2 Leitungsbahnen im Kopfbereich 2.1 2.2 2.3 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 973 Gefäße im Kopfbereich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 973 Nerven im Kopfbereich – Hirnnerven (Nervi craniales). . . . . . . . . . . 979 M © PhotoDisc G. Aumüller, G. Wennemuth Einführung Die Leitungsbahnen im Kopfbereich nehmen wegen der komplizierten funktionellen und topografischen Gegebenheiten des Schädels mit hier gelegenen Räumen für den Beginn von Speise- und Atemwegen sowie für die spezialisierten Sinnesorgane und das Gehirn mit seinen Hilfsstrukturen eine Sonderstellung ein. Um eine Übersicht über die wichtigsten Besonderheiten zu geben, werden nachfolgend zunächst die allgemeinen Merkmale der Leitungsbahnen des Kopfes dargestellt sowie eine Zusammenstellung der wichtigsten Aufzweigungen der Gefäße und Nerven mit ihren Verläufen gegeben. Details zu den einzelnen Ästen finden sich bei Besprechung der jeweils von ihnen versorgten Strukturen im oberflächlichen (S. 962) und tiefen (S. 1033) Gesichtsbereich, Mund- (S. 1003) und Nasenhöhle (S. 1046) sowie Auge (S. 1049) und Ohr (S. 1074). 2.2 Gefäße im Kopfbereich 2.1 Einführung Die Leitungsbahnen im Kopfbereich weisen eine Reihe von topografischen und funktionellen Besonderheiten auf, die hier zusammenfassend dargestellt werden. Details einzelner Äste sind bei den jeweils von ihnen versorgten Strukturen im oberflächlichen (S. 962) und tiefen (S. 1033) Gesichtsbereich, Mund- (S. 1003) und Nasenhöhle (S. 1046) sowie Auge (S. 1049) und Ohr (S. 1074) zu finden. 2.2 Gefäße im Kopfbereich 2.2.1 Arterien des Kopfes 2.2.1 Arterien des Kopfes Die zum Kopf ziehenden Arterien entstammen der Arteria carotis communis mit ihren Hauptästen (A. carotis interna und A. carotis externa) und der Arteria vertebralis als Ast der Arteria subclavia (S. 897). Sie bilden größere Gefäßprovinzen, die untereinander in Verbindung stehen (arterielle Anastomosen). Dabei ist die Sicherstellung der Blutversorgung des Gehirns (S. 1157) durch die A. carotis interna und die A. vertebralis von der Versorgung des übrigen Kopfes durch eine vordere, eine mediale, eine hintere und eine Endastgruppe (A. temporalis superficialis, A. maxillaris) der A. carotis externa zu trennen. Die Verzweigungsmuster der Kopfarterien sind nicht konstant; Varianten in Abgang und Verlauf der Gefäße sind durch die komplizierte Entwicklung bedingt. Die Arterien im Kopfbereich entstammen der A. carotis communis und der A. vertebralis aus der A. subclavia und bilden durch Anastomosen verbundene Gefäßprovinzen. Das Gehirn und das Auge werden über die A. vertebralis und A. carotis interna, der übrige Kopf durch Äste der A. carotis externa versorgt. Diese bilden vier größere Gruppen: vordere, mediale, hintere und Endäste. ▶ Klinik. Bei Verdacht auf Durchblutungsstörungen des Gehirns (z. B. durch eine Karotisstenose) werden die arteriellen Gefäßprovinzen des Kopfes und ihre Kollateralkreisläufe getrennt (Doppler-)sonografisch untersucht („geschallt“). Arteria carotis externa und ihre Äste Die Gruppierung der aus der A. carotis externa abgehenden Äste sowie deren Versorgungsgebiete sind Tab. M-2.1 zu entnehmen. Die A. maxillaris ist der stärkere ihrer beiden Endäste, die nach ihrer Verlaufstrecke in drei Anteile untergliedert wird und ebenfalls eine Vielzahl an Ästen abgibt. ▶ Klinik. Arteria carotis externa und ihre Äste Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 2.1 974 ≡ M-2.1 M 2 Leitungsbahnen im Kopfbereich Äste der A. carotis externa Aufzweigungen