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Klimaschutz
Exotische Lösungsansätze im Kampf gegen die globale Erwärmung
Unterrichtsideen
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Einleitung
In der Diskussion um erfolgreiche Massnahmen gegen die globale Erwärmung, ist es wichtig, Symptom bekämpfende Massnahmen (Schutz vor Klimawirkungen), wo sich der Mensch also den Folgen der Klimaerwärmung anpasst (Adaptation), von Ursache bekämpfende Massnahmen (Schutz
des Klimas), Massnahmen, die hauptsächlich die Treibhausgaskonzentration vermindern (Mitigation),
zu unterscheiden. Als Einstieg in die Thematik der Massnahmen (resp. der Symptom bekämpfenden
Massnahmen), stehen hier ein paar Beispiele von zum Teil fast schon absurd wirkenden Ideen von
Symptom bekämpfende Massnahmen. IPCC spricht von „spekulativen Möglichkeiten“, man darf hier
aber ruhig auch von „exotischen Ideen“ sprechen. Mit einer kurzen Aufzeichnung solcher exotischen
Ideen kann ein etwas humorvoller Einstieg in den Unterricht geschehen. Darauf kann oder soll aber
durchaus vertieft auf die einzelnen Ideen, auf Vor- und Nachteile eingegangen werden.
2
Geo-Engineering mit unbekannten Folgen (BAFU, 2008)
Können grossräumige Manipulationen des Erdsystems die globale Erwärmung bremsen? Befürworter
sprechen von einer letzten Chance, falls die internationalen Bemühungen zur Reduktion der Trei bhausgas-Emissionen scheitern sollten. Demgegenüber warnen kritische Stimmen vor unabsehbaren
ökologischen Folgen.
Paul Crutzen – einer der bekanntesten Ozon- und Klimaforscher – möchte Hunderte von Raketen in
die Stratosphäre abfeuern, die dort tonnenweise Schwefel freisetzen. Die fein verteilten Partikel sollen
einen Teil des Sonnenlichts daran hindern, die unterste Schicht der Erdatmosphäre zu durchdringen
und so grossräumig die Klimaerwärmung verringern. Dieses Phänomen tritt jeweils für einige Zeit nach
gewaltigen Vulkanausbrüchen auf.
Der Vorschlag des Nobelpreisträgers für Chemie ist nur eines von zahlreichen Geo-EngineeringVerfahren. Auch andere Lösungsansätze verfolgen das Ziel, die Sonneneinstrahlung teilweise vom
Erdboden abzuhalten. Der Massnahmenkatalog reicht von riesigen Spiegeln, die bereits im Weltall die
Erde abschirmen sollen, bis hin zur Verstärkung der Rückstrahlung an der Erdoberfläche – so zum
Beispiel durch eine Vielzahl von weissen Plastikinseln in den Ozeanen. Eine weitere Variante des
Geo-Engineering greift direkt in den globalen Kohlenstoff-Kreislauf ein. Mit einer gezielten Düngung
der Meere will sie das Planktonwachstum anregen und der Atmosphäre mittels Photosynthese CO2
entziehen. Einen anderen Ansatz verfolgt der deutsche Physik er Klaus Lackner. Er schlägt vor, an
unzähligen windexponierten Standorten Filteranlagen von der Grösse eines Schiffscontainers zu verteilen, die das Kohlendioxid direkt der Umgebungsluft entziehen, so dass man dieses schliesslich dauerhaft im Untergrund einlagern könnte.
3
Viele offene Fragen (BAFU, 2008)
Bisher ist keiner dieser Vorschläge in grossem Massstab erprobt worden. Bei allen Verfahren, die auf
globaler Ebene steuernde Eingriffe des Menschen ins Klimageschehen oder in die Ökosysteme propagieren, bleiben indes viele Fragen offen. Die Kosten dürften immens sein, die ökologischen Auswirkungen sind weitgehend unbekannt, und die gesellschaftliche Akzeptanz ist entsprechend unsicher,
weshalb das Fachgremium IPCC sie als spekulative Möglichkeiten „mit dem Risiko von unbekannten
Nebenwirkungen“ bezeichnet. Umweltfachkreise argumentieren denn auch, es sei in jedem Fall besser, heute entschieden gegen die globale Erwärmung vorzugehen, als in Zukunft teure und risikoreiche Techniken einzusetzen. Paul Crutzen hingegen spricht von einer letzten Chance, falls Gesellschaft und Natur mit der Überhitzung nicht mehr Schritt halten können. „Geo-Engineering ist die einzige Option, um die Temperaturerhöhung schnell zu vermindern, falls die internationalen Anstrengungen
zur Emissionsminderung scheitern.“ Sein Notfallschirm bietet allerdings keine Gewähr für eine sanfte
Landung (BAFU, 2008).
E-Dossier Klimawandel: Klimaschutz
PHBern 2012, www.phbern.ch
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Hinweis für die Lehrperson:
Mit untenstehenden Materialien können verschiedene „exotische“ Massnahmen mit den Schülerinnen
und Schülern behandelt oder auch einfach nur betrachtet werden. Untenstehende Tabelle fasst diese
Massnahmen zusammen sowie deren Chancen und Risiken. Chancen und Risiken sollen noch weiter
ergänzt werden. Zum Teil fragt sich, ob überhaupt Vorteile bestehen oder das Projekt nicht einfach
grössenwahnsinnig und sinnlos ist. Auch solche Fragen sollen diskutiert werden.
Es ist der Lehrperson selbst überlassen, wie vertieft und ausführlich sie darauf eingehen möchte. Ve rglichen Sie auch das Dokument „Technik allein reicht nicht aus“, ein Ausschnitt aus dem Magazin
„UMWELT“, Herausforderung Klimawandel, das noch etwas vertiefter auf technische Lösungen des
Klimaproblems eingeht.
Zu beachten ist, dass praktisch all diese technischen Massnahmen sehr aufwändig und extrem ko stenspielig sind. Ausserdem handelt es sich eben nicht um Ursachen bekämpfende Massnahmen und
sind nur deswegen schon einmal fragwürdig.
Benötigte Materialien:
Aus Kapitel „Querschnitt“:
 Film „Globale Erwärmung, Teil 3, ab Minute 00:42:08): CO2-bindende Türme
 SF: Einstein-Sendung „Heilmittel“ gegen die Klimaerwärmung: Sonnenschirm um die Erde
(NASA); Schwefel in die Atmosphäre; Algen als CO 2-Binder; CO2 in Boden versenken
 Zeitungsartikel: Gletscherschwund: „Wir haben zu viel gebetet“
Aus Kapitel „Anpassungsmassnahmen“:
 Film: SF, MTW: Erfolgreiche Gletscherabdeckung
 Materialien für die Lehrperson: „Technik allein reicht nicht aus“
Aus Kapitel „Energie sparen“:
 Zeitungsartikel: „Wüstenstrom ist realistisch“
 Zeitungsartikel: Test für die CO2-Einlagerung
Zum Herunterladen:
 NZZ Online: Gletscher mit Folie abgedeckt, unter
http://www.nzz.ch/2005/05/10/vm/newzzE8K3HXY9-12.html
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Lösungsansatz
Kurzbeschreibung
CO2-bindende
Türme
Zu Hause arbeiten der Geophysiker Klaus Lackner und
seine Tochter an einer Vision, das CO 2 in der Luft chemisch zu binden, bzw. aus der Atmosphäre einzufangen.
In der Landschaft würden gigantische Säulen aufgestellt,
die aussehen wie Harfen. Deren Seiten sind mit einer
chemischen Substanz beschichtet, welche zu einer Reaktion mit dem CO 2 in der Luft führt: Es wird in Kalziumkarbonat (Kalk) umgewandelt. Dieses würde dann mit
dem gebundenen CO 2 gesammelt und an einem sicheren Ort im Boden gelagert. Ein Turm würde den CO 2Ausstoss von 15'000 Autos einsammeln. Um die gesamte CO2-Menge von heute zu binden, wären 250'000
Türme erforderlich. Die Türme könnten irgendwo stehen,
da das CO2 global gesehen gleichmässig verteilt ist.
Sonnenschirm
aus Kunststoffscheiben um
die Erde
Künstliche
Schwefelwolken
Algen im südlichen Eismeer
Quelle im EDossier
Film "Globale
Erwärmung, Teil
3".
(Mögliche) Chancen
Risiken
Könnte eine Übergangslösung
sein, bis die Menschheit den
Wechsel vom Zeitalter der fossilen Brennstoffe in eine saubere Zukunft geschafft hat.


