Bildung im Quartier (BiQ) - Neubau Quartierssporthalle CR2

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lebendige Quartiere
Bildung im Quartier (BiQ)
Neubau Quartierssporthalle CR² –
Bezirk Neukölln
Mit dem Bau der Quartierssporthalle auf dem Gelände
des Campus Rütli – CR² ist es gelungen, einen Ort im
Norden Neuköllns zu schaffen, der den Bewohnern des
Gebietes und den bezirklichen Akteuren (Sport-, Kulturund Trägervereinen, Volkshochschule und Musikschule)
für zahlreiche Bildungs-, Kultur- und Förderangebote
zur Verfügung steht.
Bildung im Quartier
Titel |der
Neubau
Broschüre
Quartierssporthalle
| Titel des Kapitels
CR2
Ausgangspunkt und Anlass für
das Projekt
Im Norden Neuköllns besteht ein hohes Defizit an Sportanlagen und an
Räumen für Veranstaltungen, die dem
Kiez und den Bewohnerinnen und Bewohnern zugutekommen. Mit dem Bau
der Quartierssporthalle werden zahlreiche Angebote pädagogischer, sportlicher und auch kultureller Art sowie
damit einher gehende Perspektiven
geschaffen, die insbesondere Kinder
und Jugendliche aus diesem Gebiet
dringend benötigen.
Rahmenbedingungen
Handlungsschwerpunkt Bildung
Bereits seit Beginn des Quartiersmanagements Reuterplatz 2001 stellte
die Verbesserung der Bildungssituation einen expliziten Handlungsschwerpunkt der Arbeit vor Ort dar. Dabei
wurde der strategische Ansatz „Integration durch Bildung“ intensiv verfolgt.
2005 wurde gemeinsam mit den sechs
lokalen Schulen das Strategiekonzept
„Auf dem Weg zur Kiezschule“ auf den
Weg gebracht. Wesentlicher Baustein
war das Projekt „Interkulturelle Moderation“, das ab 2006 an vier Schulen
durchgeführt wurde und durch den
Einsatz muttersprachlicher Sozialarbeiter Brücken zwischen Lehrern,
Schülern und deren Eltern baute. Das
Projekt startete zeitgleich mit der Veröffentlichung des „Brandbriefs“ von
Lehrkräften der ehemaligen RütliSchule im März 2006, der eine bundesweite Debatte über das Schulsystem in
Deutschland, Gewalt an Schulen und
den Bildungserfolg von Kindern mit
Migrationshintergrund auslöste.
Schon im Jahr darauf wurde der lokale
Bildungsverbund Reuterkiez gegründet, der über die Schulen hinaus auch
die ansässigen Kitas, Jugendfreizeiteinrichtungen, Träger der Jugendhilfe
und Migrantenvereine umfasst. Dieser
bildet seither die Grundstruktur für
alle Aktivitäten der Bildungsakteure im
Quartier.
Idee des Campus Rütli – CR²
Im Jahr 2007 entstand die Idee des
„Campus Rütli“, im gleichen Jahr wurde das Konzept für das Projekt Campus
Rütli – CR² erarbeitet. Dieses zielt auf
die beispielhafte Verwirklichung einer
neuartigen und nachhaltigen Bildung
mit Schaffung eines gemeinsamen
Sozialraumes, in dem alle beteiligten
Einrichtungen entlang der Bildungsbiographie von Kindern und Jugendlichen in gemeinsamer Verantwortung
zusammenarbeiten. Als Schirmherrin
konnte Christina Rau gewonnen werden.
Unterstützt werden diese Entwicklungen seit 2007 durch das Engagement
der Freudenberg und der Karl-Konradund-Ria-Groeben-Stiftung mit ihrem
Modellprojekt Ein Quadratkilometer
Bildung, das die Qualitätsentwicklung
und Professionalisierung der beteiligten Einrichtungen im Quartier über
einen Zeitraum von zehn Jahren begleitet.
sporthalle wurden sowohl das Kollegium des Fachbereichs Sport der Gemeinschaftsschule als auch das
Sportamt Neukölln einbezogen.