Versorgungsgebiete Vordere Äste: A. thyroidea superior → R. infrahyoideus → R. sternocleidomastoideus M. sternocleidomastoideus → A. laryngea superior Larynx A. lingualis A. facialis → Rr. glandulares Glandula thyroidea → R. suprahyoideus Zungenbeinregion → A. sublingualis Zunge, Glandula sublingualis → Rr. dorsales linguae Schleimhaut der Radix linguae → A. profunda linguae Apex linguae → A. palatina ascendens → Rr. tonsillares Palatum molle, Pharynx Tonsillen → A. submentalis Gl. submandibularis, suprahyoidale Muskulatur → Aa. labiales inferior und superior → R. septi nasi Lippen Nasenseptum → A. angularis medialer Augenwinkel, äußere Nase → Rr. pharyngeales Pharynx Medialer Ast: A. pharyngea ascendens → A. tympanica inferior Paukenhöhle → A. meningea posterior Dura mater, hintere Schädelgrube (S. 1164) → R. auricularis Auris externa → Rr. occipitales Regio occipitalis Hintere Äste: A. occipitalis A. auricularis posterior → R. mastoideus Cavitas tympani, Cellulae mastoideae → R. meningeus Hirnhäute (S. 1164) → R. auricularis Auris externa → R. occipitalis Regio occipitalis → A. stylomastoidea Cavitas tympani, Cellulae mastoideae → A. tympanica posterior Cavitas tympani, Cellulae mastoideae → Rr. pharyngeales Pharynx Endäste: A. maxillaris ■ Pars mandibularis → A. auricularis profunda Kiefergelenk, Trommelfell, Meatus acusticus externus → A. tympanica anterior Schleimhaut des Cavum tympani → A. alveolaris inferior → R. mylohyoideus → R. mentalis Mandibula, Zähne, Mundboden, Kinnbereich → A. meningea media ■ ■ Pars pterygoidea Hirnhäute (S. 1164) → A. masseterica M. masseter → Rr. pterygoidei Mm. pterygoidei → Aa. temporales profundae M. temporalis → A. buccalis M. buccinator Pars pterygopa- → A. alveolaris superior posterior latina → A. palatina descendens Maxilla, hintere Zähne Palatum molle, Tonsille → A. infraorbitalis → Aa. alveolares superiores anteriores Maxillavordere Zähne des Oberkiefers A. temporalis superficialis → A. canalis pterygoidei Pharynx, Cavitas tympani → A. sphenopalatina Cavitas nasi, Septum nasi → A. transversa faciei Gesicht → Rr. parotidei Glandula parotidea → A. zygomaticoorbitalis lateraler Augenwinkel → Rr. auriculares anteriores Vorderfläche der Ohrmuschel, Meatus acusticus externus → A. temporalis media M. temporalis → R. frontalis Kopfschwarte → R. parietalis Wichtige Äste sind fett hervorgehoben. Kleinere Äste wurden nicht mit in die Tabelle aufgenommen. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. → R. cricothyroideus M ⊙ M-2.1 975 2.2 Gefäße im Kopfbereich Verzweigung der A. carotis externa und der A. maxillaris als ihrem Endast A. infraorbitalis A. sphenopalatina A. canalis pterygoidei A. occipitalis, Ramus posterior A. temporalis superficialis A. temporales profundae A. alveolaris superior posterior A. palatina descendens A. auricularis posterior A. occipitalis A. maxillaris A. pharyngea ascendens A. lingualis Rr. pterygoidei A. meningea media A. auricularis profunda A. tympanica anterior A. facialis A. carotis externa A. thyroidea superior A. carotis communis A. carotis interna A. maxillaris A. vertebralis A. masseterica A. alveolaris inferior b a (Prometheus LernAtlas. Thieme, 3. Aufl.) a Äste der A. carotis externa in der Ansicht von links-lateral mit unterschiedlicher Einfärbung nach Astgruppen: vordere Äste (rot), medialer Ast (blau), hintere Äste (grün) und Endäste (ocker). b Die Äste der A. maxillaris sind farblich nach Ort ihres Abgangs aus den drei Abschnitten unterschieden: Pars mandibularis (blau), Pars pterygoidea (grün) und Pars pterygopalatina (gelb). Arteria carotis interna – Abschnitte und extrazerebrale Äste Während die A. carotis interna (ACI) im Halsbereich ohne Abgabe von Ästen verläuft (Pars cervicalis), gibt sie nach Eintritt in die Schädelbasis (Pars petrosa) und die Schädelhöhle (Pars cavernosa, Pars cerebralis) mehrere Äste ab. Vorwiegend versorgen diese das Gehirn. Die weiteren sind in Abb. M-2.2 dargestellt. Arteria carotis interna – Abschnitte und extrazerebrale Äste Siehe Abb. M-2.2. Arterielle Anastomosen Arterielle Anastomosen Über die Arteria angularis (Endast der A. facialis) und die Arteria supraorbitalis bzw. dorsalis nasi (Endäste der A. ophthalmica) steht das Stromgebiet der A. carotis externa mit dem der A. carotis interna in Verbindung. Auch im Bereich der A. carotis externa finden sich arterielle Kollateralen, z. B. der Aa. labiales superiores und inferiores, die einen Gefäßring um den Mund bilden. Die Stromgebiete der Aa. carotis externa und interna stehen über die A. angularis (aus A. facialis) und die A. supraorbitalis bzw. dorsalis nasi (aus A. ophthalmica) in Verbindung. ⊙ M-2.2 Abschnitte der A. carotis interna mit Ästen zu extrazerebralen Strukturen A. ophthalmica A. choroidea anterior A. communicans posterior Pars cerebralis A. hypophysialis superior R. basalis tentorii R. marginalis tentorii Pars cavernosa A. hypophysialis inferior R. ganglionaris trigeminalis R. nervorum R. meningeus Pars petrosa Aa. caroticotympanicae R. sinus cavernosi A. canalis pterygoidei (Prometheus LernAtlas. Thieme, 3. Aufl.) Pars cervialis ⊙ M-2.2 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. A. buccalis A. subclavia 976 M ⊙ M-2.3 2 Leitungsbahnen im Kopfbereich ⊙ M-2.3 Verbindungen zwischen den Versorgungsgebieten der Aa. carotis externa und interna A. supratrochlearis A. supraorbitalis A. dorsalis nasi Aa. palpebrales mediales Aa. palpebrales laterales A. temporalis superficialis A. angularis A. infraorbitalis A. facialis Die Äste der A. carotis externa sind wie in Abb. M-2.1 eingefärbt, die der A. carotis interna bläulich. (Prometheus LernAtlas. Thieme, 3. Aufl.) 2.2.2 Venen des Kopfes 2.2.2 Venen des Kopfes Abfluss über die Jugularvenen Abfluss über die Jugularvenen Der venöse Abstrom aus dem Kopfbereich (S. 898) erfolgt hauptsächlich über die Vv. jugulares int. und ext. (Tab. M-2.2). Der venöse Abfluss des Blutes aus dem Kopfbereich erfolgt hauptsächlich über die Venae jugulares interna und externa (Tab. M-2.2), deren Verlauf im Halsbereich (S. 898) beschrieben ist. Die Vena jugularis anterior (S. 898) nimmt neben ihren hauptsächlichen Zustromgebieten aus dem Halsbereich auch Blut aus der Kinnregion auf. ≡ M-2.2 Abfluss des Blutes über die Jugularvenen Jugularvene venöse Zuflüsse aus dem Kopfbereich V. jugularis interna ←V. facialis ← Plexus pterygoideus ← V. temporalis superficialis ← V. retromandibularis ← Plexus pterygoideus ←Sinus durae matris, die auch Blut aus oberflächlichen und tiefen Hirnvenen aufnehmen V. jugularis externa ←V. occipitalis (+ Verbindungsvenen zur V. retromandibularis) Abflussgebiet oberflächliche (vordere) und tiefe seitliche Gesichtsregion mit Kopfhaut dieser Bereiche Schädelinneres (mit Gehirn) oberflächliche (hintere) Kopfanteile Venöse Verbindungen im Kopfbereich Venöse Verbindungen im Kopfbereich Die Venen des Gesichts und der Kopfhaut haben Verbindungen ■ untereinander, ■ zum venösen Plexus pterygoideus der tiefen seitlichen Gesichtsregion sowie ■ über Venen in der Orbita und im Schädeldach zu den Sinus durae matris. Ähnlich