Forschungsgesellschaft BAU UND UMWELT mbH Erprobung eines

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Forschungsgesellschaft BAU UND UMWELT mbH
Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems bei
der energetischen Sanierung eines Wohngebäudes des
Großplattenbautyps WBS 70
(Abschlussbericht)
Auftraggeber:
FRIWO 1990
Wohnungsgenossenschaft Friedland und 1990 e.G.
17098 Friedland, Salower Straße 39
Auftragnehmer:
Forschungsgesellschaft BAU UND UMWELT mbH
12527 Berlin, Rießerseestraße 10
Berlin, Mai 2002
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
Das diesem Bericht zugrundeliegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums
für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie unter dem Förderkennzeichen
0329750A gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim
Autor.
1
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
2
Inhaltsverzeichnis
0.
Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.
Ziel- und Aufgabenstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
2.
2.1
2.2
2.3
Ausgangssituation am Objekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Bauzustandsbegutachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
TGA-Zustandsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Energiediagnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
3.
3.1
3.2
3.2.1
3.2.2
3.3
3.3.1
3.3.2
3.4
Sanierungskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bautechnische Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wärmeversorgungskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Luftheizungsanlage mit solarer Luftvorwärmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Trinkwassererwärmung mit solarer Vorwärmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Steuerungs- und Regelungskonzept / Betriebsführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zentrale Regelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dezentrale Regelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Energiediagnose für den Zustand nach der Sanierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.
Planung, Ausschreibung und Vergabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
5.
5.1
5.2
Messtechnische Untersuchungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Kontinuierliche Messungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Spezielle Einzelmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
6.
6.1
6.1.1
6.1.2.
6.2.
6.3
6.4.
6.5.
6.6
Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Heizenergiebedarfswerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Heizenergiebedarfskennwerte Luftheizung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Heizenergiebedarfswerte Trinkwarmwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Heizenergieverbrauchswerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Trinkwassererwärmung mit solarer Vorwärmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Temperaturverhalten einzelner Wohnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hilfsenergieverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Luftführungssystem (Auswertung der Thermografie) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.
7.1
7.2
Gesamtbewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Investitionskosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Wärme- und Energiekosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
8.
Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
9.
Quellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
10.
Anhänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
18
18
19
19
29
30
30
35
38
46
46
47
49
50
53
57
62
64
FG BAU UND UMWELT
0.
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
3
Vorbemerkungen
Nach [WOHNBAUTEN] gab es zum Zeitpunkt der Antragstellung des Themas in den fünf neuen
Bundesländern ca. 2,17 Mio Wohnungen in industriell errichteten Gebäuden. Bei diesen Gebäuden handelte es sich im wesentlichen um solche, die in den Jahren von 1958 bis 1989 in
Blockbau-, bzw. Plattenbauweise errichtet wurden. Davon waren bis zum Beginn des Themas ca.
650 000 Wohnungen mit Ofenheizung ausgerüstet.
Der Zustand der Gebäude ließ nach [BAUSCHADENSBERICHT] häufig eine Sanierung
dringend geboten sein. Gleichzeitig war bei den ofenbeheizten Gebäuden eine Umrüstung des
Heizungssystems auf eine moderne Systemlösung notwendig. Darüber hinaus ist es vorteilhaft,
die Sanierungsmaßnahmen mit Maßnahmen zur Senkung des Jahres-Heizwärmebedarfes zu
verbinden, zumal wesentliche Kostenelemente bereits in der bautechnischen Systemlösung liegen.
Werden Sanierungsmaßnahmen an der Fassade, beispielsweise, mit Wärmedämmmaßnahmen
verbunden, entfallen nochmalige Gerüst- und bauvorbereitende Kosten und der Aufwand der
energiesenkenden Maßnahmen sinkt beträchtlich. Analoges gilt auch für andere
Sanierungsmaßnahmen. Da die Anforderungen zur Senkung des Jahres-Heizwärmebedarf bereits
zum Zeitpunkt des Projektbeginns beträchtlich zugenommen hatten (Wärmeschutzverordnung
1995) und in den nachfolgenden Jahren zur dringend notwendigen CO2 - Reduzierung noch
weiter zunehmen mussten, war und ist es zweckmäßig, komplexe Lösungen zu favorisieren.
Ergebnisse dieser Vorgehensweisen sind dann im Regelfall Niedrigenergiehäuser, d.h. Gebäude
deren Jahres-Heizwärmebedarf in Abhängigkeit vom Oberflächen-Volumen-Verhältnis
mindestens zu 25-30% unter den Vorgaben der damals gültigen Wärmeschutzverordnung 1995
lagen.
Noch in den 80er Jahren sind, hauptsächlich aber in den ländlichen Kleinstädten der ehemaligen
DDR, eine Reihe von ofenbeheizten industriell gefertigten Wohngebäuden gebaut worden, bei
denen es sich um 3- bis 4geschossige Gebäude des Gebäudetyps WBS 70 mit Wandplatten bis
zu 6 m Breite handelt. Die Zahl dieser Gebäude betrug nach �WOHNBAUTEN] ca. 75 000
Wohnungen.
Die Umfassungskonstruktion erfüllte zum Zeitpunkt des Projektbeginns im allgemeinen schon
nicht die damaligen wärmetechnischen Anforderungen und erst recht nicht die heutigen. Gemessen an der gegenwärtig gültigen Energieeinsparverordnung ist im Vergleich die Bezugsgröße
Jahres - Heizwärmebedarf, unter Voraussetzung qualitätsgerechter Ausführung der Gebäude,
noch um ca. 40 % bis 50 % höher. Weicht die Ausführungsqualität nach unten ab, erhöhen sich
die Jahres-Heizwärmebedarfswerte teilweise beträchtlich darüber.
Häufig wiesen die Platten der Gebäude Risse oder Abplatzungen auf, die eine Sanierung
erforderten. Auch die Fugenausbildung zwischen den einzelnen Platten wird den bestehenden
Anforderungen nicht gerecht. Hinsichtlich der Ofenheizung ist im allgemeinen die Umstellung auf
ein modernes Heizungssystem aus Gründen und mangelnder Akzeptanz dieser Heizungsart in
Plattenbauten sowie des zusätzlichen Nutzflächengewinns notwendig.
Die Lösung der aufgezeigten Probleme liegt, wie o.a., in der komplexen energetischen Sanierung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass mit größer werdender Wärmedämmung die
Transmissionswärmeverluste durch die Umfassungskonstruktion erheblich geringer werden und
der Lüftungswärmebedarf aufgrund unveränderter bautechnischer und hygienischer Anforderungen absolut gleich bleibt und damit relativ größer wird. Er wird damit zur dominierenden Ein-
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- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
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flussgröße auf den Wärmehaushalt von Gebäuden. Darüber hinaus ist in Gebäuden mit hohen
Wärmedämmwerten zur Vermeidung von Feuchteschäden, die in gut gedämmten Gebäuden
sowohl durch Feuchteeintrag als auch durch die unmittelbare Nutzung selbst entstehen können,
eine kontrollierte Grundlüftung unablässig. Bei sehr hohen Wärmedämmwerten werden die
Transmissionswärmeverluste so gering, dass sie von einer an sich notwendigen Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, wie sie in der Folge zur Verringerung der Lüftungswärmeverluste allgemein empfohlen wird, mit übernommen werden könnten. In dem Fall erfolgt
die Beheizung über ein Luftheizungssystem.
Bei den früheren Luftheizungssystemen spielten die oben skizzierten Ausgangsbedingungen hinsichtlich hoher Wärmedämmung größtenteils keine so gravierende Rolle, da die Entwicklungsanforderungen noch nicht in dem Umfang bestanden. Bereits mit der Fassung der
Wärmeschutzverordnung 1995 und erste recht mit der jetzt gültigen Energieeinsparverordnung
erhöhen sich die Anforderungen an die Wärmedämmung sehr stark, so dass sich die Bedingungen
für ein Luftheizungssystem deutlich verbesserten.
Die an sich bekannten Vorteile eines Luftheizungssystems, wie
•
•
•
•
•
schnelle Reaktionsfähigkeit auf sich ändernde Bedarfsbedingungen
Integration einer bedarfsgerechten Lüftung
leichte Schutzmaßnahmen vor äußeren Luftverunreinigungen
(Pollen, allergene Belastungen u.ä.)
Wegfall von Stellflächen für die Heizkörper
Einsatzmöglichkeiten zur Wärmerückgewinnung
können unter den Bedingungen eines höheren Wärmeschutzes voll zur Geltung gebracht werden.
Ein weiteres Moment ergibt sich durch die gleichzeitig mit der Wärmedämmwerterhöhung
verbundene Verschiebung zwischen dem wesentlich kleiner werdenden konventionellen
Wärmebedarf und den Möglichkeiten der aktiven Solarenergienutzung. Da die nutzbaren Anteile
der Solarenergienutzung durch technische Weiterentwicklungen eher größer werden, gleichzeitig
aber der Jahres-Heizwärmebedarf kleiner wird, weiten sich die Möglichkeiten einer Einbeziehung
der Solarenergie für die Wärmebedarfsdeckung erheblich aus.
Unter Berücksichtigung der teilweise großen Dach- und Wandflächen steht hier ein recht großes
Potential an Solarenergiegewinnen zur Deckung des verbleibenden Restwärmebedarfs dieser
Gebäude zur Verfügung.
An dem Demonstrationsobjekt sollte im Rahmen der heizenergetischen Gesamtsanierung gezeigt
werden, dass für die o. a. Gebäude (aber auch andere) die Möglichkeit besteht, bei geringem
Mehraufwand durch die Systemlösung "Luftheizung mit integrierter Sonnenenergienutzung", den
Gesamtjahres-Heizwärmebedarf zu dem eines Niedrigenergiehauses zu bringen.
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1.
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
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Ziel- und Aufgabenstellung
Zur Realisierung dieses Vorhabens stellte die FRIWO Wohnungsgenossenschaft Friedland 1990
e.G. ein vierstöckiges Gebäude mit 30 Wohnungen zur Verfügung. Abbildung 1 zeigt das
Gebäude vor der Sanierung. Auffällig sind im äußeren Erscheinungsbild die vielzähligen
Schornsteine der Einzelfeuerstätten.
Abbildung 1: Gebäude vor der Sanierung
Mit einer Bauzustandsanalyse wurde zunächst die bau- und haustechnische Ausgangssituation
erfasst und darauf aufbauend eine Energiediagnose des Objektes erstellt. Die Bestandteile der
Energiediagnose sind sowohl Berechnungen als auch Auswertungen von vorhandenen Heizwärmeverbrauchswerten vergleichbarer Gebäude der WBS 70, ausgerüstet mit einem
Warmwasser-Heizungssystem. Die in Teilen vorhandenen Brennstoffabrechnungen einzelner
Mieter ließen keine allgemeingültigen Aussagen für das Gebäude zu. Zur Stützung der Eingabewerte werden thermografische Aufnahmen relevanter Gebäudebereiche gemacht (s. Anhang
B1) und auch Problemfelder der Luftdichtheit des Gebäudes (s. Anhang A) untersucht.
Auf der Grundlage der Energiediagnoseergebnisse wurden die Maßnahmen vorbereitet, die gewährleisten, dass der Heizwärmebedarf nach der Sanierung unter den zulässigen Höchstwerten
der bekannten Angaben in der Fassung der Wärmeschutzverordnung 1995 liegt. Dazu gehört
unter anderem die Verbesserung der U-Werte der Dunkelflächenbereiche auf Werte unter
0,4 W/(m² � K), der Ersatz der Fensterkonstruktionen durch solche mit einem U-Wert von
1,3 W/(m² � K), die Erhöhung der Wärmedämmung auf der obersten Geschossdecke bis zu einem
U-Wert unter kD= 0,2 W/(m² � K) und in der Kellerdecke bis unter U = 0,3 W/(m² � K). Dabei
wurden für das Oberflächen-Volumen-Verhältnis des Gebäudes von 0,386 m-1 Veränderungen in
den wärmetechnisch relevanten Kennwerten gemäß Tabelle 1.1 wirksam.
Neben den wärmetechnischen Zielsetzungen sind in das Vorhaben Zielsetzungen einzubeziehen
gewesen, die zum allgemeinen Inhalt von Modernisierungsvorhaben gehören. Dazu zählen Fragen
des Brand- und Schallschutzes genauso wie Fragen der Wohnqualität innerhalb des Gebäudes
(Treppenhaus, Eingangssituation, Keller- und Nebenräume u. ä.), als auch des Gebäudes im
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- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
6
Wohnumfeld.
Tabelle 1.1 Wärmetechnische Kennwerte
vor den
Maßnahmen
nach den
Maßnahmen
0,78
0,4
0,64
0,4
• Fenster
3,1
1,3
• oberste Geschossdecke
0,85
0,2
• Kellerdecke
0,87
0,3
52
21
14
14
66
35
83
64,1
Kennwert
Dimension
U-Werte
• Außenwand
Längsaußenwand
Giebelaußenwand
W/(m² � K)
Spezifische Heizlast
• Transmission
• Lüftung
W/m²
• Gesamt
Spezifischer Jahresheizwärmebedarf
• WSV 95
• 50 % WSV 95
kWh/(m² � a)
32,0
Im mittleren Teil des Gebäudes unterhalb des Daches befindet sich nach der Sanierung die Lüfterzentrale.
In die zur Reduzierung des Wärmebedarfes zusätzlich an der Fassade angebrachten Wärmedämmung wurden Luftkanalkollektoren integriert, die eine aktive Solarenergienutzung
ermöglichen. Die aufsteigende warme Luft wird in der Dachlüfterzentrale erfasst.
In die Dachschrägen wurden ebenfalls Sonnenluftkollektoren integriert. Von den Sonnenluftkollektoren gehen Verbindungsleitungen zur Lüfterzentrale.
In der Lüfterzentrale erfolgt die wärmetechnische Luftaufbereitung. Die auf Zulufttemperatur
vorgewärmte Luft wird über unterhalb der Wärmedämmung angebrachte Luftkanäle an der
Längsaußenfassade zu den einzelnen Wohnungen geführt. Der Eintritt der Luft in die Wohnräume
erfolgt über in die Fenster integrierte Zuluftelemente. In den Zuluftelementen sind die
Nacherwärmer (elektrisch) zur individuellen Raumtemperaturanpassung enthalten. Die Abluft ist
über die vorhandenen Abluftschächte nach oben zur Lüfterzentrale zu führen. Dort erfolgt die
Wärmerückgewinnung.
Die rückgewonnene Wärmemenge wird zum Teil zur Lufterwärmung (bei fehlendem
Sonnenenergieangebot) und zur Deckung des Warmwasserbedarfes eingesetzt.
Die Warmwasserbereitung erfolgt zentral. Der Verbrauch wird wohnungsweise individuell
erfasst.
Die Gesamtlösung erforderte eine sorgfältige, detaillierte Planung aller Einzelelemente, die
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hinsichtlich ihrer jeweiligen heizenergetischen Wirkung gut aufeinander abzustimmen waren.
Besonderes Augenmerk wurde dabei dem Konzept der Steuerung und Regelung aller Komponenten gewidmet.
Beschreibung des Lösungsweges
Die Realisierung des Vorhabens bestand aus mehreren Arbeitsetappen, die aufeinander abgestimmt sein mussten.
Die Arbeitsetappen im einzelnen sind:
1.
Energie- und Bauwerksdiagnose zum Ausgangszustand des Gebäudes.
2.
Konzeption und Planung der Gesamtlösung. Nachweis der wärmetechnischen
Zielsetzungen.
3.
Objektvorbereitung (Schaffen der Arbeitsbedingungen am Objekt).
4.
Austausch der unzulänglichen Fensterkonstruktionen, die den Verbrennungsluftanteil für
die vormalige Ofenheizung realisieren sollten, durch neuartige Lüftungsfensterkonstruktionen.
5.
Anbringen des Luftkanalsystems auf die äußere Fassade des Gebäudes und Anschluss an die
Lüftungsfenster.
6.
Aufbringen der erforderlichen Wärmedämmung auf die Außenwandfassade bei
gleichzeitiger Integration der vorgesehenen Sonnenluftkollektoren in den oberen
Fassadenabschluss. Wärmedämmung der obersten Geschossdecke und der Kellerdecke.
7.
Aufbau der Lüfterzentrale auf der obersten Geschossdecke des Gebäudes mit
Wärmerückgewinnung und Solarenergieeinbindung und Anbindung des Luftkanalsystems.
Installation des zentralen Nacherwärmungssystems bis an die zentrale Wärmeerzeugung.
8.
Aufbau der Wärmezentrale im Kellerbereich des Gebäudes mit Kessel, Warmwasserspeicher
und Einbindung des Luftkanalsystems. Installation des Warmwassersystems und seine
Anbindung an die zentrale Wärmeerzeugung.
9.
Abriss, Entsorgung der Einzelfeuerstätten in den Wohnungen. Reinigung und Verschluss
der Rauchgaskanäle.
10. Nachkalkulation und Auswertung der Maßnahmen.
11. Aufbereitung der Abschlussdokumentation und des Schlussberichtes.
Mit der Inbetriebnahme der Wärmeversorgung des Gebäudes wird der Gasverbrauch für die
Kessel, der Elektroenergieverbrauch in der Lüfterzentrale (Lüfter, Zirkulationspumpe für die
Heizregister der Nacherwärmung) erfasst.
FG BAU UND UMWELT
2.
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
8
Ausgangssituation am Objekt
Bei dem vorliegenden Gebäude in der Jahnstraße 8-10 handelt es sich um ein 4-geschossiges
Wohngebäude mit unausgebautem Dachgeschoss und Spitzboden. Es bildet mit einem weiteren
Gebäude des gleichen Typs eine Straßenzeile.
Abbildung 2:
Lageplan
Das Gebäude besteht aus 3 Hausaufgängen mit folgender Wohnungsverteilung:
Geschoss
Hausnummer 10
Hausnummer 9
Hausnummer 8
2. - 4. OG
1 x 3-R.-Whg. (66,41 m2)
1 x 2-R.-Whg. (52,52 m2)
1 x 1-R.-Whg. (25,43 m2)
1 x 4-R.-Whg. (79,54 m2)
1 x 3-R.-Whg. (66,61 m2)
1 x 3-R.-Whg. (66,41 m2)
1 x 2-R.-Whg. (52,72 m2)
1 x 1-R.-Whg. (25,43 m2)
1. OG
1 x 3-R.-Whg. (66,50 m2)
1 x 3-R.-Whg. (77,79 m2)
1 x 4-R.-Whg. (79,37 m2)
1 x 3-R.-Whg. (66,30 m2)
1 x 3-R.-Whg. (66,30 m2)
1 x 3-R.-Whg. (77,99 m2)
2.1
!
Bauzustandsbegutachtung
Bauteile
Der Aufbau der wärmetechnisch relevanten baukonstruktiven Lösungen für den Ausgangszustand
des Gebäudes ist in der Tabelle 2.1.1 dargestellt. Außerdem ist in der Tabelle der sich für diese
Bauteile ergebende U-Wert unter Berücksichtigung von Wärmebrücken aufgeführt. Die U Werte wurden in der Folge als Ausgangswerte für die Energiediagnose (s. Pkt. 2.3) genutzt.
FG BAU UND UMWELT
Tabelle 2.1.1:
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
Hauptwärmedämmung des Gebäudes
Bauteil
Außenwand
Schichtenaufbau
Kellerdecke
Geschossdecke
Innenwand
Einbauort
von innen nach außen:
120 mm
80 mm
60 mm
Tragschicht
Dämmschicht
Wetterschutzschicht
U-Wert 1)
[W/m²K]
Fassadenplatte
6 x 2,8 m
0,70
Fassadenplatte
2,4 x 2,8 m
0,78
Fassadenplatte
Treppenhaus
0,84
Fassadenplatte
Giebel
0,64
Wohnräume
zum Keller
0,87
Wohnräume
zum Dachboden
0,85
1. Geschoss im
Treppenhaus
1,42
von oben nach unten:
5 mm
50 mm
2 mm
28 mm
140 mm
PVC-Belag
Fließanhydritestrich
Bitumenpappe
Mineralwolle
Rohdecke
von unten nach oben:
40 mm
1 mm
50 mm
20 mm
1 mm
140 mm
Estrich
Bitumenpappe
HWL-Platte
Mineralwolle
Bitumenpappe
Rohdecke
vom Wohnraum zum Treppenhaus:
12 mm
15 mm
150 mm
Gipskartonplatte
Mineralwolle
Betonwand
1)
!
9
unter Berücksichtigung von Wärmebrücken
Bauschäden
Im äußeren Erscheinungsbild des Gebäudes waren eine Reihe von Bauschäden feststellbar. Sie
werden in den nachfolgenden Abbildungen dokumentiert und näher beschrieben.
Die wesentlichsten Qualitätsmängel in der Fugenausbildung (siehe Abb. 3) waren:
•
•
Unterschiedliche und z. T. zu große Breiten der Horizontal- und Vertikalfuge
zwischen den dreischichtigen Außenwandelementen
verrutschter Schlagregenschutz (Gefahr des Eindringens von Feuchtigkeit)
Betonausbrüche in der Wetterschale mit freiliegender Bewehrung (Gefahr der
Korrosion des Stahls und weiteren Abplatzens des Betons)
Feine Risse in der Wetterschale im Bereich der Fensterecken (Korrosionsgefahr)
FG BAU UND UMWELT
Abbildung 3:
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
10
Qualitätsmängel in der Fugenausbildung
Neben den Fugen bestandenen in der gesamten Fassadenkonstruktion weitere gravierende
Bauschadensbilder. Die wichtigsten dabei waren (siehe Abb. 4):
Wärmebrücken im Bereich Kelleraußenwand-Deckenbereich
Zu enger Hauseingang / Windfang
•
Der feststehende Teil der Innentür ließ sich nicht öffnen!
Die Außentür befindet sich in der Hauptwetterrichtung (NW), ständige Belastung bei
Schlechtwetter (Regenwasser und Schnee im Hauseingang).
In der Ausbildung der Dachkonstruktion mussten ebenfalls einige Mängel festgehalten werden,
die im Zuge der weiteren Modernisierung zu beheben sind. Hierzu ist die Abbildung 5
charakteristisch. Die wichtigsten Bauschäden sind:
Fehlende Verbindung zwischen unterem und oberen Sparrenteil. Bei Aufbringen
weiterer Lasten auf das Dach (Kollektoren) ist diese Schwachstelle zu beseitigen
Ausbruch in Zwischendecke mit freiliegender Bewehrung (offensichtlich
Transportschaden)
•
Betonausbruch an einem Aussteifungselement des Daches.
Zur Stabilisierung des Daches waren alle defekten Aussteifungselemente zu erneuern.
FG BAU UND UMWELT
Abbildung 4:
Abbildung 5:
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
Qualitätsmängel in der Fassade
Verbindung unterer und oberer Sparren
11
FG BAU UND UMWELT
•
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
12
Luftdichtheitsprüfungen
Im Rahmen der Voruntersuchungen wurden in zwei Wohnungen Luftdichtheitstests durchgeführt.
Dazu wurden eine Einraumwohnung und eine Vierraumwohnung ausgewählt. Die Auswahl
erfolgte zufällig.
Im Anhang A sind die Ergebnisse und die Durchführung der Messungen aufgeführt. Die Ergebnisse machen deutlich, dass ein Teil der Fenster Undichtigkeiten über das wärmetechnisch vertretbare Maß hinaus aufweist.
•
Thermografische Untersuchungen vor der Sanierung
Die Längs- und die Giebelfassaden wurden einer thermografischen Untersuchung unterzogen. Die
Ergebnisse der Untersuchungen sind in Anhang B aufgeführt. Aus den Abbildungen ist zu ersehen,
dass in den Fassaden an vielen Stellen Mängel bestehen. Markante Bereiche sind insbesondere die
Fensterfaschen und -sohlbänke, die Horizontalfugen, die wiederum in Verbindung mit den
Fensterstürzen erhebliche Wärmebrücken darstellen und einige Vertikalfugen im Giebelbereich.
Darüber hinaus existieren einzelne Wärmebrücken im Brüstungsbereich der Fensteraußenwandelemente. Teilweise ist im Dunkelflächenbereich die Konfektionierung des Wärmedämmmaterials
zu erkennen.
Verstärkt wird die ungünstige Wirkung der zu verzeichnenden Schwachstellen in der Umfassungskonstruktion durch die Anordnung der Einzelöfen mit ihren stärkeren Innentemperaturschwankungen, die durch den Betrieb bedingt sind.
•
Bauphysikalische Ausgangssituation
Auf der Grundlage der Bauschadensanalyse, der thermografischen Aufnahmen und der Blower Door - Tests kann die bauphysikalische Ausgangssituation bis auf den aufgeführten Fugen - und
Wärmebrückenbereich als relativ gut angesehen werden. Die Bauschadensbilder führten bislang
noch zu keinen gravierenden Schäden, die sich insbesondere im Wärmebrückenbereich nachteilig
auf den Wohnbereich des Gebäudes hätten auswirken können. Schwerwiegender ist die Situation
im Fensterbereich anzusehen, da hier einerseits teilweise größere Luftdurchlässigkeiten in der
üblichen Fugenausbildung vorhanden sind und andererseits durch die Gewährleistung der Verbrennungsluftzuführung über die ergänzten Holzkanalkonstruktionen zusätzliche konstruktive
Durchlässigkeiten eingebracht wurden. Gemeinsam mit den in den angrenzenden Wandbereichen
verstärkt vorhandenen Wärmebrückenausbildungen ist der Fensterbereich mit dem angrenzenden
Dunkelflächenbereich die am häufigsten auftretende wärmetechnische Schwachstelle der Fassaden.
Die Dämmung auf der obersten Geschossdecke genügt keineswegs heutigen Anforderungen. Sie
ist im Zuge der Modernisierung allgemein zu verstärken. Die Innenwände der an das Treppenhaus
des Erdgeschosses grenzenden Zimmer sind von der Innenseite mit einer Wärmedämmung
versehen. Über die Ausführungsqualität liegen keine verwertbaren Informationen vor. Feuchteschäden wurden in den Wohnungen nicht festgestellt.
FG BAU UND UMWELT
2.2
•
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
13
TGA-Zustandsanalyse
Heizungsanlage
Die Wärmeversorgung erfolgte mit kohlebeheizten Kachelöfen, in den Bädern mit elektrischen
Heizstrahlern. Teilweise wurden mit einem Ofen in der Trennwand zwei Räume beheizt. Die
zugehörigen Schornsteine bestanden aus einzügigen, in Ausnahmefällen zweizügigen BetonFertigteilen. Bei den zweizügigen Schornsteinen war jedoch nur ein Zug belegt. Der freie Durchmesser betrug ca. 18 cm, der freie Querschnitt 255 cm2.
•
Be- und Entwässerungsanlage
Die Trinkwasserversorgung der Wohnungen erfolgte über eine Verteilleitung im Kellergeschoss
und die von dieser abzweigenden acht Steigestränge in den Installationsschächten (Abb. 7). Als
Rohrmaterial wurde verzinktes Stahlrohr verwendet. Die Wasserzähleranlage befindet sich im
Kellerraum neben dem mittleren Treppenhaus. Die Hauseinführung erfolgt von der Straßenseite.
Die Verteilung in den Etagen wurde im Schacht als sog. Spinne aus Kunststoff ausgeführt. Für die
WC-Spülung waren hochhängende Spülkästen installiert. Kaltwasserzähler waren vorhanden. Die
Warmwasserbereitung wurde mit elektrischen Speicherwarmwasserbereitern (80 l), die im Bad
über der Badewanne installiert wurden, realisiert (siehe Abb. 6).
Abbildung 6:
Elektrischer Warmwasserbereiter (80 l) im Bad über der Wanne
Unmittelbar neben dem jeweiligen Kellerzugang befand sich eine Waschküche mit entsprechendem Anschluss. Je ein Gartensprengventil war auf der Nordseitenmitte und der Südseitenmitte des
Gebäudes angeordnet. Sämtliche Schmutzwasserablaufstellen hatten einen Geruchsverschluss. Die
acht Fallleitungen aus Kunststoff (PVC) wurden im Sanitärschacht bis ins Kellergeschoss geführt
und nach dem Prinzip der Hauptlüftung über Dach entlüftet.
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
ELT
Abbildung 7:
Sanitärschacht
Revisionsklappe
SANITÄR
HS
NS
NS
HS
FG BAU UND UMWELT
14
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
15
Dabei verringerte sich allerdings oberhalb des letzten Anschlusses die Nennweite von DN 100 auf
DN 70. Im Dachgeschoss sowie im Spitzboden waren die Abwasserrohre wärmeisoliert
(Mineralwolle + Teerpappe). Die Durchführung durch die Dachhaut erfolgte über eine seitliche
Verziehung im Spitzboden von ca. 1 m (nicht wärmeisoliert). Diese seitliche Verziehung war bei
der Fallleitung an der Giebelseite der Hausnummer 10 defekt (siehe Abb. 8).
Abbildung 8:
defekte Fallleitung als Lüftungsleitung im Spitzboden (Haus-Nr.10)
Die Fallleitungen mündeten im Kellergeschoss in zwei Sammelleitungen; eine Sammelleitung für
die Gebäudehälfte links vom mittleren Treppenhaus und eine zweite für die rechte Gebäudehälfte.
Entsprechend existierten auch zwei Hausanschlüsse. In den beiden Waschküchen waren
Abwasserhebeanlagen mit Pumpensumpf installiert, die jedoch nicht funktionsfähig waren.
•
Entlüftungsanlage
Die Entlüftungsanlage diente sowohl der Entlüftung der innenliegenden Bäder als auch der
Küchen mit Fenster. Dabei handelte es sich um eine reine Schachtlüftung ohne Dachventilatoren.
Die Außenluft strömte über die Fensterfugen bzw. in den Räumen mit Öfen über die
Fensterzuluftelemente nach. Die fensterlosen Bäder hatten Überstromdurchlässe im unteren
Türbereich (ca. 315 cm2). Zur Erfassung der Abluft wurden in den Küchen und Bädern einfache
rechteckige Gitter (ca. 8 x 30 cm) ohne Regelmöglichkeiten installiert (Abb. 9).
