Erfassungmethode fuer den Altbaubestand.

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Bauforschung
Erfassungsmethode für den
Altbaubestand
F 2033
Fraunhofer IRB Verlag
F 2033
Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um die Kopie
des Abschlußberichtes einer vom Bundesmini sterium für
Verkehr, Bau- und Wohnungswesen -BMVBW- geförderten Forschungsarbeit. Die in dieser Forschungsarbeit
enthaltenen Darstellungen und Empfehlungen geben
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INSTITUT FÜR BAUFORSCHUNG E.V. • HANNOVER
ERFASSUNGSMETHODE FOR DEN ALTBAUBESTAND
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INSTITUT FÜR BAUFORSCHUNG EV.
3000 HANNOVER 1 AN DER MARKUSKIRCHE 1 • TELEFON (0511) 66 10 96-98
ERFASSUNGSMETHODE FÜR DEN ALTBAUBESTAND
Im Auftrage
des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen
und Städtebau
bearbeitet im
Institut für Bauforschung e.V., Hannover
Bearbeiter: Di p l.-Ing. Gerhard Achterberg
Hannover, 1986
F 617
INHALT
Seite
EINLEITUNG
1
1.
PRÜFUNG DER BISHER ANGEWANDTEN ERHEBUNGSMETHODEN
4
1.1
Bestandsaufnahme
4
1.2
Bestandsaufnahme einzelner Bauten und Baugruppen
5
1.3
Bestandsaufnahme auf regionaler Ebene 1.3.1 Untersuchung des Wohnungsbestandes eines gemeinnüt- zigen Wohnungsunternehmens
1.3.2 Bestandsaufnahme in einzelnen Städten
1.3.3 Bestandsaufnahme in Bereichen und Gebieten 1.3.4 Bestandsaufnahme in einem Lande 1.3.5 Bestandsaufnahme in der Bundesrepublik Deutschland 12
12
14
16
24
28
2.
STATISTISCHE UNTERLAGEN ÜBER WOHNUNGSBESTÄNDE IN
DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND UND ANALYSE DER BESTÄNDE IM HINBLICK AUF EINE GLIEDERUNG NACH BAUALTER UND BAUTYPOLOGIE
35
3.
KRITERIEN FÜR EINE GEBÄUDE-TYPOLOGIE
43
3.1
Baujahr der Gebäude
43
3.1.1
3.1.2
3.1.3
3.1.4
Gebäude
Gebäude
Gebäude
Gebäude
43
45
49
51
3.2
Städtebauliche Lage
bis 1870
von 1870 - 1918
von 1918 - 1939
ab 1948
53
3.3 Bauweise und Hausform
55
3.4
Wohnform
56
3.5
Baukonstruktion
56
3.6
Ausstattung
59
4.
VORSCHLAG FÜR EIN ERHEBUNGSVERFAHREN 60
5.
STUDIE ÜBER DIE ANWENDUNG EINER ERFASSUNGSMETHODE
BEI DER UNTERSUCHUNG DES WOHNUNGSBESTANDES EINES
WOHNUNGSUNTERNEHMENS
70
ANLAGE:
Literaturverzeichnis
76
- 1 -
EINLEITUNG
Eine Erfassung des Bestandes von Altbauten kann verschiedene sachliche Gründe haben und auch unterschiedliche regionale oder bauliche Bereiche umfassen. Bestandsaufnahmen und Bestandsanalysen sind
z. B. grundlegende Voraussetzungen für jede Modernisierung. Eine
genaue Kenntnis des Altbaubestandes ist aber auch erforderlich,
wenn über Investitionen auf dem Bausektor - seien es Baustoffe für
den Ausbau oder Verfahren der Versorgung - entschieden werden soll.
Erfassungen des Altbaubestandes können eine einzelne Baugruppe
oder ganze Städte, Länder oder sogar die Bundesrepublik Deutschland
betreffen. In baulicher Hinsicht reicht der Streubereich von einer
besti mm ten Gebäudeform bis zum gesamten Altbaubestand.
Für Bestandsaufnahmen einzelner Häuser sind mehr oder weniger aufwendige Verfahren entwickelt worden, die auf unterschiedlichen
Checklisten basieren und die auch jeweils verschieden hohe Aufwendungen erfordern.
Grundsätzlich gilt hierfür: Je aufwendiger
die
Bestandsaufnahmen,
desto genauer lassen sich die erforderlichen Maßnahmen, z. B. Instandsetzungen, Verbesserungen, Ausbauten, Erneuerungen usw.,
planen und vorbereiten und desto exakter sind auch die Kostenschätzungen hierfür.
Für umfangreiche Wohnungsbestände, z. B. von Wohnungsunternehmen,
in Städten, Ländern oder in der Bundesrepublik Deutschland, sind
die Erfassungsmethoden, die für Bestandsaufnahmen von einzelnen
Häusern entwickelt worden sind, jedoch nicht zu gebrauchen, denn
die Aufwendungen an Zeit und Geld für die Bestandsaufnahme jedes
einzelnen Hauses sind beträchtlich.Sie würden dann auch in keinem
Verhältnis mehr zu dem Ziel stehen, wenn man zunächst nur einen
überblick über die erforderlichen Maßnahmen erhalten will, um danach besti mm te Progra mm e zu entwickeln und zu finanzieren.
Es wird deshalb eine Methode benötigt, mit der man Bautenzustände
schnell und ohne großen Aufwand möglichst genau feststellen kann.
- 2 -
Hierfür bietet es sich an, die Wohnungsbestände jeweils zu gliedern,
d. h. die Gebäude zu typisieren, dann braucht man nur noch für jeden Typ den Bauzustand bzw. die evtl. vorhandenen Mängel festzustellen und die erforderlichen Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln
und die Ergebnisse hochzurechnen.
Der Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau hat
deshalb das Institut für Bauforschung e. V., Hannover, beauftragt,
eine Erfassungsmethode für eine typologische Gliederung von Althausbeständen zu erarbeiten. Das zu entwickelnde Verfahren soll
sowohl für objektbezogen zu erfassende Bestände von Wohnungsunternehmen oder in Stadtgebieten als auch für nur regional erfaßbare Wohnungsbestände in Ländern oder im gesamten Bundesgebiet
geeignet sein.
Dazu mußten zunächst die bisher für Bestandsuntersuchungen angewandten Erhebungsverfahren und die damit erzielten Ergebnisse
daraufhin geprüft werden, ob von ihnen insgesamt oder ihren
Teilen Ansprüche als allgemeingültig abgeleitet werden können.
Beurteilungskriterien sind die Erhebungsmöglichkeiten, die
Erfassungsgenauigkeit sowie der Arbeitsaufwand und die Aussagekraft. In gleicher Weise waren die statistischen Unterlagen
über Wohnungsbestände in der Bundesrepublik Deutschland - insbesondere die Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes
Wiesbaden - hinsichtlich der Verwendbarkeit der Zahlenangaben
für eine Erfassungsmethode zu untersuchen.
Aufgrund der Untersuchungsergebnisse waren Kriterien für eine
Gebäudetypologie zu entwickeln und im Hinblick auf Gesetzmäßigkeiten für eine Systematisierung der Gebäudemerkmale zu
prüfen,bzw. es war festzustellen, welche Faktoren die Aufstellung einer allgemeingültigen Typologie erschweren oder sogar
verhindern könnten.
Anschließend sollte im Rahmen dieses Forschungsauftrages ein
Vorschlag für eine Erfassungsmethode des Altbaubestandes ausgearbeitet werden. Diese Erfassungsmethode arbeitet mit zwei
Erhebungsstufen.
Auflistung des Bestandes nach Gebäudemerkmalen aufgrund
verfügbarer oder erarbeiteter statistischer Unterlagen.
2.
Stichprobenartige Erfassung von typischen Einzelobjekten
in gewichteter, auf den Gesamtbestand abgestimmter Anzahl mit Hilfe von Checklisten. Die daraus resultierenden
Maßnahmen und Kosten können dann auf statistischer Grundlage hochgerechnet werden.
Die Verwendbarkeit der Erfassungsmethode in der Praxis sollte
schließlich durch eine Pilotstudie überprüft werden. Dazu wurde
der Wohnungsbestand eines gemeinnützigen Wohnungsunternehmens
ausgewählt, das in einer Stadt über eine größere Anzahl von
Wohngebäuden aus unterschiedlichen Herstellungsperioden verfügt.
-
4 -
1. PRÜFUNG DER BISHER ANGEWANDTEN ERHEBUNGSMETHODEN
Bestandsaufnahmen und Bestandsanalysen von Gebäuden sind grundlegende Voraussetzungen für eine Entscheidungsfindung städtebaulicher, baulicher und versorgungstechnischer Art.
Die bisher angewandten Erhebungsmethoden dienten in der Hauptsache
dazu, Bauschäden und andere Mängel festzustellen, um daraus Maßnahmen zur Verbesserung von Wohnungen oder Erneuerung von Baugebieten
einschießlich der dafür erforderlichen Kosten abzuleiten.
1.1
Bestandsaufnahme
Bestandsaufnahmen können sehr unterschiedlich ausfallen, je
nach Anforderungen, die an sie gestellt werden. Die Unterschiede
beziehen sich auf
• Methode der Bestandsaufnahme,
• Umfang der Untersuchungen,
• Zeitpunkt der Erhebungen,
• Genauigkeitsgrad der Ermittlungen,
• Kosten der Bestandsaufnahme.
Eine Untersuchung des Bestandes kann sich
• auf ein Haus,
• auf eine Gruppe von Gebäuden (z. B. eine Straße, einen Wohnblock,
den Bestand eines Wohnungsunternehmens),
of
auf ein bestimmtes Gebiet (z. B. einen Stadtteil, eine Stadt,
mehrere Städte, ein Land),
• auf die gesamte Bundesrepublik Deutschland
erstrecken.
Mit der Feststellung der materiellen Qualität des Altbaues werden
• konstruktive,
• funktionelle,
• formale
Eigenschaften erfaßt.
Eine Untersuchung über die ideele Qualität mißt den Wert der Wohnung und des Gebäudes für
• den Eigentümer,
to die jetzigen Bewohner,
• die künftigen Bewohner.
- 5
1.2 Bestandsaufnahme einzelner Bauten und Baugruppen
Bestandsaufnahmen einzelner Hauser und Baugruppen benötigt man in
erster Linie zur Modernisierung. Daneben werden sie aber auch gebraucht, um Bestandslisten für Hauseigentümer aufzustellen, z. B.
für die Bewertung von Wohnungen als Grundlage einer Ermittlung der
angemessenen Mieten.
Die folgenden Hinweise mögen veranschaulichen, welche technischen,
zeitlichen und finanziellen Aufwendungen Bestandsaufnahmen erfordern können, wenn man einigermaßen sichere Unterlagen über den
Bauzustand erlangen will.
Im Grundsatz gilt: Eine sorgfältige Bewertung des Ist-Zustandes
der Wohnung, ihrer Bauteile und Technik ist die unverzichtbare
Grundlage für alle Entscheidungen.
Bei Modernisierungen müssen Bestandsaufnahmen sogar zu verschiedenen Zeitpunkten der Vorbereitung und Durchführung einer Modernisierungsmaßnahme gemacht werden. Ihr Umfang richtet sich nach dem
jeweils zu erreichenden Teilziel.
Vorweg sollten - falls noch nicht vorhanden - allgemeine Daten
über das Grundstück und Gebäude zusammengestellt werden:
• Pläne
• Bilder (Fotos, fotogrammetrische Untersuchungen)
• Schriftstücke
• mündliche Angaben und Hinweise
Mit einer zweiten, die erste ergänzende, Bestandsaufnahme werden
erfaßt:
• exakte zeichnerische Unterlagen (evtl. Bauaufnahme)
• Konstruktion der tragenden und gebäudeumschließenden Bauteile
• Statik
• Bewohnerstruktur und Bewohnerwünsche
• städtebauliche Veränderungstendenzen
Bestandsaufnahmen sollten nach Möglichkeit wenig Zerstörungen und
wenig Belästigungen für die Bewohner erfordern.
Für zerstörungsfreie Untersuchungen eignen sich folgende Verfahren;
• Besichtigung
• Befühlen, Abklopfen, Abhören
• Einsatz von Instrumenten
- Foto-Sonden zur Untersuchung von Hohlräumen in Decken, Wänden,
Dächern (Endoskopie-Methode)
- Infrarot-Kameras (Thermografie zur Messung von Temperatur- und
Wärmeströmen und Sichtbarmachung von verkleideten Konstruktionen, z. B. ver putztem Fachwerk)
- Feuchtigkeitsmeßgeräte zur Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes
- Temperatur- und Wärmefluß-Meßgeräte zur Feststellung des Wärmeschutzes von Außenwänden und Decken
- Vergleichshammerwerk für einfache, normengerechte Schallmeßgeräte für exakte Schallmessungen von Decken und Wänden
Nicht immer genügen zerstörungsfreie Untersuchungsmethoden, um den
Zustand der Bauteile des Gebäudes zu erkennen und damit die erforderlichen Maßnahmen und Kosten der Modernisierung mit hinreichender Genauigkeit angeben zu können. Dann müssen beschädigende bzw.
zerstörende Untersuchungsmethoden angewendet werden.
Das bedeutet:
• Ziehen von Bohrkernen
• Freilegen bzw. Öffnen von Wänden, Decken, Dächern
Bestandsaufnahmen und Bewertungsverfahren sollten sich immer gegenseitig ergänzen bzw. aufeinander abgestimmt sein, damit einerseits keine
unnötigen Aufwendungen bei den Bestandsaufnahmen entstehen, andererseits aber auch das Ziel der Untersuchung erreicht wird.
Für die Bestandsaufnahme gibt es zahlreiche Methoden. Alle basieren auf mehr oder weniger umfangreichen Checklisten. Jede Bestandsaufnahme muß dem angestrebten Teilziel angepaßt sein, wenn sie
sinnvoll und wirtschaftlich sein soll.
Wie vielfältig Bestandsaufnahmen sein können und meist auch sein
müssen, zeigt Abb. 1.
Abb. 2 a - c zeigt als Beispiel eine Checkliste zur Feststellung
von Baumängeln (IfIACheckliste), die mehr ist, als eine reine Inaugenscheinnahme eines Gebäudes.
* Institut für Bauforschung e.V., Hannover
Weitere Checklisten dienen anschließend der Feststellung, ob ein
Haus überhaupt modernisierungsfähig ist (in technischer Hinsicht)
und ob eine Modernisierung wirtschaftlich ist (im Hinblick auf Kosten und Erträge sowie unter Berücksichtigung des Wohnwertes für
die Bewohner). Am bekanntesten sind wohl die Checklisten des RKW*
zur Bestimmung der Modernisierungsfähigkeit von Altbauten und die
vom Senator für Bau- und Wohnungswesen in Berlin entwickelte Methode zur Ermittlung der Modernisierungs- und Instandsetzungskosten
von Wohngebäuden "Methode Sen Bau Wohn 73.
* Rationalisierungskuratorium der Deutschen Wirtschaft e.V. (RKW)
ERFASSEN VON
BAUMASSEN
ERFASSEN VON
BAUSUBSTANZ
Hauptabmessungen
Berechneq
m2 BDF: m1 BRT
Allgemeiner Zustand des Gebäudes
gut
ERFASSEN VON
BAUMANGELN
schlecht
mittel
ENTSCHEIDUNGEN
Beurteilen des
Gebäudes
Beu rteilen der
Modernisierungsfähigkeit
ERFASSEN VON
BESCHADIGUNGEN
Prognose möglicherweise
e rforderlicher
Eingriffe
AUSARBEITEN MODERNISIERUNGS-VORSCHLAG
Konstruktionssysteme
Konstruktionsteile
Bauteile
Baustoffe
Gebäudemaße
Raummaße
Bauteilmaße
Berechnen
Oberflächen
Bauteil-Mengen
Ausstattung
Funktionsfähigkeit
der Konstruktion
Materialschäden
Beurteilen
Wohnungen und
Räume
Beurteilen der
Verwendbarkeit
Ermitteln
Eingriff smöglichkeiten und Schätzen
der Folgekosten
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T
^
AUSARBEITEN MODERNISIERUNGS-KONZEPT
Konstruktionsmaße
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Detailmaße
¢
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Funktionsfähigkeit der Bauteile
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Festigkeit
Konstruktionssysteme
Bauteile
Baustoffe
Standsicherheit
der Konstruktion
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Beurteilen der
Verwendbarkeit
nach Bauteilen und
Gewerken. Beurteilen von Eingriffsnotwendigkeit und
Aufwand
Ermittlung notwendiger Eingriffe.
Berechnen Folgekosten optimieren
des Entwurfs
^
^
AUSARBEITEN MODERNISIERUNGS-ENTWURF
Maße überprüfen
und ergänzen
ausgewählte
Konstruktionen
Detaile
quantifizieren der
Mängel für die Festlegung der Einzelmaßnahmen
Festlegen der
Maßnahmen für
Ausführung
Beurteilen der
Folgemaßnahmen
und Aufwand
Ermitteln notwendiger Beschädigungen
veranschlagen
Folgekosten
optimieren der
Einzelmaßnahmen
AUSARBEITEN AUSFÜHRUNGS-UNTERLAGEN
während Ausführung der Modernisierungs-Maßnahmen:
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verdeckte Maße
feststellen
verdeckte Substanz
feststellen
verdeckte Mängel
feststellen
Beurteilen Gebäudeabstand
nach Ausführung
der Arbeiten
Feststellen von
Beschädigungen
und Kosten
Beseitigen von
Beschädigungen
DOKUMENTATION
Abb. 1: Beispiel eines Ablaufplanes"Bestandsaufnahme für die
Modernisierung eines Gebäudes" (Lit. 30)
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Bautechnik u. Bauphysik
Mangel
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Modernisierung
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außen
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Waschküche
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Hausanschlußraum
Wände
Wohngeschosse
Außenwände
Außenwandbekleidung
Haustrennwände
Wohnungstrennwände
Innenwände
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Tapeten und Ans tr ich
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Fußbodenunterbau
Bodenbeläge
Abb.
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Checkliste zur Feststellung von bautechnischen und haustechnischen Mängeln.
Keine Mängel: -; Mängel vermutet: o; Mängel erkennbar: +; fehlt: F (nur Spalte 19)
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Elektro- Installation
HausanschluB
Hausinst. (MeBeinrichtung)
Wohnungsinstallationen
Fernmeldeanlagen
Gemeinschaftsantenne
HaustUr-Klingelanlage
Haustiir-tif fneranlage
Haustor-Sprechanlage
Blitzschutz
Heizung u. Warmwasserversorgung
Heizanlage
Heizgeräte
Regelung
Schornstein
Brennstofflagerung
Warmwasserversorgung (zentral)
Balkone und Loggien
Deckenkonstruktion
Bodenbelag
Geländer
Wind- und Sichtschutz
Blumenkästen
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Abb.
2c
Checkliste zur Feststellung von bautechnischen und haustechnischen Mängeln.