Intensive Bürgerbeteiligung
Zur Vorbereitung des Bauvorhabens
gab es bereits ab 2008 zahlreiche Beteiligungsveranstaltungen, die sowohl
schulintern als auch öffentlich für Bewohnerinnen und Bewohner in Gestalt
von „Open Spaces“ oder „Ideenwerkstätten“ durchgeführt wurden und Interessierten die Möglichkeit gaben,
ihre Wünsche und Anliegen in die Planung einzubringen. Diese Initiativen
wurden z.T. durch das Teilprogramm
„Soziale Stadt“ der Zukunftsinitiative
Stadtteil (ZIS) gefördert, dessen
Schwerpunkt darin liegt, Anwohnerinnen und Anwohnern eine ganz unmittelbare Mitbestimmung an der Weiterentwicklung ihres Wohnumfeldes zu
ermöglichen. In die Planungen zur
sportlichen Ausrichtung der Quartiers-
Den Bauplanungen vorausgegangen
ist im Jahr 2009 ein offener zweiphasiger Realisierungswettbewerb mit insgesamt 61 Teilnehmern.
Weitere Neubauten des
Campus Rütli – CR²
Diese Halle ist der erste Baustein des
Modellprojektes Campus Rütli – CR².
Weitere Maßnahmen und Neubauten
wie der Schulerweiterungsbau, ein
Werkstattgebäude für die Schule und
für die Bewohner des Stadtteils, ein Elternzentrum mit Pädagogischer Werkstatt von Ein Quadratkilometer Bildung, eine Lernwerkstatt (die ebenfalls
mit Hilfe des Programms „Bildung im
Quartier“ (BiQ) gefördert wird) – die
Angebote des Jugend- und des Gesundheitsamtes werden folgen. Der Bau-
Bezirk Neukölln
Projektanschrift
Campus Rütli – CR²
Rütlistraße 41-45
12045 Berlin
Träger
Bezirksamt Neukölln von Berlin
Abt. Bildung, Schule, Kultur und Sport
Fördergebiet
Quartiersmanagement: Reuterplatz
Förderzeitraum
2008 bis 2013
Gesamtkosten
Davon EFRE-Mittel
6.000.000 €
2.700.000 €
Ansprechpartner
Campus Rütli – CR²
Cordula Heckmann
Campusleiterin
Telefon 030/600 34 76 0
E-Mail [email protected]
Sabine Neuhaus-Benecke
Verwaltungsleiterin CR²
Telefon 030/609 77 49 71
prozess wird durch einen Bauausschuss begleitet, in dem neben
Bewohnervertretern Delegierte der beteiligten Nutzergruppen des Campus
Rütli vertreten sind.
Kooperationspartner
Die wichtigsten Kooperationspartner
sind die Module des Campus Rütli, insbesondere die Erste Gemeinschaftsschule, die beiden Kindertagesstätten,
die Lernwerkstatt, die Elterninitiative
Reuterkiez e.V., die Jugendfreizeiteinrichtung, das Berufsförderungsprojekt
P.A.S.S.T., der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, die Musikschule
Paul-Hindemith, die Otto-Suhr-Volkshochschule sowie das Quartiersmanagement Reuterplatz und Ein
Quadratkilometer Bildung. Die angrenzenden Schulen und Kindertagesstätten, die Einrichtungen und Angebote des Campus regelmäßig nutzen,
sind ebenso zu erwähnen wie die
Sportvereine im Norden Neuköllns.
Projektinhalt
Auf dem Gelände des Campus Rütli an
der Pflügerstraße wurde eine Multifunktionshalle gebaut, die eine dreiteilige Sporthalle mit angegliedertem
Foyer umfasst. Die Halle hat eine Nutzfläche von 2.500 qm und bietet Raum
für Veranstaltungen mit bis zu 800
Plätzen, im Foyer befinden sich weitere
199 Plätze. Genutzt wird die Quartiershalle sowohl für schulische Zwecke, wie Sportunterricht, Sport AGs,
überregionale Sportturniere, Schulkonzerte, Theater- und Filmvorführungen und schulinterne Versammlungen,
als auch für außerschulische Zwecke
wie Vereinssport und Veranstaltungen. Das Foyer bietet zudem Flächen
für Ausstellungen von Schüler- und
Künstlerarbeiten, Lesungen, Bewohnerveranstaltungen und kleine Empfänge.