FG BAU UND UMWELT
Abbildung 9:
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
16
Ablufterfasser in Küche und Bad
In den Küchen waren zusätzlich Ablufthauben aus Holz angebracht. Als Sammelkanäle dienten die
an die Sanitärraumzelle angeformten Lüftungsschächte. Dabei handelte es sich um einen
Doppelverbundschacht aus Gipsbeton. Der Verbundschacht bestand aus zwei Hauptschächten
(478,5 cm2) für Küche und Bad sowie zwei mittig liegenden Nebenschächten (je 169 cm2) für den
jeweiligen Etagenanschluss. Ab dem unbewohnten Dachgeschoss wurden die Sammelkanäle bei
etwa gleicher Geometrie als Betonfertigteilschächte bis über Dach weitergeführt. Für die
Reinigung der Hauptschächte stand im Kellergeschoss jeweils eine Revisionsklappe zur
Verfügung. Die erste optische Begutachtung ohne Kamera ließ einen sauberen Eindruck zu. Im
unbewohnten Dachgeschoss sowie im Spitzboden waren die Lüftungsschächte mit wenigen
Ausnahmen wärmeisoliert. Die Wärmeisolierung war in gutem Zustand. Die Schachtmündung am
Dachfirst war mittels Meidinger Scheibe gegen Fallwinde und Regenwasser geschützt.
2.3
•
Energiediagnose
Ausgangswerte für die Energiediagnose
Für den rechnerischen Nachweis zum Wärmebedarfsausweis nach §12 Wärmeschutzverordnung
zum Istzustand des Gebäudes sind im Anhang C1 (Arbeitsblätter 2/9 bis 6/9) die U-Werte der
Bauteile der Umfassungskonstruktion ermittelt worden. Dabei sind insbesondere für die
Außenwandplatten die konstruktiv bedingten Wärmebrücken entsprechend ihrem Anteil
berücksichtigt worden. Eine Zusammenstellung dieser Bauteile ist in der Tabelle 2.1.1 (s. Pkt. 2.1)
aufgeführt.
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
17
Als weitere Ausgangsgrößen sind der Luftwechsel mit 0,8 h-1 und die spezifischen inneren
Wärmegewinne (aus Nutzungsprozessen) von 8,0 kWh/(m³�a) angesetzt worden. Das beheizte
Volumen von 6.036,4 m³ wird durch eine wärmeübertragende Umfassungsfläche von 2.331 m²
begrenzt. Daraus ergibt sich ein Verhältnis von A/V mit 0,386 m-1.
•
Ergebnisse
Unter Verwendung der vorhandenen Bauunterlagen wurde anhand der theoretischen
bauphysikalischen Kennwerte ein jährlicher Heizwärmebedarf für das Gebäude von 183.835 kWh
bzw. ein flächenbezogener Wert von 95,2 kWh/(m²�a) ermittelt. Auf die konkrete Wohnfläche
bezogen sind das 105,7 kWh/(m²�a). Erfahrungsgemäß ist jedoch der tatsächliche Verbrauch
infolge der Fassadenundichtigkeiten und des hier nicht mit einbezogenen Wirkungsgrades der
meist schlecht oder ungeregelten Heizungssysteme weitaus größer (170-180 kWh/m²a).
Würde dieses Gebäude gegenwärtig errichtet werden, dürfte entsprechend dem A/V-Verhältnis
von 0,386 nach der WSVO 95 ein Wärmebedarf von 64,1 kWh/(m²�a) nicht überschritten werden.
Der zum Zeitpunkt der Errichtung (1989) des Gebäudes maximal zulässige Wert des mittleren
Wärmedurchgangswertes entsprechend Wärmeschutzverordnung 85 von km;max = 0,88 W/(m²�K)
wurde mit dem errechneten Wert von km;vorh = 0,85 W/(m²�K) unterschritten. Nach der TGL
35424/03 war für dieses Gebäude im Wärmedämmgebiet 1 vom 1.9.1986 bis 31.12.1990 ein Wert
von km;max = 0,97 W/(m²�K) zulässig. Ab 1.1.1991 hätte dieser Wert auf km;max = 0,79 W/(m²�K)
reduziert werden müssen. Somit entsprach das Gebäude in heizenergetischer Hinsicht den bis
1989 geltenden Vorschriften.
In Anhang C1 (Arbeitsblätter 8/9 und 9/9) sind die einzelnen Anteile der Wärmeverluste und der
Wärmezuströme grafisch dargestellt. Die gesamten Wärmeverluste des Gebäudes (Anhang C1,
linke Säule der Abbildung 1 und Abbildung 2/1) von 128,8 kWh/(m²�a) verteilen sich demnach zu
60 % auf die Transmission und 40 % auf die Lüftung. Aus energetischer Sicht ergeben sich
Einsparpotentiale besonders bei der Wand (22 %) und den Fenstern (20 %). Die energetische
Bewertung der Fenster muss allerdings noch relativiert werden, da am Fenster nicht unbedeutende
Wärmegewinne durch Sonnenstrahlung auftreten, die entsprechend der Qualität der Regelung der
Raumtemperatur mehr oder weniger heizenergiesenkend genutzt werden. Wie aus der mittleren
Säule der Abbildung 1 (Anhang C1) und der dazugehörigen Darstellung in Abbildung 2/2
(Anhang C1) zu ersehen ist, ergeben sich durch die Einbeziehung der passiven solaren
Wärmegewinne in die Betrachtung andere Proportionen.
Für die Deckung der gesamten Wärmeverluste müssen dem Gebäude Wärmemengen in gleicher
Größe zugeführt werden. Subtrahiert man von den Wärmeverlusten die passiven Wärmegewinne
(solare über die Fenster und interne aus Nutzungsprozessen), erhält man die dem zu beheizenden
Bereich des Gebäudes zuzuführende Heizwärme. Im vorliegendem Fall beträgt diese
Heizwärmemenge 95,2 kWh/(m²�a). Die rechte Säule in der Abbildung 1 (Anhang C1) und das
Diagramm in Abbildung 2/3 (Anhang C1) verdeutlichen diesen Zusammenhang.
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
3.
Sanierungskonzept
3.1
Bautechnische Maßnahmen
!
18
Außenwand
Da ein hohes Wärmedämmniveau der Umfassungskonstruktion nach wie vor eine entscheidende
Voraussetzung für einen geringen Heizenergieverbrauch ist, wurden im Rahmen der Sanierung die
Außenwände mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen. Damit wird der Einfluss
vorhandener Wärmebrücken praktisch ausgeschaltet.
Sowohl die Fassadenkollektoren als auch die Zuluftkanäle wurden in das
Wärmedämmverbundsystem integriert.
Für den homogenen Bereich der Fassade beträgt die Wärmedämmung 12 cm bei einem λ-Wert
von 0,035 W/(m·K).
Somit verändern sich die U-Werte dieser Bauteile folgendermaßen
Fassade vor der Sanierung
0,78 W/(m2 · K) nach der Sanierung 0,19 W/(m2 · K)
Giebel
0,64 W/(m2 · K)
0,22 W/(m2 · K).
!
Fenster
Ein Austausch der Fenster ist inzwischen für jedes Sanierungsvorhaben zur Selbstverständlichkeit
geworden, da sie in der Regel einen bedeutenden Flächenanteil an den Außenbauteilen und somit
am möglichen Einsparpotential der Transmissionswärmverluste haben. Zu beachten ist hierbei,
dass nicht nur auf einen guten U-Wert der Verglasung Wert zu legen ist, sondern ebenso auf einen
gut gedämmten Rahmen. Weiterhin spielt der Energiedurchlassgrad für die Nutzung solarer
Energiegewinne eine große Rolle.
Da eine Luftheizungsanlage zu installieren ist, die mit geringfügigem Überdruck betrieben werden
soll, ist weiterhin eine hohe Dichtheit der Fenster unabdingbar. Darüber hinaus wurde die
Fensterbank als Zuluftelement (Lüftungsmodul) ausgebildet werden (siehe Abschnitt 3.2.1). Für
das Lüftungsmodul wird ein U-Wert von 0,29 W/(m2 · K) angegeben. Die vorhandenen, bereits
undichten Holz-Verbundfenster mit einem U-Wert von ca. 3,1 W/(m2 · K) werden durch Fenster
mit Isolierverglasung und einem U-Wert von 1,3 W/(m2 · K) ersetzt.
!
Oberste Geschossdecke
Die oberste Geschossdecke wurde mit 150 mm Styropor mit einem λ-Wert von 0,035 W/(m · K)
ausgelegt und mit einer begehbaren Abdeckung (Pressspanplatten) versehen. Der U-Wert ändert
sich somit von 0,85 W/(m2 · K) auf 0,20 W/(m2 · K).
!
Keller
Die ursprüngliche Kellerdecke beinhaltet eine 2,8 cm dicke Mineralfaserplatte mit einem λ-Wert
von 0,048 W/(m · K). Eine wärmetechnische Entkopplung dieses unbeheizten Bereiches ist damit
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
19
nicht gegeben. Deshalb wurden im Rahmen der Sanierung Platten aus Mineralfaserlamellen mit
mineralischem Oberflächenschutz in einer Dämmstärke von 8 cm mit einem λ-Wert von 0,035
W/(m · K) verklebt. Der U-Wert ändert sich somit von 0,87 W/(m2 · K) zu 0,29 W/(m2 ·K).
3.2
Wärmeversorgungskonzept
3.2.1
Luftheizungsanlage mit solarer Luftvorwärmung
!
Anlagenbeschreibung
Die Luftheizungsanlage besteht aus folgenden Abschnitten:
S
Ablufterfassung in den Wohnungen und Ablufttransport zur Dachzentrale
Die Erfassung der mit Gerüchen, Schadstoffen und Wasserdampf belasteten Abluft der
Wohnungen erfolgt in den Bädern und Küchen über motorisierte Abluftventile. Die Ventile in den
Küchen sind mit Fettfiltern ausgestattet. Die Steuerung der Zu- und Abluftventile wird durch ein
elektronisches Regelsystem in der Lüftungszentrale auf dem Dach realisiert.
Die 3 (Einraumwohnungen) bzw. 4 übereinander liegenden Wohnungen eines Treppenaufgangs
werden jeweils an einen vorhandenen Abluftkanal (Doppelverbundschacht aus Gipsbeton siehe
Abschnitt 2.2) im Sanitär-Installationsschacht angeschlossen.
Im Dachgeschoss werden die Abluftkanäle in Sammelleitungen aus Wickelfalzrohr mit einer
50 mm starken Wärmedämmung geführt und auf der Spitzbodendecke bis zur Lüftungszentrale
verlegt. Für den Abgleich der Abluftstränge sind handbetätigte Drosselklappen eingebaut. Die
Kontrolle und Reinigung der Luftleitungen erfolgt über Revisionsöffnungen.
S
Zuluftkanäle im Dachgeschoss und in der Fassadendämmung
Die Zuluftverteilungsleitungen werden aus der Lüfterzentrale im Dachgeschoss getrennt zur
Nord- und Südfassade geführt. An der Südseite werden die Lüftungsleitungen auf Rohrstützen
verlegt, die schalldämmend auf der Obergeschossdecke befestigt werden. Die
Luftverteilungsleitungen für die Nordfassade werden im Mittelbereich des Dachraumes unterhalb
der Decke zum Spitzboden und anschließend entlang der Dachschräge in den Drempelbereich
geführt. Die Zuluftleitungen werden als Wickelfalzrohr mit einer mineralischen Dämmung von 200
mm bzw. 150 mm ausgeführt.
Die vertikale Zuluftverteilung vom Dachgeschoss in die einzelnen Wohnräume erfolgt über flache
Luftkanäle, die auf der Fassade innerhalb der Wärmedämmung verlegt sind (siehe Abb. 10). Die
Anbindung zum jeweiligen Lüftungsmodul erfolgt horizontal über einen kurzen Steg.
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
20
Aus dem Dachraum erfolgt die Drempeldurchführung über einen Durchbruch in einen Luftverteilkasten, von dem aus jeder der übereinander liegenden Wohnräume einzeln versorgt wird.
- Fenster-Zuluftelement
Der Eintritt der Zuluft in die Wohnräume erfolgt über spezielle Fenster-Zuluftelemente, die mit
diesen Anwendungsfall erstmalig zum Einsatz kommen. Sie sind unterhalb der Fenster angeordnet
und nach außen über einen Anschlussstutzen mit dem Fassadenkanal verbunden (siehe Abb. 11 bis
13).
Zur Regelung der Raumtemperatur mittels Raumthermostat ist eine Luftklappe mit Stellantrieb in
die Luftführung des Zuluftelementes integriert. Bei Erreichen des am Raumtemperaturreglers
eingestellten Sollwertes wird die Zuluftklappe geschlossen und damit der Wärmeeintrag in den
jeweiligen Raum unterbrochen.
Abbildung 10:
Zuluftkanäle in der Fassadendämmung
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
21
Für ein schnelleres Aufheizen nach stärkerer Auskühlung der Raumluft des zugehörigen Raumes
Abbildung 11:
Zuluftelement im Einbauzustand (von außen) ohne Anschlusskanal
bzw. zur Realisierung überdurchschnittlich hoher Raumlufttemperaturen ist das Zuluftelement mit
einem elektrischen Nachheizelement (PTC-Heizregister) ausgestattet.
Die maximal auftretende Temperatur an der PTC-Keramik wurde aus Sicherheitsgründen durch
spezielle Dotierung des Keramikpulvers auf 130 °C beschränkt.
FG BAU UND UMWELT
Abbildung 12
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
22
Einbausituation für das Zuluftelement in die Außenwand unterhalb des Fensters
(Schnittdarstellung)
Abbildung 13:
Ansicht des Zuluftelementes von innen
FG BAU UND UMWELT
S
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
23
Luftkollektoranlage
Zur solaren Vorwärmung der Außenluft werden GRAMMER-Luftkollektoren in das Schrägdach und in die Südfassade integriert (siehe Abb. 14). Die einzelnen Kollektoren haben eine
Breite von 1,00 m und eine Länge von 2,50 m.
Abbildung 14:
Dach- und Fassadenkollektor
Die Solarkollektoranlage verfügt über motorisch verstellbare Bypassklappen, mit denen über die
zentrale Regelung eine Sommer- und Winterschaltung der Kollektoranlage realisiert wird. In der
Sommerschaltung wird die solar vorgewärmte Luft zur Erwärmung des Brauchwarmwassers und
in der Winterschaltung direkt zur Luftvorwärmung genutzt.
FG BAU UND UMWELT
Abbildung 15:
S
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
24
Anbindung der Dachkollektoren im DG
Lüftungszentrale
Die Lüftungszentrale befindet sich im nicht ausgebauten Dachgeschoss des Gebäudes, Aufgang Nr.
9. Die Außenluftansaugung erfolgt je nach Sonneneinstrahlung über die Luftkollektoren und/oder
direkt über eine Dachhaube an der Nordseite des Gebäudes. In der Zentrale wird ein kombiniertes
Zu - und Abluftgerät mit Wärmerückgewinnung in Blockbauweise, Fabrikat Wolf, Typ KG 63
Gigant installiert.
Im Zentralgerät wird die Luft im Kreuzstrom-Wärmetauscher (Wärmerückgewinnung) vorerwärmt, anschließend mittels Lufterhitzer (je Fassade ein Gerät) auf die erforderliche Zulufttemperatur nachgewärmt und über Verteilungsleitungen (getrennt nach Süd- und Nordfassade),
den Fassaden-Luftkanälen zugeführt.
Die Wärmeversorgung der Luft-Heizregister erfolgt über einen im Heizraum im Keller aufgestellten Gas-Heizkessel (70 kW). Für die Ableitung der Abgase wird der mittels Edelstahlrohr sanierte
zweite Zug des vorhandenen doppelzügigen Schornsteins verwendet (vor der Sanierung waren
Kachelöfen der darüber liegenden Wohnungen angeschlossen).
Zur Verhinderung von Rauchansaugung und -verteilung über das Zuluftsystem im Brandfall wird
in den Zuluftleitungen innerhalb der Zentrale eine Absperrvorrichtung gegen Rauch angeordnet
(Rauchschutzklappe, Auslösung über optischen Rauchschalter). Bei Auslösung werden gleichzeitig
der Zuluftventilator gestoppt und die Luftklappen in den Fenster-Lüftungsgeräten geschlossen.
FG BAU UND UMWELT
!
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
25
Anlagenauslegung
Die Auslegung der Luftheizungsanlage erfolgte auf der Grundlage der ermittelten Heizlast und
unter Berücksichtigung der [DIN 1946, T.6] „Lüftung von Wohnungen“, Ausgabe 1994-09 sowie
DIN 18017, T.3 “Lüftung von Bädern und Toiletten ohne Außenfenster“.
Die Heizlast für das Gebäude ohne Berücksichtigung der Wärmerückgewinnung würde im
Auslegungsfall für einen Luftvolumenstrom von 3.600 m³/h, einer Lufteintrittstemperatur von -14
°C und einer Zuluft-Solltemperatur von 45 °C ca. 71 kW betragen.
Durch den Einsatz eines Kreuzstrom-Wärmeübertragers mit diagonaler Luftführung zur Wärmerückgewinnung aus der Abluft kann die Nennheizleistung des Wärmeerzeugers um ca 16 %
reduziert werden.
FG BAU UND UMWELT
Abbildung 16:
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
Schematische Darstellung der Gesamtlösung
26
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
27
Die technischen Parameter der Elemente des kombinierten Zu- und Abluftgerätes sowie des
Zuluftgerätes für die solare Warmwasserbereitung sind nachfolgend aufgeführt:
S
Zu- und Abluftgerät, Fabrikat Wolf, Typ KG 63 Gigant:
Zuluftventilator
Luftvolumenstrom:
3.600
Gesamt-Druck:
913
Abluftventilator
Luftvolumenstrom:
3.600
Gesamt-Druck:
703
Kreuzstrom-Wärmetauscher, Luftführung diagonal
Außenluftvolumenstrom:
3.600
Abluftvolumenstrom:
3.600
Außenlufttemperatur:
-14
Ablufttemperatur:
20
Relative Feuchte der Abluft:
45
2 Luft-Heizregister mit je
Luftvolumenstrom:
1.800
Lufteintritts-Temperatur:
5
Luftaustritts-Temperatur:
52
Leistung (gesamt):
29,6
Heizwassereintritts-Temperatur:
90
Heizwasseraustritts-Temperatur:
70
Ventilator für solare Warmwasserbereitung
Luftvolumenstrom:
1.000
Gesamt-Druck:
319
Luft-/Wasser-Wärmetauscher (Solarkühler)
Luftvolumenstrom:
1.000
Lufteintritts-Temperatur:
70
Luftaustritts-Temperatur:
17
Druckverlust (Luftseite):
24
Kühlwasserstrom:
610
Kühlwassereintritts-Temperatur:
10
Kühlwasser-Austrittstemperatur:
35
Druckverlust (Wasserseite):
25,2
Kühlleistung:
17,7
S
m³/h
Pa
m³/h
Pa
m³/h
m³/h
°C
°C
%
m³/h
°C
°C
kW
°C
°C
m³/h
Pa
m³/h
°C
°C
Pa
l/h
°C
°C
kPa
kW
Luftkollektoranlage
Die Betriebsweise der Luftheizungsanlage bedingt einen variablen Luftvolumenstrom über die
Luftkollektoranlage von 0 ... 3.600 m3/h. Vom Hersteller werden optimale Luftgeschwindigkeiten
im Kollektor von 2 ... 5 m/s angegeben. Eine Ausnahme bildet die sommerliche Nutzung des
Luftkollektors für die Warmwasserbereitung. In diesem Fall kann die Luftgeschwindigkeit noch
weiter reduziert werden, um die für die Warmwasserbereitung erforderlichen höheren
Temperaturen zu erreichen. Zur Begrenzung der Druckverluste über die Kollektoranlage sollen bei
den oben angegebenen optimalen Luftgeschwindigkeiten nicht mehr als 5 Kollektoren in Reihe
geschaltet werden.
Zuluftkanäle unter
Dämmung
Fassade mit Luftkollektoren (in der Fassadendämmung und im Dach integriert) und Zuluftleitungen in der Fassadendämmung (gestrichelt gezeichnet)
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
Abbildung 17:
Dachluftkollektor
FG BAU UND UMWELT
Fassadenluftkollektor
28
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
29
Die vorliegende Luftkollektoranlage besteht aus zwei Teilen, eine senkrecht auf der Südfassade
angeordnete Anlage und eine in die nach Süden ausgerichtete Dachschräge integrierte Anlage
(siehe Abb. 17). Die Fassadenanlage hat eine Gesamtfläche von 35 m2 und ist in vier parallel
geschalteten Reihen mit einer Länge von jeweils 8,75 m in die ebenfalls neu aufgebrachte
Fassaden-Wärmedämmung eingebettet. Die Dachanlage mit einer Gesamtfläche von 40 m2 besteht
aus vier parallel durchströmten horizontalen Reihen mit jeweils vier Kollektoren.
Im Auslegungsfall (3.600 m3/h) werden bei Luftansaugung über beide Kollektoranlagen
Luftgeschwindigkeiten von etwa 2,6 m/s und bei Luftansaugung über eine Teilanlage
Luftgeschwindigkeiten von ca 5,2 m/s realisiert.
3.2.2
Trinkwassererwärmung mit solarer Vorwärmung
Die Trinkwassererwärmung erfolgt über einen Gasheizkessel (66 kW) und einen
Warmwasserspeicher (750 l) nach dem Speicherladeprinzip und in den frostfreien Monaten
zusätzlich über eine solare Frischwasservorwärmung im Durchflussprinzip.
Die Grundlage für die Auslegung von Kessel und Warmwasserspeicher bildet die nach DIN 4708
ermittelte Leistungskennzahl NL = 24.
Im Trinkwasserzulauf ist dem Warmwasserspeicher ein Plattenwärmetauscher für die solare
Trinkwasservorwärmung vorgeschaltet. Sie wird während der frostfreien Monate bei jeder
Zapfung wirksam, wenn im solaren Pufferspeicher (1.000 l) ein entsprechendes Wärmeangebot
vorhanden ist. Der solare Pufferspeicher ist einerseits mit dem Wärmetauscher zur
Trinkwasservorwärmung über einen Entladekreislauf und andererseits mit dem in der
Lüftungszentrale auf dem Dach angeordneten Luftkühler über einen Ladekreislauf verbunden. Das
Betriebsregime für die Be- und Entladepumpe berücksichtigt den Ladezustand der Pufferspeicher,
das Wärmeangebot über die Luftkollektoren (bei Freigabe der Luftkollektoren für die
Warmwasserbereitung siehe 3.3 Steuerung und Regelung) und den Wärmebedarf auf der
Trinkwasserseite.
Dieses Speicherladesystem mit Frischwasservorwärmung hat gegenüber anderen Einbindungsarten
für Solarwärme folgende Vorteile:
• am trinkwasserseitigen Eingang des Wärmetauschers liegt stets die Kaltwassertemperatur des
Leitungsnetzes an, d.h. der Rücklauf in den Solarspeicher wird gut ausgekühlt
• eine Verschleppung konventionell erzeugter Wärme in den Solarspeicher ist nicht möglich.
Im Gegensatz zu Ladespeichersystemen ändert sich der Volumenstrom auf der Trinkwasserseite
je nach Anzahl der gleichzeitigen Einzelzapfungen sehr stark. Um den Druckverlust über den
Wärmetauscher auch während der Spitzenzeiten auf eine vertretbare Höhe zu begrenzen, ist der
Wärmetauscher auf den nach DIN 1988 ermittelten Spitzendurchfluss auszulegen. Das hat zur
Folge, dass während der Spitzenzeiten optimale, aber bei Kleinstmengenzapfungen ungünstige
Wärmeübertragungsverhältnisse bestehen. Das während der Kleinstmengenzapfungen nicht
optimal genutzte Potential an gespeicherter Solarenergie ist jedoch vergleichsweise gering. Nach
[SCHWENK] sparen derartige Systeme gegenüber „klassischen“ Ladespeichersystemen mit
hydraulischer Trennung zwischen Solar- und Bereitschaftskreis rund 10 % mehr Brennstoff ein.
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
3.3
Steuerungs- und Regelungskonzept / Betriebsführung
3.3.1
Zentrale Regelung
30
Die gesamte Regelungsanlage für die zentrale und dezentrale Luftbehandlung, für die TrinkWarmwasserbereitung und für die Wärmeerzeugung soll über ein Energiemanagementkonzept so
geführt werden, dass vorausschauend und zeitgesteuert unter Einbeziehung des Speicherverhaltens
des Gebäudes und der Warmwasserspeicher der Einsatz konventioneller Energieträger (Erdgas,
Elektro) minimiert wird.
Dazu wird eine Lüfter- und eine Heizzentrale eingerichtet.
•
Lüfterzentrale
Für die Luftaufbereitung der Luftheizungsanlage wird im Dachgeschoss des Gebäudes eine
Lüfterzentrale errichtet. Von dort gelangt die Zuluft über ein in die Außendämmung der Fassaden
integriertes Luftkanalnetz in die Wohnräume. Die Lüfterzentrale umfasst im wesentlichen folgende
Hauptkomponenten:
1 drehzahlgeregelter Zuluftventilator (Frequenzumformer ca. 5 kW)
1 drehzahlgeregelter Abluftventilator (Frequenzumformer ca. 5 kW)
1 Ventilator für den Betrieb des Warmluftkühlers zur Warmwasserbereitung
1 Plattenwärmetauscher zur Wärmerückgewinnung aus der Abluft
1 in die Südfassade integrierter Solar-Luft-Kollektor
1 in das Dach integrierter Solar-Luft-Kollektor
1 Warmwasser-Nacherhitzer Südfassade
1 Warmwasser-Nacherhitzer Nordfassade
1 Warmluftkühler für Warmwasserbereitung
1 Filter Frischluft
1 Filter Abluft
verschiedene Filter in der Frischluftansaugung der Fassaden-Solar-Luftkollektoren.
• Temperaturregelung
Die aufbereitete Zuluft wird fassadenweise geregelt. Als Führungsgrößen werden die
Außenlufttemperatur und die Solarstrahlung aufgeschaltet. Die Sollwertkurve der
Zulufttemperatur ist so festzulegen, dass die Transmissionsverluste der Räume einer Fassade
bei Soll-Raumtemperatur abgedeckt werden können. Dadurch werden die E-Nacherhitzer nur
für die Erhöhung der Raumtemperatur über den Sollwert, bei Teilbeheizung (angrenzende
Räume im abgesenkten Heizbetrieb) und bei Aufheizung eines ausgekühlten Raumes
beansprucht.
Die Temperatur der Zuluft wird in folgender Sequenz geregelt:
- Gleichzeitige Beimischung solarerwärmter Luft aus dem Dachkollektor mit der
Klappenregelung M4 (stetig) und solarerwärmter Luft aus dem Fassadenkollektor mit der
Klappenregelung M3 (stetig),
- fassadenweise Nacherwärmung mit Dreiwege-Mischventilen M1 bzw. M2.
M
S
t
p
M
Legende:
t
- Temperatursensor
p
- Differenzdrucksensor
s
- Strahlungssensor
R
- Rauchsensor
t
Dachkollektor
p
t
-
Schaltschema der Lüftungsanlage
p
M
M
t
p
AU
t
M
t
M
FO
M
p
p
t
P
R
p
p
p
p
t
t
M
t
M
t
M
M
t
t
t
M
M
ZU Nord
ZU Süd
AB
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
Abbildung 18:
t
Fassadenkollektor
AU
FG BAU UND UMWELT
31
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
32
Sobald die Leistung des Fassadenkollektors allein ausreicht, um den Wärmebedarf der
Lüfterzentrale abzudecken, wird der Dachkollektor herausgeschaltet und für die
Warmwasserbereitung freigegeben.
Die Nacherwärmung mit konventioneller Wärmeenergie erfolgt immer in letzter Sequenz, wenn
das Angebot aus den Solarkollektoren und der Wärmerückgewinnung nicht ausreicht und dient
gleichzeitig dem Ausgleich von Unterschieden im Bedarf der Süd- und Nordfassade. Als
Führungsgrößen für die Sollwerte der Zulufttemperatur werden die Außenlufttemperatur und
die Solarstrahlung aufgeschaltet.
Um Abkühlungseffekte zu vermeiden, wird die Wärmerückgewinnung mit den Bypass-Klappen
M5 (Zweipunkt) ausgeschaltet, wenn die Ablufttemperatur kleiner als die Zulufttemperatur aus
den Solarkollektoren ist (im Heizbetrieb). Diese Bypass-Schaltung wird im Winter auch zum
Abtauen des Wärmetauschers bei Reifbildung verwendet (Überwachung durch
Differenzdruckfühler).
• Volumenstromregelung
Da in den Wohnungen unabhängig zwischen verschiedenen Lüftungsarten (Grundlüftung,
Normallüftung, Stoßlüftung) umgeschaltet werden kann, haben Zuluft- und Abluftventilator
sehr variable Betriebszustände zu bewältigen. Aus diesem Grunde und wegen der Reduzierung
der nicht unerheblichen Lüfterleistungen sollen die beiden Ventilatoren mit einer
druckabhängigen Drehzahlregelung ausgestattet werden (P5, P6).
• Warmwasserbetrieb
Sobald der Solar-Luft-Dachkollektor von der Regelung für die Warmwasserbereitung
freigegeben wurde und das Solar-Angebot ausreicht, um Wärmeenergie an den
Warmwasserspeicher abzugeben, wird er mit den Klappen M6 auf Warmwasserbereitung
umgeschaltet. Gleichzeitig wird der Ventilator im Umluftbetrieb zugeschaltet und die Wärme
über den Kühler dem Warmwasserspeicher zugeführt. Die restliche Wärmeenergie für den
Warmwasserspeicher bzw. wenn alle solarerzeugte Wärme für die Lüftung benötigt wird, wird
vom Gaskessel bereitgestellt.
