahmen in der Schweiz MAZ
• Modellversuch Traumapädagogik
• Institutionen als sicherer Ort?
• Fazit
MAZ.-Studiendesign
MAZ.: Modellversuch zur Abklärung und Zielerreichung in stationären
Maßnahmen in der Schweiz
Finanziert durch das Schweizerische Bundesamt für Justiz
Beteiligte Studienzentren: Basel, Romandie, Tessin und Ulm
Jan. 2007: Reform des schweizerischen Jugendstrafgesetzes (JStG)
• Art. 9: Persönliche Verhältnisse der Jugendlichen müssen abgeklärt werden
• Art. 19: Maßnahme muss auf therapeutische Wirkung untersucht werden
Ziel des Projektes: Unterstützung der Institutionen durch Bereitstellen geeigneter
Instrumente
MAZ.-Studiendesign
Kombination aus epidemiologischer Untersuchung und
Verlaufsuntersuchung
t2: computergestützte
psychometrische
Messungen;
Zielerreichungsüberprüfung
t1: computergestützte
psychometrische
Messungen; Zieldefinition
ca. 12 Monate später
oder bei Beendigung der
Maßnahme
Diagnostische
Interviews
MAZ.-Studiendesign
MAZ.
MAZ. 1
MAZ. 2
Deutschsprachige Schweiz
Deutschsprachige Schweiz
Französischsprachige Schweiz
Italienischsprachige Schweiz
2007
Sommer 2009
Feb. 2011
Modellversuch zur Abklärung und Zielerreichung in
stationären Massnahmen der Schweiz
42
Stichprobe
592 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus 64 Einrichtungen
402 Jungen (67,9%) und 190 (32,1%) Mädchen
462 (78,0%) in der Schweiz geboren
429 Teilnehmer aus der Deutschschweiz (72,5%), 102 aus der
Romandie (17,2%), 61 aus dem Tessin (10,3%)
Unterbringungsgrund: 54% zivilrechtlich, 26% strafrechtlich
Alter:  16,08 (s = 3,07)
Altersverteilung
%
40
30
20
10
0
unter 13
Jahre
13 bis 14
Jahre
15 bis 16
Jahre
17 bis 18
Jahre
19 bis 20
jahre
älter als 20
Instrumente
Fragebögen
Fremdeinschätzung (F) /
Selbsteinschätzung (S)
Anzahl der
Messzeitpunkte
Anamnese
S/F
1
Kriminologische Fragen
S/F
1
Massachusetts Youth Screening Instrument (MAYSI-2)
S
2
Inventar zur Erfassung der Lebensqualität bei Kindern
und Jugendlichen (ILK)
S/F
2
Fragen zur Zufriedenheit
S/F
2
Multiaxiales Klassifikationsschema Achse VI (MAS VI)
F
2
Junior Temperament Character Inventory (JTCI-R)
S
2
Youth Psychopathic Traits Inventory (YPI)
S
2
Zielerreichungsinstrument
S/F
2
Child Behavior Checklist (CBCL)
F
2
Youth Self Report (YSR)
S
2
Young Adult Behavior Checklist (YABCL)
F
2
Young Adult Self Report (YASR)
S
2
Instrumente
Art
Vertiefte Diagnostik
Fremdeinschätzung (F) /
Selbsteinschätzung (S)
BARO.ch (besorgniserregende Lebensbereiche)
S/F
Interview
Kiddie Schedule for Affective Disorders and
Schizophrenia (K-SADS)
S/F
Interview
European Addiction Severity Index (Europ-ASI)
S
Interview
Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV (SKID-II)
S/F
Interview
Essener Trauma-Inventar (ETI)
S
Fragebogen
Herzrate als physiologischen Parameter
S
Pulsmessgerät
Intelligenztests (CFT-20-R in der Deutschschweiz,
Standard Progressive Matrices von Raven in der
Romandie und im Tessin)
S
Gruppentest
Alcohol Use Disorders Identification Test (AUDIT),
Fagerström-Test für Nikotinabhängigkeit (FTNA), Severity
of Dependence Scale (SDS)
S
1
Psychische Auffälligkeiten (CBCL)
Vergleich zur Normpopulation (CBCL)
30
relative Häufigkeit
25
20
15
10
5
0
<45
<50
<55
<60
<65
<70
<75
T-Wert-Klassen
Normpopulation
MAZ.-Stichprobe gesamt
<80
≥80
Diagnosen
Je 74% der Jungen und der Mädchen haben mind. eine Diagnose.
