KOMPLAN - Kompetenzentwicklung durch strategische

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„KOMPLAN - Kompetenzentwicklung durch strategische Ausbildung.
Förderung der Ausbildungskompetenz durch Verbesserung der
Passgenauigkeit von Berufsorientierung und Ausbildungsangebot“: Tagung
am 12.07.2006 in Greiz
Gisela Westhoff „Förderung der beruflichen Bildung durch Modellversuche“
Sehr geehrte Damen und Herren, liebes Projektteam,
gern habe ich die Aufgabe übernommen, Sie heute hier im Namen des BIBB zu
begrüßen, als fachliche Betreuerin des Modellversuchs KOMPLAN und des
Modellversuchsprogramm „Flexibilitätsspielräume für die Aus- und Weiterbildung in
kleinen und mittleren Unternehmen“. Hierzu gehört KOMPLAN zusammen mit 27
weiteren Einzelversuchen.
Ich habe für meine Begrüßung die folgenden Punkte ausgewählt:
1. Das Instrument Modellversuche
2. Das Modellversuchsprogramm „Flexibilität“
3. Den hiesigen BIBB-Modellversuch „KOMPLAN“
1. Das Instrument Modellversuche
Als berufbildungspolitisches Forschungs- und Entwicklungsinstrument beeinflussen
die Wirtschaftsmodellversuche seit dreißig Jahren die berufliche Aus- und
Weiterbildung in Deutschland und geben auch Impulse über die Landesgrenzen
hinaus. Ergebnisse dieser Arbeit haben die berufliche Bildung bereichert und
verändert. Sie setzen deutliche Akzente - häufig mehr als selbst die mit dem
Instrument arbeitenden Akteure bedenken oder zum Ausdruck bringen.
Aus meiner Sicht lassen sich die Wirtschaftsmodellversuche in der beruflichen
Bildung so charakterisieren:
Innovative Ansätze entstehen in der Praxis.
Sie werden von der Wissenschaft, der Praxis selbst und der Politik
aufgenommen.
In den einzelnen Vorhaben und in den Programmen, denen diese zugeordnet
sind, werden sie entwickelt, einer kontinuierlichen Analyse unterzogen und
erprobt.
Die Ergebnisse werden prozessbegleitend und darüber hinaus in die
Wissenschaft, die Praxis, die Politik und die Administration transferiert.
Die wissenschaftliche Begleitung evaluiert gemeinsam mit den Akteuren in der Praxis
und arbeitet mit diesen kontinuierlich zusammen nach dem Konzept der
Handlungsforschung. Jeder Modellversuch hat eine eigene wissenschaftliche
Begleitung. Das BMBF fördert, und das BIBB betreut jeden Versuch
fachlich/wissenschaftlich.
2. Das Modellversuchsprogramm „Flexibilitätsspielräume für die Aus- und
Weiterbildung in kleinen und mittleren Unternehmen“ (kurz:
„Flexibilitätsspielräume“)
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Das Programm „Flexibilitätsspielräume“ ist entwickelt worden, um kleine
Unternehmen bei ihrer Aufgabe zu unterstützen, den wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Veränderungen in der beruflichen Bildung entsprechen zu können.
Die neuen Berufsbilder sind eine Antwort auf die neuen Herausforderungen. Sie
ermöglichen den Betrieben größere Spielräume in der Gestaltung der Ausbildung,
stellen die Übergänge zur Weiterbildung her und sind eingebettet in lebenslanges
Lernen. Die neuen Berufsbilder der vergangenen Jahre - beginnend bei den IT-, den
Labor- und den Medienberufen - sind in ihrer Konstruktion gestaltungsoffen. Sie
erlauben, die Ausbildung stärker an den betrieblichen und branchenspezifischen
Anforderungen auszurichten. Gleichzeitig unterstützen sie den weiteren
Qualifikations- und Kompetenzerwerb der Beschäftigten.
Auf weitere Besonderheiten des Programms, auf die aktuelle und künftige Bedeutung
der Modellversuche als berufsbildungsbildungspolitisches Instrument wird Frau Peter
vom BMBF noch eingehen.
Meine weiteren Ausführungen beziehen sich auf den hiesigen Modellversuch
KOMPLAN und damit auch exemplarisch auf das Programm „Flexibilität“.