• Rauchauslöseeinrichtung
Um zu verhindern, dass sich Rauch über das Zuluftsystem ausbreiten kann, wird im zentralen
Zuluftkanal ein Rauchgasmelder (R1) und eine motorisierte Rauchschutzklappe mit
Federrückgang (M9) eingebaut. Beim Ansprechen des Rauchgasmelders wird der
Zuluftventilator gestoppt, die zentrale Rauchschutzklappe sowie alle Zuluftklappen der
Fenster-Zuluftgeräte in den Wohnräumen geschlossen.
• Überwachung und Signalisierung
Mit der Anfahrschaltung werden zuerst die Ventile für die Nacherhitzer freigegeben und die
Umwälzpumpen eingeschaltet. Nach Erreichen einer vorgegebenen Rücklauftemperatur an den
Fühlern T11 bzw. T12 werden der Zuluft- und der Abluftventilator in Betrieb genommen, die
Luftklappen M7 und M8 geöffnet und die Regelung freigegeben.
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
33
Die Frostschutzwächter T13 bzw. T15 (manueller Reset) schalten bei Frostgefahr die
Ventilatoren aus, öffnen das jeweilige Dreiwegeventil und schalten die zugehörige
Umwälzpumpe ein. Der Frostschutzwächter T15 (automatischer Reset) verriegelt den
Solarkühler-Ventilator, schließt die Luftklappe M6 und schaltet die Pumpe für den Kühlkreis
(P5 in der Heizzentrale) ein. Sollte der Frostalarm nach einer bestimmten Verzögerungszeit
immer noch anstehen, wird der Zuluftventilator gestoppt.
Die Keilriemenüberwachung des Umluftventilators (P7) und die Filterüberwachung (P8, P9)
werden mit Differenzdruckwächtern realisiert. Die Betriebsmeldungen des Zu- und des
Abluftventilators (drehzahlgeregelt) sind aus den Volumenstrommessungen auszukoppeln (P1,
P2).
Als weitere Störungssignale sind der Überlastschutz der Motoren, abnormale Betriebszustände
der Drehzahlregler, die Unterschreitung einer minimalen Zulufttemperatur (T3, T4) sowie das
Auslösen des Rauchgasmelders vorzusehen.
• Heizzentrale
Für die Luftheizung und die Trink-Warmwasserbereitung wird im Keller des Gebäudes eine
Heizzentrale errichtet. Die Heizzentrale umfasst im wesentlichen folgende Hauptkomponenten:
1 Kessel mit zweistufigem Gas-Gebläsebrenner für die Lüfterzentrale (HK1)
1 Kessel mit einstufigem Gas-Gebläsebrenner für die Trink-Warmwasserbereitung (HK2)
1 Trinkwasserspeicher (TWS)
1 Solar-Pufferspeicher (SPS)
1 Platten-Wärmetauscher (WT)
5 Umwälzpumpen (P1...P5).
• Kesselregelung
Beide Kessel sind mit einem Grundschaltfeld ausgerüstet und werden von der zentralen DDCRegelung angesteuert. Sie werden getrennt gefahren. Der manuelle Bypass zwischen beiden
Kesseln ist ausschließlich für Notsituationen vorgesehen.
• Speicherregelung
Bei genügend großem solarem Überschuss wird der Solar-Pufferspeicher mit der Ladepumpe
(P5) aufgeladen. Mit der Entladung durch Pumpe (P4) über den Wärmetauscher (WT) wird das
Trink-Kaltwasser im Zufluss erwärmt. Hierdurch erreicht man eine möglichst große
Temperaturspreizung im Wärmeübertrager. Die restliche Wärme wird dem TrinkWarmwasserspeicher durch den Kessel (HK2) zugeführt.
• Überwachung und Signalisierung
Der Betriebszustand der Pumpen und Brenner und deren Überlastschutz sind zu signalisieren.
Weiterhin sind Störungen der Kessel sowie eine zu niedrige Temperatur im
Trinkwasserspeicher anzugeben.
Schaltschema der Heizzentrale
Nacherhitzer
Lüfterzentrale
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
Abbildung 19:
Solarkühler
Legende:
HK
- Heizkessel
TWS - Trinkwasserspeicher
SPS - Solar- Pufferspeicher
WT - Wärmetauscher
TKW - Trinkkaltwasser
Wohnungen
Trinkwarmwasser
Lüfterzentrale
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34
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
FG BAU UND UMWELT
3.3.2
35
Dezentrale Regelung
Für die Beheizung und Lüftung der Wohnungen sind in den Wohnräumen und in der Küche
Fenster-Zuluftgeräte mit elektrischen Nacherhitzern (ca. 350W/230V) und motorisierten Zuluftklappen (24V) sowie in der Küche und im Bad je eine motorisierte Abluftklappe (mit Schrittmotor
24V) vorgesehen. Alle Fenster sind mit Fensterkontakten ausgerüstet. Jeder beheizte Raum erhält
ein Bedienungsgerät (Raummodul) mit Raumtemperaturfühler, Sollwertsteller, Taster für
Abweichung von der automatischen Betriebsweise (normal/abgesenkt) und eine Signallampe für
die Anzeige des normalen Heizregimes (grün). Küche und Bad werden mit je einem Taster zur
Umschaltung des Lüftungsregimes ausgerüstet. Im Flur jeder Wohnung befindet sich die
Wohnungszentrale, an die alle Stellgeräte angeschlossen werden. Alle Wohnungszentralen sind
über eine Busleitung mit der Gebäudezentrale im Dachgeschoss verbunden.
Im Gebäude befinden sich folgende Wohnungstypen:
Typ
Anzahl
Wohnräume
Nebenräume
A
6
1
Kochnische
Innen-Bad
Flur
B
6
2
Außen-Küche
Innen-Bad
Flur
C
14
3
Außen-Küche
Innen-Bad
Flur
D
4
4
Außen-Küche
Innen-Bad
Flur
Hieraus ergeben sich 30 Wohnungen mit insgesamt 100 über Fenster-Zuluftgeräte zu beheizenden
Räumen und mit 60 Abluftventilen.
•
Heizbetrieb
Im Winterbetrieb wird die Energiezufuhr zu den Räumen über die Fenster-Zuluftgeräte in
folgender Sequenz geregelt:
Dabei werden zur Realisierung des für die Heizung notwendigen Luftwechsels in Abhängigkeit
von der Anzahl der geöffneten Zuluftklappen auch die Abluftklappen in Küche und Bad geöffnet
und über die Schrittmotoren nachgeführt. Sind alle Zuluftklappen geschlossen, können auch die
Abluftklappen geschlossen werden (Minimumposition).
Bei Aufheizprozessen (Umschaltung des Heizregimes oder Sollwertverstellung) ist das Zuschalten
des elektrischen Nacherhitzers um eine bestimmte Zeit zu verzögern, damit immer erst mit primär
erwärmter Zuluft (Umweltenergienutzung) geheizt wird. Bei geforderter Energiesperre ist das
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
FG BAU UND UMWELT
36
Schließen der Zuluftklappe zu verzögern (ca. 2 Minuten), um den Elektro-Nacherhitzer
abzukühlen und damit Überhitzung zu vermeiden.
Bei Fensteröffnung (Fensterkontakt) wird die Energiezufuhr zum Raum unterbunden, d. h. die
Zuluftklappe geschlossen und der elektrische Nacherhitzer ausgeschaltet.
Außerhalb der Nutzungszeit bzw. nachts wird auf abgesenkten Heizbetrieb umgeschaltet. Dafür
wird die Solltemperatur der Räume auf einen festzulegenden Minimumwert herabgesetzt. Die
Umschaltzeiten (mindestens 4 pro Tag) werden für jeden Raum nach den Wünschen der Nutzer als
Standardzeiten zentral definiert. Für Abweichungen von diesen Standardzeiten kann der Nutzer auf
dem Raummodul die dafür vorhandene Taste bedienen. Dadurch wird die gerade vorhandene
Betriebsweise (normal oder abgesenkt) in die jeweils andere umgeschaltet. Durch die nächste
zentrale Umschaltung wird diese Abweichung automatisch wieder aufgehoben.
Wird eine bestimmte Außentemperatur überschritten (19 ... 20 °C), wird zentral für alle Räume auf
Sommerbetrieb umgeschaltet. Die elektrischen Nacherhitzer werden ausgeschaltet und die
Wirkrichtung der Zuluftklappen umgekehrt (change-over-Betrieb). Dadurch ist es möglich, eine
sogenannte freie Kühlung (Innentemperatur größer als Außentemperatur) zu realisieren. Bei
Fensteröffnung werden die Zuluftklappen imperativ geschlossen.
•
Lüftungsbetrieb
Für die Betrachtung der Lüftungsanforderungen werden folgende Lüftungsarten unterschieden:
Lüftungsregime
Grundlüftung
Normallüftung
Stoßlüftung
Zuluftklappe
geschlossen
dem Raum wird der Minimumluftvolumenstrom über
Fugen zugeführt
geöffnet
dem Raum wird der
Bemessungsluftvolumenstrom
zugeführt
geschlossen
dem Raum wird der
Stoßluftvolumenstrom über das
Fenster zugeführt
Fenster
geschlossen
geschlossen
geöffnet
Abluftklappe
Küche
geschlossen
(Minimumposition)
teilweise bis ganz geöffnet
aus der Wohnung wird ein Teil
des Bemessungsluftvolumenstromes abgeführt
ganz geöffnet
aus der Wohnung wird ein Teil
des Stoßluftvolumenstromes
abgeführt
Abluftklappe
Bad
geschlossen
(Minimumposition)
teilweise bis ganz geöffnet
aus der Wohnung wird ein Teil
des Bemessungsluftvolumenstromes abgeführt
ganz geöffnet
aus der Wohnung wird ein Teil
des Stoßluftvolumenstromes
abgeführt
Abhängig vom Gewinn-Verlust-Verhältnis des Raumes wird in diesem durch die Heizungsregelung
ein Luftwechsel zwischen Grundlüftung und Normallüftung realisiert.
•
Bedarfslüftung:
Bei erhöhter Schadstoff- oder Feuchtelast kann mit je einem Taster in Küche und Bad
während eines festgelegten Zeitraumes (0,5 ... 1h) das zugehörige Abluftventil imperativ
geöffnet werden. Wenn nicht gleichzeitig ein Fenster geöffnet wird, werden ein bzw. mehrere
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
37
Zuluftventile (abhängig von der Wohnungsgröße) in den beheizten Räumen zugeschaltet. Die
elektrischen Nacherhitzer bleiben während dieser Bedarfslüftung ausgeschaltet.
•
Brandschutz:
Wird durch den Rauchdetektor im zentralen Zuluftkanal ein Alarm ausgelöst, schließen
automatisch alle Zuluftklappen in den beheizten Räumen und die Abluftklappen in Küche und
Bad (Minimumposition). Die Abluftklappen bleiben in diesem Fall auch geschlossen, wenn
Fenster geöffnet werden. Dadurch werden definierte Verhältnisse erreicht, so dass sich weder
über die Zuluft- noch über die Abluftkanäle Rauch in andere Bereiche des Gebäudes
ausbreiten kann. Die elektrischen Nacherhitzer werden abgeschaltet.
•
Regelausrüstung
Pro Wohnung:
1 Wohnungszentrale für 1 bis 5 zu beheizende Räume (siehe oben) mit:
- Zweipunkt-Ausgängen für die elektrischen Nacherhitzer (350W/230V),
- Zweipunkt-Ausgängen für die Zuluftventile (24V),
- Ausgängen für die Schrittmotoren der Abluftventile (24V)
- Digital-Eingänge für die Fensterkontakte,
- 2 Digital-Eingänge für die Abluftbedienung (Taster)
- Analog-Eingänge für die Raumtemperaturfühler und Anschluss der Raummodule.
Pro beheiztem Raum:
1 Raummodul mit
- Raumtemperaturfühler
- Sollwertsteller,
- 1 Taster für Abweichung von der automatischen Betriebsweise (normal/abgesenkt)
- 1 Signallampe für die Anzeige des normalen Heizregimes (grün).
FG BAU UND UMWELT
3.4
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
38
Energiediagnose für den Zustand nach der Sanierung
Die Ergebnisse der für die Sanierungsvariante durchgeführten Energiediagnose befinden sich im
Anhang C2.
Durch die Maßnahmen an der Umfassungskonstruktion (Zusatzdämmung der Außenwand,
Kellerdecke und oberster Geschossdecke sowie Fensteraustausch,) sind jährliche Gesamtverluste
von 77,1 kWh/(m²�a) zu erwarten. Das sind nur noch rund 60 % gegenüber dem Istzustand des
Gebäudes. Da die Lüftungsverluste für den hygienisch notwendigen Luftwechsel konstant bleiben,
ergibt sich ein auffallend hoher Anteil für die Lüftung (68 %). Auch die Fenster sind mit 14 %
überproportional vertreten (siehe Anhang C2, linke Säule der Abbildung 1 und Diagramm in
Abbildung 2/1 der Anlage 2).
Während in der vorigen Betrachtung nur die Verluste gewertet werden, ohne nach der Art ihrer
Deckung zu fragen, erscheinen die Proportionen schon ganz anders, wenn man den Fenstern die
passiven solaren Gewinne und der Lüftung die Gewinne aus der Wärmerückgewinnung zuordnet.
Hier haben die Fenster nur noch 5 % der Gesamtverluste. Dieser Sachverhalt wird durch die
mittlere Säule in Abbildung 1 und das Diagramm in Abbildung 2/1 (ebenfalls Anhang C2)
dargestellt.
Der zur Deckung der Wärmeverluste noch notwendige Anteil an konventioneller Heizwärme
(neben passiven Gewinnen aus Sonnenstrahlung und Nutzerprozessen sowie
Wärmerückgewinnung aus der Abluft) beträgt 31,7 kWh/(m²�a). Das ist etwa nur noch die Hälfte
(49,5 %) des nach der WSVO 95 zugelassenen Wertes.
Die Effekte für die Warmwasserbereitung, die immer dann auftreten, wenn der Luftheizung keine
Solarenergie zugeführt werden kann oder wenn sie keine mehr benötigt und eine Nachfrage in den
Warmwasserspeichern vorhanden ist, sind in dieser Betrachtung zum Heizenergiebedarf nicht
enthalten.
Unter Punkt 6.1.1 sind die Auswirkungen der Wärmebedarfswerte der Systemlösung Luftheizung
und der Warmwasserbereitung mit den Komponenten der Erzeugung, Verteilung und Übergabe
dargestellt.
FG BAU UND UMWELT
4.
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
39
Planung, Ausschreibung und Vergabe
Mit der Planung der Gesamtleistung beauftragte die FRIWO 1990 Wohnungsgenossenschaft
Friedland e.G. das Planungsbüro "Ingenieurconsult BAU UND UMWELT GmbH" in Berlin, das
in der Lage ist, alle Gewerke unter die hier im Vordergrund stehende Zielstellung einer erheblichen
Senkung des Heizenergiebedarfes zu setzen. Das Planungsvolumen belief sich auf einen
Gesamtumfang von 264,74 TEUR und entspricht damit einem Anteil von 17,9 % der gesamten
Bauleistungen. Der energetisch relevante Mehraufwand betrug 46,35 TEUR und damit 3,13 % der
Baubruttoleistungen.
Die Gewerke wurden sowohl öffentlich ausgeschrieben als auch nach Eingang der Angebote
öffentlich ausgewertet und an den jeweils preisgünstigsten Anbieter vergeben.
Die Baubetreuung und Bauüberwachung oblag ebenfalls dem vorgenannten Büro, das aber für
einige bautechnische Teilleistungen Vor - Ort - Kräfte hinzuzog.
In der Umsetzung der energetischen Sanierungsmaßnahmen wurde deutlich, dass mit den
Zielsetzungen eines solchen Projektes an die Bauausführung höchste Anforderungen gestellt sind.
So ist der Schwerpunkt in der Baubetreuung und Bauüberwachung insbesondere darin zu legen,
dass sie als "energetisch orientierte" Bauüberwachung und -betreuung gehandhabt werden muss.
Alle Vor-Ort-Entscheidungen und Absprachen sind von den Beteiligten immer auf ihre
energetische Relevanz zu prüfen. Hier sind auch an die entsprechende Fachkompetenz höhere
Anforderungen zu stellen.
Noch stärker trifft dies auf den haustechnischen Bereich zu, wo insbesondere die Inbetriebnahme
und Gewährleistung der angestrebten Betriebsparameter stärker zu betonen ist1. Ohne eine
konsequente Qualitätskontrolle und auch entsprechende Qualitätssicherung sind die Ziele eines
solchen Projektes im Nachgang nur mit beträchtlichen zusätzlichen Aufwendungen erreichbar. Hier
ist künftig verstärkt auf die fachliche Weiterbildung und Qualifizierung der einzelnen
Handwerksbetriebe zu diesen Schwerpunkten Einfluss zu nehmen.
Erschwerend in diesem Prozess kommt hinzu, dass Bau- und Ausführungsmängel in ihrer
energetischen Wirkung meist schwer und häufig erst sehr spät erkannt werden und dann vielfach
nur mit beträchtlichen Diskussionen und Ärgernissen behoben werden können. Durch den
zeitlichen Versatz der heizenergetischen Wirkungen kann dann u. U. auch eine falsche Bewertung
der Ergebnisse nicht ausgeschlossen werden.
Bei der Auswahl der Ausführenden wurde Wert auf die Wahrnehmung energierelevanter
gewerkeübergreifender Aufgaben gelegt, d.h., dass sich die Verantwortlichen der
Ausführungsbetriebe der jeweiligen funktionellen Einbindung ihrer Leistung in die
1)
So sind bereits in der Ausschreibung hierzu die entsprechenden Inhalte vorzusehen und auch bei der Vergabe
auf die Angebote gerade zu diesen Positionen besonders zu achten. Vielfach ist eine erhebliche Unterbewertung
gerade dieser Positionen zu beobachten.
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
40
Gesamtenergieproblematik stellen mußten. Die Abstimmung hierzu erfolgte in den wöchentlich
durchgeführten Baubesprechungen vor Ort.
Unter den Bedingungen sich auch weiterhin verschärfender Anforderungen im Umgang mit dem
Heizenergieeinsatz kann der Demonstrationscharakter eines solchen Vorhabens nicht hoch genug
gewertet werden. Erst in der Umsetzung der Zielstellungen wird deutlich, welche Hemmnisse und
eingefahrenen Gleise tatsächlich bestehen und wo die Schwerpunkte für die Breitenanwendung
eigentlich liegen.
Für die an diesem Projekt Beteiligten war die Realisierung dieses Vorhabens zusätzlich ein
wesentlicher Lern- und Qualifizierungsprozess, der in alle Gewerke hineinreichte. Mit Blick auf die
in Kraft getretene Energieeinsparverordnung [EnEV] sind damit im Umfeld um dieses Objekt
Bedingungen erreicht, die für die Umsetzung der Anforderungsziele der ENEV an anderen
Objekten vielfach erst noch geschaffen werden müssen.
FG BAU UND UMWELT
5.
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
41
Messtechnische Untersuchungen
Für die energetische Bewertung des Gebäudes incl. seiner wärmetechnischen Anlagen unter realen
Nutzungsbedingungen wurde für den Zeitraum von November 1999 bis Dezember 2001 ein
kontinuierliches Messprogramm durchgeführt. Darüber hinaus waren zur Bewertung des Komforts
der Anlage noch verschiedene Einzelmessungen notwendig.
5.1
Kontinuierliche Messungen
Die Messstellen im Anlagensystem wurden so definiert, dass eine Bilanzierung einzelner
Anlagenteile möglich ist.
Lüfterzentrale
Die Aufzeichnung der nachfolgenden Daten erfolgt bei einer für den jeweiligen Sensor
eingestellten Änderung des Messwertes.
S Außentemperatur (T1)
S Ablufttemperatur (T2)
S Zulufttemperatur Südfassade (T3)
S Zulufttemperatur Nordfassade (T4)
S Temperatur hinter dem WRG (T5)
S Mischtemperatur hinter dem Fassaden-Solarkollektor (T6)
S Mischtemperatur hinter dem Dach-Solarkollektor (T7)
S Eintritts- und Austrittstemperatur am Dach-Solarkollektor (T8, T9)
S Austrittstemperatur am Fassaden-Solarkollektor (T10)
S Solarstrahlungswerte (S1)
S Volumenströme der Zu- und Abluftventilatoren (P1.1, P1.2, P2)
S Volumenströme durch die Luft-Solar-Kollektoren (P3, P4)
S Klappenstellungen
weitere Aufzeichnungen:
S Betriebsstunden des Ventilators für den Betrieb des Solar-Warmluftkühlers
S Elektroenergieverbrauch (tägliche Aufzeichnung)
Heizzentrale
Die Aufzeichnung der nachfolgenden Daten erfolgt bei einer für den jeweiligen Sensor
eingestellten Änderung des Messwertes.
S Vor- und Rücklauftemperatur Kessel 1 (T1, T2)
S Vor- und Rücklauftemperatur Kessel 2 (T3, T4)
S Vor- und Rücklauftemperatur Trink-Warmwasser (T5, T6)
S Vor- und Rücklauftemperatur Solarkühler (T7, T8)
S Temperatur im Zufluss Trink-Kaltwasser (T9)
S Vor- und Rücklauftemperatur Wärmeübertrager (T10, T11)
S Temperatur im Zufluss Trink-Warmwasser-Speicher (T12)
S Temperatur im Trink-Warmwasserspeicher (T13, T14)
S Temperatur im Solar-Pufferspeicher (T15,T16)
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
42
S Wärmemenge Heizkessel 1 (V1)
S Wärmemenge Heizkessel 2 (V2)
S Wärmemenge Solarenergieeintrag (V3)
S Wärmemenge Solarkühler (V4)
weitere Aufzeichnungen:
S Manuelle Ablesung des Gasverbrauchs
Wohnungen
Die Aufzeichnung der nachfolgenden Daten erfolgt bei einer für den jeweiligen Sensor
eingestellten Änderung des Messwertes.
S Raumtemperaturen der beheizten Räume
weitere Aufzeichnungen:
S Betriebszustand der elektrischen Nacherhitzer
S Betriebszustand der elektrischen Klappenantriebe
S Öffnungszustand der Fenster
Zur Bearbeitung und Auswertung wurde das Tabellenkalkulationsprogramm Microsoft EXCEL
verwendet. Die einzelnen Sicherungsdateien, die nach unterschiedlichen Zeiträumen angefertigt
wurden, werden jeweils zu Monatsdateien zusammengefasst. Für die einzelnen Monate wurden
statistische Werte (Minimum, Maximum, Mittelwert und Standardabweichung) ermittelt, sowie
Verläufe dargestellt. Aus den Raumtemperaturen jeder Wohnung wurden flächengewichtete
Mitteltemperaturen gebildet, sowohl für den beheizten Bereich als auch für die gesamte Wohnung.
Weiterhin erfolgte anhand der Raum- und Treppenhaustemperaturen eine Hochrechnung auf die
Gebäudemitteltemperatur. Innerhalb des Messzeitraumes gab es in einzelnen Wohnungen
zeitweiligen Leerstand und Mieterwechsel.
Auf der Grundlage dieser Daten wurden sowohl für die Gesamtanlage als auch für einzelne
Anlagenteile Energiebilanzen aufgestellt.
5.2
Spezielle Einzelmessungen
• Thermische Behaglichkeit
Um eventuelle Beeinflussungen der thermischen Behaglichkeit in den Wohnräumen ermitteln zu
können, wurden Luftgeschwindigkeitsmessungen in einem Raum einer Leerwohnung mit
eingebautem Lüftungsmodul durchgeführt. Im Testraum der Leerwohnung lagen folgende
Lufteinströmbedingungen vor:
- Zuluftvolumenstrom Vzu = 42 m3/h
- Zulufttemperatur
tZu = 34 °C
- Raumlufttemperatur tR = 22 °C
Im Aufenthaltsbereich nach DIN 1946 T2 sind die Werte für die mittlere Luftgeschwindigkeit
v < 0,1 m/s. Lediglich in unmittelbarer Nähe der Außenwand wurden am Boden im Bereich des
Zuluftstrahles mittlere Luftgeschwindigkeiten von v = 0,4 m/s gemessen. Nach DIN 1946 T2 ist
im Aufenthaltsbereich bei einer Raumlufttemperatur von tR = 22 °C und einem Turbulenzgrad von
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
43
40 %2 eine mittlere Luftgeschwindigkeit von v < 0,14 m/s zulässig.
Neben den Luftgeschwindigkeitsmessungen wurden in o.g. Leerwohnung auch Untersuchungen
zur Temperaturverteilung in einem Testraum unter Einfluss der Zuluftzuführung über das
Lüftungsmodul durchgeführt. Entsprechend DIN 1946 T2 wurde dazu ein Netz von
Temperaturfühlern in den Höhen 0,1 m, 1,1 m und 1,7 m über dem Fußboden installiert. Die
Temperaturverteilungen im eingeschwungenen Zustand für die drei angegebenen Höhen sind in
den Abbildungen 20 bis 22 dargestellt. Der vertikale Gradient der Lufttemperatur darf nach DIN
1946 T2 höchstens 2 K je m Raumhöhe betragen.
Die Raumlufttemperatur nimmt in Abhängigkeit vom Messort Werte zwischen 19,8°C und 21,2 °C
an. Die maximale Temperaturdifferenz im gesamten Messraum beträgt damit 1,4 K. Die maximale
Abbildung 20:
Temperaturverteilung am Boden des Messraumes (0,1 m über OKFB)
Temperaturdifferenz in der Vertikalen beträgt 1,2 K in der Horizontalen 0,6 K. Dabei treten die
größten Abweichungen zwischen den Messebenen am Boden (0,1 m über OKFB) und 1,1 m über
OKFB auf, d.h. maximal 1 K auf 1 m Höhendifferenz. Die Abweichung zwischen den Messebenen
1,1 m über OKFB und 1,7 m über OKFB liegen unter 0,3 K.
2)
Nach DIN 1946 T2 wird der Turbulenzgrad ohne Messung mit 40 % angesetzt.
FG BAU UND UMWELT
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Abbildung 21:
Temperaturverteilung 1,1 m über OKFB des Messraumes
Abbildung 22:
Temperaturverteilung 1,7 m über OKFB des Messraumes
44
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
45
•
Schalltechnische Untersuchungen
In einer Leerwohnung, die mit den entwickelten Lüftungsmodulen ausgestattet ist, wurden
Schallpegelmessungen mit einem Präzisionsschallpegelmesser (Norsonic Typ 116, Klasse 1)
durchgeführt. Die Messwerte wurden in mehreren Räumen in unterschiedlichem Abstand vom
Lüftungsmodul für die beiden Betriebszustände "Zuluftklappe geschlossen" und "Zuluftklappe
geöffnet" aufgenommen.
Betriebsbedingung
Messort
Schallpegel [dB(A)]
Zuluftklappe geschlossen
unmittelbar an der Ausblasöffnung
in Raummitte
30 ... 35
25 ... 30
Zuluftklappe geöffnet
unmittelbar an der Ausblasöffnung
1 m entfernt von der Ausblasöffnung
in Raummitte
42 ... 48
31 ... 37
30 ... 36
Die Streuung der ermittelten Messwerte bei annähernd gleichen Messbedingungen in
unterschiedlichen Räumen der Messwohnung ergibt sich im wesentlichen aus den geringfügig
voneinander abweichenden Druckverhältnissen vor dem Lüftungsmodul und der unterschiedlichen
Drosselung der Zuluftvolumenströme im Lüftungsmodul.
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
6.
Ergebnisse
6.1
Heizenergiebedarfswerte
46
Vor der Sanierung wurde das Gebäude mittels Kohleöfen beheizt, so dass zum unmittelbaren
Wärmeverbrauch im Ausgangszustand keine Aussage getroffen werden konnten. Das gleiche gilt
für die Warmwasserbereitung, die dezentral über elektrische Boiler erfolgte und dafür keine
Elektroenergieverbrauchserfassung vorlag. Aus diesen Gründen wurde im Vorfeld der
Vorhabensvorbereitung eine Energiediagnose erstellt und der Jahres-Heizwärmebedarf aus
vorhandenen Projektunterlagen ermittelt.
Unter der Annahme, dass die Projektparameter (U - Werte der Umfassungskonstruktion)
projektgerecht ausgeführt worden wären, hätte bei dem gegebenen Oberflächen - Volumen Verhältnis A/V = 0,386 m-1 ein Jahres - Heizwärmebedarf von 105,7 kWh/(m² � a) erreicht werden
können. Dieser Wert schließt Wärmebrücken aus und berücksichtigt keine Abweichungen
gegenüber den vielfach anzutreffenden bekannten realen Verhältnissen. Das heißt, dass der
konkrete Wärmeverbrauchswert wesentlich höher angesetzt werden muss. Für ein gleiches
Gebäude, das beispielsweise zu Beginn des Projektes als Neubau errichtet worden wäre, wäre nach
der WschV 1995 bereits ein Jahres - Heizwärmebedarf von 64,1 kWh/(m² � a) einzuhalten
gewesen.
Für die Wohnungsgenossenschaft kam darüber hinaus hinzu, dass die Art der Beheizung generell
nicht mehr tragfähig war (in hohem Grade defekte bzw. verschlissene Öfen und Rauchzüge) und
auch die Trinkwassererwärmung über Elektroenergie sich zunehmend als vermietungsunfreundlich
erwies.
Mit Blick auf die Energieeinsparverordnung (EnEV) ist für die energetischen Beurteilung von
Gebäuden der Heizenergiebedarf, der zusätzlich zum Jahres - Heizwärmebedarf den Teil
Warmwasser sowie die Hilfsenergien und die Wärmeverluste der Verteilungsleitungen beinhaltet,
von Bedeutung. Dieser Kennwert ist trotz aller Vorbehalte hinsichtlich seiner methodischen
Ermittlung und damit Vergleichbarkeit zu Verbrauchswerten dennoch eher Verbrauchs - und damit
Messergebnissen gegenüberstellbar als der Wert des Jahres - Heizwärmebedarfes.