Keine Mängel: -; Mängel vermutet: o; Mängel erkennbar: +; fehlt: F (nur Spalta 19)
1
- 12 -
1.3 Bestandsaufnahme auf reaionaler Ebene
Bestandsaufnahmen auf eine± regionalen Ebene können dazu dienen,
städtebauliche Verbesserungsmaßnahmen (z. B. Verkehrsverbesserung
und Verkehrsberuhigung in einer Stadt), Modernisierungsprogramme,
Schwerpunktprogramme oder den Bedarf an Finanzierungsmitteln zu
erarbeiten.
1.3.1 Untersuchung des Wohnungsbestandes eines gemeinnützigen
Wohnungsunternehmens
Ein gemeinnütziges Wohnungsunternehmen aus dem westdeutschen
Raum hatteimJahre 1975 seinen Wohnungsbestand mit ca. 4000
Wohnungen im Hinblick auf die Modernisierungserfordernisse
überprüft. Dabei handelte es sich ausschließlich um Sozialwohnungen, die in der Zeit von 1928 - 1973 errichtet worden
sind. Das Unternehmen hatte im Kriege alle Unterlagen verloren.
Deshalb wurden - auf der Grundlage örtlicher Aufmaße neue Pläne und Berechnungsunterlagen, wie Wohnfläche, umbauter
Raum u. a., erstellt.
Im einzelnen wurden untersucht:
• Besitzverhältnisse
• bauliche Nutzung der Grundstücke
• Geschoßzahl
• Wohnfläche und umbauter Raum
* Einstellplätze, Garagen
o Kinderspielplätze
• Schall- und Wärmedämmung
o Qualität der Ausstattung
4*
Zustand bestimmter Bauteile,
wie Fußböden, Schornsteine, Balkone u. a.
Nach Bauabschnitten geordnet zeigten sich sehr unterschiedliche
Schwerpunktebei den Wohnungsgrößen:
Baujahre: 1928 - 1943 unter 60 m 2 = 1.488 WE = 88 %
über 60 m2 = 205 WE = 12 %
zusammen
= 1.693 WE
- 13 -
1950 - 1960 unter 60
m2
über 60 m2
zusammen
899 WE = 78 %
= 249 WE = 22 $
= 1.148 WE
=
1961 - 1973 Lmtnr 60
m2 = 244 WE = 21 %
über 60 m2 = 923 WE = 79 $
zusammen
= 1.167 WE
Baujahre
Wohnungen
Anzahl
1928 - 1943
1.693
84.457
50
447.090
264
5,29
1950 - 1960
1.148
62.508
54
319.486
278
5,11
1961 - 1973
1.167
84.497
72
401.583
344
4,75
insgesamt
4.008
231.462
58
1. 168.159
291
5,05
Wohnflächen m 2 lUnicauter Raum m'
zu
i.M. zusammen
i.M.
m' UR/m2 WF
Verhältnis umbauter Raum (UR) - Wohnfläche (WF)
Abb. 3
Innerhalb des untersuchten Zeitraumes haben sich nicht nur die
Wohnungsgrößen und die Geschoßzahlen,.sondern auch die Geschoßhöhen
verändert. So sind z. B. die lichten Raumhöhen von 2,70 m bei den
Altbauten auf 2,50 m bei den Neubauten vermindert, die Kellergeschosse von etwa 2,20 m auf 2,60 m erhöht worden. Zur Schrumpfung des Bauvolumenanteils haben die Flachdächer ebenfalls beigetragen.
Das Wohnungsunternehmen berichtet folgende Ergebnisse der Untersuchung:
Auch die älteren Sozialwohnungen hatten schon Baderäume.
Ausgestattet waren sie mit freistehender Wanne, Kohlebadeofen und WC. Ein Waschbecken war in der Regel nicht
eingebaut. Fast alle Wohnungen hatten Balkone oder Loggien.
Die Fußbodenbeläge bestanden aus Holzdielen, Steinholz
oder Linoleum, leider mit unzureichender Schall- und
Wärmedämmung. Die Beheizung erfolgte durch Einzelöfen
der Mieter.
Der alte Wohnungsbestand war durch Kriegseinwirkungen mehr
oder weniger stark in Mitleidenschaft gezogen und wurde
zunächst nur unzureichend repariert, so daß ein großer
Nachholbedarf auftrat. Das zeigte sich besonders bei den
Dächern und den Fenstern. Die Totalschäden beschränkten sich
auf wenige Häuser.
Nach dem Kriege wurden die Bäder der ersten Neubauwohnungen
schon mit Einbauwannen und Waschtischen ausgestattet. Von
wenigen Ausnahmen abgesehen, wurden noch bis 1955 Kohlebadeöfen eingebaut. Erst nach dieser Zeit wurde allgemein
die Warmwasserversorgung auf Durchlauferhitzer umgestellt,
bis auf die Fälle, wo die Wohnungen an ein Fernheizwerk
angeschlossen sind. Zentralheizungen wurden nur vereinzelt
ab 1955 und grundsätzlich ab 1962 eingebaut.
- 14 -
Um Wohnungsreformen durchzusetzen, mußten ständig
neue Wohntypen entwickelt werden. An Stelle der üblichen
Wohnküchen erhielten die Wohnungen zunächst Wohnzi mm er
mit Kochnischen, später kleine Kochküchen und schließlich Eßküchen. Außerdem wurden schon ab 1955 Wohntypen
mit Kochküche und Eßraum gebaut. In den Wohnungen für
Familien mit Kindern erfolgte die Trennung von Bad und
WC
Die Bauprogra mm e der Jahre 1950 - 1973 zeigen fortlaufend
Verbesserungen der Wohntypen, der Bauausführungen und
Bauausstattungen bis zum heutigen Wohnungsstandard. Diese
in Stufen durchsetzte Reformen müssen bei fast allen
Sozialwohnungen der Baujahre bis 1963 zugleich mit der
Modernisierung nachvollzogen werden, damit sie den heutigen Wohnbedürfnissen, wenn auch mit Einschränkungen in
bezug auf die Raumgrößen und die Belegung, entsprechen
können.
Diese gründlichen Untersuchungen des Wohnungsbestandes schafften
die notwendige Sicherheit für die Aufstellung eines Modernisierungs- und Instandsetzungsprogrammes.
1.3.2 Bestandsaufnahme in einzelnen Städten
Städtische Bestandsaufnahmen beziehen sich fast ausschließlich
auf die Aufgaben im Rahmen des Städtebauförderungsgesetzes
(StBauFG) und des Modernisierungs- und Energieeinsparungsgesetzes
(ModEnG).
Nach dem StBauFG kann die Gemeinde ein Gebiet, das städtebauliche
Mißstände aufweist, deren Behebung durch Sanierungsmaßnahmen erforderlich ist, durch Beschluß förmlich als Sanierungsgebiet festlegen (förmlich festgelegtes Sanierungsgebiet). Das Sanierungsgebiet ist so zu begrenzen, daß sich die Sanierung zweckmäßig
durchführen läßt. Einzelne Grundstücke, die von der Sanierung
nicht betroffen werden, können aus dem Gebiet ganz oder teilweise
ausgeno mm en werden.
Städtebauliche Mißstände liegen vor, wenn das Gebiet nach seiner
vorhandenen Bebauung oder nach seiner sonstigen Beschaffenheit
den allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse oder an die Sicherheit der in ihm wohnenden oder arbeitenden Menschen nicht entspricht oder in der Erfüllung der
Aufgaben erheblich beeinträchtigt ist, die ihm nach seiner Lage
und Funktion obliegen.
Weist ein Gebäude, das bei der Durchführung der Sanierung
nicht beseitigt werden mußte, nach seiner inneren oder
äußeren Beschaffenheit Mängel auf, deren Behebung zur
Erreichung des Sanierungszwecks erforderlich und durch
Modernisierung des Gebäudes möglich ist, so soll die Gemeinde
mit dem Eigentümer erörtern, wie diese Mängel zu beheben sind.
Bei Sanierungen nach dem Städtebauförderungsgesetz sind vorbereitende Untersuchungen zur Gewinnung von Beurteilungsunterlagen entsprechend § 4 StBauFG vorgesehen.
Hier heißt es:
Die Gemeinde hat vor der förmlichen Festlegung
eines Sanierungsgebietes die vorbereitenden
Untersuchungen durchzuführen oder zu veranlassen,
die erforderlich sind, um Beurteilungsunterlagen
zu gewinnen über die Notwendigkeit der Sanierung,
die sozialen, strukturellen und städtebaulichen
Verhältnisse und Zusammenhänge sowie die Möglichkeiten der Planung und Durchführung der Sanierung.
dabei auch die Einstellung und MitwirSie
kungsbereitschaft der Eigentümer, Mieter, Pächter
und anderen Nutzungsberechtigten im Untersuchungsbereich zu der beabsichtigten Sanierung ermitteln
sowie Vorschläge hierzu entgegennehmen.
soll
Nach § 12 des ModEnG sollen die jeweils zuständigen obersten
Landesbehörden in der Regel die Hälfte der insgesamt zur Förderung der Modernisierung nach diesem Gesetz besti mmten Mittel in
sog. "Schwerpunkten" bereitstellen. Die Bildung von Schwerpunkten ist in § 11 ModEnG - insbesondere in Absatz 2- geregelt.
Die hier genannten Kriterien für die Besti mmung von geeigneten
Schwerpunkten durch die Gemeinden und deren Anerkennung durch die
jeweilige oberste Landesbehörde sind jedoch recht allgemein gehalten:
§ 11 Besti mmung von Schwerpunkten
(1) ...
(2) Zu Schwerpunkten dürfen nur zusammenhängende
abgegrenzte Gemeindegebiete besti mmt werden, in
denen
1. unter städtebaulichen Gesichtspunkten der Anteil der modernisierungsbedürftigen Wohnungen
überwiegt,
2. die Modernisierungstätigkeit bisher unzureichend
gewesen ist und
- 16 -
3. ein wesentlicher Teil der Wohnungen von
Personen bewohnt wird, die sich im allgemeinen nur unzureichend mit angemessenem
Wohnraum versorgen können, namentliche
kinderreiche Familien und Personen mit geringem Einkommen.
Nach § 11 Abs. 3 ModEnG kann die oberste Landesbehörde die
Aufnahme in das Modernisierungsprogramm auch davon abhängig
machen, daß die Gemeinde in Schwerpunkten bei der Vorbereitung
und Durchführung der Modernisierung beratend, ordnend oder in
anderer Weise fördernd tätig ist.
Das Gesetz sagt jedoch nichts aus über die Art und Weise, wie
die Gemeinde im einzelnen tätig werden kann. Es finden sich auch
keine Kriterien für die Beurteilung dieser Tätigkeit. Das gleiche
gilt auch für die Beurteilung der Modernisierungsschwerpunkte.
Eine solche Beurteilung nach bestimmten städtebaulichen,
sozialen, bautechnischen und ökonomischen Kriterien kann jedoch
einerseits für die Anerkennung und andererseits für die Auswahl
von bevorzugt zu fördernden Schwerpunkten wichtig sein.
1.3.3 Bestandsaufnahme in Bereichen und Gebieten
In ähnlicher Weise wie Wohnblockuntersuchungen oder Stadtteiluntersuchungen durchgeführt werden, können auch umfangreiche Gebiete untersucht werden, die als Fallstudien für noch größere
Bereiche dienen.
Hier sollen zwei solcher Untersuchungen dargestellt werden, die
eine vorweg aufgestellte Typologie der Gebäude für das Untersuchungsgebiet zur Grundlage haben.
a) ERHALTUNG UND ERNEUERUNG üBERALTETER STADTGEBIETE AUS DER
ZEIT ZWISCHEN GRÜNDERJAHREN UND 1919 IN NORDRHEIN-WESTFALEN
(Lit. 22)
Die Arbeitsgemeinschaft für Wohnungswesen, Städtebau und
Raumordnung an der Universität Bochum hat vier ausgewählte
Gründerzeitwohngebiete in Großstädten von Nordrhein-Westfalen
untersucht.
In dem Ergebnis dieser Forschung heißt es:
- 17 -
Ausgehend von der Feststellung, daß die hochverdichteten
städtischen Altbaugebiete mit Miethausbebauung aus der
Gründerzeit trotz intensivierter Bemühungen der öffentlichen
Hände noch weitgehend von Wohnwert- und städtebaulichen Verbesserungen unberührt geblieben sind, setzte sich die Untersuchung zum Ziel, die Eignung des bisher entwickelten Verbesserungsinstrumentariums für Gebiete dieser Art zu überprüfen und ggf. Handlungs- bzw. Lösungsalternativen zu bearbeiten.
Im Rahmen der Bestandsaufnahme erfolgen Befragungen der dort
ansässigen Mieter sowie der Haus- und Grundeigentümer zu
ihrer sozialen Situation, zu ihren Wohnverhältnissen und
diesbezüglichen Verbesserungswünschen sowie zu ihrer Bereitschaft und Fähigkeit, Verbesserungsmaßnahmen zu finanzieren.
Als Voraussetzung für die Entwicklung von Lösungsvorschlägen
wird eine Klärung der unterschiedlichen Ziele vorgenommen,
die aus sozialpolitischer, wohnungswirtschaftlicher und
städtebaulicher Sicht formuliert und mit der Durchführung
von Erhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen erreicht werden sollen.
Obgleich jedes der dabei feststellbaren Einzelziele (z. B.
"Erhaltung preisgünstigen Wohnraums" und "Sicherstellung der
langfristigen Vermietbarkeit") als sinnvoll betrachtet werden
kann, erweist sich in der Gesamtschau, daß zwischen einzelnen
Zielen schwer überbrückbare Konflikte bestehen können.
b) STRUKTURELLE ANALYSE DES ALTHAUSBESTANDES IN ÖSTERREICHISCHEN GROSZSTYIDTEN (Lit. 7)
Die Untersuchung über die strukturelle Analyse des Althausbestandes in Österreich wurde von der Forschungsgesellschaft
für Wohnen, Bauen und Planen durchgeführt. Sie umfaßt Gebäude
mit mindestens drei Wohnungen in den Städten:
WIEN, LINZ, GRAZ, INNSBRUCK, SALZBURG
In diesen Städten gibt es nach der Statistik rund 39.000
Häuser (bis 1945 gebaut); davon wurden 1.000 Hauser mit
13.232 Wohnungen erfaßt.
Es wurden fünf Arbeitsschritte festgelegt:
• Typisierung der Substanz, statistisch: nach Städten,
Ausstattungstypen, Baualter, Wohnungsgrößen; morphologisch: nach Parzellenstruktur und Grundrißausbildung.
Die morphologischen Unterschiede wurden in einer Typologie mit 131 Grundrißblättern systematisch geordnet. Die
Grundrisse wurden zum Teil bereits vorhandenen Arbeiten
entnommen. (s. Abb. 4a + 4b)
Die Erstellung der Typologie erfolgt im Hinblick auf Gesetzmäßigkeiten, die für eine Sanierung und deren Kosten
relevant sind. Zweck der Typologie ist die Schaffung eines
Rahmens zur möglichen Zuordnung aller durch Fragebögen
erfaßten Objekte zu Sanierungstypen, welche durch die Erstellung einer Prinzipplanung und einer genauen Kostenschätzung für den Sanierungsaufwand definiert werden.
- 18 -
Statistisch wurden auf Grund der in den Erhebungen getroffenen
Zeitabgrenzungen folgende Epochen unterschieden:
1880
1919
vor
bis
bis
1880
1918
1944
Die Abgrenzung mit dem Jahre 1880 ist stilmäßig untypisch und
ungünstig, da die Gründerzeit ab 1840 anzusetzen ist. Der
Zeitpunkt des Jahres 1880 fällt mitten in die Hochgründerzeit.
Für die nachstehend erarbeitete Typologie wurden folgende
zeitliche Abgrenzungen getroffen:
Vorgründerzeit: 17. Jahrhundert bis ca. 1840.
(filtere Typen sind äußerst selten anzutreffen, daher nicht
repräsentativ, vorhandene Objekte wurden mehrfach umgebaut.)
Gründerzeit: 1840 bis 1918
Zwischenkriegszeit: 1919 bis 1944.
(Hauptsächlich durch öffentlichen Wohnbau geprägt. Privatbauten fallen beim Mehrfamilienwohnhausbau statistisch
nicht ins Gewicht.)
Um die Auswahl der zu untersuchenden Gebäude der statistischen
Verteilung anzugleichen und einen repräsentativen Querschnitt
aller Alters- und Ausstattungstypen zu erreichen, folgen die
erstellten Fragebögen hinsichtlich der Zeitabgrenzung den
statistischen Werten. Es muß jedoch in Kauf geno mm en werden,
daß in der Gruppe "vor 1880" sowohl Gründerzeithäuser als
auch Vorgründerzeithäuser erfaßt werden.
or
Erhebung: Mit Hilfe eines Fragebogens wurden 1000 Objekte
erfaßt. Das Erhebungspersonal erhielt eine genaue schriftliche Anweisung zum Ausfüllen des Formulars. Nicht sichtbare Mängel mußten von informierten Personen erfragt werden. Die statistische Verteilung der Gebäude wurde der
statistischen Verteilung der Wohnungen nach den Ergebnissen
der amtlichen Statistik (1971) gleichgesetzt. Der daraus
für die Ergebnisse der Hochschätzung resultierende Maximalfehler liegt bei plus 12 %.
Nach mehrmaliger Umformung und einem Test an 20 Gebäuden
in Wien wurde der in Abb.5a+5b dargestellte Fragebogen als
der für die Aufgabenstellung zweckmäßigste erachtet.
Besonderes Augenmerk lag dabei auf den "zu erfragenden
Mängeln", denn die Qualität eines Gebäudes wird wesentlich
mitbesti mm t durch Mängel, die von außen nicht sichtbar sind.
Sie wurden durch die Befragung von Eigentümern, Hausverwaltern, Hausbesorgern oder langjährigen Mietern erfaßt.
s Prinzipplanung: Für rund 50 typische Grundrißbeispiele
wurden prinzipielle Minderungsvorschläge ausgearbeitet und
planlich fixiert. Das Ziel war, alle Wohnungen auf Ausstattungstyp I umzubauen.
Unter "Ausstattungstyp" ist gemäß der Statistik zu verstehen:
I
Wohnungen mit Bademöglichkeit, WC und Zentralheizung.
II
Wohnungen mit Bademöglichkeit und WC.
III Wohnungen mit WC.
IV Wohnungen mit Wasserentnahme.
V
Wohnungen ohne sanitäre Einrichtungen.
• Ermittlung von Sanierungspreisen: Vorerst wurde eine
"Standardpreisliste für die überschlägige Ermittlung von
Sanierungskosten" aufgestellt. Daraufhin wurden die Kosten
für die Prinzipplanungen errechnet und die Ergebnisse in
einer Tabelle "Typen- und ausstattungsspezifische Sanierungspreise je Quadratmeter Bruttogeschoßfläche" niedergelegt.
Diese Tabelle bildete die Grundlage für die Errechnung der
Sanierungskosten bei den 1000 erfaßten Objekten und die
Hochschätzung auf die tatsächlich vorhandenen 38.985 Einheiten.
