Gedanken und Strategien zur Verbesserung des Quartiers zwischen

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Gedanken und Strategien zur Verbesserung
des Quartiers zwischen Westwall, Nordwall, Ostwall und
St.-Anton-Straße,
der Kultivierung des Theaterplatzes
und zur Realisierung einer Kulturachse
zwischen Rathaus und Theaterplatz
 Beschreibung der aktuellen Situation
Die Achse zwischen Rathaus und Theaterplatz ist Bestandteil des
Quartiers zwischen Westwall, Nordwall, Ostwall und St.-Anton-Straße.
In diesem Quartier befinden sich das Rathaus nebst Verwaltung, die
Volkshochschule, die Sparkasse mit ihrer Filiale Friedrichstraße, zurzeit noch die Volksbank, zurzeit noch die Wohnstätte und das „“Kulturzentrum“, bestehend aus der Mediothek, dem Theater und dem
Seidenweberhaus. Weiterhin Gastronomie, kleinerer Einzelhandel
und Dienstleistung. Mit der Eröffnung des Primark- Einkaufzentrums
in Verbindung mit der Parkgarage rückt der Platz näher an das Käuferzentrum.
Die vorhandene Gestaltung des Theaterplatzes mit Hochbeeten und
Brunnenwirkt ungepflegt; der Brunnen ist außer Betrieb und mit Erde
befüllt.
Der Platz ist ein bevorzugter Treffpunkt einer Gruppe von sozialschwachen und/ oder Alkohol – und Drogenabhängigen Menschen.
Die optischen und hygienischen Eindrücke schrecken ab, den Platz
zu besuchen.
Der Grund für die Wahl des Platzes durch die Szene ist sicherlich der
Lage geschuldet, etwas außerhalb des normalen Aufenthaltes der
Bürger, aber nahe genug an Einkaufsläden für Alkohol, Zigaretten und
Fluchtwege wie Tiefgarage etc.
Die bisher umgesetzten Maßnahmen, z.B. die Installation eines Toilettencontainers, der Einsatz von Streetworkern und die Kontrollen
durch den städtischen Ordnungsdienst sowie die Polizei waren und
sind kostenintensiv, aber wenig zielführend.
Die öffentliche Diskussion der Situation durch die politischen Akteure,
mit den Vorschlägen der Szene einen neuen Treffpunkt zuzuweisen,
aber „not in my backyard“, brachten sachlich nichts. Vielmehr wurden
die Menschen gegen die Szene motiviert.
 Zielsetzungen und Strategien
Statt - wie bisher - durch repressive sozial-therapeutische Maßnahmen muss durch Funktionszuweisungen dem Theaterplatz ein neues
bürgerfreundlicheres Gesicht gegeben werden. Weiterhin muss die
Qualität des wichtigen Quartiers zwischen Westwall, Nordwall, Ostwall und St.-Anton-Str. verbessert werden, statt das Quartier von der
Innenstadt südlich der St.-Anton-Straße künstlich „abzuhängen“. Hierzu ist eine Grundsatzentscheidung hinsichtlich einer konkreten Zielsetzung, sowie eine Projektleitung erforderlich.
Die Einrichtung eines WLAN-Netzes auf der Achse zwischen Rathaus
und Theaterplatz wird das Quartier wesentlich attraktiver für jüngere
Bürger und Besucher machen.
Das Vorhaben der Sparkasse an der Friedrichstraße/St.-AntonStraße, den Neubau ihrer dortigen Filiale mit einer Mall und einem
Parkhaus im Wege des public-privat-partnership (ppp) zu verbinden,
wird ausdrücklich begrüßt.
PPP ist auch der Lösungsansatz für die Revitalisierung, wahrscheinlicher den Neubau des Seidenweberhauses. Entsprechende Überlegungen sind vor einiger Zeit von ECE gemacht worden. Das Denkverbot, dass es am Standort des Seidenweberhauses keinen Einzelhandel geben darf, dürfte mit dem Vorhaben Sparkasse nicht mehr
haltbar sein. Ein so revitalisiertes bzw. neues Seidenweberhaus dürfte
zu einer natürlichen Belebung des Theaterplatzes beitragen, was bei
der bisherigen Nutzung nicht gegeben ist.
Kontraproduktiv wäre es demgegenüber, wenn nach dem Umzug der
Wohnstätte bzw. der temporären Nutzung der Gebäude der Volksbank
es an den „alten“ Standorten zu dauerhaften Leerständen käme.
Deshalb müssen neben der Sparkasse auch Volksbank und
Wohnstätte in die Zielsetzung zur Aufwertung des Quartiers zwischen
Westwall, Nordwall, Ostwall und St.-Anton-Straße frühzeitig
einbezogen werden. Dies könnte durch Einschaltung eines „neutralen
Moderators“ bewerkstelligt werden
Zwischen Rathaus, VHS und dem Theaterplatz via Carl - Wilhelm
Straße kann eine Kulturachse entstehen. Kurzläufig sind hier viele
Geschäfte und Gastronomie vorhanden. Die Idee der Kulturachse
stammt aus dem Vortrag „Wissen für Krefeld“ von Prof. Beucker. Im
Vortrag endete sie am Theaterplatz, ließ den Platz selber aus dem
Blick.
Es müssen Veränderungsprozesse eingeleitet werden, die dazu führen, den Theaterplatz als zentralen Kulturplatz zu aktivieren und ihn
dauerhaft zu beleben. Die Einbindung der viel besuchten VHS, der
Mediothek, dem Theater und dem Seidenweberhaus mit abendlichen
Veranstaltungen führen Besucher zum Platz, die auch bleiben würden.
Als temporäre, aber regelmäßige Nutzung des Theaterplatzes
kommen nicht nur der Weihnachtsmarkt, sondern z.B. der samstägliche Markt in Betracht. Kleinere Zirkusse oder z.B. die kleine Frühjahrskirmes könnten dort einen Standort in der Innenstadt finden.
Ebenso das traditionelle Weinfest der Innenstadt, der Kindertrödelmarkt (bisher auf dem Rathausvorplatz), wie bisher das Theaterfest,
der Flohmarkt der Mediothek und der Keramikmarkt. Zielsetzung
muss es u.a. sein, keine weitere Bebauung auf dem Platz zu installieren, damit er gut einsehbar ist.
Für alle diese Veranstaltungen ist der Theaterplatz aufgrund seiner
exzellenten ÖPNV-Anbindung sowie den Pkw-Stellplatzmöglichkeiten
in der Tiefgarage des Seidenweberhauses bestens geeigneter
Standort. Alle beispielhaft genannten Veranstaltungen würden nicht
„versteckt“ in der Innenstadt stattfinden, sondern in der Nähe der
Kreuzung Ostwall/St.-Anton-Straße und damit besser sichtbarer und
wahrnehmbarer.
Krefeld, im November 2014
FDP-Stadtratsfraktion
Dipl-Ing. Karl-W. Belting
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