*
***
N=480, bei Persönlichkeitsstörungen N=439
***
Ergebnisse der Schweizer Heimkinderstudie (MAZ)
Traumatisierung im ETI (Essener Traumainventar):
N=414
Trauma
47% der Jungen und 71% der Mädchen erlebten bereits ein
traumatisches Ereignis.
N=462
Trauma
28% erlebten mehrere verschiedene traumatische Ereignisse
(z.B. Zeuge häuslicher Gewalt und Naturkatastrophe erlebt)
N=462
Trauma
60% der Mädchen und 39% der Jungen erlebten multiple
Traumatisierungen (z.B. mehrmaliger sexueller Missbrauch, auch durch eine
Person)
N=461
N=462
Verlauf psychischer Auffälligkeiten
N=285
Psychische Auffälligkeiten
nehmen während des
Verlaufs der Maßnahme ab!
Auch ext. Auffälligkeiten 
Wahrscheinlich auch
Delinquenz!
Delinquenz
Sachbeschädigung: Graffiti, Scratching, sonstige Sachbeschädigung
Eigentumsdelikte: Automatenaufbruch, Ladendiebstahl,
Fahrraddiebstahl, Kfz-Aufbruch oder –Diebstahl, Einbruchsdiebstahl,
sonstige Diebstahl, Hehlerei
Schwere Eigentumsdelikte: Automatenaufbruch, Kfz-Aufbruch- oder
Diebstahl, Einbruchsdiebstahl
Gewaltdelikte: Handtaschenraub, Raub, Körperverletzung mit oder
ohne Waffen
Schwere Gewaltdelikte: Handtaschenraub, Raub, Körperverletzung mit
Waffen
Sexuelle Delikte: Sex. Belästigung, Zwang oder Nötigung zu sex.
Handlungen, Zwang zu Prostitution
Delinquenz
• Über 90% der Kinder/Jugendlichen geben mind. ein Delikt an
N=512
SB = Selbstbericht
Delinquenz
• Betreuer geben generell weniger Eigentums- und
Gewaltdelikte an als die Kinder/Jugendlichen selbst
• Bei Mädchen werden auch weniger Sachbeschädigungen
genannt
N=535-573
FB = Fremdbericht
Zusammenhänge zwischen Diagnosen und
selbstberichteter Delinquenz (Odds Ratios)
Deliktex
Diagnosen
Substanzbezogene Störungen
(N=445)
Depressive Störungen
(N=445)
Angst-, Zwangs-, Belastungsund Anpassungsstörungen
(N=445)
Persönlichkeitsstörungen
(N=425)
Hyperkinetische Störungen
(N=445)
Hyperkinetische Störung des
Sozialverhaltens (N=445)
Störungen des
Sozialverhaltens (N=445)
Kombinierte Störungen des
Sozialverhaltens und der
Emotionen (N=445)
irgendeine Störung (N=448)
Sachbeschädigung
Eigentumsdelikte
schwere
Eigentumsdelikte
Gewaltdelikte
schwere
Gewaltdelikte
sexuelle
Delikte
irgendein
Delikt
4,03***
5,70***
4,65***
3,20***
2,75***
1,22
7,95*
0,55
0,39*
0,37*
0,37*
0,22**
0,48
0,50
0,35***
0,49*
0,45**
0,48
0,33**
0,46