Zur Frage des Genauigkeitsgrades bei dieser Untersuchung heißt
es im Bericht der Forschungsgesellschaft für Wohnen, Bauen
und Planen:
"Zum Schluß muß noch ausdrücklich darauf hingewiesen werden,
daß nach Untersuchung von 1.000 Häusern eine Typologie nur
annäherungsweise erstellt werden kann. Es kann nicht festgestellt werden, ob ein einmal auftretender Haustyp 1 0/00 des
gesamten Hausbestandes repräsentiert oder ein absolut unrepräsentativer Sondertyp ist. Ebensogut ist es möglich, daß
auch häufigere Typen nicht erscheinen, da auch die zur Ergänzung herangezogene Literatur nur sehr lückenhaft ist.
Da diese Angaben jedoch der globalen Schätzung des Sanierungsaufwandes ganzer Städte oder Stadtteile dienen, erscheint die
Typologie ausreichend genau."
-
20 Schmale tiefe Parzelle
Freistehend
ZWEISEITIG BELICHTET
SCHMALER INNENHOF MIT LAUBENGANS
STIEGE AN HOFSEITE - BELICHTET
A NE AUFP I1
VIERSEITIG BELICHTET
STIEGE AN AUSSENWAND
I.
ZWEISEITIG BELICHTET
SCHMALER INNENHOF MIT LAUBENGANG
STIEGE IM FLÜGELTRAKT - DUNKEL
VIERSEITIG BELICHTET
ANBAUFREI
STIEGE INNEN - DUNKEL
GANG AUSSEN NACH INNEN
1
Gerader Typ
Vorstadthaus
1
EIMHUFTIG
ZWEISPANNER
ICI
EINSEITIG OD. ZWEISEITIG BELICHTET
ERSCHLIESSUNG OBER LAUBENGÄNGE
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EINSEITIG OD.ZWEISEIT16 BELICHTET
STIEGENHÄUSER
IN SEITENFLOGELN
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IkA!
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ZWEIHUFTIG
DREISPÄNNER
Seitenflügel U-Typ
ZWEISEITIG BELICHTET
STIEGE WITTIG'AUSSEN ANGEBAUT
GANG AUSSENLIEG EhD
ZWE HUFTIG
VIERSPANNER
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1
ZWEISEITIG BELICHTET
STIEGE NITTIG AN AUSSENWAND
GANG INNEN
ZWEISEITIG BELICHTET
STIEGE ANGFRAtTT
GANG AN AUSSENWAND - BELICHTET
ZWEISEITIG BELICHTET
STIEGE MITTIG INNENLIEGEND
AUSSEN
GANG
ZHE SEITIE BELICHTET
STIEGE AUSSENLIEGEND
GANS INNENLIEGEND
I
Doppeltrakter
ZWEISEITIG BELICHTET
STIEGE INNENLIEGEND
ZWEISEITIG BELICHTET
TRAKTE HALBGESCHOSSIG VERSETZT
STIEGE ALS GELENK - BELICHTET
LANG ALISSENL1E6EID
Abb 4a: Gebäudetypen, differenzieiL nach Bauweise und Erschließung
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-
21 -
Versetzttraktig
Seitenflügel 1 -Typ
JWEISPANNIR.VERSET2E TRAKTE
ZWEISEITIG BELIC K-T IT
ANBAUFREI
NEIHENISI
S1IEGEN:-AUS ALS GELENK
STIEGE AUSSEN - BELICHTET
GANG AUSSEN
ZWEISEITIG BELICHTET
ZWEISPANNER.VERSETZTE TRAKTE
EINGEBAUT.ECK1YP
RE INENTYP
STIEGENNAUS ALS GELENK
STIEGE
INNEN
GANG BELICHTET
ZWEISEITIG BELICHTET
Seitenflügel T-Typ
REIHENTYP
STIEGE IN SEITENLAGE - DUNKEL
GANG BELICHTET
DREISEITIG BELICHTET
FLÜGEL ANBAUFREI
STIEGE INNEN
GANG INNEN
L-Typ
DREISEITIG BELICHTET
FLÜGEL ANBAUFÄHIG
2Ä ZNEIHUFTIG
STIEGE INNEN
GANG INNEN
I
VIERSPANNER
STIEGE
T-Typ
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GELENK
2x ZNEIHÜFTIG
SECHSSPANNER
2x ZIEEIHÜFTIG
STIEGE IN GEHRUNG.INNENECK
VIERSPANNER
EINHÜFTIG /ZNEIHÜFTI6
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DREISPANNER
2x ZNEIHUFTIG
STIEGE AUSSENECK
SECHSSPANNER
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ZWEISEITIG BELICHTET
ECKTYP
STIEGE INNEN
Vierseithof, große Parz.
GANG BELICHTET
EINSEITIG BELICHTET
HOF IN MITTELLAGE
STIEGE AM HOF - BELICHTET
ZWEISEITIG BELICHTET
ECKTYP
STIEGE IN ECKLAGE ANGEBAUT-BELICHT.
ZWEISEITIG BELICHTET
HOE IN MITTELLAGE
STIEGE IN FLÜGEL - DUNKEL
1
Abb. 4b: Gebäudetypen, differenziert
nach Bauweise und Erschließung
- 22 -
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510
Abb. 5a: Erhebungsformular, Vorderseite, ausgefüllt, (Lit. 7)
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Abb. 5b: Erhebungsformular, Rückseite, ausgefüllt, (Lit. 7)
- 24 -
1.3.4 Bestandsaufnahme in einem Lande
Im Lande Baden-Württemberg wurde 1981 im Auftrag der Forschungsgemeinschaft Bauen und Wohnen, Stuttgart, der gesamte Wohnungsbestand des Landes - ca. 3 Mio. Wohnungen - im Hinblick auf
das Einsparpotential von Heizenergie untersucht (Lit. 15).
Das Wärmeeinsparpotential in den Wohngebäuden Baden-Württembergs
wurde auf der Basis von Wärmebedarfsberechnungen und Wirtschaft-
lichkeitsanalysen zur Verbesserung der Wärmedämmung anhand typischer Gebäudebeispiele ermittelt. Daher waren zunächst die Gebäudetypen, die die reale Wohnbausubstanz in Baden-Württemberg möglichst vollständig abbilden und unterschiedliche Wärmebedarfe
und -einsparungen erwarten lassen, zu bestimmen. Da entsprechende
Daten nicht verfügbar sind, erfolgte die Erarbeitung der Gebäudetypen auf der Grundlage von Expertenbefragung und der Auswertung
von Unterlagen aus Baurechtsämtern. Als Ergebnis wurden die Gebäudetypen
- Bungalow
- Einfamilienhaus
- Doppelhaus
- Reihenhaus
- Mehrspänner/Hochhaus
- Kernbebauung
- Hof
- Hof im Innenbereich
- dörfliches Wohn- und Geschäftshaus
- Villa
- Gründerzeitblockbebauung
festgelegt (Abb. 6 ).
Anhand der einschlägigen Normen und Verordnungen wird der Raumendenergiebedarfs-Ist-Zustand der Gebäudetypen anhand von typischen ausgewählten Gebäudebeispielen mit Hilfe eines Rechenprogramms ermittelt. Die wichtigsten Größen, die in diese Berechnung
eingingen, sind
- Lage des Gebäudes und Art der Bebauung,
- Heizungstechnik und Energieträger,
- 25 -
- Wand-, Decken- und Fenster- bzw. Fensterrahmenmaterialien
und-dimensionierungen, Fugenlängen,
- Art der Raumnutzung.
Die Energiebedarfsberechnung führt im Ergebnis zu Aussagen
über den Jahresenergiebedarf eines Gebäudes der verschiedenen
Gebäudetypen.
Für die Bestimmung des Wärmeeinsparpotentials im gesamten
Land Baden-Württemberg bzw. in einzelnen Regionen war es
notwendig, die Häufigkeit der auftretenden Gebäudetypen festzustellen. Daten über die Häufigkeitsverteilung der elf
Gebäudetypen in Baden-Württemberg lagen aber nicht vor.
Daher wurde auf der Grundlage der vom Statistischen Landesamt
verfügbaren Daten und stichprobenhaften Primärerhebungen ein
modifiziertes Quotenverfahren angewendet, das eine schrittweise Annäherung an eine für den Zweck der Untersuchung ausreichend genaue Abschätzung der Gebäudetypenanteile an der
Wohnbausubstanz Baden-Württembergs erlaubt. Dabei kann nicht
der Anspruch auf exakte statistische Genauigkeit erhoben werden.
Vielmehr ging es im Rahmen dieser Studie darum, einen ersten
Schritt in Richtung auf eine detaillierte Betrachtung der Einsparmaßnahmen zu machen und anhand begründeter Überlegungen und
Abschätzungen erste Aussagen zum Einsparpotential zu ermöglichen.
Mit Hilfe einer weiteren Aufgliederung nach der unterschiedlichen
siedlungsstrukturellen Situation war dann eine Aussage über die
geeignete Energieversorgung durch die verschiedenen Wärmeversorgungssysteme möglich.
Die siedlungsstrukturelle Situation kann durch folgende fünf
Siedlungstypen beschrieben werden:
- dörfliche Siedlungsstruktur bzw. Einfamilienhausbebauung
- Wohnsiedlungsbau, verdichteter Wohnungsbau
- Blockbebauung
- Historischer Stadtkern
- Gehöfte und Einzelgebäude.
Die Abb. 7 zeigt eine Zusammenfassung der Siedlungstypen
und entsprechende energietechnische Eckdaten im Diagramm.
- 26 -
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1
0
Bungalow
Einfamilienhaus
Doppelhaus
Reihenhaus
Mehrspänner/Hcchhaus
Kernbebauung
z.T. mit Kellernutzung,ohne Dachg.
z.B. auch Fertighäuser
2-4 Familienhaus
mit Dachwohnung
z.T. mit Keller-
und Oachnutzung
überw. Mietwohnungsbau
Wiederaufbau und
Baulückenfullung
F!V-Zahl
0.7 - 1.2
0.6 - 0.8
0.4 - 0.7
0.3 - 0.6
0.2 - 0.5
0.2 - 0.3
Bauweise
offen
offen
offen
Zeile
offen / Zeile
geschlossen
überwiegend
zentral
überwiegend
zentral
zentral / Einzelofen
zentral/Einzelofen
40-120 qm
40-120 qm
überwiegend
zentral
Heiztechnik zentral
Wfl./WE 100-200 qm
100-200
Wohnungen
1
2- 4
1
0.2 - 0.6
0.5 - 0.8
0.5 - 0.8
0.5 - 2
ab 1950
ab 1950
ab 1960
z.T ab 1920
GFZ
1
0.4
02. -
Baualter ab 1960
80 - 180 qm
ca.
100 qm
6- 100
Al,
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2.0 - 4.0
an
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001,0
1.4
4%*
3- 12
10
»
.11A01111111
.4
AlIWO
0100*
11411%
Hof im Innenbereich
Hof
dörfl. Wohn- und
Geschäftshaus
Teilnutzung des Ge- landwirtsch. Nutzung
baudes f. Wohnzwecke I. getr. Gebäuden
Villa
Gründerzeitblockbebauung
insbesondere zw.
den Kriegen
Wohnen auch im
Erdgeschoß
F/V-Zahl
0.3 - 0.6
0.5 - 0.7
0.5 - 0.8
0.5 - 0.7
0.2 - 0.4
Bauweise
offen
offen
offen
offen
geschlossen
Ofen / zentral
zentral / Etagenh.
zentral / Etagenh.
Ofen / zentral
Heiztechnik
ca.
Wfl./WE
Wohnungen
GFZ
Ofen
1
unter 0.3
Baualter
100 - 200 qm
150 qm
bis 1950
1
70 - 120 qm
80 - 120 qm
3- 8
2- 4
0.3 - 0.5
0.5 - 0.8
0.2 - 0.5
bis 1950
ab 1920
ab 1920
80 - 180 qm
3- 9
1.5 - 2.5
bis 1920
Abb. 6: Typisierung der Wohnbausubstanz (Lit. 15)
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ab 1950
- 27 -
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Energierelevanter Siedlungstyp
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der Energiebilanz gegeben (geschlossene Bauweise. passiver
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Der passive Sonnenwarmegewinn ist boner als in Cicnter Bauweise.
kann doer diese Verluste n!cnt aufwiegen. Ein Anichlu5 in leitungsgebundene Energie ist nicht cnglien.
Abb. 7: Energierelevante Siedlungstypen und ihre Eckdaten
(Lit. 15)
- 28 -
1.3.5 Bestandsaufnahme in der Bundesrepublik Deutschland
Schätzungen des Modernisierungsbedarfs in der Bundesrepublik
Deutschland sind in früheren Jahren bei Beginn der Modernisierungstätigkeit von verschiedenen Personen und Institutionen
durchgeführt worden. Stellvertretend für viele, auf ähnlichen
Grundlagen arbeitende Schätzungen sollen hier nur zwei Untersuchungen genannt werden:
a) UNTERSUCHUNG ÜBER DIE ERHEBUNGEN ZUR FESTSTELLUNG DES
SANIERUNGS- UND ERNEUERUNGSBEDÜRFTIGEN WOHNUNGSBESTANDES
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Diese Untersuchungsarbeit wurde 1966 im Auftrage des Bundesministeriums für Wohnungswesen und Städtebau von Prof.
Dr. Göderitz, Braunschweig, in Zusa mm enarbeit mit der
Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung durchgeführt (Lit. 14). Die Untersuchung erstreckte sich auf 73
Städte und Dörfer in der Bundesrepublik. (Abb. 8)
Für die Durchführung der somit abgegrenzten Aufgabe wurde ein
Fragebogen (Gebäudebogen) entwickelt, in dem Kriterien zur
Beurteilung des Wohnungszustandes zusammengefaßt sind. Bei
den Kriterien handelte es sich ausschließlich um Merkmale
baulicher und städtebaulicher Art; dagegen wurde nicht nach
der Belegungsdichte, der derzeitigen Nutzung u. ä. der Wohnung
gefragt.
Mit dem Fragebogen wurden zunächst die einzelnen Kriterien,
also Mängel, erfaßt, darüber hinaus aber auch mit einem
Punktsystem (Minuspunkte) bewertet. Erst hierdurch wurde es
möglich., die Vielzahl der untersuchten Wohnungen untereinander
zu vergleichen und unabhängig von den einzelnen Kriterien in
Bereiche verschieden starker Erneuerungs- oder Modernisierungsbedürftigkeit einzuordnen.
Der Punktbewertung lag dabei eine hundertteilige Skala zugrunde, die feststellt, in welchem Maße z. B. die Wohnung
von einem zu fordernden Wohnungsstandard abweicht.
- 29 -
Für die Untersuchung wurden daher drei Erneuerungsstufen
definiert:
Erneuerungsstufe 1:
Die Wohnungen sind zum Bewohnen ungeeignet
(51 - 100 Meßpunkte).
In dieser Erneuerungsstufe weisen die Wohnungen eine derartige Anzahl von Sanierungsmerkmalen auf, daß eine Erneuerung
baulich und wirtschaftlich kaum oder nicht vertretbar ist,
die Wohnungen also abgerissen werden müßten.
Erneuerungsstufe 2:
Die Wohnungen sind sanierungsbedürftig
(26 - 50 Meßpunkte).
Die in dieser Erneuerungsstufe zusammengefaßten Wohnungen
weisen in der Regel mehrere schwerwiegende Mängel auf. Ihre
Beseitigung wird umfangreiche bauliche Investitionen am
Haus oder in der Wohnung erfordern.
Erneuerungsstufe 3:
Die Wohnungen sind verbesserungsbedürftig oder modernisierungsbedürftig unterschiedlichen Ausmaßes (11 - 25 Meßpunkte).
Die Bezeichnung dieser Erneuerungsstufe weist darauf hin, daß
die hierzu gehörenden Wohnungen im allgemeinen durch wirtschaftlich tragbare bauliche Maßnahmen verbesserungs- bzw.
modernisierungsfähig sind.
Auftretende Mängel infolge zu geringer Freifläche und vorhandener Störquellen erfordern hierbei städtebaulich-strukturelle
Maßnahmen.
Nicht sanierungsbedürftig:
Neubauwohnungen (gebaut nach dem 30. Juni 1950) und Altbauwohnungen mit weniger als 10 Meßpunkten werden als nicht sanirungsbedürftig angesehen.
30
Der Berechnung lagen folgende Faktoren zugrunde.
• der Gesamtwohnungsbestand
am 13. September 1950
mit rd. 9,65 Mio WE
gliedert sich auf in
nicht sanierungsbedürftige Wohnungen mit rd. 1,61
Wohnungen der Erneuerungsstufe 3
mit rd. 3,60
Wohnungen der Erneuerungsstufe 2
mit rd. 3,51
Wohnungen der Erneuerungsstufe 1
mit rd. 0,93
Mio WE
Mio WE
Mio WE
Mio WE
• Aus dem Kostenbereich ergeben sich für die einzelnen Stufen
folgende durchschnittliche Erneuerungskosten (Instandsetzung
und Modernisierung) je m 2 Wohnfläche:
nicht sanierungsbedürftig
Erneuerungsstufe 3
Erneuerungsstufe 2
20,-- DM
80,-- DM
285,-- DM
Erneuerungsstufe 1
(Neubaukosten
510,-- DM
ca. 500,-- DM)
• Es wurde mit einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von
57,5 m 2 Wohnfläche gerechnet.
Hiermit ergab sich zum damaligen Zeitpunkt ein Betrag von:
1.610.000 WE x 57,5 m 2
3.600.000 WE x 57,5 m 2
3.510.000 WE x 57,5 m2
930.000 WE x 57,5 m 2
/WE x 20,-- DM/m2
= 1,8 Mrd.
/WE x 80,-- DM/m2 = 16,6 Mrd.
/WE x 285,-- DM/m2 = 57,5 Mrd.
/WE x 510,-- DM/m2 = 27,3 Mrd.
DM
DM
DM
DM
103,2 Mrd. DM
für die Erneuerung und Modernisierung der bis zum 30. Juni 1950
gebauten Wohnungen (Altbauwohnungen).
- 31 -
Göderitz sagt hierzu in seinem Bericht, daß die gewählte
Untersuchungsmethode nur zu einer Aussage über die graduelle
Gliederung des Wohnungsbestandes nach der Erneuerungsbedürftigkeit führen konnte, nicht aber zu exakten Größenordnungen, wie sie bei einer Totalzählung nach statistischen
Grundsätzen anfallen.
"Dem Bundesminister für Wohnungswesen, Städtebau und
Raumordnung ging es insbesondere darum, eine Vorstellung
über den baulichen Zustand der Wohnungen zu erhalten, um
mit dem weiter voranschreitenden Abbau des Wohnungsdefizits frühzeitig wohnungspolitische und städtebauliche
Maßnahmen schätzen und in die Wege _leiten zu können, die
zu einer Erneuerung und Modernisierung der Altbauwohngebiete führen.