Während der Jahres-Heizwärmebedarfswert erst von der Ebene der Kellerdeckendämmung an
gültig ist, sind in den relativ leicht messbaren Wärmeverbrauchswerten alle Leitungs- und
Umwandlungsverluste der haustechnischen Anlagen enthalten. Der hierbei erfasste Energiewert ist
unter Vernachlässigung von Nutzereinflüssen und vielfach nicht bekannten gebäudespezi-fischen
Toleranzbereichen somit mit Einschränkungen einem berechneten Heizenergiewert
gegenüberstellbar.
FG BAU UND UMWELT
6.1.1
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
47
Heizenergiebedarfskennwerte Luftheizung
Für den Teil Heizung sind im wesentlichen folgende Bereiche von Interesse:
- Umwandlungsverluste im Heizkessel,
- Wärmeverteilungsverluste bis zum Ort der Wärmeübergabe (Heizflächen sofern vorhanden
bzw. Wärmetauscher)
- Art der Wärmeübergabe.
Im Teil Lüftung:
- Lüftungswärmeverlust auf der Strecke von der Lüfterzentrale zu den Lüftungsgeräten der
Wohnungen (Leckagen von Luftvolumenströmen und Rohrleitungswärmeverluste).
In Anlehnung an [DIN 4701 Teil 10] „Energetische Bewertung heiz- und raumlufttechnischer
Anlagen, Teil 10: Heizung, Trinkwassererwärmung, Lüftung” wurden diese zusätzlichen
Bedarfswerte bestimmt (s. Tabelle 6.1.1).
Der Umwandlungsverlust im Gas-Kessel wurde nach DIN 4701 Teil 10 mit 20% angesetzt. Die
Wärmeübergabe in den Raum erfolgt über neuentwickelte dezentrale Fenstergeräte mit
Einzelraumregelung; der hierbei auftretende Verlust wird ebenfalls gemäß DIN 4701 Teil 10 für
Wohnungslüftungsanlagen mit Einzelraumtemperaturregelung mit 2,2 kWh/(m² � a) angenommen.
Schwieriger gestaltet sich die Bewertung des zusätzlichen Heizwärmebedarfes der
Lüftungsleitungen. Für das angestrebte Eintreten der Zuluft in die Wohnräume mit einer
Temperatur von ca. 45 C sind die Wärmeverluste an die Umgebung (die trotz Wärmedämmung
verbleiben) einerseits zu kompensieren (Anheben der Zulufttemperatur am Austritt aus der
Lüfterzentrale) und andererseits auch die unvermeidlichen Leckagen auszugleichen (Luftleitungen
weisen immer eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Undichtheit auf).
Für den ersten Teil können aus der Kenntnis der geplanten Verlegung (Längen) und der Gestaltung
(Dämmung, Rohrleitungsdimensionen) der Leitungen in Verbindung mit Temperaturannahmen in
den Leitungen (Abkühlung) und für die Leitungsumgebung überschlägliche Berechnungen der
Wärmeverluste durchgeführt werden. Unter Berücksichtigung der Energiegewinne durch
regenerative Energien beträgt dieser Anteil im Ergebnis ca. 9,6 kWh/(m² � a).
Die Undichtheiten der Luftleitungen werden nach DIN 24194 Teil 2 in Verbindung mit VDI 3803
zunächst als zulässiger Leckvolumenstrom für Luftleitungssysteme nach der Dichtheitsklasse pro
m² Luftleitungsoberfläche bestimmt. Aus der Betriebstemperatur der Anlage und in Verbindung
mit der Umgebungstemperatur der Leitungen lässt sich der Wärmeverlust durch Undichtheiten
abschätzen. Zwischen den einzelnen Dichtheitsklassen liegen Unterschiede im gegenwärtig
zulässigen Leckvolumenstrom von ca. 1:3. Eine höhere Dichtheitsklasse trägt demzufolge zwar
beträchtlich zur Verminderung von Wärmeverlusten bei, entsprechend hoch sind aber auch die
Kosten in der Ausführung solcher Dichtheitsanforderungen.
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
FG BAU UND UMWELT
48
In Friedland wurde die Dichtheitsklasse KII (mit erhöhten Anforderungen) angesetzt. Der hier
zulässige Leckvolumenstrom beträgt bei einer Druckdifferenz zwischen Innen- und
Umgebungsdruck von 400 Pa (angenommener Mittelwert, die Anlage wird ab Lüfterzentrale mit
ca. 900 Pa betrieben) 1,32 · 10-3 m³/(s·m²). Für die Verlegung der Zuluftkanäle innerhalb der
Dämmung im Fassadenbereich wurde die Forderung auf die Dichtheitsklasse III erhöht, was einem
zulässigen Leckluftvolumenstrom von 0,44 · 10-3 m³/(s·m²) entspricht. Bei Berücksichtigung des
Anteils regenerativer Energie am Gesamtbedarf ergibt sich ein Wärmeverlust durch Leckagen von
ca. 24,1 kWh/(m²·a).
Für die Abluftleitungen besteht ein anderes Erscheinungsbild. Bis zur Lüfterzentrale muss aufgrund
der Leckagen mit Umgebungslufteintritt gerechnet werden (Unterdruck). Dies bedeutet ein
Absinken der Temperatur in den Abluftleitungen bis zur Lüfterzentrale und damit eine
Verschlechterung des Wärmerückgewinnungseffektes. Dieser Effekt, der bei reiner
Wärmerückgewinnung ausschließlich über Gas-Zufuhr zu kompensieren wäre, wird in dieser
Anlage zum Teil auch durch die Solarkollektoren ausgeglichen. In den Nachtstunden sowie auch
zu Zeiten fehlenden Solarenergieangebotes kommt er jedoch voll zum Tragen.
Der dafür zu berücksichtigende Teil in der Erhöhung des Heizenergiebedarfes wird auf der
Grundlage durchgeführter Wärmeverlustberechnungen mit 0,8 kWh /(m²·a) angesetzt. Dabei wird
ein Wärmerückgewinnungsgrad von 70 % berücksichtigt.
In der nachfolgenden Tabelle ist eine Zusammenstellung der einzelnen Zahlenwerte zur Ermittlung
des Heizenergiebedarfes aufgeführt.
Tabelle 6.1.1: Wärmeverlustkennwerte Luftheizung
Pos.
Wert bzgl. Wert bzgl.
Nutzfläche Wohnfläche
Kennzahl
Dimension
3
4
5
6
1
spezifischer Jahres-Heizwärmebedarf gemäß
Energiediagnose bei mittlerer Gradtagszahl von
3500 Kd
qHGt 3500
kWh/(m² � a)
31,7
35,2
2
spezifischer Jahres-Heizwärmebedarf am Standort
Friedland mit Gradtagszahl Gt = 4251 Kd
qHGt 4251
kWh/(m² � a)
42,1
46,7
3
spezifische Bedarfswerte für Heizungssystem
- Verteilung (s. Pos. 4)
- Wärmeübergabe
qHhz
kWh/(m² � a)
2,2
2,4
9,6
10,7
24,1
26,8
0,8
0,9
20
20
1
4
5
2
spezifische Wärmebedarfswerte für Luftleitungen
- Wärmeverlust Zuluftleitungen
- Wärmeverlust Dichtheit Zuluftleitung
- Wärmeverlust Dichtheit Abluftleitung
(Reduzierung Wärmerückgewinnung)
Anteil Umwandlungsverlust
Lüft.
H
q
F
kWh/(m² � a)
%
Die Höhe des spezifischen Heizenergiebedarfes qhe (ohne Trinkwarmwasser) ergibt sich somit zu
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
FG BAU UND UMWELT
qhe
= 1,2 * (qH Gt4251 + qHHz + qHLüft )
= 1,2 * (42,1
+ 2,2 + 34,5)
2
= 94,6 kWh/(m � a)
49
kWh/(m² � a)
kWh/(m² � a)
Dieser Wert stellt eine Orientierungsgröße zur Wertung der Gesamteffektivität der Anlage dar. Er
berücksichtigt noch nicht die Abweichungen, die im Zuge der Ausführungsplanung und der
Realisierung zwangsläufig aufgetreten sind.
6.1.2.
Heizenergiebedarfswerte Trinkwarmwasser
Für den Teil der Trinkwassererwärmung (s. Tabelle 6.1.2) sind analoge Betrachtungen
erforderlich, wonach einerseits zunächst der Bedarf zu bestimmen ist und andererseits die
Wärmebedarfswerte der Bereitstellung und Zuführung zu ermitteln sind. Für den letzten Teil gilt
ähnliches wie für den Teil der Heizung.
Dabei ist zu berücksichtigen:
- der spezifische Bedarf der Nutzwärmeübergabe (Auskühlverluste der Stichleitungen
zwischen Zirkulation und Zapfstelle),
- der spezifische Wärmebedarf der Verteilung und Zirkulation,
- der spezifische Wärmebedarf der Speicheraufstellung im Heizraum,
- der Umwandlungsverlust der Trinkwassererzeugung.
Ähnlich der o. a. Tabelle für den Heizenergiebedarf Heizung und Lüftung wird für den Teil der
Trinkwassererwärmung von den in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Bedarfsanteilen
ausgegangen.
Tabelle 6.1.2: Wärmeverlustkennwerte Trinkwassererwärmung
Pos.
Wert bzgl. Wert bzgl.
Nutzfläche Wohnfläche
Kennzahl
Dimension
3
4
5
6
1
2
1
spezifischer Wärmebedarf
qTW
kWh/(m² � a)
12,5
13,9
2
spezifischer Wärmebedarf der Nutzwärmeübergabe
qTWü
kWh/(m² � a)
0,0
0,0
3
spezifischer Wärmebedarf der Verteilung
und Zirkulation
qTWv
kWh/(m² � a)
3,5
3,9
4
spezifischer Wärmebedarf der Speicheraufstellung im HAST-Raum
qTWsp
kWh/(m² � a)
8,0
8,9
5
Umwandlungswärmeverlust
tw
%
22
22
Der Heizenergiebedarf für die Trinkwassererwärmung wird somit näherungsweise bestimmt durch:
qTWsp)
qHeTw = 1,22 � (qTW + qTWÜ + qTWV +
= 1,22 � (12,5 + 0
+ 3,5 + 8,0) kWh/(m² � a)
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
50
qHeTw = 29,3 kWh/(m² � a).
Der Gesamtheizenergiebedarf ab Heizungsraum beträgt somit:
qHe = qHeWWH +
qHeTW
= (94,6 +
29,3) kWh/(m² � a)
124 kWh/(m² � a).
6.2.
Heizenergieverbrauchswerte
Wie oben bereits angeführt wurden sowohl die Gasverbräuche (Gaszähler) als auch der
Wärmeverbrauch nach den Gaskesseln (Wärmemengenzähler) erfasst. Während der Gaszähler in
Zeitintervallen abgelesen wurde, konnten die Daten der Wärmemengenzähler nach den Kesseln
kontinuierlich erfasst werden. Da ein Ablesen des Gaszählers zum Stichtag 1.1. nicht möglich war,
wurde der nächstmögliche Zähltermin berücksichtigt. Diese Werte wurden dann jeweils
entsprechend interpoliert Hierbei entstehen naturgemäß Unterschiede, die insbesondere mit den
praktischen Abrechnungsmodalitäten der Gaslieferer stärkere Differenzen in der Jahresdarstellung
mit sich bringen (für Vertragsverhältnis zwischen Vermieter und Mieter von Bedeutung).
Das Aufteilen der Gasverbräuche auf Luftheizung und Trinkwarmwasser wurde anhand der
gezählten Wärmemengen nach den Gaskesseln vorgenommen. In Tabelle 6.2.1 sind die dabei
ermittelten Werte für die Jahre 1999 - 2001 zusammengefasst.
Aus der Tabelle ist zunächst ersichtlich, dass für den hier interessierenden Teil Luftheizung im
ersten und zweiten Betriebsjahr noch deutlich höhere Werte als im letzten Jahr zu verzeichnen
(126,4 bzw. 128,1 zu 108,8 kWh/(m² � a)) waren. Erst im letzten Jahr sind die Verbräuche
geringer, liegen dennoch mit 108,8 kWh/(m² � a) etwas höher als der veranschlagte Wert mit 94,6
kWh/(m² � a). Die Überschreitung mit ca. 15 % kann für ein solches Projekt mit den relativ hohen
Anforderungen an eine effektive Betriebsführung als sehr gut angesehen werden. Andererseits sind
auch die oben bereits erfolgten Ausführungen zu dem Vergleich an sich zu beachten.
FG BAU UND UMWELT
Tabelle 6.2.1
Primär
Sekundär
Gas-Anteil
Heizung
Gas-Anteil
WWB
51
Jahresverbräuche 1999-2001
1999
2000
2001
Gas
m³
27.025,8
27.356,8
23.447,8
Heizwert
kWh/m³
10,91
10,87
10,92
Gas
kWh
294.777
297.419
256.145
bzgl. Wohnfläche
kWh/m²
169
171
147
bzgl. Nutzfläche
kWh/m²
153
154
133
HK1 = Heizen
bzgl. Wohnfläche
bzgl. Nutzfläche
kWh
kWh/m²
kWh/m²
192.990
111
100
194.946
112
101
170.333
98
88
HK2 = WWB
bzgl. Wohnfläche
bzgl. Nutzfläche
Summe
kWh
kWh/m²
kWh/m²
kWh
40.000
23
21
232.990
39.430
23
20
234.376
37.287
21
19
207.620
Anteil WWB
bzgl. Wohnfläche
bzgl. Nutzfläche
%
kWh/m²
kWh/m²
17,2
140,4
126,4
16,8
142,2
128,1
18,0
120,8
108,8
bzgl. Wohnfläche
kWh/m²
29,1
28,8
26,4
bzgl. Nutzfläche
kWh/m²
26,2
25,9
23,8
%
79,0
78,8
81,1
Anteil Sekundär/Primär
Wohnfl., m²
Nutzfl., m²
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
1.739,60
1.931,64
Die aufgeführten Werte weisen gleichzeitig aber auch auf Reserven und Möglichkeiten zur
weiteren Effektivitätserhöhung der gesamtem Systemlösung hin. Die wesentlichsten sind in diesem
Zusammenhang:
- weitere Optimierung des gesamten Betriebsregimes insbesondere hinsichtlich der
Umschaltpunkte zwischen den einzelnen Wärmequellen (Wärmerückgewinnung,
Solarenergienutzung, zentrale Nacherwärmung). Da dies aufgrund der gegenwärtig
bestehenden Einzellösung nur empirisch in Erfahrung gebracht werden kann, ist dazu beim
Gebäudebetreiber oder seinem Beauftragten eine direkte Zugriffsmöglichkeit auf die in der
Anlage vorhandenen Informationen (Trends, Momentanwerte) zu schaffen (Kopplung eines
Rechners mit dem Leitrechner der Anlage).
- Lösung des Problems der Ineffizienz der Gaskesselanlage (in Verbindung mit
vorangegangenem Anstrich). Die Möglichkeiten des engeren Einbeziehens der
Kesselsteuerung in die Steuerung der gesamten Systemlösung konnten im Rahmen des
Projektes mit dem Kesselhersteller noch nicht zufriedenstellend gelöst werden.
- Eine weitere Reduzierung des Gasverbrauches könnte zweifelsohne erreicht werden, wenn
es gelänge, die der technischen Planung zugrunde gelegten Innentemperaturen von 21 - 22
°C nicht dauerhaft überschreiten zu müssen (s. auch Pkt. 6.4 Temperaturverhalten). Das
teilweise Bestreben der Mieter, Innentemperaturen über 22 - 23°C zu realisieren und dafür
nicht von der individuellen Möglichkeit Gebrauch zu machen, diese Nacherwärmung über
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
52
den im Lüftungsmodul installierten elektrischen Nacherwärmer (max.
Leistungsanforderung 70 W) mit der damit verbundenen Einzelkostenabrechnung zu
praktizieren, veranlasste den Gebäudeeigentümer eine generelle Anhebung der
Zulufttemperatur umzusetzen. Nachteilig wirkt sich hier die Installation eines roten
Lämpchens in das Lüftungsmodul aus, das dem Nutzer den Betrieb der Nacherwärmung
signalisiert. Die damit einhergehende elektrische Nacherwärmung der Zuluft wurde vom
Mieter nicht akzeptiert. Auch ein Aufzeigen der Geringfügigkeit der damit einhergehenden
Kosten führte nicht zum Erfolg.
Der erfasste Warmwasserverbrauch liegt mit 26,2 - 23,8 kWh/(m² � a) etwas unter dem
errechneten Wert von 29,3 kWh/(m² � a) und erreicht erst nach der energetischen Sanierung einen
Anteil von 17 - 18 %. Die dabei in den einzelnen Monaten des Jahres anzutreffenden Relationen
der Anteile Heizung und Warmwassererwärmung sind in der nachfolgenden Tabelle 6.2.2
ausgewertet. Dabei wurden auch die Angaben der VDI 2067 in die Betrachtung einbezogen.
Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass der Jahresanteil Heizung der Monate Mai-August 2001 mit
knapp 2% (ta,m05-083) = 18,0 °C, S= 4,8 kWh/m²�d) deutlich unter den VDI-Angaben von 8% liegt.
Im Jahr 1999 betrug der Anteil wiederum noch 17% ( ta,m05-08= 18,2 °C, S= 4,7 kWh/m²�d). Im Jahr
2000 lag der Anteil bereits bei 10% (ta,m05-08= 17,7 °C, S= 4,0 kWh/m²�d). Über den gesamten
Zeitraum gesehen waren die klimatischen Bedingungen ähnlich, so dass die geringer gewordenen
Heizungsanteile der angeführten Sommermonate ihre Ursachen einerseits in der besseren
Anlageneinregulierung und -steuerung haben und andererseits mit einem veränderten
Nutzerverhalten zumindest für diese Monate erklärbar sind.
Tabelle 6.2.2:
Monat
3)
Monatlicher Heizwärmeverbrauch im Jahr 2001
Heizung WWB
kWh
kWh
01/01
02/01
03/01
04/01
05/01
06/01
07/01
08/01
09/01
10/01
11/01
12/01
30.677
27.003
26.564
17.537
2.443
515
31
0
5.281
12.558
21.951
25.773
Summe
170.333
3.154
3.295
3.729
3.451
2.876
2.850
2.519
2.417
2.963
3.104
3.278
3.651
Summe
kWh
Anteil
WWB
%
Anteil WWB/
Jahresverbrauch
%
Anteil Heizung/
Jahresverbrauch
%
Anteil Heizung/
Jahresverbrauch
DIN 2067-1, %
33.831
30.298
30.293
20.988
5.319
3.365
2.550
2.417
8.244
15.662
25.229
29.424
9,3
10,9
12,3
16,4
54,1
84,7
98,8
100,0
35,9
19,8
13,0
12,4
8,5
8,8
10,0
9,3
7,7
7,6
6,8
6,5
7,9
8,3
8,8
9,8
18,0
15,9
15,6
10,3
1,4
0,3
0,0
0,0
3,1
7,4
12,9
15,1
17
15
13
8
4
37.287 207.620
18,0
100,0
100,0
100
mittlere Außentemperatur nach DIN 2067 für die Monate Mai bis August
4
3
8
12
16
FG BAU UND UMWELT
6.3
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
53
Trinkwassererwärmung mit solarer Vorwärmung
Tabelle 6.3.1 zeigt eine Übersicht der Kalt- und Warmwasserverbräuche für alle Wohnungen in
den Jahren 1999 und 2000, sortiert nach der Wohnungsgröße4).
Mit zunehmender Wohnungsgröße und der damit verbundenen größeren Mieterzahl nimmt der
Anteil Warmwasser am gesamten Wasserverbrauch geringfügig ab (ca. 29% bis ca. 22%).
Individuell gibt es hierbei jedoch große Unterschiede. In der Regel war der Verbrauch im Jahr
2000 geringer als im Jahr 1999 (s. auch Tabelle 6.3.2).
Tabelle 6.3.1:
Wohnungsweiser Wasserverbrauch der Jahre 1999 und 2000
Verbrauch WW
in l/(WE � d)
Verbrauch KW
in l/(WE � d)
1999
13,45
2000
10,36
1999
27,75
2000
25,44
1999
43,62
2000
40,38
1999
19,7%
2000
23,0%
26,85
19,82
19,37
15,06
90,77
53,85
52,76
37,31
116,05
73,67
72,13
52,37
36,4%
28,6%
37,0%
29,4%
Min
2-RaumMax
Wohng.
Mittel
6,52
69,45
10,22
59,54
35,59
150,63
33,83
150,93
42,11
192,30
57,08
180,08
15,5%
38,4%
15,8%
40,7%
35,35
32,10
85,04
84,67
120,39
116,78
27,7%
28,3%
Min
3-RaumMax
Wohng.
Mittel
26,41
22,16
75,21
65,16
101,62
88,36
12,7%
11,4%
101,95
50,68
85,14
43,91
201,10
143,14
174,97
131,08
254,05
193,82
229,18
174,99
40,1%
26,2%
37,1%
25,0%
51,40
95,34
92,73
94,32
179,18
346,85
332,54
357,38
230,58
440,47
426,86
450,11
21,3%
22,3%
20,6%
22,1%
80,12
93,52
286,16
344,96
366,27
438,48
21,9%
21,3%
Wohnungsparame
ter
Min
1-RaumMax
Wohng.
Mittel
Min
4-RaumMax
Wohng.
Mittel
Verbrauch KW+WW
in l/(WE � d)
Anteil WW an
Wasser gesamt
Tabelle 6.3.2: Verbrauchsdaten der Trinkwassererwärmung von 1999 bis 2001
Parameter/Verbräuche
WW-Temperatur [°C]
Temperaturhub [K]
Zapfmenge [m3]
Wärmeverbrauch [kWh]
spezifischer Wärmeverbrauch [kWh/(m² � a)]
4)
1999
2000
2001
56,9
40,6
463,2
40.000
20,7
57,1
39,9
398,5
39.430
20,4
57,5
41,1
448,6
37.287
19,3
In den jeweiligen statistischen Angaben bleiben die von zeitweiligem Leerstand betroffenen
Wohnungen unberücksichtigt, wobei es sich dabei mitunter nur um 1 Monat (real also ein noch
kleinerer Zeitraum) handelt.
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
FG BAU UND UMWELT
54
Der mittlere Warmwasserverbrauch pro Wohnung und Tag liegt für den gesamten Zeitraum für
1-Raum-Wohnungen
bei 17,4 l/(WE � d)
2-Raum-Wohnungen
bei 33,7 l/(WE � d)
3-Raum-Wohnungen
bei 47,3 l/(WE � d)
4-Raum-Wohnungen
bei 86,8 l/(WE � d).
Der Anstieg zwischen 3- und 4-Raum-Wohnung erscheint dabei überproportional groß.
Für das gesamte Gebäude betrug der Warmwasserverbrauch 1999 1,3 m³/d und ging im Jahr 2000
auf 1,1 m³/d zurück.
Nach VDI 2067 Blatt 12 liegen die Mittelwerte für den Tagesverbrauch pro Kopf in
Mehrfamilienhäusern bei einer WW-Temperatur von 60 °C zwischen 18 und 36 l/(d·Person). Die
im Gebäude realisierte Zapftemperatur ist etwas niedriger, so dass sich der zu erwartende
Verbrauch entsprechend erhöht. Bei dem untersuchten Gebäude liegt diese Kenngröße auf jedem
Fall im unteren Bereich. Bei den 1-Raum-Wohnungen kann man in der Regel von einem Mieter
ausgehen, bei den 4-Raumwohnungen werden es meist 4 Personen sein. Damit wäre der
spezifische Wert 17,4 bzw. 21,7 l/(d � Person). Insgesamt liegt der spezifische Verbrauch unter den
Werten der VDI 2067 und entspricht damit der in [WITTENBERG] und [FÜRST] festgestellten
Tendenz.
Abbildung 23: Monatlicher Wärmeverbrauch je WE für die Trinkwassererwärmung (2001)
12/01
11/01
10/01
09/01
08/01
07/01
06/01
05/01
04/01
03/01
02/01
140
130
120
110
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
01/01
Wärmeverbrauch für WWB [kWh/(WE*Monat)]
Der tägliche mittlere Wärmeverbrauch über die Jahre 1999 bis 2001 liegt für das gesamte Gebäude
bei einem Zapfvolumen von 40 l/(d·WE) bei ca. 106 kWh. Abbildung 23 zeigt den monatlichen
Wärmeverbrauch für die Warmwasserbereitung pro WE. In der Jahresverteilung findet sich auch
die bereits in anderen Gebäuden beobachtete Tendenz wieder, wonach von Jahresbeginn bis zum
Monat März der Wärmeverbrauch für Warmwasser steigt, um danach in den Sommermonaten
merklich abzunehmen.
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
FG BAU UND UMWELT
•
55
Solarer Beitrag zur Trinkwassererwärmung
Ausgehend vom solaren Angebot für den konkreten Standort kann über den Wirkungsgrad der
Luftkollektoranlage das mittlere tägliche solare Wärmepotential, welches für die
Trinkwassererwärmung zur Verfügung steht, abgeschätzt werden. In Abb. 24 ist das mittlere
tägliche Strahlungsangebot für die zur Trinkwassererwärmung zur Verfügung stehende DachKollektorfläche von 40 m2 für die Jahre 1999, 2000 und 2001 (nicht vollständig) dargestellt.
Da die Luftkollektoranlage vorrangig der Heizung dient und die solare Trinkwassererwärmung erst
in Betrieb genommen werden soll, wenn kein Wärmebedarf für die Heizung vorliegt bzw. dieser
über die Fassadenkollektoren abgedeckt werden kann, ist die mögliche Nutzung der solaren
Trinkwassererwärmungsanlage etwa auf die Monate April bis Oktober beschränkt. Die mittlere
tägliche Einstrahlung in den Monaten April bis September kann mit 4,1 kWh/(m2·d) bzw. bei einer
solaren Empfangsfläche von 40 m2 mit 164 kWh/d angesetzt werden.
Der Wirkungsgrad der eingesetzten Luftkollektoren („GRAMMER“) wurde in [FECHNER] in
Abhängigkeit eines Quotienten der Temperaturdifferenz zwischen Kollektoraustrittstemperatur
und Umgebungstemperatur zur Solareinstrahlung dargestellt. Im Bereich von 0,043 bis
0,07 K/(W/m²) beträgt der Wirkungsgrad für eine Globalstrahlung von ca. 900 W/m² 0,58 bis 0,43.
Der entsprechende Temperaturhub liegt dabei zwischen 30 und 52 K.
250
225
200
175
kWh/d
150
125
100
75
50
25
1 9 9 9 S, kWh/d-DK
2 0 0 0 S, kWh/d-DK
Dez
Nov
Okt
Sep
Aug
Jul
Jun
Mai
Apr
Mrz
Feb
Jan
0
2 0 0 1 S, kWh/d-DK
Abbildung 24: Mittleres tägliches Strahlungsangebot über Dachkollektorfläche
Unter Zugrundelegung eines mittleren Kollektorwirkungsgrades von 0,52 und von Wärmeverteilungsverlusten über die Lüftungsleitungen (auf dem Dach) und Wasserleitungen (vom Dach zu
den Pufferspeichern in den Keller) in Höhe von etwa 10 % kann an einem mittleren Sonnentag
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
FG BAU UND UMWELT
56
theoretisch eine Wärmemenge von
Q
Laden
= Q
Solar
⋅η
Kollektor
⋅η
= 164 kWh ⋅ 0,52 ⋅ 0,9 ≈ 77 kWh
Verteilung
bereit gestellt werden. Diese Wärmemenge wird über den Tag im Pufferspeicher akkumuliert.
Entsprechend der Beziehung
QSpeicher = V Speicher ⋅ ( ρ ⋅ c) Wasser ⋅ ∆t Wasser
ist das zur Speicherung notwendige Wasservolumen vom möglichen Temperaturhub im Speicher
∆tWasser abhängig. Dieser wird durch das Temperaturniveau der solar erwärmten Luft einerseits und
das Temperaturniveau des zu erwärmenden Trinkwassers andererseits begrenzt. Im vorliegenden
Fall sind während der Betriebszeit der solaren WWB luftseitig Temperaturen von maximal 65 ...
70°C und trinkwasserseitig am Eintritt in den Wärmetauscher von durchschnittlich 17 ... 21°C zu
erwarten.
80
V solar ca. 525 m³/h
70
60
50
40
30
20
10
t,Dachk-aus
t,KW
23:00
22:00
21:00
20:00
19:00
18:00
17:00
16:00
15:00
14:00
13:00
12:00
11:00
10:00
9:00
8:00
7:00
6:00
5:00
4:00
3:00
2:00
1:00
0:00
0
t-Solarsp. oben
Abbildung 25: Beispielhafter Verlauf der Speicherladung (24.06.2001)
In Abbildung 25 ist ein für die Speicherladung typischer Verlauf dargestellt. Es ist zunächst
ersichtlich, dass in den Nachtstunden zunächst keine großen Zapfungen erfolgten und sich somit
das „stehende“ Kaltwasser erwärmen konnte. Weiterhin ist erkennbar, dass die Beladung des
Speichers verzögert zum Solarangebot vonstatten geht.
Aus verschiedenen Gründen kann der mögliche solare Wärmeeintrag für die Warmwasserbereitung
nicht in vollem Umfang genutzt werden:
FG BAU UND UMWELT
S
S
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
57
Die Höhe des gezapften Warmwasservolumens korreliert nicht immer mit dem solaren
Angebot, d.h. die am jeweiligen Vortag akkumulierten solaren Einträge werden durch einen
geringen Warmwasserverbrauch (z.B. Urlaubszeit, Wohnungsleerstand) nicht in Anspruch
genommen, so dass eine weitere Beladung - wenn überhaupt - erst bei einem hohen Strahlungsangebot möglich ist.