1,18
1,78*
1,88*
2,07**
1,57
1,95**
1,66
3,96*
0,58
0,47
0,30*
0,92
0,67
1,61
0,23**
2,69**
3,03**
4,45***
3,52***
3,73***
1,43
2,08
2,21**
2,55*
2,53***
3,24***
2,62***
2,47*
2,79
1,30
1,47
1,39
1,63
1,24
0,22
1,18
1,82**
1,34
2,23***
2,23***
2,29**
1,27
1,59
Verringertes Risiko für Delinquenz bei emotionalen Störungen,
erhöhtes Risiko bei Störungen des Sozialverhaltens, auch in Kombination
mit Hyperkinetischen Störungen
Zusammenhang Trauma und Delinquenz
• Körperliche Misshandlung zu Hause und Gewalt außerhalb
der Familie geht mit selbstberichteter Delinquenz einher
• Geschlecht hat keinen Einfluss auf den Zusammenhang
Delinquenz
„Rache ist süß“ – sind Opfer auch Täter? („Cycle of Violence“;
Widom, 1989)
N=512
 Opfer von Delinquenz haben häufiger Delikte begangen als
Personen, die kein Opfer wurden.
Kausalität?
Delinquenz Einschätzung der Legalprognose
•
55% der Personen haben eine positive Legalprognose
•
10% eine negative aus Sicht der Einrichtungen zu t2
N=451
•
Personen, die Delikte begangen haben oder Opfer von
Delinquenz wurden, haben erwartungsgemäß eine etwas
schlechtere Legalprognose
Zusammenhänge zwischen psychischen Auffälligkeiten
und Einschätzung der Legalprognose
Erste Katamneseansätze mit
Strafregisterabgleich (M.Schmid & MAS group)
Abgleich mit JUSUS und SUS in Neuchâtel
MAZ.
2007 – 2011
N= 592 (105 strafrechtl.)
299 Treffer
BFS
April 2013
registrierte Verurteilungen
(ebenfalls: 108 EQUALS-Jugendliche
(N=348), 94 SchülerInnen (N=895))
|
61
Outcome-Variable (vorerst)
Prävalenz
mindestens eine Verurteilung nach MAZ.-Teilnahme
– 144 ja (24.3%)
– 88 Wiederverurteilungen (61.1%)
– 56 neue Verurteilungen (38.9%)
.
|
| 62
Bester Prädiktor für erneute Verurteilung
Delinquenz in der Vorgeschichte
Verurteilung vor Eintritt Massnahme
– ja (40.9%) vs. nein (14,8%)
OR=4.0
***
strafrechtliche Platzierung
– ja (31.6%) vs. nein (20.1%)
OR=1.8
**
mittel- und schwere Delikte vor Ende MAZ.
– ja (25.9%) vs. nein (15.8%)
OR=1.9
*
CAVE: Analyse der Deliktschwere steht noch aus!
63
Prognostische Bedeutung
einzelner ICD-10 Diagnosen
irgendeine Störung
ja (16.3%) vs. nein (23.1%)
n.s.
substanzbezogene Störung
– ja (44.4%) vs. nein (20.3%)
** OR=3.1
Störung des Sozialverhaltens
– ja (32.1 %) vs. nein (19.0%)
** OR=2.0
hyperkinetische Störung
– ja (14.3%) vs. nein (21.7%)
n.s. !