SF: Einsteinsendung: „Heilmittel“ gegen die
Klimaerwärmung
Minute 03:03
Weil sich das Weltklima bei Vulkanausbrüchen – wie
z.B. beim Ausbruch des Pinatubo um 1999 – die Atmosphäre mit Schwefel anreichert und dadurch die Temperatur heruntersetzen kann, hat ein deutscher Nobelpreisträger die Idee, künstliche Schwefelwolken in der Atmosphäre zu erzeugen, um die globale Temperatur herunter zu setzen.
SF: Einsteinsendung: „Heilmittel“ gegen die
Klimaerwärmung
Minute 03:39

Das Prinzip, der CO 2-Aufnahme durch Ozeane machen
sich Wissenschaftlicher zu Nutze. Ihre Idee: Algen im
südlichen Eismeer sollen die Atmosphäre reinigen. Algen verbrauchen bei ihrem Wachstum grosse Mengen
an Kohlendioxid, sie binden also Kohlendioxid. Die For-
SF: Einsteinsendung: „Heilmittel“ gegen die
Klimaerwärmung
Minute 04:27

E-Dossier Klimawandel: Klimaschutz
PHBern 2012, www.phbern.ch
Relativ schnell wirkende Notfallmassnahme, wen die Klimaerwärmung auf gefährliche
Weise ansteigt und andere
Mittel nicht vorhanden sind, um
Treibhausgas-konzentration
wirksam zu senken.