Während des Betriebes der Speicherentladung kann es unter ungünstigen Voraussetzungen zu
Speicherdurchmischungen kommen, was zu einer Reduzierung der täglich speicherbaren
Wärmemenge führt. So führen die Ein- und Ausschaltbedingungen (Testläufe der Entladepumpe bei Erreichen einer Mindesttemperaturdifferenz zwischen Pufferspeicher und Trinkwasserzufluss) bei geringen oder fehlenden Warmwasserzapfungen zu einer allmählichen
Umschichtung im Pufferspeicher, d.h. in den kalten Bereich wird nicht oder unzureichend
abgekühltes Wasser aus dem warmen Bereich transportiert. Dies hat insbesondere in Zeiten
geringer Zapfmengen zur Folge, dass das zwecks Erwärmung zum Luftkühler transportierte
Pufferspeicherwasser bereits vorgewärmt ist und damit weniger solare Wärme aufnehmen
kann.
Hier trifft auch wieder der Sachverhalt zu, der bereits in [WITTENBERG] ausgewertet wurde.
Die Regelung der Pufferspeicher-Entladepumpe wurde inzwischen auch in entsprechenden
Fachveröffentlichungen der letzten Zeit thematisiert. Der wesentliche Unterschied zur vorhandenen
Lösung liegt darin, dass statt der Testläufe der Entladepumpe eine Inbetriebnahme der Entladepumpe über einen trinkwasserseitigen Strömungssensor erfolgt. Dieser Strömungssensor kann
zwar ein relativ preiswerter, aber häufig ungenauer Paddelschalter sein. Die bessere Variante wäre
ein Kaltwasserzähler (mit Impulsausgang), dessen Impulsfrequenz für die Drehzahlregelung der
Pufferspeicher-Entladepumpe genutzt wird. Hier sind aber neben den Kosten dieser Variante die
zusätzlichen Druckverluste durch den Kaltwasserzähler auf der Trinkwasserseite (z.B. MehrstrahlFlügelrad-Wasserzähler QN10 von Spanner-Pollux: 7 kPa bei 6000 l/h) zu berücksichtigen. Eine
Messung des Mindestfließdruckes an der ungünstigsten Warmwasser-Entnahmestelle ist vor der
Realisierung dieser Variante empfehlenswert, um späteren Versorgungsproblemen vorzubeugen.
6.4.
Temperaturverhalten einzelner Wohnungen
Die Raumtemperaturen aller mittels Zuluft beheizter Räume werden von der GLT erfasst und in
Zusammenhang mit dem jeweils eingestellten Sollwert zur Regelung der Zuluftklappen verwendet.
Die Wohnräume und die Küchen befinden sich auf der Nordseite des Gebäudes; Kinderzimmer,
Schlafzimmer und die Wohn-/Schlafräume der 1-Raum-Wohnungen liegen auf der Südseite des
Gebäudes.
Da die Wohnungen vor der Sanierung dezentral mittels Kohle-Öfen beheizt wurden und kein
nennenswerter Mieterwechsel vonstatten ging, war zu erwarten, dass von den Mietern relativ
niedrige Raumtemperaturen gewünscht werden. Die Realität sieht allerdings anders aus.
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
58
In Tabelle 6.4.1 sind die mittleren Monatswerte der Innentemperaturen der einzelnen Raumkategorien und deren minimale und maximale Abweichungen stellvertretend für das Jahr 1999
dargestellt. Insgesamt ist dabei zu erkennen, dass die gemessenen Raumtemperaturen für alle Nutzungstypen, abweichend von der Erwartung, ungewöhnlich hoch sind. Stichprobenartige ambulante Messungen bestätigten die aufgezeichneten Messwerte.
Das Temperaturniveau der Wohnräume ist zwar erwartungsgemäß noch etwas höher als in den
anderen Räumen, der Unterschied beträgt jedoch nur wenige Zehntel Kelvin.
Für die einzelnen Nutzungstypen existiert entsprechend nachfolgender Übersicht jeweils ein relativ
großer Temperaturbereich. Der Schwerpunkt liegt, wie aus Tabelle 6.4.1, dabei dennoch auf dem
Bereich der höheren Temperaturen:
Wohnräume
Schlafräume
Kinderzimmer
Küchen
Wohnung gesamt
19,7 °C
18,4 °C
19,8 °C
18,4 °C
19,3 °C
...
...
...
...
...
27,7 °C
27,5 °C
27,1 °C
26,9 °C
27,7 °C
Während die Maximalwerte in verschiedenen Wohnungen gemessen wurden, traten die Minimalwerte alle in Wohnung 1 auf. Diese Wohnung fällt ohnehin durch häufiges Lüften auf, was auf
Grund des vorhandenen Luftheizungssystems aus hygienischer und bauphysikalischer Sicht
eigentlich nicht notwendig wäre. Hier sind vermutlich traditionelle Verhaltensweisen verstärkt von
Bedeutung.
Tabelle 6.4.1: Monatsmitteltemperaturen 1999
Wohnraum
Schlafraum
Kinderzimmer
Küche
mittlere
Wohnungstemperatur
min
max
mittel
min
max
mittel
min
max
mittel
min
max
mittel
min
max
mittel
Jan
Feb März April
20,1 19,7 19,9 21,2
25,8 25,6 25,7 26,0
24,0 23,4 23,8 24,5
18,4 19,4 18,6 20,1
25,7 25,1 25,3 26,7
23,1 22,8 23,1 24,1
20,0 19,8 20,0 21,7
25,1 24,8 25,2 26,0
23,5 23,2 23,6 24,6
18,5 18,4 19,0 20,3
25,7 25,2 25,2 26,2
24,0 23,3 23,6 24,4
19,3 19,3 19,4 20,8
25,3 24,9 25,0 25,9
23,7 23,2 23,5 24,4
Temperaturen [°C] 1999
Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov
21,6 21,8 23,5 22,2 21,5 20,5 21,5
27,0 27,7 28,4 27,8 27,5 27,0 27,7
24,9 25,0 26,0 25,5 25,1 24,3 24,7
21,1 21,7 23,4 22,4 21,6 18,8 19,4
26,7 27,2 28,5 28,2 27,6 26,5 27,5
24,5 24,7 25,9 25,3 24,8 23,5 23,6
22,4 22,8 24,5 22,1 21,7 20,4 21,2
26,4 27,0 28,0 27,8 27,1 25,7 26,0
24,8 24,9 26,1 25,6 25,1 24,0 23,9
21,5 22,0 23,8 22,6 21,9 19,9 19,6
26,7 27,3 28,2 27,5 27,4 26,8 26,8
24,6 24,9 25,9 25,3 24,9 24,0 24,3
21,6 22,1 24,0 22,8 22,1 20,2 20,7
27,0 27,7 28,4 27,8 27,5 26,8 27,2
24,8 25,0 26,1 25,5 25,1 24,1 24,3
Dez
20,7
26,7
24,5
19,9
26,2
23,3
20,6
25,9
23,7
19,2
26,9
24,0
20,4
26,6
24,1
Geschoss
1
2
4
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Heizzeit 1999
Min
Max
Mittel
19,3
25,0
22,9
19,3
24,9
22,6
19,4
25,0
23,0
20,8
25,4
23,7
21,6
25,4
24,0
22,1
25,4
24,5
24,0
26,8
25,8
22,9
26,2
25,1
22,1
25,5
24,6
20,2
24,7
23,2
20,7
25,1
23,5
20,4
25,0
23,3
23,4
Min
Max
Mittel
22,4
25,0
23,6
21,6
24,7
23,3
22,0
24,2
23,6
23,0
24,9
24,1
23,6
25,5
24,4
23,8
25,8
24,6
25,1
27,1
26,0
24,2
26,7
25,5
22,3
25,8
24,7
21,1
24,9
23,7
21,4
27,2
24,2
21,2
25,5
23,8
23,9
Min
Max
Mittel
22,6
25,1
23,9
22,4
24,6
23,5
22,8
24,7
23,8
23,5
25,8
24,7
24,1
25,8
25,0
23,1
25,7
24,8
24,3
26,7
25,8
24,4
26,7
25,5
24,2
26,2
25,2
23,5
25,5
24,4
23,4
26,3
24,6
23,3
25,9
24,4
24,4
Min
Max
Mittel
23,2
25,3
24,2
22,7
24,8
23,4
22,5
25,0
23,9
23,1
25,9
25,0
24,0
27,0
25,8
24,6
27,7
26,2
25,5
28,4
27,0
24,8
27,8
26,3
24,6
27,5
26,0
23,4
26,8
25,1
23,6
26,8
24,9
24,1
26,6
24,9
24,8
Tage
31
28
31
30
31
30
31
31
30
31
30
31
273
Tabelle 6.4.3: Bereiche der monatlichen Wohnungsmitteltemperaturen in exponierter Lage bzw. innenliegend im Jahr 1999
Lage
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Heizzeit 1999
außen
(EG, DG,
Giebel)
Min
Max
Mittel
19,3
25,3
23,5
19,3
24,9
22,9
19,4
25,0
23,4
20,8
25,9
24,3
21,6
27,0
24,9
22,1
27,7
25,2
24,0
28,4
26,3
22,9
27,8
25,6
22,1
27,5
25,2
20,2
26,8
24,2
20,7
26,8
24,2
20,4
26,6
24,0
24,1
innen
Min
Max
Mittel
22,5
25,1
24,1
22,7
24,7
23,8
23,2
24,7
24,0
23,1
25,8
24,7
23,9
25,8
24,9
23,9
25,8
25,0
25,1
27,1
26,1
24,7
26,7
25,8
22,3
26,2
25,2
21,1
25,5
24,2
21,4
27,2
24,7
21,2
25,9
24,4
24,4
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland - 59
3
Jan
FG BAU UND UMWELT
Tabelle 6.4.2: Bereiche der monatlichen Wohnungsmitteltemperaturen der einzelnen Geschosse im Jahr 1999
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
60
Da die Zuluftklappen in den Lüftungsmodulen unterhalb der Fensterbank mit den Fensterkontakten gekoppelt sind, ergeben sich bei häufigen und langanhaltenden Fensteröffnungen durch die
dann jeweils unterbrochene Heizung zwangsläufig geringere Temperaturen. Der gleiche Effekt
lässt sich natürlich auch mit geringer Sollwerteinstellung erzielen.
In Tabelle 6.4.2 sind die Innentemperaturen in Abhängigkeit von der Geschossigkeit aufgeführt.
Danach zeigen Betrachtungen zur Lageabhängigkeit der einzelnen Wohnungen zunächst einen
schwach fallenden Temperaturverlauf vom obersten Geschoss zum Erdgeschoss, der sich mit einer
Abkühlung der Zuluft in Strömungsrichtung trotz hoher Wärmedämmung erklären ließe. Durch
die Raumtemperaturregelung mittels Sollwerttemperatur/ Zuluft dürfte dieser Effekt jedoch nicht
wirksam werden. Die Betrachtung der Temperaturverteilung innerhalb der einzelnen Kategorien
weist jedoch eher auf den Einfluss der jeweiligen Nutzer hin (s. Abbildung 26-29).
t, °C
In den nachfolgenden vier Diagrammen ist der Sachverhalt für die einzelnen Geschosse noch
einmal grafisch sichtbar gemacht. Dabei wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit jeweils nur zwei
Monatstemperaturen für die Wintermonate (Februar und Dezember) und zwei Werte für die
Übergangszeit (Mai und September) berücksichtigt. Die höchsten Innentemperaturen treten dabei
in den Monaten der Übergangszeit auf.
28
27
26
25
24
23
22
21
20
19
18
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
Wohnung
Feb
Abbildung 26:
Mai
Sep
Dez
Wohnungstemperaturen Erdgeschoss Heizperiode 1999
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
FG BAU UND UMWELT
t, °C
28
27
26
25
24
23
22
21
20
19
18
0
1 2
3
4 5
6
7 8
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
Wohnung
Feb
M ai
Sep
Dez
Abbildung 27: Wohnungstemperaturen 1.OG Heizperiode 1999
t, °C
28
27
26
25
24
23
22
21
20
19
18
0
1 2
3
4 5
6
7 8
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
Wohnung
Feb
M ai
Sep
Abbildung 28: Wohnungstemperaturen 2.OG Heizperiode 1999
Dez
61
t, °C
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
62
28
27
26
25
24
23
22
21
20
19
18
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
Wohnung
Feb
Abbildung 29:
Mai
Sep
Dez
Wohnungstemperaturen 3.OG Heizperiode 1999
In Tabelle 6.4.3 sind die Wohnungsmitteltemperaturen des Jahres 1999 in Abhängigkeit von der
Lage der Wohnungen im Gebäude (Erd-, Dachgeschoss bzw. zum Giebel grenzend) und im Mittelagebereich aufgeführt. Mit den mittleren Temperaturen 24,1°C und 24,4°C kann auf eine
ausgeglichene, wenn auch auf einem hohen Temperaturniveau befindliche, Verteilung unabhängig
von der Lage im Gebäude geschlossen werden.
6.5.
Hilfsenergieverbrauch
Zum Erfassen der Hilfsenergie wurden für den Elektroenergieverbrauch von Heizungs- und
Lüfterzentrale jeweils separate Zähler eingebaut. Die elektrische Nachheizung in den Lüftungsmodulen der einzelnen zu beheizenden Räume wird über die Wohnungszähler erfasst. In der GLT
wird nur das Ein- bzw. Ausschalten der individuellen Nacherwärmung registriert.
Der Elektroenergieverbrauch der Lüfterzentrale ist wie erwartet bedeutend größer als der für die
Heizung (s. Tabelle 6.5.1) und beträgt etwa das Fünffache.
Tabelle 6.5.1:
Elektroenergieverbrauch für Heizung und Lüftung
Heizungszentrale
Lüftungszentrale
kWh
kWh/m² Nutzfl.
kWh
kWh/m² Nutzfl.
1999
4.387
2,3
24.139
12,5
2000
4.801
2,5
22.943
11,9
2001
4.184
2,2
20.467
10,6
Mittelwert
4.457
2,3
22.516
11,7
In Abbildung 30 sind beispielhaft die Elektroenergieverbrauchswerte über die Monate für die
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
63
Heiz- und für die Lüfterzentrale im Jahre 2000 dargestellt. Während in den Wintermonaten ein
relativ ausgeglichenes Verbrauchsniveau zu verzeichnen war, gibt es in den Übergangs- und
Sommermonaten nicht nur ein zeitweises, starkes Absinken dieser Werte, sondern auch Erhöhungen, die mit der Inanspruchnahme höherer Leistungen nach mehr oder weniger längeren Stillstandszeiten in Verbindung stehen.
Aus der Abbildung ist auch ersichtlich, dass im Jahr 2000 für die Heizung insbesondere in den
Sommermonaten ein Einsparpotential vorhanden war. Dieses wurde im Jahr 2001 weitgehend
genutzt.
80
75
70
65
60
55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
01.01.00
11.01.00
21.01.00
31.01.00
10.02.00
20.02.00
01.03.00
11.03.00
21.03.00
31.03.00
10.04.00
20.04.00
30.04.00
10.05.00
20.05.00
30.05.00
09.06.00
19.06.00
29.06.00
09.07.00
19.07.00
29.07.00
08.08.00
18.08.00
28.08.00
07.09.00
17.09.00
27.09.00
07.10.00
17.10.00
27.10.00
06.11.00
16.11.00
26.11.00
06.12.00
16.12.00
26.12.00
kWh/d
Für die Lüftung konnte zwar der Verbrauch kontinuierlich gesenkt werden, ist allerdings nach wie
vor zu hoch.
Elt-Verbr. Hzg.
Elt-Verbr. LZ
Abbildung 30: Elektroenergieverbrauch der Heiz- und Lüfterzentrale im Jahr 2000
Tabelle 6.5.2:
Elektroenergieverbrauch für Lüftung, spezifisch
kWh/a
m³/h5)
W/(m³/h)
1999
24.139
8.648
0,37
2000
22.943
7.812
0,39
2001
20.467
7.129
0,38
Mittelwert
22.516
7.863
0,38
Tabelle 6.5.2 zeigt noch einmal den Zusammenhang zwischen Elektroenergieverbrauch für die
Lüfterzentrale und den mittleren Gesamtvolumenströmen. In den Verbrauchswerten sind jedoch
ebenfalls die Arbeitswerte für alle Antriebe der Lüfterzentrale enthalten.
5)
Jahresmittel aller Ventilatoren
FG BAU UND UMWELT
6.6
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
64
Luftführungssystem (Auswertung der Thermografie)
Um in den Wohnungen eine optimale Raumdurchströmung von den Außenwänden zu den
Ablufterfassern im innenliegenden Nassbereich zu ermöglichen, wurden die Zuluftkanäle auf der
Fassade in der Wärmedämmung verlegt. Die Integration der Zuluftkanäle ist bei einer flachen
Fassade mit einer Minderung der Dämmdicke in diesen Bereichen verbunden. Da die Zuluftkanäle
von erwärmter Luft durchströmt werden, sind die Verlegebereiche mit reduzierter Wärmedämmung jedoch nicht als Wärmebrücken im eigentlichen Sinne zu werten. Vielmehr handelt es sich
hier um Wärmeverluste von warmluftdurchströmten Kanälen.
Die Wärmeverluste der Fassadenkanäle werden je nach Außenlufttemperatur und außenlufttemperaturabhängiger Zulufttemperatur einerseits an das Gebäudeinnere und andererseits an die
Umgebung abgegeben. Im ersten Fall werden die Außenwände auf der Innenseite in Abhängigkeit
von der Zulufttemperatur geringfügig erwärmt. Im zweiten Fall handelt es sich um reale Wärmeverluste. Auf der Grundlage der Summenhäufigkeit der Außentemperaturen von Berlin nach DIN
4710 und der Sollwertkurve für die Zulufttemperatur können bei dem vorliegenden Wandaufbau
die o.g. Anteile der Wärmeverluste der Zuluftkanäle abgeschätzt werden. So sind nur ca. 2/3 der
Wärmeverluste der Zuluftkanäle echte Wärmeverluste an die Umgebung.
Abbildung 31:
Nordfassade mit Zuluftkanälen in der Wärmedämmung
Thermografie-Aufnahmen der Gebäudefassade bestätigen die Wärmeverlustabschätzung. Bei einer
Außenlufttemperatur von 0°C wurden auf der mit normaler Wärmedämmung versehenen Fassa-
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
65
denoberfläche Temperaturen von +0,5°C und im Verlegebereich der Zuluftkanäle von (+1...
+1,3)°C gemessen.
Darüber hinaus sind in Abb. 31 Schwachstellen bei Zuluftkanaldämmung im Bereich der Drempeldurchführung zu erkennen. Diese sind zum Teil den begrenzten Möglichkeiten zur Unterbringung
der Kanaldämmung, andererseits aber auch Ausführungsmängeln geschuldet
Eine Querschnittsvergrößerung zur Erhöhung der Wärmedämmung war im vorliegenden Fall aus
statisch- konstruktiven Gründen nicht möglich.
Eine Verringerung der Wärmeverlusteffekte kann durch Verstärkung der Dämmung erreicht
werden. Damit einher geht die Lösung der Fassadengestaltung an sich, indem die Kanalführung als
gestalterisches Element genutzt werden kann.
FG BAU UND UMWELT
7.
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
66
Gesamtbewertung
Entsprechend der Zielstellung des Projektes ist eine Beurteilung der Gesamtkosten in Verbin-dung
mit den erreichten Energieeinspareffekten erforderlich. Die getätigten Investitionen sind unter
Pkt.7.1 dargestellt. Die nach den zwei Heizperioden vorliegenden Wärme- und Energiekostenabrechnungen sind unter Pkt. 7.2 aufgeführt.
7.1
Investitionskosten
Die gesamten Baumaßnahmen (mit Planung) waren mit 1.538,62 TEUR (brutto, vormalige MwSt.
15%) bzw. 1.335,84 TEUR (netto) kalkuliert worden. Die anteiligen energierelevanten Maßnahmen betrugen 948,35 TEUR (brutto) bzw. 823,02 TEUR (netto).
Realisiert wurden 1.681,7 TEUR (brutto) und damit 143,07 TEUR bzw. 9,3 % mehr. Die
energierelevanten Maßnahmen wurden mit 1.076,06 TEUR erbracht und lagen damit 127,71
TEUR (13,5 %) über den vorkalkulierten Aufwendungen.
In Tabelle 7.1.1 sind die einzelnen Kostenelemente ausgewiesen.
Tabelle 7.1.1
Investitionskosten
Gesamtkosten in EUR
Pos
netto
Maßnahme
gesamt
1
Baustelleneinrichtung
2
Rüstung
3
Vollwärmeschutz
4
energetisch
relevant
energetisch
nicht relevant
brutto
6.433,89
6.433,89
7.398,98
10.225,84
10.225,84
11.759,71
329.063,49
316.256,24
12.807,25
381.713,65
Luftkanalgestaltung und -anbindung
89.840,72
89.840,72
0,00
103.316,83
5
Tischlerarbeiten (Fenster und Türen)
143.222,56
87.974,86
55.247,70
164.705,95
6
Heizung + Sanitär
205.865,91
71.261,50
134.604,41
236.745,80
7
Lüftung
125.854,65
125.854,65
0,00
144.732,84
8
Gaszentrale
20.979,22
20.979,22
0,00
24.126,10
9
DDC- Steuerungs- und Regelsystem
102.182,22
70.083,05
32.099,18
118.531,38
10
Klappensteuerung und Fensterkontakte
für Lüftungsmodul
91.418,08
64.422,84
26.995,24
106.044,98
11
Klempnerarbeiten
47.616,37
24.570,05
23.046,32
54.758,82
12
Elektroinstallation
36.596,53
20.240,58
16.355,95
42.086,01
13
Anstricharbeiten
18.299,21
18.299,21
21.044,09
14
Mehraufwand Planung
40.305,81
40.305,81
0,00
46.351,68
1.267.904,51
931.789,51
336.115,00
Nettosumme
Bruttosumme
1.076.065,61
1.463.316,83
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
67
Die insgesamt höheren Aufwendungen resultieren in wesentlichen Teilen aus den Mehraufwendungen für die Luftkanallösung und die Ansteuerung der Klappen.
Für die energierelevante Nutzfläche von 1.931,6 m² ergeben sich aus den Baumaßnahmen somit
Nettokosten in Höhe von 632,87 EUR/m² bzw. 480,26 EUR/m² für den energierelevanten Teil. Je
WE (30 insgesamt) betragen die durchschnittlichen Gesamtkosten 40,71 TEUR und davon für
den energierelevanten Teil 30,92 TEUR.
Die Planungsmehraufwendungen des energierelevanten Kostenanteils, die in dieser Höhe zu den
förderfähigen Kosten gerechnet wurden, betrugen 40,29 TEUR.
7.2
Wärme- und Energiekosten
Entsprechend der Aufgabenstellung wurden nach Fertigstellung der Baumaßnahmen die Wärmeund Energieverbrauchswerte ermittelt. Dabei umfasste die erste Messphase den Zeitraum von
November 1998 bis zum Ende der Heizperiode 1999. In dieser Zeit wurden die Anlagen eingefahren und die Funktionalität aller Anlagenteile geprüft und in ihrem Zusammenwirken mit den
Systemkomponenten erprobt. Der damit einhergehende Wärme - und Energieverbrauch lag noch
deutlich höher als angestrebt.
In der nachfolgenden Heizperiode Herbst 1999 bis Frühjahr 2000 wurde auf das Erreichen des
"Normalbetriebes" orientiert, d.h. dass die Betriebsweise der Anlagen insbesondere auf die
Projektparameter bzgl. der Innentemperaturen (laut Auftraggeber 21°C) ausgerichtet wurden
(Vorlauftemperaturfestlegung für die Zuluft des Luftheizungssystems in Abhängigkeit von der
Außentemperatur).
Dabei konnte zwar zunächst der Wärme- und Energieverbrauch gesenkt werden, gleichzeitig
stiegen aber die Anforderungen der Nutzer an die Gewährleistung höherer Innentemperaturen
ohne dass dabei ein eigenständiges Nachheizen über den dafür im Lüftungsmodul vorgesehenen
elektrischen Nacherwärmer geringer Leistung (max. 70 W) von den Nutzern akzeptiert wurde.
Wie unter Pkt. 6.2 ausgeführt, wirkte sich das Vorhandensein der roten Kontrolllampe nachteilig
auf das Nutzerverhalten aus. Das daraufhin veranlasste Anheben der Zulufttemperatur kompensierte teilweise die Optimierungseffekte, so dass die Verbrauchsreduzierung geringer als angestrebt ausfiel. Unter Punkt 6 wurden die dabei erzielten energierelevanten Ergebnisse diskutiert.
Die damit einhergehenden kostenmäßigen Aussagen werden an dieser Stelle aufgezeigt.
Die Ausgangswerte der nachfolgenden Kostenbetrachtung sind aus Tabelle 6.2.1 unter Punkt 6.2
zu ersehen.
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
68
Die auf diesen Verbrauchsdaten fußenden kostenmäßigen Auswirkungen sind in der nachfolgenden Tabelle 7.2.1 dargestellt.
Tabelle 7.2.1:
Heizkosten
Kosten in EUR/(m² Wohnfläche1) * Monat)
1999
2000
2001
Heizung, Lüftung, WWB (Gas)
0,342
0,400
0,469
davon für
- Grundpreis
- Verbrauch Heizung
0,027
0,261
0,028
0,310
0,029
0,361
- Verbrauch WWB
0,054
0,062
0,079
Messservice
0,037
0,039
0,038
davon für
- Ermittlung Werte WW
- Miete IMW
- VES Gebühr
0,006
0,022
0,009
0,007
0,022
0,010
0,007
0,022
0,009
Betriebsstrom
Wartung
0,215
0,040
0,179
0,130
0,134
0,089
-Service
-Schornsteinfeger
0,020
0,020
0,094
0,036
0,060
0,029
5
Netto
0,635
0,748
0,731
6
Mehrwertsteuer
0,102
0,120
0,117
7
Brutto
0,736
0,868
0,848
1
2
3
4
Wohnfläche
1)
1.739,60
Danach sind dem Verbrauch des Gebäudes mit der Luftheizungsanlage incl. der gesamten Betriebsstromkosten (der Anteil, der auf die Trinkwassererwärmung mit der Solarnutzung entfällt,
ist dabei enthalten) von 1999 bis 2001zunächst 75 % der Gesamtnettokosten im Jahr 2000 65 %
und im Jahr 2001 68 % zuzurechnen (Tabelle 7.2.2).
Tabelle 7.2.2
Anteil Heizenergieverbrauch
Kosten in EUR/(m² Wohnfläche * Monat)
1999
2000
2001
1
Verbrauch Heizung
0,261
0,310
0,361
2
Betriebsstrom
Summe Heizenergieverbrauch
Heizkosten gesamt (netto)
0,215
0,476
0,635
0,179
0,489
0,748
0,134
0,495
0,731
3
Anteil Heizenergieverbrauch in %
75
65
68
Während der Gasverbrauch von 100 % (im Jahr 1999) trotz des gegenteilig wirkenden Nutzerverhaltens noch auf 88 % im Jahr 2001 sank, spiegelt sich diese Tendenz nicht in den Kosten
wider. Im Gegenteil, trotz der ausgewiesenen Verbrauchssenkung um 12 %, stiegen die direkt
dem Verbrauch zuzuordnenden Kosten von 100 % für das Jahr 1999 auf 138 % im Jahr 2001.
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
69
D.h., dass der Gaspreisanstieg nicht über die gleichzeitig erreichte Verbrauchssenkung aufgefangen werden konnte.
Für die Wohnungsgenossenschaft sind im Rahmen dieser Diskussion die Auswirkungen auf die
Gesamtkosten der umlagefähigen Heizkosten von Bedeutung, da sie meist auch den größten
Posten der Betriebskosten darstellen. Zu den umlagefähigen Heizkosten zählen noch die Positionen
1. Verbrauch WWB
2. Messservices und
4. Wartung der Anlagen.
Mit 25 bzw. 30 % fallen diese Bereiche im Vergleich zu einem, beispielsweise, fernwärmeversorgten Gebäude [WITTENBERG] relativ gering aus. Die Kosten für Warmwasser sind an den
Nettogesamtkosten mit 8,5 % (1999) bzw. 10,8 % (2001) beteiligt.
FG BAU UND UMWELT
8.
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
70
Schlussfolgerungen
Für die Gesamtauswertung des Vorhabens sind neben den Kernaussagen zur Verbrauchsentwicklung und zu den Investitionskosten nachfolgende Schlussfolgerungen von Bedeutung:
1. Mit der Reduzierung der Transmissionswärmeverluste gewinnen die wärmetechnischen Bedingungen der Lüftung von Gebäuden erheblich an Bedeutung. Da die in
diesem Zusammenhang zu betrachtenden Luftvolumenströme aus hygienischen und
bauphysikalischen Erfordernissen resultieren, ist die Höhe der Wärmemenge auch von
dieser Abhängigkeit geprägt. Für den Auslegungsfall lufttechnischer Einrichtungen in
Wohngebäuden sollten die Luftvolumenströme gemäß DIN 1946 Teil 6 zur Anwendung kommen. In vielen praktischen Anwendungsfällen wird aber zugelassen, dass die
darin geforderten Werte teilweise beträchtlich unterschritten werden. Die Folgen sind
einerseits nicht geringe Wärmeeinsparungen und damit willkommene Heizkostenreduzierungen und andererseits auch ein Ansteigen des Gefährdungsgrades für
Feuchteschäden bis zur Schimmelpilzbildung. Da letzteres vielfach noch durch die
konkreten Nutzungsgegebenheiten beeinflusst wird, kann es zwar, muss es aber nicht
zwangsläufig zu diesen Folgen kommen. Damit einher geht in der praktischen Anwendung vielfach auch die fehlende Einsicht in die Notwendigkeit eines Einhaltens der
geforderten Lüftungsmodalitäten. Erschwerend wirkt sich zusätzlich aus, dass ebenfalls für die praktische Anwendung ein Einhalten eines bestimmtem Luftwechsels (0,70,5-facher) als allgemein ausreichend dargestellt wird. Hier wäre mehr Nachdrücklichkeit im Umgang mit einzuhaltenden technischen Regelungen zur Lüftung von Wohngebäuden hilfreich (vergleichsweise dem Vorschriftenwerk zum Umgang mit der
Wärmedämmung an der Umfassungskonstruktion).