Die anderen Einrichtungen auf dem
Campus Rütli, die beiden Kindertagesstätten, der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst und die Jugendfreizeiteinrichtungen können ihr Angebot
durch die Nutzung der Quartiershalle
erweitern. Die Quartierssporthalle ist
täglich, also auch an den Wochenenden, für Besucher geöffnet.
Konkrete Ergebnisse
Es ist eine Halle „von allen für alle“ geschaffen worden, die den Bedürfnissen
möglichst vieler Interessen gerecht
wird und folglich auch eine große
Fotos von Friedhelm Hoffmann
Mit dem Bau der Quartierssporthalle werden zahlreiche Angebote
pädagogischer, sportlicher und
auch kultureller Art sowie damit
einher gehende Perspektiven geschaffen, die insbesondere Kinder und Jugendliche aus diesem
Gebiet dringend benötigen.
Akzeptanz im Quartier erfährt. Mit ihr
wird nicht nur ein vorhandener Mangel
ausgeglichen, sondern auch die pädagogischen, kulturellen und sportlichen
Angebote für die unterschiedlichen
Zielgruppen erweitert und optimiert.
Kulturelle Nutzung:
Temporäre Galerie
In Bezug auf die kulturelle Nutzung der
Halle startete am 27. September 2013
im Foyer die erste Temporäre Galerie,
die in Zukunft zweimal jährlich stattfinden und künstlerisch anspruchsvolle Arbeiten zeigen soll. Wesentlicher
Bestandteil der Temporären Galerie ist
die Einbeziehung von Kindern und
Jugendlichen durch die ausstellenden
Künstler im Rahmen von gemeinsamen Workshops. Realisiert wird sie
über eine Initiative aus der Stifterfamilie Freudenberg. Mit einem flexiblen
Hängungssystem können in Zukunft
ganz unterschiedliche Ausstellungsvarianten im Foyer durchgeführt werden. Die S. Fischer Stiftung beteiligt
sich an der Temporären Galerie mit
weiteren ihrer schon traditionellen
Autorenlesungen auf dem Campus
Rütli.
Die Temporäre Galerie bildet den ersten Baustein für die Umsetzung des
Konzepts zur kulturellen Nutzung der
Quartierssporthalle. Das Konzept wurde in einem partizipativen Prozess unter Einbeziehung der Quartiersöffentlichkeit entwickelt.
Nachhaltigkeit
Die Quartierssporthalle wird durch
entsprechende Nutzung den Campus
Rütli langfristig bereichern und zum
Lebensmittelpunkt von Kindern, Jugendlichen, ihren Eltern sowie den
Quartiersbewohnerinnen und -bewohnern werden. Die Unterhaltungskosten
trägt das Bezirksamt Neukölln. Durch
den Einsatz von drei Hallenwarten
kann ein reibungsloser Betrieb von unterschiedlichen Nutzergruppen ermöglicht werden.
Im März 2012 hat sich darüber hinaus
als Ergebnis des jahrelangen Engagements der Stiftung Zukunft Berlin und
der Freudenberg Stiftung im Reuterquartier die Campus Bildung im Quadrat gGmbH gegründet. Diese übernimmt Aufgaben eines Freundeskreises,
eines Fördervereins sowie einer gemeinnützigen Qualitäts- und Transferagentur. Sie will andere Stiftungen,
zivilgesellschaftliche Akteure und die
Nachbarschaft einladen, sich dauerhaft oder zeitlich begrenzt für Bildung
im Quartier zu engagieren. Eine langfristige Unterstützung dieses Prozesses zur Verbesserung der Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen
in diesem Quartier ist damit gewährleistet.
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