NASA-Forscher wollen mit Hilfe von Raketen einen gigantischen Sonnenschirm um die Erde spannen. Der
Schirm aus Millionen Kunststoffscheiben – jede einzelne
mit einem kleinen Antrieb versehen – soll zwei Prozent
des Sonnenlichts ablenken und so die Erderwärmung
stoppen.



Es braucht eine riesige
Anzahl solcher Türme,
wodurch das Landschaftsbild negativ beeinflussen
würde.
Lagerung des Kalziumkarbonates? Wie sicher stellen, dass dies nicht wieder
z.B. durch Niederschlag
gelöst wird?
Sehr hohe Kosten (mehrere Billionen Dollar (Quelle:
heise online)
Installationszeit: 25 Jahre!
(Quelle: heise online)
Deinstallation?
CO2- Konzentration in der
Atmosphäre wird deshalb
nicht herunter gesetzt
Ozeane versauern durch
Schwefel -> Schädigung
der Meeresökosysteme
Man konnte nur zeigen,
dass durch Düngung Algenwachstum angekurbelt
worden ist, aber nicht, ob
dadurch die CO 2-
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scher haben also begonnen, dem Algenwachstum durch
Düngung kräftig nachzuhelfen: je mehr Algen, desto
mehr Bindung des CO 2.
CO2Versenkung im
Boden
CO2 aus Kraftwerken soll abgefangen und in den Boden
eingelagert werden. Gesteinsschichten sollen das Gas
für ewig binden.
SF: Einsteinsendung: „Heilmittel“ gegen die
Klimaerwärmung
Minute 05:45
Wird bereits in der Nordsee
realisiert; zeigt also, dass es
realistisch ist.
Beten gegen
Gletscherschwund
Jahrhundertelang beteten die Fiescher um Gottes Hilfe
gegen die Bedrohung durch den Aletschgletscher. Jetzt
wollen sie dafür beten, dass er wieder wächst – doch
das muss der Papst erst erlauben.
Desertec: in der Sahara soll Sonnenenergie für Europa
produziert werden.
20 Minuten vom
6. August, 2009
Kein Kommentar!
Der Bund vom
14. Juli 2009



Wüstenstrom
Gletscherfolie
Gletscher mit Folie vor dem Abschmelzen schützen.
NZZ Online:
10.05.2009, unter
http://www.nzz.c
h/2005/05/10/vm/
newzzE8K3HXY9-
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Erneuerbare Energie
Hohe Leistung
Technisches Know-how
bereits vorhanden
 Möglichkeit, durch Solarenergie auch Trinkwasser
aufarbeiten
Kurzfristige Massnahme mit
lokalem Erfolg
Konzentration in der Atmosphäre wirklich heruntergesetzt werden kann.
 Das Ökosystem Meer wird
durcheinander gebracht.
 Abgestorbene Algen setzten CO2 wieder frei und
verbrauchen Sauerstoff.
 Nur kleiner Beitrag zum
Klimaschutz.
 Realisierbarkeit vom Untergrund abhängig.
 Teuer und energieintensiv
 Viele Risiken
 „Kommt für Klimaschutz zu
spät“
 „Ökologisches Feigenblatt,
um der dreckigen Braunkohle ein sauberes Image
zu verpassen“
Kein Kommentar!






Nicht kostengünstiger als
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien innerhalb der EU!
Für Europa gedacht; keine
Hilfe an Saharastaaten!
Politische Hürden
Landschaftsbild!
Kosten
Aufwand
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12.html / SF:
MTW: Erfolgreiche Gletscherabdeckung (im
E-Dossier verlinkt)
Quellen:
o BAFU: Magazin UMWELT 3/2008: Herausforderung Klimawandel
o Heise online: Ein „Sonnenschirm“ für die Erde: unter http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ein-Sonnenschirm-fuer-die-Erde-115026.html;
01.03.2010
o NZZ Online: Gletscher mit Folie abgedeckt: unter unter http://www.nzz.ch/2005/05/10/vm/newzzE8K3HXY9-12.html; 01.03.2010
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