2. In Verbindung mit der drastischen Verringerung der Transmissionswärmeverluste
über die Umfassungskonstruktion um durchschnittlich 70 - 75% besteht die Möglichkeit, den verbleibenden Teil in die an sich notwendige Lösung des lüftungstechnischen Problems zu integrieren. Die Konsequenz für die Beheizung des Gebäudes ist
der Ersatz des an sich üblichen Warmwasserheizungssystem durch ein Luftheizungssystem, das durch die Erweiterung der Aufgaben entsteht. Die mit der Heizfunktion
geforderten Wärmemengen können durch Luftvolumenstromvergrößerungen bzw.
durch Anheben der Zulufttemperatur realisiert werden.
3. Zur Realisierung der Luftvolumenstromerwärmung wurde im Dachgeschoss eine
Lüfterzentrale errichtet. Die notwendigen Zuluftvolumenströme werden zunächst über
Solarluftkollektoren geführt und dabei vorgewärmt. Anschließend wird die Luft durch
die Wärmerückgewinnung geleitet, in der eine weitere Erwärmung durch Entzug von
Wärme aus der Abluft erfolgt und danach über das Nacherwärmungsheizregister
transportiert mit dem die Zuluft abschließend auf die notwendige Zulufttemperatur
gebracht wird. Das effiziente Zusammenspiel der drei Komponenten wird über ein
DDC-Steuerungs- und Regelungssystem erreicht.
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
71
4. Für das nachträglich zu installierende Kanalsystem insbesondere für die Zuluftführung
bestehen zwei grundsätzlich unterschiedliche Herangehensweisen. Im Regelfall werden die Zuluftleitungen im Inneren des Gebäudes verlegt und erfordern damit mehr
oder weniger große Deckendurchbrüche bzw. generell einen nicht geringen zusätzlichen Platzbedarf. In der vorliegenden Lösung wurden die Zuluftkanäle außen auf der
Fassade unterhalb der Dämmung verlegt. Damit entfallen einerseits die Deckendurchbrüche. Andererseits ergeben sich Vorteile hinsichtlich der Raumdurchströmung, da
die Luft aus den Kanälen über unterhalb der Fenster angeordnete Lüftungsmodule in
den jeweiligen Raum eintritt und diesen quer in Richtung Küche bzw. Bad zu den dort
angeordneten Abluftventilen durchströmt.
5. Für das Verlegen der Kanäle sowohl für die Abluft als auch für die Zuluft sollte aus
heizenergetischer Sicht das Konzept verfolgt werden, die Kanäle innerhalb der
wärmetechnischen Bilanzgrenze unterzubringen. Dabei lassen sich oft Kompromisse
nicht vermeiden. Im vorliegenden Fall befindet sich durch die Abkehr vom Dachausbau nur die Lüfterzentrale mit ihren Zu- und Abluftleitungen außerhalb der Bilanzgrenze (Standort oberhalb der Wärmedämmung der obersten Geschossdecke). Damit
treten für die Zuluftleitungen zwangsläufig größere Wärmeverluste an die Umgebung
auf. Eine Alternative wäre das Dämmen der oberen Dachhaut gewesen, was im
vorliegenden Fall aber aus statischen und Kostengründen nicht möglich war.
6. Die Dichtheit von Luftleitungssystemen ist aus energetischer Sicht sowohl für die
Zuluft- als auch für die Abluftleitungen von großer Bedeutung. Während Undichtheiten auf der Zuluftseite (Druckseite nach dem Lüfter) direkte Wärmeverluste
bedeuten, führen Undichtheiten auf der Abluftseite (Unterdruck vor dem Lüfter) zur
Verringerung der Luftvolumenstromtemperatur und damit zur Verschlechterung des
Wärmeübertragungsverhaltens für die Wärmerückgewinnung. Analoges gilt auch für
den Unterdruckbereich auf der Zuluftseite, in dem die Wärmerückgewinnung und die
Solarluftkollektoren angeordnet sind. Ein Eindringen kälterer Umgebungsluft in die
jeweiligen Rohrleitungsabschnitte senkt die energetische Effizienz des Gesamtsystems.
Die Dichtheitsklasse der energetisch relevanten Rohrleitungsbereiche sollte nicht
kleiner als K III (gemäß DIN 24 192) gewählt werden. Kleinere Rohrleitungsquerschnitte führen zu kleineren Wärmeabgabeflächen und zu kleineren Leckagemengen.
Vergößerungen der elektrischen Antriebsleistungen sind dabei aber gleichzeitig zu
vermeiden. Auf die Einhaltung der Bedingungen ist in der Ausführung besonderer
Wert zu legen.
7. Das Zuluftkanalsystem unterhalb der Dämmung der Fassade wie auch die in die
Fassade integrierten Luftkollektoren funktionierten in dem betrachteten Zeitbereich
von Fertigstellung der Fassade 10/1998 bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt (vier
Winter, drei Sommer) ohne jegliche Beanstandung (keine Risse, Putz- oder Farbabplatzungen o.ä.). D. h. dass das Zusammenspiel unterschiedlichster Materialen hinsichtlich ihres Ausdehnungsverhaltens beherrschbar ist. Damit bestehen sehr gute
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
72
Ansätze für Energiefassadenlösungen. Bei einer möglichen Nachfolgelösung sollte
dennoch dazu eine gesonderte Temperaturverteilungsmessung an der Fassade durchgeführt werden.
8. Mit der zentralen Vorwärmung der Luft wird entsprechend einer Festlegung der
Wohnungsgenossenschaft eine Grundtemperatur der Räume von 21°C erreicht. Ein individuell gewünschtes Erwärmen auf höhere Temperaturen kann durch Inbetriebnahme eines weiteren Nacherwärmers, der sich in den Lüftungsmodulen befindet,
durchgeführt werden. Ein Absenken der Raumtemperaturen ist nur im Rahmen der
wärmetechnischen Ankoppelung an die Nachbarräume und damit begrenzt möglich.
Die Regelung der Raumtemperatur erfolgt über die Raumthermostate und Zuluftklappen in den Lüftungsmodulen. Zur Vermeidung von Feuchteproblemen in den
einzelnen Räumen ist ein dauerhaftes Schließen der Lüftungsklappen zur Gewährleistung der Grundlüftung nicht möglich. D.h., dass für die lüftungstechnischen
Belange ein Mindestluftvolumenstrom gegeben sein muss und damit neben den
sowieso vorhandenen Leckvolumenstrom zeitweise auch die Klappen geöffnet werden, auch wenn es z.B. aus Gründen der Heizung nutzerbedingt nicht notwendig
erscheint. Dies führt auch dazu, dass ähnlich wie in anderen sanierten Gebäuden,
grundsätzlich die Innentemperatur einen Mindestwert, z.B. 14°C nicht unterschreiten
kann, um nutzerbedingte potentielle Feuchtegefährdungen der Baukonstruktion
definitiv auszuschließen.
9. Der Einbau eines Signallämpchens zum Anzeigen des Betriebes der elektrischen
Nacherwärmer in den Lüftungsmodulen hat sich trotz der kleinen Nacherwärmerleistung (70 W) nicht bewährt. Der Betrieb dieses Nacherwärmers zur individuellen
Innentemperaturerhöhung über die zentral bereitgestellten 21°C wurde von den
Nutzern nicht akzeptiert. Nur in wenigen Fällen konnte durch zusätzliche Aufklärung
über zu erwartende Verbräuche und Kosten ein diesbezüglicher Effekt erreicht werden.
10. Ähnlich wie bei den mit Warmwasserheizungssystemen ausgestatteten Niedrigenergiehäusern ist auch bei dem mit einem Luftheizungssystem ausgerüsteten Wohngebäude
eine "dosierbare" Verteilung der Wärme durch das Gebäude notwendig. Dazu sind
Bauelemente einzusetzen, die über die entsprechenden Eigenschaften verfügen, d.h.
motorisch ansteuerbare Zu- bzw. Abluftventile, steuerbare Regelklappen, Steuerung
und Regelung der Lüftervolumenströme u.a.. Hinsichtlich der Feinheit der Steuerung
und Regelung von Wärmeströmen erfüllen die hierzu gegenwärtig auf dem Markt
befindlichen Erzeugnisse noch nicht die notwendigen Anforderungen. Ein weiteres
Moment ergibt sich für eine optimale Steuerungsstrategie, die insbesondere für den
höheren Außentemperaturbereich (ab ca. 5°C) mit der doch relativ langen Zeitdauer
notwendig ist, da hier Umschaltpunkte zwischen Solarenergienutzung für Heizung
und Trinkwassererwärmung einerseits und Außenluftbeimischung in Verbindung mit
Wärmerückgewinnung und deren Bypassleitung andererseits festzulegen sind. Das
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
73
Hauptkriterium, dass hierbei zu beachten ist, ist die minimal mögliche
Inanspruchnahme zusätzlicher konventioneller Wärmeenergie für die abschließende
Erwärmung der Zuluft auf die jeweilig notwendige Zulufttemperatur. Für künftige
Nachfolgelösungen sollte die Reihung der Wärmeeinträge Wärmerückgewinnung,
Solarenergienutzung, zentrale Nacherwärmung sein.
11. Während die solare Luftvorwärmung in der gesamten Heizperiode betrieben werden
kann, ist der Solareintrag des zur Lufterwärmung nicht benötigten Überschusses für
die alternative Nutzung in der Trinkwassererwärmung durch das verfügbare Temperaturpotenzial und der mindestens zweimaligen Wärmeumwandlung (Luft/ Wasserwärmetauscher, Wasser/ Wasserwärmetauscher) mit entsprechenden Grädigkeitsverlusten beschränkt. Dennoch können in dem Projekt neben der erwähnten ganzjährigen Luftvorwärmung zusätzliche Deckungsanteile zur Trinkwassererwärmung von
19 - 21 % erreicht werden.
12. Das Luftheizungssystem ist besonders in innerstädtischen Bereichen mit örtlich
schwierigen Umweltbedingungen (Straßenbelastungen, benachbarte Gebäude mit
Festbrennstoffeinsatz u.v.a.) von Vorteil, da die Zuluftansaugung sehr variabel platziert und der Luftansaugung eine unterschiedlich gestaltete Luftaufbereitung nachgeschaltet werden kann (Filterung nach verschiedenen Erfordernissen mit Pollenschutz
u.ä.).
FG BAU UND UMWELT
9.
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
74
Quellenverzeichnis
WOHNBAUTEN
Wohnbauten in Fertigteilbauweise in den neuen Bundesländern und Konstruktionsmerkmale
Bundeministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau - Bonn, BadGodesberg 11/1992
BAUSCHADENS-
Ausmaß und Schwerpunkte der Bauschäden an den Fertigteilwohnungsbauten der neuen Bundesländer
Bundeministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau - Bonn,
Aachen 03/1993
Prof. Oswald u.a.
BERICHT
FECHNER
Fechner, H.: SOLAR AIR COLLECTORS testet at the Austrian Research
and Testing Centre ARSENAL (Working Paper), October 1997 (IEA
TASK 19 SOLAR AIR SYSTEMS)
FÜRST
Dr.- Ing. W. Fürst und Dr.-Ing. U. Römmling, IEMB Berlin
Energiegerechte Sanierung von Plattenbauten
Versuchs- und
Demonstrationsbauvorhaben P2-Cottbus
Sanitär - und
Heizungstechnik Nr. 7 und 9, 1999
SCHWENK
Schwenk, Chr.; Jahn, K.; Mack, M.: Acht Systeme im Vergleich. Sonne
Wind &Wärme 4/2000
WITTENBERG
Abschlussbericht zum FuE-Thema "Beispielhafte Sanierung eines
fünfgeschossigen Plattenbaus vom Typ P2 unter Einbeziehung solarer
Energietechnik" (FKZ 0329 750 B)
TIB - Hannover
EnEV
Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende
Anlagentechnik bei Gebäuden
(Energieeinsparverordnung - EnEV)
Vom 16. November 2001
DIN V 4701 - T10
Energetische Bewertung heiz- und raumlufttechnischer Anlagen
Teil 10: Heizung, Trinkwassererwärmung, Lüftung;
Beuth Verlag,
Berlin, Februar 2001
DIN V 4108 - T6
Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäuden - Teil 6:
FG BAU UND UMWELT
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
75
Berechnung des Jahresheizwärme- und des Jahresheizenergiebedarfs;
Beuth Verlag,
Berlin, November 2000
DIN 1946 - T6
Raumlufttechnik
Teil 6: Lüftung von Wohnungen
Anforderungen, Ausführung, Abnahme (VDI-Lüftungsregeln)
September 1994
- Erprobung eines solargestützten Luftheizungssystems in Friedland -
FG BAU UND UMWELT
10.
Anhang A
Anhänge
Luftdichtheitsprüfung vor der Sanierung
A1
A2
Anhang B
Thermografie der Umfassungskonstruktion
B1
B2
Anhang C
Blower-Door-Test, Jahnstraße 9
4-Raum-Wohnung
Blower-Door-Test, Jahnstraße 10
1-Raum-Wohnung
Thermografie der Umfassungskonstruktion vor der Sanierung
Thermografie der Umfassungskonstruktion nach der Sanierung
Energiediagnose
C1
C2
Energiediagnose - Istzustand
Energiediagnose - Sollzustand
76
Institut für Heizung, Lüftung und Bautechnik
der Forschungsgesellschaft BAU UND UMWELT mbH(g)
Rießerseestraße 10, 12 527 Berlin
Tel.: 67 994 850 - Fax: 67 994 719
Luft- und Winddichtheitstest
(Blower-Door-Test)
Auftraggeber:
Friedländer Wohnungsverwaltung GmbH
Salower Straße 39, 17098 Friedland
Objekt:
Wohnung 1. Obergeschoß, Jahnstraße 9
Der Bericht umfaßt 6 Seiten und 7 Anlagen
Berlin, März 1997
Institut für Heizung, Lüftung und Bautechnik
der Forschungsgesellschaft BAU UND UMWELT mbH(g)
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Aufgabe
Für die Friedländer Wohnungsverwaltung GmbH, Salower Straße 39, 17 098 Friedland, wurde als eine
Entscheidungsgrundlage für die zu sanierenden Wohnbauten der Serie WBS 70 für ländliche Gebiete 4 u.5geschossig, in einer Wohnung - Jahnstraße 9 - folgende Untersuchung durchgeführt:
M Luft- und Winddichtheitstest (Blower-Door-Test) in einer ausgewählten Wohnung. Bewertung der
Ergebnisse nach internationalen Normen.
Bemerkungen zum Blower-Door-Test
In der zweiten Hälfte der siebziger Jahre wurde ein Meßverfahren zur Bestimmung der Luft- und
Winddichtheit von Gebäuden entwickelt. Dazu wird dem zu untersuchenden Gebäude ein Über- bzw.
Unterdruck gegenüber dem Umgebungsdruck aufgeprägt und der dazu notwendige Luftmassenstrom
bestimmt.
Der Differenzdruck wird mit Hilfe eines in die Fassade eingebauten Ventilators aufgebracht. Die
Messung wird bei verschiedenen Differenzdrücken durchgeführt (10 Pa - 60 Pa)1. Daraus lassen sich
mit Hilfe der Regressionsrechnung die gesuchten Kennwerte bestimmen.
Grundsätzlich ist zu beachten, daß sich bestimmte Bauteile der Gebäudehülle wie "Rückschlagventile"
verhalten können. So werden z. B. Fenster bei Überdruck in ihre Rahmen gepreßt, während sie sich bei
Unterdruck entgegengesetzt verhalten.
Zusätzlich zu diesem Effekt kann die asymmetrische Geometrie einiger Spalten in bezug auf die
Fließrichtung erhebliche Veränderungen im Luftdurchtrittsverhalten bewirken. Daher wird üblicherweise ein Mittelwert aus Überdruck- und Unterdruckmessung gebildet.
Für die Beurteilung der Luft- und Winddichtheit wird die Luftwechselrate bei einem Differenzdruck von
50 Pa ermittelt (nL,50-Wert). Da in Deutschland zur Zeit noch keine verbindlichen Vorschriften existieren2, werden i.a. die Werte der Schweizer SIA-Norm 180 zur Bewertung herangezogen.
1
Die bei der Messung verwendeten Drücke von 10 Pa bis 60 Pa entsprechen dem Staudruck auf der Luv-Seite
des Gebäudes bei Windgeschwindigkeiten zwischen 4 und 10 m/s (bzw. 15 - 36 km/h).
2
E DIN ISO 9972 (Wärmeschutz - Bestimmung der Luftdichtheit von Gebäuden - Differenzdruck-Verfahren)
ist zur Zeit in Vorbereitung.
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
Jahnstraße 9
Seite
2
Institut für Heizung, Lüftung und Bautechnik
der Forschungsgesellschaft BAU UND UMWELT mbH(g)
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Grenzwerte entsprechend der Schweizer SIA-Norm 180 (1988):
Luftwechselrate bei 50 Pa
nL,50 (h-1)
2,0
2,5
2,0
EFH-Neubauten (mit Fensterlüftung)
MFH-Neubauten (mit Fensterlüftung)
Wohn-Neubauten mit Abluftanlagen
Gebäude mit Zu/Abluft- oder Klimaanlage
bis
bis
bis
4,5
3,5
3,0
1,0
Meßablauf
Alle konstruktiven Öffnungen innerhalb der untersuchten Wohnung zur Außenluft wurden abgedichtet
(z. B. Durchführungen der Sanitärinstallation, Ablufterfasser in Bad und Küche, Lüftungsgitter der
Fenterzuluftöffnungen. Ofentüren). Anschließend wurde vom Meßteam ein elektrisch betriebenes
Gebläse mit flexiblem Rahmen ("Blower-Door") in die Wohnungseingangstür eingebaut. Mit dem
Gebläse wurde Unter- bzw. Überdruck in der Wohnung erzeugt und der vom Gebläse geförderte
Volumenstrom in Abhängigkeit vom Differenzdruck über die Gebäudehülle gemessen. Da der Massenstrom am Gebläse gleich groß ist wie die durch die Wohnungslecks strömende Luftmenge, erhält man
so ein Maß für die Luftdichtheit der Wohnung.
Darüber hinaus wurde die untersuchte Wohnung bei einem Prüfdruck von 50 Pa auf Undichtheiten
untersucht (Meßgerät: Hitzdrahtanemometer).
Untersuchte Wohnung:
M 4-Raum-Wohnung
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Für die Messung wurde von der Friedländer Wohnungsverwaltung
eine Wohnung in der Jahnstraße 9 - 1. Obergeschoß zur Verfügung
gestellt (Schachtlüftung, Ablufterfassung in Küche und Bad).
Blower-Door-Test
Jahnstraße 9
Seite
3
Institut für Heizung, Lüftung und Bautechnik
der Forschungsgesellschaft BAU UND UMWELT mbH(g)
Rießerseestraße 10, 12 527 Berlin
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Ergebnisse
Aus den Meßwerten (Anlage 5 und 6) wurden folgende Ergebnisse ermittelt:
Tab. 1:
Luftwechselrate bei 50 Pa
Messung
Luftwechselrate bei 50 Pa
nL,50-Wert
Unterdruck
h-1
Überdruck
h-1
Mittelwert
h-1
3,35
2,37
2,86
1
M
Bemerkung
4-Raum-Wohnung
Leckagen
Luftströmung [ m/s ]
Leckagenbereich
Unterdruck
Überdruck
Wohnzimmer
Fenster, linker Flügel - unten
Fenster, Mitte
Ofenrohr - Wandfutter
0,1
0,4
0,7
-
Schlafzimmer
Fenster (2flüglig), Mitte
Zuluftkanal, linke Fensterseite
0,5
1,5
-
1. Kinderzimmer
Fensterflügel, links unten
Fensterflügel, rechts unten
0,2
0,15
0,1
-
2. Kinderzimmer
Fensterflügel, untere Seite
0,2
0,1
Küche
Fensterflügel, linke Seite
Ofenklappe
0,3
1,84
-
Die gemessenen Werte gelten jeweils für 50 Pa Druckdifferenz.
Um die Lüftung der untersuchten Wohnung zu beurteilen, wurden aus den Meßwerten (Regressionsrechnung) Luftvolumenströme und Luftwechsel bei verschiedenen Druckdifferenzen ermittelt.
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
Jahnstraße 9
Seite
4
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Bewertung
M
Luftwechselrate bei 50 Pa (nL,50-Wert)
Die Luftwechselrate der untersuchten 4-Raum-Wohnung liegt mit 2,86 h-1 innerhalb der empfohlenen Werte (Forderungen der Schweizer SIA-Norm, Seite 3).
Beim Austausch der Fenster und dem Einbau eines mechanischen Lüftungssystems mit Dachventilator
muß allerdings sichergestellt sein, daß in die Räume der erforderliche Abluftvolumenstrom als Zuluftvolumenstrom entweder über Undichtheiten in der Gebäudehülle oder über Schächte bzw. Zuluftöffnungen (z. B. im Fenster) nachströmen kann. Dabei darf in der Wohnung kein größerer Unterdruck als
4 Pa (Feuerstätten) bzw. 8 Pa erzeugt werden. Ein Nachströmen der Luft aus dem Treppenhaus über
die Wohnungseingangstür sollte vermieden werden.
Für die Bemessung der Lüftungsanlagen von Wohnungen können die in der DIN 1946, T. 6 genannten
Richtwerte herangezogen werden (Tab. 3).
Tab. 3: Planmäßige Luftvolumenströme ohne Berücksichtigung fensterloser Räume
Wohnungsgruppe
Wohnungsgröße
(m2)
Grundlüftung1)
(m3/h)
Gesamtlüftung2)
(m3/h)
I
� 50
60
60
II
� 80
(Wohnung = 79,54 m2)
90
120
1)
Lüftung, die dauernd den erforderlichen Mindest-Außenluftvolumenstrom ermöglicht.
2)
Lüftung, die dauernd die bei normaler Regelung und Nutzung erforderlichen Außenluftvolumenströme ermöglicht
(Bedarfslüftung).
Der nach DIN 1946, T. 6 geforderte Abluftvolumenstrom von 120 m3/h kann über die undichten Fugen
der gegenwärtig eingebauten Fenster problemlos realisiert werden. Die im Rahmen des Luftdichtheitstests aufgenommene Strömungscharakteristik (Anlage 3) zeigt, daß bei einem in der Wohnung erzeugten
Unterdruck von 8 Pa etwa 130 m3/h Außenluft über Undichtheiten der Außenwände, insbesondere der
Fenster, nachströmen können.
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
Jahnstraße 9
Seite
5
Institut für Heizung, Lüftung und Bautechnik
der Forschungsgesellschaft BAU UND UMWELT mbH(g)
Rießerseestraße 10, 12 527 Berlin
Tel.: 67 994 850 - Fax: 67 994 719
Anlagenverzeichnis
Anlage 1
Gebäude- und Klimadaten
2
Zusammenstellung der Gebäudedaten
(4-Raum-Wohnung)
3
Diagrammdarstellung der Unter- und Überdruckmeßwerte
4
Grundriß 4-Raum-Wohnung
5, 6
Auswertung Luft- und Winddichtheitstest
(4-Raum-Wohnung)
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
Jahnstraße 9
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6
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Datenerfassung zur Messung der Luft-/Winddichtheit
Gebäudedaten
Objekt
WBS 70
4-Raum-Wohnung
Wohnungsvolumen [m3]
205
Geschoßzahl
5
Bemerkungen
5geschossiger Plattenbau der Typenserie WBS 70 für ländliche
Gebiete, Schachtlüftung, Ablufterfassung in Küche und Bad,
Abluftschächte aus Gipsbeton, Ofenheizung (3 Öfen)
Klimadaten
Datum:
12.03.1997
Uhrzeit:
12.00 Uhr
Lufttemperatur (außen) [C]
6,4
Lufttemperatur (innen) [C]
19,1
Luftfeuchte
(außen) [%]
68,3
Luftfeuchte
(innen) [%]
45,0
Windgeschwindigkeit [m/s]
1,6
Windexponiertheit
(exponiert 0,9
normal
1,0
geschützt 1,2)
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
1,0
Blower-Door-Test
Jahnstraße 9
Anlage
1
Institut für Heizung, Lüftung und Bautechnik
der Forschungsgesellschaft BAU UND UMWELT mbH(g)
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Gebäudedaten
M Wohnungsvolumen (Grundriß nach Anlage 4)
4-Raum-Wohnung
(Grundfläche * Raumhöhe)
Wohnräume, Küche, Bad, Flur:
79,54 m2
Wohnungsvolumen gesamt:
* 2,58 m
=
205,21 m3
205,00 m3
========================================================
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
Jahnstraße 9
Anlage
2
Institut für Heizung, Lüftung und Bautechnik
der Forschungsgesellschaft BAU UND UMWELT mbH(g)
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Grafische Darstellung der Messwerte und der berechneten
Regressionskurven für die Über- und Unterdruckmessung
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
Jahnstraße 9
Anlage
3
Institut für Heizung, Lüftung und Bautechnik
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Grundriss 4-Raum-Wohnung (Ofenheizung)
O - festgestellte Leckagen
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
Jahnstraße 9
Anlage
4
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Auswertung Luft- und Winddichtheitstest
Objekt:
4-Raum-Wohnung
Bemerkungen:
Messung vom 12.03.1997
Gebäudedaten:
Wohnungsvolumen
Anzahl der Geschosse
Lagefaktor
=
=
=
Temperaturen:
Innentemperatur
Außentemperatur
=
=
Gebläsezustand:
Ring A und B installiert
Messung mit:
Unterdruck
Gebäudedruck Pa 59
Gebläsedruck Pa 70
205
1
1
m3 19,1 C 6,4 C Luftvolumenstrom l/s 227
% Fehler
2,5
55
56
203
-2,5
49
47
185
-1,0
43
37
164
-1,5
37
30
148
1,3
30
21
123
2,0
38
30
148
-1,1
47
45
181
0,5
53
55
201
-0,1
Regressionskoeffizient
Strömungskoeffizient
Strömungsexponent
r
C
n
=
=
=
0,9948
5,79
0,893
nL,50
=
=
=
191
687
3,35
Luftwechselrate bei 50 Pa:
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
l/s l/s m3/h h-1 Blower-Door-Test
Jahnstraße 9
+/- 0,7 %
+/- 0,7 %
nach SIA 180
Anlage
5
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Auswertung Luft- und Winddichtheitstest
Objekt:
4-Raum-Wohnung
Bemerkungen:
Messung vom 12.03.1997
Gebäudedaten:
Wohnungsvolumen
Anzahl der Geschosse
Lagefaktor
=
=
=
Temperaturen:
Innentemperatur
Außentemperatur
=
=
Gebläsezustand:
Ring A, B und C installiert
Messung mit:
Überdruck
Gebäudedruck Pa Gebläsedruck Pa m3 205
1
1
19,1 C 6,4 C Luftvolumenstrom l/s % Fehler
55
155
143
0,5
48
130
130
-1,2
38
100
113
-2,1
30
85
104
2,5
24
68
93
3,1
18
45
74
-2,7
23
60
87
-1,1
32
85
104
-1,1
43
120
125
0,7
50
140
135
0,4
59
165
148
-0,1
Regressionskoeffizient
Strömungskoeffizient
Strömungsexponent
r
C
n
=
=
=
0,9970
15,33
0,556
nL,50
=
=
=
135
485
2,37
Luftwechselrate bei 50 Pa:
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
l/s l/s m3/h h-1 Blower-Door-Test
Jahnstraße 9
+/- 0,6 %
+/- 0,6 %
nach SIA 180
Anlage
6
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Luft- und Winddichtheitstest
(Blower-Door-Test)
Auftraggeber:
Friedländer Wohnungsverwaltung GmbH
Salower Straße 39, 17098 Friedland
Objekt:
Wohnung 2. Obergeschoß, Jahnstraße 10
Der Bericht umfaßt 6 Seiten und 10 Anlagen
Berlin, März 1997
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Aufgabe
Für die Friedländer Wohnungsverwaltung GmbH, Salower Straße 39, 17 098 Friedland, wurde als eine
Entscheidungsgrundlage für die zu sanierenden Wohnbauten der Serie WBS 70 für ländliche Gebiete 4u.5geschossig, in einer Wohnung - Jahnstraße 10 - folgende Untersuchung durchgeführt:
M Luft- und Winddichtheitstest (Blower-Door-Test) in einer ausgewählten Wohnung. Bewertung der
Ergebnisse nach internationalen Normen.
Bemerkungen zum Blower-Door-Test
In der zweiten Hälfte der siebziger Jahre wurde ein Meßverfahren zur Bestimmung der Luft- und
Winddichtheit von Gebäuden entwickelt. Dazu wird dem zu untersuchenden Gebäude ein Über- bzw.
Unterdruck gegenüber dem Umgebungsdruck aufgeprägt und der dazu notwendige Luftmassenstrom
bestimmt.
Der Differenzdruck wird mit Hilfe eines in die Fassade eingebauten Ventilators aufgebracht. Die
Messung wird bei verschiedenen Differenzdrücken durchgeführt (10 Pa - 60 Pa)1. Daraus lassen sich
mit Hilfe der Regressionsrechnung die gesuchten Kennwerte bestimmen.
Grundsätzlich ist zu beachten, daß sich bestimmte Bauteile der Gebäudehülle wie "Rückschlagventile"
verhalten können. So werden z. B. Fenster bei Überdruck in ihre Rahmen gepreßt, während sie sich bei
Unterdruck entgegengesetzt verhalten.