Die Methode, die besti mm te Sanierungsmerkmale nach einem
Punktsystem festsetzt und bei der Auswahl der zu untersuchenden Objekte nach dem statistischen Zufallsprinzip
vorgeht, ist vielfach auf Widerspruch gestoßen. Aber man
möge bedenken, daß derartige Prüfverfahren mit Stichproben,
auch Tests genannt, auf vielen Sachgebieten, sogar in der
Psychologie, Anwendung finden. Jedenfalls ist nach den
gesa mm elten Erfahrungen eine solche Methode bei Wohngebäuden und Wohnungen, die man auf eine Norm beziehen kann,
recht praktikabel. Sie bietet vor allem viel bessere
Vergleichsmöglichkeiten, als wenn man verschiedenen Menschen gefühlsmäßige Urteile überläßt, oder wenn gar von
interessierten Stellen unkontrollierbare Angaben gemacht
werden."
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Durchschnittliche Sanierungsbedürftigkeit der untersuchten Gemeinden in der Bundesrepublik Deutschland
(Lit. 14)
- 33 -
b) UNTERSUCHUNG ÜBER DIE AUSWIRKUNG ZUNEHMENDER ALTHAUSERNEUERUNG AUF DIE STRUKTUR DES BAUGEWERBES
Mit dieser 1970/72 vom Institut für Bauforschung e. V.,
Hannover, (IfB) im Auftrage des Rationalisierungskuratoriums
der Deutschen Wirtschaft e. V. (RKW) durchgeführten Untersuchung (Lit. 1) sollten Hinweise dafür erarbeitet werden,
mit welcher Minder- oder Mehrbeanspruchung einzelner vorhandener Baugewerke gerechnet werden muß, ob sich das Schaffen
neuer Fachlose empfiehlt
und wie bei der Durchführung von
Erneuerungsarbeiten verfahren werden sollte.
Für die Durchführung der Forschungsarbeit waren im einzelnen
folgende Aufgaben gestellt worden:
o Untersuchung der Merkmale der Altbauerneuerung
• Untersuchungen über den zu erwartenden Erneuerungsaufwand
nach den festgestellten Merkmalen
o Untersuchung der Anteile der verschiedenen Fachlose an den
jeweiligen Aufgaben der Erneuerungsmaßnahmen
• Untersuchung des Firmeneinsatzes im Hinblick auf
-
die
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den
die
zu übernehmenden Arbeiten,
dazu notwendigen Arbeitskräfte,
dazu möglichen Maschineneinsatz und
Gewerbestruktur.
Diese Untersuchung baut allein auf statistische Aussagen
auf, d. h. Anzahl der Wohnungen, Ausstattung mit Bad und WC,
Heizung u. a. Aufgrund von Schätzungen des Neubau- und
Modernisierungsbedarfes wurde untersucht, ob und welche Belastungen für das Baugewerbe insbesondere für die AusbauFachlose durchdi e ^Jusä
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Untersuchung nicht angestrebt; es kam vielmehr darauf an,
Aussagen über die Tendenzen der Entwicklung zu erhalten.
Dazu wurden der voraussichtliche Modernisierungsbedarf, die
Umsatzentwicklung der verschiedenen Ausbau- und Handwerkszweige
und die Möglichkeiten zur Kapazitätssteigerung in Beziehung
zueinander gezeigt.
Als Ergebnis der Untersuchung wird im Bericht folgendes festgestellt:
- 34 -
"Aus dem Ergebnis dieser Untersuchung ist zu schließen,
daß zunehmende Altbauerneuerung die Bauhandwerkszweige
zwar in unterschiedlichem Maße mit Umsatzsteigerungen
treffen wird, immer jedoch mit kleineren Raten als sie
in der Vergangenheit bereits mehrfach bewältigt worden
sind. Von dieser Seite sind demnach keine schwerwiegenden
Einwirkungen auf die Struktur des Baugewerbes zu erwarten.
Es wird aber erforderlich sein, sowohl die Modernisierungsbedürftigkeit als auch das Modernisierungsgeschehen
in Zukunft genauer zu beobachten und zu registrieren als
das bisher der Fall gewesen ist. Die Wohnungsbaustatistiken und Wohnungszählungen müssen dahingehend ausgebaut werden, daß Erfordernisse und Bewegungen auf dem Wohnungsbausektor "Altbaumodernisierung" deutlicher erkennbar werden,
damit sich das Baugewerbe - einschließlich der Zulieferindustrie - rechtzeitig darauf einstellen kann. Diese paten
sind nicht nur global zu erfassen. Es sollten vielmehr auch
die regional sehr unterschiedlichen Vorgänge und Anforderungen im Interesse des lokalen Baugewerbes transparent gemacht werden."
- 35 -
2. STATISTISCHE UNTERLAGEN ÜBER WOHNUNGSBESTÄNDE IN DER
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND UND ANALYSE DER BESTÄNDE IM
HINBLICK AUF EINE GLIEDERUNG NACH BAUALTER UND BAUTYPOLOGIE
Die letzte Zählung der Wohnungen und Gebäude in der Bundesrepublik Deutschland war im Jahre 1968; danach wurden die Zahlen
nur fortgeschrieben.
1972 und 1978 wurden Wohnungsstichproben auf der Basis von
1 % des Wohnungsbestandes durchgeführt (Lit. 27).
Nach der Wohnungsstichprobe von 1978 gab es in der Bundesrepublik
Deutschland 9.799.000 Wohngebäude (außer Landwirtschaft) und
22.602.000 Wohnungen.
Davon haben die unterschiedlichen Gebäude folgende Anteile:
Gebäude mit 1 Wohnung 55 %
2 Wohnungen
26 %
3 Wohnungen
6 %
4 und mehr Wohnungen
13 %
In den Gebäuden mit 4 und mehr Wohnungen, die nur 13 % des Gebäudebestandes ausmachen, befinden sich 46 % aller Wohnungen.
Das 1. Kriterium für eine Modernisierung des Gebäudes könnte das
Gebäudealter sein. Deshalb zeigt die folgende Tabelle eine Übersicht über die Anteile der in den einzelnen Perioden gebauten
Wohnungen im Gesamtbestand.
Baujahr
Wohnungen in 1000
mit 1 - 2 Whg.
mit 3 u. mehr Whg.
insgesamt
bis 1918
2.444
o
23
2.436
22
4.880
23
1919 - 1948
1.832
18
1.460
13
3.292
15
1949 - 1964
3.317
32
4.302
40
7.619
36
2.762
27
2.669
25
5.431
26
10.355
_ 100
10.867
1965 - 1971
1972 u. später
_
- 100
21.222
_
100
Abb. 9: Wohneinheiten in nicht landwirtschaftlichen Wohngebäuden (Lit. 29)
- 36 -
Für eine Modernisierung von einem Mehrfamilienhaus kann es von
Bedeutung sein, daß man den Eigentümer näher kennt. Deshalb zeigt
die folgende Tabelle die Aufgliederung der Mehrfamilienhäuser
nach Art der Eigentümer.
Gebäudeart
Insgesamt
Eigentümer
Einzelperson
oder
Ehepaar
Baujahr des
Gebäudes
Erbeno. ähnl.
Pers.gemeinschaft
gemeinnütziges
Wohnungsunternehmen
1000
öffentl.
Hand
sonstige
%
bis 1918
2.436
67
17
5
5
6
1919 - 1948
1.460
48
10
29
6
7
1949 - 1964
4.302
38
8
40
5
9
1965 u. spät.
2.669
44
6
34
2
14
10.867
_ 48
_ 10
_ 29
4
zusammen
-
9
-4
Abb. 10:Anzahl der Mietwohnungen in Mehrfamilienhäusern in der
Bundesrepublik Deutschland gegliedert nach Baualter und
nach Art des Eigentümers (Lit. 29)
40 % aller Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (ohne Eigentumswohnungen) sind in der Zeit von 1949 - 1964 gebaut worden, 35 % vor
dem 2. Weltkrieg.
Von den Wohnungen der Baujahre bis 1918 sind 84 % in der Hand
von privaten Eigentümern und nur 5 % im Besitz von gemeinnützigen Wohnungsunternehmen. Von den Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern, die im Zeitraum 1949 bis 1946 fertiggestellt wurden, waren dagegen 40 % im Besitz gemeinnütziger Wohnungsunternehmen.
Abb. 11 zeigt die Verteilung der Wohnungen in nicht landwirtschaftlichen Gebäuden auf die Länder der Bundesrepublik Deutschland einschl. des Landes Berlin. Danach beträgt der Anteil der
bis 1964 in Nordrhein-Westfalen gebauten Wohnungen allein über
20 % des gesamten Bestandes.
- 37 -
Diese Aufgliederung kann unter Umständen für die Aufstellung
und Wichtung einer Gebäude-Typologie von Bedeutung sein.
Hohe Anteile der vor 1965 gebauten Wohnungen im Gesamtbestand
sind auch in Bayern (rd. 11 %) und in Baden-Württemberg (rd.
10 %) zu verzeichnen.)
Baujahr
SH
Hbg.
NS
Br.
He
NW
Rh.-
BW
By
Sa
B
1,78
Pf.
bis 1918
0,78
0,61
2,52
0,15
5,18
2,13
1,71
3,32
3,20
0,56
1919 - 1948
0,34
0,31
1,65
0,26
4,34
1,36
0,94
1,91
2,53
0,36 ' 0,68
1949 - 1964
1,21
1,49
3,93
0,64 11,26_ 3,03
1,60
4,88
5,49
0,54
1,06
1965 - 1971
0,90
0,56
1,67
0,10
4,23
1,38
0,70
2,28
2,79
0,15
0,48
1972 u. s p äter
0,68
0,32
1,34
0,12
3,41
1,20
0,76
2,15
2,48
0,14
0,43
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5,71 14 1 54 16 , 4 9175 4143_
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insgesamt
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Abb. 11: Prozentuale Verteilung der Wohnungen - in nicht landwirtschaftlich genutztenWohngebäuden _ nach Ländern und
Baujahren '"(Lit. 27)
Ein Kriterium der Modernisierung - allerdings aber nur im Zusammenhang mit anderen Kriterien - kann auch die Größe der Wohnung sein. So haben z. B. fast 30 % aller bis 1918 gebauten
Wohnungen weniger als 40 m2 Wohnfläche.
Baujahr der bewohnten Wohneinheiten 1978
Fläche der Wohneinheit
(von...bis unter...m2)
Ins-
1)
gesamt
1919
1949
19b5
1948
1964
1971
1912
und
später
22
15
35
15
13
29
14
16
15
15
14
12
35
44
39
31
27
27
13
10
16
18
18
18
9
7
10
15
20
22
bis
1918
1 000
Insgesamt unter 40 40 - 60 60 -
80 80 - 100 100 - 120 120 und mehr 21
738
1
4
6
4
2
2
723
552
167
197
238
862
23
20
21
21
21
1) In nichtlandwirtschaftlichen Wohngebäuden (ohne Wohnheime); ohne Freizeitwohneinheiten.
Abb. 12: Größe der Wohnungen und Aufteilung
auf die verschiedenen Baujahre (Lit. 29)
- 38 -
Die Qualität des Bestandes an Wohneinheiten in der Bundesrepublik Deutschland läßt sich unter anderem am Vorhandensein
besti mm ter Standardeinrichtungen messen. Von den bewohnten
Wohneinheiten waren 60 % mit Sa mm elheizung*, Bad und WC und
27 % mit Bad und WC, aber ohne Sa mmelheizung ausgestattet.
Von den übrigen bewohnten Wohneinheiten hatten 10 % weder eine
Sa mmelheizung noch ein Bad, bei 4 % von diesen lag das WC
außerhalb der Wohnung. 18 % aller bewohnten Wohneinheiten waren
mit mehr als 1 WC ausgestattet.
Die Ausstattung der Wohneinheiten hängt eng mit dem Baujahr des
Gebäudes zusa mmen.
Die Eigentümerwohneinheiten entsprachen häufiger dem modernen
Wohnstandard als Mietwohneinheiten.
Ausstattung der bewohnten Wohneinheite n 1978
Insge- 1)
samt
Art der Wohneinheit
mit I ohne
Sammelheizung
ohne Bad, ohne Bad,
ohne WC
mit WC
mit
Bad und WC
in der
Wohne nheit
son-
stige 2)
1 000
dar.:
m. mehr
als 1 WC
in der
Wohneinheit
v.Sp7
21 738
60
27
6
4
3
18
Mietwohneinheiten 13 832
dar.: nach 1948 gebaut und
öffentl.gefürdert . 3 933
56
29
7
5
3
6
Insgesamt Eigentümerwohneinheiten
dar.: nach 1948 gebaut und
iiffentl.gefördert .
61
33
4
1
1
5
7 906
66
25
4
3
2
37
915
80
16
3
(1)
/
55
Ausstattung der Wohnungen mit Heizung, Bad und WC
Abb. 13:
(Lit. 29)
Bewohnte Wohneinheiten 1978
in von ... bis
. errichteten Gebäuden
)
Eigentümen.iohnMietwohninsgesamt i
einheiten
einheiten
1949
1965
1965
1949
1949
1965
bis
bis
bis
und
und
und
1948
1948
1948
1964 später
1964 später
1964 später
Ausstattung
der
hewohnten Wohn
einheiten
1 000
7 926
Insgesamt Mit Sammelheizung,
Bad und WC
Ohne Sammelheizung,
mit Bad und WC Sonstige 2) 7 653
6 159
4 983
5 188
3 661
2 943
2 465
2 498
Prozent
39
59
86
36
54
85
45
68
88
36
25
33
8
9
5
34
30
37
9
9
6
38
17
27
5
9
3
1) In nichtlandwirtschaftlichen Wohngebäuden (ohne Wohnheime); ohne Freizeitwohneinheiten. - 2) Z.B. mit oder ohne Bad, WC außerhalb der Wohneinheit; mit oder
ohne Bad, ohne WC.
Abb.
14:
Ausstattung der Wohnungen mit Heizung nach Baujahren (Lit. 29)
* Zentral-, Etagen-, Block- oder Fernheizung
39 -
-
Neben der Versorgung mit Sa mmelheizung, Bad und WC geben
auch die Art der Warmwasserversorgung und das Vorhandensein
von Doppel-, Verbund- oder Isolierglasfenstern sowie eines
Balkons Auskunft über den Wohnstandard der Haushalte. In bis
1948 erstellten Gebäuden hatten 26 % der Hauptmieter und 36 %
der Eigentümer eine zentrale Warmwasserversorgung. In nach 1971
errichteten Gebäuden traf dies jedoch für 75 % der Hauptmieter
und für 85 % der Eigentümer zu.
45 % der Hauptmieter und 44 % der Eigentümer in Gebäuden verfügten über eine(n) Balkon/Loggia.
Der Einbau von Doppel-, Verbund- oder Isolierglasfenstern ist
nicht zuletzt aufgrund des starken Anstiegs der Heizkosten in
den letzten Jahren sprunghaft angestiegen.
und zwar in Wohneinheiten mit
Baujahr und Art des
Gebäudes
WarmwasHauszentraler
halte
serverWarmins- 1
sorgung
wasser)
gesamt
durch
verEinzelsorgung
geräte
1 000
Balkon,loggia von
2 bis
unter
6 m
6 und
mehr m2
Doppel-,
Verbundoder
Isolierglasfenstern
Hauptmieter
Haushalte in Gebäuden
14 373
41
51
32
13
39
davon errichtet:
bis 1948 5 252
26
59
18
6
32
1949 - 1964 5 352
37
59
36
10
32
1965 - 1971 2 194
66
32
47
22
49
1972 und später 1 575
75
23
42
34
71
13 993
41
51
32
13
39
3 408
44
47
15
15
37
10 585
40
52
38
12
39
18
26
50
Haushalte in Wohngebäuden
davon mit Wohneinheiten
1-2 3 und mehr Eigentümer
Haushalte in Gebäuden davon errichtet:
8 522
55
41
.
bis 1948 3 370
36
56
13
14
39
1949 - 1964 2 565
54
44
22
25
46
1965 - 1971 1 278
75
24
24
39
57
1972 und später 1 309
85
14
21
50
78
8 366
55
41
18
26
50
7 103
54
41
17
25
49
1 263
58
39
28
35
56
Haushalte in Wohngebäuden
davon mit Wohneinheiten
1-2
3 und mehr 1) Ohne Haushalte in Unterkünften.
Abb. 15: Ausstattung der Wohnungen mit Warmwasserversorgung,
Freisitzen und Fenstern (Lit. 29)
- 40 -
Sieht man von der Größe einer Wohnung ab, wurden bislang
die Qualitäten einer Wohnung überwiegend durch die Merkmale
der Ausstattung und durch das Baualter beschrieben. Diese
Merkmale wurden vielfach als Indikatoren für die Qualität
einzelner Wohnungen (bzw. des Wohnungsbestandes) verwendet.
Fast sämtliche Wohnungsbedarfsprognosen (einschließlich der
Prognosen des Erneuerungsbedarfs) bauen darauf auf.
Aus der 1%-Wohnungs-Stichprobe 1978 stehen neue Ergebnisse
über die Beheizung der Wohnungen zur Verfügung: über die Art
der Heizung - Sammelheizung, also Zentral-, Etagen-, Fern- oder
Blockheizung, Ofenheizung - sowie über die Art der verwendeten
Heizenergie - Öl, Gas, Strom, Kohle —.
Die Angaben über die Beheizung zählen - neben den Merkmalen
Bad und WC - traditionell zu den wichtigsten Kriterien der
Qualität des Wohnungsangebots. Ohne Zweifel nimmt die Aussagekraft dieser Mermale ab: So werden z. B. fast ausschließlich
Wohnungen mit Sammelheizungen gebaut. Wegen der zugleich regen
Modernisierungstätigkeit sind immer mehr Wohnungen mit Sammelheizungen ausgestattet. Dennoch sind auch weiterhin noch viele
Haushalte und Familien auf eine Wohnung mit Ofenheizung - z. T.
sogar noch ohne Bad oder WC - angewiesen.
Bei den bewohnten Wohneinheiten wurde in der Wohnungs-Stichprobe
1978 sowohl nach den Beheizungseinrichtungen als auch nach den
verwendeten Brennstoffen gefragt. 61 % der bewohnten Mietwohneinheiten und 69 % der bewohnten Eigentümerwohneinheiten hatten
eine Sammelheizung. Mit Öfen wurden 39 % der bewohnten Mietwohneinheiten und 31 % der bewohnten Eigentümerwohneinheiten beheizt.
Wohnungstyp:116zungsarl-
Bewohnte Wohnungen in
nlehtlandwirtschaftlichen
zusammen
davon viii:
Sammellicizung
davon mitt
Fern113lockheizung
Zentralheitung
Etagenheizung
Ofenheizung
WohnungeninGebtintlen
nil) 3 u. melt, Wohnungen
suit 1 u. 2 Wohnungen
davon
'lawn
1949 1965
bis
1949 1965
his
—
u. insgesamt
insgesaint
1948 1964 'pater
1948 1964 spIder
errichtet
Orrichict
% von Sp. 5
1000
9 von Sp. I
1000
27
11.670
33
JO
30
34
37
7.350
23
35
43
31
34
35
47
39
12
1,220
4.570
1,550
12
19
44
31
32
45
58
50
11
29
9
4.330
49
43
8
10.070
42
32
6.540
30
130
5.700
700
23
27
53
3.530
62
1)rgeboivse doe
Abb. 16:
Baujahr
und.