– mit Störung des Sozialverhaltens
– ja (32.1%) vs. nein (19.0%)
* OR=2.0
64
Langfristige Wirkung von Hilfen
Zielerreichung und Rückfälligkeit
(Wieder-)Verurteilung und individuelle
Zielerreichung
35
30
25
OR = 2.1
20
(Wieder-)Verurteilungen
in %
15
10
5
0
Mind. zwei indiv. Ziele
erreicht
Weniger als zwei
Ziele erreicht
| 65
Heimkarriere
Anzahl Fremdplatzierungen
60%
53,80%
50%
45,80%
40%
30%
20%
21,30%
25,00%
27,40%
19,40%
10%
0%
0
1
2
3
4
5
*** OR=3.2
66
Ende der Massnahme
regulär vs. Abbruch
| 67
Gliederung
• Einleitung: Verstärkte Kinderschutzdebatten –
Keine Debatte über Qualität der Hilfen
• Psychische Auffälligkeiten bei Heimkindern
(Ulmer Heimkinderstudie)
• Ulmer Heimkinderinterventionsstudie
• Modellversuch zur Abklärung und Zielerreichung in
stationären Maßnahmen in der Schweiz MAZ
• Modellversuch Traumapädagogik
• Institutionen als sicherer Ort?
• Fazit
Modellversuch Traumapädagogik
(gefördert vom Bundesamt für Justiz in der Schweiz)
• Ausbildung für Leitungskräfte
(förderliches Milieu)
• Ausbildung für Pädagoginnen und
Pädagogen in den Institutionen
• Berücksichtigung eigener
Traumavorgeschichte
• Berücksichtigung von Belastungen
Traumapädagogik
70
Traumapädagogische Förderung nach Schmid und
Fegert 2011
• Verbesserung der Sinnes- und Körperwahrnehmung
• Förderung der Emotionsregulation
• Erlebbarmachen der eigenen Selbstwirksamkeit
• Verbesserung der Stresstoleranz und Fertigkeiten
zum Umgang mit Problemverhalten
• Erweiterung sozialer Fertigkeiten, adäquater
Selbstbehauptung
• Entwicklung einer Selbstfürsorge
• Vermittlung und Verstärkung von Resilienzfaktoren
• Vermittlung von hoffnungsvollen Bindungen
Implikationen
Ansatz Traumapädagogik: Schaffung
eines sicheren Ortes auf allen Ebenen
Kinder/
Jugendliche
Institution/
Struktur
Mitarbeiter
Risiken für (sozialpädagogische) Betreuer
in der stationären Jugendhilfe
Erleben von
Grenzverletzungen
Risiko einer PTBS
Hören/Lesen
traumatisierender
Erlebnisse der
Klienten
Risiko einer
Sekundärtraumatisierung
psychische/
emotionale
Belastung und Stress
Risiko eines
„Burnout“
Stichprobe N = 319 BetreuerInnen meist
SozialpädagogInnen
Bereich
Ergebnis
Alter
M=38,6 Jahre (SD=10,0; 23-65)
Geschlecht
39% männlich
61% weiblich
Familiäre Situation
77% in fester Partnerschaft, 23%
alleinstehend
36% eigene Kinder
Berufsgruppe
86% Sozialpädagogen oder
Sozialpädagogen in Ausbildung
13% Sozialarbeiter, Psychologen, Ärzte,
Lehrer, sonstige soziale Berufe
2% keine soziale Ausbildung
Berufserfahrung
M=10,0 Jahre (SD=8,2; 0-38)
Dauer der
Betriebszugehörigkeit
M=5,1 Jahre (SD=5,9; 0-34)
Instrumente
Titel
Beschreibung
Fragebogen zur Erfassung der
Belastungen im Privatleben
sowie zur Erfassung der
Belastungen im Arbeitsalltag
Grenzverletzendes Verhalten zwischen
Kindern/Jugendlichen und gegenüber
Mitarbeitern sowie andere belastende
Erfahrungen im Arbeitsalltag und
Privatleben in den letzten 3 Monaten
Fischer, Dölitzsch, Steinlin, Breymaier,
Schmid (2012)
Impact of Event Skala –
revidierte Version (IES-R)
Maercker & Schützwohl (1998)
Belastung infolge selbst erlebter
Bedrohungssituationen im Rahmen der
Arbeit
Fragebogen zur Sekundären
Traumatisierung
