Lagebericht/Unternehmerische Verantwortung/Umwelt Umwelt Mit unseren Technologien und Produkten leisten wir einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz. Umweltschutz bedeutet für uns nicht nur die Einhaltung gesetzlicher und behördlicher Vorgaben, sondern geht weit darüber hinaus. Wir stellen uns den vielfältigen ökologischen Herausforderungen und betrachten den Umweltschutz als eine wichtige Managementaufgabe, die auch im operativen Geschäft ihren Niederschlag findet. Deshalb optimieren wir fortlaufend Produktion und Produktnutzen im Hinblick auf eine bessere Umweltverträglichkeit. Die Verpflichtung zum Schutz der Umwelt gilt für jeden unserer Mitarbeiter. Klimaschutz ist ein Kernstück des Umweltschutzes und gleichzeitig Bestandteil unserer Unternehmensstrategie – und das nicht erst, seitdem die ersten Folgen des Klimawandels zu spüren sind und dieses Thema weltweit diskutiert wird. Wir betrachten ihn als Bestandteil unserer sozialen Verantwortung und leisten dazu mit unseren Technologien und Produkten einen wesentlichen Beitrag. Emissionen fallen im gesamten Produktleben an: bei der Rohstoffbeschaffung ebenso wie während der Produktion, der Nutzung und der Verwertung. Ökobilanzen belegen, dass während der verschiedenen Phasen des Produktlebens die Nutzungsphase den mit Abstand größten Anteil an den CO2-Emissionen hat. Der CO2Ausstoß durch den Herstellungsprozess ist dagegen vergleichsweise gering. Wenn sich z. B. der Reifenrollwiderstand um ca. 5 % verbessert, werden schon nach einjährigem Gebrauch durch verringerten Kraftstoffverbrauch so viel CO2-Emissionen vermieden, wie durch die Herstellung dieses Reifens entstehen. Emissionen in der Herstellung deutlich reduziert Die Herstellung unserer Produkte ist mit Emissionen in Luft und Wasser verbunden. Außerdem entstehen Abfälle. Wir arbeiten kontinuierlich daran, die von unseren Produktionsstätten ausgehenden Belastungen für die Umwelt Schritt für Schritt zu senken. Dabei haben wir in den vergangenen Jahren schon viel erreicht: Im Zeitraum 2002 bis 2007 wurde der Energieeinsatz pro Tonne Fertigprodukt um 20 % verringert. Im selben Zeitraum haben wir es geschafft, sowohl den Wasserverbrauch als auch den Einsatz von leicht flüchtigen Substanzen um mehr als 40 % zu reduzieren. Das Abfallaufkommen nahm von 2002 bis 2007 um mehr als ein Viertel ab. Continental: Umweltrelevante Kenngrößen in % 120 100 100 80 100 79,7 60 100 77,5 61,7 100 72,2 60,0 68,6 55,9 53,1 40 20 0 2002 2007 2012* Energieverbrauch 2002 2012* Wasserverbrauch * Gemäß Umweltzielsetzung der Continental AG 50 2007 2002 2007 2012* Abfallaufkommen 2002 2007 2012* CO2-Emissionen Umwelt/Unternehmerische Verantwortung/Lagebericht Ehrgeizige Ziele Unserer Verpflichtung zum Klimaschutz kommen wir in vielfältiger Weise nach. Im Fokus steht die Reduzierung der klimaschädlichen CO2-Emissionen durch verbesserte Produkte und Herstellungsprozesse. Unsere Ziele bezüglich der CO2-Emissionen sind ambitioniert: Bis zum Jahr 2012 wollen wir bei unseren Herstellungsprozessen eine Verringerung um insgesamt ca. 20 % erreichen. Zusätzlich wollen wir den Energieeinsatz, den Wasserverbrauch und das Abfallaufkommen in Zukunft weiter verringern, dabei sollen jährliche Einsparungen von jeweils 5 % erreicht werden. Die Abfallverwertungsquote wollen wir pro Jahr um 2 % erhöhen. Dadurch können wir den Rohstoffverbrauch und die zur Verwertung des Abfalls benötigte Energie weiter reduzieren. Außerdem arbeiten wir daran, die Freisetzung anderer Klima belastender Gase, z. B. aus Klimaanlagen, zu verringern. Wir forcieren auch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe, wie Naturkautschuk und pflanzliche Öle. Das schont die Ressourcen und trägt damit ebenfalls zum Klimaschutz bei. Ziel der Europäischen Kommission ist es, die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Pkw, die in den 27 Ländern der EU verkauft werden, bis 2012 auf 120 g/km zu reduzieren. 