Zusätzlich zu diesem Effekt kann die asymmetrische Geometrie einiger Spalten in bezug auf die
Fließrichtung erhebliche Veränderungen im Luftdurchtrittsverhalten bewirken. Daher wird üblicherweise ein Mittelwert aus Überdruck- und Unterdruckmessung gebildet.
Für die Beurteilung der Luft- und Winddichtheit wird die Luftwechselrate bei einem Differenzdruck von
50 Pa ermittelt (nL,50-Wert). Da in Deutschland zur Zeit noch keine verbindlichen Vorschriften existieren2, werden i.a. die Werte der Schweizer SIA-Norm 180 zur Bewertung herangezogen.
1
Die bei der Messung verwendeten Drücke von 10 Pa bis 60 Pa entsprechen dem Staudruck auf der Luv-Seite
des Gebäudes bei Windgeschwindigkeiten zwischen 4 und 10 m/s (bzw. 15 - 36 km/h).
2
E DIN EN ISO 9972 (Wärmeschutz - Bestimmung der Luftdichtheit von Gebäuden - Differenzdruck-Verfahren)
ist noch nicht bestätigt.
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
Jahnstraße 10
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Grenzwerte entsprechend der Schweizer SIA-Norm 180 (1988):
Luftwechselrate bei 50 Pa
nL,50 (h-1)
2,0
2,5
2,0
EFH-Neubauten (mit Fensterlüftung)
MFH-Neubauten (mit Fensterlüftung)
Wohn-Neubauten mit Abluftanlagen
Gebäude mit Zu/Abluft- oder Klimaanlage
bis
bis
bis
4,5
3,5
3,0
1,0
Meßablauf
Alle konstruktiven Öffnungen innerhalb der untersuchten Wohnung zur Außenluft wurden abgedichtet
(z. B. Durchführungen der Sanitärinstallation, Ablufterfasser in Bad und Kochnische, Lüftungsgitter
der Fenterzuluftöffnungen, Ofentür). Anschließend wurde vom Meßteam ein elektrisch betriebenes
Gebläse mit flexiblem Rahmen ("Blower-Door") in die Wohnungseingangstür eingebaut. Mit dem
Gebläse wurde Unter- bzw. Überdruck in der Wohnung erzeugt und der vom Gebläse geförderte
Volumenstrom in Abhängigkeit vom Differenzdruck über die Gebäudehülle gemessen. Da der Massenstrom am Gebläse gleich groß ist wie die durch die Wohnungslecks strömende Luftmenge, erhält man
so ein Maß für die Luftdichtheit der Wohnung.
Darüber hinaus wurde die untersuchte Wohnung bei einem Prüfdruck von 50 Pa auf Undichtheiten
untersucht (Meßgerät: Hitzdrahtanemometer).
Untersuchte Wohnung:
M 1-Raum-Wohnung
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Für die Messung wurde von der Friedländer Wohnungsverwaltung
eine Wohnung in der Jahnstraße 10 - 2. Obergeschoß zur Verfügung
gestellt (Schachtlüftung, Ablufterfassung in Kochnische und Bad).
Blower-Door-Test
Jahnstraße 10
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Ergebnisse
Aus den Meßwerten (Anlage 5 und 6) wurden folgende Ergebnisse ermittelt:
Tab. 1:
Luftwechselrate bei 50 Pa
Messung
Luftwechselrate bei 50 Pa
nL,50-Wert
Unterdruck
h-1
Überdruck
h-1
Mittelwert
h-1
5,44
5,01
5,23
1
M
Bemerkung
1-Raum-Wohnung
Leckagen
Luftströmung [ m/s ]
Leckagenbereich
Wohnzimmer mit
Kochnische
Unterdruck
Überdruck
- linkes Fenster, Außenrahmen (links)
- linkes Fenster, Fensterflügel (links)
0,1
0,11
-
- rechtes Fenster, Außenrahmen (links)
- rechtes Fenster, Flügel (rechts unten)
0,1
1,14
0,18
- Kanal Fensterzuluft (unten)
4,05
1,2
Die gemessenen Werte gelten jeweils für 50 Pa Druckdifferenz.
Um die Lüftung der untersuchten Wohnung zu beurteilen, wurden aus den Meßwerten (Regressionsrechnung) Luftvolumenströme und Luftwechsel bei verschiedenen Druckdifferenzen ermittelt.
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
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Bewertung
M
Luftwechselrate bei 50 Pa (nL,50-Wert)
Die Luftwechselrate der untersuchten 1-Raum-Wohnung liegt mit 5,23 h-1 weit oberhalb der
empfohlenen Werte (Forderungen der Schweizer SIA-Norm, Seite 3) . Diese hohen Luftwechselraten nL,50 sind insbesondere auf Undichtheiten am Fensterzuluftkanal zurückzuführen.
Im Falle einer Heizungssanierung werden die Öfen entfernt. Damit sind zusätzliche Zuluftöffnungen für die Zuführung von Verbrennungsluft nicht mehr nötig.
Beim Austausch der Fenster und dem Einbau eines mechanischen Lüftungssystems mit Dachventilator
muß allerdings sichergestellt sein, daß in die Räume der erforderliche Abluftvolumenstrom als Zuluftvolumenstrom entweder über Undichtheiten in der Gebäudehülle oder über Schächte bzw. Zuluftöffnungen (z. B. im Fenster) nachströmen kann. Dabei darf in der Wohnung kein größerer Unterdruck als
4 Pa (Feuerstätten) bzw. 8 Pa erzeugt werden. Ein Nachströmen der Luft aus dem Treppenhaus über
die Wohnungseingangstür sollte vermieden werden.
Für die Bemessung der Lüftungsanlagen von Wohnungen können die in der DIN 1946, T. 6 genannten
Richtwerte herangezogen werden (Tab. 3).
Tab. 3: Planmäßige Luftvolumenströme ohne Berücksichtigung fensterloser Räume
Wohnungsgruppe
Wohnungsgröße
(m2)
Grundlüftung1)
(m3/h)
Gesamtlüftung2)
(m3/h)
I
� 50
60
60
II
� 80
(Wohnung = 25,43 m2)
90
120
1)
Lüftung, die dauernd den erforderlichen Mindest-Außenluftvolumenstrom ermöglicht.
2)
Lüftung, die dauernd die bei normaler Regelung und Nutzung erforderlichen Außenluftvolumenströme ermöglicht
(Bedarfslüftung).
Der nach DIN 1946, T. 6 geforderte Abluftvolumenstrom von 60 m3/h kann über die undichten Fugen
der gegenwärtig eingebauten Fenster problemlos realisiert werden. Die im Rahmen des Luftdichtheitstests aufgenommene Strömungscharakteristik (Anlage 3) zeigt, daß bei einem in der Wohnung erzeugten
Unterdruck von 8 Pa etwa 80 m3/h Außenluft über Undichtheiten der Außenwände, insbesondere
Fenster, nachströmen können.
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Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
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Anlagenverzeichnis
Anlage 1
Gebäude- und Klimadaten
2
Zusammenstellung der Gebäudedaten
(1-Raum-Wohnung)
3
Diagrammdarstellung der Unter- und Überdruckmeßwerte
4
Grundriß 1-Raum-Wohnung
5, 6
Auswertung Luft- und Winddichtheitstest
(1-Raum-Wohnung)
7, 8, 9, 10
Bilder Blower-Door-Test
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Dipl.-Ing. Wochnik
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6
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Datenerfassung zur Messung der Luft-/Winddichtheit
Gebäudedaten
Objekt
WBS 70
1-Raum-Wohnung
Wohnungsvolumen [m3]
66
Geschoßzahl
5
Bemerkungen
5geschossiger Plattenbau der Typenserie WBS 70 für ländliche
Gebiete, Schachtlüftung, Ablufterfassung in Kochnische und
Bad, Abluftschächte aus Gipsbeton, Kachelofen im Wohnzimmer
Klimadaten
Datum:
12.03.1997
Uhrzeit:
14.00 Uhr
Lufttemperatur (außen) [C]
6,4
Lufttemperatur (innen) [C]
22,8
Luftfeuchte
(außen) [%]
68,3
Luftfeuchte
(innen) [%]
38,4
Windgeschwindigkeit [m/s]
1,6
Windexponiertheit
(exponiert 0,9
normal
1,0
geschützt 1,2)
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Dipl.-Ing. Wochnik
1,0
Blower-Door-Test
Jahnstraße 10
Anlage
1
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Gebäudedaten
M Wohnungsvolumen (Grundriß nach Anlage 4)
1-Raum-Wohnung
(Grundfläche * Raumhöhe)
Wohnraum mit Kochnische,
Bad, Flur:
25,43 m2
Wohnungsvolumen gesamt:
* 2,58 m
=
65,61 m3
66,00 m3
========================================================
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
Jahnstraße 10
Anlage
2
Institut für Heizung, Lüftung und Bautechnik
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Grafische Darstellung der Messwerte und der berechneten
Regressionskurven für die Über- und Unterdruckmessung
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
Jahnstraße 10
Anlage
3
Institut für Heizung, Lüftung und Bautechnik
der Forschungsgesellschaft BAU UND UMWELT mbH(g)
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Tel.: 67 994 850 - Fax: 67 994 719
Grundriss 1-Raum-Wohnung (Ofenheizung)
O - festgestellte Leckagen
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
Jahnstraße 10
Anlage
4
Institut für Heizung, Lüftung und Bautechnik
der Forschungsgesellschaft BAU UND UMWELT mbH(g)
Rießerseestraße 10, 12 527 Berlin
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Auswertung Luft- und Winddichtheitstest
Objekt:
1-Raum-Wohnung
Bemerkungen:
Messung vom 12.03.1997
Gebäudedaten:
Wohnungsvolumen
Anzahl der Geschosse
Lagefaktor
=
=
=
66
1
1
Temperaturen:
Innentemperatur
Außentemperatur
=
=
22,8 C 6,4 C Gebläsezustand:
Ring A, B und C installiert
Messung mit:
Unterdruck
Gebäudedruck Pa Gebläsedruck Pa m3 Luftvolumenstrom l/s % Fehler
55
100
108
0,1
48
77
94
-2,9
41
63
84
-1,0
33
47
72
0,7
29
39
66
1,1
39
62
84
2,1
50
89
98
-2,2
60
118
117
2,0
Regressionskoeffizient
Strömungskoeffizient
Strömungsexponent
r
C
n
=
=
=
0,995
4,52
0,791
nL,50
=
=
=
100
359
5,44
Luftwechselrate bei 50 Pa:
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
l/s l/s m3/h h-1 Blower-Door-Test
Jahnstraße 10
+/- 0,6 %
+/- 0,6 %
nach SIA 180
Anlage
5
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Auswertung Luft- und Winddichtheitstest
Objekt:
1-Raum-Wohnung
Bemerkungen:
Messung vom 12.03.1997
Gebäudedaten:
Wohnungsvolumen
Anzahl der Geschosse
Lagefaktor
=
=
=
66
1
1
Temperaturen:
Innentemperatur
Außentemperatur
=
=
22,8 C 6,4 C Gebläsezustand:
Ring A, B und C installiert
Messung mit:
Überdruck
Gebäudedruck Pa Gebläsedruck Pa m3 Luftvolumenstrom l/s % Fehler
56
75
98
1,1
45
58
86
-0,9
36
46
76
-1,4
28
36
67
-1,1
23
32
63
3,0
31
41
71
0,4
43
55
83
-1,3
54
70
95
-0,6
60
80
101
0,9
Regressionskoeffizient
Strömungskoeffizient
Strömungsexponent
r
C
n
=
=
=
0,9968
11,66
0,526
nL,50
=
=
=
91
329
5,01
Luftwechselrate bei 50 Pa:
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
l/s l/s m3/h h-1 Blower-Door-Test
Jahnstraße 10
+/- 0,5 %
+/- 0,5 %
nach SIA 180
Anlage
6
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Abbildung1: Wohnzimmer, linkes Fenster, abgeklebtes Fensterzuluftelement
Abbildung2: Wohnzimmer, rechtes Fenster, linke Seite (bei Unterdruck)
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Anlage
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Abbildung3: Wohnzimmer, rechtes Fenster, rechte Seite unten (bei Unterdruck)
Abbildung4: Wohnzimmer, rechtes Fenster, rechte Seite unten (bei Überdruck)
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
Jahnstraße 10
Anlage
8
Institut für Heizung, Lüftung und Bautechnik
der Forschungsgesellschaft BAU UND UMWELT mbH(g)
Rießerseestraße 10, 12 527 Berlin
Tel.: 67 994 850 - Fax: 67 994 719
Abbildung5: Wohnzimmer, linkes Fenster, unteres Zuluftkanalende (bei
Unterdruck)
Abbildung6: Wohnzimmer, linkes Fenster, unteres Zuluftkanalende (bei
Überdruck)
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
Jahnstraße 10
Anlage
9
Institut für Heizung, Lüftung und Bautechnik
der Forschungsgesellschaft BAU UND UMWELT mbH(g)
Rießerseestraße 10, 12 527 Berlin
Tel.: 67 994 850 - Fax: 67 994 719
Abbildung7: Wohnzimmer, linkes Fenster, linke Seite (bei Unterdruck)
Abbildung8: Wohnzimmer, Leckagen linkes Fenster, am Außenrahmen (bei Unterdruck)
Dipl.-Ing. Biedermann
Dipl.-Ing. Wochnik
Blower-Door-Test
Jahnstraße 10
Anlage
10
Thermografische Aufnahmen, Jahnstraße 8 - 10, 17 098 Friedland
Thermografische
Untersuchung
Friedland
Jahnstraße 8 - 10
Auftraggeber:
Auftragnehmer:
Wohnungsgenossenschaft Friedland und 1990 e.G.
Salower Straße 39
17 098 Friedland
Forschungsgesellschaft BAU UND UMWELT
Rießerseestraße 10
12527 Berlin
Berlin, 29.01.1999
Forschungsgesellschaft BAU und UMWELT, Rießerseestraße 10, 12527 Berlin, Tel.:030-67994-866
1
Thermografische Aufnahmen, Jahnstraße 8 - 10, 17 098 Friedland
1.
2
Aufgabenstellung
Bei der durchgeführten Untersuchung handelt es sich um eine qualitative Thermografieuntersuchung
zum Objekt Jahnstraße 8 - 10. Dazu sind Außenaufnahmen zu erstellen. Bei dem Objekt handelt es
sich um ein 4-geschossiges Wohngebäude des Großplattenbautyps WBS 70 mit nicht ausgebautem
Dachgeschoss im sanierten Zustand (Wärmedämmverbundsystem). Eine wesentliche Besonderheit sind
die in der Fassadendämmung verlegten Zuluftkanäle des Luftheizungssystems. Die Erwärmung der Fassadenoberfläche im Verlegebereich dieser Zuluftkanäle ist darzustellen. Die Temperatur der durch die Kanäle
strömenden Luft liegt je nach Lage zwischen 47°C und 45°C.
2.
Durchführung der Untersuchung
Datum:
Uhrzeit:
Klimatische Bedingungen
Lufttemperatur:
Umgebungstemperatur:
Relative Luftfeuchte:
Windgeschwindigkeit:
Kein Niederschlag, bewölkt
3.
0 °C
0 °C
70 %
2 ... 3 m/s
Verwendete Meßtechnik
- Thermografiegerät:
Spektralbereich:
Detektorkühlung:
Temperaturauflösung:
Arbeitstemperatur:
- Auswertesoftware:
- Temperaturmeßgerät:
- Thermisches Anemometer:
4.
27.01. 1999
16:00 h - 17:00 h
VARIOSCAN compact 3011 (Jenoptik)
8 ... 12 µm
Flüssigstickstoff
�0,03 K
-10 ... 40 °C
IRBIS (Jenoptik)
Kombimeßgerät testo 400 mit Standard-Raumklimafühler
TA 5 (airflow)
Zur Bewertung der Thermogramme
Bei der Auswertung von Thermogrammen sind mögliche Störstrahlungen, die das Ergebnis der Untersuchungen verfälschen können, zu berücksichtigen. Insbesondere bei Fensterglas oder anderen Materialien mit relativ hohen Reflexions- und/oder Transmissionsgrad sind Auswertungen nur schwer
möglich. Abhilfe kann meist nur durch Oberflächenmanipulation oder durch Ausschalten der Störstrahlung (oft nicht möglich) geschaffen werden.
Temperaturunterschiede auf der äußeren Oberfläche eines Außenbauteils (im Thermogramm dargestellt) müssen immer in Relation zur Innentemperatur in diesem Gebäudebereich gesehen werden.
Lokale Erwärmungen auf der Innenseite der Außenwand (z.B. durch Heizkörper ohne Strahlungsschutz, Wärmeentwicklung hinter Kühlgeräten und Beleuchtungskörpern) wirken sich auf die zu untersuchende Oberflächentemperatur des Außenbauteils aus.
Oft können Erwärmungen von Außenbauteiloberflächen durch aus Gebäudeöffnungen (z.B. geöffnete
Fenster) ausströmende warme Rauminnenluft nicht vermieden werden (kein Zugang zu entsprechenden Gebäudeteilen). Doch selbst wenn die entsprechenden Öffnungen geschlossen werden, so ist zu
berücksichtigen, daß sich die Bauteiloberfläche nur allmählich wieder abkühlt.
Nachfolgend werden die thermografischen Aufnahmen mit Kurzerläuterungen dargestellt.
Forschungsgesellschaft BAU und UMWELT, Rießerseestraße 10, 12527 Berlin, Tel.:030-67994-866
Thermografische Aufnahmen, Jahnstraße 8 - 10, 17 098 Friedland
3
Bild 1: JAHNSTRASSE 10, links unsaniertes Nachbargebäude, Mitte und rechts 2./ 3. OG und Dach, Außenaufnahme Straßenseite (Süden), links neben den Fenstern sind die warmluftführenden Zuluftkanäle angeordnet, in der Mitte bildet sich der Fassadenluftkollektor ab, im Drempelbereich und insbesondere im
Bereich der Durchbrüche für die Luftkanäle werden erhöhte Oberflächentemperaturen dargestellt, erwärmte Oberfläche im Bereich der Fensterstürze (durch geringere Dämmstärke in diesem Bereich und
ev. vor der Messung geöffnete Fenster), die Verdübelungen der Wärmedämmung sind als hellblaue
Punkte im dunkelblauen Fassadenbereich erkennbar
Bild 2 JAHNSTRASSE 10, links unsaniertes Nachbargebäude, EG-2.OG, Außenaufnahme Straßenseite (Süden), links neben den Fenstern sind die warmluftführenden Zuluftkanäle angeordnet, in der Mitte bildet
sich der Fassadenluftkollektor ab, erwärmte Oberfläche im Bereich der Fensterstürze (durch geringere
Dämmstärke in diesem Bereich und ev. vor der Messung geöffnete Fenster)
Forschungsgesellschaft BAU und UMWELT, Rießerseestraße 10, 12527 Berlin, Tel.:030-67994-866
Thermografische Aufnahmen, Jahnstraße 8 - 10, 17 098 Friedland
4
Bild 3: JAHNSTRASSE 10, 1.-3. OG, Außenaufnahme Eingangsseite (Norden), links und rechts neben den
Fenstern sind die warmluftführenden Zuluftkanäle angeordnet, im Drempelbereich und insbesondere im
Bereich der Durchbrüche für die Luftkanäle werden erhöhte Oberflächentemperaturen dargestellt, erwärmte Oberfläche im Bereich der Fensterstürze (durch geringere Dämmstärke in diesem Bereich und
ev. vor der Messung geöffnete Fenster), im linken Bereich ist ein Regenfallrohr dunkel abgebildet
Bild 4: JAHNSTRASSE 10,Außenaufnahme Giebelseite (Osten), die Giebelwand weist keine Fehlstellen bei
der Wärmedämmung auf, unten ist eine direkt vor die Giebelwand gesetzte ungedämmte Trafo-Station
mit erhöhter Oberflächentemperatur dargestellt
Forschungsgesellschaft BAU und UMWELT, Rießerseestraße 10, 12527 Berlin, Tel.:030-67994-866
Wärmebedarfsausweis nach § 12 Wärmeschutzverordnung
- Gebäude mit normalen Innentemperaturen -
Gebäude- und Anlagenbeschreibung
Art d. Gebäudes:
Wohngebäude
Lage:
Seiten-Reihenhaus
Anzahl Geschosse:
4
Anzahl Nutzungseinheiten:
30
beheiztes Volumen [m³]:
6.036,36
Umfassungsfläche [m²]:
2.330,98
Verhältnis A/V [1/m]:
0,39
Gebäudenutzfläche [m²]:
1.931,64
Wohnfläche (§44 Abs. 1 II. BV): 1.739,46
Hauptnutzfläche (DIN 277):
Nord
0,23
Ost
Süd
0,22
West
Glasvorbau
Keiner
Heizungsart:
Einzelofenheizung
Kühlungsart:
Keine
Lüftungsart:
Freie Lüftung
Wärmerückgewinnung: Keine
WärmerückgewinnungsgraSolarkollektoreinsatz:
Keiner
Wärmepumpeneinsatz: Keine
Fensterflächenanteil:
Hinweis: Die Angabe der Wohnfläche und Hauptnutzfläche ist optional und alternativ.
Nachweis nach Anlage 1 Ziffer 1, 6 und 7 Wärmeschutzverordnung
- WärmeschutzV vom 16. August 1994 nachzuweisender Kennwert
spezifischer Jahres-Heizwärmebedarf
1)
des Gebäudes
Wärmedurchgangskoeffizient
der Außenbauteile 11)
maximal zulässig
berechnet
20,51
64,09
30,45
95,17
kWh/(m³ * a)
kWh/(m² * a)
Wand
Fenster ²)
W/(m² * K)
Dach
Grundfl.
0,50
0,70
0,22
0,35
W/(m² * K)
0,35
W/(m² * K)
k-Wand
W/(m² * K)
1,50
g*f
0,25
Wärmedurchgangskoeffizient
von Außenbauteilen mit
Flächenheizungen
Wärmedurchgangskoeffizient
von Außenwänden im Bereich
von Heizkörpern
Wärmedurchgangskoeffizient
von Fenstern vor Heizkörpern
Sommerlicher Wärmeschutz
bei großflächigen Verglasungen
oder Raumkühlung
1) Der berechnete Jahres-Wärmebedarf darf den in Abhängigkeit vom Verhältnis A/V geforderten Wert nicht überschreiten. Er ist entweder
auf das beheizte Volumen oder auf die aus diesem Volumen abgeleitete Nutzfläche zu beziehen. Für kleine Wohngebäude mit bis zu zwei
Vollgeschossen und nicht mehr als 3 Wohnungen darf der Nachweis auch über den k-Wert der Außenbauteile geführt werden.
2) Im äquivalenten Wärmedurchgangswert der Fenster sind die Wärmegewinne durch Sonneneinstrahlung berücksichtigt.
Nutzungsspezifischer Jahres-Heizwärmebedarf
Jahres-Heizwärmebedarf des Gebäudes
insgesamt
kWh/a
183.834,53
nutzflächenbezogener
Jahres-Heizwärmebedarf des Gebäudes
kWh/(m² * a)
105,68
Hinweis:
Dem flächenbezogenen Wert aus dem Nachweis zur Wärmeschutzverordnung liegt eine aus dem Gebäudevolumen direkt abgeleitete Fläche
zugrunde, die in Abhängigkeit von der Nutzung und Größe des Gebäudes von der tatsächlichen Gebäudenutzfläche abweicht. Bei Angabe
(optional) der Wohnfläche nach § 44 Abs. 1 II. BV (Wohnungsnutzung) oder der Hauptnutzfläche nach DIN 277 (bei anderen Nutzungen) wird
hier ein auf diese Flächen bezogener Wert des Jahres-Heizwärmebedarfes ausgewiesen.
Hinweis zu den Grundlagen dieses Wärmebedarfsausweises
Die vorstehenden Werte des Jahres-Heizwärmebedarfes geben vorrangig Anhaltspunkte für die vergleichende Beurteilung der energetischen Qualität von
Gebäuden. Diese Werte werden unter einheitlichen Randbedingungen ermittelt, die durch die Wärmeschutzverordnung vorgegeben sind (z.B. meteorologische Daten, bestimmte Annahmen über nutzbare interne Wärmegewinne und den Luftwechsel). Insoweit, wegen des nicht einbezogenen Wirkungsgrad
der Heizungsanlage und wegen der im Einzelfall unterschiedlichen Nutzergewohnheiten kann der tatsächliche Heizenergieverbrauch aus dem Jahres-Heiz
wärmebedarf nur bedingt abgeleitet werden.
Die vorstehenden Werte des Jahres-Heizwärmebedarfs können darüberhinaus nur dann zutreffen, wenn die Dichtheitsanforderungen und die übrigen Anfo
derungen der Wärmeschutzverordnung erfüllt werden.
Ausfertigung:
Datum
Sellnau
26.03.97
Änderungen:
Datum
Forschungsgesellschaft
A
BAU UND UMWELT GmbH B
Rießerseestraße 10
Anlagen:
Energiebilanz
12527 Berlin
Tel.: (030) 67 994 850
k-Wertermittlung der Bauteile
Fax: (030) 67 994 719
Grafische Ergebnisse
Unterschrift Bauherr:
Wohnungsbaugenossenschaft Friedland
Salower Straße 39, 17098 Friedland
Unterschrift Bauvorhaben: Demonstrationsvorhaben - energiegerechte
Sanierung - IST-ZUSTAND
Jahnstraße 8-10
Seite
17098 Friedland (Mecklemburg/Vorpommern)
1
2-7
8-9
Wärmebedarfsausweis
EnDiag
Ausfertigung
25.03.97
Objekt:
Sanierung Wohngebäude - Ist-Zustand
Ort:
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
Arbeitsblatt WS95
Wärmeströme
Seite 1/9
Erfassung der Wärmeströme
Bauteilverfahren
Bauteilart
Bauteile
Einbauort
-
Bauteil
-
Hüllfächenverfahren
k-WERT
W/m²K
Max. zul.
k-Wert
W/m²K
319,86
55,53
319,86
61,20
138,54
138,54
0,70
0,84
0,70
0,78
0,64
0,64
0,50
0,50
0,50
0,50
0,50
0,50
224,71
46,80
224,71
47,67
88,50
88,50
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
224,71
46,80
224,71
47,67
88,50
88,50
Fläche
m²
A*k
W/K
Abminderungsfaktor
A*k*f
W/K
W
Außenwand
AW 01
AW 11
AW 01
AW 12
AW 02
AW 02
Nordfassade
Nordfassade
Südfassade
Südfassade
Giebel Ost
Giebel West
F
Außenfenster,
Fenstertüren,
Dachfenster
AF 01
AF 11
AT 01
AF 02
AF 02
Nordfassade
Treppenhaus Nord
Hauseingangstür Nord
Südfassade
Südfassade
87,48
15,66
9,45
87,48
19,44
2,41
2,48
2,50
1,51
1,51
0,70
0,70
0,70
0,70
0,70
210,73
38,88
23,63
131,80
29,29
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
210,73
38,88
23,63
131,80
29,29
D
Dach- und
Dachdeckenflächen
G
Gebäudegrundflächen
DE 01
Oberste Geschoßdecke
538,96
0,85
0,22
458,82
0,8
367,06
FB 01
Kellerdecke
538,96
0,87
0,35
469,30
0,5
234,65
AB
Flächen zu
Gebäudeteilen
mit niedr. Temp.