Belastung infolge des Anhörens oder Lesens
traumatisierender Erlebnisse der Klienten
Daniels (2006)
Instrumente
Titel
Beschreibung
Burnout-Screeningskalen
(BOSS)
Aktuelle psychische (kognitive und
emotionale), körperliche und psychosoziale
Beschwerden, wie sie typischerweise im
Rahmen eines Burnout-Syndroms auftreten;
Unterscheidung von Gesamt-, Intensitätsund Breitenwert (3 Wochen bzw. 1 Woche)
Hagemann & Geuenich (2009)
Fragebogen zur
traumapädagogischen
Arbeitszufriedenheit
Schmid, Lang, Weber, Künster,
Dölitzsch (2012)
Aus traumapädagogischer Sicht relevante
Aspekte der Arbeitszufriedenheit in
pädagogischen Einrichtungen
Grenzverletzungen
Häufigkeit in der Stichprobe*
90%
80%
79%
Verhalten
gegenüber
Betreuern
70%
60%
53%
Verhalten
zwischen
KJ
50%
41%
40%
30%
20%
10%
0%
*Mehrfachnennungen möglich
selbstschädigendes
Verhalten
30%
24%
15%
10% 9% 9%
6% 6%
3% 2% 2%
10%
9%
1%
Grenzverletzungen
Häufigkeit von Grenzverletzungen pro Person
9%
9%
27%
55%
keine
1 bis 3
4 bis 6
mehr als 6
91% mit mindestens 1 Erlebnis in den letzten 3 Monaten
Eigenes bedrohliches Erlebnis im Beruf
N
%
265
83%
128
49%
PTBS-Symptomatik*
4
2%
Dauer (> 4 Wochen)
44
18%
Angriff/Bedrohungssituation erlebt
Von den 265 Personen:
Reaktion: Hilflosigkeit, Angst, Entsetzen
Verdacht auf PTBS (alle „Kriterien“ vorhanden):
3 Teilnehmer (1% der Gesamtstichprobe)
* Intrusion, Vermeidung, Hyperarousal
Gliederung
• Einleitung: Verstärkte Kinderschutzdebatten –
Keine Debatte über Qualität der Hilfen
• Psychische Auffälligkeiten bei Heimkindern
(Ulmer Heimkinderstudie)
• Ulmer Heimkinderinterventionsstudie
• Modellversuch zur Abklärung und Zielerreichung in
stationären Maßnahmen in der Schweiz MAZ
• Modellversuch Traumapädagogik
• Institutionen als sicherer Ort?
• Fazit
Missbrauchsskandal 2010
Runder Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch in
Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten
und öffentlichen Einrichtungen und im familiären
Bereich“
Ergebnisse Auseinandersetzung mit der Problematik
„Sexueller Kindesmissbrauch“ zur Zeit des runden Tisches
Homepage der UBSKM
Missbrauch in Institutionen
Berichte von 1.138 Betroffenen
Durchschnittsalter: 52 Jahre
Altersspanne: 12 – 89 Jahre
58 % Männer, 42 % Frauen
96 % Missbrauchsfälle aus der Vergangenheit
91 % Fälle mit mehrfachem bis hin zu regelmäßig
wiederkehrendem Missbrauch
Zeitpunkt und Häufigkeit von Missbrauch in Institutionen
Zeitpunkt (N=1.042)
Häufigkeit (N=843)
2%2%
9%
29%
62%
96%
aktuell
einmal
Vergangenheit
aktuell + Vergangenheit
mehrmals
wiederkehrend
„Ich wurde als Kind von einem
Lehrer missbraucht und von
den Ordensschwestern im
Heim geschlagen. Und im Dorf
als Aussätzige behandelt,
nachdem das bekannt wurde.“
„Ich habe als Kind im Internat
gelebt. Dort wurde ich missbraucht
und musste auch jede Nacht mit
anhören, wie meine
Zimmergenossen missbraucht
wurden. Jeder hatte Nacht für
Nacht Angst, ‚dran’ zu sein.“
Geschlecht der Täter/innen (N=925)
900
769
800
10%
700
7%
männlich
weiblich
600
gesamt
500
419
400
334
300
83%
200
Täter
Täterin
sowohl Täter als auch Täterin
100
49
68
19
88
41
46
0
Täter
Täterin
sowohl Täter als auch
Täterin
„Zusammen mit meiner Schwester musste ich zur Heimmitarbeiterin
