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Zu Beginn der zweiten Novemberwoche befanden sich die DAX-Werte mal wieder im kollektiven Sturzflug. Eine einzige
Aktie stemmte sich gegen den Trend – Bayer (WKN BAY001). Der Leverkusener Pharmahersteller hatte an diesem Tag
bekannt gegeben, dass er in den USA eine neue Zulassung für den Gerinnungshemmer "Xarelto" erhalten hatte. Das
Medikament kann nun auch zur Prävention von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern verwendet werden.
Bayer erwartet Spitzenumsätze von mehr als zwei Milliarden Euro pro Jahr mit „Xarelto“.
Solche Blockbuster kommen nicht jeden Tag auf den Markt. Und in der Pharmaforschung gibt es bekanntlich auch häufig
Enttäuschungen. Aber im Gegensatz zu anderen Branchen sind durch langlaufende Patente Umsatz und Gewinn der
Unternehmen in der Regel über mehrere Jahre weitgehend berechenbar und abgesichert. Alle Jahre wieder profitieren
die Pharmaspezialisten auch von der Vorbeugung und Bekämpfung der winterlichen Grippewelle. Das gilt besonders in
Spezialfällen wie bei der Schweinegrippe oder Vogelgrippe, aber auch bei der normalen Influenza. Deshalb gehört die
Pharmabranche zu den „defensiven“ Branchen. Das hat sie im Jahr 2011 erneut unter Beweis gestellt. Der Euro STOXX
Healthcare-Branchenindex, in den Anleger über den Lyxor ETF STOXX Europe 600 Healthcare (WKN LYX0AS)
investieren können, liegt als einer von wenigen Branchenindizes im Jahr 2011 knapp im Plus.
Günstige Bewertungen
Gleichzeitig sind die Pharmawerte keinesfalls teuer bewertet. Während ihnen noch in den 1990er-Jahren höhere
Kurs-Gewinn-Verhältnisse zugebilligt wurden, liegen viele traditionelle Bluechips heute bei den Bewertungen im Bereich
zyklischer Sektoren: „Angesichts der üppigen Dividenden und stabilen Gewinne sind Pharmawerte aktuell sehr attraktiv
bewertet“, findet der Münchner Vermögensverwalter Jens Ehrhardt. So hat die französische Sanofi (WKN 920657) in den
vergangenen zehn Jahren ihre Gewinne um nahezu 15 Prozent pro Jahr steigern können. Dennoch liegen das aktuelle
KGV unter acht und die Dividendenrendite bei über fünf Prozent. Auch die Schweizer Pharmagiganten Novartis (WKN
904278) und Roche (WKN 855167) sind zurzeit mit Kurs-Gewinn-Verhätnissen um zehn im historischen Vergleich sehr
niedrig bewertet. Und der amerikanische Healthcare-Gigant Johnson & Johnson (WKN 853260) verdient sich weiterhin
als eines von weltweit ganz wenigen Unternehmen (und Staaten) eine AAA-Bewertung der Rating-Agentur Moody's.
In die relative Stabilität der Pharmawerte können Anleger auch über Fonds investieren. Die erfolgreichsten Pharmafonds
gehören zu den wenigen Investmentfonds, die sowohl in den schwierigen vergangenen zwölf Monaten als auch auf
Fünf-Jahres-Sicht schwarze Performance-Zahlen ausweisen können. Zu den Top-Drei-Fonds über fünf Jahre gehören
der BGF World Healthscience Fund A2 (WKN A0BL36), der ESPA Stock Pharma (WKN 676339) und der KBC Equity
Fund - Pharma Growth (WKN A0JKNF) (Details zur Wertentwicklung siehe jeweils Fünf-Jahres-Charts).
Aktien, Fonds und ETF-Fonds unterliegen Kursschwankungen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher
Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder
Verkaufsempfehlung dar.
Redaktionsschluss 22.11.2011, 20.00 Uhr
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