Heizungsart (Lit. 26)
- 41 -
Von den bis 1948 gebauten Wohnungen hatten noch 62 % der
Ein- und Zweifamilienhäuser und 49 % der Wohnungen in
mehrgeschossigen Häusern Ofenheizung.In den ab 1965 gebauten
Wohnungen wurden die Räume nur noch zu 9 bzw. 8 % einzeln
beheizt.
Schließlich sind in der 1%-Wohnungs-Stichprobe auch städtebauliche Kriterien des Grundstückes, der Gebäude und der Wohnungen erfaßt worden.
Fiji die Aufstellung einer Gebäude-Typologie könnten insbesondere
die Angaben über die Gemeindegrößenklassen und die Art der baulichen Nutzung (Baugebietsarten) interessant sein.
In einer Auswertung der 1%-Wohnungs-Stichprobe von 1972 (Lit. 4)
werden mit "Art der baulichen Nutzung" folgende neun Baugebietsarten entsprechend der Baunutzungsverordnung (BauNVO) bezeichnet, wobei die Sondergebiete (SO) je nach der Art der Gebiete
WA, MK oder GI zugeordnet wurden:
- Kleinsiedlungsgebiet (WS)
- Reines Wohngebiet (WR)
- Allgemeines Wohngebiet (WA) und Sondergebiet (SO),
soweit Kurgebiet, Kliniken o. ä.
- Mischgebiet (MI)
- Dorfgebiet (MD)
- Kerngebiet (MK) und Sondergebiet (SO),
soweit Hochschul-, Laden- oder Einkaufsgebiete, Regierungsviertel etc.
- Gewerbegebiet (GE)
- Industriegebiet (GI) und Sondergebiet (SO),
soweit Hafengebiete o. ä.
- Wochenendhausgebiet (SW)
Durch die städtebaulichen Erhebungspapiere sind nur etwa 850
Gemeinden mit 10.000 und mehr Einwohnern (Stand 1.7.1972) erfaßt
worden.
Außer für das Bundesgebiet lagen die Daten im Arbeitstabellen_band
in der Regel auch für folgende Gemeindegrößenklassen vor:
- Gemeinden mit 10.000 bis unter 50.000 Einwohnern
- Gemeinden mit 50.000 bis unter 100.000 Einwohnern
- Gemeinden mit 100.000 und mehr Einwohnern
- 42 -
Aus dieser Klasseneinteilung kann im allgemeinen nicht auf
die räumliche Lage der Gemeinden oder ihre Struktur geschlossen
werden. So kann es sich bei Gemeinden mit 10.000 bis unter
50.000 Einwohnern z. B. ebensogut um Städte im ländlichen Raum
mit zentralörtlicher Funktion,wie um Gemeinden in Ballungsrandgebieten mit vorwiegend Wohn- und Erholungsfunktion handeln.
Eine Auswertung der Tabelle nach "regionalen" Gesichtspunkten
ist also nicht ohne weiteres möglich.
Insgesamt ist festzustellen, daß die Ergebnisse der 1%-WohnungsStichprobe viele Angaben enthalten, die der Aufstellung einer
Gebäude-Typologie sowohl für einzelne Länder als auch für die
gesamte Bundesrepublik dienlich sein können. Die statistischen
Angaben könnten sicher auch zu einer Wichtung der Gebäudetypen
beitragen.Allerdings sind in den allgemeinen Veröffentlichungen
nicht alle Zahlen so aufeinander bezogen, wie es für eine möglichst genaue Typologie erforderlich wäre.
- 43 -
3. KRITERIEN FUR EINE GEBÄUDE-TYPOLOGIE
Folgende Kriterien können für die Gebäude-Typologie von Bedeutung
sein:
1. Baujahr (Bauperiode, Baualter, Bauzustand)
2. Städtebauliche Lage (Ortsgrößenklasse, Lage im Stadtgebiet)
3. Bauweise und Hausform (freistehend, Reihenhaus, Geschoßzahl u. a.)
4. Wohnform (Grundriß, Wohnungsgröße u. a.)
5. Baukonstruktion (statische, bautechnische, bauphysikalische
Merkmale)
6. Ausstattung
In Sonderfällen kann man die Gebäude =Typologie auch um die Kriterien
"Wohnumfeld" (Außenanlagen, Verkehrsanlagen u. a.) und "Nutzung der
Gebäude" (Haushaltsgrößen, Berufe u. a.) erweitern.
3.1 Baujahr der Gebäude
In der Statistik werden alle Bauten mit den Entstehungsjahren
bis zum Jahre 1918 zusammengefaßt.
Zur besseren Kennzeichnung könnte folgende weitere Zeitbegrenzung
in diese Gruppe eingeführt werden:
- Vorgründerzeit bis 1870
1870 - 1918
- Gründerzeit von
Denkbar wäre eine noch weitere Unterteilung der Gründerzeit in:
1870 - 1899
- Hochgründerzeit von
1900 - 1918
- Spätgründerzeit von
Mit dieser Einteilung könnten diejenigen Gebäudegruppen abgegrenzt werden, die schon vor dem 1. Weltkrieg in ihren wohntechnischen Anforderungen und in der Ausstattung mit Bad und WC heutigen Ansprüchen recht nahe kommen.
3.1.1 Gebäude bis 1870
Eine sinnvolle Gliederung der bis 1870 gebauten Gebäude ist kaum möglich. Die Begrenzung dieser Gebäudegruppe - man kann sie auch als
Bauten vor der Gründerzeit bezeichnen - wird je nach der Entwicklung des Baurechts und der Bautätigkeit in den einzelnen
Städten und Regionen der Bundesrepublik unterschiedlich festgelegt
werden müssen. In der Regel wird die Grenze etwa bei 1870 liegen.
Das ist der Zeitpunkt des Beginns der eigentlichen Gründerzeit.
- 99 -
Abb. 17:
Baujahr vermutlich 17.
Jahrhundert
Mittelalterliches Handwerkerhaus
in einer
mittelgroßen
Stadt mit
verdecktem
Sichtfachwerk.
Abb. 18: Baujahr 1810
Bürgerhaus (Hofbeamter als Erstbesitzer) in einer Altstadt.
Abb. 19: Baujahr 1825
3geschossige Häuser, teilweise mit kleinen Wohnungen
und WC auf dem Treppenpodest in Berlin-Charlottenburg.
- 45 -
Bei den vor 1850 gebauten Häusern gibt es vor allem zwei Formen,
des städtischen Bürgerhauses:
Das tiefe Hause auf schmalem Grundstück, oft mit Durchfahrt zu
dem Hof und zu den daranliegenden Anbauten (Remise, Stallungen
u. a.), manchmal mit Seitenflügel am Hof (Gesindestuben, Lagerräume u. a.). (Abb. 17)
Die zweite Form ist das breite Haus, manchmal mit flügelähnlichen
Anbauten, in der Regel für wohlhabende Bürger oder Staatsbeamte
gebaut. (Abb. 18)
In dieser Zeit beginnt schon eine verstärkte Miethausbebauung in
den wachsenden Großstädten (Abb. 19). Meistens fehlt bei den Bauten dieser Zeit eine Horizontalisolierung gegen Feuchtigkeit, oft
auch eine vertikale Isolierung, wenn sie nicht schon nachträglich
angebracht worden ist.
3.1.2 Gebäude von 1870 - 1918
In dieser Zeit kann man im wesentlichen drei Hausformen unterscheiden:
- das städtische Bürgermiethaus
- das städtische Arbeitermiethaus
- das Vorstadthaus
In der typischen Bauweise waren im Vorderhaus die bürgerlichen Wohnungen gelegen, der anschließende Hof wurde mit einem Seitenflügel
und mit einem Hinterhaus versehen, beide beherbergten die kleinen
Wohnungen. Es war üblich, die Seitenflügel als Zweispänner und
das Hinterhaus als Vierspänner zu erschließen. Zwangsläufig führte
das zu einer fehlenden Querlüftung bei den kleinen Wohnungen (Abb.19).
In wohntechnischer Hinsicht weisen die hier dargestellten
Gebäude zwar ausreichende Raumgrößen und Wohnungen auf, aber
die Proportionen der Räume und die Zuschnitte der Wohnungen
sind ungünstig. Die Räume sind oft gefangen. Bei Häusern mit
Seitenflügeln ist das sogenannte "Berliner Zi mmer" typisch.
Die Wohnungen haben überwiegend keine Bäder. Das WC befindet
sich oft außerhalb der Wohnung, teilweise auf dem Treppenabsatz,
teilweise gemeinsam für mehrere Wohnungen.
- 46 -
In Verbindung mit den kleinen, handwerklichen Bauunternehmen führten Spekulanten erstmalsreine Arbeiterwohngebäude ein,
die mit entsprechenden speziellen Grundrissen ausgestattet waren.
In den Massenbehausungen der Mietskasernen waren die Aborte wenn nicht auf dem Hof - als Gemeinschafts-WC an das Ende des
gemeinsamen Erschließungskorridors gelegt. Mit der zunehmenden
Produktion von Kleinwohnungen wurden auch diese Wohnungen mit
Aborten ausgestattet. Meist wurden diese dann fensterlos errichtet
wie vor dem die Toiletten in den Mietskasernen im Gebäudeinnern
angeordnet waren, jedoch jetzt vor die Küche gelegt, um sie mit
dem Kücheninstallationsschacht zusammenfassen zu können. Nach
den neuen Baubestimmungen mußten die Aborte mit Tageslicht belichtet und belüftet sein. Als Folge entstanden die schlauchartigen Aborte in den bürgerlichen Wohnhäusern. Für die Kleinwohnungen war diese Anordnung zu platzaufwändig. Die Folge war
ein Rückschritt: Die Toiletten wurden als Gemeinschaftsaborte
auf dem Treppenpodest angeordnet (Abb. 20). Erst mit der
Anordnung der WC's hinter einer niedrigen Speisekammer, über
die hinweg die Belichtung und Belüftung erfolgen konnte, gelangten die Aborte wieder und endgültig in die Wohnungen, wie
es auch in der neuen Bauordnung aus dem Jahre 1903 empfohlen
wurde (Abb. 21).
Wichtige Veränderungen - städtebauliche und wohntechnische
Verbesserungen - wurden von dem Kleinwohnungsbau der gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaften eingeleitet, der etwa ab
der Jahrhundertwende verstärkt einsetzte. In dieser Baualtersgruppe können schon Wohnungen enthalten sein, die durchaus
heutigen Wohnansprüchen genügen können. (Abb. 22)
Die tragenden Teile der Gebäude aus dieser Periode sind im
allgemeinen statisch ausreichend bemessen. Allerdings sind die
Wohnungstrenndecken als Holzbalkendecken ausgeführt.
Möglich ist aber eine Vielzahl von Schäden infolge Alterung,
Abnutzung und auBergewöhnlicher Belastung. Ergebnisse einer
Untersuchung aus dem Jahre 1972 - 1974 aus West-Berlin an 163
Wohngebäuden der Baujahre 1875 - 1938 zeigten folgende Schäden
auf (Lit. 12):
- 47 -
Der Zustand des Mauerwerks war bei rd. 37 % der untersuchten
Gebäude schlecht bis kritisch. Der Zustand der Kellergeschosse war bei 14 % der untersuchten Gebäude feucht und
schlecht nutzbar.
Die Schädigung durch tierische Holzschädlinge, z. B. durch
Holzbockbefall konnten meist nur in den oberen Teilen des
Hauses (Bodengeschoß) festgestellt werden (bei 69 % der Häuser). Ein Befall in Kellern und Etagen wurde nur in 10 % der
untersuchten Gebäude festgestellt.
Befall durch pflanzliche Holzschädlinge, etwa durch den echten
"Hausschwamm" wurde in den Etagen, in überwiegendem Maße in
der Decke über dem Kellergeschoß vorgefunden (bei 56 % der
Gebäude).
Die Trockenfäule, sichtbare Zerstörungsform der Destruktionsfäule, wurde in den Etagen von 93 % der untersuchten Häuser
vorgefunden, im Bodengeschoß bei 67 %.
Die hohe Anzahl von schwammbefallenen Balken bzw. Balkenköpfen ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß durch die
Bauart der von 1875 bis ca. 1900 errichteten Häuser günstige
Wachstumsbedingungen für Entstehung und Weiterverbreitung von
holzzerstörenden Pilzen innerhalb der Holzbalkendecken vorgefunden wurden. Das Fehlen von horizontalen oder vertikalen
Isolierungen, nicht ausreichender Wärmedämmung, Schwitzwasserbildung an Einfachfenstern im Winter, die nachträgliche Anhebung der Terrainhöhen, die Sandanhäufungen im Bereich der
Luftschutzräume, die Zumauerungen von Kellerfenstern sowie
das Bespannen der Kellerverschläge mit Papier, Pappe oder Blech
haben die Luftzirculation im Kellerbereich abgeschnitten und
den Schwammbefall entstehen und ausweiten lassen.
Fehlender Holzschutz, Rohrbrüche, Schwitz- und Tageswasser haben
für die Vorerkrankung und Weiterverbreitung der Pilze in den
Etagen und im Bodengeschoß verantwortlich gezeichnet.
Die Balkenlage über dem Kellergeschoß wieB in weit stärkerem
Maße aktiven Pilzbefall durch echten Hausschwamm auf,als alle
übrigen Geschoßdecken. So wurden in vielen Fallen Balkenköpfe
vorgefunden, die ihrer äußeren Form nach gesund erschienen, im
Inneren aber,von der Zerstörungsform her gesehen, bereits mehr
als 50 % der Standfestigkeit verloren hatten.
- 48 -
^kGche kinder- kinder- ki'rJua
zimme zimmer
!spei. a-
wn er
ttmle^ a^ !
'`
.
toif^ ' e
Abb. 20: Baujahr 1890
5geschossiges Miethaus in
Berlin-Tiergarten.
Vorderhaus, Seitenhäuser
und Querhaus, an das wiederum Seitenflügel angebracht
sind. Im Vorderhaus größere
Wohnungen mit Bad bzw. WC
in der Wohnung. In den
Seitenflügeln und im Hinterhaus kleine Wohnungen mit
WC auf dem Treppenpodest.
kammer )fk trappen- ft r kammer
Abb. 21: Baujahr 1900
4geschossiges Miethaus
als Zweispänner mit
innenliegendem Treppenhaus in einer norddeutschen Großstadt.
Je Geschoß 2 4-Zi mmerWohnungen mit Küche,
Speiseka mmer und WC.
Abb.22: Baujahr 1912
3geschossiges
Miethaus als
Zweispänner
mit rund 90 m 2
großen Wohnungen am
Rande einer
süddeutschen
Großstadt.
- 49 -
3.1.3 Gebäude von 1918 - 1939
Gebäude aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen zeigen je
nach Alter der Bauten einen recht unterschiedlichen Zustand.
Unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg sind die Wohnungen recht
klein. Die Wohnungen sind schon mit WC ausgestattet, aber ohne
Bad geplant. Sie haben auch noch keine Zentralheizung. (Abb. 23)
In der Zeit danach bis zur Weltwirtschaftskrise 1931 sind vielfach Sozialwohnungen gebaut worden, die in Größe und Zuschnitt und teilweise in der haustechnischen Ausstattung - neuzeitlichen
Ansprüchen naheko mm en (Abb. 20. Denn der Katalog der Förderungsbestimmungen umfaßte sowohl die Gebäudeausbildung, in dem nur
eine Blockrandbebauung ohne Seitenflügel und ohne Quergebäude oder
Flachbauten zulässig war, als auch einen Ausstattungsstandard,
der für jede Wohnung ein Bad, eine Küche und einen Balkon vorsah.
Auch eine ausreichende Besonnung und Querlüftung waren vorgeschrie-
ben, was zur allgemeinen Durchsetzung der Zweispänneranordnung
führte. Ebenso gab es Vorstellungen in bezug auf die Wohnungsgrößen, die in der Regel zwischen 54 m 2 bei einer 1 1/2-Zi mm erWohnung und 75 m 2 für eine 3-Zimmer-Wohnung liegen mußte.
Gegen Ende der 20iger Jahre waren die Neubaumieten von vielen Bürgern aufgrund der staatlichen Baukonjunkturförderung und der damit
verbundenen Baustoffverteuerungen und Baupreissteigerungen nicht
mehr aufzubringen. Der Staat beauftragte daraufhin die Reichsforschungsgesellschaft für Wirtschaftlichkeit im Bau- und Wohnungswesen, Kleinstwohnungstypen mit tragbaren Mieten zu entwickeln.
Die Wohnungsfläche lag nunmehr zwischen 28 und 46 m 2 , wodurch
entschiedene Merkmale der staatlichen Förderungsbestimmungen
nicht eingehalten werden konnten. Die Gebäude mußten teilweise
als Drei- und Vierspänner angelegt werden, besaßen also keine
Querlüftung, bei einigen Typen fehlte auch der Balkon. Wegen der
minimalen Gesamtfläche konnten die Räume nicht mehr über einen
Flur erschlossen werden und waren als Durchgangszimmer bzw.
gefangene Räume ausgelegt. Die einzige Kaltwasserzapfstelle war
die Küchenspüle. (Abb. 25)
- 50 11•11•24442
1116111111111111
Abb. 23: Baujahr 1920
AfiNNYISMiSr
14...2
a. 01
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0
0
00
,46!
g,
3geschossiges
Miethaus mit ausgebautem Dachge
als Drei- -schoß
spänner in einer
süddeutschen Großstadt. WC für die
mittlere Wohnung
im Treppenhaus.
Wohnungsgröße rund
40 m2.
64
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ft-
Abb. 24: Baujahr 1925
4geschossiger Zweispänner
mit 62 m 2 großen
3-Zimmer-Wohnungen mit
Küche und WC in einer
norddeutschen Großstadt.
lostammossafaummirea.14.:
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Abb. 25:
2.1r
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Baujahr 1932
2geschossiger Zweispänner mit ausgebautem Dachgeschoß
in einer norddeutschen Kleinstadt.
01111111111111=1.
Abb. 26:
Baujahr 1936
4geschossiger Zweispänner
mit 75 m 2 großen 3-ZimmerWohnungen mit Küche und
Bad in einer norddeutschen
Großstadt
- 51 -
Erst im Rahmen des Vierjahresplans wurde der Ausstattungsstandard durch den Einbau von Bädern und Balkonen wieder
angehoben, Wohnungsgrößen und Grundrißaufteilung änderten sich
aber nur wenig. Die Baukonstruktion und die Ausstattungen sind
durch sparsame Lösungen und Ersatzbaustoffe gekennzeichnet (Abb. 26).