den arteriellen Kollateralen haben die (klappenlosen) Venen im oberflächlichen Kopfbereich Verbindungen nicht nur ■ untereinander, sondern auch ■ zu den Venen der tiefen seitlichen Gesichtsregion (Plexus pterygoideus) und ■ über Venen der Orbita sowie über Verbindungsvenen im Schädeldach zu den Blutleitern der harten Hirnhaut (Sinus durae matris). Letztere sind als Eintrittspforten für Erreger in die Sinus durae matris von klinischer Bedeutung (s. u.). Verbindungen zum Sinus cavernosus: bestehen über die V. angularis als Endast der V. facialis zur V. ophthalmica superior und über die Tonsillarvenen zur V. ophthalmica inferior („Warndreieck“ des Gesichts). Verbindungen zum Sinus cavernosus: Besonders wichtig sind die Verbindungen der Vena angularis (Endast der V. facialis) über die Vena ophthalmica superior (innerhalb der Orbita) und die der Tonsillarvenen (Rami tonsillae palatinae) über die Vena ophthalmica inferior, die beide in den Sinus cavernosus drainieren. Auch der Plexus pterygoideus hat Verbindungen zum Sinus cavernosus. Projiziert man dieses venöse Verbindungssystem auf die Gesichtsoberfläche, so nimmt sein Gebiet annähernd die Form eines gleichseitigen Dreiecks um die Gesichtsmitte ein („Warndreieck“ des Gesichts). Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. A. carotis externa M ⊙ M-2.4 977 2.2 Gefäße im Kopfbereich Venen und ihre Verbindungen im Kopfbereich Sinus cavernosus Sinus petrosus inferior V. ophthalmica superior Sinus sigmoideus V. angularis V. angularis V. temporalis superficialis V. occipitalis V. retromandibularis Sinus petrosus superior Plexus pterygoideus V. jugularis interna Vv. maxillares V. retromandibularis V. facialis b V. thyroidea superior V. facialis V. jugularis anterior V. jugularis externa V. suprascapularis V. brachiocephalica sinistra V. subclavia a c V. emissaria parietalis Sinus sagittalis superior Confluens sinuum V. emissaria occipitalis Sinus sigmoideus Venengeflecht um Foramen magnum Plexus venosus canalis nervi hypoglossi V. emissaria mastoidea V. emissaria condylaris V. jugularis interna d Plexus venosus vertebralis externus V. occipitalis (Prometheus LernAtlas. Thieme, 3. Aufl.) a Oberflächliche Kopfvenen und Venenplexus der tiefen seitlichen Gesichtsregion mit ihrem Abfluss über die Jugularvenen. b Verbindungen der oberflächlichen Kopfvenen und des Plexus pterygoideus zum Sinus cavernosus. c Durch die in b dargestellten venösen Verbindungen zum System der Sinus durae matris sind Entzündungen innerhalb des dargestellten dreieckigen Bereichs im Gesicht besonders gefährlich (Warndreieck): Von hier aus können Keime nach intrakraniell gelangen und damit die Entzündung auf Meningen und Gehirn übergreifen. d Auch die Venae emissariae (hier in der Ansicht von dorsal auf das Hinterhaupt) stellen eine Verbindung zwischen extrakraniellen Kopfvenen und Sinus durae matris her. ▶ Klinik. Insbesondere die Anastomose zwischen der V. facialis und der in den Sinus cavernosus drainierenden V. ophthalmica superior (über die V. angularis) stellt eine wichtige Eintrittspforte für Keime aus dem Gesichtsbereich nach intrakraniell dar: Bei eitrigen Entzündungen der Gesichtshaut oder des Mittelohrs kann durch das Eindringen von Bakterien in das System der Sinus durae matris die Infektion auf die Hirnhaut übergreifen und somit zur Meningitis führen. Eine andere mögliche Folge ist eine bakteriell bedingte Sinus-cavernosus-Thrombose. ▶ Klinik. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. V. jugularis interna 978 ≡ M-2.3 M 2 Leitungsbahnen im Kopfbereich Verbindungen der Diploevenen und der Emissarienvenen zu intra- und extrakraniellen Abflüssen Gefäß Verbindung nach innen zum Verbindung nach außen zur V. diploica frontalis Sinus sagittalis superior V. supraorbitalis V. temporalis profunda Diploevenen V. diploica temporalis anterior Sinus sphenoparietalis V. diploica temporalis posterior Sinus transversus V. auricularis posterior V. diploica occipitalis Sinus transversus V. occipitalis V. emissaria parietalis Foramen parietale Sinus sagittalis superior V. temporalis superficialis V. emissaria mastoidea Foramen mastoideum Sinus sigmoideus V. occipitalis V. emissaria occipitalis Squama occipitalis Confluens sinuum V. occipitalis V. emissaria condylaris Canalis condylaris Sinus sigmoideus Plexus venosi vertebrales externi Vv. diploicae und emissariae: Sie stehen beide sowohl mit den oberflächlichen Kopfvenen als auch mit den Sinus durae matris in Verbindung (Tab. M-2.3). Die Vv. diploicae liegen im Schädeldach, die Vv. emissariae treten durch die Schädelknochen hindurch. ▶ Klinik. 2.2.3 ▶ Klinik. Auch die Vv. emissariae können als Eintrittspforten von Erregern aus der Kopfhaut in die venösen Blutleiter der Dura dienen. Lymphabfluss aus dem Kopfbereich Zum Lymphabfluss s. Abb. M-2.5. ⊙ M-2.5 Venae diploicae und emissariae: (Tab. M-2.3: Die Venae diploicae liegen in der Diploe des Schädeldachs, nehmen hieraus sowie aus der Dura mater Blut auf und haben Verbindungen sowohl zu den Sinus durae matris (Sinus sphenoparietalis bzw. transversus) als auch zu den oberflächlichen Kopfvenen (V. supraorbitalis, V. temporalis profunda anterior, V. occipitalis). Venae emissariae sind venöse Verbindungen zwischen Sinus durae matris, Vv. diploicae und Venen der Kopfhaut, die durch Emissarien (z. B. das Emissarium mastoideum u. parietale) und weitere Kanäle (z. B. Canalis condylaris, Canalis hypoglossi, Foramen ovale, Canalis caroticus, Foramen magnum) der Schädelknochen hindurchtreten. 2.2.3 Lymphabfluss aus dem Kopfbereich Die Lymphgefäße des Kopfes ziehen zu drei größeren Stationen am Hinterhaupt (Nodi lymphoidei occipitales), hinter und vor dem Ohr bzw. der Gl. parotidea (Nodi lymphoidei mastoidei, parotidei superficiales und profundi) und im Wangenbereich um die Gefäßstraße der A. und V. facialis (Nodi lymphoidei nasolabialis, malaris, mandibularis) (Abb. M-2.5). Die nächste Station bilden die halswärts gelegenen Nodi lymphoidei cervicales laterales superficiales und profundi (Abb. L-1.11). Lymphknoten im Kopfbereich Lymphknotengruppe Lokalisation Zuflussregion Nll. occipitales (2–4) Nacken, unterhalb Linea nuchalis inferior Nll. mastoidei/ retroauriculares (1–2) neben Proc. mastoideus Nll. faciales entlang der V. facialis Wange, Unterkieferbereich Nll. parotidei superficiales und profundi vor dem äußeren Gehörgang Ohrbereich, Schläfenregion Kinn, Paukenhöhle, Gehörgang, Augenlider, Nasenhöhle und Sinus paranasales Nll. linguales auf dem M. hyoglossus Vordere ⅔ des Zungenrückens, Zungenrand u. -unterseite Nll. buccales auf dem M. buccinator Regio faciei Nll. submentales Kinnunterseite Nll. submandibulares an der Glandula submandibularis Abfluss Kopfschwarte Zum Abfluss siehe auch Abb. L-1.11. Nll. cervicales laterales profundi superiores Nll. cervicales laterales profundi superiores (Nl. jugulodigastricus) über Nll. submandibulares Mundboden, Kinn, Unterlippe, Zunge, zu den Nll. cervicales Tonsillen, Zahnfleisch, Zähne anteriores profundi Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Emissarienvenen mit Durchtritt