3. Der Modellversuch KOMPLAN
KOMPLAN ist Teil des Programms „Flexibilitätsspielräume“. Der Modellversuch zeigt
auf, wie die Chance durch moderne Berufe und angepasste, flexible
Ausbildungsmethoden auch in kleinen Unternehmen zusätzliche, zukunftssichere
Ausbildungsplätze zu schaffen, in Thüringen besser genutzt werden kann. Der
Ansatz bietet auch Möglichkeiten der Übertragbarkeit auf andere Regionen und ist
insofern über Thüringen hinaus bedeutsam.
Diese Möglichkeit wird umgesetzt z.B. durch die aktive Mitarbeit des Projektteams im
AK des Programms „Flexibilitätsspielräume“, aus der sich auch eine direkte
Vernetzung mit anderen Einzelvorhaben entwickelt hat
Der Modellversuch entwickelt und erprobt einen Ausbildungsorganisationsservice,
um die Ausbildungskompetenz vor allem kleiner Betriebe zu fördern und
auszubauen. Virtuelle Angebote werden mit den Möglichkeiten des persönlichen
Austausches anderer an der Ausbildung Beteiligter in der Region verbunden. Dazu
gehören neben den Betrieben und Ausbildungsbewerber/-innen auch Akteure wie
Bildungsdienstleister, Berufsschulen, zuständige Stellen, Arbeitsagenturen,
Sozialparteien sowie die Landes- und die Kommunalpolitik und natürlich die
Jugendlichen selbst.
Denn: das wesentliche Modellversuchsziel besteht darin, die beruflichen
Orientierungen Jugendlicher mit den Angeboten der Betriebe zu einer passenderen
Übereinstimmung zu bringen und somit berufliche Bildung in die betriebliche
Personalentwicklung zu integrieren.
Zum Vorgehen und zur Umsetzung der Projektziele bisher wird uns der heutige
Tag wichtige Einblicke geben.
Da aber die einzusetzenden Instrumente und Verfahren nicht allein an die Region
gebunden sind, ist der Transfer während der gesamten Laufzeit eingeplant, z.B. bei
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den zu entwickelnden Produkten und der vorgesehenen kontinuierlichen Herstellung
der Öffentlichkeit.
Lassen Sie mich bitte noch einen wichtigen Gedanken von KOMPLAN herausstellen:
Der Modellversuch betont explizit die Weiterentwicklung und Umsetzung
ausbildungsrelevanter Gender-Ansätze. Die Ausbildung junger Frauen soll sich nicht
allein an der Überwindung traditioneller Rollenmuster orientieren, sondern auf den
potenziellen Unternehmenserfolg ausrichten (neue Kundenschichten erreichen,
Erweiterung des betrieblichen Aufgabenspektrums). Aus diesem Perspektivwechsel
der Betriebe können neue Chancen für junge Frauen entstehen.
Zusammenfassende Einschätzung:
Das Besondere an dem Vorhaben stellt sein differenzierter und kreativer Ansatz dar
zur Weiterentwicklung beruflicher Orientierungen bei Jugendlichen und betrieblichen
Ausbildungsangeboten und damit zu einer verbesserten Übereinstimmung beider
Seiten. Er knüpft an bei vorliegenden Modellversuchsergebnissen und bezieht
laufende Aktivitäten sowie eigene Forschungsaktivitäten und politische Programme
ein.
Der vorhandene Ausbildungsserver wird genutzt zur Informationsvermittlung, dem
Erfahrungsaustausch und der Selbstqualifizierung der Jugendlichen, aber auch der
Betriebe und anderer Akteure. Damit wird die regionale Vernetzung von externer
und betriebsinterner Ausbildungskompetenz gefördert und mit Leben erfüllt. Denn ein
wesentliches Ziel des Modellversuchs besteht darin, die regionalen Akteure
unterstützend in die Verbesserung der Übereinstimmung von Berufsorientierungen
Jugendlicher mit der Personalentwicklung sowie der Aus- und Weiterbildung in
kleineren Unternehmen einzubeziehen.
Diese Konstellation ist auch ein wichtiges Element des Transfers der im
Modellversuch erarbeiteten Materialien und Verfahren.
Auch die neue Gesetzeslage in der beruflichen Bildung wird dabei berücksichtigt
(Verzahnung von Berufseinstieg/-vorbereitung und der Aus- und Weiterbildung).
In dem Konzept werden zentrale Fragen der Aus- und Weiterbildung mit Strategien
zur Personalentwicklung sowie insgesamt die berufliche Bildung mit regionaler
Wirtschaftsentwicklung verbunden.
Wir freuen uns heute auf einen guten fachlichen Austausch und aktuelle Berichte aus
der Arbeit. Ich hoffe und wünsche, dass auch dieser Tag zum weiteren Gelingen des
Modellversuchs beiträgt.
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