3.1.4 Gebäude ab 1948
Die ersten Maßnahmen für den Wohnungsbau im Rahmen des Wiederaufbaues mußten sich auf das Ziel beschränken, "ein Dach über
dem Kopf" zu schaffen. Angesichts der begrenzten Mittel waren
die Unterkünfte mit geringstem Aufwand, also möglichst bescheiden, herzustellen.
Die "Housing Order Nr. 8 der Besatzungsmacht" bestimmte in den
ersten Nachkriegsjahren als zulässige Wohnungsgröße eine Nutzfläche von 45 m 2 mit einer zusätzlichen Abstellfläche von 4 m2.
Man mußte sich mit einem kleinen Wohnraum begnügen; Schlafgelegenheiten, Schränke und Küche brachte man oft in Nischen unter.
Auch kombinierte Wohn-Schlafräume und Wohnküchen wurden damals
gebaut.
Etwa mit dem Jahre 1950 begann man wieder solche Wohnungen zu
bauen, bei denen jeder Raum seine besondere Funktion hat: Wohnzimmer, Elternschlafzimmer, Kinderzimmer, Küche usw. Die Maße
der Räume waren noch knapp, die vorhandenen oder notwendigen
Möbel konnten in vielen Fallen nicht zweckmäßig eingeordnet werden.
Noch im Jahre 1952 hatten 16 % der damals gebauten Wohnungen
nur ein bis zwei Räume, wobei die Küche als Raum (Wohnküche)
mitgerechnet wurde, und 47 % der Neubauwohnungen hatten nur
drei Räume einschließlich Küche. Im Mittel waren die Wohnungen
50 m 2 groß.
Im Jahre 1951 wird DIN 18011 - Stellflächen für Möbel und Öfen
im sozialen Wohnungsbau - verabschiedet und eingeführt und bald
darauf zur verbindlichen Pflichtnorm erklärt. Mit dieser Norm
werden Maßelemente - als Mindestmaße - für Möbelstellflächen,
52 -
Abstände und Bewegungsflächen gegeben, die das Aufstellen typischer Möbel und das bequeme Öffnen von Türen, Bedienen von Öfen
usw. gewährleisten sollen. Die Anwendung von DIN 18011 mag unmittelbar zu einer Vergrößerung der Wohnungen geführt haben. Von der
allgemeinen wirtschaftlichen Weiterentwicklung gingen aber ohnehin Impulse zu einer solchen Wohnungsvergrößerung aus. Immerhin
hat aber die "Stellflächennorm" dazu geführt, daß die nach ihr
bemessenen Räume und Wohnungen besser möbliert und genutzt werden
konnten und höherwertiger waren als jene Wohnungen, bei denen sie
- noch - nicht beachtet war.
Mitte der 50er Jahre sind die fertiggestellten (2 1/2- bis 3Zi mmer-) Wohnungen im Durchschnitt etwa 60 bis 62 m 2 groß; für
die zum Bau genehmigten (2 1/2- bis 3-Zi mmer-) Wohnungen werden
bereits Wohnflächen von im Durchschnitt etwa 65 m 2 vorgesehen.
In diesem Zeitraum gibt der Ständige Ausschuß "Miete und Familieneinkommen" im Internationalen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung mit seinen "Kölner Resolutionen" Empfehlungen
für Mindest-Raum- und -Wohnungsgrößen für verschiedene Familiengrößen heraus (sogenannte "Kölner Empfehlungen"). Danach ergibt
sich z. B. für Vier-Personen- (3-Zimmer-) Wohnungen eine Mindestwohnfläche von etwa 65 m2.
Mit den steigenden Masseneinkommen und den daraus resultierenden höheren Ansprüchen an Möbelstellfläche und Bewegungsraum nimm t die Wohnungsgröße noch weiter zu, überschreitet
im Jahre 1960 die Grenze von 70 m2 und erreicht 1972 im Durchschnitt aller fertiggestellten Wohnungen eine Wohnfläche von
rd. 85 m 2 . Dem entspricht - wiederum als Durchschnittswert eine Wohnung mit 4,23 Räumen (einschl. Küche), also etwa eine
Dreizimmerwohnung.
Ende der 50er Jahre beginnt man auch mit der Verbesserung der
Heizanlagen (früher Kohle-Einzelöfen, nicht alle Räume beheizbar)
durch Zentralheizungen bzw. Anschluß an Block- und Fernheizwerke.
Trotz zahlreicher Beispiele für fortschrittlichen Wohnungsbau
- dazu haben die von Bund und Ländern geförderten Demonstrativbauvorhaben und die von einigen Ländern durchgeführten Beispielbauvorhaben wesentlich beigetragen - sind aber bis Ende der
50er Jahre i mmer noch zahlreiche Wohnungen mit Wohnküchen gebaut
worden, die knapp zugeschnitten und sparsam ausgestattet sind.
- 53 -
Etwa ab 1960 beginnnt die Erkenntnis Fuß zu fassen, daß teilweise
größere Stellflächen und Bewegungsflächen nötig sind als früher
und daß man nicht nur einen Anhalt für die Größe der Möbelstellflächen, sondern auch für ihre Art und Zahl geben muß, wenn man
die bei der Planungbeabsichtigte Raumnutzung sichern will. Eine
Neufassung von DIN 18011, die diesen höheren Ansprüchen Rechnung
trägt, ist 1967 eingeführt. Sie berücksichtigt auch den allgemeinen Wunsch, in der Wohnung ausreichende Arbeits- und Spielflächen
für Kinder vorzusehen. Sie stimmen im wesentlichen mit den
erwähnten "Kölner Empfehlungen" weitgehend überein.
Ein nächster entscheidender Schritt zur Verbesserung der Wohnungen ist die Wärmeschutzverordnung, die am 1. November 1977
in Kraft getreten ist. Damit werden an den Wärmeschutz von Neubauten wesentlich höhere Anforderun g en gestellt.
3.2 Städtebauliche Lage
Das Baualter allein läßt keine ausreichende Zuordnung innerhalb
einer Gebäudetyp ologie zu.
Im folgenden soll geprüft werden, ob zusätzliche städtebauliche
Bezugsfaktoren ein Gebäude besser zuordnen lassen, auch wenn
das Gebäude selbst zunächst nicht bekannt ist.
Als erstes städtebauliches Kriterium ist die Ortsgröße zu nennen.
Nach dem statistischen Jahrbuch werden die deutschen Gemeinden
in folgende Größenklassen eingeteilt:
2000 EW Landgemeinden
5000 EW Landstädte
unter
2000
5000
20000
mehr als
20000 EW Kleinstädte
-
100000 EW Mittelstädte
100000 EW Großstädte
In der 1%-Stich-Probe von 1978 sind folgende Ortsgrößen angegeben:
10000 EW
unter
10000
50000
mehr als
50000 EW
100000 EW
100000 EW
- 54 -
Göderitz (Lit. 14 ) schlägt folgende, vom Schema abweichende
Gliederung vor:
Ländliche Siedlungen
bis
8000
EW
Kleinstädte
bis
20000
EW
Mittelstädte
bis
150000
EW
Großstädte
bis
700000
EW
Riesenstädte
ab
1
Schirmacher (Lit.
bis
1500 -
1500
Mio EW
24 ) hält folgende Größenklassen für sinnvoll:
EW
sehr kleine Orte
5000 EW kleine Orte
5000
15000 EW Kleinstädte
15000
50000 EW Mittelstädte
125000 EW große Mittelstädte
50000
500000 EW Großstädte
125000
über
500000 EW Metropolen
Die vorgenannte "offizielle" Gruppenbildung baut auf dem
Gegensatz zwischen Stadt und Land auf. Sie verliert ihre
Aussagekraft besonders im Umkreis der großen Städte, in verstädterten Gebieten und vor allem in Verdichtungsgebieten.
Eine neue Schwierigkeit kommt hinzu:
Durch die Gemeindegebiets- und Verwaltungsreform sind die ursprünglichen Einheiten weitgehend vernichtet worden. Eine sinnvolle Typologie kann aber nur auf einzelnen Orten, nicht auf
Gruppen von Orten aufbauen. Auch in Zukunft wird man mit den
alten Einheiten arbeiten müssen.
Eine zusätzliche Lagebezeichnung erscheint daher zweckmäßig:
INNENLAGE TEILLAGE
GRENZLAGE
AUSSENLAGE Die Siedlungsstruktur eines Wohngebietes könnte ein weiteres
Entscheidungskriterium sein, insbesondere im Hinblick auf
energiesparende Maßnahmen, aber auch im Hinblick auf Maßnahmen
für das engere und weitere Wohnumfeld.
- 55 -
Die siedlungsstrukturelle Situation kann durch folgende fünf
Siedlungstypen beschrieben werden:
• dörfliche Siedlungsstruktur
• Kleinsiedlungsgebiet
• Wohnsiedlungsbau, verdichteter Wohnungsbau
• Blockbebauung
• historischer Stadtkern
• Gehöfte und Einzelgebäude
Schließlich gehören in diesen Bereich auch Angaben über die
bauliche Nutzung der Grundstücke:
• für den gesamten betrachteten Bereich,wenn eine Gruppe von
Gebäuden beurteilt werden soll
• für das einzelne Grundstück, wenn die Modernisierungsmöglichkeit und die Modernisierungswürdigkeit eines Gebäudes untersucht werden soll
3.3 Bauweise und Hausform
Folgende Merkmale können ein Gebäude kennzeichnen:
• Einfamilienhaus
• Zweifamilienhaus
• Gebäude mit 3 - 4 Wohnungen
• Gebäude mit mehr als 4 Wohnungen
• Anzahl der Vollgeschosse
• Unterkellerung
- vollunterkellert
- teilunterkellert
• geneigtes Dach
- ausgebautes Dach
- nicht ausgebautes Dach
• Flachdach
• Bauweise
- freistehend
- einseitig angebaut
- zweiseitig angebaut
- dreiseitig angebaut
- 56 -
• Treppenhaus
- außen
- innen
- innen mit Tagesbeleuchtung über Fenster in der Außenwand
- innen mit Tagesbeleuchtung über Lichthöfe, Lichtschächte
oder Fenster im Dach
• Wohnungserschließung
- vom Podest
- vom Außengang
- vom Innengang
Ein weiteres bauliches Kriterium, daß nicht allein vom Alter des
Gebäudes abhängt, ist die Geschoßhöhe und die lichte Raumhöhe der
Wohnräume.
3.4 Wohnform
Der Wohnwert einer Wohnung hängt von zahlreichen Faktoren ab,
• Größe der Wohnung
• Anzahl der Räume
- Wohnräume
- Küche (Kochküche, Wohnküche, Eßküche)
- Bad (mit Badewanne, Dusche, WC)
- WC (innerhalb der Wohnung, innerhalb des Hauses
des Hauses)
- Zubehörräume
- Gemeinschaftsräume
außerhalb
Diese Kriterien decken sich zum Teil mit den ohnehin in der
Wohnungsstatistik des Statistischen Bundesamtes festgestellten
Fakten.
3.5 Baukonstruktion
Bei älteren Bauten, d. h. eigentlich bei allen Bauten, die vor
dem letzten Weltkrieg gebaut worden sind, ist der bauliche Zustand ein entscheidendes Kriterium. (Abb. 27 und 28)
Zeitachse
1870
l l l I
I
I
75
80
85
I.
90
..
1900
95
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.
..
.
05
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15
20
25
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30
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TAf1ELLE 6
vereinfachte, schematische
oarstcllung der vorhandenen
Sicherheit der Daukonstruktinnen gegenüber heutigem
Standard.
tf
SICHERHEIT OBER HEUTIGEM STANDARD
6i SICHERHEIT UNTER HEUTIGEM STANDARD
BEI KLEIN- UND MITTELIIÄUSERN
1AUERWERK1 WÄNDE
HOLZDAUTE ILE,
BEI KLEIN- UND MITTELHÄUSERN
IIoLZDALKENDECKEN
I
I
V.^............
I.. ... . . . . . . . .
STAHLBAUTEILE,
BEI KLEIN- UND MITTELHÄUSERN
f1ASSIVDECKEN
GRUNDUNGEN
A<<haustypologie
SONDERFALLE (GERING) 1
Quellen: Entsprechende Jahrgänge der HUtte, Technisches Auskunftsbuch-Joly, Eisen im Hochbau, Taschenbuch für Rauingenieure
Detonknlender, rachteitschriften (Deutsche Bauzeitung, Baumeister, Zement, Beton und Stahlbeton)
191i0
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L..I,.i.
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TABELLE
1 :
ENTWICKLUNG DER
STATISCHEN BERECHNUNG
IM ALLGEMEINEN WERDEN NUR BAUTEILE AUS STAHL, STAHLBETON UND STEINEISENDECKEN NACHGEWIESEN, D,H, DER TRAGWERKE
ENTWICKLUNG DER STATISCHEN BERECHNUNG IN DEN BAUAKTEN FUR NORMALE WOHNHÄUSER OHNE SONDERKONSTRUKTIONEN,
KAUM
::\/)
TABELLE
2 :
Erlasse, DIN 1055
[p - 203
(
VERKEHRSLASTEN DER
bern als Zuschlag
a.pczur Trennwände
n
zur Verkehrslast berücksichtigtt werden.
DECKEN IN WOHNGEERFAHRUNGSREGELN
ERLASSE, VERORDNUNGEN
BAUDEN
P " 2,5]
P
[P ° 2,5'
(Erlass:
dittelhäuser [p - 1 , 51
KN/ M^1
bei Oalkenspann®
) we hen
C
Erlass:
Kleinhäuser [p - 1,5]
TABELLE
lw <
5 m
3 :
VERKEHRSLASTEN DER
DIN 1055
C
DACHBODENRAUME
ERFAHRUNGSREGELN
h^
[I' w
1,25 - 1,5,
ERLASSE
[ P
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[KN/M2]
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Quellen:
Entsprechende Jahrgänge der Witte, Technisches Auskunftsbuch•Joly, Eisen im Hochbau, Taschenbuch fUr Bauingenieure
Rotonkalender, Fachzeitschriften (Deutsche Oauzeltung, Baumeister, Zement, Oeton und Stahlbeton)
[P . 2,q]
- 59 -
Grundsätzlich ist festzustellen, daß bei Altbauten in der Regel
sowohl Schäden infolge vernachlässigter Instandhaltung sowie Mängel infolge Überalterung vorhanden sind. Das wird besonders deutlich
bei den Fenstern, aber auch bei den tragenden Teilen des Gebäudes.
So ist z.B. das Jahr 1900 für den Feuchtigkeitsschutz der Kellermauern eine einschneidende Grenze. Vor dieser Zeit kann man nicht von
vornherein funktionierende horizontale und vertikale Isolierungen
erwarten. Man muß also mit Durchfeuchtungen und deshalb auch mit
Trockenlegungen rechnen, die wiederum hohe Kosten nach sich ziehen
können. Jedes Haus muß im Einzelfall genau überprüft werden.
Die senkrechte Isolierung der Kellerumfassungen läßt sich relativ
leicht nachträglich anbringen. Für den Einbau einer waagerechten
Isolierung müssen aber die Kellerwände durchgesägt werden. Dies
und andere Verfahren der Feuchtesanierung sind sehr kostspielig.
Sie lohnen sich nur, wenn das Haus nicht auch sonst noch stark
verbesserungsbedürftig ist.
Auch Wärme- und Schallschutz können bei der Betrachtung größerer
Regionen als bauzeit- und altersabhängige Kriterien betrachtet
werden. Dabei ist festzustellen, daß der Schallschutz im allgemeinen umso schlechter ist, je jünger die Bauten sind. Das gilt
insbesondere für Bauten aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg,
als man überall mit Material sparen mußte.
Der Wärmeschutz der Bauten ist seit der Einführung der Wärmeschutzverordnung ein wichtiges Kriterium, denn alle Wohnbauten,
die diese Anforderungen nicht erfüllen, bieten einen geringeren
Wohnwert. Als einen der Maßstä b e F'iir den Wohnwert muß man nämlich
auch die Bewirtschaftungskosten, d. h. die Heizkosten ansehen.
3.6 Ausstattung
Am deutlichsten macht sich im sozialen Wohnungsbau das Baualter
bei den haustechnischen Räumen (Küche, Hausarbeitsraum, Bad,
Dusche, WC) und ihrer Ausstattung bemerkbar. Bei der Elt-Installation kann man davon ausgehen, daß Häuser, die älter als 20
Jahre sind, den Anforderungen an den heutigen Strombedarf der Wohnungen nicht i mm er genügen. Auch bei anderen Bauteilen des Ausbaues (Fußböden, Fenster u. a.) zeigt sich eine deutliche Zunahme der Mängel mit zunehmendem Alter.
-
60
-
4. VORSCHLAG FUR EIN ERHEBUNGSVERFAHREN
Die hier zu entwickelnde Erfassungsmethode soll zur Schätzung der
Gebäudeeigenschaften bei umfangreichen Althausbeständen dienen.
Die Kenntnis der Gebäudeeigenschaften wird für viele Aufgaben benötigt:
to Wirtschaftsunternehmen brauchen statistische Unterlagen für Bedarfsprognosen.
• Im städtebaulichen Bereich kann die Kenntnis der Gebäudeeigenschaften als Grundlage für die Stadtentwicklung und die Stadterneuerung dienen.
• Informationen über Althausbestände können Ausgangspunkte für
öffentliche Förderungsmaßnahmen sein.
Da die Aufgabe sehr unterschiedlich sein kann, muß auch die Erfassungsmethode flexibel sein und sich anpassen können:
• Erfassung des Wohnungsbestandes eines Hauseigentümers (z. B.
eines größeren Wohnungsunternehmens)
• Erfassung eines Ortsbereiches oder einer Stadt
• Erfassung eines Landes oder des gesamten Bundesgebietes
Innerhalb der regionalen Bereiche können wiederum der gesamte Bestand oder nur Teilbestände, z. B. hinsichtlich Eigentümer, Hausform, Ausstattungsstandard, für die Lösung der gestellten Aufgabe
benötigt werden. Je genauer die Kenntnis der vorhandenen Substanz
desto exakter können Maßnahmen festgelegt und die Kosten geschätzt
werden.
Als Grundsatz für die Erfassung gilt deshalb: Nicht mehr erfassen
als unbedingt notwendig, aber doch so genau wie möglich im Hinblick auf das gesteckte Ziel.
Der größte Grad der Genauigkeit wird sicherlich erreicht, wenn
jedes einzelne Gebäude gesondert untersucht wird. Dieses Verfahren ist z. B. angemessen, wenn Hauseigentümer von Anfang an beabsichtigen, einen Wohnungsbestand ganz oder teilweise zu modernisieren.
Bei größeren Beständen - z. B. über 1000 Wohnungen - wird man für
die ersten Ermittlungen schon eine größere Erfassungsmethode wäh-
- 61 -
len. Hier bietet es sich an, den Bestand schon typologisch zu ordnen - nach Bauabschnitten, Altersgruppen u. a. - und jeweils nur
typische Gebäude stichprobenartig zu untersuchen.