nach Hause mitkommen. Dort war auch der „Lover" der
Heimmitarbeiterin. Wir mussten uns ausziehen, die Erzieherin legte sich
mit mir ins Bett, meine Schwester und der Lover standen dabei. Beide
Erwachsene haben uns angefasst.“
UN Road to Dignity by 2030:
Post 2015 Agenda
Synthesis Report of the Secretary-General
On the Post-2015 Agenda
•
Personenzentrierter Ansatz
Sustainable Development Goals
End abuse, exploitation, trafficking and all
forms of violence and torture against
children
Projekt „Ich bin sicher!“
„Ich bin sicher!“ – Schutzkonzepte aus der Sicht
von Jugendlichen und Betreuungspersonen
Ein interdisziplinäres Verbundprojekt der 3 Standorte Universität Hildesheim, Klinik
für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm
und Hochschule Landshut; gefördert vom BMBF im Rahmen der Förderlinie
„Sexuelle Gewalt in pädagogischen Kontexten“
– Studienrelevante Kontexte:
Heime, Internate und Kliniken
– Zielgruppen:
•
Kinder und Jugendliche (K/J) von 11 bzw.
14 bis 18 Jahren, in stationärer Unterbringung
•
Betreuungspersonen (BP), keine Leitungsfunktion
– Studiendesign: Methodenkombination
•
Qualitative Gruppendiskussionen vor Ort
•
Quantitative Online-Befragung
Projekt „Ich bin sicher!“
Überblick Studiendesign &
aktueller Stand der Datenerhebung
Online-Befragung
Gruppendiskussionen (GD)
2014
2014
Jugendliche
ab 14 J.
Kinder/
Jugendliche
ab 11 J.
Betreuungspersonen
Betreuungspersonen
Datenerhebung abgeschlossen
Fragebögen zugänglich über
https://projekt-ichbinsicher.de
Datenerhebung läuft, bisher
durchgeführte Gruppendiskussionen
•
5x mit Betreuungspersonen
Vollständige Datensätze von
•
8x mit Kinder/Jugendlichen
•
N = 309 Betreuungspersonen
•
N = 85 Jugendlichen
(2 Altersgruppen, nach Geschlecht
getrennt & geschlechtergemischt)
IN KOOPERATION MIT
Studie „Sprich Mit!“
Erfahrungen zu sexueller Gewalt von Jugendlichen, die in Einrichtungen
der Jugendhilfe bzw. in Internaten leben.
Zielgruppe: Jugendliche >15 Jahren in Einrichtungen der Jugendhilfe
und Internaten (stationär)
FRAGEBOGEN
Fragestellungen:
•
•
•
•
INTERVIEW +
GRUPPENDISKUSSION
•
•
•
•
Häufigkeit sexueller Gewalterfahrungen sowie selbst verübter sexueller Gewalt
Formen sexueller Gewalt einschl. Gewalt unter Gleichaltrigen
Häufigkeit von Symptomen psychischer Erkrankung bei Opfern und Tätern
Zusammenhang sex. Gewalterfahrungen mit eigenem sexuell aggressiven
Verhalten
Vergleich von Opfern sexueller Gewalt mit Opfern, die zugleich Täter sind in
Bezug auf Persönlichkeit
Kollektive Orientierungen, Wissensbestände und Werthaltungen zum Thema
„sexuelle Gewalt“
Entstehungsbedingungen und Folgen sexueller Gewalterfahrungen unter
Berücksichtigung möglicher Resilienzfaktoren aus Sicht von Jugendlichen
Biographische Einschätzungen von Jugendlichen zu Gewalterfahrungen
Gliederung
• Einleitung: Verstärkte Kinderschutzdebatten –
Keine Debatte über Qualität der Hilfen
• Psychische Auffälligkeiten bei Heimkindern
(Ulmer Heimkinderstudie)
• Ulmer Heimkinderinterventionsstudie
• Modellversuch zur Abklärung und Zielerreichungen
in stationären Maßnahmen in der Schweiz MAZ
• Modellversuch Traumapädagogik
• Institutionen als sicherer Ort?