2006 waren es noch 163 g/km. Dieses soll unter anderem durch Verbesserungen in der Fahrzeugtechnologie, aber auch durch den erhöhten Einsatz von Biokraftstoffen erreicht werden. Continental hilft, diese Ziele zu erreichen. Neue Technologien und Produkte tragen zur CO2-Reduzierung bei Die Drosselung des Energieverbrauchs von Fahrzeugen ist der Hebel, mit dem der Klimaschutz positiv beeinflusst werden kann. Individuelle Mobilität und Nachhaltigkeit stehen hier nicht im Widerspruch. Dies wird einerseits durch die Reduzierung des Eigengewichts unserer Produkte erreicht, denn dadurch verringert sich die Energie, die zum Antrieb des gesamten Fahrzeugs erforderlich ist. Dazu tragen andererseits aber auch die kontinuierlichen Verbesserungen unserer Produkte beispielsweise hinsichtlich der Roll- und Reibungswiderstände von Reifen, Motoren und Getriebe bei. Sie bewirken, dass der Energiebedarf zur Überwindung dieser Widerstände abnimmt, was dann im Ergebnis ebenfalls zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen führt. Konkret konnten wir zum Beispiel das Gewicht unserer Bremsenkomponenten erheblich verringern. Dass dabei gleichzeitig die Bremsleistung gesteigert wurde, ist als besonderer Erfolg zu werten. Wir haben den durchschnittlichen Rollwiderstand unserer Pkw-Reifen seit 2002 um ca. 10 % gesenkt, ohne Abstriche bei den sicherheitsrelevanten Eigenschaften der Reifen zu machen. Durch rollwiderstandsoptimierte Reifen, elektronische Bremssysteme, Radbremsen, Lüftermodule, elektronische Steuerungen für den Antriebsstrang, Riementriebsysteme und Reifendrucküberwachungssysteme können wir schon heute insgesamt eine Reduzierung der CO2Emssionen um ca. 30 g/km (ca. 15 %) erreichen. Hybridantriebe ermöglichen eine Verringerung um weitere 10 bis 30 g/km (bis zu 15 %). Zusätzliches Entlastungspotenzial steckt in unseren Telematiksystemen und unseren optimierten Schlauchleitungen. Komponenten für das Antriebsmanagement, beispielsweise unsere ölbeständigen Zahnriemen zur Motorsteuerung, „Oil Runner“, werden die CO2-Emissionen zukünftig um weitere 1 bis 2 % senken. Die gegenüber Vorgängerprodukten erheblich reduzierte Reibung hat im Fahrbetrieb einen geringeren Kraftstoffverbrauch zur Folge. Schon nach einer Strecke von rund 400 Kilometer sind die produktionsbedingten CO2-Emissionen ausgeglichen und der Oil-Runner wirkt fortan CO2-mindernd. Unsere Piezo-Einspritzventile für konventionelle Ottound Dieselmotoren – ausgezeichnet mit dem Deutschen Innovationspreis 2005 – bewirken eine Verringerung des CO2-Ausstoßes von bis zu 20 %. Viele Komponenten funktionieren im Übrigen genauso gut, wenn Bio-Kraftstoff verwendet wird – auch das hilft unserem Klima. Es existiert ein breites Sortiment an Komponenten, die sich sowohl für den Einsatz von herkömmlichen Kraftstoffen als auch für Bio-Fuels (Bioethanol) eignen. Da das CO2, das bei der Verbrennung von Bioethanol entsteht, zuvor der Atmosphäre entnommen wurde, lassen sich so bis zu 70 % an CO2-Emissionen einsparen Auch außerhalb der Automobilbranche können wir Erfolge vorweisen: So reduzieren zum Beispiel rollwiderstandsoptimierte Transportbänder (Energy Optimized Conveyor Belts, EOB) in erheblichem Umfang den Bedarf an Antriebsenergie im Kohletagebau. Bereits nach einer zweiwöchigen Betriebsphase sind die CO2-Emissionen, die bei der Herstellung eines EOB verursacht werden, eingespart. Das EOB mindert anschließend also dauerhaft die CO2-Emissionen. 51