Bei regionalen Bestandsaufnahmen für sehr unterschiedliche
Gebäudetypen und für zahlreiche Hauseigentümer besteht in
der Regel keine unmittelbare Zugriffmöglichkeit zu zeichnerischen Unterlagen über den Wohnungsbestand. Dann kann man
nur auf die für die Region vorhandenen Angaben des jeweiligen
Landesamtes für Statistik und des Statistischen. Bundesamtes
zurückgreifen. Wie in Abschnitt 2 des Berichtes aufgezeigt ist,
gibt es zahlreiche statistische Angaben, die schon eine Grundlage
für die Ermittlungen und Zusammenstellungen von Gebäudetypen
abgeben können, wenn man sie richtig aufeinander absti mm t.
Tatsächlich sind viele früheren Untersuchungen auf dieser Grundlage durchgeführt worden. Solche Aussagen können jedoch nur für
sehr grobe Schätzungen dienen.
Genaue Aussagen wären möglich, wenn die statistischen Erhebungen - sei es bei einer bundesweiten Erhebung des Wohnungsbestandes
oder bei den in kürzeren Zeiträumen durchgeführten Wohnungsstichproben - auf weitere Erhebungsdaten ausgedehnt werden.
Aber selbst die aufgrund genauer statistischer Angaben ermittelten Bedarfsschätzungen werden i mm er mit einer größeren Ungenauigkeit behaftet sein.
Das gilt in ganz besonderem Maße für alle mit der Modernisierung
zusammenhängenden Aufgaben. Denn - wie schon gesagt - kann eine
möglichst genaue Einschätzung der zweckmäßigen Modernisierungsmaßnahmen nur aufgrund der Kenntnis des Bauzustandes getroffen
werden. Den können aber nur Fachleute richtig einschätzen.
So kann z. B. ein um die Mitte des 19. Jahrhunderts errichtetes
Wohngebäude - wenn es laufend instand gesetzt worden ist - heute
nicht nur in technischer sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht
durchaus als modernisierungsfähig und modernisierungswürdig beurteilt werden.
Für ein unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg errichtetes Wohngebäude
könnte dagegen ein Abriß notwendig sein, wenn die Umbaukosten der
Modernisierung in keinem rechten Verhältnis zu dem dadurch erzielten Wohnwert stehen.
- 62 -
Wie vielfältig die jeweils zu beachtenden Kriterien für die Entscheidung über auszuführende Maßnahmen aufgrund des Zustandes und
der möglichen technischen Lösungen sein können, wird besonders am
Beispiel der Fenster deutlich. Zur Verbesserung der alten Fenster
bieten sich folgende Maßnahmen an:
• Dichtung der Fugen vorhandener Fenster
• Ersatz der Einfachverglasung durch Isolierverglasung
• Ergänzung der vorhandenen Fenster durch einen Vorsatzflügel
auf dem alten Flügelrahmen oder einem Vorsatzfenster in der
äußeren oder inneren Fensterleibung
• Einsatz neuer Fensterflügel im alten Blendrahmen unter Beibehaltung der Profilierung
• Einbau neuer Fenster im alten abgeschnittenen Blendrahmen
• Einbau neuer Fenster auf alten Blendrahmenprofilen
• Einbau neuer Fenster
Die Entscheidung über die zweckmäßigen Verbesserungsmaßnahmen
und damit auch über die Modernisierungskosten kann somit erst
nach genauer Kenntnis der baulichen Substanz und der objektbezogenen gestalterischen Anforderungen - z. B. Wohnwert, Nutzwert u. a. - festgelegt werden.
Das bedeutet, eine Erfassungsmethode sollte sich nicht allein
auf statistische Unterlagen beschränken, sondern sie muß eine
statistisch abgewogene Anzahl von Einzelobjekten durch Inaugenscheinnahme näher untersuchen. Es erscheint auch nicht möglich,
eine Typologie der Gebäude aufzustellen, die für alle Aufgaben
optimal geeignet ist. Die Ergebnisse der geplanten bundesweiten
Erhebung über die Gebäude im Rahmen der Volkszählung werden zwar
als allgemein gültige Grundlage verwendet werden können, die für
viele Aufgaben sogar ausreicht, aber wenn die Statistik nicht
alle Fragen beantworten kann, sind jeweils zusätzliche Erhebungen erforderlich, für die je nach der Aufgabe repräsentative
Typen festgelegt werden müssen. Für diese sind dann stichprobenartig bzw. in einem statistisch ausreichenden Mengenanteil weitere
Informationen zu sammeln.
In jedem Fall sind für die Erhebungen folgende Schritte erforderlich:
1.)Auf der Basis statistischer Angaben wird eine Typologie der
Gebäude des zu untersuchenden Bestandes erarbeitet. Dabei können folgende Daten relevant sein:
- 63 -
• Baujahr
Das Baujahr gibt Aufschluß auf Bauperiode und Baualter. Zusammen
mit der Bauart und der Bauregion lassen sich schon wichtige Angaben über den voraussichtlichen Zustand der Gebäude schätzen.
Sta mm t daher ein Gebäude aus der Zeit vor Mitte des 19. Jahrhunderts, so kann man in der Regel damit rechnen, daß aufwendige
Maßnahmen zur Beseitigung und Verhinderung von Feuchtigkeit erforderlich sind.
In der Zeit nach der Mitte der 20er Jahre bis zur Weltwirtschaftskrise 1931 sind vielfach Sozialwohnungen gebaut worden, die in
Größe und Zuschnitt - und teilweise in der haustechnischen Ausstattung - neuzeitlichen Ansprüchen naheko mm en.
Das Baualter gibt auch Anhaltspunkte für die Notwendigkeit und
Wirtschaftlichkeit von Investitionen, sowohl hinsichtlich des
gebäudespezifischen Erneuerungszyklusses als auch hinsichtlich
der angestrebten Restnutzungsdauer.
Die Statistik faßt jedoch alle Gebäude bis zum Jahre 1918 zusammen. Braucht man Gebäudetypen aus dieser Zeit, so müssen sie örtlich festgestellt und anteilmäßig geschätzt und hochgerechnet
werden.
• Ortsgrößenklasse und Bauweise
Die Ortsgröße als Kennzeichen zum Baujahr kann die anteilmäßige
Einordnung bestimmter Gebäudetypen erleichtern (siehe Abschnitt
3.2), wenn die Siedlungsstrukturen innerhalb der Ortsklasse
bekannt sind, z, B.
- Gehöfte und Einzelgebäude,
- dörfliche Siedlungsstrukturen,
- Wohnsiedlungsgebiete (verdichteter Wohnungsbau),
- Blockbebauung,
- historischer Stadtkern.
Bei der Bauweise unterscheidet man:
- freistehend,
- einseitig angebaut,
- Reihenhaus, beidseitig angebaut,
- dreiseitig angebaut.
- 6 4 -
• Gebäudeart
Von der Statistik werden folgende Gebäudearten erfaßt:
- nicht landwirtschaftliche Wohngebäudes
a) Wohngebäude mit 1 Wohnung,
b) Wohngebäude mit 2 Wohnungen,
c) Wohngebäude mit 3 oder mehr Wohnungen,
- landwirtschaftliche Wohngebäude.
Von den weiteren Gebäudekennzeichen kann insbesondere die Dachform von Bedeutung für bestimmte Aufgaben sein, z. B.:
Ausbaupotential im Zusammenhang mit einer Erhöhung der Grundstücksausnutzung oder mit den überlegungen zur Entwicklung
neuartiger Ausbaustoffe und -teile. Zur weiteren Unterteilung
der typischen Gliederung sind dann örtliche oder regionale
Stichproben und entsprechende Hochrechnungen der Ergebnisse erforderlich.
• Angaben über den Eigentümer
Die Kenntnisse des Eigentümers eines Hauses können von Bedeutung für Aussagen sein, die aus der Typologie resultieren; sie
sind möglicherweise verschieden, wenn es sich um gemeinnützige
Wohnungsunternehmen oder private Hauseigentümer handelt.
Das Statistische Bundesamt unterteilt wie folgt:
- Anzahl Personen und Ehepaare
- Erben- oder ähnliche Gemeinschaften
- Gemeinnützige Wohnungsunternehmen
- Öffentliche Hand
- Sonstige
• Geschoßzahl
Genaue Geschoßzahlen sind statistisch nicht zugänglich, aber
aus der Zahl der Gebäude und Wohnungen lassen sich durchschnittliche Geschoßzahlen errechnen. Die Kenntnis der Geschoßzahl
ist jedoch nur für bestimmte Aufgaben erforderlich, z. B. gibt
die bauliche Dichte, ausgedrückt über die Geschoßflächen- und
Grundflächenzahl in Verbindung mit der Wohnungsanzahl Auskunft
über die erzielbaren Wärmedichten und Anschlußdichten bei einer
Versorgung mit leitungsgebundenen Energien.
- 65 -
* Wohnungsgröße
Die Kenntnis der Wohnungsgröße kann für bestimmte Aufgaben von
Bedeutung sein. Die durchschnittlichen Wohnungsgrößen von Neubauten sind z. B. in den Veröffentlichungen des Statistischen
Bundesamtes - auch länderweise - angegeben. Die durchschnittliche Wohnfläche ist eine wichtige Bezugsgröße für die Einschätzung der Wirtschaftlichkeit unterschiedlich weitgehender Sparinvestitionen (Kosten für Wärmeschutz/Heizanlage in DM/m2).
• Grundriß
Typische GrundriBformen können aufgrund der Kenntnis historischer Bauformen für Baualtersklassen und Regionen ermittelt
werden. Bekannt ist z. B. die Blockbebauung in den Großstädten
aus der Gründerzeit. Anfang der 50er Jahre sind z. B. in
Bayern allein 50.000 Wohnungen als Vierspänner ohne Querlüftung
mit jeweils hintereinander - gefangenen - geschalteten Räumen
gebaut worden (siehe auch Abschnitt 3.1).
Nicht ermitteln kann man im Rahmen einer solchen Erfassung von
Wohnungsbeständen aber den tatsächlichen individuellen Bedarf,
z. B.:
• für ein einzelnes Objekt im Hinblick auf die Möglichkeiten
eines Hausbesitzers und die Bedürfnisse jetziger und künftiger
Bewohner
• für größere Bestände die Wohnwünsche bestimmter Einwohnergruppen, wie junge Familien, Alleinstehende,alte Menschen u. a.
Trotz scheinbar objektiv eindeuti g er Maßstäbe und Tatbestände
werden aber gerade Altbauwohnungen unterschiedlich beurteilt, je
nach Blickwinkel und spezieller Situation des Betroffenen.
Für Schätzungen der Gebäudesubstanz können aber solche Unterlagen von Bedeutung sein. Der einzelne Hauseigentümer kann
diese Angaben relativ einfach ermitteln. Auch für größere Wohnungsbestände bestimmter Wohnungsunternehmen sind solche Aussagen auf der Basis detaillierter Befragungen und spezieller
Untersuchungen ziemlich genau zu machen.
- 66 -
Wenn z. B. bei der Untersuchung über die Modernisierungsbedürftigkeit die Notwendigkeit von Grundrißveränderungen ermittelt
worden ist, so ist als erstes zu untersuchen, ob der Wohnungsmarkt die modernisierten Wohnungen annimmt. Es wäre denkbar,
daß Wohnungen, die früher mit drei Personen belegt waren, nach
der Modernisierung nur noch Raum für eine Person bieten. Bei
Veränderungen der Wohnungsgrößen, z. B. Umwandlung von Zweispännern in Einspänner oder Vierspännern in Zweispänner, ist zu prüfen, ob die Wohnungen nach der Modernisierung gut vermietbar
sind. Sind Marktlage und Wohnungsgröße durch Modernisisierung
nicht in Einklang zu bringen, dann sind auch hier Abbruch und
Neubau die beste Lösung.
Das bedeutet:
Grundrißveränderungen zur Erzielung eines besti mmten Wohnwertes,
z. B. Anpassung an den Neubaustandard, kann man aufgrund von Gebäudetypologien nicht exakt planen. Eine solche Planung könnte
nämlich keine Rücksicht auf den wirklichen Bedarf nehmen, da dieser nicht bekannt ist. Ob eine teure Grundrißveränderung überhaupt
sinnvoll ist oder ob andere Maßnahmen einen besseren Erfolg versprechen, kann allein aufgrund gebäudetypologischer Erhebungen
nicht vorausgesagt werden.
• Baustoffe und Bauteile
Baustoffe und Bauteile können Anhaltspunkte für Marktprognosen
liefern. In der Statistik werden seit einiger Zeit Bauten aus
Fertigteilen gesondert erfaßt.
Außerdem können auch die Baujahre Hinweise auf die seinerzeit verwendeten Baustoffe geben. Je nach Aufgabe müssen jedoch mehr oder
weniger intensive Stichproben zusätzliche Informationen liefern.
Bauzustand
Der jeweilige Zustand der Bauten kann durch keine Schätzungen
auch nur annähernd erfaßt werden. Hier sind i mmer Einzeluntersuchungen erforderlich, denn Schäden werden von Haus zu Haus andere
Ursachen haben, unterschiedliche Auswirkungen zeigen und verschieden groß sein:
- Setzungsschäden infolge Veränderungen des Grundwasserspiegels,
- Erschütterungen (Kriegseinwirkungen, Explosionen, Sprengungen,
Schwerlastverkehr),
- Brand,
- Frostschäden (Auffrieren von Fundament- und Sockelmauerwerk),
- 67 -
- Überbelastung infolge Nutzungsänderungen
- nicht nach den anerkannten Regeln der Baukunst ausgeführte
Baumaßnahmen.
Hingewiesen werden muß auf
- Holzschäden - tierischer (Hausbock, Pochkäfer) und pflanzlicher Befall (Echter Hausschwamm, Porenhausschwamm und
Kellerschwamm),
- Rosten von Stahl (Querschnittschwächung, Sprengwirkung auf
Putz).
o Besondere Kennzeichen
Wird die Wohnungserfassung für ein bestimmtes Ziel durchgeführt, das über eine allgemeine Information hinaus detaillierte Teilbedarfsprognosen ergeben soll, muß die Typologie
entsprechend eingeschränkt oder erweitert werden. Solche Zielformulierungen könnten z. B. sein: Ermittlung des Energiesparpotentials, Ermittlung der Inves titionserfordernisse im Zusammenhang mit Strukturan passun g en in Teilbereichen des Bau g ewerbes oder der Baustoffindustrie u. a.
Sind diese Angaben nicht direkt den Unterlagen der statistischen Ämter zu entnehmen, müssen sie aufgrund von Erfahrungswerten oder Stichprobenanalysen geschätzt werden.
2.)Erfassung einer repräsentativen Anzahl von Objekten (Wohngebäuden), z. B. mit Hilfe eines Fragebogens. Die Anzahl der mit
einer Stichprobe zu erfassenden Objekte wird entsprechend der
vorweg aufgestellten statistischen Typologie je nach Aufgabe
ausgewählt.
3.)Aufgrund der Ergebnisse zu 1.) und 2.) werden je nach Aufgaber.stellung Maßnahmen für typische Objekte erarbeitet und anschließend die Kosten errechnet.
4.)Die für einzelne Objekte erarbeiteten Kosten werden schließlich
entsprechend den statistischen Angaben hochgerechnet.
Dieses Verfahren kann zwar keinen Anspruch auf eine exakte statistische Genauigkeit erheben, aber es ist - modifiziert nach den
unterschiedlichen Aufgaben - ausreichend genau
- 68 -
- um Klarheit über bestimmte Wohnungsbestände zu erhalten, wenn
infolge eines Informationsdefizits keine eindeutige Aussage
darüber möglich ist,
- um das Ergebnis geplanter Maßnahmen ohne aufwendige detaillierte
Erfassung der Objekte mit ausreichender Genauigkeit abschätzen
zu können.
Dieses Verfahren soll im folgenden an einem Beispiel näher erläutert werden. Dafür wird die Untersuchung über das Wärmeeinsparpotential für den Bereich Baden-Württemberg herangezogen (siehe
auch Abschnitt 1.3.4). Das hier angewendete Verfahren ist eine
praktische Methode für den Aufbau einer Typologie als Basis für
bestimmte Aussagen bzw. als Grundlage für die Einschätzung der
Wirkung geplanter Maßnahmen.
Ziel dieser Untersuchung war es, ausgehend von einer spezifischen Gegebenheiten in Baden-Württemberg, eine fundierte Datengrundlage zu schaffen, die es ermöglicht, das Einsparpotential zu
ermitteln und darauf aufbauend eine realistische Abschätzung der
Verwirklichungsmöglichkeiten in Abhängigkeit verschiedener
Restriktionen vorzunehmen. Dazu dienten folgende Arbeitsabschnitte,
die hier nur skizziert dargestellt werden können:
• Festlegung von Gebäudetypen, die einerseits eine Unterscheidung
gebäudebezogener Einsparmaßnahmen und versorgungsbezogener Siedlungsstrukturen ermöglichen, eine Regionalisierung der Analyseergebnisse erlauben und andererseits die Vielfalt der realen
Wohnbausubstanz in Baden-Württemberg möglichst vollständig abbilden. Grundlage hierfür waren Unterlagen von 11 Baurechtsämtern und Gemeindeverwaltungen in Baden-Württemberg sowie Expertenbefragungen in Planungs- und statistischen Amtern.
• Festlegung grundsätzlicher energierelevanter Merkmale der Gebäude, z. B. beheizte Wohnfläche, Technik, Oberflächen-/Volumenverhältnis.
• Wärmebedarfsberechnung und Analyse des Einsparpotentials der
Gebäudetypen bei besserer Wärmedämmung.
- 6 9 -
• Hochrechnung des Wärmebedarfs
- Stichprobenerhebung aufgrund der Gebäudetypen der amtlichen
Statistik (Wohngebäude mit 1, 2, 3 und mehr Wohnungen; landwirtschaftliche Gebäude) und Umrechnung auf die ausgewählten
11 Gebäudetypen der Erhebung
- Errechnung der Zuwendungsanteile und Häufigkeitsverteilung nach
Gemeindegrößenklassen im gesamten Land Baden-Württemberg
- Ermittlung des gesamten Energiebedarfs Baden-Württembergs für
die Raumheizung aufgrund der Daten über den Endenergiebedarf
der einzelnen Gebäudetypen und der Häufigkeitsverteilung der
Gebäude
- Hochrechnung des maximalen Einsparpotentials bei der Realisierung aller wärmedämmenden Maßnahmen
Die Kosten dieser Erhebungen betrugen ca. 100.000,-- DM, Stand
1980. Das ist ein relativ geringer Betrag, wenn man bedenkt, daß
damit wichtige Kenntnisse über die Einsparpotentiale der verschiedenen Gebäude- und Siedlungstypen sowie über die verfügbaren
Energiequellen für eine Neuorientierung der Öffentlichkeitsarbeit
und Förderpolitik des Landes Baden-Württemberg gewonnen werden
konnten. Für die Planungsämter der Kommunen ist das Ergebnis ein
Anhaltspunkt für die Erstellung integrierter örtlicher Versorgungsprojekte. Für die speziellen Anforderungen müssen dann jedoch weitere örtliche Untersuchungen durchgeführt werden.