DL
Deckenflächen
nach unten gegen
Außenluft
Wärmeübertragende Umfassungsfläche
2330,98
Geometrische Randbedingungen
2083,34
1756,93
Randbedingungen der Berechnung
Umfassungsfläche [m²]
Beheiztes Volumen [m³]
Anrechenbares Luftvolumen [m³]
Gebäudenutzfläche [m²]
Verhältnis A/V [m²/m³]
2330,98
6036,36
4829,09
1931,64
0,386
Jahres-Heizwärmebedarf
+ Transmissionswärmebedarf *)
+ Lüftungswärmebedarf
kWh/a
132824
99302
kWh/m³a
22,00
16,45
kWh/m²a
68,76
51,41
48291
183835
8,00
30,45
25,00
95,17
- Nutzbare interne Wärmegewinne
= Vorhandener Jahres-Heizwärmebedarf
Abminderungsfaktor Wärmebedarf
Gradstundenzahl [kKh]
Luftwechsel [1/h]
Abminderungsfaktor Lüftung
Spez. interne Wärmegewinne [kWh/m³a]
*) mit passiven Sonnenstrahlungsgewinnen
Nachweis des Jahres-Heizwärmebedarfs
Maximal zulässig
Berechnet
[kWh/m³a]
oder
[kWh/m²a]
30,45
95,17
20,51 [kWh/m³a]
=<
0,9
84
0,8
1,0
8,0
oder
64,09 [kWh/m²a]
EnDiag
Ausfertigung:
25.03.97
Objekt:
Sanierung Wohngebäude - Ist-Zustand
Arbeitsblatt Km
Ort:
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
k-Wert-Ermittlung
Seite 2/9
Bauteil Bezeichnung
AW 01 Außenwandplatte 1 (6,0 x 2,8 m)
Schicht
Nr. Schichtenaufbau von innen nach außen
A1
Teilbereich 1 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Mineralwolle - Dämmschicht
3
Beton - Wetterschutzschale
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A2
Teilbereich 2 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Beton - Steg
3
Beton - Wetterschutzschale
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A3
Teilbereich 3 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A4
Teilbereich 4 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A5
Teilbereich 5 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,130
0,040
Dicke
Lambda
mm
W/mK
120
80
60
260
120
80
60
260
1,630
0,045
1,630
ti [°C]
ta [°C]
20
-15
Dichte
Temperatur [°C]
R
kg/m³
innen
außen
m²K/W
Flächenanteil [%]
91,50
2350
17,8
16,5
0,074
20
16,5
-13,7
1,778
2350
-13,7
-14,3
0,037
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,630
2350
6,2
1,630
2350
-1,6
1,630
2350
-6,8
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,888
8,50
-1,6
-6,8
-10,8
0,074
0,049
0,037
0,160
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
440
1694
0,703
EnDiag
Ausfertigung:
25.03.97
Objekt:
Sanierung Wohngebäude - Ist-Zustand
Arbeitsblatt Km
Ort:
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
k-Wert-Ermittlung
Seite 3/9
Bauteil Bezeichnung
AW 11 Außenwandplatte 2 (2,4 x 2,8 m)
Schicht
Nr. Schichtenaufbau von innen nach außen
A1
Teilbereich 1 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Mineralwolle - Dämmschicht
3
Beton - Wetterschutzschale
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A2
Teilbereich 2 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Beton - Steg
3
Beton - Wetterschutzschale
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A3
Teilbereich 3 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A4
Teilbereich 4 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A5
Teilbereich 5 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,130
0,040
Dicke
Lambda
mm
W/mK
120
80
60
260
120
80
60
260
1,630
0,045
1,630
ti [°C]
ta [°C]
20
-15
Dichte
Temperatur [°C]
R
kg/m³
innen
außen
m²K/W
Flächenanteil [%]
86,00
2350
17,8
16,5
0,074
20
16,5
-13,7
1,778
2350
-13,7
-14,3
0,037
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,630
2350
6,2
1,630
2350
-1,6
1,630
2350
-6,8
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,888
14,00
-1,6
-6,8
-10,8
0,074
0,049
0,037
0,160
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
451
1733
0,843
EnDiag
Ausfertigung:
25.03.97
Objekt:
Sanierung Wohngebäude - Ist-Zustand
Arbeitsblatt Km
Ort:
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
k-Wert-Ermittlung
Seite 4/9
Bauteil Bezeichnung
AW 12 Außenwandplatte 3 (2,4 x 2,8 m)
Schicht
Nr. Schichtenaufbau von innen nach außen
A1
Teilbereich 1 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Mineralwolle - Dämmschicht
3
Beton - Wetterschutzschale
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A2
Teilbereich 2 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Beton - Steg
3
Beton - Wetterschutzschale
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A3
Teilbereich 3 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A4
Teilbereich 4 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A5
Teilbereich 5 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,130
0,040
Dicke
Lambda
mm
W/mK
120
80
60
260
120
80
60
260
1,630
0,045
1,630
ti [°C]
ta [°C]
20
-15
Dichte
Temperatur [°C]
R
kg/m³
innen
außen
m²K/W
Flächenanteil [%]
88,50
2350
17,8
16,5
0,074
20
16,5
-13,7
1,778
2350
-13,7
-14,3
0,037
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,630
2350
6,2
1,630
2350
-1,6
1,630
2350
-6,8
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,888
11,50
-1,6
-6,8
-10,8
0,074
0,049
0,037
0,160
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
446
1716
0,779
EnDiag
Ausfertigung:
25.03.97
Objekt:
Sanierung Wohngebäude - Ist-Zustand
Arbeitsblatt Km
Ort:
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
k-Wert-Ermittlung
Seite 5/9
Bauteil Bezeichnung
AW 02 Giebelaußenwand
Schicht
Nr. Schichtenaufbau von innen nach außen
A1
Teilbereich 1 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Mineralwolle - Dämmschicht
3
Beton - Wetterschutzschale
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A2
Teilbereich 2 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Beton - Steg
3
Beton - Wetterschutzschale
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A3
Teilbereich 3 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A4
Teilbereich 4 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A5
Teilbereich 5 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,130
0,040
Dicke
Lambda
mm
W/mK
120
80
60
260
120
80
60
260
1,630
0,045
1,630
ti [°C]
ta [°C]
20
-15
Dichte
Temperatur [°C]
R
kg/m³
innen
außen
m²K/W
Flächenanteil [%]
94,00
2350
17,8
16,5
0,074
20
16,5
-13,7
1,778
2350
-13,7
-14,3
0,037
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,630
2350
6,2
1,630
2350
-1,6
1,630
2350
-6,8
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,888
6,00
-1,6
-6,8
-10,8
0,074
0,049
0,037
0,160
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
436
1676
0,639
EnDiag
Ausfertigung:
25.03.97
Objekt:
Ort:
Sanierung Wohngebäude - Ist-Zustand
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
Bauteil Bezeichnung
DE 01 Oberste Geschoßdecke
Schicht
Nr. Schichtenaufbau von innen nach außen
1
Rohdecke
2
Mineralwolle
3
HWL
4
Estrich
5
6
7
8
gesamt Dicke [mm]
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,130
0,080
Dicke
Lambda
mm
W/mK
140
1,630
20
0,048
40
0,093
40
1,250
Bauteil Bezeichnung
FB 01 Kellerdecke
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,170
0,170
Lambda
Dicke
mm
W/mK
5
0,075
50
0,750
1
0,170
28
0,048
140
1,630
Nr.
1
2
3
4
5
6
7
8
gesamt
Arbeitsblatt K
k-Wert-Ermittlung
Seite 6/9
Schicht
Schichtenaufbau von innen nach außen
Spannteppich
Fließanhydrit-Estrich
Dachpappe
Mineralwolle
Rohdecke
Dicke [mm]
Bauteil Bezeichnung
IW1 Treppenhaus-Innenwand
Schicht
Nr. Schichtenaufbau von innen nach außen
1
Gipskartonplatte
2
Mineralwollplatte
3
Betonwand
4
5
6
7
8
gesamt Dicke [mm]
240
224
ta [°C]
-12
Temperatur [°C]
innen
außen
16,5
14,1
14,1
2,8
2,8
-8,9
-8,9
-9,8
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
ti [°C]
20
Dichte
kg/m³
650
1400
1200
20
2350
ta [°C]
10
Temperatur [°C]
innen
außen
18,5
17,9
17,9
17,4
17,4
17,3
17,3
12,2
12,2
11,5
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,130
0,130
Lambda
Dicke
mm
W/mK
12,5
0,210
14
0,048
150
1,630
177
ti [°C]
20
Dichte
kg/m³
2350
20
350
2100
ti [°C]
20
Dichte
kg/m³
900
20
2350
ta [°C]
10
Temperatur [°C]
innen
außen
18,2
17,3
17,3
13,2
13,2
11,8
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
R
m²K/W
0,086
0,417
0,430
0,032
0,965
427
1781
0,851
R
m²K/W
0,067
0,067
0,006
0,583
0,086
0,808
404
1804
0,871
R
m²K/W
0,060
0,292
0,092
0,443
364
2062
1,422
EnDiag
Arbeitsblatt F
Objekt: Sanierung Wohngebäude - Ist-Zustand
Ausfertigung:
25.03.97
Ort:
Fenster/Türen
Seite 7/9
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
Koeffizienten der solaren Wärmegewinne
Orientierung
Horizontal
(bis 15 Grad)
Nord
Ost
Süd
West
Öffnungschließende Bauteile
Nr.
Name
Beschreibung
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
AF 01
AF 02
AF 11
AT 01
Thermofenster
Thermofenster
Thermofenster
Haustür
Himmelsrichtung
Nord
Süd
Nord
Nord
k-Wert
Fenster
W/m²K
3,00
3,00
3,00
2,50
Rahmenanteil
0,20
0,20
0,30
1,00
W/m²K
1,65
0,95
1,65
2,40
1,65
EnergieGewinndurchlaßgrad koeffizient
W/m²K
0,70
0,95
0,70
2,40
0,70
0,95
0,95
äquivalenter
k-Wert
W/m²K
2,41
1,51
2,48
2,50
Wärmebedarfsausweis nach § 12 Wärmeschutzverordnung
- Gebäude mit normalen Innentemperaturen -
Gebäude- und Anlagenbeschreibung
Art d. Gebäudes:
Wohngebäude
Lage:
Seiten-Reihenhaus
Anzahl Geschosse:
4
Anzahl Nutzungseinheiten:
30
beheiztes Volumen [m³]:
6.036,36
Umfassungsfläche [m²]:
2.330,98
Verhältnis A/V [1/m]:
0,39
Gebäudenutzfläche [m²]:
1.931,64
Wohnfläche (§44 Abs. 1 II. BV): 1.739,46
Hauptnutzfläche (DIN 277):
Nord
0,23
Ost
Süd
0,22
West
Glasvorbau
Keiner
Heizungsart:
Luftheizung
Kühlungsart:
Keine
Lüftungsart:
Zu- und Abluftanlage
Wärmerückgewinnung:
Kreuzstrom-WT
Wärmerückgewinnungsgrad:
0,8
Solarkollektoreinsatz:
Solar-Luft-Kollektor
Wärmepumpeneinsatz:
Keine
Fensterflächenanteil:
Hinweis: Die Angabe der Wohnfläche und Hauptnutzfläche ist optional und alternativ.
Nachweis nach Anlage 1 Ziffer 1, 6 und 7 Wärmeschutzverordnung
- WärmeschutzV vom 16. August 1994 nachzuweisender Kennwert
spezifischer Jahres-Heizwärmebedarf
1)
des Gebäudes
Wärmedurchgangskoeffizient
der Außenbauteile 11)
maximal zulässig
berechnet
20,51
64,09
10,15
31,71
kWh/(m³ * a)
kWh/(m² * a)
Wand
Fenster ²)
W/(m² * K)
Dach
Grundfl.
0,50
0,70
0,22
0,35
W/(m² * K)
0,35
W/(m² * K)
k-Wand
W/(m² * K)
1,50
Wärmedurchgangskoeffizient
von Außenbauteilen mit
Flächenheizungen
Wärmedurchgangskoeffizient
von Außenwänden im Bereich
von Heizkörpern
Wärmedurchgangskoeffizient
von Fenstern vor Heizkörpern
Sommerlicher Wärmeschutz
bei großflächigen Verglasungen
oder Raumkühlung
g*f
0,25
1) Der berechnete Jahres-Wärmebedarf darf den in Abhängigkeit vom Verhältnis A/V geforderten Wert nicht überschreiten. Er ist entweder auf das beheizte Volumen oder auf die aus diesem Volumen abgeleitete Nutzfläche zu beziehen. Für kleine Wohngebäude mit bis zu zwei Vollgeschossen und
nicht mehr als 3 Wohnungen darf der Nachweis auch über den k-Wert der Außenbauteile geführt werden.
2) Im äquivalenten Wärmedurchgangswert der Fenster sind die Wärmegewinne durch Sonneneinstrahlung berücksichtigt.
Nutzungsspezifischer Jahres-Heizwärmebedarf
Jahres-Heizwärmebedarf des Gebäudes
insgesamt
kWh/a
61.251,74
nutzflächenbezogener
Jahres-Heizwärmebedarf des Gebäudes
kWh/(m² * a)
35,21
Hinweis:
Dem flächenbezogenen Wert aus dem Nachweis zur Wärmeschutzverordnung liegt eine aus dem Gebäudevolumen direkt abgeleitete Fläche zugrunde,
die in Abhängigkeit von der Nutzung und Größe des Gebäudes von der tatsächlichen Gebäudenutzfläche abweicht. Bei Angabe (optional) der Wohnfläche nach § 44 Abs. 1 II. BV (Wohnungsnutzung) oder der Hauptnutzfläche nach DIN 277 (bei anderen Nutzungen) wird hier ein auf diese Flächen bezogener Wert des Jahres-Heizwärmebedarfes ausgewiesen.
Hinweis zu den Grundlagen dieses Wärmebedarfsausweises
Die vorstehenden Werte des Jahres-Heizwärmebedarfes geben vorrangig Anhaltspunkte für die vergleichende Beurteilung der energetischen Qualität von
Gebäuden. Diese Werte werden unter einheitlichen Randbedingungen ermittelt, die durch die Wärmeschutzverordnung vorgegeben sind (z.B. meteorologische Daten, bestimmte Annahmen über nutzbare interne Wärmegewinne und den Luftwechsel). Insoweit, wegen des nicht einbezogenen Wirkungsgrades
der Heizungsanlage und wegen der im Einzelfall unterschiedlichen Nutzergewohnheiten kann der tatsächliche Heizenergieverbrauch aus dem Jahres-Heizwärmebedarf nur bedingt abgeleitet werden.
Die vorstehenden Werte des Jahres-Heizwärmebedarfs können darüberhinaus nur dann zutreffen, wenn die Dichtheitsanforderungen und die übrigen Anforderungen der Wärmeschutzverordnung erfüllt werden.
Ausfertigung:
Forschungsgesellschaft
BAU UND UMWELT GmbH
Rießerseestraße 10
12527 Berlin
Tel.: (030) 67 994 850
Fax: (030) 67 994 719
Datum
Änderungen:
Datum
A
B
Anlagen:
Energiebilanz
k-Wertermittlung der Bauteile
Grafische Ergebnisse
Unterschrift Bauherr:
Unterschrift Bauvorhaben:Demonstrationsvorhaben - energiegerechte Sanierung Sanierungslösung
Jahnstraße 8-10
Seite
17098 Friedland (Mecklemburg/Vorpommern)
1
2-9
10 - 11
Wärmebedarfsausweis
EnDiag
Ausfertigung
25.09.97
Objekt:
Sanierung Wohngebäude - Soll-Zustand
Ort:
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
Arbeitsblatt WS95
Wärmeströme
Seite 1/11
Erfassung der Wärmeströme
Bauteilverfahren
Bauteilart
Bauteile
Einbauort
-
Bauteil
W
Außenwand
F
Außenfenster,
Fenstertüren,
Dachfenster
D
Dach- und
Dachdeckenflächen
G
Gebäudegrundflächen
Hüllfächenverfahren
Fläche
m²
k-WERT
W/m²K
Max. zul.
k-Wert
W/m²K
A*k
W/K
Abminderungsfaktor
A*k*f
W/K
AW01
AW11
AW01
AW12
AW13
AW14
AW02
AW02
AF01
AF11
AT01
AF02
AF02
AF02
AF02
Nordfassade
Nordfassade
Südfassade
Südfassade
Südfassade
Südfassade
Giebel Ost
Giebel West
Nordfassade
Treppenhaus Nord
Hauseingangstür Nord
Südfassade
Südfassade
Südfassade
Südfassade
319,86
55,53
79,97
40,80
239,90
20,40
138,54
138,54
87,48
15,66
9,45
21,87
12,96
65,61
6,48
0,20
0,19
0,20
0,19
0,22
0,20
0,19
0,19
0,71
0,78
1,20
-0,19
-0,19
-0,19
-0,19
0,50
0,50
0,50
0,50
0,50
0,50
0,50
0,50
0,70
0,70
0,70
0,70
0,70
0,70
0,70
63,88
10,77
15,97
7,83
52,09
4,17
25,95
25,95
62,01
12,26
11,34
-4,23
-2,51
-12,68
-1,25
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
63,88
10,77
15,97
7,83
52,09
4,17
25,95
25,95
62,01
12,26
11,34
-4,23
-2,51
-12,68
-1,25
DE02
oberste Geschossdecke
538,96
0,20
0,22
106,86
0,8
85,49
FB01
Fußboden zum Keller
538,96
0,29
0,35
156,94
0,5
78,47
AB
Flächen zu
Gebäudeteilen
mit niedr. Temp.
DL
Deckenflächen
nach unten gegen
Außenluft
Wärmeübertragende Umfassungsfläche
2330,98
Geometrische Randbedingungen
535,34
435,50
Randbedingungen der Berechnung
Umfassungsfläche [m²]
Beheiztes Volumen [m³]
Anrechenbares Luftvolumen [m³]
Gebäudenutzfläche [m²]
Verhältnis A/V [m²/m³]
2330,98
6036,36
4829,09
1931,64
0,386
Jahres-Heizwärmebedarf
+ Transmissionswärmebedarf *)
+ Lüftungswärmebedarf
kWh/a
32924
64546
kWh/m³a
5,45
10,69
kWh/m²a
17,04
33,42
36218
61252
6,00
10,15
18,75
31,71
- Nutzbare interne Wärmegewinne
= Vorhandener Jahres-Heizwärmebedarf
Abminderungsfaktor Wärmebedarf
Gradstundenzahl [kKh]
Luftwechsel [1/h]
Abminderungsfaktor Lüftung
Spez. interne Wärmegewinne [kWh/m³a]
*) mit passiven Sonnenstrahlungsgewinnen
Nachweis des Jahres-Heizwärmebedarfs
Maximal zulässig
Berechnet
[kWh/m³a]
oder
[kWh/m²a]
10,15
31,71
20,51 [kWh/m³a]
=<
0,9
84
0,8
0,65
6,0
oder
64,09 [kWh/m²a]
EnDiag
Ausfertigung:
25.09.97
Objekt:
Sanierung Wohngebäude - Soll-Zustand
Arbeitsblatt Km
Ort:
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
k-Wert-Ermittlung
Seite 2/11
Bauteil Bezeichnung
AW 01 Außenwandplatte 1 (6,0 x 2,8 m)
Schicht
Nr. Schichtenaufbau von innen nach außen
A1
Teilbereich 1 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Mineralwolle - Dämmschicht
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmverbundsystem
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A2
Teilbereich 2 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Beton - Steg
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmverbundsystem
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A3
Teilbereich 3 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Mineralwolle - Dämmschicht
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmung
5
Warmer Luftkanal
6
Wärmedämmverbundsystem
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A4
Teilbereich 4 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A5
Teilbereich 5 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,130
0,040
Dicke
Lambda
mm
W/mK
120
80
60
120
380
120
80
60
120
380
120
80
60
10
50
60
380
1,630
0,045
1,630
0,035
ti [°C]
ta [°C]
20
-15
Dichte
Temperatur [°C]
R
kg/m³
innen
außen
m²K/W
Flächenanteil [%]
70,00
2350
19,2
18,7
0,074
20
18,7
7,4
1,778
2350
7,4
7,1
0,037
30
7,1
-14,7
3,429
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,630
2350
18,8
1,630
2350
18,1
1,630
2350
17,6
0,035
30
17,3
8,50
18,1
17,6
17,3
-14,6
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,630
2350
19,0
0,045
20
18,4
1,630
2350
4,0
0,025
30
3,7
1
0,5
0,035
30
-0,9
21,50
18,4
4,0
3,7
0,5
-0,9
-14,7
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
5,317
0,074
0,049
0,037
3,429
3,588
0,074
1,778
0,037
0,400
0,170
1,714
4,173
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
444
1168
0,200
EnDiag
Ausfertigung:
25.09.97
Objekt:
Sanierung Wohngebäude - Soll-Zustand
Arbeitsblatt Km
Ort:
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
k-Wert-Ermittlung
Seite 3/11
Bauteil Bezeichnung
AW 11 Außenwandplatte 2 (2,4 x 2,8 m)
Schicht
Nr. Schichtenaufbau von innen nach außen
A1
Teilbereich 1 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Mineralwolle - Dämmschicht
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmverbundsystem
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A2
Teilbereich 2 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Beton - Steg
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmverbundsystem
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A3
Teilbereich 3 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A4
Teilbereich 4 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A5
Teilbereich 5 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,130
0,040
Dicke
Lambda
mm
W/mK
120
80
60
120
380
120
80
60
120
380
1,630
0,045
1,630
0,035
ti [°C]
ta [°C]
20
-15
Dichte
Temperatur [°C]
R
kg/m³
innen
außen
m²K/W
Flächenanteil [%]
86,00
2350
19,2
18,7
0,074
20
18,7
7,4
1,778
2350
7,4
7,1
0,037
30
7,1
-14,7
3,429
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,630
2350
18,8
1,630
2350
18,1
1,630
2350
17,6
0,035
30
17,3
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
5,317
14,00
18,1
17,6
17,3
-14,6
0,074
0,049
0,037
3,429
3,588
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
454
1196
0,194
EnDiag
Ausfertigung:
25.09.97
Objekt:
Sanierung Wohngebäude - Soll-Zustand
Arbeitsblatt Km
Ort:
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
k-Wert-Ermittlung
Seite 4/11
Bauteil Bezeichnung
AW 12 Außenwandplatte 3 (2,4 x 2,8 m)
Schicht
Nr. Schichtenaufbau von innen nach außen
A1
Teilbereich 1 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Mineralwolle - Dämmschicht
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmverbundsystem
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A2
Teilbereich 2 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Beton - Steg
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmverbundsystem
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A3
Teilbereich 3 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A4
Teilbereich 4 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A5
Teilbereich 5 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,130
0,040
Dicke
Lambda
mm
W/mK
120
80
60
120
380
120
80
60
120
380
1,630
0,045
1,630
0,035
ti [°C]
ta [°C]
20
-15
Dichte
Temperatur [°C]
R
kg/m³
innen
außen
m²K/W
Flächenanteil [%]
88,50
2350
19,2
18,7
0,074
20
18,7
7,4
1,778
2350
7,4
7,1
0,037
30
7,1
-14,7
3,429
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,630
2350
18,8
1,630
2350
18,1
1,630
2350
17,6
0,035
30
17,3
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
5,317
11,50
18,1
17,6
17,3
-14,6
0,074
0,049
0,037
3,429
3,588
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
450
1183
0,192
EnDiag
Ausfertigung:
25.09.97
Objekt:
Sanierung Wohngebäude - Soll-Zustand
Arbeitsblatt Km
Ort:
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
k-Wert-Ermittlung
Seite 5/11
Bauteil Bezeichnung
AW 13 Außenwandplatte 1 (6,0 x 2,8 m)
Schicht
Nr. Schichtenaufbau von innen nach außen
A1
Teilbereich 1 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Mineralwolle - Dämmschicht
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmverbundsystem
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A2
Teilbereich 2 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Beton - Steg
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmverbundsystem
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A3
Teilbereich 3 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Mineralwolle - Dämmschicht
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmung
5
Warmer Luftkanal
6
Wärmedämmverbundsystem
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A4
Teilbereich 4 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Mineralwolle - Dämmschicht
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmverbundsystem
5
Kalter Luftkanal
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A5
Teilbereich 5 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,130
0,040
Dicke
Lambda
mm
W/mK
120
80
60
120
380
120
80
60
120
380
120
80
60
10
50
60
380
120
80
60
50
70
380
1,630
0,045
1,630
0,035
ti [°C]
ta [°C]
20
-15
Dichte
Temperatur [°C]
R
kg/m³
innen
außen
m²K/W
Flächenanteil [%]
53,30
2350
19,2
18,7
0,074
20
18,7
7,4
1,778
2350
7,4
7,1
0,037
30
7,1
-14,7
3,429
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,630
2350
18,8
1,630
2350
18,1
1,630
2350
17,6
0,035
30
17,3
8,50
18,1
17,6
17,3
-14,6
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,630
2350
19,0
0,045
20
18,4
1,630
2350
4,0
0,025
30
3,7
1
0,5
0,035
30
-0,9
21,50
18,4
4,0
3,7
0,5
-0,9
-14,7
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,630
2350
18,7
0,045
20
18,0
1,630
2350
0,1
0,035
30
-0,2
20,000
1
-14,6
16,70
18,0
0,1
-0,2
-14,6
-14,6
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
5,317
0,074
0,049
0,037
3,429
3,588
0,074
1,778
0,037
0,400
0,170
1,714
4,173
0,074
1,778
0,037
1,429
0,004
3,320
443
1167
0,217
EnDiag
Ausfertigung:
25.09.97
Objekt:
Sanierung Wohngebäude - Soll-Zustand
Arbeitsblatt Km
Ort:
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
k-Wert-Ermittlung
Seite 6/11
Bauteil Bezeichnung
AW 14 Außenwandplatte 3 (2,4 x 2,8 m)
Schicht
Nr. Schichtenaufbau von innen nach außen
A1
Teilbereich 1 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Mineralwolle - Dämmschicht
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmverbundsystem
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A2
Teilbereich 2 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Beton - Steg
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmverbundsystem
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A3
Teilbereich 3 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Mineralwolle - Dämmschicht
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmung
5
Warmer Luftkanal
6
Wärmedämmverbundsystem
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A4
Teilbereich 4 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A5
Teilbereich 5 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,130
0,040
Dicke
Lambda
mm
W/mK
120
80
60
120
380
120
80
60
120
380
120
80
60
10
50
60
380
1,630
0,045
1,630
0,035
ti [°C]
ta [°C]
20
-15
Dichte
Temperatur [°C]
R
kg/m³
innen
außen
m²K/W
Flächenanteil [%]
62,30
2350
19,2
18,7
0,074
20
18,7
7,4
1,778
2350
7,4
7,1
0,037
30
7,1
-14,7
3,429
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,630
2350
18,8
1,630
2350
18,1
1,630
2350
17,6
0,035
30
17,3
11,50
18,1
17,6
17,3
-14,6
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,630
2350
19,0
0,045
20
18,4
1,630
2350
4,0
0,025
30
3,7
1
0,5
0,035
30
-0,9
26,20
18,4
4,0
3,7
0,5
-0,9
-14,7
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
5,317
0,074
0,049
0,037
3,429
3,588
0,074
1,778
0,037
0,400
0,170
1,714
4,172
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
449
1182
0,204
EnDiag
Ausfertigung:
25.09.97
Objekt:
Sanierung Wohngebäude - Soll-Zustand
Arbeitsblatt Km
Ort:
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
k-Wert-Ermittlung
Seite 7/11
Bauteil Bezeichnung
AW 02 Giebelaußenwand
Schicht
Nr. Schichtenaufbau von innen nach außen
A1
Teilbereich 1 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Mineralwolle - Dämmschicht
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmverbundsystem
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A2
Teilbereich 2 des Bauteiles
1
Beton - Tragschicht
2
Beton - Steg
3
Beton - Wetterschutzschale
4
Wärmedämmverbundsystem
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A3
Teilbereich 3 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A4
Teilbereich 4 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
A5
Teilbereich 5 des Bauteiles
1
2
3
4
5
6
7
8
9
gesamt Dicke [mm]
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,130
0,040
Dicke
Lambda
mm
W/mK
120
80
60
120
380
120
80
60
120
380
1,630
0,045
1,630
0,035
ti [°C]
ta [°C]
20
-15
Dichte
Temperatur [°C]
R
kg/m³
innen
außen
m²K/W
Flächenanteil [%]
94,00
2350
19,2
18,7
0,074
20
18,7
7,4
1,778
2350
7,4
7,1
0,037
30
7,1
-14,7
3,429
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
1,630
2350
18,8
1,630
2350
18,1
1,630
2350
17,6
0,035
30
17,3
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
5,317
6,00
18,1
17,6
17,3
-14,6
0,074
0,049
0,037
3,429
3,588
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächenanteil [%]
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
439
1156
0,187
EnDiag
Ausfertigung:
25.09.97
Objekt:
Ort:
Sanierung Wohngebäude - Soll-Zustand
Arbeitsblatt K1
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
k-Wert-Ermittlung
Seite 8/11
Bauteil Bezeichnung
DE01 Oberste Geschossdecke
Schicht
Nr. Schichtenaufbau von innen nach außen
1
Estrich
2
HWL
3
Rohdecke
4
Styropor
5
6
7
8
gesamt Dicke [mm]
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,130
0,080
Lambda
Dicke
mm
W/mK
40
1,250
40
0,093
140
1,630
150
0,035
Bauteil Bezeichnung
FB01 Kellerdecke
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,170
0,170
Lambda
Dicke
mm
W/mK
5
0,075
50
0,750
1
0,170
28
0,048
140
1,630
80
0,035
Nr.
1
2
3
4
5
6
7
8
gesamt
Schicht
Schichtenaufbau von innen nach außen
Spannteppich
Fließanhydritestrich
Dachpappe
Mineralwolle
Rohdecke
Styropor
Dicke [mm]
Bauteil Bezeichnung
DE02 Decke zum Drempel
Schicht
Nr. Schichtenaufbau von innen nach außen
1
Estrich
2
HWL
3
Rohdecke
4
5
6
7
8
gesamt Dicke [mm]
370
304
ta [°C]
-12
Temperatur [°C]
innen
außen
19,2
19,0
19,0
16,2
16,2
15,7
15,7
-11,5
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
ti [°C]
20
Dichte
kg/m³
650
1400
1200
20
2350
30
ta [°C]
10
Temperatur [°C]
innen
außen
19,5
19,3
19,3
19,1
19,1
19,1
19,1
17,4
17,4
17,2
17,2
10,5
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
Ri [m²K/W] Ra [m²K/W]
0,130
0,080
Lambda
Dicke
mm
W/mK
40
1,250
40
0,093
140
1,630
220
ti [°C]
20
Dichte
kg/m³
2100
350
2350
30
ti [°C]
20
Dichte
kg/m³
2100
350
2350
ta [°C]
-102
Temperatur [°C]
innen
außen
-0,9
-6,1
-6,1
-75,3
-75,3
-89,1
Wärmedurchlaßwiderstand [m²K/W]
Flächengewicht gesamt [kg/m²]
Dichte des Bauteils [kg/m³]
Wärmedurchgangskoeffizient [W/m²K]
R
m²K/W
0,032
0,430
0,086
4,286
4,834
432
1166
0,198
R
m²K/W
0,067
0,067
0,006
0,583
0,086
2,286
3,094
406
1337
0,291
R
m²K/W
0,032
0,430
0,086
0,548
427
1941
1,319
EnDiag
Objekt: Sanierung Wohngebäude - Soll-Zustand
Ausfertigung:
25.09.97
Ort:
Jahnstraße 8-10, 17098 Friedland
Arbeitsblatt F1
Fenster/Türen
Seite 9/11
Koeffizienten der solaren Wärmegewinne
Orientierung
W/m²K
Horizontal
(bis 15 Grad)
1,65
Nord
0,95
Ost
1,65
Süd
2,40
West
1,65
Öffnungschließende Bauteile
Nr.
Name
Beschreibung
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
AF01
AF02
AF11
AT01
Thermofenster
Thermofenster
Thermofenster
Haustür
Himmelsrichtung
Nord
Süd
Nord
Nord
k-Wert
Fenster
W/m²K
1,30
1,30
1,30
1,20
RahmenEnergieGewinnanteil
durchlaßgrad koeffizient
W/m²K
0,20
0,70
0,95
0,20
0,70
2,40
0,30
0,70
0,95
1,00
0,95
äquivalenter
k-Wert
W/m²K
0,71
-0,19
0,78
1,20
Herunterladen