• Fazit
Fazit
– Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen in
Heimen sind sehr häufig, ca. 2/3 aller Heimkinder
– Die meisten Heimkinder haben mindestens eine, viele
mehrere traumatische Erfahrungen
– Betreuungswechsel, Betreuungsabbrüche und Drehtüreffekte
an der Schnittstelle zur Kinder- und Jugendpsychiatrie sind
häufig
– Kaum aktuelle deutsche Untersuchungen zur Zielerreichung
und Wirkung der Heimerziehung
Es braucht eine neue Jugendhilfeeffektestudie!
– Institutionen als sicherer Ort: Schutz für Kinder in
Institutionen und Schutz vor Übergriffen durch betreute
Kinder und Jugendliche in Institutionen
– Notwendig: Stärkere Teilhabe von Heimkindern an
Behandlungsangeboten in der Gemeinde, aufsuchende
Behandlungsangebote
XXXV. Kongress der Deutschen Gesellschaft für
Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
„Dazugehören“
Bessere Teilhabe für traumatisierte und psychisch belastete Kinder
und Jugendliche
22. – 25. März 2017
Ulm
Kongresszentrum CCU und Maritim Hotel Ulm
Kongresspräsident: Prof. Dr. Jörg M. Fegert
Wissenschaftlicher Kongresssekretär: PD Dr. Paul Plener
Politische und organisatorische Kongresssekretärin: Dr. Daniela Harsch
„Es gibt keine großen Entdeckungen
und Fortschritte, solange es noch
ein unglückliches Kind auf Erden gibt.“
Albert Einstein
* 1889 Ulm
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Dank an die Teams Basel und Ulm
Dank an alle Beteiligten!
Dank an das BJ und die MAZ
Einrichtungen sowie die
Jugendhilfeeinrichtungen in D:
-
St. Bonifatius, Lüneburg
Kinderheim Forellenhof, Jesteburg
Friedenshort, Tostedt
Haus Aichhorn, Dornhan
Ravensburger Jugendhilfeverein e.V.,
Weingarten
- Rupert-Mayer-Haus, Göppingen
- Kinderheim Graf, Ellwangen
- Haus am Fels, Blaubeuren
- Kinderzentrum Augsburg
- Haus Nazareth, Sigmaringen
- Oberlinhaus Ulm
- Wilhelmspflege, Stuttgart
- Paulinenpflege, Kirchheim
- Kleingartacher e.V., Eppingen
- Sonnenhof, Schwäbisch Gmünd
- St. Kilian, Walldürn
- Verein für Jugendhilfe, Böblingen
- Albert-Schweitzer-Kinderdorf,
Waldenburg
- St. Anna, Leutkirch
- St. Clara, Gundelfingen
- Guter Hirte e.V., Ulm
- St. Josef, Heudorf
- St. Konradihaus, Schelklingen
- Martinshaus, Kleintobel
- Hoffmannhaus, Wilhelmsdorf
- Linzgau Kinder- und Jugendheim,
Überlingen
und vor allem allen
beteiligten Kindern
und Jugendlichen!!!
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie /
Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm
Steinhövelstraße 5
89075 Ulm
www.uniklinik-ulm.de/kjpp
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Jörg M. Fegert
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