Ebenso wenig wie eine unmittelbare Übertragung des Ergebnisses
auf einzelne Gemeinden des Erhebungsbereiches ist aber auch eine
Hochrechnung auf die Bundesrepublik insgesamt ohne weiteres möglich. Dazu müßten in allen Ländern ähnliche Gebäudetypologien aufgestellt werden. Sicherlich werden sich stets einige Gebäudetypen
in den verschiedenen Ländern decken, aber die Häufigkeitsverteilung ist wahrscheinlich unterschiedlich.
In ähnlicher Weise könnten viele Bauaufgaben gelöst werden, die
eine statistische Grundlage benötigen, welche zunächst nicht
direkt aus den amtlichen Statistiken abzulesen ist.
- 70 -
5. STUDIE ÜBER DIE ANWENDUNG EINER ERFASSUNGSMETHODE BEI DER
UNTERSUCHUNG DES WOHNUNGSBESTANDES EINES WOHNUNGSUNTERNEHMENS
Ein Wohnungsunternehmen in einer süddeutschen Großstadt verfügt
über einen Besitz von rund 1.500 Wohnungen. Eine Wohnungskartei
existiert nicht.
Aufgabe:
Das Wohnungsunternehmen möchte kurzfristig wissen,
welche Kosten für eine Modernisierung der Fassaden
entstehen würden. Umbauten sollten dabei ausgeschlos-
sen sein.
Unterlagen: Vorhanden sind Angaben über Baujahre der einzelnen
Objekte; Angaben über die Wohnfläche (jeweils aus
den Mietunterlagen)
Die Wohnungen wurden zunächst nach Altersgruppen aufgeteilt:
Gruppe
Bauperiode
Wohnungen
%
WF m 2
WF/Whg.
5
0,3
425
85
1922 bis 1937
219
10.334
47
3
1946 bis 1953
657
14,3
43,0
30.858
47
4
5
1954 bis 1958
1959 bis 1968
214
432
14,1
28,3
11.158
29.610
bis 1968
1.527
52
69
54
1
bis 1900
2
1-5
100
82.385
Begründung für die Aufteilung: (siehe auch Abb. 29)
In dieser Gruppe sind nur freistehende EinfamilienGRUPPE 1:
häuser enthalten, die zum Teil unter Denkmalschutz
stehen (alte Zollhäuser). Eine Typisierung ist
nicht möglich. Jedes Haus muß bei einer Modernisierung für sich betrachtet und exakt untersucht
werden.
GRUPPE 2:
Die 219 Wohnungen aus der Zeit zwischen den beiden
Weltkriegen machen rd. 14 % des untersuchten Wohnungsbestandes aus. Dabei kann man folgende Gruppen unterscheiden:
- 71 -
- 41 kleine schlecht ausgestattete und ungünstig zum größten Teil zwischen einer Straße und der
Bundesbahn - gelegene Einfamilienreihen- bzw.
Doppelhäuser mit jeweils nur 40 m 2 Wohnfläche
(Objekte 540 und 541);
- 54 Wohnungen in einem früheren Kasernenbau mit
i.M. 35 m 2 Wohnfläche je Wohnung (Objekt 542);
- 74 Wohnungen in Mehrfamilienwohnungen mit Wohnflächen von 41 bis 59 m z (Objekte 535, 536, 539).
Die Wohnungen haben eine unzureichende Ausstattung.
Das WC liegt teilweise außerhalb der Wohnung. Die
Wohnungen haben keine Bäder und keine zentrale Beheizung;
18 zweigeschossige Einfamilienreihenhäuser mit jeweils 79 m 2 Wohnfläche (Objekte 537 und 538). Zur
Grundausstattung dieser Einfamilienhäuser gehören
keine Bäder.
GRUPPE 3:
Zu den Wohnungsbauten der Aufbauzeit nach dem 2.
Weltkrieg kann man die bis zum Jahre 1953 gebauten
Wohnungen rechnen. Diese Gruppe macht mit 43 %
den größten Anteil des Wohnungsbestandes aus. Hier
handelt es sich nur um Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Der Grundriß dieser Wohnungen ist typisch für
Wohnungen des sozialen Wohnungsbaues aus der Zeit
der großen Wohnungsnot. Sie haben keine Bäder. In
der Regel besteht die Wohnung aus Wohnküche, Elternschlafzimmer, Kinderzimmer und WC und ist insgesamt
nur etwa 40 bis 45 m 2 groß.
GRUPPE 4:
Wohnungen ab 1954: Diese Wohnungen sind schon größer.
Sie haben auch ein Bad, aber in der Regel noch kein
Wohnzimmer, sondern eine Wohnküche.
(Eine Ausnahme aus dieser Zeit bilden die 1956/57
gebauten Objekte 556: 47 Wohnungen mit i.M. 41 m2
Wohnfläche, und 557: 23 Wohnungen mit i.M. 43 m 2 Wohnfläche. In diesen Häusern sind Gemeinschaftsbäder im
Keller angeordnet)
- 72 -
GRUPPE 5:
Die fünfte Gruppe des Wohnungsbestandes mit 432 Wohnungen = 28 % umfaßt die ab 1959 gebauten Wohnungen.
Diese Wohnungen sind merklich größer. Auch der Grundriß entspricht teilweise schon heutigen Anforderungen
an die Wohnfunktionen. Diese Wohnungen sind mit Bädern ausgestattet. Sie haben auch ein gesondertes
Wohnzimmer und zu einem geringen Teil auch schon
einen gesonderten Eßplatz.
(Eine Ausnahme bilden hier folgende Objekte: 518 mit
43 Wohnungen und 519 mit 55 Wohnungen, die zum größtein Teil noch Wohnküchen haben)
Nach einer Besichtigung von jeweils zwei bis drei Häusern jeder
Altersgruppe wurden folgende Zustandskriterien festgelegt und die
zur Beseitigung von Schäden und Mängeln jeweils erforderlichen Kosten je m 2 Wohnfläche geschätzt.
* Fassade
Bewertungsmaßstab:
1 m 2 Fassadenfläche =
1 m 2 Wohnfläche
Schadensgrad erforderliche Maßnahmen
Fassade ausbessern und
1
streichen
größere Ausbesserungen
2
und Anstrich
Putz erneuern ohne Wärme-
3
dämmung
Putz erneuern ohne Wärme-
4
dämmung, aber schwierige
Umstände
Putz erneuern und Wärme5
dämmung
voraussichtliche Kosten
• Fenster
Bewertungsmaßstab:
1 Fenster
= 10 m 2 WF
0,1 Fenster = 1 m 2 WF
20,-- DM/m 2 WF
50,-- DM/m2 WF
70,-- DM/m 2 WF
90,-- DM/m2 WF
120,-- DM/m 2 WF
- 73 -
erforderliche Maßnahmen
Schadensgrad
voraussichtliche Kosten
6,-- DM/m 2 WF
15,-- DM/m 2 WF
1
neue Lippendichtung
2
Anstrich incl. Ausbesse-
rung und Lippendichtung
3
Anstrich und Vorsatz-
fenster ohne Isolierverglasung
30,-- DM/m 2 WF
4
neue Fenster im alten
Rahmen
50,-- DM/m 2 WF
neue Fenster
60,-- DM/m 2 WF
Aufgrund der Schadensklassen der verschiedenen Altersgruppen und
der jeweils geschätzten Verbesserungskosten ergeben sich folgende
Gesamtkosten (dabei wurde die Gruppe 1 nicht berücksichtigt, weil
es sich nur um wenige Hauser handelt, die zum Teil unter Denkmalschutz stehen und daher aus dem Rahmen der üblichen Bauten herausfallen):
Fassade
DM/m2 WF
DM
Fenster
DM/m2 WF
DM
GRUPPE
m2 WF
Mefa
2 Efa
3
7.265
3.069
30.858
20
70
145.300,-214.830,--
60
620.040,--
50
1.542.900,--
60
1.851.480,--
4
11.158
20
223.160,--
60
669.480,--
5
29.610
--
15
444.150,--
--
3.585.150,--
2.126.190,--
Das Wohnun g sunternehmen hatte zugleich eine genau detaillierte
Bestandsaufnahme und Kostenberechnung durchgeführt. Die auf der
Basis einer Typologie geschätzten Kosten könnten deshalb mit der
Kostenberechnung verglichen werden.
Fassade
Fenster
Kostenschätzung
2.126.190,-- DM
3.585.150,-- DM
Kostenberechnung
2.513.360,-- DM
3.223.560,-- DM
Abweichung
- 15 %
+ 11 %
- 7 4 -
Selbst bei sorgfältiger Kostenberechnung ist aber bei der Modernisierung nur ein Genauigkeitsgrad von etwa +/- 10 % erreichbar. Das
bedeutet, die Kostenschätzung nach einer Bautypologie in Verbindung
mit Zustandsklassen und daraus resultierenden Kostengruppen konnte
bei relativ geringem Aufwand far die Erhebungen eine ausreichende
Genauigkeit der Modernisierungskosten bieten.
- 75 -
GRUPPE
OBJEKT-NR.
BAUJAHR
530
1878
100
1
531
1894
84
1
532
1896
82
1
1897
81
2
535
1922
56
32
Mehrfamilienhäuser
536
1925
53
24
Mehrfamilienhäuser
1931
47
18
Einfamilienhäuser
45 - 44
18
Mehrfamilienhäuser
533,
GRUPPE
2
GRUPPE
3
537,
534
538
4
5
BEMERKUNG
Einfamilienhaus
Einfamilienhaus, Zollhaus Denkmalschutz
Einfamilienhaus, Zollhaus Denkmalschutz
2 Einfamilienhäuser, Zollhaus - Denkmalschutz
1933/34
540
1934
541
1934
542
1937
41
54
543
1946
32
1
544, 545, 546, 547, 536
1949
29
223
Mehrfamilienhäuser
501, 502, 548, 549,
1950
28
138
Mehrfamilienhäuser
550
44
28 - 44
35
6
Einfamilienhäuser als
Doppel- und Reihenhäuser
Einfamilienhäuser als
Doppel- und Reihenhäuser
Mehrfamilienhäuser
Einfamilienhaus
503,
504, 551, 552
1951
27
65
Mehrfamilienhäuser
504 Denkmalschutz
505,
506, 553, 554
1952
26
183
Mehrfamilienhäuser
507,
508
1953
25
79
Mehrfamilienhäuser
1954
24
21
Mehrfamilienhäuser
510,
511
1955
23
31
Mehrfamilienhäuser
512,
513, 556
1956
22
97
Mehrfamilienhäuser
557
1957
21
23
Mehrfamilienhäuser
515
1957/58
24
Mehrfamilienhäuser
516
1958
20
18
Mehrfamilienhäuser
517
1959
19
16
Mehrfamilienhäuser
518, 519
1960
18
98
Mehrfamilienhäuser
521
1961
17
15
Mehrfamilienhäuser
522
1962
16
7
Mehrfamilienhäuser
523
1963
15
21
Mehrfamilienhäuser
524
1963/64
68
Mehrfamilienhäuser
525
1965
13
24
Mehrfamilienhäuser
520,
GRUPPE
ANZAHL DER
WOHNUNGEN
539
509
GRUPPE
ALTER DER
WOHNUNGEN
IN JAHREN
21 - 20
15 - 14
526,
527
1966
12
71
Mehrfamilienhäuser
528,
529
1968
10
112
Mehrfamilienhäuser
1.527
Abb. 29: Übersicht über Anzahl der Wohnungen und ihrer Bauzeit für den
Wohnungsbestand eines Wohnungsunternehmens
76
ANL AGE
LITERATURVERZEICHNIS
77
(1) Achterberg, Gerhard; Richter, Georg
"Auswirkung zunehmender Altbauerneuerung auf die
Struktur des Baugewerbes"
Institut für Bauforschung, Hannover
Bericht F 464, 1974
(2) Achterberg, Gerhard
"Kriterien für Kosten-Nutzen-Analysen bei der
Modernisierung"
Institut für Bauforschung, Hannover
Bericht F 569, 1980
(3) Achterberg, Gerhard
"Altbaumodernisierung - Ermittlung der Wirtschaftlichkeit"
Schriftreihe der Rationalisierungs- Gemeinschaft "Bauwesen"
im RKW
Heft 14, Eschborn/Ts, 1981
(4) ARGE Raumforschung u. Raumplanung Dortmund
Becker, Veit
Hinzen, Ajo
"Auswertung der 1%-Wohnungsstichprobe 1972"
Ergebnisse in städtebaulicher Hinsicht
Band
Band II: Ergebnisse in statistisch-methodischer Hinsicht
Schriftenreihe des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau
03.069, 1978
I:
(5) Autorenkollektiv, Bauakademie der DDR
"Erhaltung und Modernisierung der Altbausubstanz"
Bauforschung - Baupraxis, Heft 40, 1979
(6) Böhm, Alfred
"Kriterien für die Beurteilung der Erhaltungs- und
Sanierungswürdigkeit alter Wohnungen, Wohnhäuser und Wohngebiete"
österreichisches Institut für Bauforschung, Wien
1975
(7) Bramhas, Erich
Riccabona, Christof
Schmidl, Winfried
"Althaussubstanz im Röntgenbild Strukturelle Analyse des Althausbestandes"
Forschungsgesellschaft für Wohnen, Bauen und Planen, Wien
1977
(8)
Effertz, A.
"Altbauerneuerung, Beispiele"
Arbeitskreis Altbauerneuerung e. V., Düsseldorf
78
(9) Frey, Karl
"Erfassung von Altbaumängel"
Deutsche- Bau - Zeitschrift, Heft 8, 1979
(10) Gibbins, Olaf
"Modelluntersuchung Block 205"
Der Senator für Bau- und Wohnungswesen, Berlin
1979
(11) Gibbins, Olaf
"Wohnungsmodernisierung in der Stadterneuerung"
Der Senator für Bau- und Wohnungswesen, Berlin
1981
(12)
Gibbins, Olaf
"Entwicklung einer Methodik zur typologischen Gliederung
alter Bausubstanzen als Mittel zur Rationalisierung der
Modernisierungs- und Instandsetzungsarbeiten Althaustypologie"
Forschungsbericht des Bundesministers für Raumordnung,
Bauwesen und Städtebau
(13)
Göderitz, Johannes
"Sanierung erneuerungsbedürftiger Baugebiete
Untersuchungen von Wohnbaugebieten in Berlin und Hannover"
(neues bauen-neues wohnen 1)
Karl Krämer Verlag, Stuttgart, 1960
(14) Göderitz, Johannes
in Zusa mmenarbeit mit der
Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung
"Untersuchungen über die Erhebungen zur Feststellung des
sanierungs- und erneuerungsbedürftigen Wohnungsbestandes
in der Bundesrepublik Deutschland"
(neues bauen - neues wohnen 5)
1966
(15)
Heide, R.
Hennig, U.
Volwahsen, A.
"Einsparpotential von Heizenergie in den Wohngebäduen
Baden-Würrtembergs"
Forschungsgemeinschaft Bauen und Wohnen,Stittgart
1981
(16)
Institut für Stadtforschung, Wien
"Sanierungsbedarf in den Städten Der Bedarf an Wohnungsverbesserung und Stadterneuerung
in den österreichischen Groß- u. Mittelstädten"
_. 79
(17) Janok, Kurt
"Statistische Erhebungen der Kosten von in
Althäusern durchgeführten Verbesserungs- (ErneuerungsArbeiten in Abhängigkeit vom Umfang der Verbesserung
(Erneuerung)"
Forschungsgesellschaft für Wohnen, Bauen und Planen, Wien
(18) Jessen, Johann
Trinter, Lothar
Siebel, Walter
Walther, Uwe-Jens
"Ergebnisse und Methoden vorbereitender Untersuchungen
nach § 4 StBauFG"
(19) Köpple, Michael
Schwantes, Winfried
"Stadterneuerung in Klein-
Mittelstädten"
(20) Kräntzer, Karl Richard
"Steigerung des Wohnwertes und ihre Auswirkung auf die
Gebäudekosten"
Schriftenreihe des Bundesministers für Raumordnung,
Bauwesen und Städtebau
04.009/1975
(21) Krevet, Paul
"Instandsetzung und Modernisierun
Bundesbaublatt 11/1976
(22)
Michaeli, Wolfgang
Nordalm, Volker
Pesch, Franz
Seile, Klaus
Zschirnt, Hans-Günter
"Erhaltung und Erneuerung überalterter Stadtgebiete aus
der Zeit zwischen Gründerjahren und 1919 in NordrheinWestfalen"
Schriftenreihe Landes- und Stadtentwicklungsforschung des
Landes Nordrhein-Westfalen, Wohnungsbau - Ko mmunaler
Hochbau
Band 3.016/1977
(23)
Reischl, F.
"Die praktischen Verfahren zur Bestandsanalyse von Hochbauten"
Forschungsbericht des Bundesministers für Bauten Technik,
Wien/1981
(24)
Schirmacher, Ernst
"Erhaltung im Städtebau; Grundlagen - Bereiche - gestaltsbezogene Ortstypologie"
Schriftreihe "Stadtentwicklung" des Bundesministers für
Raumordnung, Bauwesen und Städtebau
80
(25
Schmitz, Heinz
Fleischmann, Robert
Meisel, Uli
"Althausmodernisierung - praxisbezogene Anleitung"
Textband und Materialband
Schriftenreihe Landes- und Stadtentwicklungsforschung
des Landes Nordrhein-Westfalen, Wohnungsbau - Ko mmunaler
Hochbau
Band 3.019/I. u. II.
1980
(26) Schröter, Albrecht
"Beheizung von Wohnungen"
Bundesbaublatt 11/1980
(27)
Statistisches Bundesamt Wiesbaden
"1%-Wohnungsstichprobe 1978"
Heft 1, 2 und 3, Fachserie 5
(Bautätigkeit und Wohnen)
(28)
Statistisches Bundesamt Wiesbaden
"Bestand an Wohnungen - 31.Dezember 1978"
Fachserie 5
(Bautätigkeit und Wohnen)
(29)
Statistisches Bundesamt Wiesbaden
"Das Wohnen in der Bundesrepublik Deutschland"
Ausgabe 1981
(30) Wiechmann, Hermann H.
"Modernisierungshandbuch für Architekten"
Schriftenreihe des Bundesministers für Raumordnung,
Bauwesen und Städtebau 04.064/1981
(31)
Zimmermann, Janos
"Wohnverhalten und Umwelt"
Schriftenreihe des Bundesministers für Raumordnung,
Bauwesen und Städtebau
04.044/1978
(32)
Zschirnt, Hans- Günter
"Modernisierung des Wohnungsbestandes"
Schriftenreihe Landes- und Stadtentwicklungsforschung
des Landes Nordrhein- Westfalen, Wohnungsbau - Kommunaler
Hochbau
Band 3.010/1977
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